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Verschiedenes => Fußball => Thema gestartet von: Octavianus am 05.März 2013, 15:09:31

Titel: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Octavianus am 05.März 2013, 15:09:31
Ausgangspunkt der Diskussion:
Ich habe genug Hoffenheim-Fans in meinem Bekanntenkreis

 :o Beweise! Hoffenheim-Fans ist doch sowas wie die Bielefeld-Verschwörung?! ;)
Was sind das für Menschen? Ernsthaft. Welche Altersgruppe und wie sind die zu ihrem Verein gekommen? Die müssten doch alle recht frisch fussball-infiziert sein. Und besonders: warum ausgerechnet Hoffenheim? Die Fragen interessieren mich wirklich und ohne provozieren oder ärgern zu wollen.
Bei Fussballfans ist es in den meisten Fällen ja so, dass die Väter oder die Mitschüler die Wahl des Vereins mit entscheiden. Hoffenheim kannte vor 8 Jahren noch kein Mensch.

Zitat von: Leland Gaunt
Fan sein heisst für mich einzig Hingabe und Leidenschaft
Sag ich ja, interpretiert sicherlich jeder für sich anders. Gibt sicherlich auch welche die sagen "ich unterstütze den Verein einfach finanziell, dass muss reichen".
Für die einen ist Hingabe und Leiderschaft auch wieder was anderes, als für dich und mich.
Ein letzter Einwurf von mir zu diesem Thema, das ihr gerne auslagern könnt, wenn ihr wollt:

Fan ist eine Kürzung des Wortes fanatic (aus dem Englischen; wörtlich: Fanatiker; jedoch bitte nicht mit dem negativ konnotierten politischen Fanatiker verwechseln) und dieses Wörtchen ist vor allem mit dem Wesen besetzt, einer Sache mit Leidenschaft anzuhängen. Daher halte ich die von Leland Gaunt geäußerte Definition (wenn man so will) für die übliche und bei den meisten Menschen anerkannte.
Natürlich kann jeder das Fandasein anders definieren. Ich will da auch niemandem was vorschreiben, aber eines zeichnet sie zuallererst aus: Hingabe und Leidenschaft für eine Mannschaft. Wie sich die Hingabe äußert, steht ebenfalls auf einem anderen Papier. Aber so grundsätzlich sollte man schon von dieser Definition von "Fan" ausgehen.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: LüddenDu am 05.März 2013, 15:24:56
Ja, aber das ist doch wieder die Sache.
Für den einen ist es "leidenschaftlich" vor dem Fernseher mitzufiebern, für Andere mit Gesang die Mannschaft im Stadion zu supporten und Einige zeichen sich durch ihre Hingabe durch finanzielle Mittel aus.
Ich denke wir sind uns einig, dass es keine "richtige, allgemeingültige" Defintion eines Fussballfans geben kann.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Octavianus am 05.März 2013, 15:38:58
Doch. Fan = jemand, der einem Verein (oder sonst etwas) mit Leidenschaft und Hingabe verbunden ist

Wie man Leidenschaft und Hingabe genau definiert, ist ein anderes Problem. Ich habe lediglich eine Problemverschiebung vorgenommen. Aber "Fan" an sich sollte eigentlich recht klar sein.

Irgendwo habe ich mal folgenden Spruch gelesen und finde ihn bemerkenswert: Wer Fan war, war nie Fan.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Deschyan am 05.März 2013, 17:09:23
Den letzten Satz Deines Beitrags würde ich so unterschreiben.

Ein schönes Erlebnis zu diesem Thema:
Anfang der 90er war ich mit meinem Vater und dem Sohn eines Bekannten bei der Eintracht gegen Schalke.
Mein Vater ist Schalker und ich habe meine Eintracht bei keinem unserer Besuche gegen Schalke gewinnen sehen.
Das Spiel ging deutlich zugunsten der Gäste aus und unser Begleiter entsorgte seinen frisch gekauften Eintracht-Schal
mit den Worten "ich bin jetzt Schalke-Fan"

Dieser Junge war für mich nie Eintracht-Fan, auch wenn er sich vorher so bezeichnet hatte.

Ob Vereinsmitglied oder nicht, ob mit oder ohne Sky-Abo, mit oder ohne Dauerkarte - ich würde in meinem Sprachgebrauch
jeden als Fan bezeichnen, der zumindest Leidenschaft und Interesse für seinen Verein zeigt und eben nicht sein Fähnchen
in der Wind hängt.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Ador am 05.März 2013, 17:18:50
Das Spiel ging deutlich zugunsten der Gäste aus und unser Begleiter entsorgte seinen frisch gekauften Eintracht-Schal
mit den Worten "ich bin jetzt Schalke-Fan"
Dieser Junge war für mich nie Eintracht-Fan, auch wenn er sich vorher so bezeichnet hatte.

 :o

So einen will ich aber auch nicht auf Schalke sehen.  ::)
Wenn er diesen Weg konsequent weiter gegangen ist, kam irgendwann allerdings eh nur noch Bayern infrage.

Edit:
Fansein ist im Grunde wie eine Ehe, in guten wie in schlechten Zeiten. Bloß die Scheidungsrate ist im Fußball viel geringer.  :laugh:
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Octavianus am 05.März 2013, 17:38:20
Dann will ich auch kurz aus dem Nähkästchen plaudern. Ich bin Fan der Frankfurter Eintracht und verfolge die Spiele regelmäßig, allerdings nicht so häufig, wie ich mir das wünschen würde. Zudem war ich leider auch noch nie in FFM im Stadion. Das steht auf meiner To-Do-Liste ziemlich weit oben.
Wie ich zum Verein gekommen bin? Mitte der 90er fing das an und in meiner Klasse gab es die große Bayern-Fraktion, zahlreiche Dortmund-Fans und eben den Rest, der noch keinem Verein zugetan war. Ein paar Verwegene hielten zu Eintracht Frankfurt und natürlich waren Leute wie Okocha und Yeboah nicht ganz unmaßgeblich daran beteiligt, dass ich mich für die SGE entschied. Und ich habe das nicht bereut und besonders in den legendären Auf- und Abstiegsspielen wie gebannt vor dem Radio gesessen (oder Streams geschaut, sofern es das damals gab).
Ein lokaler Bezug war nie gegeben, da ich weder in Hessen noch in der weiteren Umgebung von FFM aufgewachsen bin.

Als Ultra oder besonders fanatisch würde ich mich definitiv nicht bezeichnen. Und Mitglied bin ich auch nicht, weder im Verein noch in irgendeinem Fanclub.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: wrdlbrmft am 05.März 2013, 18:07:43
meine stadt - mein verein! in meinem früheren sozialen umfeld gabs nur einen schalkefan (opportunist, der einiges erleiden musste), einen kölnfan und ein paar gladbachfans. bayernfans gabs gar keine, die mehrheit war klar dem roten brustring zugetan.
schon früh gabs also nur den vfb für mich und er wird auch immer mein verein bleiben ... auch wenn ich immer seltener ins stadion gehe und letzte woche meine mitgliedschaft gekündigt habe.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: LüddenDu am 05.März 2013, 18:32:27
Aus welchem Grund die Kündigung?
Ich kann es total nachvollziehen, wenn man kaum noch ins Stadion geht. Die Preise sind einfach ein Witz. Karte 25€, Getränk 4€ - das ist einfach nur pure Abzocke!
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Heisenberg am 05.März 2013, 18:38:01
Schön, so eine Diskussion bzw. einen Thread hatte ich eh vor anzustossen.
Ich bin Hansa Rostock Fan (und leide dementsprechend z.Z. ganz gewaltig) Aber was soll man machen. Ausser im fm dafür mit Hansa die CL gewinnen als kleinen Ausgleich...  ;)
Ich bin da sehr regional veranlagt irgendwie. Als in Wismar geborener kam also eigentlich nur Hansa in Frage im höherklassigen Bereich. Ausserdem von Onkel und Opa übernommen. Sympathien habe ich dann ausserdem für den gesamten Ostfussball aber auch Hamburg oder Bremen (nördlich halt). Da sieht man dann schon das ich kein HSV Fan oder Bremen Fan bin, denn das würde sich ja ausschliessen. :P Auch in anderen Ländern hat man doch meist für einen Verein zumindest Sympathie. Bei mir wären das z.B in Italien: Chievo Verona, in England: Nottingham Forrest und West Ham United, in Spanien: Athletic Bilbao sowie weltweit noch ein paar wenige andere.
Aber FAN nur von Hansa Rostock!!

In Europa bin ich immer für die deutschen Teams (5-Jahres Wertung und allgemein das Prestige) dt. Nationalmannschaft dann sowieso.
Ein Arbeitskollege von mir ist z.B Wolfsburg Fan (ohne jegliche Bindung nach Wolfsburg zu haben) und Italien Fan (keine ital. Wurzeln oder sonstiges). Würde für mich nie in Frage kommen bei einem Länderspiel Deutschland vs. Italien für Italien zu sein! Aber jedem das seine, vielleicht provoziert er ja gerne...  ;D


Ich finde auch, dass es nicht darauf ankommt ob man Mitglied ist oder Stadiongänger usw. sondern es zeichnet sich eher dadurch aus, wie sehr einen Siege freuen und wie sehr einen Niederlagen fertig machen. Ich glaube ich kann vorm Videotext mehr leiden als so mancher im Stadion. Oder mich freuen wie damals beim Wahnsinnsabstiegsfinale wo Hansa und die Eintracht sich noch gerettet haben und, ohje Nürnberg?! glaube ich noch durchgereicht wurde... ist zu lange her mittlerweile. Aber ich weiß noch das ich mit Freudentränen in der Wohnung getanzt habe...  :)
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: wrdlbrmft am 05.März 2013, 19:15:42
Aus welchem Grund die Kündigung?
Ich kann es total nachvollziehen, wenn man kaum noch ins Stadion geht. Die Preise sind einfach ein Witz. Karte 25€, Getränk 4€ - das ist einfach nur pure Abzocke!

auf der gegengerade mit guter sicht zahlste in stuttgart mindestens 40€, gegen bay und dortm über 60€.

stichwortartig die kündigungsgründe:

Viagogo - Stadioncard - Kartenpreise - Stadionservice - Labbadia - Fritzle - Jahreshauptversammlung mit "Karlsruhe-Bashing" - Klangmüll und Werbungsinferno vor, während und nach dem Spiel - VfB Präsident - Verkauf des Stadionnamens.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: aragorn99werder am 05.März 2013, 19:49:32
Bei mir ist eigentlich alles sehr ähnlich wie bei Heisenberg. Großeltern Bremer (mein Opa hat sich sogar mal mit Otto Rehhagel unterhalten  :D), Vater Sympathisant und inzwischen auch Fan... Das geh nicht anders. Wir leiden zwar auch aber verglichen mit Hansa sind unsere Probleme ja klein  ;)
Meine sonstigen lieblingsvereine in Deutschland: Fortuna Düsseldorf, Mainz 05; in England: Arsenal, swansea; Spanien: Bilbao, A.madrid. Fan bin ich natürlich auch nur von Werder...
Auch denke ich das Leid/die Freude während/nach einem Spiel sind gute Kriterien. Dies hängt ja auch mit der Erinnerung an bestimmte Ereignisse zusammen. Meine Mutter behauptet z.B auch, sie wäre werder Fan. Spätestens seit ich mal das Pokalfinale 2004 auf DVD geguckt habe und meine Mutter fragte "welche Saison war das denn?" spreche ich ihr das ab...
Was die Werder-hsv Rivalität angeht, so war sie bei mir eigentlich kaum vorhanden bis 2009. das hat sich dann durch das mMn (ich möchte jetzt bitte keine Diskussion darüber führen !!!!  ;)) sehr unsportliche verhalten von ein oder zwei HSV Spielern geändert, zumal ich seit einiger zeit einen HSV Fan kenne, der nach jeder Bremer Niederlage einen saudummen Kommentar dazu abgibt, ohne davon Kenntnis zu nehmen, dass ich das nicht tue. Dafür kann zwar der HSV nichts, aber es beeinflusst trotzdem...
Das einzige was mein Fan-sein wohl beenden würde, wäre der Einstieg eines Scheichs o.ä.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: LüddenDu am 05.März 2013, 19:50:39
Aus welchem Grund die Kündigung?
Ich kann es total nachvollziehen, wenn man kaum noch ins Stadion geht. Die Preise sind einfach ein Witz. Karte 25€, Getränk 4€ - das ist einfach nur pure Abzocke!

auf der gegengerade mit guter sicht zahlste in stuttgart mindestens 40€, gegen bay und dortm über 60€.

Okay, ich bin nun von dem nächsten Spiel was ich besuche ausgegangen. Gegen Düsseldorf 25€, Südtribüne, Rang A.  Also habe wirklich ein Kat C Spiel genommen.
Gegen Topvereine gehe ich sowieso nicht mehr. Für's stehen bin ich zu alt ;) und Rest ist mir dann zu teuer.

Deine Gründe sind alle ja nachvollziehbar. Vianogo wurde ja glücklicherweise durch Faneinfluss beim HSV wieder gekündigt. Eine Stadioncard haben wir zum Glück auch nicht.
Kartenpreise sind in meinen Augen auch frech, Service habe ich wenig zu bemängeln, Labbadia ist zum Glück auch lange weg :D, der Eventcharakter ist auch beim HSV derbe nervig und der Verkauf des Stadionnamens ist mir egal, ich geh weiter in Volkspark, den Namen haben sie ja nicht zu verkaufen ;)
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: DVNO am 05.März 2013, 19:53:20
Mein Vater war großer Fan des 1. FC Köln. Damals wurden von ihm auch fleißig Effzeh-Poster und -Bilder in mein Kinderzimmer gehängt, wie ich alten Fotos entnehmen konnte! ;D

Dann fing es bei mir erst mit einer Flirterei mit dem FC Bayern an. Das revidierte sich dann aber auch schnell und ich landete beim BVB. Da ich in der Nähe von Münster aufgewachsen bin und auch direkt dort gelebt habe, bot sich das auch geographisch an.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Ador am 05.März 2013, 19:56:38
Viagogo

Diese Pest haben wir auf Schalke auch bald am Hals (ab dem 01.07).
Falls es hier noch andere S04-Mitglieder (über 18) gibt, dann nehmt bitte diese Unterschriftenaktion zur Kenntnis und beteiligt euch, wenn ihr wollt.
http://vianogo.de/ (http://vianogo.de/)

Kann auch ein Teil des Fanseins sein, mal von seinem Mitspracherecht Gebrauch zu machen. Die Kündigung ist dann gewissermaßen die Ultima Ratio.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: LüddenDu am 05.März 2013, 20:08:35
Oh man nun mus ich wieder abschweifen :D
Aber wieso ist sowas wie Vianogo legal? Das ist doch ganz offensichtlich Schwarzmarkthandel, wenn man sich die Preise ansieht. Bayern steckt ja schon lange mit denen unter einer Decke. Glaube 2009 müsste es gewesen sein, da wollte ich Karten für Bayern-HSV. Freue mich, dass die Preise "normal" sind und dann werden da ~70 Bearbeitungsgebühren draufgeschlagen.
Irgendwo hatte ich auch mal ein noch krasseres Beispiel gelesen, da wurde auf ein Steher mehrere 100% am Ende draufgeschlagen.
Wieso machen das Vereine mit? Das kann doch auch nich in deren Sinne sein?! Ist es wirklich nur noch die Kohle?

Das finde ich übrigens auch sehr bemerkenswert. Viele schimpfen immer auf die Ultras, aber dass sie solche Sachen wie Vianogo organisieren und sich alle Szenen solidarisieren, das erkennt da niemand wieder an. Und es gibt ja noch viel mehr Beispiele was Ultraszenen an sozialen Engagement an den Tag legen.
Aber lesen tut man immer nur von Randale, Gewalt und kriegsähnliche Zustände.
Dies soll nun nicht Pyro im Stadion rechtfertigen, aber eine etwas objektivere Berichterstattung wäre schon wünschenswert.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: smedhult am 05.März 2013, 20:56:16
Ich halte es wie viele Andere hier auch. Zum Fansein gehört eigentlich nur Leidenschaft, unabhängig ob man Stadiongänger oder gar Mitglied ist.

Bei mir ist es so, das ich seit 20 Jahren Mitglied beim Halmstads BK und seit 1996 Dauerkarteninhaber (Unterbrechung von 2007 bis 2010) bin. Zu Auswärtsspielen fahre ich auch regelmäßig, sofern sie nicht eine zu weite Anreise erfordern. Weitere Sympathien hege ich nur noch zum Laholms FK, aufgrund der Nähe zu meiner Heimat. Tiefe Abneigung empfinde ich im Übrigen gegen Malmö FF, IFK Göteborg, AIK und Falkenbergs FF.

Mein Vater war HSV Fan. Obwohl er bis 1989 kein Heimspiel besuchen konnte, da wir in der DDR lebten, hat er alles über den HSV gesammelt und hat sich auch Fanartikel über Westkontakte besorgt.

Das Begrüßungsgeld das wir 1989 erhielten, investierten wir in einen Tripp nach Hamburg. Dort besuchten wir das Spiel des HSV gegen Düsseldorf, meinem Vater flossen die Tränen. Später fuhr er ein bis zweimal im Jahr nach Hamburg, um sich ein Spiel "seines" HSV anzusehen.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: DVNO am 05.März 2013, 20:58:31
Ist Laholms ein Zweit- oder Drittligist?
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: smedhult am 05.März 2013, 21:00:42
Ist Laholms ein Zweit- oder Drittligist?

Fünftligist, leider.  :'(
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: DVNO am 05.März 2013, 21:02:44
Huch! ;D

Welcher Erstligist ist denn der Nächste?
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: smedhult am 05.März 2013, 21:04:53
Halmstad.  :)
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Leland Gaunt am 05.März 2013, 22:08:03
Klangmüll und Werbungsinferno vor, während und nach dem Spiel

Immerhin habt ihr das beste Torjingle der Liga  ;)


Das einzige was mein Fan-sein wohl beenden würde, wäre der Einstieg eines Scheichs o.ä.

Eben das meine ich ja damit, dass sich das Fan sein nie ändern wird, nur die Sicht auf den Verein...was ja heute schon der Fall ist

Beenden kann das 'Fansein' nichts, niemand kann 20 Jahre leben, lieben und leiden mit dem Verein nehmen

...aber wenn man dies jetzt weiter spinnt, landet man am Ende bei der Frage ob erst Huhn oder Ei war ;D
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: aragorn99werder am 05.März 2013, 22:18:20
Du weißt ja was ich meine  ;)
Natürlich könnte man das nicht auf einmal ignorieren aber meine Freude über Erfolge wäre dann wohl deutlich geschrumpft - es wäre einfach nicht mehr das gleiche. Wenn dann auch noch Vereinsfarben und Wappen geändert werden, würde es wohl ganz aufhören.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: wrdlbrmft am 06.März 2013, 07:56:26
Zitat
Klangmüll und Werbungsinferno vor, während und nach dem Spiel

Immerhin habt ihr das beste Torjingle der Liga  ;)

das hört man leider zu selten ...  :-[


Zitat
Eben das meine ich ja damit, dass sich das Fan sein nie ändern wird, nur die Sicht auf den Verein...was ja heute schon der Fall ist

Beenden kann das 'Fansein' nichts, niemand kann 20 Jahre leben, lieben und leiden mit dem Verein nehmen

genau!

Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: White am 06.März 2013, 08:20:34
Wer Fan war, war nie Fan.
So kann ich das unterschreiben.
Wie viele wissen bin ich Schalkefan - aber auch Lauternfan. Ich höre oft "Du kannst nicht Fan von zwei Verienen sein". Allerdings bin ich da naderer Meinung. Ich bin mit beiden Verienen aufgewachsen, Lauternfan wurde ich dann eher in der "ersten rebellischen Phase" gegen meinen Vater, den Schalkeverrückten. Als ich älter wurde war ich wie aus dem ncoihts wieder Schalkefan, die Verbundenheit zum FCK blieb aber bestehen. In direkten Duellen ist das eine schwierige Situation. Das sind die schlimsmten Fußballwochenenden, wenn man weiß, dass die kommende Woche fast sicher im Arsch ist.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: ADRamone am 06.März 2013, 09:49:01
Ich bin seit Urzeiten Fan der Stuttgarter Kickers.

Das ganze hat zu meiner Schulzeit mehr aus Bequemlichkeit angefangen, da ich keine Lust hatte ins Tal zum VfB zu fahren...zu den Kickers konnte ich immer locker "auf der Höhe" mit dem Rad fahren.  ;)

Dann bin ich meinen "Blauen" auch immer treu geblieben, trotz diverser Abstiege und düsteren Zeiten....als Kickers Fan muß man leidensfähig sein. Vor allem, wenn man von VfB Fans umzingelt ist. :police:
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Zuzu am 06.März 2013, 09:50:42
Für mich stellt sich in diesem Zusammenhang eine völlig andere Frage. Wovon genau ist man Fan? Was genau ist denn der Verein?
Man ist kein  Fan der Mannschaft, denn die ändert sich jedes Jahr. Ebenso die Spielweise und -philosophie. Und Spieler, die man heute bejubelt, verflucht man morgen, weil sie im falschen Trikot auflaufen. Vom Vorstand ist auch niemand Fan, denn auch der wechselt immer wieder. Man ist auch kein Fan der Fanszene, denn jeder Verein hat auch seine "dunkle" Fanseite, mit der man sich nicht identifizieren möchte.

Woran also hängt das Herz eines Fans? Die Gesamtheit "Verein"? Aber auch dieses Gesamtbild verändert sich ständig.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: crocodile am 06.März 2013, 10:00:25
Ich stamme aus dem Osten der Republik und habe als kleiner Bub den 1.FC Magdeburg aus der DDR-Oberliga "verehrt". Markus Wuckel war wohl mein erstes Fussballer-Idol. Ein richtiges Fansein hat sich dabei allerdings (noch) nicht entwickelt.

Irgendwann kam nämlich die Bundesliga auf unsere TV-Bildschirme und ich sah das Match 1.FC Köln-Bayern München auf RTL. Mich begeisterten in dem Spiel die Geißböcke (bin also knapp am FCB vorbeigeschrammt  ;D) mit einem Littbarski, Illgner und Häßler. Habe die Kölner jedenfalls immer weiter verfolgt und mich irgendwann mit dem EffZeh-Virus infiziert. Geographisch gesehen, und sportlich mittlerweile auch irgendwie, zwar ziemlicher Irrsinn, aber wo die Liebe halt hinfällt ... jedenfalls bin seit gut 24 Jahren FC-Anhänger und das wird sich auch nicht mehr ändern.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: LüddenDu am 06.März 2013, 10:06:14
Zitat
Wovon genau ist man Fan? Was genau ist denn der Verein?
Sehr gute Frage!
Für mich hat es da wieder mit dem lokalen Bezug zu tun. Denn ich finde man muss sich auch mit der Stadt und der Mentalität identifizieren, und dann ist da halt der ansässige Verein der dann zufällig dort spielt :-)
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: wrdlbrmft am 06.März 2013, 11:16:14
Ich bin seit Urzeiten Fan der Stuttgarter Kickers.

Das ganze hat zu meiner Schulzeit mehr aus Bequemlichkeit angefangen, da ich keine Lust hatte ins Tal zum VfB zu fahren...zu den Kickers konnte ich immer locker "auf der Höhe" mit dem Rad fahren.  ;)

Dann bin ich meinen "Blauen" auch immer treu geblieben, trotz diverser Abstiege und düsteren Zeiten....als Kickers Fan muß man leidensfähig sein. Vor allem, wenn man von VfB Fans umzingelt ist. :police:

im geburtsvorbereitungskurs war ich von kickers-fans umzingelt  :D versuchen wohl über die gebärmutter die fananzahl der blauen zu erhöhen  ;)
obwohl ich ein "roter" bin, konnte ich mich immer über erfolge der kickers freuen und über misserfolge ärgern. sind mir sehr sympathisch und ich bin auch immer wieder mal mit der zacke unterwegs in schnuckelige waldaustadion, um mir ein bisschen oldschoolatmosphäre reinzupfeifen. wann kommt denn die neue tribüne?
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: ADRamone am 06.März 2013, 11:50:07
@wrdlbrmft
Na klar, jeder zukünftige Blaue zählt !  ;D
Tja, das mit der neuen Tribüne muß wohl noch etwas warten....es hängt wahrscheinlich vom Verbleib in der 3.Liga ab.

@zuzu
Woran also hängt das Herz eines Fans? Die Gesamtheit "Verein"? Aber auch dieses Gesamtbild verändert sich ständig.

Gute Frage: Für mich sind die Kickers immer noch "Mein Verein" (obwohl ich nicht mehr in der Stuttgarter Gegend wohne) - weil ich

1. dort vorort aufgewachsen bin und per Fahrrad zum Stadion gefahren bin

2. Es hat für mich immer noch etwas von unbeschwerter Erinnerung von: jeden Tagnach der Schule auf den Bolzplatz zu gehen und abends noch zum Fussballverein ins Training zu gehen. Zweimal die Woche auf die Fussball/Sportschule Ruit zu gehen, Am Wochenende im Verein zu spielen und zur "Taktiknachschulung" zu den Kickers zu gehen !  :police:

3. Kein VfB Fan zu sein, Rote gab es mehr als genug um mich herum !  ;D
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: DocSnyder am 06.März 2013, 13:28:42
Interessantes Thema :)

Als besonders unkompliziert würde ich es bei mir auch nicht beschreiben...

Bayern München
Ich bin in München geboren und die ersten zehn Jahre auch aufgewachsen. Damals, bin Jahrgang 1980, stellte sich die Frage "rot oder blau" nicht sonderlich...Bayern spielte in der Bundesliga, 1860 pendelte zwischen Bayernliga und zweiter Liga. Letztere standen für mich als unbedarften Grundschüler auf einer Stufe mit Unterhaching und TürkGücü München, immerhin auch Bayernliga...hey die kommen alle aus München, cool wenn sie gewinnen aber das Hauptinteresse lag ganz klar und mit enormem Abstand auf den grossen Bayern. Fan? Noch nicht...keinerlei Fanutensilien, kein Stadionbesuch in München (dazu später mehr).

Ändern sollte sich das, als wir 1990 ausgerechnet nach Nürnberg umzogen...da stehst du auf einmal da als jemand, der vorher gar nicht mitbekam, dass es sowas wie Feindschaften und Rivalitäten gibt (Grundschule München: 100% Bayern), und wirst im Fränkischen nur aufgrund deiner Herkunft fast schon angegangen. Dazu eine sportliche Saison, in der der Club erst- und letztmals für Jahrzehnte vor den Bayern landet...ein Zarate wirbelt...die Euphorie durchs Frankenland schwappt. Stolz bin ich auf meine Reaktion auf diesen (aus Sicht Viert- / Fünftklässler) immensen Druck: erstes Bayerntrikot, erste Bayernfahne, leises Weinen vorm Radio beim Pokalaus in Dresden... ;)

Einen weiteren Umzug nach Karlsruhe 1994 überlebte das nunmehr aktiv gezeigte Bayern-Fan-Dasein dann problemlos, nun kam ich so langsam endlich auch in das Alter, alleine bzw mit Freunden Stadiontouren zu machen...diverse Bundesliga- und CL-Spiele in München folgten, Auswärtspartien in der Region (KA, S) sowieso. Bis heute bezeichne ich mich als Bayernanhänger...insbesondere international fiebere ich mit den Jungs mit, freue mich auch über nationale Erfolge. Andererseits geht für mich keine Welt unter, wenn jetzt Dortmund mal Meister wird...daher: Fan in enger Definition? Ich weiß nicht.

Kaiserslautern:
Ein Familiendrama. ;D Meine komplette Familie besteht aus Pfälzern...zum Leidwesen meines Vaters trat dann aber dieser beruflich bedingte Umzug meiner Eltern '79 nach München seinen fußballperspektivischen Planungen für seinen Stammhalter entgegen. ;D Er versuchte wirklich alles...nach meinem ersten Live-Fußballspiel Nürnberg - Dortmund war K'lautern - Bremen das nächste und diverse Heim- und Auswärtsauftritte der Roten Teufel folgten...nur: es brachte nichts. Ich kann mit denen einfach nichts anfangen...

Freiburg:
Ein Virus, der mich erst sehr spät ansteckte. 2003 war es...ich, in der Nähe von Freiburg in der Berufsausbildung, wurde eines Abends zum Pokalspiel SC - Schalke mitgenommen. Was folgte war ein unvergessliches 7:3 n.V. ...ein tobendes Dreisamstadion...und ich mitten auf der Nord. Es folgte in der Saison 2004/05 der Besuch von 17 Heim- und 9 Auswärtsspielen...beruflich bedingt flachte das wieder etwas ab (insbesondere die Auswärtsfahrten), aber auch in dieser Saison sah ich bis auf eines bisher alle Heimspiele. Freiburg ist mein Verein...immer Underdog, von den wirtschaftlichen Bedingungen her eigentlich kaum erstligatauglich, aber immer attraktiv und leidenschaftlich spielend. Das, was hier seit einem Jahr unter Streich abgeht, ist kaum in Worte zu fassen...all "meine" Erfolge als Bayernanhänger hin oder her, die Chance, mit einem Sieg ausgerechnet bei den verhassten Stuttgartern (welch himmelschreiende Ungerechtigkeit wäre es, wenn die ihre miese, nur dank unglaublichem Losglück noch einigermaßen gut aussehende Saison mit einem Glückssieg gegen uns noch ins positive wenden würden) nach Berlin zu kommen, macht mich fassungslos. Die Vorstellung, mit dem SC-Tross erst- und wohl auch letztmalig in der Vereinsgeschichte zum Pokalfinale reisen zu dürfen, auch wenn es dort dann von Bayern auf die Mütze gibt...unbezahlbar. SC-Fan? Ich glaube schon.  ;)
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Zeissfan am 07.März 2013, 00:18:32
Also über das Fan sein habe ich in letzter Zeit häufig nachgedacht. In erster Linie würde ich die Definition von Octavianus zustimmen, aber um einen selbstverständlichen, wichtigen Punkt ergänzen. Ein Fan ist, wer seinen Verein mit Hingabe und Leidenschaft unterstützt und ihm kein Schaden (Finanziell oder Ansehen) zufügt. Leider ist das nicht Selbstverständlich, da es immer noch Leute gibt, die sich im, als auch Abseits des Platzes /Stadion unter aller Sau benehmen und damit nicht in die Definition Fan fallen, auch wenn diejenigen sich als Fan sehen.

Ich bin auch der Meinung das man auch nicht gleich Fan sein kann. Es braucht Zeit um sich so bezeichnen zu können. Vorher ist man Sympathisant mit dem jeweiligen Verein. Erst wenn man sich eine gewisse Zeit für einen Verein interessiert und dessen Spiele verfolgt evtl. auch emotionale Momente mit diesem erlebt oder erleben kann, erst dann kann man sich auch als Fan bezeichnen.
Ich habe auch versucht nachzuvollziehen, wie man Fan von Hoffenheim oder auch RasenBall Leipzig werden kann. Muss sich vielleicht nicht ein gewisser Teil als Erfolgsfan bezeichnen lassen? Wenn ich einen Verein in, ich bleib jetzt mal bei Beispiel, Leipzig Gründe und das langfristige Ziel Bundesliga und internationaler Wettbewerb ausgebe, ziehe ich in dem Moment bis zum erreichen des Zieles immer mehr Leute an, welche eben nur kommen, weil sie langfristig Erfolg sehen und erleben. Es ist nicht so das diese Leute einfach nur wegen Fussball zu dem Verein gehen, dass könnten sie auch bei Lok Leipzig, wo auch eine Geschichte hinter dem Verein steht. Nein, sie gehen zu RB und in fünf oder sechs Jahren werden dann diese Leute dazu sagen, dass sie ja auch zu 4.Liga Zeiten schon bei dem Verein waren. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit waren sie das nur durch die ausgegebene, und durch denn dahinter stehenden Konzern glaubhafte, Zielstellung.
Gebe es diesen Faktor nicht, würde es auch aktuell nicht so viele Zuschauer/ Fans geben.

Natürlich trifft das nicht auf alle zu, aber bestimmt ist die Mehrzahl dadurch zu dem Verein gekommen und müssen sich das auch gefallen lassen, als Erfolgsfan bezeichnet zu werden.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: TNDO am 07.März 2013, 15:07:13
Als gebürtiger Bochumer bin ich natürlich VfL Bochum-Fan, ob die jetzt in der 1ten, 2ten oder 5ten Liga spielen. Fan bin ich nur von einem Verein, ich kann aber auch andere Vereine sympathisch finden (sofern es sich dabei nicht um Schalke oder Dortmund handelt)...
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Strickus am 07.März 2013, 15:13:46
Bei mir war es 1997, ich wurde von einem Freund mitgenommen der damal dort in der Jugend gespielt hat. Wattenscheid 09 - FSV Zwickau in der 2.ten Liga  ;D
Spiel ging 3:2 aus und ich war fasziniert als damals 14jähriger.
So bin ich dabei geblieben, und seit 10 Jahren auch regelmässiger Auswärts und Heimbesucher.  8)
Es muss also nicht wirklich "support your local team" sein, damals wie heute lebe ich in Kamen.
Sympathie natürlich auch in meine Geburtstadt Dortmund, aber Fan nur von einem Verein.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: TNDO am 07.März 2013, 18:19:50
Als Bochumer Stadtteil war mir Wattenscheid in der Bundesliga sehr sympathisch, wenn es nicht gerade gegen meinen VfL ging...
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Ador am 07.März 2013, 21:23:00
Als Bochumer Stadtteil war mir Wattenscheid in der Bundesliga sehr sympathisch, wenn es nicht gerade gegen meinen VfL ging...

Dünnes Eis, ganz dünnes Eis (auch wenn es auf dem Papier richtig ist).  ;D ;)
Hege auch gewisse Sympathien für die SGW, die Schalker Amas haben eine Zeit lang im Lohrheidestadion gespielt und es war immer toll (beste Stadionwurst im Pott :D). Einmal gabs dann die Partie SGW-S04 II und ich stand im Gästeblock.
http://www.fussballdaten.de/regionalliga/nord/2004/9/wattenscheid-schalkeii/ (http://www.fussballdaten.de/regionalliga/nord/2004/9/wattenscheid-schalkeii/)

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Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Leland Gaunt am 07.März 2013, 21:32:50
Oh!..sehr interessante Spielstatistiken und Spieler, vor allem beim S04
Pander, Pinto, Hajnal...und mit Benjamin Koch hab ich die Schulbank gedrückt ;)
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: LüddenDu am 10.März 2013, 09:56:58
DERBYSIEGER :)

Nix für ungut, fussballmonster.
Aber sowas finde ich einfach nur schwach.

Ich erinnere mich von wenigen Wochen, dass du nix von Schalker Spieltagen wissen wolltest und nun "Derbysieger"? Man kann sich natürlich auch die Rosinen rauspicken.

Muss man sich jetzt dafür entschuldigen, dass man sich mit seinem Team freut? Oder verliert man ab sofort jedes Recht daran, wenn man sein Team in der Vergangenheit kritisiert hat? Da finde ich eher Dein Posting schwach.

Da ich ja sagte, dass ich daraus keine Diskussion machen will und schon gar nicht spezifisch gegen fussballmonster, schreib ich es hier.

Es geht hier nicht um Kritik am Team üben, sondern über jegliches Interesse am Team verlieren (wenn es verliert). Und das ging ganz klar aus dem Posting (http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,14660.msg517724.html#msg517724) hervor.
Hier wurde "fansein" von fast jedem mit Emotionen und Leidenschaft interpretiert.
Wo war denn die Leidenschaft, als nur noch verloren wurde und "die Liga total am A... vorbei geht"?

Leidenschaft durch Ignoranz? Auch eine mögliche Interpretation.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Snickers12312892 am 10.März 2013, 10:49:29
Irgendwo gehts halt doch ums gewinnen. Und wenn ich Fan von einem Underdog bin, dann fühle ich mich als Sieger, wenn die nicht absteigen, auch wenn die keine Titel gewinnen. Ein Bayern-Fan freut sich ja nicht unbedingt über Platz 2. Oder man identifiziert sich über Kampf und Leidenschaft.
Ich kann das irgendwie verstehen, als Fan der Arminia aus Bielefeld. Da ist das Interesse auch weniger geworden und jetzt wo man an Liga 2 anklopft, besinnt man sich zurück auf alte Fanzeiten und vergisst so ein wenig, wie der Verein kaputtgewirschaftet worden ist.

Gehört es nicht auch zum Fansein dazu, eine Meinung zu haben und nicht als Klatschaugust Woche für Woche in der Kurve zu stehen und zu jubeln? Gut, manche gehen in den Block und Pfeifen, aber manche bleiben enttäuscht zu Hause.
Verlieren und blutleere Auftritte sind auch durchaus etwas anderes. Ich zahl doch nicht 20€, um zu sehen wie Millionäre lustlos dem Ball hinterherlaufen. Da würd ich auch lieber Kids zuschauen, die alles geben für garkein Geld  :)

Desweiteren möchte ich fast behaupten, dass die Zahl der BVB Fans auch etwas mit den aktuellen Leistungen zu tun hat. Auch wenn ich damit nicht dich meine, fängst du im Stadion dann mit anderen Fans Diskussionen an, wielange sie schon Fan sind und wie hart die Zeiten waren oder bist froh, dass die einfach da sind?
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: LüddenDu am 10.März 2013, 11:12:02
Das hat vielleicht auch wieder damit zu tun, wovon man denn eigentlich Fan ist. Verein, Stadt, mit Kumpels losziehen, Fussball usw..
Wenn man Fan davon ist mit dem Verein Erfolge zu feiern, dann geht logischerweise das Interesse zurück. Oder wenn man guten Fussball sehen will, oder sowas.
Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, wieso das Interesse weniger wird. Ich bezeichne mich einfach jetzt mal als Fan des Hamburger Fussball. Mir ist es egal, welche Liga BUH, HSV, 93, Victoria oder St.Pauli spielt. Umso höher der Verein spielt, umso interessanter die Begegnungen, natürlich.
Aber wieso mir "mein" Verein aufeinmal am A... vorbeigehen sollte und mich gar nicht mehr interessiert, erschliesst sich mir einfach nicht. Octavianus sagte ja so schön, wer Fan war, war nie Fan :) Und das trifft für mich hier gut zu.

Zitat
Gehört es nicht auch zum Fansein dazu, eine Meinung zu haben und nicht als Klatschaugust Woche für Woche in der Kurve zu stehen und zu jubeln?
Doch natürlich, sagte ich ja auch oben. Kritik üben ist doch aber was ganz anderes als Desinteresse zeigen?! Oder sehe nur ich da nun einen Unterschied?

Zitat
Auch wenn ich damit nicht dich meine, fängst du im Stadion dann mit anderen Fans Diskussionen an, wielange sie schon Fan sind und wie hart die Zeiten waren oder bist froh, dass die einfach da sind?
Ne, tue ich nicht. In meiner direkten Umgebung sind eh nur Leute die ich kenne ;)
Aber um deine Frage zu beantworten, nein würde ich nicht. Mir ist absolut klar, dass sehr sehr viele Leute sich a) gar nicht für den Verein interessieren, b) nur gegen bestimmte Gegner Interesse haben oder c) nur bei Erfolg kommen.
Ich behaupte sogar, dass diese Leute den Großteil ausmachen, zumindest beim HSV. Komischerweise sind die teuren Spiele immer ausverkauft, aber wenn es gegen Fürth und sogar Bremen geht, dann fehlen dann mittlerweile einige tausend.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 10.März 2013, 18:58:47
Ich bin Fan (aber kein Vereinsmitglied) vom FC Energie Cottbus. Seit ich vor ca. 12 Jahren meine Leidenschaft für den Fußball entdeckte, bin ich eher regional veranlagt, was meine Sympatien betrifft. Anfangs waren das Hansa Rostock, Carl-Zeiss Jena und eben Cottbus. Alle drei Teams waren bei mir ungefähr gleichberechtigt, weshalb ich zu der Zeit auch kein wirklicher Fan von einem der drei Teams war.
Die Entscheidung zugunsten vom FCE fiel dann, als wir ein paar mal das Stadion der Freundschaft besuchten, welches auch distanzmäßig klar das nächste war. Dort sahen wir wirklich packende Spiele und der Verein hat mich irgendwie berührt. Das blieb dann auch so und vertiefte sich mit dem Abstieg 2003. Während viele Möchtegern-Fans dem Verein bei Misserfolg den Rücken kehren, bin ich wirklicher Cottbus-Fan seit dem Bundesligaabstieg 2003. Zumal in den Jahren und danach der Verein auch manchmal zu einem Testspiel in unsere Stadt kam und damit auch die Spieler/Funktionäre mal richtig nah waren und man auch auf Autogramm-/Fotojagd gehen konnte.

Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an Spiele wie das Derby gegen Hansa in der 1. Bundesliga vor einigen Jahren, als wir nach 80 Minuten noch 0:1 hinten lagen und das Spiel noch gedreht haben. Und das in einem extrem wichtigen Abstiegsendspiel 4 Spieltage vor Ende. Oder als wir die Bayern daheim 2:0 schlagen, obwohl diese vom Schiri einen Elfer geschenkt bekommen, den Tremmel aber von Ribery abwehrt.
Schlechte Laune bekomme ich auch noch, wenn ich daran denke, wie dumm Radeljic den Ball zum 0:1 im Relegationshinspiel 2009 abfälscht, am Ende verlieren wir daheim 0:3 und reißen natürlich in Nürnberg garnichts mehr. Oder wie Hünemeier 2011 im Pokalhalbfinale in der 90. Minute ins leere Tor köpfen kann, aber vergeigt. Sowas vergisst man nicht. Zumal ich bei der Situation meinen Drehstuhl durch das Zimmer warf, welches dabei meine Glastür am Schrank zerstörte. Das war es aber definitiv wert.
Leidenschaftliche Momente waren auch, als wir einmal 0:0 in Leverkusen spielten und keinen Angriff hatten und auch keinen freiwillig gestartet haben, nur Beton hinten angerührt haben. Und Rudi Völler nach dem Spiel uns als Antifußballer beschmipfte und meinte, sowas habe in der Bundesliga nichts verloren.

Ich mag natürlich auch andere Teams außer Energie; in Deutschland wären das Hansa Rostock und der SC Freiburg, in England mag ich ManUtd am meisten, andere Länder haben mit Juve, Rosenborg oder Anderlecht aber auch sympatische Clubs.
Vereine, die ich nicht nur nicht mag, sondern hasse, sind (natürlich) die Hertha und Ingolstadt. Unsympatisch sind mit Teams wie die Bayern, Schalke, ManCity oder Real Madrid.

Allgemein zeichnet einen Fan in meinen Augen absolute Identifikation mit dem Verein aus, jedoch sollte man auch Sachen kritisch hinterfragen und nicht alles zufrieden hinnehmen. Ich mag unseren derzeitigen Trainer Bommer auch nicht und sage auch, dass wir derzeit erfolgreich sind, obwohl er da ist, nicht wegen ihm. Jedoch bleibe ich Cottbuser, egal wer uns trainiert.
Man lebt und stirbt mit dem Verein, man leidet mit und feiert Erfolge, als habe man selbst das entscheidende Tor gemacht.
Als Fan muss man nicht im Stadion sein, jedoch sollte man zumindest einmal ein Spiel seines Vereins live erlebt haben, um nochmal zu spüren, wie es sich anfühlt, wenn die Lieblinge nicht nur im Stream oder TV feiern/leiden, sondern wenn man 10 Meter vom Torschützen wegsteht und feiert, als sei alles Böse der Welt verwiesen worden (dabei hat man nur das 1:2 erzielt). Ich bin auch nicht permanent im Stadion, gehe jedoch ca. zur Hälfte aller Heimspiele und war diese Saison auch schon bei Auswärtsspielen dabei (u.a. bei Union, überragende Stimmung dort übrigens, da können wir nicht mithalten). Wenn ich ins Stadion gehe, dann aber nur in den Stehplatzbereich, was mich als Student 9 Euro kostet, denn dort ist einfach die Stimmung geiler. Oben auf der Haupttribüne zu sitzen, fühlt sich fast an wie daheim vor dem TV, da fehlt mit etwas. Außerdem kann ich der Emotionen wegen eh nicht still sitzen während eines Spiels, da hat der Zuschauer hinter mir dann die Arschkarte gezogen.
Jeder sollte halt wissen, ob er Fan ist oder nur Sympatisant. Man merkt es meist selbst, wenn man mal seine Lieblingsclubs vergleicht, bei einem Team kribbelt es sicher mehr als bei allen anderen ;)
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: aragorn99werder am 10.März 2013, 19:42:56
Ja, es ist generell ein guter Indikator, an was man sich erinnert.
Werde zum Beispiel auch nie vergessen, wie ich 2004 als ich abends noch früh ins Bett geschickt wurde, an die geschlossene Wohnzimmertür geschlichen bin, in der Hoffnung den Kommentator der Pokalspiele verstehen zu können.
Oder wie ich bei den Derbys 2009 üble Beleidigungen für Alex Silva in den Fernseher gebrüllt habe...
Wie ich nach dem EL finale 2009 hätte heulen können...
Oder der Jubel nach dem Pokalsieg...
Das ließe sich eine ganze Weile fortsetzen.
"Seufz", waren das noch Zeiten   :'(  :P
Aber wenn man kein Fan ist, vergisst man so was halt eher mal...
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Muffi am 12.März 2013, 12:40:40
Bei mir waren es unvergessliche Erlebnisse mit meinem Vater, die mich zu einem Fan meiner Roten werden ließen. Ich weiß noch genau, wie ich damals als 7 jähriger mit meinem Vater zur Aufstiegsfeier am Rathaus gefahren bin und er mich dort auf die Schulter genommen hat, damit ich auch etwas sehe! Die Stimmung war der Wahnsinn!

Dann der Pokalsieg als Zweitligist!

Oder der Ärger über den Niedergang in die Drittklassigkeit und der noch viel größere Ärger über den verpassten Aufstieg in den Relegationsspielen gegen Cottbus! Ich bin immer noch der festen Überzeugung das das Ausfallen des Flutlichts in Cottbus kein Zufall war ...  ::)
Schließlich gelang uns ein Jahr später doch der Aufstieg gegen TB, das war wie Weihnachten und Ostern zusammen!

Ab 2001 dann der Traumfußball unter Rangnick mit dem immer zwischen Genie und Wahnsinn wankenden Jan Simak! Was hätte er für eine Karriere haben können ...

Das letzte so ziemlich alles überragende Highlight, was ich mein Leben nicht vergessen werden - Sevilla! Ich war im Stadion und ich kann schlicht die Stimmung und die Begeisterung im Stadion nicht in Worte fassen. Das war so ziemlich das tollste Fußballerlebnis das ich bisher hatte, noch nie habe ich ein Spiel mit einer über 90 Minuten derartigen Atmosphäre erlebt! Jeder der ebenso dabei war weiß was ich meine ... :)


Sympathien für andere Vereine hege ich auch durchaus, so schaue ich immer mindestens mit einem Auge, wie es um den 1.FC Kaiserslautern steht. Dies ist vor allem in der Meistermannschaft von 1990 begründet, wo mich Spieler wie Stefan Kuntz, Marco Haber und Axel Roos begeistert haben. International mag ich die Hibs aus Edinburgh, CD Teneriffa und auch CD Marino (Teneriffa).
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: LüddenDu am 12.März 2013, 12:42:55
Die Aufstiegsspiele gegen Cottbus habe ich sogar noch auf VHS :)
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: DVNO am 12.März 2013, 12:57:50
Zunächst mal: Das Stadion des BVB war auch in weniger erfolgreichen Zeiten nahezu immer ausverkauft. Das hat nun nicht unbedingt etwas mit dem Erfolg zu tun. Ich erinnere mich daran, dass es - auch als ich noch nicht so weit von Dortmund entfernt wohnte - fast immer unmöglich war an Karten zu kommen. Da musste wohl oder übel häufig der Weg über Ebay genommen werden.

Grundsätzlich gehört es für mich nicht unbedingt dazu, Woche für Woche ins Stadion zu gehen, um sich "Fan" nennen zu dürfen. Das schafft so mancher aus diversen Gründen auch einfach nicht. Ich wohne seit mehreren Jahren in Hamburg; das sind rund 350 Kilometer, die ich zurücklegen müsste. Das schaffe ich zeitlich und auch finanziell nicht. Somit bleibt ein Stadionbesuch in Dortmund etwas Besonderes, das eben aus genannten Gründen sehr selten vorkommt. Dafür versuche ich, den BVB manchmal in Hamburg zu sehen. Doch Fußballgucken beim HSV kann man jetzt auch nicht unbedingt mit den gesparten Groschen machen. Ich unterstütze meinen BVB somit vor dem Fernseher. Da fieber ich richtig mit und die Nachbarn wissen i.d.R. auch Bescheid, wenn Fußball läuft. ;)


An ein Fansein von zwei Vereinen glaube ich im Übrigen nicht. Das funktioniert meines Erachtens nicht. Gleichwohl man neben seinem Verein sicherlich noch einen anderen gerne mögen kann.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Starkstrom_Energie am 12.März 2013, 13:32:32
Oder der Ärger über den Niedergang in die Drittklassigkeit und der noch viel größere Ärger über den verpassten Aufstieg in den Relegationsspielen gegen Cottbus! Ich bin immer noch der festen Überzeugung das das Ausfallen des Flutlichts in Cottbus kein Zufall war ...  ::)

Im Osten waren damals die Stromleitungen noch nicht gut genug, war doch die Wende noch nicht allzu lange vorbei ;)
Was für dich hier einen der größten Ärgernisse darstellt, freut mich natürlich umso mehr, auch wenn ich damals noch sehr klein war.
Titel: Re: Fansein oder nicht sein? Das ist hier die Frage!
Beitrag von: Muffi am 12.März 2013, 13:57:01
Im Osten waren damals die Stromleitungen noch nicht gut genug, war doch die Wende noch nicht allzu lange vorbei ;)
Was für dich hier einen der größten Ärgernisse darstellt, freut mich natürlich umso mehr, auch wenn ich damals noch sehr klein war.

Eine lange Zeit rangierte Energie Cottbus bei mir auf meiner Beliebtheitsskala gleichauf mit den Blau-Gelben, doch das hat mittlerweile dann doch nachgelassen. ;)