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Doch früher als gedacht: hier kommt das erste Kapitel!
Vorwort:
Ich spiele seit etwa einem Jahr den FM14 und dies ist meine erste Story. Gestartet wird mit der Erfahrung Hobbyfußballer und der Standarddatenbank (Größe: mittel). Das Startdatum ist Juli 2013.
Ich bin selber mal ganz gespannt, wie's werden wird, deswegen geht’s gleich direkt los.
Teil I: Alles auf Anfang
Der rüstige Mittfünfziger und Frühpensionär Paul Faltermeyer will sich noch nicht geschlagen geben. Das kann es noch nicht gewesen sein!
Paul will allen zeigen, dass er es noch kann und so macht der Altherrenfußballer sein Hobby zum Beruf: er wird Fußballmanager.
Dabei will er vor allem seine geballte Erfahrung als Einkaufsdirektor eines renommierten Kaufhauses einbringen und sich als gewiefter Transferfuchs einen Namen machen. Ob das gelingen wird? Wir werden dem Trainerneuling dabei über die Schulter schauen und hautnah dabei sein, wenn Faltermeyer seinen Traum wahr werden lässt.
Als Paul ganz nach der alten Schule seine Bewerbungen rausschickte, rechnete er nicht damit, dass ein Verein wie der FC Eindhoven sich bei ihm meldete. Offenbar war man nach der enttäuschenden letzten Saison (Platz 16) der Überzeugung, dass ein Neustart nötig sei und dabei war auch Paul – wie auch immer – auf den Zettel der Verantwortlichen geraten. Nach einem kurzen Telefonat saß Paul im Zug gen Eindhoven und schließlich im Büro des Präsidenten Michiel Pieters.
Pieters: Herr Faltermeyer, schön dass sie es einrichten konnten. Bitte nehmen sie doch Platz.
Paul: Gerne, Herr Präsident.
Nun, wie ich ihnen bereits erzählt habe, wollen wir hier in Eindhoven einen Neustart wagen und den FC wieder als Marke etablieren. Eindhoven soll nicht nur für PSV stehen. Wir planen also einen großen Personalumbruch und dazu wollen wir unverbrauchte Kräfte holen, die dennoch über Erfahrung verfügen. Um es kurz zu machen: ihre Bewerbung hat uns überzeugt.
Ach was?
Ja, sicher. 34 Jahre in der freien Wirtschaft, davon 28 als Einkaufsdirektor, das ist schon ein Wort. Was haben sie genau gemacht?
Ach wissen sie, wir haben... die Sache ist die, dass wir... wir haben aus einem miesen, kleinen Saftladen einen großen, ich meine, etwas großes aufgebaut.
Pieters nickt zustimmend: Und wie sieht's mit ihrer fußballerischen Erfahrung aus?
Ja, das, äh, das auch.
Das sehe ich, ja, sehr beeindruckender Lebenslauf.
Ach? Na, wenn sie das sagen, Herr Präsident.
Nun seien sie mal nicht so bescheiden. Also wenn's nach uns geht, dann können sie direkt anfangen. Hier ist ihr Vertrag. Was sagen sie?
Paul steht auf und sagt: Wir haben keine Zeit zu verlieren!
Pieters schiebt Paul den Vertrag hin, dabei fällt Pauls Blick auf den offen auf dem Tisch liegenden Lebenslauf und er erkennt entsetzt, dass sich ein Fehler eingeschlichen hat. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hat sich eine zusätzliche Zahl auf das Papier gemogelt, so dass statt seiner 4 Jahre Erfahrung als Amateurtrainer nun 34 Jahre dastehen. Paul zögert kurz, entschließt sich dann aber doch zu unterschreiben. Einem geschenkten Gaul schaut man schließlich nicht ins Maul.
„Wenn das mal gut geht...“, denkt er noch, als Michiel Pieters ihn bereits aus dem Büro führt, um ihn mit dem Verein vertraut zu machen.
Wie gesagt, wir wollen ihre Erfahrung um Umgang mit Finanzen nutzen, deswegen werden sie sowohl Trainer als auch Sportdirektor sein. Das ist eine große Verantwortung, aber ich denke sie sind der...
Pieters unterbricht sich und die beiden Männer beobachten, wie ein dritter verärgert mit einem Karton unter dem Arm aus einem Büro tritt. Er erblickt den Präsidenten und stürmt mit hochrotem Kopf auf ihn zu.
Smulders: Ich bin wirklich enttäuscht von ihnen, Pieters. Das ist das letzte, mich einfach so vor die Tür zu setzen. Wer ist das?
Paul zuckt ein wenig zurück, als ihn der Unbekannte zornerfüllt anfunkelt.
Das ist Herr Faltermeyer, ein Fachmann aus Deutschland. Er wird hier in Zukunft die Verantwortung übernehmen.
Sehr erfreut.
Pah!
Der Unbekannte stampft davon.
Entschuldigen sie. Wie gesagt, wir planen hier einen großen Personalumbruch und Herr Smulders war ein Opfer davon. Er war bis zuletzt unser Sportdirektor, aber nach der letzten Saison konnten wir ihn unmöglich halten.
„Das geht ja gut los.“, denkt sich Paul, während er von Pieters über das Vereinsgelände geführt wird. Schließlich erreichen sie den Trainingsplatz, wo die Mannschaft einige Runden dreht, während ein hagerer Mann auf dem Feld ein paar Hütchen aufstellt.
Maurice, komm doch mal!
Der Mann im Trainingsanzug kommt hinzu und begrüßt den Präsidenten freundschaftlich.
Pieters: Maurice, das ist der neue Cheftrainer. Paul Faltermeyer aus Deutschland. Herr Faltermeyer, das ist Maurice Verberne, ihr Co-Trainer.
Verberne: Freut mich, freut mich.
Jaja, mich auch.
Wollen sie gleich mit der Mannschaft sprechen?
Eine gute Idee. Ich sehe schon, sie komme zurecht. Wenn sie noch Fragen haben, Herr Faltermeyer, dann wissen sie, wo sie mich finden. Vergessen sie nicht die Pressekonferenz in einer halben Stunde, ja?
Ja, danke Herr...
Während Pieters verschwindet pustet Verberne mit aller Kraft in die Trillerpfeife, was Paul erschrocken zusammenzucken lässt. Die Mannschaft kommt angetrabt.
Jungs, das ist unser neuer Chef, Herr Faltermeyer aus Deutschland.
Mhm. Ähm, ja, ich bin wie gesagt der neue Trainer hier.
de Groot: Willkommen im Verein.
Danke. Also ich habe gerade mit Herrn Dings gesprochen... Pieters... wir sind uns einig, also ich denke, nein, ich bin überzeugt, dass wir es in die Playoffs schaffen, wenn wir uns reinhängen!
Was?
Ja, er hat recht! Männer, wir schaffen das!
Also gut, dann ran an die Arbeit. Herr Verberne, machen sie weiter.
Die Mannschaft schickt sich wieder an, Runden zu drehen.
Halten sie das für eine gute Idee? Wir haben kein Geld und Personalbedarf auf der Linksverteidigerposition. Masies und Gunst sind noch nicht so weit. Ich denke, wir sollten unsere Ziele tiefer stecken.
Wer?
Masies Artien und Maxime Gunst. Unsere Linksverteidiger. Die Jungs sind 19 und 20. Überhaupt haben wir viele junge Spieler, die...
Nun machen sie sich mal nicht ins Hemd, Maurice. Wir schaukeln das schon, die Jungs machen einen guten Eindruck.
Na schön, und das Testspiel morgen?
Was?
Das Testspiel gegen den FC Tours morgen. Wie sollen wir uns vorbereiten?
Machen sie erstmal ein paar Fitnessübungen mit den Jungs. Ich komme später dazu, muss jetzt aber auf die Pressekonferenz. Ist das ein Stress hier!
Fitnessübungen? Und was...?
Aber Paul ist schon auf dem Weg zur Pressekonferenz.
Taktik & Kader
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Donny de Groot
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Masies Artien
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Maxime Gunst
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Anmerkung: Zunächst will ich versuchen zwei verschiedene Taktiken zu etablieren. Ein tiefstehendes 4-4-2 mit klassischer Kontertaktik, das vor allem auf defensive Stabilität bedacht sein soll. Außerdem ein offensiveres 4-2-3-1, mit hohem Pressing und schnellem Umschaltspiel nach Balleroberung. Mal sehen, ob sich das so durchziehen lässt, oder ob am Ende was ganz anderes bei rauskommt. Erstmal muss ich mich jedenfalls intensiver mit dem Kader vertraut machen und dazu werden die zahlreichen Testspiele in nächster Zeit sicherlich hilfreich sein. Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie sich die Spieler entwickeln, das Potenzial ist auf jeden Fall groß!
In diesem Sinne: bis zum nächsten Kapitel! Dann gibt's auch endlich Fußball. ;)
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Teil II: Die Arbeit beginnt!
Anmerkung: Wie eingangs gesagt ist dies meine erste Story, daher wird sich vermutlich im Verlauf ein wenig der Stil ändern bzw. ein eigener Stil entwickeln. Für Anregungen und (konstruktive) Kritik bin ich immer offen – nur so kann's besser werden und jeder hat was davon. ;-)
Ich werde es in Zukunft so machen, dass ich Anmerkungen, wie diese, oder auch Spielberichte und sonstige geistige Ergüsse meinerseits, die nicht Teil der Story im eigentlichen Sinne sind, kursiv schreibe. Alles, was tatsächlich zur Story gehört wird ganz normal geschrieben sein.
Wie erwähnt gibt es Spielberichte, diese werden mal mehr, mal weniger ausführlich sein, aber die Idee dahinter ist, euch einen plastischen Eindruck vom Spielverlauf zu verschaffen. Nicht ganz mitten drin, aber mehr als einfach nur dabei. ;-)
In diesem Sinne wünsche ich weiterhin viel Spaß beim Lesen und freue mich auf euer Feedback!
Paul erreicht den kleinen Presseraum des FC Eindhoven, wo sich bereits eine überschaubare Schar an Journalisten zusammengefunden hat. Sogleich geht das Blitzlichtgewitter los und Stimmen erheben sich unter der versammelten Presse. Paul kneift die Augen zusammen und erkennt auf dem Podest Michiel Peters, der aufsteht, um ihn zu begrüßen.
Schön, dass sie's pünktlich geschafft haben, was denken sie von der Mannschaft?, flüstert er.
Paul flüstert zurück: Die Jungs machen einen guten Eindruck. Äh, sehr jung, aber, ähm, aber gut.
Pieters nickt und setzt sich wieder. Paul nimmt neben ihm Platz. Daraufhin eröffnet Pieters die Pressekonferenz.
Meine Damen und Herren, schön, dass sie kommen konnten. Ich freue mich, ihnen unseren neuen Trainer und Sportdirektor vorzustellen: Paul Faltermeyer. Herr Faltermeyer kommt aus Deutschland und hat dort bereits eine beachtliche Erfahrung im Amateurfußball vorzuweisen. (Paul hüstelt) Eindhoven ist seine erste Profistation, aber wir sind der festen Überzeugung mit ihm den Richtigen für den Neuanfang hier beim FC gefunden zu haben. Er hat Erfahrung, ist aber noch unverbraucht, und nicht zuletzt kennt er sich in der Finanzwelt aus. Eine unerlässliche Fähigkeit bei unserem eng gestrickten Finanzkorsett. Herr Faltermeyer, wollen sie ein paar Worte an die Presse richten?
Gerne, Herr, äh, Pieters. Ja, ich freue mich hier zu sein. Es war schon immer mein Traum im Profifußball mein Geld zu verdienen. Nun bin ich hier, zwar nicht als Spieler, aber als, ähm, als Trainer. Ich freue mich auf die Arbeit hier beim... FC Eindhoven.
de Lange: Raymond de Lange, Voetbalzone.nl. Ihre Verpflichtung überrascht einige hier, Herr Faltermeyer. Alle haben mit Huub Stevens gerechnet, mit dem der Verein schon seit längerem in Verhandlung stand. Was sagen sie dazu? Haben sie das Gefühl als zweite Wahl besonders auf dem Prüfstand zu stehen?
Was? Paul blickt verwirrt zu Pieters. Der reagiert schnell.
Herr Faltermeyer war von Anfang an unserer erste Wahl. Huubs Stevens war ein Gerücht, das wir gestreut haben, um die Verpflichtung von Herrn Faltermeyer lautlos unter Dach und Fach zu bringen.
Aha. de Lange notiert etwas in seinem Block. Herr Faltermeyer, nachdem das nun geklärt ist, denken sie, dass die ausgegeben Ziele mit der unerfahrenen Mannschaft realistisch sind? Können sie die Playoffs erreichen, nachdem die letzte Saison so enttäuschend verlief?
Ähm, sicher! Ich habe vorhin mit der Mannschaft gesprochen und wir sind alle zu 100, nein, zu 1000 Prozent überzeugt in die Playoffs zu kommen. Das wird ein langer Weg, aber wir... ja, wir können das schaffen.
Das hört man gerne. Wie bereits gesagt ist die Mannschaft sehr unerfahren. Auf einigen Positionen stehen nur Spieler zur Verfügung die aus der Jugend oder dem Amateurbereich zu den Profis kamen. Werden sie noch einmal nachrüsten?
Herr, ähm, Herr de Lange, richtig? Wir sind hier nicht im Kalten Krieg.
Was?
Was ich damit sagen will ist, dass wir, äh, dass Rüstung nicht alles ist. Man muss vielmehr die Waffen einsetzen, die man hat. Es erhebt sich lautes Stimmengewirr im Presseraum. Unsere sind jung, ehrgeizig und brennen darauf ihre Munition abzufeuern!
Paul blickt stolz in die Runde. Er findet seinen Vergleich äußerst gelungen und ist sich des Entsetzens unter den Presseleuten nicht bewusst. Auch Pieters schaut wenig begeistert drein. De Lange ergreift als erster wieder das Wort.
Einer dieser jungen Leute ist Josemar Makiavala. Es kursieren Gerüchte, dass er den Verein noch in dieser Transferperiode verlassen könnte. Scheinbar gibt es einige Interessenten. Werden sie ihn ziehen lassen, wenn das richtig Angebot kommt?
Makiava.. valala steht nicht zu unrecht auf der Einkaufsliste einiger Clubs. Aber wir brauchen jeden Mann und ich, äh, ich werde niemanden für ein paar Pfennig gehen lassen. Da müssen schön ein paar... Paul beugt sich rüber zu Pieters: Was haben wir hier für eine Währung?
Euro.
Richtig, Euro. Da müssen also ein paar Euro rüberwachsen, damit wir unsere besten Leute gehen lassen.
Eine letzte Frage noch, Herr Faltermeyer, denken sie die Sprachbarriere wird zum Problem werden? Werden sie Holländisch lernen?
Nein und Ja.
Bitte?
Nein, das wird kein Problem sein. Selbstredend werde ich Holländisch lernen. Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit!
Kurz darauf ist Paul in seinem Büro und telefoniert.
Birgit? Hallo, Birgit. Ich bin's Paul!
Purzelchen? Wie geht’s dir? Was ist das für eine Nummer, von der du anrufst, wo bist du?
Ich bin in Holland, Birgit. In Eindhoven.
In Eindhoven? Ich dachte das war ein Scherz. Du bist doch nicht ernsthaft nach Holland gefahren?
Doch, Birgit, ich bin in Eindhoven. Ich hab den Job! Beim FC!
Was für einen Job?
Fußballtrainer! Mensch, Birgit, das hab ich dir doch schon tausendmal erzählt, dass ich mich beworben habe.
Ach Purzelchen, du erzählst viel, wenn der Tag lang ist. Du weißt doch, dass mich Fußball nicht interessiert.
Jaja. Ich habe jetzt hier aber angefangen.
Und was machst du da?
Maus, was macht ein Fußballtrainer wohl?
Woher soll ich denn das wissen, du weißt doch, dass mich Fußball nicht...
Ja, ich weiß, ich weiß. Ich bin jetzt jedenfalls erstmal hier.
Und wann kommst du wieder?
Birgit!
(langes Schweigen in der Leitung)
Birgit, bist du noch da?
Ja, Purzelchen. Also schön, wie ist es da in...
Eindhoven.
Genau. Wie ist es da?
Naja, es ist Holland...
So schlimm?
Du machst dir ja keine Vorstellungen! Das reinste Chaos. Die wollten eigentlich einen anderen verpflichten, der Deal ist wohl kurzfristig geplatzt und da haben sie mich aus dem Hut gezaubert. Vom Präsidenten bis zum Co-Trainer sind das absolute... wird Zeit das hier einer...
Es klopft an die Tür und Maurice Verberne betritt den Raum.
Wenn man vom Teufel spricht. Da ist der Co-Trainer, ich muss auflegen. Die Arbeit ruft.
Paul legt auf und wendet sich dem mit hochgezogenen Augenbrauen wartenden Verberne zu.
Meine Frau. erklärt Paul. Was gibt’s?
Sie wollten doch noch mit mir über das morgige Spiel sprechen. Haben sie eine konkrete Vorstellung, wie die Mannschaft aussehen soll?
Nach 2 Stunden? Sagen sie mir, was sie vom Team halten.
Daraufhin berichtet Verberne ausführlich über den Kader und verhehlt dazu nicht seine Meinung über Stärken und Schwächen. Gemeinsam wird eine erste Aufstellung erarbeitet.
Schön, schön, dann lassen sie und mal morgen den FC Tours weghauen!
Testspiel: FC Eindhoven 1:4 FC Tours
Spielbericht
Wir haben mit einem flachen 4-4-2 und einer klassischen Kontertaktik angefangen. Das Ziel war stabil stehen und schnell nach vorne spielen, um den Platz auszunutzen. Nach nur 30 Sekunden war alles vorbei: meine Mannschaft war wohl mit den Gedanken noch in der Kabine. Jedenfalls kann sich der Gegner unbehelligt auf meiner linken Abwehrseite durchspielen und flanken. Der gegnerische Stürmer schiebt unbedrängt ein. 0:1!
Meine Jungs haben sich aber schnell wieder gefangen und stehen erstmal stabil. Nach 7 Minuten vergibt De Groot dann nach super Vorarbeit des starken van Son die Riesenchance zum Ausgleich. Nur ein Weltklassereflex des gegnerischen Torhüters verhindert den Treffer. 4 Minuten später zappelt der Ball dann im Netz – allerdings bei mir. 0:2 nach einem Eckball! Überhaupt ist meine Mannschaft ungeheuer anfällig nach Standards, wie ich im Spielverlauf feststellen muss.
Trotzdem stecken meine Jungs nicht auf, kämpfen sich zurück in die Partie und ab Minute 20 haben wir mehr Ballbesitz. Was fehlt sind Torchancen. Kurz vor der Pause dann der Schock: mein bester Mann, van Son, verletzt sich – zum Glück nichts ernstes und er fällt nach dem Spiel nicht weiter aus.
Zur Halbzeit wechsle ich die Mannschaft nahezu komplett durch und stelle auf ein 4-3-2-1 um (nach nochmaliger, eingehender Kaderanalyse habe ich mich für diese Formation, statt des in Teil I angekündigten 4-2-3-1 entschieden). Wir wollten früh draufgehen und schnell in den Sechzehner kommen. Es sieht zunächst auch ganz gut aus, wir beginnen aggressiv und nach 10 Minuten dann die nächste gute Chance: Lagoireh zieht nach innen und hält knapp über das Tor. Wir spielen gut, allerdings fehlt die Genauigkeit im letzten Drittel und der Gegner kontert immer wieder gefährlich – die Abseitsfalle schnappt nicht zu. Dann der nächste Nackenschlag: 0:3! Mein rechtes Flügelpaar, Durwael und Bourdouxhe, schiebt schlecht abgestimmt raus, wodurch eine riesige Lücke hinter ihnen entsteht, in die der Gegner natürlich prompt reinspielt. Immerhin ist Nieveld bei der folgenden Kopfballverlängerung zur Stelle, haut aber gnadenlos über den Ball und der Stürmer braucht nur noch einzuschieben. Frust pur!
Danach scheint das Spiel gelaufen zu sein. Nach vorne finden die Zuspiele keinen Abnehmer und die Defensive leistet sich immer wieder (glücklicherweise) ungestrafte Slapstickeinlagen. Einzig Vermeer vergibt, schön freigespielt, an der Sechzehnerkante eine passable Möglichkeit (79.). Im Gegenzug befindet sich meine Abwehr im Kollektivschlaf, der gegnerische Stürmer taucht frei vorm armen Van den Kieboom auf und schiebt gnadenlos ein. Immerhin: in der 88. Minute macht Durwael seinen Fehler vor dem 0:3 gut, indem er den Ehrentreffer mit einem fantastischen Distanzschuss erzielt. Trotzdem: das ist zu wenig, es steht noch viel Arbeit an.
Ein oberflächlicher Blick auf die Statistik (s.u.) zeigt nochmal, woran es fehlt: Passgenauigkeit (v.a. im Angriffsdrittel), damit verbunden, klaren Torchancen und Zweikampfstärke, die sich auch auf mangelnde Aggressivität zurückführen lässt. Taktisch gibt es noch einiges zu feilen, während ich allerdings meiner Mannschaft trotzdem etwas Welpenschutz gewähren muss: die meisten Spieler sind noch sehr jung und grün hinter den Ohren. Die Herausforderung wird also sein, diese Rohdiamanten zu formen.
Spielstatistik
(http://abload.de/img/fceindhoven-fctours_s3aecw.png)
Herr Faltermeyer, was war denn das? Pieters kommt nach dem Spiel auf Paul zugestürmt.
Herr Pieters, was war was?
Das Spiel! Der letzte Sauhaufen!
Najaaaa... es war ja nicht alles schlecht und ich bin ja erst sein gestern...
Ich erwarte, dass sich das sofort bessert, haben wir uns verstanden?
Ja.
Pieters dampft davon, während Paul sich in die Kabine zur Mannschaft begibt.
Männer, ich weiß, wir fangen gerade erst an, aber das war großer Mist! Zwei Riesendinger vergeben und dem Gegner alle Treffer quasi geschenkt. Konzentration, Mann! Wir haben viel Arbeit vor uns. Morgen um 8 steht ihr auf dem Trainingsplatz, dann geht’s richtig los!
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Teil III: Die Vorbereitung, erster Akt
(http://abload.de/img/fceindhoven_logo9ue6q.gif)
Nach der Trainingseinheit am folgenden Morgen sitzt Paul in seinem Büro und liest kopfschüttelnd eine Sportzeitschrift.
Das gibt’s doch nicht!
FC EINDHOVEN UNTER NEUEM COACH ÜBERFORDERT – KANN DIE ZWEITE WAHL ÜBERHAUPT PROFIFUSSBALL?
von Raymond de Lange
Bei der 1:4 Niederlage des FC Eindhoven gegen die Gäste aus Tours offenbarten sich die Schwächen der Mannschaft in fataler Weise. Die Hintermannschaft war ein Hühnerhaufen und im Angriff lief so gut wie nichts zusammen.
Nach einer schwierigen letzten Saison soll nun der unerfahrene Amateurtrainer Paul Faltermeyer aus Deutschland den Karren aus dem Dreck ziehen. Nach der Verpflichtung des unbekannten Trainers, der nach unseren Informationen nur die zweite Wahl nach dem geplatzten Stevens-Deal war, stellt sich vielen Beobachtern die Frage, ob der Neue überhaupt Profifußball kann. Faltermeyer steht auf jeden Fall unter besonderer Beobachtung und der Einstand war alles andere als überzeugend. Offenbar war es dem Deutschen nicht gelungen, die Mannschaft auf den Gegner einzustellen und ihr zumindest eine einfache taktische Grundstruktur zu verpassen. Sollte Faltermeyer, der gerne unorthodoxe Vergleiche mit dem Kalten Krieg anstellt, seine Mannschaftsansprachen ähnlich halten wie die Pressekonferenz bei seiner Vorstellung, wird es ein kurzes Gastspiel in Eindhoven werden und dem FC droht einmal mehr eine Katastrophensaison.
Faltermeyer betonte nach dem Spiel, dass man seiner jungen Mannschaft Zeit geben müsse und dass nicht alles schlecht gewesen sei. Mit dieser Wahrnehmung steht er wohl ziemlich alleine da und er wird beweisen müssen, dass er recht hat. Präsident Michiel Pieters stellte sich öffentlich klar hinter seinen neuen Trainer und bat um Geduld. Die Ideen des neuen Coaches müssten erst einmal greifen. Interne Quellen berichteten uns allerdings, dass Pieters nach dem Spiel äußerst aufgebracht gewesen sein soll.
Die Situation beim FC Eindhoven bleibt also spannend und die Fans werden erneut Nervenstärke beweisen müssen. Alle hoffen jedoch auf das Beste.
So ein Scheiß! Wenn ich das schon lese, dann könnte ich...
Es klopft an der Tür.
Ja?
Ein Mann, um die 30, tritt herein und fragt: Herr Smulders?
Nein, Smulders gibt’s hier nicht mehr.
Aber...?
Vielleicht kann ich ihnen ja helfen. Was gibt’s?
Ich hatte mit Herrn Smulders gesprochen, wegen der freien Stelle als Assistenztrainer. Herr Smulders sagte mir, ich könnte heute zur Vertragsunterschrift vorbeikommen.
Tja, wie gesagt, der Smulders ist weg. Aber sie können mit mir sprechen. Ich bin hier der Neue. Faltermeyer ist mein Name.
Jansen. Tom Jansen.
Schön, Herr Jansen, setzen sie sich. Haben sie einen Lebenslauf dabei? Sonstige Bewerbungsunterlagen?
Wie gesagt, ich bin hergekommen, um einen Vertrag zu unterschreiben. Die Bewerbungsunterlagen müssten bei Herrn Smulders sein.
Hmmm... bei mir ist nichts gelandet.
Und jetzt?
Ich mache ihnen einen Vorschlag: sie machen heute Nachmittag einfach mal mit und ich sage ihnen danach, ob wir uns eine Zusammenarbeit mit ihnen vorstellen können. Wie klingt das?
Aber ich hab den Job schon zugesagt be...
Von Smulders, ja. Aber ich bin nicht Smulders, sondern Faltermeyer. Und bei mir zählen Taten. Überzeugen sie mich, dass sie hierher gehören und der Job gehört ihnen!
Die Tür geht auf und Pieters kommt herein.
Ah, sind sie das, Herr Jansen? Pieters mein Name, ich bin der Präsident. Herrn Faltermeyer kennen sie ja bereits. Hier ist ihr Vertrag, der lag noch bei Herrn Smulders in der Schublade. Willkommen an Bord!
Aber... Herr Pieters, sie können mir doch nicht einfach die Entscheidungen vom Smulders aufdrücken!
Doch, kann ich! Der junge Mann hat einen Vertrag zugesichert bekommen, also wird er für uns arbeiten. Außerdem können sie nach dem gestrigen Spiel jede helfende Hand gebrauchen. Haben wir uns verstanden?
Ja, aber...
Kein aber. Machen sie ihren Job, Herr Faltermeyer, und bringen sie diesen Laden in Schwung!
Pieters verlässt den Raum und lässt Paul verwirrt mit dem breit grinsenden Jansen zurück.
Haben sie einen Stift für mich?
Bitte?
Der Vertrag. Ich muss ihn unterzeichnen.
Achso, ja, hier... Na gut, wenn sie schon mal da sind, dann hole ich Maurice Verberne, den Co-Trainer, mit dazu, wir haben schließlich einiges an Arbeit vor uns.
Kurz darauf betritt Verberne das Büro. Paul macht seine beiden Assistenten miteinander bekannt und schon geht es an die Arbeit. Das gestrige Spiel wird haarklein analysiert, während sich Paul immer wieder über den Zeitungsartikel aufregt (mehrfach wird de Lange mit unschönen, aber äußerst kreativen Äußerungen bedacht). Letztlich beschließt man, es mit einer Systemumstellung auf ein 4-2-3-1 zu versuchen und die ganze Spielanlage aggressiver zu gestalten. Paul verteilt daraufhin die einzelnen Aufgabenbereiche an seine Assistenten und dann ist es auch schon Zeit für die Trainingseinheit am Mittag.
Ein paar Tage später steht das erste von vielen weiteren Testspielen an.
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Spielbericht
Gegen die unterklassigen Dijkse Boys aus Helmond wurde von meiner Mannschaft nichts anderes als ein Sieg erwartet und so hoffte ich, dass die Systemumstellung fruchten würde.
Wie erwartet haben wir auch viel mehr Ballbesitz, zeitweise über 65%, wir gehen aggressiv in die Zweikämpfe und erobern verlorene Bälle schnell wieder zurück. Vor allem das junge Mittelfeld (Durchschnittsalter 22,6 Jahre), in dem der 31-jährige Beekmans als Spielmacher wie ein Methusalem wirkt, macht ein gutes Spiel. Der 20-jährige Deschilder, neben Beekmans auf der 8, macht das was er soll: er presst, erobert Bälle und spielt einfache Pässe, während der 18-jährige Vermeer hinter der Spitze als Ballverteiler fungiert.
Das Problem ist: Vermeer ist anfangs noch zu fahrig in seinen Zuspielen und insgesamt fehlt der Zug nach vorne, weswegen ich nach 15 Minuten auf „Angriff“ umstelle und die Abwehrkette weiter vor schiebe. Die Umstellung fruchtet und der Druck auf den Gegner wächst. Kurz darauf die erste passable Chance durch Lagoireh. Doch auch wenn wir Druck aufbauen, ist es nicht wirklich zwingend, weil die Flanken nicht ankommen und der letzte Ball generell keinen Abnehmer findet. Es fehlen schlicht und ergreifend Abschlüsse.
Erst gegen Ende der 1. Halbzeit werden wir wirklich gefährlich. In der 38. zieht der immer stärker aufspielenden Vermeer am 16er ab, kurz darauf setzt er einen Distanzschuss knapp übers Tor. In der 40. schlägt dann die Minute von Makiavala: zunächst zieht er am 16er zu mittig ab, macht es aber kurz darauf aus zentraler Position, schön von de Groot freigespielt, besser und verwandelt eiskalt. 1:0! Damit geht es in die Pause.
Wieder wechsele ich zur Halbzeit fast komplett durch, aber die Jungs spielen zunächst so weiter wie gehabt: das Spiel im Griff und der Gegner parkt vor dem eigenen Strafraum. Was fehlt sind wiederum die Torchancen. Nach und nach kämpft sich Helmond dann ins Spiel zurück und kontert immer wieder gefährlich. Auf der anderen Seite steht einzig ein Abschluss von Vermeer zu buche, der kurz darauf durch Bourdouxhe ersetzt wird. Zunächst passiert nicht viel, das Spiel läuft vor sich hin.
In der 82. Minute folgt dann das große Kotzen: wieder ein Gegentor nach einer Ecke! Generell muss ich einfach festhalten, dass wir bei Standards extrem schwach sind. Defensiv kriegen wir die Dinger nicht klar genug geklärt und offensiv fehlt einfach ein Experte für ruhende Bälle. Eventuell müssen wir da noch nachrüsten, falls was bezahlbares auf dem Markt ist.
Immerhin, nach dem Gegentor scheint meine Truppe wieder wacher zu sein und erhöht den Druck. Bourdouxhe zieht aus gefährlicher Position ab, aber der Schuss ist zu zentral platziert und kein Problem für den Torwart. Schließlich ist es dann Van den Driest, der für Makiavala kam, und uns den Siegtreffer beschert. Ähnlich dem 1:0 taucht er wunderbar freigespielt vor dem Torwart auf und verwandelt den Ball. Danach ist das Spiel gelaufen, in der Nachspielzeit passiert nichts mehr.
Statistik
(http://abload.de/img/dijkseboyshelmond-fceqribs.png)
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen: wir hatten wie erwartet mehr Chancen und Ballbesitz. Allerdings kam der Gegner zu leicht zum Abschluss nach Aussetzern der Hintermannschaft, die vor allem bei Standards richtig schlecht aussieht. Wir wiederum machen zu wenig aus unseren Chancen, die durchaus da waren. Größtes Manko in der Offensive waren, neben den schwachen Zuspielen in die Spitze während der ersten 25 Minuten, ganz klar die Flanken. In Anbetracht der Tatsache, dass ich aber keine hochgewachsenen Stürmer habe, werde ich mir etwas ausdenken müssen, um anderweitig für Gefahr zu sorgen. Hohe Bälle sind jedenfalls nicht das Mittel der Wahl. Abschließend muss ich leider, trotz einiger Verbesserungen, sagen, dass das gegen einen unterklassigen Verein eindeutig zu wenig war. Wir müssen uns noch um einiges steigern, wollen wir im Kampf um die Playoffs ein Wörtchen mitreden.
(http://abload.de/img/spielbericht_novaracae8eq2.jpg)
Spielbericht:
Wir übernehmen die offensivere Ausrichtung aus dem letzten Spiel und zunächst wirkt das ganze recht ansehnlich. Es ist ein munterer Beginn beider Teams, das Spiel geht rauf und runter, ohne jedoch wirklich aufregende Szenen mit sich zu bringen.
Nachdem sich 12 Minuten lang nichts getan hat und mir die mangelnde Kontrolle über das Spiel missfällt, stelle ich um: die Grundformation bleibt ein 4-2-3-1, aber wir stehen jetzt tiefer, spielen langsamer und wollen den Ball erstmal in unseren Reihen halten, um Ruhe ins Spiel zu bringen. Das entpuppt sich als Fehler. Unser Spiel wird in der Folge fahrig, viel zu passiv und wir überlassen dem Gegner die Initiative, die wichtigen Zweikämpfe im Zentrum verlieren wir ebenfalls. Die Folge: 0:1 nach 16 Minuten. Meine Abwehrspieler stehen zu weit weg vom Gegner, der unbedrängt von meinen viel zu passiven 8ern nur in die Lücke schieben muss. Mal wieder eine extrem schlechte Deckungsarbeit – eventuell muss noch ein richtiger Abwehrchef her (doch woher nehmen und nicht stehlen?).
Nach vorne läuft nicht viel zusammen, trotz des Kurzpassspiels sinkt die Passquote und wir verlieren zusehends die Kontrolle, was nach 23 Minuten durch das 0:2 bestraft wird. Unsere bisher sichere Nummer 1, Muyters, lässt sich vom fahrigen Spiel seiner Vorderleute anstecken und lenkt einen harmlosen Ball aus spitzem Winkel in die Mitte ab. Der bereitstehende Stürmer braucht nur ins leere Tor zu köpfen. Ich bin erstmal bedient, versuche aber die Lehren aus den letzten 10 Minuten zu ziehen und stelle erneut um: wir spielen wieder offensiver und versuchen dadurch die Initiative zurück zu erlangen. Hohes Pressing, schnelles Umschalten nach Ballbesitz, also eigentlich das, was wir von Beginn an vorhatten, aber nicht geklappt hat. Ich stelle zusätzlich drei Spielerrollen um. Aus dem Stoßstürmer wird eine hängende Spitze in Kombination mit einem Schattenstürmer dahinter und der ineffektive Rechtsaußen wird zum vorgezogenen Spielmacher.
Die Umstellungen machen sich bezahlt und es wird prompt gefährlicher. Wir haben mehr Ballbesitz und eindeutig mehr Zugriff in den Zweikämpfen. Nach wenigen Minuten wird klar: wir sind zurück im Spiel.
In der 31. Minute lässt de Groot dann freistehend die Riesenchance liegen, indem er zu lange braucht, um abzuschließen. Die anschließende Ecke wird unser erster gefährlicher Standard: Vermeer bekommt den zweiten Ball und zieht ab – knapp über das Tor! Wir bleiben weiter am Drücker, die Passquote im Angriffsdrittel steigt in schwindelerregende Höhen und den einzigen Vorwurf, den ich meiner Mannschaft in dieser Phase des Spiels machen kann, ist dass sie das Tor nicht machen.
Nach der Halbzeitpause und einigen Spielerwechseln bietet sich das gleiche Bild, wie vor der Pause: wir machen das Spiel, sind aggressiv in den Zweikämpfen und spielen direkt nach vorne. Einzig der starke Martinez macht uns immer wieder Sorgen. Zum Glück funktioniert die Abseitsfalle mehrfach sehr gut. In der 54. Minute fällt dann endlich der verdiente Anschlusstreffer durch den erneut stark aufspielenden Vermeer nach starker Vorarbeit von de Groot.
Im weiteren Verlauf erspielen wir uns immer wieder gute Chancen und auch Auswechslungen stören den Spielfluss kaum, während die Konter des Gegners entweder rechtzeitig abgefangen werden, oder an unserer Abseitsfalle scheitern. Dann, nach 77 Minuten der erlösende Ausgleich durch Bourdouxhe, der erneut für Vermeer in die Partie gekommen war. 2:2! Erneut war es der Stürmer (der eingewechselte van den Hurk), der die Vorarbeit geleistet hat. Kurz vor Schluss hat dan van den Hurk noch die Großchance zum Siegtreffer, vertändelt sie aber, ähnlich wie de Groot in der ersten Hälfte. Dennoch: am Ende haben wir einen zwei Tore Rückstand aufgeholt.
Statistik
(http://abload.de/img/fceindhoven-novaracal2ki97.png)
Fazit:
Eine tiefstehende Spielweise bekommt meiner Mannschaft offenbar nicht, denn dann verfällt sie in Passivität. Stattdessen scheint eine aggressive und direkte Spielweise gut zu funktionieren, allerdings ist die Zweikampfquote immer noch verbesserungswürdig. Eine ebenfalls schlechte Quote weisen wir im Torabschluss auf: 6 klare Chancen, 4 halbe, 2 Tore – das ist viel zu wenig! Positiv ist allerdings, dass die Systemumstellung, inklusive der neuen Spielerrollen gut funktioniert hat und die Mannschaft nach dem 0:2 Moral bewiesen hat. Wir haben uns viele Chancen erarbeitet und wenig zugelassen (der Großteil der gegnerischen Chancen stammt aus den ersten 25 Minuten). Vor allem die Kombination aus hängender Spitze (support) und Schattenstürmer fruchtet und führte zweimal zum Torerfolg.
Eine schlechte Nachricht gibt es allerdings noch: Makiavala fältt mit einer Oberschenkelzerrung 3 Wochen aus.
Gute Nachrichten in Sachen Vertragsverhandlungen gibt’s unter der Woche: Vermeer (18, OM), Artien (19, LV) und N'Toko (25, IV) verlängern um 2 Jahre, DeWilde (20, IV) um 1 Jahr.
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Spielbericht
Wir beginnen mit dem System, dass sich gegen Calcio als sehr gut erwiesen hat. Bourdouxhe steht für den verletzten Makiavala in der Startelf.
Zu Beginn will kein richtiger Fluss in die Partie kommen, es folgen mehrere Spielunterbrechungen durch kleinere Fouls. Der erste gute Abschluss erfolgt durch den Linksaußen Lagoireh nach fünf Minuten, während die gegnerischen Angriffe zunächst ungefährlich bleiben und an unserer gut sortierten Abwehr hängen bleiben. Das was durchkommt sind meistens Fernschüsse, die für den Torwart kein Problem darstellen.
Nach 10 Minuten, das Spiel gewinnt an Fahrt, setzt sich de Groot gut durch, sein Querpass auf den freistehenden Vermeer bleibt allerdings am Abwehrspieler hängen. Auf der anderen Seite folgt der erste gute Angriff der Ajax-Talente nach 12 Minuten. Nach 19 Minuten die nächste gute Aktion von Ajax nach einer Ecke, die wir gerade so geklärt bekommen. Jetzt ist Feuer in der Partie und de Groot vergibt wieder einmal eine Großchance – ein Knipser wird aus dem Mann wohl leider nicht mehr.
Nach einer Ecke in der 28. Minute schnüren wir Ajax dann regelrecht in deren Hälfte ein, allerdings bleibt das alte Manko bestehen: wir machen zu wenig aus unserer Überlegenheit. Der einzige gefährliche Abschluss in dieser Phase kommt durch den Rechtsverteidiger Durwael und die anschließende Ecke bleibt nur gefährlich weil Ajax den Ball nicht geklärt bekommt. Wir kommen allerdings auch nicht zum Abschluss. Am Ende einer verwirrenden Kette von Pässen, Schüssen und geblockten Bällen köpft de Groot über das Tor (34.).
Kurz vor der Pause wird Ajax, nach eigener Ecke, noch einmal stärker und drängt uns in die Defensive. Wir überstehen diese kurze Drangphase und mit einem 0:0 geht’s in die Kabine. Wieder wird auf einigen Positionen gewechselt.
Ajax II kommt besser aus der Pause, kann aber die gute Phase nicht in Tore ummünzen. Schließlich gewinnen wir wieder die Oberhand und Vermeer, der langsam zu meinem Liebling wird, erzielt nach einer schönen Passstafette das 1:0 vom Rand des 16ers (56.). Zwei Minuten später landet der Ball erneut im Netz: das 2:0 durch Bourdouxhe, der auf Rechtsaußen zu überzeugen weiß und aus halbrechter Position flach ins linke Eck schießt. Die Vorarbeit durch Beekmans und Vermeer war bilderbuchhaft.
Das ist jetzt unsere Phase, von Ajax ist eigentlich nichts zu sehen, bis van Son sich einen katastrophalen Querschläger leistet. Die daraus resultierende Chance vergibt der Gegner allerdings genauso schwach. Nach dem kurzen Aufreger bleibt das Bild aber gleich und wir machen das Spiel. In der 70. Minute folgt dann das verdiente 3:0. Van Son gibt die Kugel schön herein, die landet beim eingwechselten van den Hurk, der den Überblick behält und auf den freistehenden Vermeer ablegt, der seinen zweiten Treffer erzielt.
Drei Minuten später muss Ajax das Spiel in Unterzahl bestreiten: nach einem harten Foul sieht Murani rot. Trotzdem kontert die Reserve aus Amsterdam immer wieder und bleibt dabei nicht ungefährlich und so ist es der junge dritte Torwart Wagener (17 Jahre), der mit einer Glanzparade den Kasten sauber hält (76.). In der Folgezeit ergeben sich für beide Mannschaften immer wieder Chancen, die allerdings nie zwingend werden – nur van Son hätte vielleicht in der Nachspielzeit das 4:0 machen müssen. So bleibt es aber bei einem verdienten 3:0 über das ich mich sehr freue.
Statistik
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Fazit:
Nach einem 3:0 will man nicht groß meckern. Wir haben gut nach vorne gespielt und uns in Sachen Zweikämpfen ebenfalls verbessert. Dennoch muss die Defensive stabiler werden – die richtige Balance zwischen Angriff und Verteidigung ist noch nicht zu 100% gefunden. Außerdem muss ich meiner Mannschaft nach wie vor eine mangelnde Chancenverwertung vorwerfen. Dennoch merkt man, dass sich die Jungs langsam einspielen, der Ball läuft teilweise richtig gut durch die eigenen Reihen, so dass dem Gegner nichts anderes bleibt als zuzuschauen.
Leider gibt es erneut eine schlechte Nachricht: Vermeer fällt mit einer Rippenprellung 8-10 Tage aus! Schade, der Junge macht richtig Spaß und weiß wo das Tor steht. Bis zum Saisonstart wird er aber wieder fit sein.
Paul steht mit Maurice Verberne und Tom Jansen am Rande des Trainingsplatzes und betrachten die Anordnung von Hütchen, die sie gerade liebevoll auf den Rasen drapiert haben. Das Training wird in einer Viertelstunde beginnen. Jansen hat sich als Glücksgriff entpuppt, mit dem sich Paul mittlerweile sehr gut versteht. Er schätzt die Meinung des jungen Assistenztrainers mehr, als die von Verberne, der Paul durch das freundschaftliche Verhältnis mit Pieters nicht ganz geheuer ist. Aber da Verberne nunmal mit dem Präsidenten befreundet ist, muss sich Paul wohl oder übel mit ihm abfinden.
So ein Mist, Vermeer war gerade richtig in Fahrt!
Naja, wir könnten Bourdouxhe hinter die Spitze schieben...
Und auf rechts?
Hmm, van Son, oder van den Driest?
Lagoireh könnte das auch spielen.
Der fehlt uns dann aber auf links, ich denke wir sollten...
Herr Faltermeyer! ruft es vom Rand des Trainingsgeländes. Dort steht Raymond de Lange und winkt mit einem Notizblock. Haben sie eine Minute?
Paul geht auf de Lange zu und fragt: Was gibt’s?
Ich hätte ein paar Fragen. Wie sehen sie die bisherige Vorbereitung. Sind sie nach den durchwachsenen Ergebnissen zufrieden?
Ja. Es ist nicht alles ideal, aber ich bin zufrieden.
Ist das ihr Ernst? Die Ergebnisse waren doch ziemlich dürftig. Gegen Tours war es...
Ja, ich kenne ihren Zeitungsbericht, Herr Lange.
De Lange.
Hm? Achso, ja... Haben sie die letzten Spiele gesehen?
Ja, sicher. Deswegen frage ich ja, ob sie mit den Leistungen wirklich zufrieden sind. Wenn man mal das Calcio-Spiel nimmt, dann...
Ich denke, man hat ganz klar gesehen, dass sich die Mannschaft erheblich verbessert hat. Die zweite Hälfte gegen Calcio und das Spiel gegen Ajax waren Schritte in die richtige Richtung. Warum schreiben sie nicht das?!
Paul lässt de Lange gereizt stehen und begibt sich zurück zu seinen Assistenten. Langsam trudeln die ersten Spieler ein und kurz darauf beginnt das Training.
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Teil IV: Die Vorbereitung, zweiter Akt
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Paul sitzt wieder einmal in seinem Büro und liest Zeitung. Sein hochroter Kopf bedeutet nichts gutes.
LIEGEN BEIM FC SCHON JETZT DIE NERVEN BLANK?
von Raymond de Lange
Beim FC Eindhoven scheint die Stimmung schon vor Saisonbeginn am Siedepunkt angelangt zu sein. Trainer Paul Faltermeyer reagierte auf Anfragen unsererseits äußerst gereizt. Nach der bisher durchwachsenen Vorbereitung in der man lediglich beim Sieg gegen die Reservemannschaft von Ajax Amsterdam zu überzeugen wusste, ist es durchaus verständlich, dass der Druck auf den unerfahrenen Manager wächst, seine Reaktion aber war vollkommen überzogen. Zurückhaltung scheint nicht die Stärke Faltermeyers zu sein, der aufbrausend auf Fragen nach den letzten Auftritten seiner Mannschaft reagierte und den Fragesteller lautstark zur Sau machte. Gute Öffentlichkeitsarbeit sieht anders aus und nach den letzten Ergebnissen darf man sich durchaus fragen, ob Faltermeyer nicht der berühmte Griff ins Klo war. Wir werden weiter für sie dranbleiben und die aktuellsten Neuigkeiten aus dem Lager des FC Eindhoven für sie bereithalten.
Dieses kleingeistige Provinza...
Die Tür fliegt krachend auf und Pieters stürmt herein: Herr Faltermeyer! Was haben sie sich dabei gedacht?
Pieters knallt sein Exemplar der Zeitung auf den Tisch.
Alles was man über sie liest ist beschämend für den Verein! Wie können sie den de Lange nur in aller Öffentlichkeit beschimpfen?!
Hab ich nicht...
Achja? Hier steht was anderes! Erklären sie das!
Der Lange hat genervt, ganz, äh, einfach. Hat die Mannschaft schlecht geredet und dumme Fragen gestellt... So! Da hab ich ihm klar gemacht, dass er mal was positives schreiben könnte... so zur Abwechslung. Aber beleidigt hab ich ihn ganz sicher nicht...ähm... Paul überlegt kurz. Nein, hab ich wirklich nicht.
Wie auch immer, Herr de Lange ist ein einflussreicher Journalist hier in Eindhoven und sie sollten sich besser gut mit ihm stellen, sonst haben wir hier bald die Kacke am dampfen, da können die Ergebnisse stimmen, wie sie wollen. Habe ich mich klar ausgedrückt?
Soll ich dem jetzt Honig ums Dings... Maul schmieren, oder was?
Sie sollen ruhig bleiben, wenn dieser Kasper sie was fragt. Ganz einfach!
Ich lass mir von dem aber doch nicht meine Mannschaft schlecht reden.
Glauben sie mir, ich habe Erfahrung mit de Lange, dem verpasst man ein paar Streicheleinheiten und dann ist gut. Hören sie mir bloß auf einen Pressekrieg mit dem anzuzetteln, ja?
Gut...
Schön, dann sind wir uns ja einig. Ich habe gehört, sie haben einige Verträge verlängert?
Ja, vor allem junge Spieler. Ich denke es ist gut, wenn wir an die Zukunft denken... Kinder machen und so...
Pieters schaut Paul verwirrt an.
Also im übertragenen Sinne... Kinder sind die Zukunft sagt man ja und in sofern ist es gut, wenn wir die jungen Leute halten.
Und sie denken der, wie heißt er, Swinnen, packt die erste Mannschaft?
Nicht sofort, aber er hat ja um zwei Jahre verlängert. Das heißt er hat Zeit.
Nun gut, ich hoffe sie liegen damit richtig, Herr Faltermeyer. Ich dachte eigentlich, sie schauen sich nochmal auf dem Transfermarkt um.
Kennen sie jemanden der für ein bisschen Brot und ein Dach über dem Kopf bei uns spielen würde?
Was?
Wir haben kein Geld, Herr Pieters. Ich habe mir die Bücher angeschaut und solange wir niemanden verkaufen, können wir auch niemanden holen.
Echt?
Ja, was denken... egal... Tatsache ist, dass wir keine neuen Spieler holen können.
Na schön, sie machen das schon, Faltermeyer.
Pieters verlässt das Büro. Paul murmelt vor sich hin: Ein Haufen Idioten hier...
Tibeau Swinnen, ein 18-jähriges Riesentalent aus der Reserve hat tatsächlich um 2 Jahre verlängert und wird mit Sicherheit zu einem sehr guten Linksaußen reifen. Im Moment ist er aber noch keine echte Alternative zu Lagouireh, oder auch Hunte, geschweige den Makiavala, wenn er wieder fit ist.
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Spielbericht
Die Startaufstellung muss verletzungsbedingt erneut umgebaut werden. Bourdouxhe beginnt im Zentrum für Vermeer, dafür kommt van Son auf Rechtsaußen in die Mannschaft. Im zentralen Mittelfeld spielt van Geele für Deschilder neben dem gesetzten Beekmans. Ich erhoffe mir durch den erfahreneren van Geele etwas mehr Stabilität.
Wir fangen gut an und drängen den unterklassigen Gegner hinten rein. Nach 3 Minuten steht es bereits 1:0: Bourdouxhe kommt nach einer Flanke von Durwael am kurzen Pfosten vor dem Torwart an den Ball und köpft ein. In der 6. Minute köpft dann de Groot nach erneuter Durwael-Flanke knapp drüber (skandieren die Fans bereits „de Groot, Chancentod“?).
Vom KFC kommt wenig bis nichts weil wir unserer Favoritenrolle gerecht werden und das Spiel dominieren. Das einzige, was den Belgiern einfällt sind lange Bälle, die meine Spieler aber problemlos abfangen können. Für uns häufen sich die Chancen, aber wir bleiben erstmal ungefährlich: entweder fehlt die Genauigkeit im letzten Pass oder im Abschluss (Beekmans 15., Bourdouxhe 16., van Son 20.). Dann kommt die Riesenchance, um die Führung auszubauen: Bourdouxhe taucht plötzlich frei vorm Torwart auf, schießt diesen aber an, anstatt den Ball im Tor unterzubringen. Die anschließende Ecke bleibt harmlos.
Es sieht so aus, als bleibt es bis zur Pause beim für den KFC viel zu schmeichelhaften 1:0, nur Lagouireh sorgt mit einem Pfostenkracher in der 39. Minute noch einmal für Aufregung. Dann, kurz vorm Pausentee ist Bourdouxhe erneut zur Stelle und zwirbelt den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck, nachdem de Groot wunderbar durchgesteckt hat (mal ehrlich: bei der Anzahl an Vorlagen ist es mir vollkommen egal, ob der Junge trifft). Ich frage mich warum Bourdouxhe die schwierigen Dinger macht, aber die 100%igen liegen lässt. Egal: 2:0!
In der Nachspielzeit hat der Doppeltorschütze sogar nochmal die Möglichkeit zu erhöhen, verzieht aber knapp und der Ball segelt über die Latte.
Zur zweiten Halbzeit wechsele ich meine Mannschaft nahezu komplett durch, aber wir spielen weiter stark auf und unsere Dominanz bleibt ungebrochen. In der 54. Minute beschert uns eine Notbremse von Millecans schließlich wieder einmal Überzahl – rote Karte für den Übeltäter. Der anschließende Freistoß von Waalkens geht knapp drüber.
Was folgt ist eine lange Phase der absoluten Dominanz, die von Fernschüssen und Halbchancen geprägt ist. Erst das 3:0 durch den Linksverteidiger Gunst, der das Leder in der 79. Minute aus etwa 25 Metern in den Winkel drischt sorgt wieder für etwas Abwechslung auf dem Platz. Danach häufen sich die guten Chancen für uns, aber wir machen – wieder einmal – nichts daraus (Hunte 79., Waalkens 81., Bourdouxhe 82.). Deshalb bleibt es beim 3:0.
Fazit:
Wie erwartet zeigen wir eine dominante Vorstellung gegen einen unterklassigen Verein, der kein Mittel gegen uns findet. Wir erarbeiten uns viele Chancen und wieder einmal muss ich deren Verwertung bemängeln. Wir hätten problemlos 2, 3 Tore mehr machen können, wenn nicht müssen. Zwar ist de Groot im Sturm ein hervorragender Vorlagengeber und mit seiner körperlichen Präsenz eine wichtige Anspielstation, ich würde mir aber wünschen, dass er auch mal trifft, denn es wird sicherlich Spiele geben, in denen der Schattenstürmer leer ausgeht und keine Traumtore per Fernschuss fallen.
Traurig ist auch die Verletzung des jungen Inneverteidigers de Wilde: er wird uns voraussichtlich 5 Wochen mit einer Knöchelverstauchung fehlen – schade, ich hatte überlegt ihn für das nächste Spiel in die Startelf zu nehmen.
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Spielbericht
Wir beginnen unverändert – es gab ja auch keinen Grund zu wechseln – und fangen stark an, wie bei einem solchen Gegner erwartet. Nach 6 Minuten ergibt sich die erste gute Möglichkeit, aber de Groot zieht von der Strafraumkante über das Tor. Ansonsten verlaufen sich unsere Angriffe leider im Sand.
Wenn aus dem Spiel heraus nichts läuft, hilft nach alter Fußballweisheit ein Standard: das 1:0 (unser erstes Standardtor) fällt nach einer Ecke. Allerdings muss man dazu sagen, dass der gegnerische Torwart Tomasi kräftig mitgeholfen hat, als er den Eckball vor die Füße von Nieveld prallen lässt, der nur noch einzuschieben braucht.
Das war scheinbar der Weckruf für die Genuesen, die in der Folge immer stärker werden und das Heft in die Hand nehmen. Es scheinen zwei komplett andere Mannschaften als in den ersten 10 Minuten auf dem Feld zu stehen. Nach einem Fehler von Artien kann sich sein Gegenspieler die Salvatore durchsetzen und verzieht glücklicherweise knapp (25.). In der 32. Minute ist es dann soweit: das 1:1 fällt, nachdem unser Mittelfeld keinen Zugriff auf die Gegenspieler bekommt und Rechtsverteidiger Durwael nicht beim Mann ist. Sein Gegenspieler zieht nach innen uns schließt souverän ab. Das 1:2, wenig später, ist ein Spiegelbild des Ausgleichstreffers. Wieder wird ein Ball in den Raum hinter Durwael geschlagen und die Innenverteidiger können nicht mehr rechtzeitig eingreifen. Allerdings sah der Schuss diesmal durchaus haltbar aus. Kurz vor der Pause folgt der nächste Schlag, 1:3 (44.)! Die alte Standardschwäche macht sich trotz intensiven Trainings bemerkbar: Ecke, Kopfball, Tor! So einfach ist es manchmal...
In der Halbzeit nehme ich dann einige Wechsel vor. Vor allem meine schwachen Außenverteidiger und der enttäuschende Van Geele im zentralen Mittelfeld haben ihre Chacne nicht genutzt. Die harte Kritik in der Halbzeitpause scheint beim Team angekommen zu sein und wir kommen gut aus der Pause, zumindest wenn man nach dem Ballbesitz geht. Allerdings kommen unsere Bälle in die Spitze immer noch nicht an. Erst in der 55. Minute ergibt sich wieder eine Chance, als de Groot aus spitzem Winkel an die Latte köpft. Der Ball prallt auf die andere Spielfeldseite ab, die anschließende Hereingabe stellt kein Problem für die Verteidigung dar.
Trotzdem, wir sind wieder im Spiel und nah dran den Anschlusstreffer zu erzielen, der in der 59. Minute fällt. De Groot gibt den Ball wunderbar flach herein, Bourdouxhe, der selbst nicht an den Ball kommt, übt Druck auf den Gegenspieler aus. Die Folge: Eigentor, 2:3!
Wir machen weiter Druck, erspielen uns aber kaum Chancen. In der 70. vergibt der eingewechselte van den Hurk die Riesenchance zum Ausgleich. Der Torwart kann den schwachen Abschluss zur Ecke klären, die folgenlos bleibt. Wir haben in dieser Phase ganz klar mehr vom Spiel und erzielen in der 76. Minute den verdienten Ausgleich durch den hinter die Spitze gerückten Deschilder, der nach toller Vorarbeit von van den Hurk den Torwart umkurvt und einschiebt.
Der nächste Aufreger folgt 4 Minuten später, als Waalkens den Ball aus 4 Metern unbedrängt an den Pfosten knallt – der Treffer hätte aber nicht gezählt, da Waalkens wohl knapp im Abseits stand. Ich habe dennoch die Hoffnung, dass wir das Spiel noch komplett drehen können. Leider macht mir ein erneutes Überspielen des Rechtsverteidigers einen Strich durch die Rechnung. Der anschließende Schuss wird vom jungen Wagener im Tor leider unglücklich vor die Füße des gegnerischen Stürmers abgelenkt. 3:4 (83.)!
Genua verwaltet in der Folge das Ergebnis und uns fällt nichts mehr ein, um sie noch einmal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Fazit:
Das war nichts! Gegen einen derartigen Gegner müssen wir einfach gewinnen, da braucht man nichts schön zu reden. Wir haben viel zu viele Chancen zugelassen und uns selbst zu wenige erspielt. Häufig lag es daran, dass wir bei den letzten Pässen in die Spitze viel zu ungenau agiert haben, so dass wir gar nicht erst in eine Abschlusssituation kamen. Bezeichnend ist auch, dass 2 Tore nach fatalen gegnerischen Fehlern gefallen sind. Die Eigenleistung in der Offensive war heute nahe dem Nullpunkt.
Bezüglich meiner dreimal überspielten Rechtsverteidiger muss ich mir wohl was einfallen lassen. In den letzten Spielen war die Rolle als KFVa im Angriffsspiel äußerst hilfreich und ich würde ungern diese Offensivstärke aufgeben. Allerdings nützt es auch nichts, wenn dadurch hinten alles offen steht. Vielleicht werde ich es im nächsten Spiel mit einem ganz normalen AV mit attack-duty probieren, mal sehen.
Unerklärlich ist mir der Leistungsabfall nach den ersten 10 Minuten. Während die, und auch ein Großteil der zweiten Halbzeit zumindest passabel waren, waren die Minuten 11-45 eine indiskutable Nullleistung. Ich kann es mir nur durch zu große Selbstsicherheit vor dem Spiel und zu große Zufriedenheit nach dem Führungstor erklären. Man hat ja phasenweise durchaus gesehen, dass die Mannschaft kann und das System funktioniert. Offenbar ist aber noch ein wenig Feinschliff vonnöten, bevor die Saison losgeht.
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Spielbericht
Wie angekündigt habe ich die Rolle meines Rechtsverteidigers auf AV mit attack-duty geändert. Außerdem darf auf dieser Position van Son für Durwael ran. Für van Son sprechen die größere Erfahrung und vor allem das bessere Stellungsspiel. Der wiedergenesene Vermeer kommt zurück auf seine angestammte Position hinter der Spitze, was bedeutet, dass Bourdouxhe wieder auf die rechte Außenbahn ausweichen muss. Im zentralen Mittelfeld beginnt wieder der junge Deschilder neben Beekmans, nachdem van Geele im letzten Spiel nicht überzeugen konnte.
In der Anfangsphase der Partie versuchen beide Teams den Ball schnell dorthin zu bringen, wo es gefährlich wird, bleiben dabei aber immer wieder am gegnerischen Defensivverbund hängen. N'Toko und Nieveld, meine beiden Innenverteidiger, fangen in dieser Phase des Spiels extrem viele Bälle ab. Die Passquote im Angriffsdrittel liegt bei uns bei 66%, Braunschweig erreicht sogar nur 44% - eine deutliche Sprache: die Bälle finden ihr Ziel einfach nicht.
Nach 10 Minuten kommen wir dann erstmals vor das gegnerische Tor durch eine Ecke, die der Torwart aber entschärfen kann, bevor einer meiner Spieler an den Ball kommt. Bis jetzt gab es noch keinen einzigen Abschluss auf beiden Seiten. Nach 13 Minuten kommt endlich der erste: Bourdouxhe wird von van Son freigespielt und zieht aus spitzem Winkel ab. Das war schwer den aufs Tor zu bringen und so landet der Ball nur am Außennetz.
Wie schon gegen Genua muss ein Standard das erste Tor für uns besorgen: 1:0 durch Nieveld, der nach einem schön getretenen Freistoß den Ball per Kopf ins kurze Eck wuchtet. Keine Chance für den Torwart.
Nieveld bleibt auffällig und wird in der 27. Minute vom Helden zum Sündenbock: einer völlig unnötigen Notbremse folgt die rote Karte und der vorzeitige Gang in die Kabine für den bis dahin starken Innenverteidiger. Ich muss umbauen und so kommt Zweegers in die Innenverteidigung und der bisher unauffällige Linksaußen Lagouireh muss seinen Arbeitstag beenden. Bourdouxhe spielt jetzt zentral hinter der Spitze neben Vermeer.
Meine Mannschaft scheint in der Folge unbeeindruckt von dem Platzverweis zu sein und hat das Heft in der Hand. Wir kontrollieren die Partie, aber nach wie vor gibt es auf beiden Seiten so gut wie keine Tormöglichkeiten und so ist es wieder ein Standard, der die Eintönigkeit durchbricht: 1:1 nach einem Eckball. Muyters ist an dem gut platzierten Kopfball noch dran, kann ihn aber nicht mehr um den Pfosten lenken. Damit geht’s in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel bleibt das Bild gleich: eine ausgeglichene Partie, die sich hauptsächlich im Mittelfeld abspielt und wenig Torraumszenen bietet. Nach einem tollen langen Ball in die Spitze kann Vermeer eine der wenigen Möglichkeiten nicht im Tor unterbringen (66.). Es bleibt dabei: wir spielen auch in Unterzahl gut mit, kommen aber, ebenso wie Braunschweig, nicht zum Abschluss. Der Gegner scheint nichts mit seiner Überzahl anfangen zu können und kommt schließlich wieder durch einen Eckball in der 73. Spielminute zum Torerfolg, 1:2.
Im Gegenzug versuchen wir eine Antwort zu finden, aber es fällt uns zu wenig ein, auch weil vorne die Anspielstationen fehlen. Deshalb schiebe ich die Außenverteidiger nach vorne, um mit ihnen mehr Druck aufzubauen. Die Umstellung macht sich bezahlt und in der 86. Minute fällt dann der verdiente Ausgleich durch den eingewechselten van den Driest, der nach einem grandiosen Zuspiel von de Groot den Ball mit voller Kraft in die Maschen haut. 2:2! Allerdings muss man so ehrlich sein und sagen, dass der Gegner kräftig mitgeholfen hat, als er den Ball vor die Füße von de Groot geklärt hat, der blitzschnell reagiert hat. Es bleibt beim 2:2 und nach über einer Stunde in Unterzahl will ich über das Ergebnis nicht meckern.
Fazit:
Die Standardgegentore werden uns im Saisonverlauf noch das Genick brechen, wenn wir das nicht in den Griff bekommen. Das heißt einerseits: trainieren was das Zeug hält und andererseits die Einstellungen bei defensiven Standards überprüfen. Ansonsten fällt es schwer konkrete Schlüsse zu ziehen, weil wir lange Zeit in Unterzahl waren. Immerhin kann ich sagen, dass sich die Mannschaft nicht aufgegeben hat und trotz der gegnerischen Überzahl in den meisten Statistiken die Nase vorne hat. Insofern bin ich durchaus zufrieden.
In der folgenden Trainingswoche kommt dann der Schock: Beekmans zieht sich im Training eine Bänderdehnung im Knie zu und wird uns für ca. 2 Monate fehlen. Das ist richtig dumm gelaufen, denn Beekmans ist unser vielleicht wichtigster Spieler: er zieht die Fäden im Mittelfeld, ist ein sicherer Anspielpunkt und fängt bereits vor der Abwehr viele Bälle ab. In Anbetracht der Tatsache, dass das Geld fehlt, um nachzurüsten muss wohl van Geele die Aufgabe übernehmen. Hoffen wir, dass er zeigt, was er drauf hat.
Zusammenfassung Saisonvorbereitung:
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De Lange hat nicht ganz unrecht, wenn er von einer durchwachsenen Vorbereitung spricht, aber insgesamt hat die Mannschaft definitiv einen Schritt nach vorne gemacht und vor allem eins bewiesen: Moral. Die Jungs haben sich in den letzten Spielen von Rückschlägen nicht kleinkriegen lassen und gezeigt, dass sie bis zum Schluss kämpfen können, das wird uns im Saisonverlauf noch eine große Hilfe sein. Hätten wir nicht so viele Standardgegentore kassiert, dann bin ich auch der Überzeugung, dass die Bilanz der Vorbereitung nicht ganz so durchwachsen wäre, aber das Problem werden wir auch noch in den Griff bekommen. Insgesamt bin ich also nicht so unzufrieden, wie die Ergebnisse auf den ersten Blick vermuten lassen.
Im Laufe der letzten Spiele hat sich folgende Startformation für den Saisonauftakt herauskristallisiert. Beekmans wird natürlich, sobald er wieder richtig fit ist, die Rolle als Spielmacher im Zentrum einnehmen und Makiavala wird auf kurz oder lang auch in die Mannschaft drängen – der Junge ist zu gut, um ihn draußen zu lassen. Ich denke, die Kombination aus jungen und erfahrenen Spielern ist ganz gut, auch wenn natürlich auf Vermeer oder auch Deschilder eine enorme Verantwortung lastet. Ich hoffe, die Jungs sind dem Druck gewachsen.
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Kaderanalyse:
Torhüter:
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Muyters ist als Nummer 1 gesetzt, dahinter liefern sich Wagener und van den Kieboom ein enges Rennen, wobei Wagener im Moment die Nase vor hat – für mich war er in den Testspielen überzeugender.
Verteidiger:
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Van Son und Gunst fehlen in der Liste, weil sie auch im Mittelfeld eingesetzt werden können, aber vor allem Gunst wird wohl in erster Linie defensiv Spielen. Van Son bleibt ebenfalls erstmal auf rechts gesetzt, links spielt der junge Artien. An der Inneverteidigung mit Nieveld und N'Toko gibt’s erstmal nichts zu rütteln, auch weil De Wilde noch eine Weile ausfällt.
Mittelfeld:
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Hier sind viele flexible Spieler, was natürlich nicht schlecht ist. Andererseits fehlen dafür echte Spezialisten und so ist das Spielermaterial größtenteils nur Durchschnitt und die Flexibilität wird durch spielereigene Schwächen wieder beschränkt. Positiv ist aber, dass unter den Mittelfeldspielern viele junge Akteure sind, die großes Entwicklungspotenzial haben. Insofern sind durchaus Leistungsschübe zu erwarten. Beekmans ist wie gesagt auf der Position gesetzt, wenn er fit ist und die offensive Dreierreihe wird sich vermutlich wechselnd aus Bourdouxhe, Lagouireh, Makiavala und Vermeer zusammensetzen, wobei Makiavala auch mal im Sturm auflaufen kann.
Sturm:
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Eigentlich haben wir hier mit Makiavala drei Alternativen, was bei einem System mit einem Stürmer ausreichend ist. De Groot ist auf der Position trotz Torflaute gesetzt und van den Hurk gehört ebenfalls zu den Spielern mit großem Entwicklungspotenzial.
Paul sitzt in seinem Büro. Bei ihm sind Verberne und Jansen. Geminsam analysieren die drei die Vorbereitung.
Beekmans wird uns fehlen! jammert Verberne und erntet dabei die Zustimmung seiner Kollegen.
Was sollen wir machen? Wir finden sicher keinen gleichwertigen Ersatz.
Wir müssen halt das Beste aus der Situation machen. Das heißt der Rest muss umso mehr zu einer Einheit zusammenwachsen. Dafür sollten wir in den kommenden Tagen sorgen. Und Standards trainieren! Verberne und Jansen stöhnen gemeinsam auf. Auch ihnen ist die Schwäche bei ruhenden Bällen des Gegners ein Rätsel. Beiden sind die ärgerlichen Gegentore gegen Braunschweig noch in Erinnerung, nicht zuletzt, weil Paul derart zornig war, dass er die Reservebank mit einem gekonnten Tritt zerlegt hatte. Die beiden Assistenten mussten immerhin zugeben, dass sie noch nie jemanden kennen gelernte hatten, der einen so großen Wortschatz in Sachen Flüche vorweisen konnte, auch wenn sie nicht alles verstanden, was der Deutsche in Rage so von sich gab.
Was ist, wenn wir umstellen? Wir können unmöglich jemand anderem die gleiche Aufgabe wie Beekmans geben. Das kann keiner.
Was sollen wir denn machen? Die Mannschaft ist in dem System eingespielt. entgegnet Verberne klagend.
Wir bleiben erstmal dabei und hoffen, dass der Dings, ähm... Van Geele das gut macht.
Und was wenn nicht?
Dann haben wir ein Problem.
Die beiden Assistenten schauen irritiert, entgegnen aber nichts, in dem Wissen, dass für Paul die Diskussion erledigt ist. Es bleibt beim etablierten System, von dem der Chefcoach überzeugt ist. Dennoch bereiten die beiden heimlich Alternativstrategien vor, um etwaigen Problemen zuvor zu kommen. Paul grübelt derweil darüber nach, wie er aus der Nummer möglichst unbeschadet wieder rauskommt, denn er hat die dumpfe Befürchtung, dass es für die Playoffs ganz schön eng wird...
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Ich melde mich dann mal zu Wort:
Die Dialoge und auch die optische Darstellung gefallen mir schon mal sehr gut. Und auch die Vereinswahl ist sympathisch. Ich mag die Niederlande. :) Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits sind die Spielberichte. Die sind wirklich sehr lang. Ich weiß nicht, ob ich es einhalten kann, die jedes mal zu lesen. Allerdings gefällt mir das anschließende Fazit dafür umso besser! Falls dir die Spielberichte Spaß machen, dann bleib dabei, sie schaden ja nicht. Aber falls es dir zu viel Mühe macht, könntest du sie auch weglassen und nur das Fazit posten. :) Aber das ist nur meine bescheidene Meinung. :angel:
Achja, die Fehde mit der Presse ist auch gut inszeniert. Da fehlt dem Herrn Trainerneuling wohl noch die Cleverness im Umgang mit den Medien, was? :D
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Eine sehr interessante Vereinswahl wie ich finde. Ich habe schon öfters Spieler von dem Verein geholt, Namen kann ich leider nicht mehr nennen, aber vielleicht lerne ich das eine oder andere Talent ein wenig genauer kennen. Auch von der Aufmachung gefällt es mir sehr gut! Einen Leser hast du mit mir schon mehr :)
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@ Bayernfahne: Vielen Dank für das Feedback! :) Ich war noch nie in den Niederlanden unterwegs, aber bis jetzt macht's Spaß und der Verein ist tatsächlich sympathisch. Was die Spielberichte anbelangt, nehme ich mir jedes Mal vor, nicht so viel zu schreiben, und dann wird's doch immer mehr, als gedacht. Naja, ich versuche sie in Zukunft kürzer zu fassen, es sei denn es gibt Einwände von anderer Seite. ;)
@ marco025: Auch hier danke für dein Feedback! :) Und über Leser freue ich mich natürlich immer, gerade als Neu-Schreiber. Würde mich natürlich sehr freuen, wenn ich dir das ein oder andere Talent vom FC Eindhoven näherbringen kann. Da sind auf jeden Fall ein paar dabei. :)
Kapitel V: Lasst die Spiele beginnen!
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Anmerkung: Jetzt, da die Vorbereitung absolviert ist, wird die „In-Story-Zeit“ erstmal langsamer voranschreiten. Ich wollte nur erst einmal die Vorbereitung absolvieren, und das möglichst schnell. Ab jetzt wird es nur ein, maximal zwei Spiele pro Kapitel geben, dafür will ich versuchen den Charakteren bzw. der Story insgesamt ein wenig mehr Platz einzuräumen (wobei diese Episode etwas kürzer geraten ist). Ich werde außerdem versuchen, weiterhin alle zwei bis drei Tage zu posten. Ich hoffe, ich kann das beibehalten. Weiterhin viel Spaß beim Lesen! :-)
Paul betritt den Presseraum, den er mittlerweile liebevoll „die Grotte“ nennt und betrachtet die versammelte Lokalpresse. De Lange ist (leider) auch anwesend und diesmal muss Paul alleine mit ihm fertig werden, denn Pieters hat angeblich wichtigeres zu tun. Wenn dieser Presseheini und der Vorstand nicht wären, dann könnte Paul es hier tatsächlich aushalten. Die Stadt war nicht unschön, die Menschen eigentlich ziemlich freundlich und auch die Mannschaft war Paul in der kurzen Zeit irgendwie ans Herz gewachsen – auch wenn er sich nicht so ganz sicher war, wo sie im Vergleich zu den anderen Teams standen, aber das würden sie ja bald herausfinden.
Er nahm auf dem Podium platz, begrüßte die Presse, berichtete von seiner voraussichtlichen Aufstellung und drückte sein Bedauern über die Verletzung von Beekmans aus, bevor die Fragerunde begann. Nach ein paar harmlosen Fragen der netteren Journalisten ergriff deren Kollege de Lange, Pauls persönlicher "Liebling", das Wort:
Herr Faltermeyer, interne Quellen haben uns berichtet, dass ihr Verhältnis zum Präsidenten angespannt ist. Anscheinend gab es bereits mehrfach heftige Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Herrn Pieters – gerade nach den letzten Ergebnissen. Was können sie dazu sagen?
Ich würde gerne mal ihre „Quelle“ kennen lernen. Ich kann nur sagen, dass das Quatsch ist.
Na schön, kommen wir zum Sportlichen. Wie zufrieden sind sie mit der Vorbereitung? Die Ergebnisse können sie doch, bei den ausgegebenen Saisonzielen, nicht zufrieden stellen, oder?
Testspiele heißen Testspiele weil man da etwas testet. Die Ergebnisse sind da nicht so wichtig. antwortet Paul, zusehends genervter von den gezielt provokativen Fragen de Langes.
Aber auch das Auftreten der Mannschaft war sehr durchwachsen, finden sie nicht?
Hören sie doch mal auf jetzt! Auf den kurzen Ausbruch Pauls herrscht ein langes Schweigen im Presseraum. Ähm... das haben wir doch gerade lang und breit besprochen. Wir sind heiß auf den Saisonauftakt und wollen direkt mit einem Sieg starten. Das ist wichtig!
Damit ist die Pressekonferenz bereits beendet und Paul verlässt zornig die Grotte. Er hatte sich gerade nochmal zusammenreißen können, de Lange wusste gar nicht, wie kurz er davor stand, den Kopf abgerissen zu bekommen. Dabei wusste Paul gar nicht so genau, was ihn wirklich an dem Journalisten aufregte. Wahrscheinlich war es einfach die süffisante Art, wie der Mann seine Fragen stellte und das von Anfang an. Vielleicht brauchte er ja seine Story, vom ungeeigneten Amateurtrainer, um seine Leserschaft bei der Stange zu halten. Wenn das so war, dann würde Paul ihm was zu schreiben geben: eine Erfolgsstory!
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Spielbericht
Wir kommen gut in die Partie und machen direkt von Anpfiff an Druck. Helmond wirkt in den ersten Augenblicken der Partie überrascht von unserem Auftreten. Nach 2 Minuten folgt die erste gute Chance, aber ein de Groot-Kopfball ist zu ungenau und landet neben dem Tor.
Im direkten Gegenzug kommt dann der Hallo-Wach-Effekt für Helmond und unser Selbstbewusstsein wird mit einem Schlag zerstört: das 1:0 für Helmond durch ein Kopfball von Koot. N'Toko schiebt nicht konsequent genug auf den Gegenspieler, der kein Problem hat zu Flanken. Artien wiederum kommt Koot nicht hinterher, der unbedrängt einnicken kann. Da haben wir den Salat – von wegen guter Anfang!
In der Folge parkt Helmond mehr oder weniger vorm eigenen Strafraum und wir kommen nicht durch. Die Konter des Gegners verlaufen sich schnell im Sand und unsere eigene Zuspiele in die Spitze kommen nicht an, oder werden erst gar nicht versucht. Häufig spielen wir ein, zwei Querpässe zu viel und die Möglichkeit ist wieder dahin. Dennoch kommt Helmond immer mal wieder mit einem Konter durch und dann wird es auch gleich gefährlich.
Wir drücken immer mehr, aber es passiert nicht viel, einzig ein Abschluss von Bourdouxhe aus halbrechter Position geht um Zentimeter am Tor vorbei. Die restlichen Versuche sind kläglich (Vermeer 22., van Son 31., Lagouireh 32.). Es bleibt beim 1:0 für Helmond.
Zur Pause bringe ich den noch nicht zu 100% fitten Makiavala für den absolut unauffälligen Lagouireh, der nur einen schwachen Abschluss zu verzeichnen hatte. Es tut sich nicht viel, weil wir immer noch keine Mittel finden. Helmond ergreift dagegen immer mehr die Initiative und drängt uns zurück. In der 52. Minute dann das durchaus nicht unverdiente 2:0 nach einem schönen Spielzug. Allerdings haben wir dem Gegner viel zu viel Platz gelassen, um zu kombinieren. Die mangelnde Kompaktheit in Defensivsituation ist mir ein Dorn im Auge, also stelle ich auf ein kompakteres 4-4-2 um und wechsele van den Driest auf links für den blassen Vermeer ein.
Sofort ändert sich das Spiel: zwar hat Helmond in der Folge mehr Ballbesitz, aber kaum mehr Chancen, während wir immer wieder kontern und zum Abschluss kommen – leider bleiben unsere Versuche viel zu ungefährlich. In der 62. Minute vergibt Makiavala knapp im Abseits stehend eine gute Möglichkeit, van den Driest trifft in der 68. nur das Außennetz. Fünf Minuten später folgt der letzte Wechsel: van den Hurk kommt für de Groot. Kurz darauf setzt der eingewechselte einen Freistoß knapp über das Tor.
Danach schläft die Partie wieder ein und nur ein Ausrufezeichen von Helmond in der 79. Minute ist noch zu verzeichnen. Muyters kann zur Ecke klären. Alle weiteren Versuche bleiben auf beiden Seiten erfolglos und so müssen wir uns mit der ersten Pflichtspielniederlage gleich zu Saisonbeginn abfinden. Das geht ja gut los...
Statistik
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Fazit:
Die Niederlage ist verdammt ärgerlich: Helmond war im Grunde nicht besser, sondern einfach effektiver. Nach der Systemumstellung haben wir passabel verteidigt und uns einige Chancen erarbeitet, aber sämtliche Versuche unsererseits gingen neben das Tor und ich muss ganz klar feststellen: wir haben eine Abschlussschwäche. Es hatte sich bereits in der Vorbereitung angedeutet, dass wir zu wenig aus unseren Möglichkeiten machen, aber in Anbetracht des nach wie vor engen finanziellen Rahmens müssen wir wohl einfach daran arbeiten, mehr klare Torchancen zu bekommen. Immerhin: wir haben kein Gegentor nach einem Standard bekommen. ;-)
Bis zum nächsten Ligaspiel steht jedenfalls viel Arbeit an, wollen wir nicht von Anfang an in eine unangenehme Situation geraten.
Jungs, was war denn das? fragt Paul nach dem Spiel in der Kabine. Ihr müsst den Ball ins Tor schießen, nicht hin und her passen, bis alle eingeschlafen sind!
Es hat halt einfach nicht geklappt! jammert de Groot.
Wenn's nicht klappt, dann muss man es eben weiter versuchen, immer weiter! Einfach mal abziehen und dabei vielleicht noch aufs Tor zielen, anstatt blind draufzuhauen! Das war nichts, heute, da gibt’s keine Diskussion! Und, hier Dings, N'Toko und so weiter: hinten nicht einen auf Urlaub machen. Der Gegner darf keinen Platz zum atmen haben, da müssen wir drauf, drauf, drauf! Und wenn der dann heult ist das nicht unser Problem, wir wollen gewinnen, wir wollen der, ähm, der Chef auf dem Platz sein, klar?!
Die Mannschaft stimmt niedergeschlagen zu. Nach der ärgerlichen Niederlage hat keiner Lust zu widersprechen, außerdem hat Paul nicht ganz unrecht, wenn er Eier, statt einem leeren Sack fordert.
Auf dem Weg zum Mannschaftsbus läuft Paul dem lauernden de Lange in die Arme. Nicht das noch!
Herr Faltermeyer, eine Frage. Was ist ihr Fazit nach diesem blutleeren Auftritt gegen den Erzrivalen?
Lange, nicht jetzt! schnauzt Paul, in der Hoffnung den Journalisten abwimmeln zu können.
Aber sie müssen doch eine Meinung zum Spiel haben?!
Die werd' ich dir aber bestimmt nicht sagen!
Herr Faltermeyer...! aber Paul ist schon in den Mannschaftsbus gestiegen, der kurz darauf in Richtung Eindhoven abfährt.
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Kapitel VI: FC Eindhoven strikes back!
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Nach dem enttäuschenden Saisonauftakt gegen den Rivalen aus Helmond ist für den nächsten Tag erst einmal lockeres Auslaufen und eine Analyse des Spiels angesagt. Paul steht auf dem Trainingsplatz und berät sich mit seinen Assistenten, während der Fitnesstrainer, Eric Doelgani, mit der Mannschaft unterwegs ist.
Wir brauchen Alternativen! meint Jansen. Uns ist gegen Helmond einfach zu wenig eingefallen, auch wenn die letzte halbe Stunde ganz ordentlich war.
Paul muss dem zustimmen. Nach vorne lief einfach zu wenig zusammen, die Mannschaft hatte sich extrem schwer getan.
Torschusstraining. wirft Verberne ein.
Was?
Naja, die Spieler haben einfach nicht das Tor getroffen. Der Co-Trainer zeigt auf die Statistik, die er auf einem Klemmbrett dabei hat: Hier, von elf Schüssen ging keiner auf das Tor.
Das ist nicht das Problem, denke ich. Die Jungs wissen, wo das Tor steht. Was fehlt sind die klaren Chancen, die müssen wir uns erarbeiten. Wir müssen das ohne Beekmans hinkriegen und deswegen sage ich, wir brauchen ein anderes System, solange er ausfällt.
Wir werden uns was einfallen lassen. Paul nickt zustimmend. Er will gerade dazu ansetzen, einen Vorschlag zu unterbreiten, als er hinter sich eine ihm nur zu gut bekannte Frauenstimme hört.
Purzelchen! ertönt es gellend. Verwundert drehen sich Verberne und Jansen zu der etwas molligen Frau mit den blond gefärbten Haaren um. Paul hingegen möchte am liebsten im Erboden versinken, ringt sich aber schließlich dazu durch, auf Birgit zuzugehen.
Birgit, was machst du hier?
Ich dachte, ich komme dich mal besuchen. Du meldest dich so wenig, seit du hier bist.
Ich habe ja auch zu tun. im Grunde war Paul ganz froh, den Job in Eindhoven bekommen zu haben. Seit die Kinder alle aus dem Haus waren und er zu früh in Rente geschickt worden war, hatte Birgit zunehmend an seinen Nerven gezehrt. Wahrscheinlich kam sie nicht damit klar, dass das Haus nun – bis auf sie und ihren Mann – verwaist war. Jetzt suchte sie Paul jedenfalls auf dem Trainingsplatz heim und das auf ihre unnachahmlich peinliche Art.
Achja? Birgit sieht sich um. Die Mannschaft, die gerade irgendwo in der Umgebung einige Kilometer runterspult, ist nicht zu sehen. Ich dachte du trainierst eine Fußballmannschaft?
Mache ich ja auch. Können wir später reden? Ich bin gerade wirklich sehr beschäftigt.
Aber Purzelchen, ich bin extra hergekommen, um...
Das ist gerade wirklich sehr ungünstig.
Ich bin deine Frau! beschwert sich Birgit.
Ja, aber doch nicht jetzt! entgegnet Paul, dem nicht entgangen ist, dass Verberne und Jansen dämlich kichernd hinter ihm stehen. Wirklich, Birgit, ich habe gerade gar keine Zeit. Hier, das ist der Schlüssel zu meinem Hotelzimmer, warte dort auf mich. Damit dreht sich Paul um, und geht wieder zu seinen Assistenten, die mit hochrotem Kopf auf ihn warten.
Birgit murmelt noch Purzelchen...! gibt sich aber geschlagen und zieht in Richtung Hotel ab.
So, wo waren wir stehen geblieben? fragt Paul.
Keine Ahnung... Pu... Purzelchen. antwortet Verberne und fängt schallend an zu lachen. Jansen kann ebenfalls nicht länger an sich halten und fällt in das Gelächter mit ein.
Meine Herren! Wir haben Arbeit zu erledigen, das ist wirklich... aber Paul dringt damit nicht durch, und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis die beiden sich beruhigt haben.
Können wir jetzt? fragt Paul schließlich genervt. Verberne und Jansen nicken stumm, während sie sich die Lachtränen aus den Augen reiben. Also, was ich sagen wollte ist, ähm, dass wir vielleicht nicht das ganze System ändern müssen, sondern einfach die Verantwortung verteilen müssen. Vielleicht reichen schon ein paar kleine Änderungen.
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Spielbericht
Ich vertraue nach wie vor auf das offensive 4-2-3-1, habe aber einen Alternativplan einstudieren lassen, den ich hoffentlich nicht brauchen werde. In der Startaufstellung habe ich ein paar Änderungen vorgenommen. Van Geele, der immer noch der einzig passable Beekmans-Ersatz ist, bekommt die Rolle eines zentralen Mittelfeldspielers mit defend-duty, statt der Spielmacherrolle, mit der er überfordert war. Vielleicht können wir so den Druck auf mehrere Schultern verteilen und van Geele kann sich darauf konzentrieren im Mittelfeld abzusichern und einfache Bälle zu spielen. Außerdem kommt Makiavala zu seinem Startelfdebüt (aus Linksaußen), ebenso wie Gunst (als Linksverteidiger), für den seine größere Offensivstärke im Vergleich mit Artien spricht. Gunst macht auch gleich auf sich Aufmerksam,indem er sich nach nicht einmal einer Minute die gelbe Karte nach einem Foul im Mittelfeld abholt.
Wir kommen gut rein und bereits nach 5 Minuten steht es 1:0. Vermeer zieht nach einem Zuspiel von Makiavala aus halblinker Position ins rechte Eck ab und lässt dem Torwart keine Chance. 2 Minuten später trifft Vermeer nach erneuter Vorarbeit von Makiavala wieder – allerdings aus einer Abseitsposition heraus.
Es läuft gut für uns, wir haben mehr Ballbesitz, entwickeln mehr Zug nach vorne und müssen eigentlich das 2:0 machen, aber leider fehlen in dieser Phase die zwingenden Torchancen. Erst kurz vor der Pause wird’s zweimal gefährlich (Nieveld 42. und van Son 44. treffen nur das Außennetz). Bereits zur Halbzeit haben wir 4 gelbe Karten kassiert und müssen von nun an vorsichtiger in die Zweikämpfe gehen, wollen wir das Spiel mit 11 Mann beenden. Makiavala kommt angeschlagen raus, für ihn wird Lagouireh auf Linksaußen spielen. Artien kommt in die Innenverteidigung für Nieveld, der kurz vor seiner zweiten gelben Karte steht.
In der 48. dann eine der wenigen guten Chancen des Gegners, aber Lopes trifft nur den Außenpfosten – Glück gehabt! Im Gegenzug erzielt Vermeer erneut ein Abseitstor, diesmal per Kopf.
Endlich fällt in der 57. Minute das überfällige 2:0 und besonders der Torschütze freut mich: de Groot zeigt endlich, warum er Stürmer ist. Lagouireh hat dabei wunderschön vorbereitet, da muss der Ball hin! In der 65. wird Maastricht nochmal gefährlich, aber Muyters rettet mit einer Glanzparade. Da war er blitzschnell unten. Vermeer nimmt noch in der gleichen Spielminute dem zaghaften Maastricher Aufbäumen die Spitze, indem er das 3:0 nach erneuter Vorarbeit durch Lagouireh erzielt. Der Gegner bekommt den jungen Vermeer einfach nicht in den Griff!
Danach ist das Spiel im Prinzip gelaufen, aber wir spielen weiter schönen Fußball und deshalb erzielt de Groot kurz vor Schluss seinen zweiten Treffer, nachdem der eingewechselte van den Driest schön durchgesteckt hatte.
Statistik
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Fazit:
Auffällig waren vor allem die gelben Karten: rekordverdächtige 7 Stück haben wir gesammelt! Das ist eindeutig zu viel, zeugt aber immerhin vom Einsatzwillen der Spieler. Etwas mehr Cleverness im Zweikampfverhalten wäre dennoch angebracht – immerhin, nachdem ich „im Zweikampf auf den Beinen bleiben“ eingestellt hatte, gab's auch keine Karten mehr.
Grundsätzlich haben wir gut verteidigt (die meisten gegnerischen Schüsse waren aus der Distanz) und unsere Abseitsfalle hat ein paar Mal gut funktioniert. Offensiv gibt es auch überhaupt nichts zu bemängeln – was will man nach 4 wunderschönen Toren auch noch groß sagen? ;)
Und: Muyters, N'Toko, van Son, Vermeer und de Groot landen in der Mannschaft der Woche. 5 Spieler, darauf darf man ein bisschen stolz sein.
Nach dem Spiel betritt Paul den Presseraum, wo ihn die schon fast altbekannten Gesichter erwarten. Er legt seine Einschätzung des Spiels dar und gibt dann den Startschuss für die anschließende Fragerunde. De Lange lässt sich das natürlich nicht nehmen:
Herr Faltermeyer, nach dem Spiel gegen Helmond hat wohl keiner mit dem Ergebnis gerechnet, oder?
Sie stellen Fragen... natürlich rechnet keiner mit einem 4:0, aber ich war mir sicher, dass die Jungs heiß sind und es allen zeigen wollen! Ich freue mich und die Fans sicherlich auch. Das ist die Hauptsache.
Hat ihnen das frühe Tor geholfen?
Das ist die nächste blöde Frage, Herr de Lange. Ach, ist ja auch egal... Paul sammelt sich kurz. Ein frühes Tor hilft immer, klar.
Eine letzte Frage noch. de Lange grinst diebisch, in Vorfreude auf die zu erwartende Reaktion Pauls. Haben sie mit ihrer Mannschaft vor der Begegnung Rugby gespielt, oder wie erklären sie sich das überharte Einsteigen und die vielen gelben Karten?
Nein, wir haben gestern einen Boxring auf dem Traingsplatz aufgebaut. Zweikampftraining. Jeder durfte mal ran... die Presse lacht, nur de Lange hatte sich offenbar mehr erhofft und hakt deshalb nach.
Im Ernst, was sagen sie zu den gelben Karten?
Was ich dazu sage? Es waren zu viele, aber, ähm, aber wir haben gezeigt, dass wir alle kleine Casanovas sind!
Was bedeutet das denn schon wieder?
Leidenschaft, Herr Lange! Leidenschaft! Das war es, was uns heute ausgezeichnet hat.
Unter der Woche kommt noch eine gute Nachricht: de Groot verlängert um ein Jahr mit Option auf ein weiteres und Makiavala verlängert um zwei Jahre. Beide Verträge kommen ohne bzw. nur mit geringer Gehaltserhöhung aus, so dass wir im Budget bleiben können. Allerdings musste ich bei den Prämien ein paar Zugeständnisse machen. Egal, ich bin sowieso für stärker leistungsbezogene Verträge.
Am nächsten Morgen im Hotel. Birgit ist mittlerweile mehr oder weniger in Pauls Hotelzimmer eingezogen, was diesen wenig bis gar nicht begeistert, denn sein organisiertes Chaos wird nun durch die für ihn chaotische Ordnung seiner Frau durcheinander gebracht. Hektisch eilt er durchs Zimmer, auf der Suche nach etwas.
Birgit, wo ist den mein Dings?
Was denn? fragt Birgit, die in einem unförmig sitzenden Nachthemd aus dem Bad kommt.
Na das schwarze! Wo hast du das hin?
Ich habe gar nichts irgendwohin.
Och, Maus, seit du hier bist, finde ich gar nichts mehr.
Ist es in deiner Jackentasche?
Paul greift in die Tasche, und siehe da: er ertastet sein Notizbuch.
Und? fragt Birgit, die an Pauls peinlich berührtem Gesichtsabdruck ablesen kann, dass es sich in der Tasche befindet.
Jaja, du hattest recht. Mal wieder. So, jetzt muss ich aber wirklich los, die Arbeit ruft!
Wenig später ist Paul auf dem Trainingsplatz und scheucht seine Spieler von einer Einheit zur nächsten. Der gestrige Sieg hat ihn beflügelt und er will unbedingt mehr davon. Er will den Schwung in die kommenden, harten Partien mitnehmen und nachlegen. Wenn sie nur eine kleine Serie starten könnten, dann wäre mit dem ganzen Gerede vom unfähigen Amateurtrainer endgültig Schluss.
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Kapitel VII: Das „englische Wochenende“
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Das kommende Wochenende wird hart, freitags geht es gegen Willem II Tiburg und montags muss Pauls Mannschaft gegen SBV Excelsior Rotterdam ran. Deshalb stehen in den Tagen davor vor allem Taktik und weniger kraftaufwendige Übungseinheiten auf dem Programm. Die Spieler sollen frisch in die Spiele gehen können. In der Pause zwischen Vormittags- und Nachmittagseinheit trifft sich Paul mit seinen beiden Assistenten in seinem Büro. Gemeinsam tüfteln sie am Matchplan für das kommende Auswärtsspiel, während auf dem Tisch drei Pizzakartons stehen aus denen ihnen ein wohlriechender Duft entgegenschlägt. Paul verabschiedet den Pizzaboten, nachdem er ihm reichlich Trinkgeld gegeben hat und setzt sich zu seinen Kollegen.
Wo waren wir stehen geblieben? Tom, du wolltest was sagen. mittlerweile duzten sich die Trainer untereinander. Paul war das nicht unrecht, er mochte es, wenn bei der Arbeit das Gefühl von Zusammenhalt und Vertrautheit entstand und da war allein die Sprache ein mächtiges Werkzeug.
Wir sollten uns vielleicht eine andere Auswärtstaktik einfallen lassen und nicht immer das Spiel machen wollen. Zuhause mag unsere offensive Herangehensweise ja angemessen sein und das letzte Spiel hat die Fans begeistert, aber vielleicht ist auswärts etwas mehr... Vorsicht geboten. antwortet Jansen.
Hmm... macht Paul. Ich verstehe deinen Gedankengang, aber ich halte unsere Offensivkraft für unsere beste Waffe. Hinten reinstellen kriegen die Jungs, glaube ich, nicht hin.
Wir müssen es einfach nur trainieren. schaltet sich Verberne ins Gespräch ein. Ich stimme Tom zu, wir brauchen eine Alternative. Zumindest falls Plan A nicht aufgeht.
Einverstanden, einen Alternativplan in der Hinterhand zu haben, kann nicht schaden. Was ist euer Vorschlag?
Wir haben etwas vorbereitet. Jansen zieht einen kleinen Haufen Zettel aus seiner Jackentasche und sucht den richtigen hervor, um ihn Paul zu reichen. Hier.
Als Paul die Aufstellung sieht, wird er stutzig. Fünf Verteidiger? Ich dachte bei defensiver stehen, nicht daran gleich Beton anzurühren.
Jansen und Verberne scheinen nicht zu verstehen, was Paul meint. Eines der kleineren Sprachprobleme, die sich in den letzten Wochen immer wieder bemerkbar gemacht haben. Zwar wird Pauls Holländisch immer besser, aber mit seinen Trainern spricht er nach wie vor Deutsch. Die beiden sprechen Pauls Muttersprache einfach besser, als er ihre – jedenfalls noch. Trotzdem kommt es ab und an zu Verständigungsproblemen, wie jetzt, also fragt Paul: Ist das nicht zu defensiv?
Nein, die Außenverteidiger gehen mit nach vorne. Wir wollen über sie ein schnelles Umschaltspiel entwickeln. erklärt Verberne.
Na schön, wenn ihr das für eine gute Idee haltet... dann trainieren wir es mit der Mannschaft. Es kann nicht schaden, taktisch flexibler zu sein. gibt sich Paul geschlagen, auch wenn er nicht ganz überzeugt ist. Aber gerade Jansen ist schließlich nicht auf den Kopf gefallen und wird, wenn er so weitermacht, noch eine große Trainerkarriere vor sich haben, ist Paul überzeugt. Es kann nicht schaden, ihm hier und da ein wenig mehr Verantwortung zu übertragen. Jetzt gilt es allerdings erst einmal sich auf das kommende, schwere Auswärtsspiel vorzubereiten.
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Spielbericht
Die Startaufstellung blieb unverändert und es ging direkt gut los. Von Anfang an gaben beide Teams keinen Meter Boden kampflos her, blieben dabei aber immer im Rahmen des Erlaubten.
Nach 6 Minuten fällt bereits das 1:0 für den Gastgeber, nachdem sich der Gegner schön durch unseren Strafraum kombiniert hat und unsere Verteidiger immer einen Schritt zu spät waren.
Wir finden die passende Antwort und van Son erzielt per Sonntagsschuss das 1:1. Davor hatte ihn eine schöne Kombination in eine gute Schussposition gebracht.
In der 10. Minute fällt dann das 2:1, wobei Boymans aus abseitsverdächtiger Position auf unseren Torwart zustürmt und sich die Chance nicht nehmen lässt.
Wir kriegen ím Gegenzug den Ball aber einfach nicht im Tor unter und so folgt die kalte Dusche mit dem 3:1 nach einer Ecke. So etwas dummes habe ich lange nicht gesehen: in dem Moment, in dem der Eckball getreten wird, verlässt Gunst den kurzen Pfosten, wo nun alles offen steht und der Gegner nur einzuköpfen braucht.
Eine Minute später erzielt Boymans per traumhaftem Heber das 4:1. Wir sind bedient, geben aber noch nicht auf und machen immerhin noch das 4:2 vor der Pause, nachdem de Groot den Ball wunderbar von Vermeer serviert bekam. Die Mannschaft lebt!
Die defensive Anfälligkeit kann mir aber nicht gefallen, und so stelle ich auf ein die Wochen zuvor eintrainiertes 5-3-1-1 um, Artien rückt dabei als dritter Innenverteidiger in die Mannschaft. Der schwache Makiavala muss dafür raus. Hat alles nichts gebracht, der Gegner ist im Aufwind und erzielt wieder nach einer Ecke das 5:2 (52.). Kurz darauf stelle ich wieder auf das 4-2-3-1 um, in der Hoffnung, dass die Offensivpower ausreicht, um nochmal den Anschluss herzustellen. Lagouireh kommt dabei zu seinem Einsatz auf dem linken Flügel, während der mit Gelb bedachte Nieveld seinen Platz räumen muss. Wir haben in der Folge einige mehr oder weniger gute Chancen, die wir alle nicht nutzen können – da nützt die absolute Spielkontrolle ab Minute 60 wenig, wenn man die gegnerische Defensive nicht bezwingen kann. Schade, es bleibt beim 5:2.
Statistik
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Fazit:
Offenbar haben wir eine Auswärtsschwäche, die sich in den beiden Spielen (Helmond und heute) allerdings nicht in schlechter Leistung niederschlägt, sondern in mangelnder Cleverness und dem fehlenden Glück. Zweimal lassen wir uns wieder einmal nach einer Ecke übertölpeln und beim 1:0 gehen wir nicht konsequent genug dazwischen. Insgesamt also drei absolut vermeidbare Tore.
Das 5-3-1-1 hat sich als totaler Reinfall erwiesen und ich muss mir eine andere Alternative zum Standardsystem überlegen. Ich frage mich, ob meine Mannschaft jemals tief stehen kann, um dann clever zu kontern...?
Insgesamt waren wir also wieder mal nicht schlechter als der Gegner, wie ein Blick auf die Statistik zeigt, aber eben viel zu ineffektiv. Damit lässt sich das Spiel auch unter der Überschrift „dumm gelaufen“ verbuchen und das im doppelten Sinne: hinten dumm angestellt, vorne kein Glück gehabt. Immerhin hat sich Artien als echte Alternative in der Innenverteidigung entpuppt, damit haben wir 4 Möglichkeiten auf dieser Position, sobald de Wilde wieder fit ist.
Am nächsten Vormittag dreht die Mannschaft wieder einmal ein paar Runden zur Auflockerung. Paul lehnt am Geländer, das den Trainingsplatz umzäunt und grübelt vor sich hin, als er hinter sich eine vertraute Stimme vernimmt.
Faltermeyer! Was war denn das schon wieder?! Pieters springt unelegant über das Geländer und baut sich vor Paul auf.
Was? taucht Paul aus seinen Gedanken auf. Er hat keine Lust sich für jeden Rückschlag vor Pieters rechtfertigen zu müssen. Der Mann mochte zwar wissen, wie man mit den Medien umging, aber er hatte bereits bewiesen, dass er keine Ahnung vom Fußball hatte und sollte sich gefälligst raushalten. Das konnte Paul ihm natürlich nicht sagen.
Na das Spiel gestern! Was denn sonst? Das war mal wieder unterirdisch.
War es nicht. sieht sich Paul schließlich doch zu einer Rechtfertigung gezwungen. Die Statistik sagt was ganz anderes. Wir haben nicht gut verteidigt, das, äh, das gebe ich zu, aber spielerisch waren wir nicht schlechter als Dings... als der Gegner.
Fünf Gegentore und sie wollen mir sagen, dass wir nicht schlechter waren?!
Spielerisch. Herr Pieters, ich weiß, das liest sich nicht gut in der Zeitung, aber wir arbeiten dran und ich verspreche ihnen, das nächste Spiel wird besser.
Das hoffe ich für sie! sagt Pieters drohend und macht sich wieder auf den Weg, während Paul ihm kopfschüttelnd hinterher sieht.
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Spielbericht
Zuhause will ich es noch einmal mit der offensiven Ausrichtung probieren und nehme nur eine einzige Umstellung vor: Lagouireh kommt für Makiavala in die Startelf. Rotterdam reist mit drei Siegen im Gepäck als Favorit an und es geht gleich richtig zur Sache. Die Gäste sind dabei zunächst gefährlicher und erarbeiten sich die ein oder andere Chance, man merkt ihnen das größere Selbstbewusstsein an.
Nach 12 Minuten bekommen wir einen Elfmeter zugesprochen, den de Groot sicher rechts unten verwandelt. Zehn Minuten später gewinnt Deschilder nach einer Ecke den Kampf um den zweiten Ball und köpft vom Elfmeterpunkt ins Tor. 2:0! Rotterdam wird nur noch einmal in der 39. Minute per Freistoß gefährlich, der an die Latte geht.
Da Lagouireh blass geblieben ist, kommt Makiavala zur Halbzeit rein und macht mächtig Betrieb. In der 59. Minute vergibt de Groot eine Großchance, der Torwart pariert allerdings auch sehenswert. Danach gehen zwei Freistöße von van Son knapp drüber (64., 71.). Schließlich fällt das 3:0, nachdem Makiavala einen Gewaltschuss ins kurze Eck abfeuert. Vermeer hat dabei toll vorbereitet. In der 81. Minute darf sich dann Muyters noch einmal mit einer Glanzparade auszeichnen, ehe Makiavala per Distanzschuss den traumhaften Treffer zum 4:0 Endstand erzielt.
Statistik
(http://abload.de/img/04_sbvexcelsiorrotter8ius5.png)
Fazit:
Unsere beiden Heimauftritte waren richtig stark. Wir haben wenig klare Chancen zugelassen und über die Offensive braucht man bei 8 Toren nicht zu diskutieren. Insgesamt lässt sich erstmal festhalten, dass wir für viele Tore gut sind, es aber an der Konstanz fehlt. Möglicherweise ist der Grund im geringen Durchschnittsalter der Mannschaft zu suchen. Es kommt uns allerdings sicherlich entgegen, dass das nächste Spiel auch ein Heimspiel ist.
Paul betritt die Grotte und kann sich dabei ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Alle hatten eine Niederlage für seine Mannschaft prophezeit, aber seine Jungs hatten dem keine Beachtung geschenkt und den Gegner an die Wand gespielt. Paul hatte sie gerade in der Kabine für ihre Leistung gelobt, aber auch gemahnt, dass man die Form jetzt beibehalten müsse. Alle waren sich einig gewesen, dass Konstanz der Schlüssel zum Erfolg sein würde. Das war ein gutes Zeichen, fand Paul, denn wenn alle an einem Strang zogen, würde es viel einfacher werden.
Jetzt galt es allerdings erst einmal der Presse gegenüber zu treten und vor allem de Lange eins reinzudrücken, falls er sich wieder erlaubte frech zu werden.
Wie gewohnt sprach Paul über das Spiel und gab eine allgemeine Einschätzung der Situation ab.
Herr Faltermeyer, was sagen sie zu Vinnie Vermeers Leistung? Er wurde zum Spieler des Spiels gewählt, es muss sie doch freuen, dass ein so junger Spieler, so stark aufspielt, oder nicht? fragte ein Journalist.
Sicher. Vinnie wird von Tag zu Tag besser und seine Leistung heute war absolut überragend. Ich bin davon überzeugt, dass wir in Zukunft noch viel Freude an ihm haben werden.
Und was sagen sie zur Leistung von Makiavala? Wird er im nächsten Spiel von Anfang an dabei sein?
Seine Leistung war sehr, sehr gut. So stelle ich mir eine Joker vor! Wenn er die kommende Woche im Training Vollgas gibt, dann stehen die Chancen, dass er gegen... gegen... im nächsten Spiel von Anfang an dabei ist. Das ist aber keine Einsatzgarantie, die hat keiner.
Schließlich ist de Lange an der Reihe, der – wie sollte es anders sein – eine seiner nervigen Fragen stellt: Herr Faltermeyer, was erwarten sie vom nächsten Spiel? Wie wollen sie die Mannschaft dazu bringen, eine konstante Leistung abzurufen? Bisher war ihr Auftreten ja sehr wechselhaft. Erwartet und im nächsten Spiel wieder eine Nullleistung?
Paul atmet kurz tief durch und legt sich die Worte diplomatisch zurecht. Langsam hatte er gelernt, die Ruhe zu bewahren, was nicht hieß, dass er de Lange nicht irgendwann zur Sau machen würde. Jetzt antwortete er allerdings Seelenruhig und tief befriedigt: Falls sie die letzten Spiele gesehen haben und auch die Statistiken kennen, dürfte ihnen aufgefallen sein, dass wir in keinem Spiel eine Nullleistung abgeliefert haben, aber mir ist klar, dass sie so etwas fragen müssen, sonst würde ja keiner ihre Zeitschrift kaufen... Paul lässt die Worte ein wenig wirken und ergänzt dann: Wir werden im nächsten Spiel die richtige Antwort auf ihre Frage geben.
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Kapitel VIII: Zuhause ist es doch am schönsten!
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Das letzte Wochenende hat Kraft gekostet, weshalb die Mannschaft am Dienstag einen freien Tag hatte. Am Mittwoch morgen steht Paul aber wie gewohnt wieder auf dem Trainingsplatz und erwartet seine Spieler, die nach und nach eintrudeln. Allerdings erlaubte sich keiner mehr unpünktlich zu kommen, seit Paul einmal deswegen richtig ausgerastet war und den Spielern klar gemacht hatte, dass er so etwas nicht tolerierte. Zwar hatten Pauls Wutausbrüche, die sich ab und an nicht vermeiden ließen, immer auch etwas komisches an sich, weil er dabei meistens gegen irgendetwas trat und sich fürchterlich weh tat, oder etwas zerstörte (die Reservebank zeigte noch heute Spuren von der Vorbereitung), aber immerhin machte er damit eindeutig klar, was er von einem solchen Verhalten hielt. Als alle anwesend waren begann Paul seine Ansprache:
Also gut Jungs, hört zu, wir müssen jetzt dranbleiben. Das letzte Spiel war gut, aber es wird nichts nützen, wenn wir jetzt wieder verlieren. Wir müssen zeigen, dass wir, ähm, mehr drauf haben und dass wir eine Serie starten können, deshalb werden wir alles dafür tun, zu gewinnen. Wir brauchen Konti... ähm... Konstanz! So! Es gibt viele, die glauben, wir können das nicht. Zeigen wir denen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind und gewinnen die nächsten Spiele! Auf geht’s!
Die Reaktion der Mannschaft ist zunächst etwas verhalten. Die Spieler scheinen nicht so recht zu wissen, wo sie im Vergleich zu den anderen Vereinen stehen. Erst als de Groot das Wort ergreift und die Spieler noch einmal aufmuntert, kommt Leben ins Team. Alle wollen an einem Strang ziehen und beweisen, was in ihnen steckt.
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Spielbericht
Vom Spiel erwarte ich ein Duell auf Augenhöhe. Emmen reist als Tabellenachter an, während wir auf Platz 10 rangieren. Uns trennt ein Punkt.
Makiavala darf nach seiner starken Vorstellung im letzten Spiel wieder von Beginn an ran, um seine Offensivpower zur Geltung zu bringen. In der Anfangsphase ist allerdings der FC Emmen am Drücker und drängt uns mächtig hinten rein. Zum Glück für uns springt nichts dabei raus und nach zehn Minuten beruhigt sich das ganze. In der 20. Spielminute fällt das 1:0 durch de Groot, der es sich nicht nehmen lässt einen Nachschuss zu verwandeln, nachdem ihm Vermeers zu zentral platzierter Schuss vor die Füße abgeprallt wird. Fünf Minuten später ist de Groot erneut zur Stelle und erzielt das 2:0 per Kopf. Makiavala hatte die Flanke geschlagen. Es ist bereits de Groots sechster Saisontreffer und ich beschwere mich sicher nicht mehr darüber, dass er nicht trifft. ;)
Emmen bleibt allerdings gefährlich, vor allem über Konter. Wir bringen aber das 2:0 in die Pause, in der ich zwei Wechsel vornehme: Artien rückt in die Innenverteidigung für den verwarnten Nieveld und van den Driest darf für den ebenfalls mit Gelb vorbelasteten Deschilder (der zudem schwach gespielt hat) im Mittelfeld ran.
Die zweite Halbzeit beginnt wie die erste: Emmen macht Druck und Muyters rettet mehrfach sehenswert (49., 51.). Schließlich verschafft uns eine missglückte Flanke von van Son Erleichterung: sie landet im Tor, 3:0! Die Chancen auf beiden Seiten sind nach wie vor da, aber es fällt kein Treffer. Um aber das Spiel zu beruhigen, stelle ich auf ein kompaktere 4-3-3 ohne Stürmer um. Das heißt de Groot, der nur im Sturm spielen kann, muss raus, für ihn kommt van den Hurk. Der Plan geht auf, das Spiel wird ruhiger und es passiert im Grunde nichts mehr, so dass wir den Sieg mehr oder weniger souverän über die Zeit bringen.
Statistik
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Fazit:
Unsere starke Heimserie hält: 3 Siege, 11 Tore geschossen, 0 kassiert. Wir finden uns auf Platz 6 wieder und stellen die beste Offensive der Liga. Allerdings muss ich in diesem Spiel die Defensive bemängeln. Zwar lassen wir immer wieder viel zu, meist aber nur Weitschüsse. Das war heute anders und so müssen wir uns bei Muyters bedanken, der alles hielt, was es zu halten gab – und Glück hatten wir auch noch. Dennoch können wir zufrieden sein und vor allem de Groot, der mit der Note 8.8 zum Spieler des Spiels gewählt wird.
Jetzt gilt es den kleinen Lauf mit in das nächste Auswärtsspiel zu nehmen und bei Ajax II alle drei Punkte mitzunehmen.
Fantastisch! Grandios! Pieters stürmt nach dem Spiel auf Paul zu und drückt ihn fest an sich. Paul kann eine leichte Alkoholfahne riechen. Genau so stelle ich mir das vor, wir müssen die Gegner abschießen! Gut, Faltermeyer, sehr gut!
Als Pieters die Umarmung wieder löst und Paul seine Gedanken sortiert hat, versucht er Pieters' Erwartungen ein wenig zu dämpfen. Nach den letzten beiden Spielen war der Präsident offenbar der Meinung, dass das von nun an immer so laufen würde. Tja, Pieters war wirklich kein Fußballfachmann.
Das Spiel war gut, Herr Pieters, ja, aber... wir müssen in jedem Spiel hundert Prozent geben und voll konzentriert sein. Heute war's ein paar Mal richtig knapp und wenn wir nicht aufpassen...
Quatsch! fällt Pieters ihm ins Wort. Wir haben jetzt alle gesehen, was die Mannschaft kann. Wir können jeden schlagen und das werden wir auch und nächstes Jahr... Pieters grinst wie ein kleiner Schuljunge … Spielen wir in der Eredevise.
Der Präsident klopft Paul auf die Schultern und zieht pfeifend von dannen. Paul blickt ihm, wieder einmal, höchst verwirrt hinterher, während in seinem Kopf drei Worte ununterbrochen kreisen: Oh – mein – Gott!
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Gefällt mir gut! Grüße an Paul & Birgit.
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Eine sehr tolle Story, die sich wunderbar liest ;) Ich hoffe du bleibst dabei, denn ich verfolge deine Story wirklich gerne. Der Paul hat ein wenig von Werner Lorant finde ich ^^
Was mir wirklich sehr gefällt ist folgendes :
- Die Dialoge, liest sich wie ein Buch
- Die Spielberichte sind gut durchdacht und geben das Spiel gut wieder
Mir fehlt nur eine Tabelle ;)
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@ Guddy-Ortega: Vielen Dank! Die beiden grüßen herzlichst zurück. ;)
@ BigBoss96: Wow, das ist mal ein Lob! Da freue ich mich sehr drüber - Danke! Der gute Paul hat tatsächlich einige Einflüsse in seinen Charakterzügen und ein wenig Werner ist sicher dabei. Nur die Föhnfrisur hat Paul nicht, er ist brav gescheitelt. ;)
Die Tabelle gibt's in diesem Kapitel. Es gibt ja mehrere Perioden mit je 6 Spielen und nach jeder Periode werde ich die Tabelle posten. Ich hoffe, das ist okay. Wenn wunsch nach regelmäßigeren Tabellenupdates besteht, dann komme ich dem natürlich gerne nach. :)
EDIT: Fast vergessen: allen natürlich einen schönen dritten Advent und viel Spaß beim Lesen! :)
Kapitel IX: Präsidialer Wahnsinn
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Hmm... brummt Paul vor sich hin, während er vor seinem Computer sitzt und die Ergebnisse der Pokalauslosung betrachtet. Sie hatten das fragwürdige Glück beim FC Utrecht antreten zu dürfen. Paul hatte sich ein wenig informiert – das Internet war schon eine tolle Sache – und erfahren, dass Utrecht im Vorjahr fünfter der Eredevise wurde und an der Europa League teilnahm. Um diese Mannschaft zu schlagen, müssten sie schön einen goldenen Tag erwischen. Vielleicht zollte die Dreifachbelastung ja dann schon ihren Tribut und Pauls Mannschaft könnte mit mehr Frische punkten. A propos Frische: Toine Leijnse, der Physiotherapeut, hatte in Aussicht gestellt, dass Paul Beekmans bis dahin wieder fit sein könnte. Das wäre natürlich eine Riesenhilfe.
Herr Faltermeyer! wie immer stürmt Pieters ohne anzuklopfen in Pauls Büro. Haben sie's schon mitbekommen? Wir spielen im Pokal gegen Utrecht!
Ja, ich habe es gerade gesehen.
Das ist doch fantastisch! Ein großer Pokalabend vor ausverkauftem Haus, ein Spiel für die Ewigkeit! Die Kassen werden klingeln, es wird ein Fest!
Wieso denn das?
Die Zuschauereinnahmen, Faltermeyer, die Zuschauer!
Ähm, Herr Pieters... wir spielen auswärts.
Was? Nein, das kann nicht sein!
Doch.
Echt...? Pieters wirkt peinlich berührt und versucht die Siuation zu überspielen. Na schön, dann schlagen wir sie eben in ihrem eigenen Stadion, was?
Das wird nicht so einfach. Utrecht spielt in der Europa League, die sind gut besetzt und...
Ich will keine Ausreden hören, ich will Ergebnisse, Faltermeyer!
Aber...
Kein aber! Pieters steht immer noch mitten im Raum und wirkt nun etwas unschlüssig. Sein Blick fällt auf den großen Wandkalender und er fragt: Und, haben sie sich auf dem Transfermarkt nochmal umgesehen? Die Zeit wird langsam knapp.
Wie ich schon sagte, wir haben kein Geld, solange wir niemanden verkaufen.
Ich dachte, sie hätten den Jungen aus der zweiten verkauft?
Dadda, ja, den hab ich verkauft, aber mehr als 18.500 Euro konnte ich für ihn nicht herausholen.
Was? Seit wann verschenken wir Spieler? Gerade die jungen müssen wir halten und fördern!
Wir verschenken niemanden. Dadda war nur ein, ähm, ein mittelmäßig talentierter Spieler und außerdem schon dreiundzwanzig. Der hätte hier keine Chance gehabt.
Und der Lagadingsda? Da haben sie doch auch ein Angebot bekommen.
Lagouireh? Ja, habe ich. Die haben aber zu wenig geboten.
Wie viel?
140.000
Was? Sie lassen Dadda für lau gehen und lehnen so ein Angebot ab?! Denken sie eigentlich, wie haben die Spendierhosen an, hier?
Nein, aber Lagouireh ist ein wichtiger Spieler, auch für die Zukunft, und in ein, zwei Jahren wird er mindestens doppelt so viel wert sein... falls wir ihn dann noch verkaufen wollen. Der Junge hat Potenzial.
Das ist doch Mist, Faltermeyer, großer Mist! Sie sagen doch selbst, dass wir kein Geld haben!
Aber wenn wir die guten Spieler verkaufen, können wir nicht mit der Konkurrenz mithalten.
Ich hoffe für sie, dass die nächsten Ergebnisse stimmen! wieder einmal rauscht Pieters aufgebracht aus Pauls Büro, während Paul einmal mehr nichts anderes übrig bleibt, als den Kopf zu schütteln.
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Spielbericht
Jetzt wollen wir endlich auswärts punkten und dabei trotzdem offensiv spielen. Deshalb behalte ich das bewährte 4-2-3-1 bei, allerdings kommt van den Driest für Deschilder ins Team, der mit der belgischen U21 unterwegs ist. Ebenfalls auf Länderspielreise ist Wagener (Niederlande U19), deshalb sitzt van den Kieboom als Ersatzkeeper auf der Bank.
Es geht direkt gut los und bereits in der ersten Minute erzielt Nieveld das 0:1 für uns nach einer Ecke. So kann's losgehen. Kurz darauf scheitern de Groot und Bourdouxhe aus spitzem Winkel am gegnerischen Torwart. In der 15. Minute steht dann unser Torwart im Fokus, als er sehenswert rettet, nachdem die Abseitsfalle nicht zugeschnappt hatte.
Das beruhigende 0:2 fällt schließlich in der 23. Minute: Vermeer veredelt eine schöne Ballstafette aus halbrechter Position. In der Folge drückt Ajax, kann aber die kurzzeitige Überlegenheit nicht ausspielen, weswegen wir in der 38. das 0:3 erzielen: de Groot köpft nach einer Ecke sauber ein. Dennoch kann Ajax noch vor der Pause auf 1:3 verkürzen, als de Jong einen sehenswerten Fernschuss im Tor unterbringt. Nieveld holt sich derweil vor der Pause noch seine vierte Gelbe Karte in der Saison ab.
Zur Halbzeit bringe ich dann Waalkens für den angeschlagenen van Geele. In den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit ist Ajax klar besser und wir können uns mehrfach bei Muyters bedanken, der ein sicherer Rückhalt ist und Ajax jede Hoffnung nimmt. Schließlich machen wir den Sack endgültig zu: de Groot erzielt das 1:4 nach Vorarbeit von Vermeer. Die beiden harmonieren einfach gut miteinander.
Mit ein wenig Glück und einem starken Torhüter bringen wir das Ergebnis über die Zeit und dürfen uns über drei Siege in Folge freuen.
Statistik
(http://abload.de/img/06_ajaxii_statistikcndf3.png)
Fazit:
Wir können also doch auswärts gewinnen und es ist schön, dass unsere Serie hält. Wir haben uns erneut viele Chancen erarbeitet, allerdings waren wir Mitte der 1. Halbzeit und zu Beginn der zweiten sehr fahrig im Aufbauspiel, weswegen Ajax in dieser Phase mehr vom Spiel hatte.
Defensiv war es insgesamt nicht optimal aber ordentlich. Wir haben wenig klare Chancen zugelassen und wieder einmal war Muyters der Fels in der Brandung. In der ein oder anderen Situation war sicherlich auch ein wenig Glück dabei. Die Balance stimmt also einfach noch nicht, so gerne ich meine Mannschaft auch nach vorne stürmen sehe.
Insgesamt können wir aber mit dem Saisonauftakt absolut zufrieden sein. Das Torverhältnis ist trotz der Gegentore zufriedenstellend und wir haben uns oben festgebissen. Jetzt gilt es, die Form beizubehalten und uns in der zweiten Periode vielleicht sogar schon einen Playoff-Platz zu sichern.
Tabelle
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Allerdings mehren sich unsere Verletzungssorgen. Zweegers und van Geele fallen beide mit einer Ellenbogenverletzung für 2-3 Wochen aus. Vor allem van Geeles Ausfall könnte teuer werden, da wir wieder einmal das Mittelfeld umbauen und eine funktionierende Lösung finden müssen.
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Ach du, wenn ich das so sage, dann meine ich das auch ;) Ich finde einfach dein Schreibstil schön und es bedarf nicht immer große Extras um jemanden zu überzeugen. Die Person Paul hat eine gewisse Tiefe und wirkt lebendig, man merkt einfach das du da deine Zeit investiert.
Der Verein FC Eindhoven war mir gar nicht bekannt, kenne die zweite Liga der Niederlande kaum, wieder was Neues gelernt. Ich bin gespannt, wo der Weg am Ende hinführt. Das Spiel gegen Utrecht auswärts wird aber ein ziemlicher Brocken.
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@ BigBoss96: Erneut danke für's Feedback. Es ist einfach schön zu hören, dass das, was ich mir so beim Schreiben denke, auch beim Leser ankommt. Paul stelle ich mir übrigens optisch ein wenig so vor: http://images.e-media.de/flbilder/max11/auto11/auto44/11440056/m1500.jpg (http://images.e-media.de/flbilder/max11/auto11/auto44/11440056/m1500.jpg) (falls man den guten Mann überhaupt noch kennt) ;) Aber das ist ja das schöne an Worten: jeder kann seiner Vorstellungskraft freien Lauf lassen.
Ich bin auch mal gespannt, wo wir am Ende landen mit der junge Truppe.
Für das Spiel gegen Utrecht brauchen wir uns ja keine Sorgen zu machen, der Fußballexperte Michiel Pieters hat schließlich einen haushohen Sieg für den FC Eindhoven prophezeit. ;)
Kapitel X: Die jungen Wilden
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Tja, uns bleibt wohl nichts anderes übrig. meint Jansen im Hinblick auf die Aufstellung. Paul und Verberne nicken zustimmend. Alle drei sind nicht glücklich über die Personalsituation, die immer angespannter zu werden droht. Im zentralen Mittelfeld gingen ihnen langsam die Spieler aus. Mit van Geele und Beekmans waren die beiden Routiniers nicht verfügbar und es blieben nur die blutjungen Spieler übrig, die eigentlich langsam an das Team herangeführt werden sollten.
Dann werden also Deschilder und van den Driest auf der Acht spielen. Paul macht sich eine Notiz in sein kleines Notizbuch. Seit Birgit abgereist war, fand er sich in seinem Chaos wieder hervorragend zurecht, das ewig lange Suchen hatte ein Ende. Birgit war nach dem letzten Spiel wieder zurück nach Deutschland gereist, um sich um das Haus zu kümmern. Gemeinsam hatten sie beschlossen, es zu verkaufen, da es für sie beide zu groß war und sie außerdem fast gar nicht mehr dort waren. Für's Erste wollten sie sich eine kleine Wohnung hier in Eindhoven suchen, bis sie wussten, wie sich die Dinge hier entwickeln würden.
Das spielte jetzt allerdings keine Rolle, denn es galt die Probleme für das anstehende Auswärtsspiel bei Fortuna Sittard zu lösen.
Das wird das jüngste Mittelfeld der Vereinsgeschichte. mutmaßt Verberne. Sein Blick wirkt dabei alles andere als begeistert.
Es hilft ja nichts zu, ähm, lama-äh-lamentieren. Wir müssen das beste aus der Situation machen und schauen, dass uns Pieters und die Presse nicht wieder den Arsch aufreißen... das heißt: keine Niederlage!
A propos Presse, haben sie den Artikel von de Lange gelesen?
Von dem Idioten lese ich nichts mehr!
Sollten sie aber, er schreibt diesmal sogar etwas gutes über sie. Hier. Jansen reicht Paul die Zeitung.
FC EINDHOVEN IN DER SPUR?
von Raymond de Lange
Der FC Eindhoven scheint sein Form gefunden zu haben. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung, der ein ebenso durchwachsener Saisonauftakt folgte, wirkt die Mannschaft mittlerweile eingespielt und scheint sogar den Ausfall des Spielmachers Paul Beekmans verkraften zu können. Nachdem die Schützlinge von Coach Faltermeyer nun bewiesen haben, dass sie auch auswärts gewinnen können, müssen sie in den kommenden Spielen den Beweis antreten, dass sie oben mithalten und ihren Saisonzielen gerecht werden können.
Wir werden sehen, ob Paul Faltermeyer, der zuletzt nicht mehr ganz so angespannt wirkte, der Richtige ist, um den FC Eindhoven in Richtung Playoffs zu steuern. Nach wie vor muss er seine Kompetenz in dem für ihn neuen Profigeschäft unter Beweis stellen und steht täglich auf dem Prüfstand. Es bleibt abzuwarten ob der FC unter einem Amateurtrainer den lang ersehnten Aufstieg in die Eredivisie schaffen wird.
Da nennst du positiv, Tom? fragt Paul genervt.
Immerhin bezeichnet er keinen von uns als inkompetent und beleidigt die Mannschaft nicht. Ist doch ein Fortschritt.
Ja... ich schätze schon... Also gut, die Nachmittagseinheit steht an, uns erwartet Arbeit. Daraufhin machen sie die drei Männer auf dem Weg zum Trainingsplatz, wo sich bereits einige Spieler eingefunden haben.
(http://abload.de/img/07_fortunasittard_spi4bpjm.jpg)
Spielbericht
Das erste Spiel der zweiten Periode und für uns das zweite Auswärtsspiel in Folge. Jetzt gilt es zu beweisen, dass das gegen Ajax kein Strohfeuer war und wir wirklich oben mitspielen können. Im Mittelfeld muss ich, wie erwähnt, mal wieder umbauen: Deschilder ersetzt den verletzten van Geele und soll vor allem unser Spiel absichern. Das Durchschnittsalter meiner Mittelfeldspieler beträgt nur 20,6 Jahre – ich hoffe die Jungs sind dem Druck gewachsen.
Für uns geht es allerdings gar nicht gut, denn die Gastgeber erzielen bereits nach zwei Minuten das 1:0 aus spitzem Winkel. Sowohl die linke Hälfte der Abwehrkette, als auch Muyters sahen bei dem Treffer alles andere als gut aus. Wir lassen uns trotzdem nicht einschüchtern und kontrollieren in der Folge das Spiel, kommen aber zunächst nicht zum Abschluss. In der 13. Minute kommt dann die entscheidende Aktion, Bourdouxhe setzt sich auf rechts durch und flankt, de Groot ist zur Stelle und besorgt per Kopf den Ausgleich. Der Mann ist nicht groß, aber hat scheinbar Sprungfedern in den Beinen.
Kurz darauf bekommen wir einen fragwürdigen Elfmeter zugesprochen, den de Groot sicher verwandelt. 1:2! Es ist bereits sein zehntes Saisontor! In der Folge entwickelt sich ein munteres Spiel, das aber keine Tore mehr bereit hält.
Nach dem Seitenwechsel kracht ein Schuss von de Groot noch an die Latte (56.) und ein Freistoß von Sittard geht knapp vorbei (66.). Sonst passiert nicht mehr viel, auch weil ich in der letzten Viertelstunde auf ein 4-3-3-0 umstelle und wir somit das Spiel sicher über die Zeit bringen.
Statistik
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Fazit:
Wir können's also auch knapp, das ist wohl die wichtigste Erkenntnis aus dem Spiel. Zusammen mit der Tatsache, dass sich das 4-3-3-0 erneut als gutes System zum Absichern und Kontrollieren eines Spiels erwiesen hat. Unsere Serie hält weiterhin auch auswärts, auch wenn wir heute sicherlich Glück mit dem Ergebnis hatten (der Elfmeter war mehr als fragwürdig). Trotzdem bin ich stolz auf mein junges Mittelfeld, auch wenn man ab und an die mangelnde Erfahrung bemerkt hat. Heute habe ich in einigen Situationen die Ruhe, Abgeklärtheit und Präsenz von Beekmans vermisst, aber trotzdem war es insgesamt eine akzeptable Leistung der Mannschaft.
Nach dem Spiel betritt Paul den Presseraum von Fortuna Sittard und nimmt neben dem Trainer der Gastgeber Platz. Routinemäßig geben beide Trainer eine Einschätzung des Spiels ab und geben danach Raum für Fragen.
Herr Faltermeyer, sie haben das Spiel nach einem Rückstand gedreht. Wie stolz sind sie auf die Mannschaft? fragt einer der Journalisten.
Stolz? Naja, wir haben gekämpft und, äh, nicht aufgegeben. Aber die Leistung war insgesamt nicht überzeugend.
Immerhin hält ihre Serie weiterhin. Sie sind seit mittlerweile vier Spielen ungeschlagen, haben sogar alle vier Spiele gewonnen. Zeit, um Größeres anzustreben?
Jeder kennt unsere Ziele und dazu braucht man solche Serien. Wir werden weiter hart arbeiten, um zum Erfolg zu kommen.
Würden sie der Einschätzung zustimmen, dass zuletzt viel Glück im Spiel war? ergreift de Lange schließlich die Gelegenheit zu fragen. Sowohl gegen Ajax, als auch heute hatten sie mehrmals Glück und einen starken Torwart. Man könnte fast sagen, der unberechtigte Elfmeter hat ihnen heute drei Punkte beschert.
Unberechtigt? Keine Ahnung. Ich denke manche pfeifen ihn, manche nicht. Man muss eben auch solche Spiele gewinnen. In einem Punkt gebe ich ihnen ausnahmsweise Recht: Muyters war die letzten Spiele wirklich überragend.
Was dürfen wir für das kommende Spiel erwarten? Wird ihre Mannschaft wieder ansehnlichen Fußball spielen, oder wird es so wie heute?
Ich hoffe nur, dass meine Spieler nicht so spielen, wie sie Fragen stellen. Das erträgt ja kein Mensch...
Was?
Ich denke, es ist alles gesagt. Danke! Paul steht auf und verlässt den Presseraum, während sich die versammelten Angehörigen der schreibenden Zunft tuschelnd austauschen. War da ein erneuter Pressekrieg im Anmarsch?
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Klasse Geschichte, sehr gut zu lesen. Dein Trainer ist sehr gut spürbar. Macht Spass, zumal mich die zweite Liga in Holland schon immer gereizt hat. Bin vor Jahren mal mit Sparta Rotterdam aufgestiegen, so mit Ach und Krach. Hab dann aber die Eredivisie gerockt und bin auf Platz 4 gelandet. Das blüht dir auch. Viel Spass dabei und lass uns weiterhin so angenehm teilhaben.
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@ Mchairhill: Danke! Na, ich hoffe mal, dass ich es dir gleich tun kann. Das klingt auf jeden Fall nach einer beeindruckenden Leistung. Ich bin übrigens auch begeisterter Leser deiner Blackpool-Story. Die Idee ist richtig gut und das sieht nach einer spannenden Herausforderung aus. Dir also auch weiterhin viel Spaß, Glück und Erfolg! :)
Kapitel XI: Ich will nach Hause!
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Es ist noch früh am Morgen, aber die spätsommerliche Sonne scheint bereits warm auf den Parkplatz vor der Geschäftsstelle. Um den blau-weißen Mannschaftsbus des FC Eindhoven tummeln sich einige Gestalten, während der Großteil der Mannschaft schon im Bus zu sitzen scheint.
Das nervt vielleicht! jammert Jansen, während er seine Reisetasche im Gepäckraum des Mannschaftsbusses verstaut.
Was denn? fragt Paul, der sein Gepäck ungezielt in den Laderaum wirft.
Schon wieder auswärts! Zum dritten Mal in Folge... und im Pokal müssen wir auch wieder wegfahren.
Ja, das nervt wirklich gewaltig. Aber wir sind ja keine Muttersöhnchen und hängen an Mamas Brust.
Ein Heimspiel wäre echt mal wieder schön. wirft Verberne ein, der gerade hinzukommt.
Ich wette, die Fans wissen gar nicht mehr, wie wir aussehen. meldet sich de Groot zu Wort, der das Gespräch mitbekommen hat.
Hilft ja nichts, das Gejammer. Müssen wir halt auswärts die Punkte holen. Paul klopft seinem Kapitän auf die Schulter.
De Groot nickt und meint: Wir müssen gewinnen, wir sind der Favorit.
Das ist die richtige Einstellung! die vier Männer steigen nacheinander in den Bus. Also auf nach Almere!
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Spielbericht
Für das heutige Spiel habe ich eine defensivere Variante des bewährten 4-2-3-1 einstudieren lassen. Die defensive Anfälligkeit, gerade in den letzten beiden Spielen, hat mir nicht gefallen und ich will nicht nur von Glück und einem überragenden Torhüter abhängig sein. Wenngleich wir erstmals als klarer Favorit anreisen, soll Almere erstmal das Spiel machen und wir wollen gefährlich kontern.
Van Geele ist übrigens wieder im Kader, aber noch nicht bei 100%, deswegen bleibt er zunächst auf der Bank.
Almere geht von Anfang an hohes Tempo und wir haben Mühe Schritt zu halten, stehen aber insgesamt stabil und lassen die Gastgeber erstmal spielen und rennen. In der 7. Minute kommt dann einer unserer wenigen starken Konter, aber de Groot scheitert am Torwart. Ansonsten bleibt das Spiel recht unspektakulär, weil Almere kaum durchkommt und unsere Konter stecken bleiben.
In der 34. wird es dann schließlich doch nochmal gefährlich, weil Nieveld einen katastrophalen Fehlpass spielt. Muyters greift rettend ein und hält uns so im Spiel. Kurz vor der Pause trifft Bourdouxhe den Pfosten und das war's dann mit Halbzeit eins.
Nach dem Wechsel kommt van Geele für van den Driest in die Partie und als nach 60 gespielten Minuten immer noch nicht viel passiert stelle ich schließlich auf das altbewährte, offensive 4-2-3-1 um, ich will mehr Initiative von meiner Mannschaft sehen. In der 75. geht ein Fernschuss von van Geele knapp am Tor vorbei und kurz darauf köpft der eingewechselte Lagouireh nur ans Außennetz. Viel mehr springt für uns nicht heraus und so haben wir Glück, dass Almere in der Nachspielzeit die Riesenchance zum Siegtreffer liegen lässt. Es bleibt beim torlosen Remis.
Statistik
(http://abload.de/img/08_almerecity_statistoaq6u.png)
Fazit:
Wir standen defensiv etwas stabiler und sind auch deshalb seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagen. Das ist aber auch das einzige, was sich positiv berichten lässt. Wir konnten unserer Favoritenrolle nicht gerecht werden (vielleicht auch, weil wir zu lange im defensiv orientierten System gespielt haben), keine Konter ins Ziel bringen und waren insgesamt offensiv ziemlich blass heute. Nach wie vor müssen wir nach der richtigen Balance suchen. Immerhin, die Konkurrenz punktet ebenfalls nicht und deshalb bleiben wir Dritter. Das kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass heute viel mehr drin war. Jetzt gilt es allerdings die Augen auf das kommende, schwere Pokalspiel zu richten.
Die Stimmung in der Kabine ist nach dem Spiel nicht besonders gut. Alle hatten sich mehr erhofft und sind dementsprechend niedergeschlagen. Die Chance zum großen Wurf wurde verpasst.
Jungs, ich weiß wir haben zum dritten Mal in Folge auswärts gespielt, aber das ist kein Grund für so einen müden Kick. Pennen könnt ihr im Schlafwagen, äh, Bus, aber nicht auf dem Platz! Ist heute der Sandmann übers Stadion geflogen, oder was war los? Wir wollen Fußball spielen... nach vorne! Das war heute nichts, das wissen wir alle, aber jetzt müssen wir aufstehen! So ein Spiel kann passieren, nur dürfen wir das nicht zur Regel werden lassen. Kopf hoch, Männer! Das nächste Spiel ist gegen Utrecht, da müssen wir alles abrufen, da kann sich keiner schonen! Also will ich, dass jeder nächste Woche Vollgas gibt!
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Heute ausnahmsweise mal ein neue Folge nach nur einem Tag, da das letzte Kapitel etwas kurz geraten ist: der Pokalknüller! Viel Spaß! :)
Kapitel XII: Pokalfieber
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Zu Beginn gibt es erst einmal gute Nachrichten in Sachen Vertragsverlängerung: van Son (26, Leistungsträger (RV), Liga-Notenschnitt 7,53) verlängert um 2 Jahre, genauso wie Lagouireh (22, Flügelspieler, großes Talent).
Im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Pokalspiels gegen den FC Utrecht hat der FC Eindhoven zur Pressekonferenz eingeladen, bevor die Mannschaft die Reise zum Gegner antreten wird. Paul betritt die Grotte, wo er einige vertraute Gesichter, aber auch den ein oder anderen neuen Journalisten erblickt. Vermutlich Leute, deren Interesse am kleinen FC Eindhoven auf Grund des Pokals geweckt wurde.
Nachdem die Pressekonferenz offiziell eröffnet wurde, beginnt Paul mit seinem Statement zur kommenden Partie: Das kommende Spiel wird sicherlich nicht einfach. Wir spielen gegen eine Mannschaft, die in der Europa-League vertreten ist und über einen guten Kader verfügt. Vielleicht sind sie ja aber ein bisschen müde, weil sie die Dreifachbelastung haben, wir werden sehen... Was wir auf dem Platz brauchen ist Leidenschaft und Kampfgeist, sonst werden wir untergehen wir die, Dings, na, Titanic. Dann ist Utrecht nämlich der Eisberg und wir sind alle dumme Kapitäne, die zu schnell fahren wollten... Was ich sagen will ist: wir müssen clever sein – und konzentriert. Es werden also die elf Spieler spielen, von denen ich denke, dass sie das am besten können.
Danach stellen die ersten Journalisten ihre Fragen: Wie sieht es mit ihrem Kader aus, Herr Faltermeyer? Es mehren sich die Gerüchte, dass Paul Beekmans wieder mit dabei sein wird.
Er wird mitfahren, ja. Aber sicherlich wird er nicht von Anfang an spielen, wenn überhaupt, er ist leider noch nicht bei einhundert Prozent und die brauchen wir gegen Utrecht.
Ist es für sie eine Erleichterung, bald wieder aus dem vollen schöpfen zu können? Sie hatten ja mit Verletzungssorgen zu kämpfen.
Klar. Wenn alle fit sind ist es immer besser.
Was sagen sie überhaupt zu den zahlreichen Verletzungen? Auch andere Vereine sind ja massiv betroffen.
Ich weiß nicht, das ist teilweise schon ein bisschen komisch. Heute gibt es Verletzungen, die gab's früher nicht. Da hat der eine den hinteren Quadrupelmeniskus gestaucht und der andere hat einen Haarriss im oberen Unterknöchel. Haarriss, das gibt’s auch erst, seit man die Spieler in so eine Röhre stecken kann. Früher hat man gesagt: hör auf zu jammern und spiel! Also manchmal frage ich mich da schon...
Halten sie die Spieler für verweichlicht? schaltet sich de Lange ein.
Meine Spieler sicher nicht, zu anderen kann ich nichts sagen. Vielleicht sind auch nur die Ärzte übervorsichtig. Es ist jedenfalls auffällig, wie schnell Spieler heute als verletzt gelten. Sicher sind da ein paar Weicheier dabei, aber die gab's früher auch schon.
Zurück zum Pokalspiel. meint ein älterer Journalist, den Paul nicht kennt. Was rechnen sie sich als Underdog gegen einen Verein wie Utrecht aus?
Wir rechnen gar nicht. Wir werden unser bestes geben und dann sehen, was passiert.
Das klingt, als wäre die Niederlage einkalkuliert. hakt de Lange nach.
Das einzige, was ich einkalkuliere sind zehn Liter Kamillentee, um ihre Fragen zu ertragen, Herr Lange. Wie ich schon sagte: wir wollen unser bestes geben und wenn es am Ende nicht reicht, dann ist das so. Ich denke aber, wir werden Utrecht einen harten Kampf liefern.
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Spielbericht
Wie in der Pressekonferenz bereits angedeutet, sitzt der wiedergenesene Beekmans auf der Bank, da er noch nicht bei 100% ist. Taktisch habe ich das gegen Almere getestete Defensivkonzept etwas umgestellt, damit wir nicht in Passivität verfallen, wie im letzten Spiel.
Ich kann mich über den Auftakt der Partie wirklich nicht beschweren, nach drei Minuten heißt es bereits 0:1 durch de Groot. Nach einer schönen Kombination steckt van Son den Ball in den Strafraum durch und de Groot muss nur noch vollstrecken. In der Folge stehen wir stabil, lassen Utrecht wenig Platz und kontern immer wieder. Erst in der 15. Minute wird es gefährlich, aber Muyters kann klären. Fünfzehn Minuten später trifft Utrechts Stümer de Ridder nur das Außennetz.
Eigentlich hätten wir so entspannt in die Pause gehen können, aber Nieveld fand, dass es eine gute Idee war, einen harmlosen Ball ins eigene Tor zu klären. 1:1 in der 43. Minute. Dumm und ärgerlich.
Zur Halbzeit bringe ich dann Lagouireh für Makiavala, der angeschlagen raus muss. Kurz nach Wiederanpfiff erzielt Bourdouxhe per Gewaltschuss vom Rand des 16ers die erneute Führung (48.). Der hat genau in den kurzen Winkel gepasst. Wenig später scheitert Vermeer aus guter Position, die anschließende Ecke köpft de Groot knapp vorbei. Im Gegenzug trifft Utrecht erneut nur das Außennetz und dreht langsam auf, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Die letzten 15 Minuten will ich unbedingt unbeschadet überstehen, weshalb Beekmans, der für Vermeer ins Spiel kommt, sein Comeback gibt. Er soll im defensiven Mittelfeld absichern und macht das hervorragend. Utrecht kommt nicht mehr gefährlich vor unser Tor und um ein wenig Zeit von der Uhr zu nehmen, wechsele ich in der Nachspielzeit van den Driest für de Groot ein. Wir parken vor dem eigene Strafraum und lassen nichts mehr anbrennen. Die Folge: wir sind überraschend eine Runde weiter!
Statistik
(http://abload.de/img/pokal_fcutrecht_statiujzym.png)
Fazit:
Das war eine überragende Mannschaftsleistung gegen einen eigentlich überlegenen Gegner. Wir haben das Spiel auf Augenhöhe gestaltet, haben sehr gut verteidigt (kaum klare Chancen zugelassen) und waren offensiv extrem effizient. Diesen Sieg haben wir uns erkämpft und verdient und ich bin wirklich stolz auf die Jungs!
Im Kabinengang kommt Pieters auf Paul zugestürmt.
Faltermeyer! grölt er fröhlich. Das war der Wahnsinn! Wir sind die Könige, wir können sie alle schlagen!
Herr Pieters, haben sie getrunken? fragt Paul, dem der Geruch von schalem Bier aus Pieters Mund entgegenströmt.
Auf den Sieg, Faltermeyer, auf den Sieg! Wir holen uns den Pokal, was sagen sie?!
Das war nur ein Spiel, Herr Pieters, und es wird sicher nicht leichter in den nächsten Runden.
Quatsch! Wir haben doch gezeigt, dass wir alle schlagen können, ich will keine Ausreden. Kommen sie, lassen sie uns trinken. Pieters zückt einen Flachmann aus seiner Jackettasche.
Tut mir Leid, Herr Pieters, ich muss zur Pressekonferenz.
Paul lässt seinen Präsidenten stehen und begibt sich in den Presseraum, des FC Utrecht, der deutlich geräumiger ist, als die heimische Grotte.
Wouters, der Trainer von Utrecht beginnt mit seiner Einschätzung des Spiels: Heute hatten wir viel Pech und es ist ärgerlich, dass wir ausscheiden. Wir waren die bessere Mannschaft und Eindhoven ist nur mit Glück weiter gekommen. Jetzt gilt es den Kopf wieder hoch zu halten und sich auf das nächste Spiel zu konzentrieren.
Danach ist Paul dran, der seinen Trainerkollegen verwirrt ansieht: Also ich weiß ja nicht, welches Spiel sie gesehen haben, aber Glück war das sicher nicht... Wir haben uns den Sieg hart erarbeitet und sind deshalb verdient weiter. Man hat heute nicht gemerkt, dass das zwei Teams aus unterschiedlichen Ligen waren. Ich kann nur sagen, ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft, das war heute, ähm, ganz großer Fußball. Alle haben eine Niederlage für uns prophezeit und wir haben sie eines besseren belehrt. Ich freue mich für die Jungs und für die Fans!
Die anschließenden Fragen drehen sich alle um den sensationellen, unerwarteten Sieg des FC Eindhoven und die Größenverhältnisse der beiden Clubs. Paul betont dabei mehrfach, wie stolz er auf seine Mannschaft ist. Danach ist es Zeit, die Heimreise anzutreten und die Gedanken auf das kommende Ligaspiel zu richten.
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Ich hatte mich übrigens geirrt: eine Periode dauert 7 Spieltage, weshalb es die nächste Tabelle erst nach dem 14. Spieltag gibt. Helmond war nur nach 6 Spielen schon für die Playoffs qualifiziert, weil sie uneinholbar vorne lagen. Mein Fehler, Sorry!
Auf jeden Fall wünsche ich euch wieder einmal viel Spaß und einen schönen, besinnlichen vierten Advent!
Kapitel XIII: Der Kampf um die Spitze
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Paul hat der Mannschaft den Tag nach dem famosen Pokalsieg freigegeben – das hatten sich die Jungs verdient. Zwei Tage später aber, steht der Trainer, der nun in der niederländischen Presselandschaft für Schlagzeilen sorgt – zum einen wegen der Leistung seiner Mannschaft, zum anderen wegen seiner eigentümlichen Art, Pressekonferenzen abzuhalten – bereits wieder auf dem Trainingsplatz und erwartet seine Spieler. Jansen, der mit dem Hütchenaufstellen fertig ist, gesellt sich zu ihm.
Hast du schon die Auslosung für die nächste Runde mitbekommen? fragt der junge Assistenztrainer. Paul mochte Jansen mittlerweile wirklich und hatte sich deshalb bei Pieters auch dafür eingesetzt, dass der junge Mann die B-Lizenz erwerben konnte. Der Präsident war diesem Vorschlag zunächst ablehnend gegenüber gestanden, aber schließlich hatte Paul ihn doch dazu überreden können, dass der Verein die Kosten für die Ausbildung zahlen würde. Im gleichen Zug hatte auch Verberne die Chance erhalten, die A-Lizenz zu erwerben. Pieters konnte seinen Liebling natürlich nicht außen vor lassen. Paul vermutete manchmal, dass die fehlende Lizenz der einzige Grund für Pieters gewesen war, ihn zu verpflichten und nicht Verberne zum Cheftrainer zu machen. Glücklicherweise kam Verberne selbst nicht auf den Trichter und das Arbeitsverhältnis der Trainer untereinander war nach wie vor gut.
Nein, habe ich nicht. Wieso? antwortet Paul schließlich, als er aus seinen Gedanken wieder auftaucht.
Wir haben wieder ein Auswärtsspiel...
Das ist ein Witz, oder?
Nein, leider nicht. Es geht wieder gegen ein Team aus der Eredivisie: den SC Heerenveen. Die haben sich mit 4:1 gegen Be Quick '28 Zwolle durchgesetzt.
Was zu erwarten war, nehme ich an...
Ja.
Was weißt du über Heerenveen?
Sie spielen in der Regel in der oberen Tabellenhälfte mit, waren im Vorjahr meines Wissens Achter. Keine schlechte Mannschaft, denke ich.
Das war Utrecht auch nicht. grinst Paul.
Stimmt. Jansen nickt zufrieden in Erinnerung an das Pokalspiel. Das wird trotzdem eine harte Nuss.
Wenn die Jungs sich so reinhängen, wie gegen Utrecht, dann können wir jeden schlagen. Wir brauchen einfach einen perfekten Tag.
Den brauchen wir auch im nächsten Spiel. meint Verberne, als er hinzukommt. Was ist der Plan gegen Graafschap?
Ich will wieder offensiv spielen. Zuhause müssen wir einfach Vollgas geben! sagt Paul. Außerdem denke ich, dass Beekmans wieder soweit ist. Er wird anfangen.
Sicher? Ich weiß nicht, ob ihm nicht noch die Spritzigkeit fehlt. entgegnet Jansen. Er ist schließlich lange ausgefallen.
Wir brauchen seine Erfahrung, seine Ballsicherheit, das hat uns im letzten Spiel gut getan. Außerdem weiß er, was man mit einem ruhenden Ball anfängt, da ist Luft nach oben. Im nächsten Spiel geht es um alles, da müssen wir jeden Vorteil nutzen.
Also gut, dann wird er spielen. Lasst uns auf den ersten Platz klettern!
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Spielbericht
Das Topspiel des Spieltages. Die Gäste reisen als Tabellenzweiter und einem Punkt mehr auf dem Konto an. Nachdem Helmond Sport erneut nicht gewinnen konnte, winkt dem Sieger Platz 1. Beide Mannschaften haben eine Starke Serie im Gepäck: wir sind wettbewerbsübergreifend seit sechs Spielen ungeschlagen, De Graafschap seit fünf. Wir spielen endlich wieder zuhause und wollen die Punkte hier behalten, weshalb wir von Anfang an Vollgas geben wollen, das heißt: wir spielen wieder offensiver und Beekmans kommt zu seinem Comeback. Er wird wieder die Spielmacherrolle auf der 8 übernehmen.
Wie gewohnt geht es für uns gleich gut los und wir haben einige Chancen, um in Führung zu gehen (Deschilder 6., Makiavala 8., van Son 9.). Leider können wir diese nicht nutzen und so werden auch die Gäste im Gegenzug immer gefährlicher. In der 11. Minute kommt Muyters noch rechtzeitig an den Ball, vier Minuten später segelt das Leder knapp über das Tor. Es entwickelt sich ein munteres Spiel, in dem beide Mannschaften zeigen, dass sie an die Spitze der Tabelle wollen. Insgesamt sind wir aber spielbestimmend, können aber leider nichts daraus machen – die Effektivität aus dem Pokalspiel ist verschwunden.
Wie so oft im Fußball: wenn man das Tor selbst nicht macht, fängt man sich eins. Ein schöner Distanzschuss in der 33. Minute bringt die Gäste in Führung. Kurz vor der Pause verliert N'Toko dann seinen Gegenspieler aus den Augen, es folgt ein schöner Pass in die Schnittstelle: 0:2. Das hatten wir definitiv nicht verdient.
Zur Pause muss Vermeer angeschlagen ausgewechselt werden, für ihn kommt Lagouireh ins Spiel, Makiavala rückt hinter die Spitze.
Wieder legen wir gut los: Deschilder vergibt eine Riesenchance (46.), die anschließende Ecke köpft N'Toko knapp drüber. In der 51. Minute leistet sich Gunst einen kapitalen Bock, indem er seinen Einwurf direkt auf den Fuß des Gegners platziert. Der erwischt unsere Hintermannschaft auf dem falschen Fuß – 0:3. Wir probieren viel, kämpfen und fressen Gras, aber schließlich ist es ein Freistoß in der 64. Minute, der uns wieder ins Spiel bringt. Beekmans Hereingabe landet auf N'Tokos Kopf der auf 1:3 verkürzt.
Kurz vor Schluss wird es dann nochmal hektisch: Lagouireh köpft knapp vorbei (85.), ebenso wie Nieveld, der eine Ecke nicht verwerten kann (88.). Was bleibt ist der Anschlusstreffer zum 2:3 durch die Tormaschine de Groot. Wieder ist es ein Freistoß von Beekmans, der die Vorlage liefert (90+1). Leider könne wir den Ausgleich nicht mehr erzielen.
Statistik
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Fazit:
Das war die wohl unnötigste und vor allem ärgerlichste Niederlage der bisherigen Saison. Die Folge ist, dass der Gegner jetzt da steht, wo wir nach dem Spieltag gerne gestanden hätten: auf Platz 1. Wir waren wieder einmal nicht schlechter, im Gegenteil, die Statistik zeigt, dass wir in allen Belangen überlegen waren, nur eben nicht was die Effektivität anbelangt. Außerdem haben wir zu viele klare Torchancen zugelassen. Die Überlegung ist deshalb, ob wir auf Dauer die defensivere Variante wählen (die eigentlich „balanced“ ist), denn die vielen Gegentore ärgern mich. Wie man sieht, können wir nicht immer 3, oder 4 Tore schießen, um den Gegner zu bezwingen.
Trotzdem: die Niederlage wäre früher oder später zwangsläufig mal gekommen, nur die Art und Weise ärgert mich eben sehr.
Nach dem Spiel läuft Paul verärgert in der Kabine auf und ab. Er sucht nach den richtigen Worten, die er an sein Team richten kann. Nach der Euphorie, die der Pokalsieg entfacht hatte, sind die Spieler niedergeschlagen und wirken ein wenig ratlos.
Schließlich sagt er: Was wir heute abgeliefert haben, war in einigen Belangen das genaue Gegenteil, wie gegen Utrecht. Wir haben zwar auch gut gespielt, aber wir waren unkonzentriert, fahrig und verschwenderisch. Hinten haben wir uns drei böse Fehler erlaubt und vorne kriegen wir mehrere gute Chancen nicht im Tor unter... Ich weiß, dass wir das besser können, wir haben es mehrmals gezeigt. Aber diese Aussetzer werden uns noch den Kopf kosten... und den brauchen wir. Das ist eine reine Kopfsache. In allen entscheidenden Situationen waren wir heute nicht mit dem Kopf dabei. Der Gegner muss merken, dass es bei uns nichts zu holen gibt, wir müssen immer dranbleiben. Wenn wir nur einmal nachlassen, dann hat sich das ganz schnell erledigt mit dem, ähm, dem Aufstieg! Schaut auf die Tabelle, schaut wie eng das alles ist. Ein, zwei schlechte Spiele und wir rutschen nach hinten durch. Ich erwarte volle Konzentration im nächsten Spiel! Und im Training! Wer nicht zeigt, dass er zu hundert Prozent da ist, der spielt nicht. Also zeigt mir, dass ihr da seid!
De Groot steht auf und blickt Paul fragend an. Der nickt seinem Kapitän zu und der routinierte Stürmer ergreift das Wort: Der Trainer hat recht, Männer! Wir sind gut, sehr gut. Aber wir müssen es jeden Tag neu beweisen, denn die anderen sind auch gut. Eine Sekunde nicht aufgepasst und wir liegen hinten und das kann bedeuten, wir verlieren. Wir müssen jeden Tag kämpfen und niemals nachlassen. Dann schaffen wir es, dann spielen wir um den Aufstieg mit! Lasst uns kämpfen!
Zunächst erhebt sich zustimmendes Gemurmel in der Kabine, dann fangen einige an zu klatschen und sich gegenseitig anzufeuern. Die Stimmung ist gut, die Spieler machen sich Mut und man merkt, dass sie das nächste Spiel mit aller Gewalt gewinnen wollen.
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Ich muss mich entschuldigen, dass es so lange gedauert hat, bis ich es geschafft habe, diese Folge zu posten. Leider war es mir in den Weihnachtstagen nicht möglich, die Zeit zu finden, mich der Story zu widmen.
Ich hoffe dennoch, ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest – auch ohne Paul! ;) Wie immer, viel Spaß beim und danke für's Lesen!
Kapitel XIV: Wiedergutmachung
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Sehr gut, dann sehen wir uns auf dem Trainingsplatz! Paul schüttelt van Geele, dessen Tinte gerade auf dem neu unterschriebenen Vertrag trocknet, die Hand und freut sich über die gelungene Vertragsverlängerung. Der Spieler bedankt sich nochmals und verlässt den Raum. Damit sind die Vertragsverlängerungen für's Erste abgeschlossen. Van Geele hatte gerade für zwei weitere Jahre unterschrieben. Zwar kann man den 27-jährigen Mittelfeldspieler nicht als Stammkraft bezeichnen, aber er rotiert regelmäßig in die Startelf und ist somit ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Ein wichtiger Grund, dass er van Geele eine Verlängerung angeboten hatte, war für Paul allerdings, dass er das Gehalt des Spielers drücken konnte: von 6.000€ im Monat auf 4.700€. Das bringt einige Einsparungen und etwas finanziellen Spielraum mit sich.
Paul ist sehr zufrieden darüber, wie die Kaderplanung verlaufen ist. Was die Spieler anbelangt, die sich jetzt im Kader befinden, ist alles geklärt, jetzt gilt es die Augen und Ohren nach Neuzugängen offen zu halten und die Scouts gezielt ausschwärmen zu lassen. Die nächste Saison würden sie vermutlich ohne van den Driest, Zweegers, Durwael und Waalkens, sowie den beiden Leihspielern van den Kieboom und Bourdouxhe, absolvieren. Bei Bourdouxhe würde Paul es allerdings noch einmal versuchen. Der Junge ist richtig gut und wenn sie ihn an sich binden könnten, wäre dass schon eine tolle Sache. Allerdings ist der Spieler wohl für den FC Eindhoven unbezahlbar. Paul sah schon schwere Gespräche zum Saisonende auf sich zukommen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg und es galt, sich in der Liga zu behaupten.
Ein ärgerlicher Blick auf die Tabelle sagte ihm alles: hätten sie das letzte Spiel gewonnen, wären sie auf dem ersten Platz, jetzt aber hechelten sie hinterher. Immerhin ist noch alles drin, es geht schließlich sehr eng zu in Hollands zweiter Liga.
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Spielbericht
Die Reserve des großen Lokalrivalen liegt Punktgleich mit uns im Rennen um die oberen Plätze, allerdings können die Jungs vom PSV logischerweise nicht aufsteigen. In diesem Heimspiel wollen wir uns für den letzten Auftritt rehabilitieren. Dazu wähle ich zunächst die defensivere Variante des 4-2-3-1, um Stabilität ins Spiel zu bringen.
Auf dem Prüfstand stehen heute Vermeer, Makiavala und Deschilder, die in den letzten Spielen nicht wirklich überzeugen konnten. Die Partie beginnt ausgeglichen mit wenig Torraumszenen und so fangen wir uns das unnötige 0:1 nach einem Freistoß in der 14. Minute. Paal kann unbedrängt einköpfen.
Kurz darauf setzt Beekmans einen Freistoß knapp neben das gegnerische Tor. Da aber insgesamt zu wenig nach vorne ging, stelle ich wieder auf die offensivere Variante um und prompt sind wir spielbestimmend. Deschilder erzielt schließlich den verdienten Ausgleich per Fernschuss, nachdem de Groot die Übersicht behalten hatte und den Ball schön zurückgelegt hat (26.). Vor der Pause sorgt Bourdouxhe noch einmal für einen Aufreger, aber sein Schuss geht knapp vorbei.
In der Halbzeit muss ich wechseln, weil drei meiner Verteidiger bereits gelb gesehen haben. N'Toko, der von allen am schwächsten war geht raus, für ihn kommt Artien. Außerdem ist Makiavala zur Pause – mal wieder – angeschlagen und muss ausgewechselt werden. Lagouireh erhält seine Chance.
Es dauert lange, bis wir wieder gefährlich vor das gegnerische Tor kommen, wohingegen der Jong PSV kurz nach Wiederanpfiff beinahe durch eine Kopie des 0:1 in Führung geht – Muyters kann aber klären (51.). Erst in den letzten 20 Minuten wird es wieder interessant: Lagouireh köpft nach einem schönen Spielzug knapp drüber (70.) und de Groot trifft aus einer Abseitsposition heraus (71.). Vier Minuten später zählt es, als de Groot, nach einer Vorlage von Bourdouxhe nur noch einschieben muss. 2:1! Erneut vier Minuten später klingelt es wieder, Lagouireh verwandelt einen Nachschuss, nachdem de Groot am Torwart gescheitert war – 3:1 (79.). In der Folge scheitert Vermeer noch zweimal sehenswert am Torwart (85., 90+2) und Nieveld erwischt nach einem Eckball nur die Latte (90+2). Deshalb bleibt es beim hochverdienten 3:1, das aufgrund der starken zweiten Halbzeit auch noch höher hätte ausfallen können.
Statistik
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Fazit:
Wir haben das Spiel gedreht und einen überzeugenden Sieg eingefahren. Nachdem wir uns offensiver ausgerichtet hatten, lief es und wir haben das Spiel klar bestimmt. Der PSV wurde einzig durch zwei Standardsituationen gefährlich. So dominant muss man zuhause auftreten. ;-)
Ärgerlich ist nur, dass N'Toko seine fünfte Gelbe Karte gesehen hat und deshalb im nächsten Spiel aussetzen muss – allerdings war das Spiel heute auch nicht gut von ihm, weshalb Artien zurecht seine Chance erhalten wird.
Einige Tage später sitzt Paul in der neuen Wohnung und genießt seinen Feierabend bei einem kühlen Bier – natürlich aus Deutschland importiert – und einem Film aus seiner vollständigen James Bond-Sammlung. Connery ist nach wie vor der beste Bond, findet Paul und lässt dabei keine andere Meinung gelten. Er bekämpft jeden bis aufs Blut, der etwas anderes behauptet. Für ihn sind die anderen Bonds zwar auch alle gut, aber doch irgendwie Weicheier im Vergleich zum guten alten Sean.
Purzelchen, hast du das gelesen?
Birgit, ich schaue gerade einen Film!
Ob du das gelesen hast, frage ich.
Nein.
Du weißt doch gar nicht, wovon ich rede! Hör mir doch mal zu, Purzelchen!
Kann das nicht bis nach dem Film warten?
Hier. Birgit hält Paul die Zeitung vor die Nase, so dass er James Bond schließlich auf dem Bildschirm einfrieren muss, um sich seiner aufdringlichen Gattin zu widmen.
Was denn, Maus?
Lies einfach. Paul nimmt die Zeitung und erkennt sofort den Artikel, den Birgit meint.
FALTERMEYER KANN LEISTUNG NICHT STABILISIEREN – QUO VADIS FC?
von Raymond de Lange
Trotz einiger durchaus beeindruckender Ergebnisse, allen voran der Sieg im Pokalspiel gegen Utrecht, muss man dem FC Eindhoven starke Leistungsschwankungen attestieren. Auch nach ein paar Monaten im Amt hat es Trainer Paul Faltermeyer nicht geschafft, die Leistung seiner Mannschaft zu stabilisieren. Auf mitreißende Auftritte, wie gegen Utrecht oder zuletzt den Jong PSV, folgen meist extrem schwache Leistungen, die einen daran zweifeln lassen, ob die Spieler überhaupt wissen, worum es geht. Dabei scheint es sich um ein reines Kopfproblem zu handeln, denn wie wir sehen konnten, weiß die Mannschaft, wie man Fußball spielt. Die Ursache für das Problem ist also beim Trainer zu suchen, denn offensichtlich kann er seinem Team nicht die nötige Einstellung vermitteln. Es bleibt abzuwarten, ob sich das bald ändert. Falls nicht, muss Faltermeyer seine gerade bezogene Wohnung in der Eindhovener Innenstadt, wohl bald wieder räumen.
Paul schüttelt den Kopf nach dem Lesen des Artikels und meint zu Birgit: Das ist halt der Lange, der hatte schon von Anfang an was gegen mich. Das darf man nicht so ernst nehmen.
Woher weiß der, wo wir wohnen?! regt sich Birgit auf. Also darum geht es ihr. Nicht, darum, dass so ein Provinzschreiberling schlechtes über ihren Mann schreibt, sondern um die Wohnungssache.
Das ist die Presse, die kriegen alles raus. Ist aber nicht weiter schlimm, solange sie die Adresse nicht veröffentlichen. Die Eindhovener Innenstadt ist schließlich groß. Falls so etwas nochmal vorkommt, werden wir ihm einfach einen Anwalt auf den Hals hetzen.
Das geht?
Klar geht das. Mir würde es sogar Spaß machen, dem Lange eine reinzuwürgen.
Dann bin ich ja beruhigt... daraufhin verlässt Birgit den Raum, um das Abendessen weiter zuzubereiten und Paul kann sich wieder voll und ganz dem Genuss von Bier und Spionagearbeit widmen.
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Ich werde es vermutlich nicht schaffen, am 31.12. eine Folge zu posten, das wird mir wohl zeitlich nicht reichen (ihr kennt das ja, wenn's an Silvester stressig ist ;) ). Deshalb wünsche ich euch schon jetzt einen guten Rutsch! Wir lesen dann voneinander im neuen Jahr. Viel Spaß mit dem aktuellen Kapitel! :)
Kapitel XV: Revoluzzer, Verletzte und andere Baustellen
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Es klopft an der Tür von Pauls Büro und Timothy Durwael, seines Zeichens Rechtsverteidiger, tritt ein.
Hallo Chef, ich wollte mit ihnen reden. beginnt er.
Was gibt’s? fragt Paul und bedeutet dem Spieler, sich ihm gegenüber hinzusetzen.
Als Durwael sitzt, beginnt er: Wir müssen über meine Einsatzzeit reden. Ich habe hier als Stammspieler unterschrieben und habe bisher noch keinen einzigen Startelfeinsatz seit der Vorbereitung gehabt. Das kann so nicht weitergehen!
Hoppla! entfährt es Paul. Er ist etwas überrumpelt von der Vehemenz, mit der Durwael sein Anliegen vorträgt. Tja, um ehrlich zu sein, sehe ich im Moment keine Chance für dich. Van Son ist als Rechtsverteidiger gesetzt und Zweegers ist momentan die Nummer zwei. Tut mir Leid, aber da muss im Training schon mehr kommen, wenn du spielen willst.
Aber ich bin hier als Spieler der ersten Mannschaft, nicht als Bankwärmer!
Dann zeig mir, dass du das kannst und fang an, dich reinzuhängen! Paul ist verärgert, dass der Spieler so mit ihm redet. Immerhin ist er hier der Chef und lässt sich bestimmt nicht von seinen Spielern diktieren, wer spielt. Dann würden jedes Wochenende mindestens zwanzig Mann auf dem Platz stehen.
Mehr, als Vollgas geben kann ich nicht. Wenn das so ist, werde ich mir einen neuen Verein suchen müssen.
Viel Spaß dabei, aber hier bestimme immer noch ich, wer geht. Und du gehst erst, wenn dein Vertrag am Saisonende ausläuft!
Was?! Das können sie nicht tun! Ich muss spielen, ich will spielen und dazu muss ich wechseln!
Du kannst wollen, so viel du willst, aber ich sage wer geht und wer bleibt und jetzt mach dich fertig für's Training. Da kannst du mir zeigen, wie sehr du spielen willst! Paul deutet auf die Tür, um klar zu machen, dass das Gespräch beendet ist.
Gerade als Durwael den Raum verlässt, kommt Jasper Waalkens herein. Er ist zentraler Mittelfeldspieler und kann defensive, wie offensive Positionen bekleiden. Zwar gehört er technisch zu den stärksten Spielern der Mannschaft, aber für Paul war er immer zu lethargisch, zeigte zu wenig Aggressivität in den entscheidenden Situationen und war ihm vor allem, für zentrale Positionen nicht zweikampfstark genug. Ein Grund, weshalb auch er in der Regel nicht mehr im Kader ist. Noch hofft Paul allerdings, dass es Waalkens nicht auch um seine Einsatzzeit geht. Doch diese Hoffnung schwindet, als sich Waalkens setzt und gleich mit seinem Anliegen herausrückt: Boss, ich muss mehr spielen. Ich brauche mehr Einsatzzeit und die habe ich hier nicht.
Du weißt, woran das liegt. Ich habe dir schon gesagt, dass du in den Zweikämpfen besser werden musst. Wir brauchen nicht nur Schönwetterfußballer auf dem Platz, jeder muss auch kämpfen können, sonst wird’s ganz schnell eng.
Waalkens nickt: Ich weiß, aber ich muss trotzdem spielen, deswegen will ich im Winter wechseln.
Paul seufzt und überlegt kurz. Waalkens ist ein guter Spieler, keine Frage, aber er passt als Typ einfach nicht ins System, weshalb er ihn wohl sowieso nur äußerst selten einsetzen würde. Ein bisschen Geld für einen Spieler dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft wäre sicherlich auch nicht verkehrt. Also gut, ich werde im Winter einen neuen Verein für dich suchen. Aber bis dahin erwarte ich, dass du die Füße still hältst und im Training Vollgas gibst, klar?
Alles klar, Boss! Danke! Waalkens scheint zufrieden und verlässt den Raum.
Vielleicht sollte ich dem Durwael auch einen neuen Verein suchen. Am Ende verbreitet der noch schlechte Stimmung in der Mannschaft. Dann brauche ich aber einen Ersatz...
Im anschließenden Training verletzen sich Zweegers (Leistenzerrung) und Bourdouxhe (verdrehtes Knie). Beide fallen für 3-4 Wochen aus, vor allem der Ausfall von Bourdouxhe wiegt schwer, aber wir finden sicher eine Lösung.
Am Tag vor dem Spiel gegen den FC Oss findet sich die Presse mit Paul und einem unbekannten Gesicht in der Grotte wieder. Der Unbekannte wird der Presse als Neuzugang vorgestellt: Dennis Hollart kommt ablösefrei als Defensivallrounder, in erster Linie aber als Außenverteidiger. In dieser Funktion soll er Backup für Gunst und van Son sein.
Paul will die Sache schnell abhaken und beginnt die Konferenz: Meine Damen und Herren, ich darf ihnen Dennis Hollart vorstellen. Einigen von ihnen dürfte er bekannt sein. Dennis kommt ablösefrei bis zum Sommer 2015 zu uns. Wir haben uns für diesen Schritt entschieden, weil Dennis erstens ein guter Spieler ist und wir zweitens Nachholbedarf im Defensivbereich gesehen haben. Wir sind froh, einen Spieler gefunden zu haben, der alle defensiven Positionen bekleiden kann. Damit gewinnen wir auch an Vari-äh... Fexibilität.
Anschließend richtet der Spieler noch ein paar Worte an die Presse und betont, wie froh er ist, in Eindhoven spielen zu dürfen. Es sind die üblichen Floskeln zu hören: Einsatz für das Team, Beitrag zu erfolgreicher Saison, toller Verein, tolle Möglichkeit.
Raymond de Lange nutzt die Gelegenheit, um zu fragen: Herr Faltermeyer, sie überraschen hier sicherlich einige mit dem Transfer. Zum einen scheint der Kader defensiv zahlreich Besetzt zu sein und potenzielle Stammkräfte wie Durwael oder Zweegers sitzen auf der Bank, oder sind nicht einmal im Kader. Zum anderen erscheint es mir zweifelhaft einen Spieler zu verpflichten, der zuletzt keine Spielpraxis hatte, weil ihn kein Verein haben wollte. Denken sie, Herr Hollart kann ihnen weiterhelfen? Was versprechen sie sich von einem Spieler, der seit 2011 bei Almere nur zu 25 Einsätzen kam?
Ach, Herr Lange, wissen sie, über ihre Fragen muss ich einfach nur schmunzeln. Sie müssen doch wissen, dass Durwael und Zweegers Rechtsverteidiger sind. Beide kommen im Moment zu wenig Einsatzzeit, weil van Son bärenstark spielt. Hollart aber kann auf beiden Seiten spielen, wobei ich ihn eher links sehe. Der Vergleich hinkt also mal wieder vorne und hinten... Abgesehen davon spricht die Erfahrung für Dennis, denn obwohl er eine schwere Zeit hinter sich hat, bringt er die Erfahrung von mehr als zweihundert Ligaspielen mit sich. Ich mache mir da also keine Sorgen. Er wird uns helfen können, da bin ich mir sicher.
Nun gut. Es gibt aber Gerüchte darüber, dass Durwael im Verein unglücklich ist. Werden sie ihn womöglich ziehen lassen, jetzt wo sie Verstärkung in der Abwehr haben und der Konkurrenzkampf noch stärker ist?
Konkurrenzkampf ist immer gut und fördert die Spieler.
Beantworten sie bitte die Frage, Herr Faltermeyer.
Ich werde mich nicht zur zukünftigen Kaderplanung äußern. Wenn es etwas zu sagen gibt, werden sie es erfahren, vorher nicht. Wenn wir uns nun dem kommenden Spiel widmen könnten...
Ein guter Punkt: wie wollen sie es schaffen, die Mannschaft erneut zu einer Leistung wie gegen den Jong PSV zu motivieren? Zuletzt wechselten sich ja eher Licht und Schatten bei ihrem Team ab.
Ich kann ihnen nur eines sagen: wir werden wir immer versuchen unser Spiel zu machen und zu gewinnen. Ob das am Ende klappt werden wir nach neunzig Minuten sehen.
Wie schwer trifft sie der Ausfall von Bourdouxhe? schaltet sich ein anderer Journalist ein, bevor de Lange nachhaken kann. Er war ja zuletzt gesetzt und überzeugte mit starken Leistungen. Ebenso werden ihnen Makiavala und Deschilder fehlen, die beide mit ihren Nationalteams unterwegs sind. Können sie das kompensieren?
Paul ist dankbar, dass das Gespräch auf ein anderes Thema gelenkt wird. Es stimmt, das wird schwer, aber wir haben gute Leute im Kader und haben bereits mehrfach bewiesen, dass wir mit Ausfällen klar kommen. Es gilt einfach wie immer, dass alle Spieler hundert Prozent geben müssen.
Profil Hollart
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Spielbericht
Wir haben einige Ausfälle zu verkraften: Deschilder ist wieder auf Länderspielreise für die belgische U21, für ihn wird van Geele starten. Ebenso im Dienste seines Landes unterwegs ist Makiavala (Angola), außerdem fehlt Bourdouxhe, wie gesagt, verletzt. Das bedeutet einen Umbau der Flügel: Lagouireh spielt auf rechts, links wird Hunte seine Chance erhalten.
Das Spiel beginnt mit einem Aufwecker von Vermeer, der einen Kopfball nach schöner Hereingabe von Lagouireh an die Latte setzt (1.). Danach schläft das Spiel ein wenig ein, erst ein Beekmans-Freistoß, der knapp daneben geht, bringt wieder Leben in die Bude (15.). Wenig später erzielt der FC Oss das 1:0, weil Muyters einen Schuss aus spitzem Winkel an den Innenpfosten abprallen lässt, von wo er ins Tor geht. Wir können aber gleich zurückschlagen: Lagouireh gleicht per Kopf aus, nachdem de Groot sich gegen vier Mann durchgesetzt und die Flanke geschlagen hat (19.). Vor der Pause muss Muyters noch einmal rettend eingreifen.
Zur Pause bringe ich den Neuzugang Hollart für Artien, der mit Gelb vorbelastet ist und außerdem eine schwache Leistung zeigte. In der 48. dann der Schock: 2:1 nach einem schönen Spielzug, an dessen Ende Gunst allein gegen zwei Angreifer steht und nichts mehr ausrichten kann. Wir spielen von nun an offensiver, aber es bringt alles nichts und so fällt in der 69. Minute das 3:1 nach einem tadellosen Konter. Wir können keine klaren Chancen mehr herausspielen und so bleibt es beim enttäuschenden 3:1.
Statistik
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Fazit:
Wir haben uns sowohl defensiv als auch offensiv mehrfach ungeschickt angestellt. Es fehlte an vielen Stellen Entschlossenheit und Konzentration. Allerdings hat man auch einfach gemerkt, dass die offensive Dreierkette nicht eingespielt war. Makiavala und vor allem Bourdouxhe haben gefehlt und Vermeer, dem ich eigentlich gerne eine Pause gegönnt hätte, befindet sich im Formtief. Hunte war einfach nur schwach.
Insgesamt war die Leistung enttäuschend und wir haben verdient verloren, auch wenn die Statistik vielleicht etwas anderes suggeriert.
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Das wünsche ich dir auch ;)
Komm gut rein ins neue Jahr und im neuen Jahr geht die Geschichte mit Paul weiter, sehr schön :D
Hast du dir eigentlich den 15er bereits besorgt ? Die Sprachdatei lässt ja auch nicht mehr lange auf sich warten und ich würde dir vielleicht mal ein Bilderpäckchen vorschlagen ^^
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Euch allen ein frohes neues Jahr! Ich hoffe, ihr seid gut reingerutscht (und das ganz ohne Glatteis)! Viel Spaß beim Lesen! :)
@ BigBoss96: Den 15er habe ich mir noch nicht besorgt. Ich hatte es jetzt auch nicht unbedingt vor, da ich nicht der Typ bin, der immer die neuesten Versionen eines Spiels haben muss. ;) War auch schon beim EA-Manager (ja, auch ich habe gesündigt^^) und FIFA bzw. PES so. Irgendwie ist mir das zu doof, jedes Jahr Geld für ein paar Neuerungen auszugeben. So alle 2-3 Jahre ist, finde ich ein guter Rhythmus. :)
Wie ist das denn eigentlich mit den Bilderpäckchen, wenn ich hier Screenshots damit poste? Urheberrechtlich ist das dann ja nicht so richtig in Ordnung, oder? Bin mir da nämlich leider nicht sicher...
Kapitel XVI: 10 tapfere Recken
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Ein langer Pfiff gellt über den Trainingsplatz des FC Eindhoven und das muntere Trainingsspiel, das den Abschluss des heutigen Arbeitstages der Fußballer bildet, endet. Eine gute Trainingseinheit - alle haben sehr gut mitgezogen. Man hatte sehen können, dass Feuer im Team ist. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Paul hatte den Spielern nach der letzten Partie eine ordentliche Standpauke erteilt. Die Spieler wissen alle, dass der Auftritt gegen Oss extrem schwach gewesen war und wollen so etwas nicht noch einmal passieren lassen. Außerdem will jeder beweisen, dass er ins Team gehört. Paul hatte klar gemacht, dass es bei ihm keine Stammplätze gibt und alle hatten verstanden.
Die Konkurrenzsituation im Kader ist durchaus groß, wenn auch vielleicht nicht groß genug. In der Innenverteidigung streiten sich Artien, Nieveld und N'Toko um die Startplätze, während de Wilde sich reinhängen muss, um dranzubleiben. Auf den defensiven Außenbahnen sind momentan zwar Gunst und van Son gesetzt, aber sowohl Hollart als auch Zweegers machen Druck. Im zentralen Mittelfeld gibt es einen Dreikampf zwischen Beekmans (der aber eigentlich gesetzt ist), van Geele und Deschilder, während die offensiven Mittelfeldpositionen von Bourdouxhe (momentan noch verletzt), Lagouireh, Makiavala und Vermeer umkämpft sind. Die einzigen die wirklich zu 100% gesetzt sind, sind Muyters im Tor und de Groot im Sturm, wobei letzterer sich zunehmender Konkurrenz durch van den Hurk erwehren muss, der allerdings auch hinter der Spitze agieren kann. Auch den restlichen Spielern – bis auf Durwael – kann man ihr Bemühen nicht absprechen, weshalb Paul seinen Jungs immer wieder klar macht, dass sie nicht aufgeben sollen und jeder seine Chance erhalten wird. Besonders vom jungen Wagener im Tor verspricht er sich in Zukunft noch so einiges.
Also gut, Männer, das war schon ganz ordentlich heute. sagt er, als sich die Spieler zur abschließenden Ansprache um ihn versammeln. Ich sehe den Willen, ich sehe euren Einsatz und dass ihr's könnt habt ihr schon bewiesen. Bleibt mit dem Kopf in jeder Sekunde bei der Sache, wenn ihr auf dem Platz steht, dann werden wir in Zukunft noch erfolgreicher sein. Ihr wisst jetzt, was passiert, wenn wir eine Sekunde abschalten, also lasst das nicht geschehen! Bis morgen!
Die Spieler verabschieden sich vom Trainerteam und gehen in Richtung Kabine. Die drei Trainer bleiben noch auf dem Platz, um den heutigen Tag Revue passieren zu lassen.
Was denkt ihr, haben die Jungs es kapiert? fragt Paul. Er ist der festen Überzeugung, dass die schwankenden Leistungen der Mannschaft eine reine Kopfsache sind. An mangelnder Qualität kann es nicht liegen und Müdigkeit ist auch keine plausible Erklärung, da sie das Trainingspensum bereits reduziert haben.
Vielleicht noch nicht alle, aber die meisten. meint Jansen.
Letztlich werden wir's wohl erst im nächsten Spiel sehen. ergänzt Verberne, woraufhin Paul zustimmend nickt. Das nächste Spiel wird sicherlich Aufschluss darüber geben, wer einen Tritt in den Arsch braucht und wer weiß, worum es geht.
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Spielbericht
Für das heutige Spiel kehrt N'Toko zurück in die Startelf, ebenso wie Makiavala (für Hunte) und Deschilder (für van Geele).
Von Anfang an zeigt die Mannschaft, dass sie sich für den schwachen Auftritt gegen den FC Oss rehabilitieren will. Bereits in der 3. Spielminute tun sich zwei Chancen auf, aber sowohl Makiavala per Fernschuss, als auch de Groot per Kopf scheitern. Danach wird das Spiel zunehmend zerfahren und ist von vielen Fouls und Unterbrechungen geprägt. Dennoch können wir in der 11. Minute den Führungstreffer erzielen: Makiavala verwandelt einen Nachschuss, nachdem er zuvor die Latte getroffen hatte. 1:0! Wenig später geht ein Fernschuss von Deschilder knapp über das gegnerische Gehäuse. In der 20. Minute folgt dann eine Schiedsrichterentscheidung, die schwere Folgen für das Spiel hat: Nieveld sieht nach einer angeblichen Notbremse die rote Karte. Aus meiner Sicht eine Fehlentscheidung, da N'Toko problemlos hätte eingreifen können und somit keine klare Torchance verhindert worden ist. Wie dem auch sei, ich muss umbauen und deswegen kommt Artien für Vermeer, wir spielen jetzt also ein 4-4-1 mit offensiven Flügelspielern. Bis zur Pause passiert nicht mehr viel, einzig ein Abseitstor von Telstar ist zu verzeichnen (43.).
In der Halbzeit stelle ich meine Jungs etwas defensiver ein: tief stehen und blitzschnell kontern lautet die Devise. Wir kriegen es trotzdem fertig selbst ausgekontert zu werden und fangen uns so das unnötige 1:1 (52.). Allerdings war die Position des Vorlagengebers schwer abseitsverdächtig.
In der Folge haben wir trotz Unterzahl mehr Ballbesitz, kommen aber nicht dorthin wo es gefährlich wird. Deshalb bleibt nicht mehr viel zu berichten, außer dass Deschilder seine fünfte Gelbe sieht.
Statistik
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Fazit:
Dafür, dass wir 70 Minuten in Unterzahl gespielt haben, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Wir waren trotz allem spielbestimmend und haben uns nicht kleinkriegen lassen. Dennoch: ich hadere mit dem Platzverweis, weil er aus meine Augen zum einen überzogen war, und wir zum anderen mit 11 Mann wahrscheinlich gewonnen hätten. Der Gegner war heute nicht gut.
Ausfälle: Nieveld wird für ein Spiel gesperrt, Deschilder durch seine fünfte gelbe ebenfalls. Allerdings hat Deschilder auch eine Rippenprellung erlitten, die ihn für 8-10 Tage außer Gefecht setzt.
In der Grotte hadert Paul vor den Journalisten über die verlorenen zwei Punkte, von denen er glaubt, dass seine Mannschaft sie verdient gehabt hätte. Es ärgerte ihn maßlos, wie die Punkte verloren wurden und für ihn ist der Schuldige ganz klar erkennbar: der Schiedsrichter. Allerdings hält er seine Meinung über den Unparteiischen während der routinemäßigen Spielanalyse noch zurück, doch als de Lange fragt, kann er nicht mehr an sich halten.
Es klingt fast so, als seien sie der Meinung, der Schiedsrichter habe das Spiel entschieden. analysiert der von Paul ungeliebte Reporter süffisant.
In der Tat! poltert Paul los. Sie kennen mich alle, und wissen, dass es diese Saison schon die ein oder andere seltsame Schiedsrichterentscheidung gab, aber ich habe mich nie darüber beschwert. Das ist eben Fußball. Aber das heute war einfach nur eine Frechheit! Notbremse?! Das ich nicht lache! Erstmal war das ganz harmlos. Nieveld hat ihn nur am Trikot gezupft und außerdem war N'Toko in einer guten Position, um noch einzugreifen. Dann kommt so eine Fehlentscheidung und wir stehe nur noch zu zehnt auf dem Platz. Was will man da machen? Tja, wir haben den Gegner trotzdem an die Wand gespielt und müssen vielleicht noch das ein oder andere Tor machen, aber wenn dir halt die Anspielstationen fehlen, weil du einer weniger bist, wird das schwierig. Und noch schwieriger wird’s dann, wenn du die ein Gegentor fängst. Ich bin mir sicher, dass wir ohne die rote Karte gewonnen hätten, egal, was man davon halten mag!
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Das ist doch auch völlig Okay, ich komm ganz gut zurecht mit den 15er, aber mit der Sprachdatei wird es für mich natürlich einfacher :)
Ich habe auch EA Games gespielt, also seh das nicht als Sünde, da wird es hier einige geben.
Mit den Bildern aus dem Spiel ? Nun ich glaube, dass das legal ist. Die anderen tun es schließlich auch und ich bin mir sicher, es hätte sonst ein Wörtchen von den Moderatoren gegeben. Natürlich müssen wir auf das Copyright achten, aber das steht meistens dabei in Bildern, so meine Erfahrung.
Mach dir darüber mal keine zu großen Sorgen :) Falls ich unrecht haben sollte, kann man mich gerne korrigieren.
Ich verfolge gerne weiterhin deine Story, sie fesselt wirklich :) Ich schreibe auch gerade eine kleine Geschichte zu meiner Crewe Station :D
Aber bitte lieber Fuchs, ich wünsch mir ein paar Statistiken, die Tabelle :D Ist schon etwas lange her oder ? :D Kannst ja ein Screen von Profil der Liga machen, dort sieht man Ligatabelle, Vorlagen etc, ist evtl ganz interessant nach ein paar Spieltagen, nicht bei jedem Kapitel.
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Sorry, dass es mal wieder länger gedauert hat, bis zu diesem Kapitel. Im Moment komme ich mit dem Rhythmus alle 2-3 Tage einfach nicht hin. Darunter würde die Storyqualität zu sehr leiden, mir würde der Spaß daran vergehen und euch wahrscheinlich auch. Deshalb werde ich mich zukünftig nicht sklavisch an einen festen Rhythmus halten, sondern dann posten, wenn ich Zeit und Spaß daran habe. Natürlich versuche ich weiterhin eine gewisse Regelmäßigkeit beizubehalten. Ich hoffe, dass ist für euch auch ok. :)
Was die Tabellen und Statsitiken anbelangt, kann ich erstmal leider nicht damit dienen, da ich nicht herausgefunden hab, wie man nachträglich Tabellenstände zu bestimmten Zeitpunkten der Saison abrufen kann. Da ich immer ein wenig im Voraus spiele, wird es die Tabelle etc. erst nach Spieltag 14 (Kapitel XIX) geben. Danach gelobe ich aber feierlich, euch regelmäßiger mit Statistiken zu versorgen! ;) Also dann: viel Spaß beim Lesen!
@ BigBoss96: Danke! Deine Crewe-Story macht Spaß, aber das habe ich ja an andere Stelle schonmal geschrieben. :) Wegen der Bilder schaue ich demnächst mal. Wegen der Tabelle muss ich dich leider noch ein wenig vertrösten. ;)
Kapitel XVII: Jetzt erst recht!
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Wenige Tage später ist wieder ein wenig Ruhe, um den FC Eindhoven eingekehrt. Paul musste selbstverständlich eine saftige Strafe für seine Äußerungen nach dem letzten Spiel schlucken. Außerdem hatte ihm Pieters eine Standpauke in Sachen Öffentlichkeitsarbeit gehalten.
Paul ist das nach wie vor alles egal, ihm geht es allein um die sportliche Situation, darum, die Mannschaft weiter zu bringen. Hat er Erfolg, dann wird kein Hahn mehr nach seinem Auftreten in den Medien krähen. Ja, es bleibt Paul nichts anderes übrig, als es einfach allen zu zeigen. Dennoch, einer lies es sich nicht nehmen, weiter Feuer ins Öl zu gießen: de Lange.
FALTERMEYER: „DIE SCHIEDSRICHTER SIND SCHULD!“
von Raymond de Lange
Auf der letzten Pressekonferenz wurde deutlich, wie sehr die schwankenden Leistungen seiner Mannschaft an den Nerven von FC Eindhoven-Trainer Paul Faltermeyer zerren. Der Coach, der erst seit wenigen Monaten im Amt ist, stellte klar, wen er für die sportliche Achterbahnfahrt verantwortlich macht. In seinen Augen sind die Unparteiischen schuld daran, dass es nicht rund läuft. Von einer Frechheit sprach Faltermeyer gar. Es scheinen die üblichen Mechanismen des Fußballgeschäfts zu greifen: hat ein Trainer nicht den erhofften Erfolg und erkennt seine limitierten Fähigkeiten, so muss er die Schuld bei einem anderen suchen, um seine eigene Position nicht zu gefährden. Meist werden die Schiedsrichter dann beschuldigt für ungünstige Spielverläufe verantwortlich zu sein. Eine Frage bleibt allerdings bestehen: wie lange kann der deutsche Trainer noch seine mangelnde Fähigkeiten verschleiern? Kann er den Karren aus dem Dreck ziehen? Wir werden weiter für sie dran bleiben!
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Spielbericht
Vermeer bekommt endlich seine Pause, für ihn wird van den Hurk anfangen. Außerdem rücken van Geele und Artien für Deschilder und Nieveld in die Startelf.
Wir bestimmten von Anfang an das Spiel und zeigen sehr ansehnliche Kombinationen, leider kommt zu häufig der letzte Ball nicht an. Deshalb verwundert es nicht, dass ein einfacher Flankenlauf von Lagouireh, der den Ball wunderschön hereingibt, für die Vorlage zum 1:0 sorgt. Makiavala steht am langen Pfosten und muss das Ding nur noch einschieben (12.). Sonst passiert in Halbzeit 1 nicht mehr viel, einzig de Groot köpft nach einer schönen Flanke an den Pfosten.
Zur Pause muss van Son angeschlagen raus. Hollart kommt rein und verteidigt auf links, während Gunst nach rechts rückt. In dieser Halbzeit ist mehr Leben drin: in der 57. scheitert van den Hurk aus spitzem Winkel am Torwart, wenig später muss Muyters für uns den Kasten sauber halten. Allerdings wird das Spiel auch härter, vor allem seitens Den Bosch. In der 70. muss Hollart nach einer leichten Verletzung wieder vom Feld, de Wilde kommt in der Innenverteidigung zum Einsatz, während Artien nach links rückt.
Doch die gegnerische Härte beeindruckt uns nicht, wir machen weiter das Spiel und erzielen in der 78. Minute das verdiente 2:0: nachdem wir uns schön durch den Strafraum kombiniert hatten, muss Makiavala nur noch vollenden.
Kurz darauf die nächste Verletzung: van den Hurk muss raus, Vermeer kommt nun doch zu seinem Einsatz. In der 87. Minute wird es noch einmal spannend, aber Muyters kann eine Dreifachchance des Gegners entschärfen und hält die Null. Ganz starke Aktion vom Torwart! Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff tun sich für uns noch einmal zwei Chancen auf, aber Vermeer verzieht einen Fernschuss knapp und Makiavalas hereingezirkelte Ecke prallt von der Latte ab. Es bleibt beim 2:0.
Statistik
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Fazit:
Dieser Sieg gegen einen Mitkonkurrenten um die Playoffs war enorm wichtig. So bleiben wir oben mit dabei (zwei Punkte bis Platz 1) und für die Moral war es nach den durchwachsenen Leistungen zuletzt ebenfalls wichtig. Wir können mit breiter Brust nach Heerenveen fahren. Besonders freut mich die überzeugende Leistung der Mannschaft. Wir waren offensiv effizient (2 Großchancen, 2 Tore) und haben selbst, bis auf die Dreifachchance (87.), so gut wie nichts zugelassen.
Die Verletzungen sind außerdem größtenteils folgenlos geblieben. Die Ausnahme bildet van Son, der mit einer Rippenprellung 8-10 Tage pausieren muss. Ein schmerzlicher Ausfall für das kommende Pokalspiel...
Am folgenden Tag bestellt Präsident Pieters Paul in sein Büro. Während Paul also in Richtung des Arbeitsplatzes des Präsidenten geht, fragt er sich, was wohl Thema der Unterhaltung sein wird. Will Pieters vielleicht auf den Sieg anstoßen? Oder hatte sich Durwael möglicherweise beim Präsidenten höchstselbst beschwert? Oder geht es mal wieder um Pauls Öffentlichkeitsarbeit? Nach dem letzten Spiel hatte er sich nichts zu schulden kommen lassen, jedenfalls ist sich Paul keiner Schuld bewusst. Auf der Pressekonferenz hatte er seine Mannschaft gelobt und war auf stichelnde Fragen seitens de Langes gar nicht eingegangen. Was also will der Präsident heute?
Wenige Augenblicke später klopft Paul an der Tür von Pieters und hört die vertraute Stimme, die ihn herein bittet. Pieters Büro ist ein muffiger Raum, in dem sich der Geruch von Zigarrenrauch festgesetzt hat. Wenn man hereinkommt befindet sich rechterhand eine Regalwand aus dunkel lackiertem Holz, die vergeblich versucht einen edlen Anschein zu erwecken. Die Bücher darin wirken, als seien sie bereits seit Jahrzehnten nicht mehr angerührt worden. Lediglich einige Aktenordner erwecken den Eindruck, dass sie tatsächlich regelmäßig benutzt werden. An der gegenüberliegenden Wand hängen einige Fotos des FC Eindhoven aus längst vergessenen Tagen, als der Verein noch um die niederländische Meisterschaft mitspielte. Ein alter Wimpel bildet das Zentrum des historischen Bildersammelsuriums. Gegenüber der Bürotür befindet sich der wuchtige Holzschreibtisch des Präsidenten, der in dem kleinen Raum völlig deplatziert wirkt. Auf dem Tisch stehen eine halbleere Whiskyflasche, ein übervoller Aschenbecher und ein überraschend moderner Laptop. Dahinter sitzt Pieters in einem hohen Lehnstuhl. Auf Grund der Tatsache, dass das Gegenlicht dafür sorgt, dass Pieters' Silhouette nur sich nur unscharf vor der Fensterfront dahinter abzeichnet, hätte die Szenerie nicht klischeehafter sein können: von hier aus regiert der Big Boss. Wenn Pieters nur wüsste, wie lächerlich das ganze tatsächlich aussieht...
Faltermeyer, setzen sie sich. sagt Pieters und weist mit der Hand auf den einfachen Holzstuhl, auf der anderen Seite des Schreibtisches.
Sie wollten mich sprechen, Herr Pieters? fragt Paul, während er sich setzt.
In der Tat. Ich wollte mich nach ihrer Einschätzung der sportlichen Situation erkunden. Man liest ja so einiges, aber ich will ihre Meinung hören. Als Präsident, muss ich schließlich Bescheid darüber wissen, was in meinem Verein so vor sich geht.
Natürlich. Paul nickt und muss sich ein Schmunzeln über das urplötzlich erwachte Interesse des Präsidenten an Pauls Meinung verkneifen. Sicherlich eine Reaktion auf de Langes jüngste Artikel, die sich wieder zunehmend giftiger gegenüber Paul ausnahmen.
Und? fragt Pieters auffordernd.
Wir stehen sehr gut da, Herr Pieters. Besser als viele erwartet hätten... ähm... es ist noch nicht alles so gut, wie ich es mir wünschen würde, aber wir sind auf einem guten Weg. Die Mannschaft entwickelt sich hervorragend. Ich denke, man kann mittlerweile sagen, dass wir zu den heißesten Anwärtern auf die Playoffs zählen, weil wir auch zunehmend in der Lage sind, unser Spiel durchzubringen.
So wie gegen Den Bosch?
Genau. Die meisten Spieler sind zwar noch sehr jung, aber dafür ehrgeizig. Ein bisschen Unerfahrenheit muss man den Jungs noch zugestehen. Deshalb stehen wir auch nicht ungeschlagen auf Platz eins, sondern hatten auch schwächere Spiele. Das wird sich aber im Laufe der Saison bessern, denke ich. Wie gesagt: wir sind auf einem guten Weg.
Also führen sie die mangelnde Konstanz auf mangelnde Erfahrung der Spieler zurück?
Nicht nur. Manche scheinen auch einfach noch nicht zu wissen, wie gut sie eigentlich sind und trauen sich zu wenig zu. An diesem Problem muss man arbeiten, Stück für Stück. Aber Maurice, Tom und ich... wir, äh, wir sind der Meinung, dass wir das in den Griff kriegen. Wir wissen, wo wir ansetzen müssen.
Also ein Kopfproblem?
Ja.
Dann schaffen sie das aus der Welt, Faltermeyer, bevor uns de Lange in der Luft zerreißt. Es hat vielleicht nicht immer Hand und Fuß, was er schreibt, aber es lesen genug Leute, damit sich die Stimmung schnell gegen uns, als handelnde Personen, wenden kann.
Daher weht also der Wind. Pieters hat Angst, dass die schlechte Presse auch ihm gefährlich werden kann.
Ich gebe mein Bestes, Herr Pieters.
Gut, am besten fangen sie gegen Heerenveen damit an.
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Also der Pieters ist schon eine Person für sich, sehr toll beschrieben ;)
Ahh endlich wieder ein Posting von dir, bin natürlich immer wieder dabei und danke für das Lob :)
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Ich habe die Story jetzt auch gelesen und musste auch direkt an Ödipussi denken ;D
Schön geschrieben, weiter so!
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So, jetzt gibt's doch nach zwei Tagen wieder ein neues Kapitel. :) Im darauffolgenden Kapitel erwartet euch übrigens ein Knüllerspiel mit Nervenkitzel bis zu letzten Sekunde und eine Wagenladung Statistiken. ;) Wie immer viel Spaß!
@ BigBoss96: Das erfreut die Autorenseele, wenn schon auf Postings gewartet wird. :) Bin natürlich auch gespannt, wie's bei Coleman weitergeht, da scheint dir noch ein hartes Stück Arbeit bevor zu stehen...
Tja, der Pieters, irgendwie musste so ein Präsident sein...^^ (der echte Michiel Pieters scheint übrigens ganz anders zu sein, wenn man mal danach googlet)
@ favre: Ha! Ein Mann von Format! ;) Hatte schon befürchtet, den guten Loriot kennt niemand mehr... Ich wünschte, es wäre mir möglich seinen Humor in die Story einzubauen, aber der ist halt unnachahmlich. :) Danke für dein Feedback und weiterhin viel Spaß! :)
Kapitel XVIII: Der nächste Streich?
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Paul steht auf dem Trainingsplatz und beobachtet seine Spieler. Heute stehen Zweikämpfe und Standardsituationen auf dem Programm. Beides könnte im Pokalspiel gegen Heerenveen entscheidend werden. Gegen einen spielerisch klar überlegenen Gegner helfen seiner Meinung nach nur Kampfgeist und ein starker Wille. Plötzlich hört er einen lauten Aufschrei, der in jäh aus seinen Gedanken reißt. Nieveld liegt mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden und wälzt sich hin und her. Sofort sind sämtliche Anwesende um ihn herum versammelt. De Groot, mit dem er den Zweikampf ausgetragen hat, legt einen Gesichtsausdruck auf, den man im Lexikon bei dem Wort „unglücklich“ finden könnte. Mehrmals entschuldigt sich der Stürmer bei Nieveld, der ihn allerdings nicht zu hören scheint. Toine Leijnse, Mannschaftsarzt und Physiotherapeut, ist ebenfalls – wie bei jeder Trainingseinheit – anwesend und kümmert sich gleich um den verletzten Spieler. Gestützt von Leijnse und Jansen wird Nieveld vom Platz transportiert. Wenig später, die Mannschaft hat das Training wieder aufgenommen, kehrt Jansen zurück und berichtet:
Nieveld hat eine Brustkorbverletzung erlitten, nichts allzu ernstes, aber er wird und wohl drei Wochen fehlen.
Scheiße! flucht Paul leise. Es reicht schon, dass er in der Liga gesperrt war. Im Pokal hätten wir ihn gut gebrauchen können.
Mhm. brummt Jansen zustimmend. Dann lassen wir Artien wieder spielen?
Ja. Dann kann der Junge zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Gegen so einen Verein zu spielen wird alle hier weiterbringen.
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Spielbericht
Auf Grund der Verletzung von van Son rückt der wiedergenesene Zweegers für ihn in die Anfangsformation. Ansonsten bleibt die einzige Änderung, dass wir defensiver starten – wie gegen Utrecht.
Zunächst scheint es, als wäre es nur eine Frage der Zeit, bis der Favorit Heerenveen in Führung geht. In der 4. Minute kann Muyters eine Ecke entschärfen, wenige Herzschläge später landet ein Kopfball der Gastgeber an der Latte. Danach verläuft sich die Partie allerdings im Mittelfeld und beide Teams kommen erst einmal nicht zum Abschluss. Erst in der 14. Minute tut sich wieder etwas: Makiavala flankt das Leder herrlich herein, Lagouireh zieht direkt ab, scheitert aber am hervorragend reagierenden Torwart, der bei de Groots Nachschuss machtlos ist. 0:1! Wir sind in der Spur!
In der Folge mehren sich unsere Chancen (van den Hurk 21., Makiavala 25., 27.), während von Heerenveen wenig zu sehen ist. Ein Klassenunterschied ist nicht spürbar und so erzielt de Groot in der 28. Minute das 0:2, nachdem der Torwart eine Flanke von Zweegers nicht festhalten konnte. Dummerweise leistet sich N'Toko einen Aussetzer, wodurch die Hausherren, von denen sonst nichts mehr kommt, doch noch einmal ins Spiel finden. 1:2 (33.). Wir bleiben allerdings trotzdem am Drücker und spielen uns bis zur Pause eine Vielzahl an Chancen heraus (Makiavala 37., van den Hurk 40., Beekmans 45.).
Zur zweiten Halbzeit wechsele ich selbstverständlich nicht, denn die Mannschaft spielt überragend. Zwar hat Heerenveen noch einmal eine gute Chance (51.), danach sind aber wieder wir am Drücker (de Groot 52., Beekmans 57.). Van den Hurk erzielt schließlich das 1:3 aus spitzem Winkel (62.). Der gegnerische Torwart sah dabei allerdings erneut nicht gut aus. Zwei Zeigerumdrehungen später scheitert de Groot aus guter Position, die anschließende Ecke kann Artien allerdings am kurzen Pfosten im Tor unterbringen: 1:4 – der Pokalwahnsinn ist perfekt! Danach ist das Spiel gelaufen und wir verwalten das Ergebnis gekonnt. Heerenveen findet keine Mittel mehr, um uns noch einmal in Bedrängnis zu bringen.
Statistik
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Fazit:
Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, die sich gegen den fünften der Eredivisie überragend durchgesetzt war. Ein Klassenunterschied war nicht zu bemerken – im Gegenteil, man hätte eher Heerenveen als unterklassig vermutet, so wie das Spiel verlief. Wir waren offensiv extrem stark und haben zahlreiche Chancen herausgearbeitet, hinten haben wir relativ wenig zugelassen und hatten in den entscheidenden Situationen sicherlich auch das notwendige Glück auf unserer Seite. Besonders Zweegers hat mir sehr gut gefallen und wird die Chance erhalten, sich doch noch für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Gut so!
Wir bleiben also ein Pokalschreck und freuen uns auf die nächste Runde. Dem Geldbeutel tut das unerwartet gute Abschneiden im Pokal sicher auch gut.
Als Paul nach dem Spiel in Richtung Kabine gehen will, wird er von zahlreichen Journalisten aufgehalten, die von ihm die erneute Sensation kommentiert haben wollen. Er ist zunächst irritiert, denn einen derartigen Andrang ist er nicht gewohnt. In Hollands zweiter Liga beschränkt sich der direkte Kontakt mit der Presse meist auf die obligatorischen Konferenzen. Nun, da der FC Eindhoven bereits zwei Erstligisten aus dem Pokal geworfen hat, ist das Interesse am Trainer des Pokalschrecks schlagartig gewachsen. Paul kann sich ein zufriedenes grinsen nicht verkneifen, als er die zahlreichen Kameras und Mikrofone sieht, die allesamt auf ihn gerichtet sind. Friss das, de Lange, denkt er und beantwortet die erste Frage, die sich auf seine Meinung bezüglich des Pokalerfolgs bezieht.
Ich bin natürlich wahnsinnig stolz auf die Jungs. Wir haben heute genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, obwohl ich nicht zu träumen gewagt hätte, dass wir den Gegner so aus dem Spiel nehmen können.
Werden sie den Spielern jetzt erst einmal ein paar Tage frei geben? fragt ein junger Journalist.
Morgen kriegen sie frei, das haben sie sich verdient. Aber weil in drei Tagen bereits das nächste Ligaspiel ansteht ist mehr leider nicht drin.
Wie fühlt man sich als Erfolgstrainer?
Im Moment ist das alles großartig und ich bin überglücklich... aber... ähm, das ist natürlich nur eine Momentaufnahme und wir müssen weiter hart arbeiten, um Erfolg zu haben.
Was denken sie, wie weit können sie es im Pokal bringen?, fragt ein Mann mitteleren Alters mit Halbglatze und dicken Brillengläsern.
Wir schauen von Spiel zu Spiel. Wenn wir weiter unsere Leistung abrufen, dann können wir noch viel erreichen. Paul ist überrascht, wie leicht ihm mittlerweile die üblichen Floskeln der Branche von den Lippen gehen. Anscheinend ist die zweite holländische Liga doch keine so schlechte Presseschule.
Herr Faltermeyer, ich habe gerade erfahren, dass sie im nächsten Pokalspiel zuhause gegen Feyernoord Rotterdam antreten müssen, die ihr Spiel ebenfalls gewonnen haben. Als Vorjahres-Dritter der Eredivisie sind sie sicherlich noch einmal ein anderes Kaliber, als Utrecht und Heerenveen. Was rechnen sie sich für Chancen aus?, erwartungsvoll schauen ihn die versammelten Journalisten an. Paul überlegt kurz – einen guten, markigen Spruch muss er wenigstens bringen, er ist schließlich kein glattgebügelter Mustertrainer.
Ach, wissen sie, wenn wir uns vor jedem in die Hosen machen würden, der einen großen Namen hat, dann wären unsere Farben nicht blau-weiß, sondern blau-braun. Glücklich über sein, in seinen Augen gelungenes, Bonmot lässt Paul die verdutzten Journalisten zurück, um mit seiner Mannschaft in der Kabine zu feiern.
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Erstmal Glückwunsch :)
Ich habe schon etwas doof aus der Wäsche geguckt, als du die Herzchen rausgeworfen hast. Das ist wirklich ein großartiger Erfolg und die Geldspritze wird dem Verein hoffentlich gut tun. Jetzt träumt der Pieters bestimmt schon von Europa....
Du hast den echt die Show gestohlen und das ist eine Blamage für die Herzen aus Holland :D Bei allem Respekt deinem Verein gegenüber, aber ich glaube damit hat nicht mal der Pau gerechnet, großartig ^^
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@ BigBoss96: Damit hätte ich auch nicht in meinen kühnsten Träumen gerechnet. Das war einfach überragend und ich saß staunend am PC und habe nicht so ganz kapiert, was da eigentlich abgeht.^^ Gegen Feyernoord dürfte es aber verdammt schwer werden... und was der Pieters so denkt, das erfahren wir jetzt. ;)
Kapitel XIX: Ligaalltag
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Zwei Tage später will Paul sich gerade auf dem Weg zum Vereinsgelände machen, als er auf der Straße ein penetrantes Hupen hört. Bestimmt so ein Assiproll, denkt sich Paul und sieht aus dem Fenster. Weit gefehlt: es ist Pieters, der fröhlich winkend in seinem BMW sitzt.
Faltermeyer, kommen sie! Ich nehme sie mit! ruft der Präsident in die kühle Morgenluft. Paul bedeutet Pieters kurz zu warten, verabschiedet sich von Birgit, die ziemlich irritiert aus dem Fenster schaut. Pieters winkt auch ihr fröhlich zu. Wenig später sitzt Paul neben seinem Chef im Auto und die beiden düsen auf sicherlich nicht ganz legale Art und Weise durch die Stadt, Richtung FC Eindhoven.
Hier, guck mal! sagt Pieters und dreht sich nach hinten, um nach einer Zeitung zu fischen.
Herr Pieters, die Straße!
Was? Oh, Scheiße! Pieters kann gerade noch an einer Ampel abbremsen, bevor er und Paul im Kofferraum des Vordermanns gesessen hätten. Als der Wagen steht, dreht er sich erneut um, und erwischt diesmal die Zeitung. Er reicht sie Paul. Hier.
Während sich der Präsident eine Zigarette anzündet – Paul findet, dass rauchen im Auto mit zu den widerlichsten Betätigungen gehört, denen ein Mensch nachgehen kann, allein der Gestank ist unerträglich – versucht Paul sich auf den Artikel zu konzentrieren, den Pieters aufgeschlagen hat.
FC EINDHOVEN SCHOCKT DIE HERZEN!
von Raymond de Lange
Wer die Auswärtspartie des FC Eindhoven nach Heerenveen als Kaffeefahrt abtun wollte, wurde eines besseren belehrt. Die dritte Runde des Pokals versprach eine Überraschung, mit der wohl keiner gerechnet hätte. Der FC Eindhoven fertigte die Gastgeber aus der Eredivisie, die auch in Europa nicht unbekannt sind, mit 4:1 ab und lies keinen Klassenunterschied erkennen. Besonders der am Anfang der Saison für zu alt gehaltene de Groot machte den Herzen mehrfach das Leben zu Hölle und wird die Spieler de SC Heerenveen sicherlich in ihren Alpträumen heimsuchen. Trainer Paul Faltermeyer, der als Architekt des Erfolges gesehen wird, muss nun zeigen, dass man auch in der Liga derartige Leistungen abrufen kann. Ein erster Schritt dürfte das Spiel gegen Sparta Rotterdam werden, wo man schon einmal gegen den kleinen Nachbarn des nächsten Pokalgegners, Feyernoord Rotterdam, üben kann. Man darf gespannt sein, wohin der Weg den FC Eindhoven noch führen wird. Wir bleiben für sie dabei!
Nach dem Lesen schüttelt Paul den Kopf und meint: Der Lange dreht sich auch wie ein Fähnchen im Wind. Jetzt, wo er einfach nichts schlechtes mehr schreiben kann, lobt er die Mannschaft auf einmal in den Himmel.
Ist doch super, Faltermeyer. Wir haben den Affen mundtot gemacht. So muss es sein! Pieters lacht fröhlich auf, während er mit quietschenden Reifen auf den Vereinsparkplatz einbiegt.
Wenn's so weitergeht, dann spielen wir nächstes Jahr international! Europa wartet auf uns, Faltermeyer!
Paul kann nicht glauben, was Pieters gerade gesagt hat. Er schaut seinen Präsidenten mit großen Augen an, der sein Auto langsam an den Zaun, der den Parkplatz begrenzt, rollen lässt, bis ein leichtes Scheppern zu hören ist. Dann lässt er den Wagen ein paar Zentimeter zurückrollen. Daher also die seltsamen Beulen im Zaun...
Nun mal langsam, Herr Pieters. Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen und das nächste Pokalspiel wird kein Zuckerschlecken.
Papperlapapp. Ich weiß doch, dass sie sich gerne kleinreden, aber sie kriegen das hin. die beiden Männer steigen aus dem Fahrzeug aus.
Nein, das ist mein Ernst, Herr Pieters. Wir müssen uns auf die Liga konzentrieren und dürfen nicht von Europa träumen. Das lenkt nur unnötig ab.
Ist gut, Faltermeyer. antwortet der Präsident, aber er scheint Paul nicht wirklich ernst zu nehmen. Gewinnen sie einfach nur die Spiele, dann brauchen wir darüber gar nicht diskutieren.
Mit diesen Worten klopft Pieters Paul auf die Schulter und lässt den Manager verdutzt und benebelt vom Zigarettenrauch auf dem Parkplatz stehen.
Da muss irgendwo eine versteckte Kamera sein. Das kann doch niemand ernst meinen! murmelt Paul vor sich hin. Andererseits, wer soll sich so einen Quatsch ausdenken...?
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Spielbericht
Es beginnt Hollart für den gelbgesperrten Gunst. Da es ein Auswärtsspiel ist, starte ich mit der Pokaltaktik, und lasse das Geschehen auf mich zukommen. Van Son sitzt nach seiner Verletzung wieder auf der Bank, Zweegers erhält nach seiner starken Leistung im Pokal die Chance, sich doch noch für einen neuen Vertrag zu empfehlen.
Das Spiel beginnt ausgeglichen und beide Teams kommen zu Chancen. Nach acht Minuten muss Muyters einen Freistoß der Gastgeber entschären, zwei Minuten später ist der gegnerische Torwart bei einer Doppelchance zur Stelle (Makiavala, Lagouireh). Einen Herzschlag später taucht Makiavala erneut vor dem gegnerischen Gehäuse auf, kann den Ball aber nicht auf das Tor bringen. Danach bleiben Chancen eher rar gesät, aber es folgen vor der Pause noch zwei Aufreger: in der 36. Minute bekommt Rotterdam ein Freistoßtor aberkannt. Zurecht, denn der gegnerische Stürmer hatte Muyters unfair behindert. Auf der Gegenseite hält der Rotterdam-Keeper seinen Kasten zehn Minuten später nach einen Beekmans-Freistoß bravourös sauber.
Zur Halbzeit nehme ich dann einen Doppelwechsel vor: Bourdouxhe und Vermeer kommen für die unauffälligen Lagouireh und van den Hurk. Außerdem spielen wir von nun an wieder offensiver.
Das hat zur Folge, dass sich unsere Chancen mehren, de Groot (52.) und Bourdouxhe (65.) scheitern aussichtsreich, ehe wir einen Konter zur verdienten Führung nutzen. Vermeer kann den zunächst nicht im Tor versenken, das anschließende Chaos im Strafraum nutzt Bourdouxhe, der an den Ball kommt und einfach abzieht. 0:1 (77.)! Jetzt wollen wir mehr und spielen uns zahlreich Chancen heraus. Leider wird unser Aufwind jäh unterbrochen, als Beekmans verletzt raus muss (88.). Leider sind unsere Wechseloptionen schon erschöpft (van Son war für Zweegers gekommen), so dass wir die letzten Minuten zu zehnt überstehen müssen. Die Schlussphase des Spiels hat es dann auch in sich: zunächst scheitert van Geele nach einem sehenswerten Spielzug (90+1), dann hält Muyters die Führung nach einer Ecke fest. Schließlich landet der Ball doch in unserem Tor, aber es zählt nicht, Abseits (90+3). Eine Minute später löst Hollart selbiges auf und Rotterdam kann den regulären Ausgleich erzielen. Doch das Spiel ist noch nicht vorbei und wir drängen noch einmal nach vorne. Makiavala wird von van Geele wunderbar in Szene gesetzt und lässt sich die Chance nicht nehmen: aus halblinker Position zieht er ab und der Ball landet im Tor! 1:2 (90+5). Der grandiose Schlusspunkt unter eine verrückte Endphase eines spannenden Spiels.
Statistik
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Fazit:
Die Schlussphase war einfach nur verrückt: ein Abseitstor und zwei reguläre Treffer, so etwas kommt selbst im echten Leben selten vor. Aber so ist eben Fußball! Allerdings haben wir es einfach unnötig spannend gemacht und müssen den Sack vorher schon zumachen. Die Chancenverwertung hat uns dabei einen Strich durch die Rechnung gemacht und gibt mir Rätsel auf: mal sind wir ungemein effektiv und mal vergeben wir eine Möglichkeit nach der anderen. Konstanz sieht anders aus. Dennoch war es unterm Strich ein verdienter Sieg, da wir die klar bessere Mannschaft waren. Es freut mich auch, dass meine Mannschaft nach dem Ausgleich nicht aufgegeben hat.
Analyse 2. Periode:
Die zweite Phase der Saison ist durchlaufen und wir konnten uns wieder nicht für die Playoffs qualifizieren. Das liegt vor allem daran, dass wir sehr unterschiedliche Leistungen ablieferten: extrem starke und dominante Auftritte (Jong PSV, FC Den Bosch) wechselten sich mit schwachen Leistungen (Oss, Almere) ab. Wollen wir oben dran bleiben, muss sich das ändern. Insgesamt kann ich aber zufrieden sein: nach 14 Spieltagen stehen wir auf dem dritten Platz der Tabelle, das ist sehr, sehr gut. Da aber alles eng beieinander ist, gilt es jetzt Distanz zu den Verfolgern aufzubauen und Konstanz an den Tag zu legen. Ein kleines Punktepolster würde uns sicher gut tun und vielleicht springt in der dritten Periode dann der Playoff-Platz heraus.
Tabelle
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Tabelle Periode 2
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Ligastatisiken Teams
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Ligastatistiken Spieler
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Interessante Bewegung da bei dir ....
doch ich versteh das Periodensystem irgendwie gar nicht ? Wie kann der 11 qualifiziert sein und du nicht ? bin etwas verwirrt...^^
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@ BigBoss96: Ja, die Liga ist verdammt eng zusammen, deswegen schiebt sich da ständig einiges hin und her.
Ich bin zwar kein Experte im niederländischen Ligasystem, aber soweit ich das richtig sehe, gibt es 4 Perioden à 7 Spielen. Die Mannschaft, die innerhalb einer Periode am erfolgreichsten ist, qualifiziert sich für die Playoffs, unabhängig vom Tabellenplatz am Ende der Saison. Helmond und Dordrecht haben jeweils eine Periode für sich entschieden und sind damit qualifiziert. Außerdem steigt der erste direkt auf.
Bei 4 Perioden komme ich aber nur auf 28 Spiele, aber Hin- und Rückrunde umfassen ja 38 Spieltage, deswegen bin ich etwas verwirrt, was mit den restlichen 10 Spieltagen passiert, bzw. wie die restlichen Playoff-Plätze vergeben werden... ??? Vielleicht haben wir hier ja einen Holland-Experten, der das Ganze aufklären kann. ;)
Kapitel 20: Der Angriff auf die Spitze
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Was für ein Abend! sagt Paul, als er freudestrahlend die Wohnung betritt. Birgit schaut irritiert vom Fernseher hoch. Sie sieht sich irgendeinen holländischen Krimi an, natürlich nur, um die Sprache zu lernen, wie sie nicht müde wird zu betonen.
Es ist spät geworden nach dem Rotterdam-Spiel, aber nach einer feucht-fröhlichen Heimfahrt im Mannschaftsbus, hat Paul nun doch seinen Weg nach Hause gefunden. Er, die Mannschaft, das Trainerteam und nicht zuletzt Pieters haben den Sieg in dem völlig verrückten Spiel gegen Sparta ausgiebig begossen, so das Paul zugeben muss, dass er mittlerweile gut einen sitzen hat. Nunja, ab und zu durfte man auch mal über die Strenge schlagen, selbst im Profifußball und die Jungs hatten die bisherigen Erwartungen übertroffen. Irgendwo aus den Untiefen des Gepäckfachs im Bus hatte Pieters fünf Kästen Bier und einige Flaschen Jägermeister gezogen. Für den richtigen Moment. hatte er gesagt und dann war der Alkohol geflossen.
Wo warst du denn schon wieder? fragt Birgit, als Paul ihr einen feuchten Kuss auf die Lippen drückt.
In Rotterdam. Das war ein verrücktes Spiel, sag ich dir. Wir haben...
In Rotterdam? Und da nimmst du mich nicht mit? unterbricht Birgit ihn und blickt ihren Mann vorwurfsvoll an.
Maus, das haben wir doch schon besprochen, wir fahren da zum Fußba...
Zum Fußball?! Und warum riechst du dann nach Alkohol?
Wir haben auf den Sieg angestoßen. Ich wollte dir gerade erzählen, wie...
Du fährst nach Rotterdam. Ohne mich! Birgit baut sich vor Paul auf, der seufzend ins Sofa sinkt. Er kennt seine Frau und weiß, dass ihm vor der bevorstehenden Wutrede niemand retten kann. Birgit würde wohl nie verstehen, was ihr Mann nun beruflich macht. Für sie ist es schlicht unvorstellbar, dass man mit Fußballspielen Geld verdienen konnte. Schließlich rennen dabei nur zweiundzwanzig Männer in Shorts einem Ball hinterher und welche Rolle Paul in dem Ganzen spielt, ist ihr schlicht und ergreifend schleierhaft. Paul überbrückt die Zeit, während der sich Birgit in Rage redet, um etwas auszunüchtern und sich gedanklich auf das kommende Spiel gegen den FC Volendam einzustellen. Das wird ein hartes Stück Arbeit.
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Spielbericht
Das Spitzenspiel: der zweite (Volendam) gegen den dritten (wir). Für uns ist das zum einen die Chance uns an die Spitze zu setzen – vorausgesetzt es läuft alles für uns – und zum anderen zu zeigen, dass wir gegen die wirklich guten Teams der Liga auch erfolgreich spielen können. Gerade nach der Enttäuschung gegen de Graafschap, wo die Situation ja ähnlich war, wollen wir jetzt zeigen, dass wir dem Druck gewachsen sind.
In der Startelf dürfen wir uns über einige Rückkehrer freuen: Gunst kommt nach abgesessener Gelbsperre für Hollart, van Son darf wieder auf rechts verteidigen, nachdem Zweegers seine Chance nicht gänzlich nutzen konnte. Wir werden wohl nur mit ihm verlängern, falls der Aufstieg nicht gelingt. Außerdem kommt Vermeer, dem ich zunächst eine andere Rolle gebe (OMa, statt SSa) für van den Hurk. Ich erhoffe mir dadurch mehr Bindung zum Spiel, denn die hatte zuletzt gefehlt. Desweiteren darf Bourdouxhe für Lagouireh ran.
Die Partie ist von Beginn an umkämpft und somit prägen viele kleine Fouls die Anfangsphase. Lediglich zwei Beekmans-Freistöße sorgen für ein wenig Betrieb vor dem gegnerischen Tor (7., 8.). In der Folge können wir das Spiel an uns reißen und einige Chancen erspielen (van Geele 12., de Groot 14.), aber es sind die Gastgeber, die in der 17. Spielminute in Führung gehen. 1:0 heißt es, nachdem Artien seinen Gegenspieler aus dem Blick verliert.
Kurz darauf fordert der Kampf um den Ball seinen ersten Tribut: Vermeer muss verletzt raus, Lagouireh kommt rein und spielt auf links, während Makiavala zentral hinter die Spitze rückt (20.). Viele Chancen springen für uns leider nicht heraus und so ist es ein von de Groot getretener Elfmeter, der uns zurück ins Spiel bringt (34.). Bis zur Pause ergeben sich noch zwei gute Gelegenheiten, die aber ungenutzt bleiben (de Groot 41., Beekmans 44.).
Zur Pause müssen wir wieder auf der zentralen Position hinter de Groot wechseln: weil Makiavala angeschlagen ist, kommt van den Hurk rein (jetzt wieder als Schattenstürmer). Er macht sich direkt nach Wiederanpfiff mit einem Fernschuss bemerkbar, den er allerdings leicht verzieht. Es muss also wieder ein Standard her, um den Knoten zu lösen. Wir bekommen in zentraler Position, ca. 20 Meter vor dem gegnerischen Tor einen Freistoß zugesprochen. Beekmans legt sich die Kugel zurecht und zaubert das Ding sehenswert ins Netz: 1:2 (50.)! Wir kontrollieren jetzt die Partie und das Glück bleibt uns treu: in der 70. fälscht Volendams Koring eine Flanke van Sons ins eigene Tor ab: 1:3!. Muyters muss lediglich noch einmal eingreifen (79.), bevor der eingewechselte Deschilder nach einem wunderschönen Spielzug alles klar macht und das 1:4 erzielt. Danach ist die Partie gelaufen und wir gewinnen verdient.
Statistik
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Fazit:
Das war ein gutes Spiel von uns und ein verdienter Sieg. Wir haben das Spiel kontrolliert und Volendam nach den ersten zehn Minuten so gut wie nicht mehr ins Spiel kommen lassen. Für mich ist das ein Beweis, dass die Mannschaft sich mental deutlich weiter entwickelt hat. Weil die anderen Ergebnisse für uns gelaufen sind, sind wir jetzt tatsächlich Tabellenführer mit zwei Punkten Vorsprung auf den nächsten Verfolger. Wir werden mit allen Mitteln kämpfen, um diese Position zu verteidigen. Den einzigen Wermutstropfen bilden die Tore: zwei Standards und ein Eigentor entsprechen nicht wirklich meiner Spielphilosophie. Immerhin gehört der letzte Treffer zu einem der am schönsten herausgespielten in dieser Saison.
Verletzungen: Vermeer hat einen Pferdekuss erlitten und muss 5-6 Tage pausieren. Van Geele musste mit einer Schnittwunde im Bein raus und fällt für 2-3 Wochen aus.
Paul hat eigentlich nach dem Spiel keine Lust auf die Pressekonferenz, viel lieber würde er direkt noch einmal mit den Spielern einen trinken gehen, aber er weiß, dass das eine Ausnahme bleiben muss – außerdem hat er als Trainer ein paar Pflichten zu erledigen. Also stellt er sich wieder einmal den Fragen der Presse und kann dies mit der selbstbewussten Gelassenheit eines Tabellenführers tun.
Herr Faltermeyer, nach vier ungeschlagenen Spielen sind sie nun auf dem ersten Platz der Tabelle angelangt. Wie fühlt sich das an und was werden sie tun, um weiter erfolgreich zu sein?
Es ist ein tolles Gefühl an der Spitze der Tabelle zu stehen und nur nach hinten schauen zu müssen. Wir werden aber weiterhin fleißig wie die Bienen sein müssen, um Erfolg zu haben. Die Spieler wissen das auch und werden konzentriert bei der Sache bleiben.
Daraufhin schaltet sich de Lange ein. Mittlerweile ist der Typ nur noch peinlich. denkt sich Paul, hört seinem "Lieblingsjournalisten" aber geduldig zu.
Die Konzentration war bisher eine ihrer Achillesfersen. Starke Leistungen wechselten sich häufig mit schwachen Leistungen ab, ein Problem, das sie selbst auch schon angesprochen haben. Auf was müssen wir uns im nächsten Spiel einstellen?
Sie lesen schon Spielberichte, oder? Wir sind seit vier Spielen, wenn man den Pokal mitzählt seit fünf Spielen ungeschlagen, davon nur ein Unentschieden. Ich weiß nicht, was sie als schwanken bezeichnen, aber meiner Meinung nach haben wir uns stabilisiert.
De Lange ist erst einmal still. Er scheint unzufrieden damit zu sein, keinen Angriffspunkt zu finden. Paul ist sich sicher, sobald sich die Gelegenheit bietet, wird de Lange wieder zuschlagen, aber dann wir Paul vorbereitet sein. Wäre doch gelacht, wenn er sich von dem Provinzschreiberling hinters Ohr hauen ließe.
Ein wichtiger Faktor für die Stabilisierung ist mit Sicherheit die Zweikampfführung ihres Teams. Sie sind das erfolgreichste Team der Liga, wenn man danach geht. Wie wichtig ist das für ihren aktuellen Erfolg? ergreift ein anderer Journalist das Wort.
Naja, wenn man dem Gegner den Ball stibitzt, dann kann er nicht treffen. So einfach ist das. Ich habe meine Spieler sozusagen zu diebischen Ballelstern erzogen. Paul lacht, einmal mehr erfreut über einen seiner Witze und beendet gut gelaunt die Pressekonferenz.
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Vielleicht sind wir am Ende der Saison etwas schlauer :)
Ich glaube du kannst den Aufstieg schaffen, aber noch ist es ein weiter Weg.
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So, liebe Leute, endlich gibt's das nächste Kapitel. Ich hatte die Woche viel um die Ohren, deshalb hat's so lange gedauert. Dieses Kapitel ist sehr kurz geraten, aber das nächste kommt schneller, als ihr vielleicht denk. ;) Viel Spaß beim Lesen!
@ BigBoss96: Danke für deine Zuversicht! ;) Ich traue der Mannschaft auch den Aufstieg zu, sogar den direkten, aber da im Moment noch alles eng beisammen ist und eine Niederlage einen gleich ein paar Plätze kosten kann, wage ich noch keine Prognose. Wichtig ist erstmal, die dritte Periode zu gewinnen, und sich die Playoffs zu sichern. Dann sehen wir weiter. :)
Kapitel 21: Durchatmen
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Hast du's schon mitbekommen? fragt Verberne, als er Pauls Büro betritt.
Maurice, was hab ich dir über's anklopfen gesagt? fragt Paul und blickt seinen Co-Trainer vorwurfsvoll an.
'Tschuldigung, hab ich vergessen. ganz ehrlich wirkt Verbernes Entschuldigung nicht, aber Paul will es ihm für den Moment durchgehen lassen. Es gibt wichtigere Dinge im Leben.
Was soll ich mitbekommen haben? fragt er schließlich.
Das Auswärtsspiel gegen Dordrecht wurde verlegt. Sie haben darum gebeten, weil ihnen kommendes Wochenende zu viele Spieler aufgrund der Länderspiele fehlen.
Ach? Weicheier... murmelt Paul, aber ihm selbst ist es nicht ganz unrecht. Die Mannschaft könnte eine kleine Pause gebrauchen, einige Spieler wirkten zuletzt nicht mehr ganz frisch. Wann ist das Nachholspiel?
Am, Moment... Verberne sieht auf den Ausdruck, den er in der Hand hält. Am 10.12., für uns geht’s also erst am 22.11. gegen den Jong FC Twente weiter.
Gut, gut... das gibt uns elf Tage Zeit, die Spieler sich ein wenig erholen zu lassen und Kraft zu tanken. Wir müssen nur schauen, dass wir sie nicht zu sehr entspannen lassen, sonst kommen wir aus dem Rhythmus. Hol Tom, damit wir einen Trainingsplan erstellen und uns auf den nächsten Gegner vorbereiten können.
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Spielbericht
Heute ist Nieveld nach seiner Verletzung wieder dabei, sitzt aber zunächst auf der Bank, während Deschilder für den verletzten van Geele in die Startelf rückt. Draußen bleiben auch erst einmal Makiavala und Vermeer, für die Lagouireh und van den Hurk in der Startformation auflaufen. Beide haben sich den Einsatz nach ihrer Einwechslung gegen Volendam verdient.
Wir richten uns offensiv aus, da wir zuhause spielen und als klarer Favorit in die Partie gehen. Die Nachwuchsspieler des FC Twente scheinen über unser frühes Pressing überrascht zu sein und so führt ein schneller Ballgewinn fast zum Tor durch Bourdouxhe (2.). Wenig später flankt Lagouireh das Leder wunderschön in dern 16er, wo de Groot es sich nicht nehmen lässt und locker einköpft. 1:0 (4.). Wir machen weiter Druck, können aber nach einer Ecke den Ball nicht im Tor unterbringen (8.) und schließlich kommt Twente zu zwei guten Kontermöglichkeiten, bei denen Muyters allerdings souverän reagiert (10., 16.). Die Konter machen mir zu schaffen, weshalb ich die Jungs von nun an etwas tiefer stehen lasse und mir dadurch mehr Stabilität erhoffe. In der Folge kontrollieren wir das Spiel und lassen den Gegner kaum ins Spiel kommen. Wir selbst kommen aber auch nicht mehr richtig zum Abschluss. Erst in der 38. Spielminute tut sich wieder was, als Lagouireh nach einer Flanke von van Son am langen Eck des 16ers den Ball mitnimmt. Der Winkel wird spitzer und spitzer, aber er drischt das Ding trotzdem mit Gewalt in die Maschen. 2:0! Bis zur Pause haben wir noch zwei gute Möglichkeiten (de Groot 41., Bourdouxe 41.), können diese aber nicht nutzen, genauso wenig, wie die Gäste eine gute Möglichkeit zum Anschluss verstreichen lassen (43.).
Zur Pause muss van Son angeschlagen raus. Schade, er hat stark gespielt. Für ihn erhält Hollart seine Chance. Es geht direkt gut los: Muyters kann einen Freistoß gerade noch über die Latte lenken (47.) und de Groot vergibt für uns eine gute Möglichkeit (50.). Danach ist das Spiel eigentlich entschieden, als Twentes Promes mit gelb-rot vom Platz muss (51.). Wir lassen nichts mehr anbrennen und erspielen uns mehrere Möglichkeiten. Van den Hurk macht eine dieser Chancen nach toller Flanke von Hollart per Kopf rein und macht den Sack endgültig zu. 3:0 (65.). Es mehren sich die Chancen durch Lagouireh (72.) und vor allem der eingewechselte Vermeer macht mächtig Betrieb, kann den Ball aber nicht im Tor unterbringen (79., 82., 87.). Kurz vor Schluss hätte Lagouireh seine überragende Leistung noch einmal mit einem zweiten Treffer krönen können, aber er bringt den Ball aus guter Position nicht im Tor unter (89.). Deshalb bleibt es beim 3:0.
Statistik
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Fazit:
Das war ein gutes Spiel von uns und wir sind der Favoritenrolle gerecht geworden. Außerdem haben wir unsere gute Form bestätigt und gezeigt, dass wir wie ein echtes Spitzenteam auftreten können. Noch ist nicht alles Gold, was glänzt, aber wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Mich freut außerdem, dass wir zu Null gespielt haben. Besonders stark war heute Lagouireh, der immer mehr in Fahrt zu kommen scheint. Er hat sich die Note 9,0 mit einem Tor und einem Assist mehr als verdient.
Ein gutes Spiel, Männer! lobt Paul seine Spieler in der Kabine. Genießt den Moment und freut euch über den Erfolg, denn die nächsten Wochen werden hart. Wir haben einen eng gestrickten Spielplan und schwere Gegner vor uns. Lasst uns weiter so arbeiten, wie bisher, dann packen wir das! Auf geht’s!
Tabelle
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Ein Blick auf die Tabelle verschafft uns Befriedigung: 1 Punkt Vorsprung und noch eine Partie nachzuholen. Im Optimalfall können wir also bis zu Winterpause ein kleines Polster anlegen, zumal es als nächstes zuhause gegen den Tabellenletzten geht.
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Wie angekündigt, ganz schnell das nächste Kapitel. Viel Spaß! :)
Kapitel 22: Doppelschicht und Hinrundenabschluss
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Jungs, alle mal herhören! die Spieler versammeln sich an diesem tristen Novembertag um ihren Trainer. Paul steht mit Schirmmütze und Regenjacke auf dem Trainingsplatz, während der Himmel unablässig neue Wassermassen über ihm und seinen Spielern ausschüttet. Manchmal wünscht er sich, er wäre Handballtrainer geworden, oder würde wenigstens wo arbeiten, wo es weniger regnet – in Spanien zum Beispiel. Aber das Gejammere wird die Situation nicht ändern, also wendet sich Paul wieder seiner Mannschaft zu, die ihn gespannt anschaut.
Wie ihr wisst, haben wir eine englische Woche vor uns, am Dienstag geht’s gegen Groesbeek... einige Spieler fangen an zu lachen. Ruhe! Wir sind hier nicht im Kindergarten! Die haben zwar erst drei Punkte, aber das heißt nicht, dass sich das nicht ändern wird. Kapiert endlich mal, dass es hier keine Gurkentruppen gibt! Wir müssen jedes Spiel hart arbeiten und nur dann werden wir weiter um den Aufstieg mitspielen. Habt ihr das kapiert?
Paul schaut seine Spieler funkelnd an. Einige nicken zustimmend, andere schauen betroffen zu Boden. Paul ist zwar ein harter Trainer und lässt seine Jungs gerne mal schuften, aber er ist dabei meistens ruhig. Einen solchen Wutausbruch erlebt man bei ihm selten, weshalb die Mannschaft nun umso überraschter ist. Paul hofft, dass sie verstanden haben, worum es ihm geht, denn ansonsten sieht er schon wieder de Langes dummes Grinsen auf der Pressekonferenz auftauchen.
Also, hört zu. fährt er fort. Gegen Groesbeek müssen wir alle geben und dann freitags geht’s zum Hinrundenabschluss gegen Venlo, die vielleicht nochmal oben ranschnuppern wollen. Das heißt Vollgas und das bis zur Winterpause! Also zeigt mir auch im Training, das ihr gewinnen wollt, und dabei sein wollt!
Während der folgenden Tage verletzt sich Durwael im Training. Er hat ein verdrehtes Handgelenk und fällt für 11 Tage bis 2 Wochen aus. Das ist aber nicht weiter schlimm, da er ja eh keine Rolle mehr in meine Planungen spielt.
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Spielbericht
Wir spielen zuhause gegen den Tabellenletzten und wollen auch hier unserer Favoritenrolle gerecht werden. Ich mache die Mannschaft heiß, nicht ohne sie zu ermahnen nicht zu leichtsinnig zu werden. Die Starformation bleibt gleich, einzig van Geele ist wieder fit und sitzt auf der Bank.
Die erste Halbzeit verläuft äußerst langweilig und es bleiben nur zwei erwähnenswerte Situationen: in der 6. Spielminute zeigen wir einen schönen Spielzug über mehrere Stationen, leider geht Lagouirehs Schuss knapp am Lattenkreuz vorbei – da wollte er es zu genau machen. Im weiteren Verlauf des Spiels kommt Lagouireh erneut zum Abschluss, aber der gegnerische Torwart ist blitzschnell unten und kratzt den Ball von der Linie (20.)
Das war's mit Durchgang eins. Ich sage meiner Mannschaft, dass sie schon besser gespielt haben und sich gefälligst konzentrieren sollen. Wechsel nehme ich nicht vor, da jeder die Chance erhalten soll, es besser zu machen.
Gleich nach Wiederanpfiff landet eine missglückte Bourdouxhe-Flanke beinahe im Tor (46.). Ein paar Minuten später vergibt van den Hurk eine richtig gute Chance aus zentraler Position (50.). Dann läuft es ganz dumm: die Abwehr befindet sich im Tiefschlaf und attackiert die Gegenspieler viel zu zögerlich. Die haben Platz ohne Ende, spielen sich sauber durch und erzielen das 0:1 (53.). Ich fühle mich an den Saisonbeginn erinnert. Auch die Einwechslungen von Vermeer und Makiavala verpuffen und so fangen wir uns das 0:2 nach einer Ecke (66.). Wieder ist die Abwehr nicht beim Gegner, der den Ball in Seelenruhe annehmen kann und den Ball passgenau in den Winkel zimmert. Nur Vermeer (70.) und Makiavala (82.) haben noch Halbchancen, aber wirklich gefährlich werden wir nicht mehr.
Statsitik
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Fazit:
Das war ein ganz schwaches Spiel gegen den Tabellenletzten! Möglicherweise waren sich die Spieler zu sicher, auf jeden Fall war der Wille zum Sieg nicht erkennbar. Ich bin natürlich stinksauer über eine Leistung die defensiv unkonzentriert und offensiv ideenlos war. Diese unnötige und dumme Niederlage zeigt, dass die Spieler offenbar noch nicht so reif sind, wie ich dachte. Lediglich Beekmans kam annähernd an seine Normalleistung heran, konnte den Bock aber auch nicht umstoßen. Zudem sind N'Toko und van Son für das nächste Spiel gelbgesperrt.
Nach dem Spiel gegen Groesbeek war Paul dermaßen sauer, dass er jeglichen Kommentar vor der Presse verweigert hatte. Seinen Spielern hatte er ebenfalls Redeverbot erteilt. Allein Pieters hatte geredet und geschimpft und geflucht - ausnahmsweise zurecht, wie Paul zugeben musste. Nun ist er jedenfalls erneut bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des Spiels gegen Venlo und muss sich mit der schwachen Leistung im letzten Spiel konfrontieren lassen. Darauf hat er aber keine Lust und nutzt die Taktik eines ganz Großen, um der Situation zu entkommen. Er setzt sich und fängt gleich an:
Guten Tag. Es gibt vier Fragen und vier Antworten. Die Fragen stelle ich, die Antworten gebe ich auch. Wie ist die Stimmung der Mannschaft und der Zustand der Mannschaft? Die Mannschaft hat hervorragend gearbeitet und die Stimmung ist gut. Zur Taktik: offensiv oder defensiv? Lassen sie sich einfach überraschen. Wie ich den Gegner erwarte? Venlo ist eine kampfstarke Mannschaft und will sicher noch einmal im Kampf um die Playoffs mitmischen. Deshalb werden sie von Anfang an Druck machen und versuchen uns nach dem letzten Spiel zu verunsichern. Darauf sind wir vorbereitet. Ist die Mannschaft dem Druck gewachsen? Nach allem, was ich im Training gesehen habe: ja. Die Mannschaft hat gut gearbeitet und die Stimmung ist gut. Die Mannschaft wird die Antwort auf dem Platz geben. Dankeschön!
Daraufhin steht Paul auf und verlässt die Pressekonferenz.
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Spielbericht
Ich nehme heute einige Änderungen in der Startelf vor: Vermeer, Makiavala, Nieveld und Zweegers kommen für van den Hurk, Bourdouxhe (beide schlecht gespielt), N'Toko und van Son (beide Gelbsperre). Zwar habe ich noch ein Spiel nachzuholen, aber dennoch ist heute der Hinrundenabschluss und wir wollen noch einmal zeigen, was wir drauf haben.
Es fängt gleich toll an: wir leisten uns einen Fehlpass im Mittelfeld, Venlo nutzt die Gelegenheit und spielt blitzschnell nach vorne. Zum Glück kann Muyters retten (1.). Im Gegenzug erhält de Groot per Kopf die Chance zur frühen Führung, aber auch der gegnerische Torwart ist hellwach.
In der Folge spielt sich das meiste im Mittelfeld ab und keine Mannschaft kann sich wirklich gefährlich vor das Tor spielen. Es bleiben nur Halbchancen auf beiden Seiten. Schließlich ist es de Groot der in der 29. Minute das 0:1 besorgt. Zweegers steckt genau im richtigen Moment durch und unser Kapitän taucht frei vor dem gegnerischen Torwart auf, der keine Chance hat. Zehn Minuten später ist alles passé, als unsere Abwehr wieder mal zu zögerlich zu Werke geht. Die daraus entstehende Schussmöglichkeit setzt der Venlo-Stürmer an den Pfosten, aber Reimerink ist zur Stelle und macht das 1:1. Wir schauen ganz schön dumm aus der Wäsche. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte haben beide Teams noch einmal die Möglichkeit zum Torerfolg, können diese aber nicht nutzen.
Nach Wiederanpfiff werden wir kalt geduscht und Muyters ganz schön allein gelassen. Zwar kann er den ersten Schuss noch bravourös parieren, beim Nachschuss ist er aber chancenlos. Die Abwehr hatte sich zuvor ganz leicht ausspielen lassen. 2:1 für den Gegner (46.). Wir finden einfach nicht richtig ins Spiel hinein, weshalb ich schließlich auf ein 4-3-3-0 umstelle. Dadurch erhoffe ich mir mehr Ballbesitz und Sicherheit, das Spiel noch einmal durch ein dominantes Auftreten gekippt werden. Leider müssen de Groot und Lagouireh raus, da für sie in diesem System kein Platz ist. Für sie kommen Bourdouxhe und van Geele.
Es läuft auch direkt besser und schließlich erzielt Makiavala den ersehnte Ausgleich, nachdem Bourdouxhe den Ball perfekt auf den Fuß gespielt hatte (69.). Zwar hat Venlo noch einmal zwei gute Chancen (72., 75.), kann diese aber nicht nutzen. Wir spielen dafür einen Konter aus dem Bilderbuch: Bourdouxhe leitet ein und spielt zu van Geele, der den Ball direkt auf Makiavala weiterleitet. Der sieht auf der anderen Seite Vermeer heranrauschen, der aus vollem Lauf abzieht und das Ding versenkt. 2:3 (82.)! Dann steht zweimal Makiavala im Mittelpunkt: zunächst kann er eine Riesenchance nicht nutzen, bei der anschließenden Ecke ist er aber zur Stelle. Irgendwie bekommt er in dem unübersichtlichen Gewusel seinen Fuß an den Ball und stochert das Leder über die Linie. 2:4 (85.). Das Spiel ist gelaufen, aber es wird trotzdem nochmal aufregend: nach einer generischen Ecke ist Muyters schon geschlagen, aber Deschilder ist zur Stelle und klärt den Ball von der Linie. Im Gegenzug streift ein Schuss von Bourdouxhe noch einmal die Latte. Das war's, wir konnten das Spiel drehen und gehen nicht unverdient als Sieger vom Platz.
Statistik
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Fazit:
Bis zur Systemumstellung war das Spiel eigentlich zum Vergessen. Viele Fehlpässe, schlechte Abwehrarbeit und individuelle Aussetzer hätten uns beinahe den Kopf gekostet. Zwar hatten wir auch nach der Umstellung ein paar Mal Glück, aber wir haben uns zurück ins Spiel gekämpft und viele Chancen erarbeitet. Insgesamt war der Sieg also etwas glücklich, aber durchaus verdient.
Tabelle
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Analyse Hinrunde:
Es ist zwar alles sehr eng zusammen, aber wir stehen punktgleich mit dem zweiten auf Platz 1 mit einem Spiel weniger. Damit hätte vor der Saison niemand gerechnet und wir freuen uns über den Herbstmeistertitel. Auch im Pokal waren wir überragend. Wir hatten zwar Anlaufschwierigkeiten, haben uns dann aber oben rangekämpft und schließlich festgespielt. Meistens haben wir dabei tollen Offensivfußball gezeigt, was die vielen Tore belegen. Allerdings bin ich mit der Defensive nicht wirklich zufrieden. Dort waren wir instabil und haben auch deshalb ein paar Punkte unnötig liegen gelassen. Das bedeutet für mich, ich muss an der Taktik feilen, da es unwahrscheinlich ist, bezahlbare Spieler zu finden, die uns weiterhelfen können. Wie wichtig taktische Flexibilität sein kann, hat man im letzten Spiel gesehen, zumal die Gegner unsere Standardtaktik langsam zu entschlüsseln scheinen. Daran muss ich also arbeiten und vielleicht ist es ja ganz gut, dass die Winterpause bald kommt. Bis dahin gilt es allerdings noch einmal durchzupowern, es stehen nämlich anstrengende Wochen bevor.
Saisonverlauf
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Teamstatistiken
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Spiele bis zur Winterpause
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Analyse Spieler
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Der Spieler der Hinrunde:
Ganz klar Donny de Groot. Mit 15 Toren in 18 Ligaspielen, noch dazu 3 Tore im Pokal, war er ein Garant für unseren Erfolg. Der alte Mann (34)ist immens wichtig für's Team. Nicht zuletzt als Leader. Schade nur, dass er so unflexibel ist, er kann nur im Sturm spielen.
de Groot
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Außerdem besonders stark waren:
Muyters (super Rückhalt), van Son (gute Flügelläufe, entwickelt Gefahr über rechts, steht defensiv stabil) und Makiavala (viele Vorlagen und Tore). Zuletzt hat sich auch Lagouireh durch starke Leistungen ins Blickfeld gespielt.
Muyters
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van Son
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Makiavala
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Lagouireh
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Die Überraschung der Hinrunde:
Das war für mich ganz klar Maxime Gunst. Der junge Linksverteidiger (21) spielte eine starke Halbserie. Dabei war er überraschend stabil, dazu ist er schnell, technisch begabt und eine wichtige Unterstützung im Spiel nach vorne. Er erfüllt die Rolle des klassischen Breitengebers mit Bravour, als Rechtsfuß zieht er außerdem immer wieder gefährlich nach innen. Er kann mal ein richtig guter werden!
Gunst
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Die Hinrunde auf Platz 1 beendet, wenn das nicht mal eine Leistung war :)
Die Niederlage gegen den Letzten kommt vor, da war dein Team wohl etwas übermotiviert.
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Hab heute auf der Arbeit ein wenig Zeit gehabt hier mal reinzulesen.
Gefällt mir sehr gut. Die Mannschaftswahl ist sehr geil!
Was ich aber hervorheben möchte ist die Art die du schreibst, alles super runterzulesen. Dazu noch ein wenig Off-Topic.
Mag ich ! (Y)
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@BigBoss96: Ja, die Hinrunde war an sich super, aber ich bin wohl einfach Perfektionist, was das anbelangt. Zumindest gibt's noch zahlreiche Dinge (Kleinigkeiten), die mich ärgern. Eigentlich sollte ich ja froh sein, dass die Mannschaft so über ihrem Niveau spielt. Wir werden ja sehen, wie's weitergeht. ;)
@zwicki: Danke! Freut mich, das zu hören/ lesen. :) Außerdem freue ich mich natürlich über jeden Leser. ;)
Kapitel 23: Revanche!?
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So, Männer, alle mal herkommen! Paul ruft seine Mannschaft auf dem Trainingsplatz zusammen. Es weht ein kühler Wind über das Vereinsgelände des FC Eindhoven an diesem grauen Tag, Anfang Dezember. Die Wettervorhersage verspricht für die nächsten Tage weiterhin schwankende Temperaturen zwischen vier und zehn Grad. Für Morgen, zum Rückrundenauftakt, ist einer der kältesten Tage angesagt, aber das soll für die Mannschaft bloß keine Ausrede sein, nicht alles zu geben. Im Gegenteil, wenn sich die Jungs reinhängen, dann wird ihnen schon warm.
Also, hört zu. Morgen ist Nikolaus, aber erwartet keine Geschenke gegen Helmond. Die haben zwar nach ihrem guten Saisonstart einige Probleme bekommen, aber das heißt nicht, dass sie einfach zu schlagen sind. Wir brauchen volle Konzentration und wir schulden den Fans einen Sieg nach dem Hinspiel!
Die Worte kommen gut beim Team an und Donny de Groot, der Kapitän, stimmt Paul zu und feuert die Mannschaft nochmal mit einigen kernigen Worten an: Der Coach hat recht, Männer! Das Hinspiel war nichts und die Fans wünschen sich einen Sieg gegen Helmond. Lasst uns alles geben und den Fans ein schönes Nikolausgeschenk machen!
Die Stimmung ist gut und die Spieler machen sich gegenseitig Mut. Alle wollen sich für die Hinspielpleite revanchieren und Vollgas geben.
Schön, passt nochmal auf. ergreift Paul wieder das Wort. Ein paar Kleinigkeiten noch, bis zur Winterpause. Erstens, lasst uns in jedem Spiel volle Konzentration zeigen, auch wenn die Kräfte nachlassen – ich weiß es war eine lange Hinrunde – dürfen wir uns keine Ausrutscher erlauben. Eine Sekunde nicht aufgepasst und wir liegen hinten. Lasst das nicht zu! Wir wollen uns für die letzten Spiele vornehmen den Laden hinten dicht zu halten. Maurice, Tom und ich sind der Ansicht, dass wir zu viele Gegentore bekommen. Es wäre zu einfach, zu sagen, dass die Abwehr schuld daran ist. Das liegt an vielen Dingen, aber vor allem müssen wir alle wollen, dass die Null steht. Wir müssen alle verteidigen, egal auf welcher Position wir spielen. Wir rennen, kämpfen uns beißen, wenn's sein muss. Wer platt ist, wird ausgewechselt und ein andere kämpft für die Mannschaft. Also, haltet den Laden dicht und dann werden wir noch viel Spaß haben, in den nächsten Spielen!
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Spielbericht
Heute, im ersten Spiel der Rückrunde, wollen wir uns für unsere Niederlage im Hinspiel revanchieren. Helmond ist mittlerweile, nach gutem Saisonstart, auf Platz 11 abgerutscht, weshalb wir als Favorit ins rennen gehen. Van Son nimmt wieder seine angestammte Position rechts hinten ein, dafür muss Zweegers auf die Bank.
Der Rechtsverteidiger steht auch direkt im Fokus, in der fünften Minute leistet sich Muyters einen Aussetzer und lässt eine Flache Hereingabe einfach durch. Van Son ist gerade noch rechtzeitig zur Stelle und kann vor dem heranrauschenden Gegenspieler klären. Das Spiel bleibt weiter hektisch, aber weder Makiavala (8.) noch Lagouireh nach zwei schönen Spielzügen (9., 12.) können die Kugel im Tor unterbringen. Auch de Groot scheitert zweimal per Kopf aus zentraler Position (13., 15.). Wir machen mächtig Druck und kontrollieren das Spiel, aber Helmond kann sich immer mal wieder befreien und wird dann auch gefährlich: nachdem N'Toko Muyters irritiert und dieser erneut eine Hereingabe durchlässt, kann Gunst noch auf der Linie klären (20.), wenig später geht ein Schuss der Gäste knapp drüber (22.). Für uns bleibt das Tor weiter wie vernagelt, auch weil Helmonds Keeper bei den Chancen von van Son, Vermeer und Lagouireh (23., 27., 42.) überragend reagiert. Der Junge macht sicher das Spiel seines Lebens. Wie's im Fußball eben so läuft: wenn man das Spiel kontrolliert, aber den Ball nicht im Tor unterbringt trifft eben der Gegner. Helmond spielt einen Ball gekonnt in den Rücken von N'Toko, der nicht mehr hinterher kommt. Der Stümer lässt Muyters keine Chance, 0:1 (43.).
In der Kabine gibt’s erstmal einen richtigen Anschiss, denn die Mannschaft kontrolliert zwar das Spiel und hat sich einige Chancen herausgearbeitet, war dabei aber nicht konsequent genug und auch die Zweikämpfe wirkten irgendwie lustlos. Nieveld, der eine ganz schwache Vorstellung bot, geht raus, für ihn kommt Artien in die Partie. Einige scheinen die kleine Ansprache im Training nicht verstanden zu haben.
Die Standpauke hat gewirkt, denn was ich nun zu sehen bekomme, ist eines Tabellenführers tatsächlich würdig. Der Ball läuft über mehrere Stationen und wir spielen Helmond schwindelig. Am Ende passt Beekmans genau im richtigen Moment in die Gasse, van Son ersprintet sich das Leder und zieht ab. 1:1 (47.)! In der Folge kontrollieren wir weiter die Partie, kommen aber kaum vor's Tor, weshalb Vermeer, der unauffällig war, raus muss und van den Hurk seine Chance erhält. Zunächst hat aber der Gegner eine Riesenchance: Gunst beweist gutes Stellungsspiel und fängt einen Pass von Helmond gekonnt ab, danach muss er einen Blackout haben, denn er spielt einen katastrophalen Querpass, den der Gegner abfängt. Muyters kommt raus und kann gerade noch retten. Glück gehabt! Eine Viertelstunde vor Schluss stehe der eingewechselte van den Hurk im Blickpunkt. Lagouireh serviert ihm einen Ball perfekt in den Lauf und van den Hurk sprintet allein auf den Torwart zu. Er muss einfach treffen, schießt denn Ball aber direkt in die Arme des Torhüters! In der 89. Minute fasst sich Makiavala schließlich ein Herz und tankt sich durch drei Gegenspieler durch, ein vierter bringt ihm dann im Strafraum zu Fall. Elfmeter! De Groot verwandelt zum überfälligen 2:1, aber auch hier war der Torwart einmal mehr kurz davor den Treffer zu verhindern.
Statistik
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Fazit:
Auch wenn beim Siegtreffer ein wenig Glück im Spiel war, haben wir verdient gewonnen. Die Mannschaft ist vor allem super zurückgekommen und hat nicht aufgegeben, auch wenn es Grund genug zur Frustration gab. Allerdings gibt es zwei massive Kritikpunkte: erstens haben wir uns in der Defensive immer mal wieder individuelle Aussetzer geleistet und zweitens war die Chancenverwertung einfach nur katastrophal. Daran müssen wir arbeiten!
Paul betritt die Grotte und weiß nicht so recht, was er von dem Spiel halten soll. Das mit der Null halten war schonmal nichts. Aber auch sonst war die Mannschaft irgendwie nicht auf ihrem Top-Niveau. Vielleicht lassen die Kräfte wirklich langsam nach, immerhin ist ihre Spielweise sehr aufwendig. Andererseits war es beeindruckend, wir der Ball durch die eigenen Reihen lief und insgesamt waren sie auf jeden Fall das bessere Team. In etwa so lautet auch die Einschätzung, die Paul kurz darauf vor der Presse abgibt. Neben ihm sitzt der Trainer der Gäste, Mario Verlijsdonk, und wirkt reichlich angefressen. Er spricht von einer unglücklichen Niederlage und verlorenen Punkten.
Herr Faltermeyer, stimmen sie mir zu, dass das späte Tor ein wenig glücklich war? stellt de Lange die erste Frage des Abends.
Sicher, einen Elfmeter bekommt man nicht alle Tage zugesprochen. Das ändert aber nichts daran, dass der Sieg verdient war.
Was sagen sie zur Leistung van Sons? Er war heute der überragende Mann auf dem Platz, oder? fragt ein anderer Journalist.
Er war heute richtig gut drauf, ja. Ich freue mich, dass er seine Leistung mit einem Treffer krönen konnte. Als Verteidiger hat er ja nicht so oft die Möglichkeit.
Vor dem Spiel sprachen einige vom großen Druck, der auf beiden Teams liegt. Wie sehen sie das jetzt? Konnten sie mit dem Druck besser umgehen? de Lange will wohl unbedingt noch etwas spektakuläres provozieren. Auf dieses Spiel will sich Paul aber gar nicht erst einlassen.
Ich weiß nicht. Vielleicht war das so, aber ich würde das nicht überbe...
Ach, war das so? fällt Mario Verlijsdonk Paul ins Wort. Der Helmond-Trainer wirkt aufgebracht. Offenbar zehrte die Tabellensituation an seinen Nerven. Sie glauben also, dass sie mit dem Druck besser umgehen können? Das war doch reines Glück heute! An einem anderen Tag hätten wir gewonnen. Aber sie müssen's ja wissen, mit ihrer großen Profierfahrung.
Paul schaut seinen Kollegen verblüfft an und kann sich das Grinsen in de Langes Gesicht lebhaft vorstellen. Verlijsdonk kennt den Lokalreporter und seine provokative Art eben nicht.
Beruhigen sie sich. Ich sagte doch gerade, dass man das nicht überbewerten soll.
Überbewerten? Sie denken, nur weil sie ein bisschen Glück haben und deshalb ganz oben stehen, können sie alles besser, als ihre Kollegen, oder?
Was? Ich habe doch gar nicht....
Woanders wird harte Arbeit geleistet, harte Arbeit! Irgendwann, wenn ihre Glückssträhne vorbei ist, werden sie merken, was das bedeutet!
Jetzt hören sie mal zu! platzt es schließlich aus Paul heraus. Irgendwann muss man alle guten Vorsätze über Bord werfen. Soll de Lange eben seinen Artikel bekommen, aber er wird nicht hier sitzen bleiben und sich von einem unzufriedenen Trainerkollegen beschimpfen lassen.
Wenn sie glauben, wir arbeiten hier nicht hart, dann sind sie falsch gewickelt! Ich weiß ja nicht, was in sie gefahren ist und was bei ihnen im Verein los ist, aber sie haben kein Recht hier unseren Verein zu verunglimpfen!
Ach, schauen sie sich doch mal ihren Amateurkader an! Wenn das kein Glück ist, weiß ich auch nicht.
Jetzt reicht's aber mal! Sie können hier schimpfen wie sie wollen, aber meine Spieler lassen sie in Ruhe! wenn Blicke töten könnten, dann wäre Verlijsdonk bereits unter der Erde. Wenn sie nicht mit der Situation umgehen können, ist das ihr Problem, aber lassen sie alle anderen da raus!
Sehen sie? Sie halten sich für was besseres!
Oh Mann! Geh doch heim, du Affe! Mir reicht das hier. Paul steht auf und verlässt die Pressekonferenz. Hinter ihm sind die versammelten Journalisten eifrig am schreiben und er kann sich schon in etwa denken, was morgen in allen Zeitungen stehen wird. Für Leute von de Langes Schlag war das, was da gerade eben passiert ist natürlich ein gefundenes Fressen. Egal, es gibt wichtigeres zu tun, die nächsten Spiele versprechen schließlich anstrengend zu werden.
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Hihi ich muss wirklich lachen, die Pressekonferenz war genial mit dem gegnerischen Trainer. Jetzt hat der gefürchtete/gehasste Reporter wieder eine Story, die er in die niederländische Bildzeitung bringen kann.
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@BigBoss96: Tja, der gute Paul muss halt sein Temperament in den Griff bekommen. ;)
Kapitel 24: Wir haben etwas nachzuholen
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„GEH DOCH HEIM, DU AFFE!“ - FALTERMEYER TICKT AUF PK AUS
von Raymond de Lange
Auf der Pressekonferenz nach dem glücklichen Sieg gegen Helmond zeigte sich einmal mehr das wahre Gesicht von FC Eindhovens Trainer Paul Faltermeyer. Der unerfahrene Coach lieferte sich ein heftiges Wortgefecht mit dem Trainer der Gäste und lies sich dazu hinreißen, Mario Verlijsdonk als Affe zu bezeichnen. Der Helmond-Trainer hatte sich zuvor über die unglückliche Niederlage beklagt und Überlegungen zur aktuellen Tabellensituation geäußert. Seiner Meinung nach sei Eindhoven unverdient Tabellenführer – eine These, der man bei genauer Betrachtung durchaus Beachtung schenken muss. Immerhin steht es außer Frage, dass der FC Eindhoven einige glückliche Siege davon getragen hat. Bedenkt man dabei noch die Kaderanalysen zahlreicher Sportzeitschriften, die Eindhoven vor der Saison nicht mehr als Platz Neun zugetraut hatten, kommt man nicht umhin, den aktuellen Erfolg als glücklich einzustufen. Ein Vorwurf, den Faltermeyer nicht gelten lassen wollte. Vehement und teilweise unter der Gürtellinie verteidigte er sich und seine Mannschaft. Was in anderen Situationen als durchaus ehrenwert und vorbildlich angesehen werden könnte, wirkt hier einfach fehl am Platz. Es stellt sich also die berechtigte Frage, wie lange FCE-Präsident Pieters einen unter Realitätsverlust leidenden Amateurtrainer noch halten kann und will. Im Verein sollte man sich jedenfalls Gedanken darüber machen, welchen Weg man in Zukunft bestreiten will: den der Konsolidierung und des Pragmatismus, oder einen Weg der Arroganz, der in absehbarer Zeit zu einem katastrophalen Absturz führen wird? Wir werden weiterhin für sie dranbleiben!
Paul legt die Zeitung beiseite und schaut Pieters an, der ihm gegenüber sitzt. Es fällt ihm schwer, nicht los zu schimpfen, wie ein Rohrspatz.
Was habe ich ihnen über öffentliche Auftritte gesagt, Faltermeyer? donnert Pieters los. Der Präsident wirkt alles andere als erfreut. Sie sollten ruhig bleiben und dem de Lange keinen Grund geben, seinen Bleistift zu spitzen! Das hier... er deutet auf die Zeitung … ist nicht ruhig!
Bei allem Respekt, Herr Pieters, aber der Verlijsdings hat den Verein und die Mannschaft beleidigt und ich habe mich und meine Jungs nur verteidigt. Ich lasse mir doch nicht alles gefallen!
Manchmal muss man das aber, gerade vor der Presse! Jetzt darf ich wieder beim Chefredakteur vom de Lange anrufen und die Wogen glätten. Wissen sie, was mich das kostet? Eine halbe Stunde auf dem Golfplatz! Ich sag's ihnen, Faltermeyer: die Ergebnisse können stimmen, wie sie wollen, sie müssen lernen in der Öffentlichkeit cooler aufzutreten. Ganz egal, welcher Penner sie beleidigt. Kapieren sie das endlich!
Aber...
Kein aber! Sie bleiben der Presse erstmal fern, bis ich mir sicher bin, dass sie in Zukunft ruhig bleiben. Ist das klar?
Das ist doch...
Ist das klar?
Ja, Herr Pieters.
Gut. Pieters nickt und sieht gleich zufriedener aus. Dann lassen sie uns zum sportlichen Teil kommen. Denken sie, wir packen den Aufstieg?
Paul überlegt kurz, denn er weiß, was sportliche Dinge anbelangt, wird Pieters jedes Wort auf die Goldwaage legen. Wir haben noch zwei Spiele, dann ist die dritte Periode vorbei. Das Ziel ist es sich in diesen beiden Spielen den Playoff-Platz zu sichern. Danach sehen wir weiter, aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Eventuell brauchen wir im Winter aber Verstärkungen. Die Saison ist lang und hart und dem Kader fehlt es in der Breite noch etwas an Qualität.
Ausgeschlossen. Sie haben doch selbst gesagt, solange niemand geht, können wir niemanden kaufen.
Überlegen sie sich's bitte noch einmal, Herr Pieters.
Vielleicht. Jetzt gewinnen sie erst einmal die nächsten Spiele.
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Spielbericht
Heute ist das Nachholspiel vom 16. Spieltag. Dordrecht steht auf Platz acht, aber hat sich in der zweiten Periode bereits für die Playoffs qualifiziert. Unsere Aufstellung ändert sich im Vergleich zum Helmond-Spiel nicht. Wir spielen weiter offensiv und wollen auch auswärts zeigen, dass wir oben in der Tabelle bleiben wollen. Man sieht der Mannschaft den Willen direkt bei Anpfiff an, wir machen Druck, lassen den Ball laufen und gewinnen fast jeden Zweikampf. Aber weil der letzte Pass häufig noch nicht sitzt, bleibt Vermeers Fernschuss (2.) zunächst die einzige gefährliche Aktion. Dann kommt die 11. Minute, wir bekommen einen Eckball, denn Dordrecht nicht endgültig klären kann, wir schnüren sie am eigenen 16er ein, Vermeer bekommt den Ball und zieht aus acht Metern ab, aber der Torwart reagiert unglaublich schnell und ist noch dran, de Groot erwischt den Abpraller und versenkt eiskalt. 0:1! Das Erfolgsgefühl währt allerdings nicht lange: es folgt einer der wenigen Angriffe der Gastgeber. Nieveld muss rausschieben, wodurch der Gegner in die Lücke hinter ihm spielen kann, der Stürmer kommt an den Ball und hebt diesen wie aus dem Bilderbuch über den herausstürmenden Muyters. 1:1 (13.)! Im weiteren Verlauf der Partie ändert sich nicht sehr viel, wir kontrollieren das Spiel, haben aber zu wenig klare Chancen (Nieveld 25., Vermeer 26.), während Dordrecht nur noch einmal nach einer Ecke gefährlich wird (40.).
Die Statistik spricht zur Halbzeit eine klare Sprache: 65% Ballbesitz und 10:4 Torschüsse bedeuten, dass wir uns das Leben einmal mehr selbst schwer machen. Das ändert sich auch in Hälfte zwei nicht, während der ich versuche durch die Einwechslungen von Bourdouxhe, van den Hurk und Waalkens noch einmal das Ruder herumzureißen. Es springt einfach zu wenig dabei heraus und deshalb bleibt's, trotz einiger guter Möglichkeiten (Deschilder 64., de Groot 76.) beim Remis.
Statistik
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Fazit:
Das war ein äußerst enttäuschendes Unentschieden. Wir waren die klar bessere Mannschaft und hatten unsere Chancen, leider waren wir bei deren Verwertung wieder einmal richtig schlecht. Ich führe das im Moment vor allem auf individuelle Nachlässigkeiten zurück. Die Spieler scheinen nicht zu 100% bei der Sache zu sein und träumen vielleicht schon vom direkten Aufstieg, oder ihnen ist die Sache mit Platz 1 nicht ganz geheuer. Jedenfalls müssen wir an einem Kopfproblem arbeiten, um die Blockade zu lösen, die sich offenbar aufgetan hat. Dumm ist außerdem, dass van Son eine Gelbsperre absitzen muss.
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Spielbericht
Aufgrund der Gelbsperre von van Son rückt Zweegers in die Abwehr. Die Maastrichter sind recht spielstark, weshalb wir erstmal tiefer stehen und sie kommen lassen wollen. Sollen sie sich ruhig müde laufen.
Der Beginn der Partie ist umkämpft und wir sehen wenig Torraumszenen. Der Kampf fordert bereits in Spielminute 11 seinen Tribut: N'Toko steigt zu hart ein und sieht rot. Vermeer muss daraufhin raus, für ihn rückt Artien in die Innenverteidigung, der Platz hinter der Spitze bleibt unbesetzt. Wir spielen jetzt ein 4-4-1 mit offensiven Flügelspielern. Kein guter Start ins Spiel. Wir lassen uns aber nicht beeindrucken und de Groot marschiert als Kapitän voran: van Nuland spielt einen schlampigen Pass zu seinem Nebenmann, de Groot sprintet dazwischen, schnappt sich den Ball, zieht ab, Tor! 0:1 (23.)! Im weiteren Verlauf können wir das Spiel ausgeglichen gestalten, erst im letzten Drittel der ersten Halbzeit merkt man, dass wir einer weniger sind, aber in der entscheidenden Situation ist Muyters zur Stelle (31.).
Zur Halbzeit stelle ich die Jungs noch defensiver ein. Wir wollen tief stehen, mit Mann und Maus verteidigen und wenn sich die Möglichkeit bietet blitzschnell kontern.
Wie erwartet macht Maastricht in der Folge das Spiel, kann sich aber erstmal nicht gefährlich vor unseren Kasten spielen. Leder versemmelt Makiavala einen unserer wenigen Entlastungsangriffe, indem er den Ball ans Außennetz platziert (55.). Die Gastgeber tun es gleich und treffen ebenfalls die falsche Seite des Tors (65.), kurz darauf ist Muyters wieder einmal zur Stelle (66.). Wenig später nehme ich zwei Auswechslungen vor: van den Hurk und Bourdouxhe kommen für die erschöpften de Groot und Lagouireh. Bourdouxhe zeigt, dass er wieder in die Startelf will: van den Hurk sieht den Belgier und spielt einen Diagonalball, genau in dessen Lauf. Bourdouxhe zieht im Vollsprint ab und trifft ins lange Eck: 0:2 (81.)! Daraufhin bläst Maastricht noch einmal zur Schlussoffensive, aber bis auf einen Lattenkracher springt für die Gastgeber nicht heraus, während Bourdouxhe beinahe sein zweites Tor macht, aber bei dem gut platzierten Schuss ist der gegnerische Torwart rechtzeitig unten. Wir gewinnen auswärts in Unterzahl: tolle Leistung!
Statistik
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Fazit:
Das Team hat eine super Moral bewiesen und sich vom Platzverweis nicht unterkriegen lassen. Alle haben sich voll reingehängt und auch deshalb war der Sieg letztlich verdient. Jeder ist für den anderen mitgelaufen und die Jungs haben um jeden Ball gekämpft, ich bin wirklich stolz!
N'Toko wurde übrigens für 3 Ligaspiele gesperrt.
Tabelle
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3. Periode
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Wir haben uns endlich den ersehnten Playoff-Platz gesichert! Bis auf den Ausrutscher gegen Groesbeek war es alles in allem ein guter Abschnitt. Zwar müssen wir immer noch an einigen Dingen arbeiten, aber wenn man da steht, wo wir stehen, kann man durchaus zufrieden sein. Nachdem das Mindestziel erreicht ist, lautet die (interne) Losung jetzt: wir wollen den direkten Aufstieg schaffen und am Ende der Saison auf Platz 1 stehen, um den Weg über die Playoffs zu vermeiden. Das bedeutet, dass wir bis zur Winterpause siegreich bleiben müssen und dann können wir an einigen Dingen feilen.
Nach dem Spiel hat N'Toko es besonders eilig zum Mannschaftsbus zu kommen, aber Paul fängt ihn noch rechtzeitig ab und stellt ihn zur Rede. Er hat das in der Kabine sein lassen, weil er den Verteidiger nicht vor der versammelten Mannschaft bloßstellen wollte.
Sag mal, was war das denn?!
Keine Ahnung, Coach. Ich wollte das nicht. N'Toko zuckt unglücklich mit den Schultern.
Das war vollkommen unnötig, den im Mittelfeld umzuholzen. Sowas will ich nicht noch einmal sehen. Zur Strafe zahlst du die Getränke auf der Weihnachtsfeier und kriegst eine Woche Gehaltsentzug!
N'Toko nickt nur und akzeptiert die Strafe. Er scheint zu wissen, dass er richtig Mist gebaut hat und ist vermutlich heilfroh, dass seine Teamkollegen sich so reingehängt haben und die Sache folgenlos blieb.
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So, Leute, Kapitel 25 und das letzte bevor die Abstimmung beginnt - danach wird es sicher mit Paul weitergehen, aber erstmal wird der Storykönig gekrönt. An dieser Stelle möchte ich mich für alle bedanken, die Pauls Weg bis hierhin mitverfolgt haben.
Viel Spaß beim Lesen. Ich denke der Pokalkracher gegen Feyenoord Rotterdam ist ein würdiger Abschluss vor der Abstimmung. ;)
Kapitel 25: Mach's noch einmal FCE!
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Ein trüber Dezembermorgen hängt über dem Trainingsgelände des FC Eindhoven, als Paul seine Spieler zusammenruft. Es ist die erste Trainingseinheit des Tages und ein paar der Jungs wirken noch ein wenig müde, dabei müssten sie es eigentlich mittlerweile gewohnt sein, dass bei Paul der Arbeitstag früh beginnt.
Also Männer, mal alle aufpassen! Wir haben bisher eine richtig, richtig gute Saison gespielt. Niemand hat mit uns so weit oben in der Tabelle gerechnet und da wollen wir auch bleiben! Wir haben das Zeug dazu, aber wir müssen uns in jedem Spiel voll reinhängen. Zuletzt haben wir uns etwas schwer getan, dabei haben wir uns selbst immer wieder ein Bein gestellt. Die Ergebnisse haben zwar im Großen und Ganzen gestimmt, aber ich war nicht immer damit zufrieden, wie die Spiele gelaufen sind, das wisst ihr. Ich weiß, es war anstrengend bisher, aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen! Kein Bisschen! Wir haben hier die Chance etwas großes, etwas einzigartiges zu erreichen, also lasst uns die beiden Spiele bis zur Winterpause nochmal voll durchstarten, konzentriert bleiben und gewinnen! Egal, wer unser Gegner ist, wir geben Vollgas!
Die Ansprache kommt gut an, auch wenn der ein oder andere nicht so überzeugt davon scheint, dass man wirklich die Tabellenposition halten kann. Trotzdem will jeder sein Bestes geben und vor allem wollen die Jungs für die nächste Pokalsensation sorgen.
Am Nachmittag des selben Tages erfährt Paul, dass das anstehende Pokalspiel verlegt wird. Jansen, der ihm die Nachricht überbracht hat, sitzt in Pauls Büro und sagt: Wir spielen jetzt abends zur Hauptsendezeit. Unser Spiel wird im Fernsehen übertragen und ganz Holland wird zuschauen!
Paul grinst und meint: Das ist gut, dann wird ganz Holland sehen, was wir draufhaben! Und jetzt hol mir bitte Deschilder und Nieveld herein, ich muss mit den beiden ein Wörtchen reden, bevor das Nachmittagstraining beginnt.
Kurz darauf stehen die beiden Spieler in Pauls Büro, unschlüssig, was sie davon halten sollen, dass sie zu ihrem Trainer beordert wurden.
Setzt euch. sagt Paul und deutet auf die beiden Stühle auf der anderen Seite seines Schreibtisches. Ich habe euch hergerufen, weil ich ein ernstes Wort mit euch sprechen muss. Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht von euch.
Beide Spieler schauen sich fragend an. Keiner scheint zu wissen, was ihr Coach von ihnen will.
Ihr seid beides gute Jungs, habt größtenteils gute Spiele abgeliefert, aber.... ihr könnt noch viel mehr und das zeigt ihr mir nicht. Eure Einstellung im Training lässt zu wünschen übrig und wie sagt man so schön? So wie man trainiert, so spielt man auch. Ich will damit sagen: hängt euch im Training mehr rein, zeit mir, dass ihr in der Mannschaft sein wollt, denn sonst sehe ich mich gezwungen euch auf die Bank zu setzen. Wenn ich im Training nicht sehe, dass ihr voll dabei seid, dann kann ich auch nicht darauf vertrauen, dass ihr es im Spiel sein werdet. Also beweist mir das Gegenteil! Verstanden?
Beide nicken und Deschilder erwidert: Okay Coach, ich hab mich wirklich ein bisschen im Training hängen lassen! Ich werde von jetzt an wieder Vollgas geben und ihnen zeigen, dass ich auf den Platz gehöre!
Gut. Dann zeigt mit das jetzt gleich auf dem Trainingsplatz.
Am Tag vor dem Pokalspiel betritt Paul wieder die Grotte zur obligatorischen Pressekonferenz, die von der versammelten Presse mit Spannung erwartet wird. Pieters hatte recht schnell eingesehen, dass es keinen Sinn machte, den Trainer von der Presse fernzuhalten. Außerdem hat der Präsident selbst keine Lust auf die Presse und schickt lieber Paul vor, der sich wieder auf seinen angestammten Platz auf dem kleinen Podium setzt.
Paul sagt nicht viel, außer dass seine Mannschaft im kommenden Spiel alles geben wird. Dann sind die Fragen der Sportreporter dran, die den Eklat der letzten Pressekonferenz dankenswerterweise unerwähnt lassen.
Herr Faltermeyer. beginnt ein ältere Mann, den Paul zwar schon öfter gesehen hat, aber immer noch nicht beim Namen kennt. Die bisherigen Pokalspiele waren, wenn man sich die Gegner ansieht, eine absolute Sensation. Was können wir erwarten, geht das Märchen weiter?
Das werden wir morgen Abend sehen. Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir es mit jedem aufnehmen können und werden wieder einmal alles probieren um einen absoluten Top-Club aus dem Rennen zu werfen.
Wie bewerten sie diese Sensation, dass sie noch im Pokal sind?
Das ist natürlich überragend und tut allen hier gut. Die Spieler sind stolz sich auf der großen Bühne, gegen große Gegner präsentieren zu dürfen und uns allen machen diese besonderen Pokalabende immer sehr viel Spaß.
Wie bewerten sie die Chancen gegen Rotterdam?
Ach, lassen sie uns nicht zu viel spekulieren. Ich kann mich nur wiederholen: wir werden alles geben und was am Ende dabei herausspringt werden wir sehen.
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Spielbericht
Da van Son nur in der Liga gesperrt war, rückt er im Pokal wieder in die Startelf. Bourdouxhe erhält nach seinem starken Auftritt gegen Maastricht ebenfalls die Chance sich von Anfang an zu beweisen, genauso wie N'Toko, der trotz seines Aussetzers und der roten Karte ein wichtiger Spieler für uns bleibt.
Die größte Überraschung ist: auch wenn es bei 5°C und Nieselregen nicht gerade bestes Fußballwetter ist, so ist die Partie ein Knüller für unsere Verhältnisse, aber unsere Schuhschachtel, die gerade mal 4.373 Zuschauer fasst ist mit etwas über 4.100 Zuschauern nicht ganz ausverkauft! Was ist mit den Leuten los!?
Taktisch setze ich wieder einmal auf unsere bisher so erfolgreiche Pokaltaktik, ein tiefstehendes 4-2-3-1, der Gegner formiert sich etwas unkonventionell in einem 4-1-3-2. Das dürfte interessant werden.
Der Beginn ist hektisch, da beide Mannschaften zeigen wollen, was sie können. Was die Zuschauer sehen, sind viele Ballverluste. Schließlich landet der Ball im Toraus des Gegners, was zu einer Ecke für uns führt. Bourdouxhe gibt das Leder butterweich herein, Nieveld steigt am höchsten und... köpft ein! Unglaublich, das 1:0 in der 4. Spielminute! Geht der Pokalwahnsinn weiter?
Das gibt uns Selbstbewusstsein. Vor allem Beekmans glänzt durch seine Übersicht im Passspiel und stark Aktionen in der Defensive. Er gibt uns Stabilität. Rotterdam bleibt dennoch ein gefährlicher Gegner und ist uns vor allem technisch überlegen. Trotzdem haben wir die nächste gute Aktion, aber van Son setzt einen wunderbaren Konter ans Außennetz (17.). Die Gäste können in der Folge nur durch Standards wirklich gefährlich werden, aber einmal pfeift der Ball knapp drüber (21.) und das andere mal ist Muyters zur Stelle (33.). Kurz darauf, in der 38. Spielminute, bekommen wir wieder einen Eckball zugesprochen, diesmal von der anderen Seite. Es ist ein Spiegelbild des ersten Treffers, wieder kommt die Ecke schön rein, wieder steigt Nieveld am höchsten und versenkt den Ball im Netz! 2:0! Dem Verteidiger hat die kleine Ansprache wohl ganz gut getan.
Nach dem Seitenwechsel beruhigt sich die Partie zunächst, weil wir sehr gut stehen und Feyenoord wenig einfällt. Lediglich ein Fernschuss landet an der Latte (58.). Dann drehen wir wieder auf: zunächst schießt Makiavala, der kurz darauf aufgrund seiner Erschöpfung durch Lagouireh ersetzt wird, einen Freistoß knapp vorbei (71.), dann reagiert der Gästekeeper bei einem Schuss von de Groot überragend (82.). Schließlich klappt es aber doch noch mit einem Treffer: Beekmans fängt einmal mehr einen Rotterdam-Pass ab, sieht links Lagouireh stehen, der den Ball bekommt und frei auf das gegnerische Tor zuläuft. Mit einem Gewaltschuss versenkt er den Ball im langen Eck. 3:0 (84.)! Kurz vor Schluss dann die Krönung: Beekmans setzt seiner Leistung das Sahnehäubchen auf und zaubert einen Freistoß aus zwanzig Metern in den Winkel. 4:0 (89.)! Unglaublich, unfassbar, ich raste total aus!
Statistik
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Fazit:
Ich kann es einfach nicht glauben! Mit einer überragenden Leistung werfen wir den nächsten Erendivisionär aus dem Wettbewerb und dazu noch mit einer saftigen Klatsche. Die unglaubliche Pokalstory geht weiter! Vor allem Nieveld, der uns auf die Siegerstraße brachte, als auch Beekmans waren heute ganz entscheidend. Letzterer war der überragende Regisseur auf dem Platz: von 98 Pässen kamen 90 an, er hat 100% seiner Zweikämpfe und Kopfballduelle gewonnen. Das war heute mit Sicherheit eines der besten Spiele in seiner Karriere. Stolzer als in diesem Moment kann ich auf meine Mannschaft eigentlich gar nicht sein. Wir stehen im Viertelfinale!
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So, nachdem hier wieder geschrieben werden darf, mache ich mal direkt weiter. An dieser Stelle nochmal Glückwunsch an den Sieger und ein großes Dankeschön an Alle: die Admins, die Teilnehmer und jeden der mitgelesen und/ oder sich an den Stories durch Feedback beteiligt hat. :) Muss man sich zwecks der Verschiebung in den "normalen" Storythread eigentlich nochmal an die Mods wenden?
Wie immer: viel Spaß beim Lesen! :)
Kapitel 26: Katerstimmung
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Paul versucht mühsam seine schweren Augenlieder zu heben. Plötzlich fährt ihm ein stechender Schmerz in den Schädel. Ein, zwei Minuten lang massiert er sich stöhnend die Schläfen, bevor er wieder die Augen öffnet. Was ist nur passiert? Er richtet sich ächzend auf und bemerkt, dass er auf dem Sofa eingeschlafen sein musste. Dann schweift sein Blick umher. Das ist nicht seine Wohnung und schon gar nicht sein Sofa. Der Raum, der eigentlich das Wohnzimmer eines modern eingerichteten Apartments zu sein schien, sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlafen. Der Fernseher hängt aus seiner Verankerung an der Wand und hat einen riesigen Riss quer über den Bildschirm, ein Regal liegt umgeworfen auf dem Boden und der teuer aussehende Teppich ist von einem riesigen, roten Fleck durchtränkt. Rotwein, wie Paul erkennt, als er die umgefallene Flasche Bordeaux auf dem Boden liegen sieht. Quer über den Raum verteilt liegen Bier- und Schnapsflaschen, ebenso auf dem verschmierten Couchtisch, auf dem sich ein überfüllter Aschenbecher dazugesellt. Im ganzen Zimmer hängt ein seltsamer Dunst und während Paul versucht, sich an die Geschehnisse der letzten Nacht zu erinnern, schlurft Pieters in den Raum.
Morgen, Paul. grinst ihn der Präsident verkatert an.
Ach du Scheiße! denkt Paul, als es ihm wieder einfällt. Sie waren gemeinsam mit der Mannschaft und einigen Fans um die Häuser gezogen, um den Sieg im Pokal zu feiern. Als der letzte Schuppen dichtmachte, hatte Pieters die Überlebenden – von denen einige auf dem Boden liegen, wie Paul jetzt erst bemerkt – mit zu sich eingeladen. Paul musste schon derart voll gewesen sein, dass er sich darauf eingelassen hatte. An Alkohol hatte es in Pieters' Bude wahrlich nicht gemangelt und irgendwer hatte noch ein ansehnliches Päckchen Gras aus dem Ärmel gezogen. War das einer der Spieler gewesen? Paul sieht sich um, um zu erkennen, wer da auf dem Boden liegt. Er erkannte N'Toko, Van Geele, Bourdouxhe und Makiavala – nein, von denen hatte keiner Gras dabei gehabt. Es musste einer der Fans gewesen sein, oder... nein, das kann nicht sein. Paul glaubt sich daran zu erinnern, das de Lange dabei gewesen war und ihm einen Joint angeboten hatte. Und tatsächlich, der Reporter liegt komatös in seiner eigenen Kotze. Ob er noch lebt? denkt Paul, beachtet seinen Erzfeind aber nicht weiter. Was nun? Wenn nur nicht diese verdammten Kopfschmerzen wären. Einmal mehr reibt er sich die Schläfen.
Einmal Miks Anti-Kater-Spezial? fragt Pieters, während er sich neben Paul aufs Sofa fallen lässt. Der Präsident reicht ihm ein Glas mit einer giftgrünen Flüssigkeit. Nur zu, das hilft!
Paul trinkt angewidert ein paar Schlucke. Geschmacklich ist Pieters Mix eine Katastrophe, aber es hilft tatsächlich ein wenig gegen den pochenden Schädel. Herr Pieters. beginnt er.
Mik. unterbricht ihn Pieters. Wir waren uns doch gestern einig, uns zu dutzen.
Ah. nickt Paul. Also, Mik... wir müssen die Spieler hier rausschaffen, bevor der Lange was mitbekommt.
Pieters wirft einen Blick über seine Schulter auf den Reporter. Ach, der wird so schnell nicht wieder aufwachen.
Trotzdem, lass uns auf Nummer sicher gehen.
Gut. Wecke du sie auf, ich mach uns noch ein paar Anti-Kater. sagt Pieters und steht voller Tatendrang auf. Er schwankt einen Moment, bevor er sich auf den Weg in die Küche macht.
Wenige Augenblicke später, die Spieler sind mittlerweile aufgewacht, lacht Pieters auf. Er schaut gerade auf sein Smartphone.
Was? fragt Paul.
Die Viertelfinalauslosung: wir spielen gegen den PSV Eindhoven. Das gibt ein super Stadtderby. grinst er und die fünf anderen Männer grinsen genauso breit zurück, während Paul sich dabei denkt: Jetzt nur noch beten, dass keiner von den Jungs zur Dopingkontrolle muss.
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Spielbericht
Der Showdown vor der Winterpause, es spielt der Erste gegen den Zweiten. Die Gäste aus Tiburg sind spielstark, passsicher und technisch gut, wir wollen dem mit Einsatz und Kampf beikommen und darüber zu unserem Spiel finden. Nachdem wir im Hinspiel offen wie ein Scheunentor waren, probieren wir's mit zunächst mit dem tiefstehenden 4-2-3-1, wir wollen uns aber trotzdem nicht verstecken. Im Vergleich zum Pokal gibt’s zudem zwei Änderungen: N'Toko muss aufgrund seiner Rotsperre Artien weichen und Lagouireh wird auf links außen spielen. Dafür rückt Makiavala hinter die Spitze und Vermeer sitzt erstmal auf der Bank. So hoffen wir, uns für die Hinspielpleite revanchieren zu können.
Es ist ein nervöser Beginn beider Teams, denn beiden wissen, dass mit dem Spiel ein Trend für den sich anbahnenden Meisterschaftskampf gesetzt werden könnte. Gewinnen wir, sind wir bereits sieben Punkte weg und haben mental Oberwasser. Umgekehrt könnte Willem II wieder rankommen und uns schwer zu schaffen machen.
Die Gäste gewinnen schneller ihre Sicherheit und lassen den Ball laufen, wir dagegen verursachen viele Fouls. Bereits in der fünften Minute muss Muyters einen Freistoß aus dem Winkel kratzen, das hätte auch anders ausgehen können. Es dauert eine knappe Viertelstunde, bis wir uns halbwegs ins Spiel kämpfen können und nach 17 Minuten erstmals aufs Tor schießen, aber Makiavalas Versuch aus 18 Metern landet in den Armen des Torhüters. Muyters kann auf der Gegenseite nach einem schönen Spielzug erneut retten (30.). Kurz darauf ist es soweit, der Gästekeeper schlägt einen langen Ball, den der Stürmer unbehelligt annehmen kann, schließlich gelingt es Artien den Ball wegzugrätschen, die Kugel landet beim gegnerischen Rechtsaußen, der einfach mal abzieht und Muyters überrumpelt: 0:1! Mir reicht's, wir spielen von nun an offensiver, ein Torschuss nach einer halben Stunde, das ist einfach zu wenig. Wir kommen prompt besser ins Spiel: in der 36. Spielminute setzt sich Lagouireh auf links durch, legt quer zu de Groot, der aus zehn Metern abzieht, aber der Torwart kann den Ball um den Pfosten lenken. Dann kommt die 42. Spielminute: Lagouireh bleibt zunächst an seinem Gegenspieler hängen, holt sich aber den Ball zurück und legt wieder auf de Groot ab, der sieht Makiavala und legt nochmals quer. Makiavala zieht ins kurze Eck ab. Tor! 1:1!
In der Halbzeit nehme ich keine Wechsel vor, da die letzte Viertelstunde ganz ordentlich war. Ich sage meinen Jungs aber, sie sollen sich zusammenreißen und Fußball spielen.
Es passiert eine ganze Weile gar nichts, erst als der eingewechselte Vermeer erstmals auf den Plan tritt wird es wieder spannend. Van Geele stecke auf ihn durch, Vermeer legt nochmals auf de Groot ab, der wieder sofort abzieht, aber wieder ist der gegnerische Torwart Sieger (68.). Wir sind besser im Spiel, aber einfach nicht effektiv genug. Das zeigt sich auch, als der Gästetorwart einen Fernschuss vom ebenfalls eingewechselten van Geele gerade noch über die Latte lenken kann und die anschließende Ecke von de Groot am Tor vorbei geköpft wird (75.). Wenig später vergibt auch Makiavala eine Freistoß haarscharf. Dann läuft es ganz dumm: Willem II kontert, Muyters kann halten, aber der Abpraller landet beim Gegner der nur noch einschieben muss: 1:2 (81.). Wir werden jetzt alles nach vorne und tatsächlich, in der Nachspielzeit zeigt de Groot wie wichtig er für uns ist: Vermeer schickt ihn auf die Reise und der Routinier zieht aus vollem Lauf ab und haut das Ding mit Gewalt in die Maschen. 2:2 (90+2.). Dummerweise denkt meine Hintermannschaft wohl, dass jetzt Feierabend ist und sie in die Weihnachtsferien können, aber die Gäste sehen das anders. In der dritten Minute der Nachspielzeit kann Muyters gerade noch mit einer Glanzparade retten. Einen Herzschlag später sieht er, wie die gesamte Hintermannschaft, aber ganz blöd aus, als eine flache Hereingabe am kurzen Pfosten landet und Derkx den Ball irgendwie ins Tor stochern kann. Mit 2:3 steht das Endergebnis fest.
Statistik
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Fazit:
Ich könnte im Stahl kotzen. Wieder kostet uns eine defensiv unkonzentrierte Leistung wertvolle Punkte. In den entscheidenden Zweikämpfen hat oft der letzte Wille gefehlt und auch deshalb haben wir viele Fouls begangen und das Spiel kaputt gemacht. Es nützt nichts, wenn man sich in der offensive zur zweiten Halbzeit steigert, wenn man defensiv immer wieder pennt. Ich habe starke Zweifel an der mentalen Reife einiger Spieler und gerade die Innenverteidigung benötigt vielleicht doch eine qualitative Aufrüstung. Wir werden sehen, wie wir unsere Probleme in den Griff bekommen können.
Das Urteil fällt vielleicht ein wenig hart aus, aber so habe ich mich direkt nach Abpfiff gefühlt. Außerdem hilft es ja nichts, die Dinge zu beschönigen. Naja, vielleicht lag's auch am Alkohol. ;)
Van Geele hat sich im Spiel eine Leistenzerrung zugezogen und fällt für 3-4 Wochen aus.
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Liebe Leute, aus Zeitgründen muss ich diese Story leider erstmal pausieren.
Genauer gesagt: im Moment komme ich kaum zum Spielen und noch weniger zum Schreiben. Ich würde sehr gerne weitermachen, aber das wäre im Moment nur "hingeschludert" und würde der Story nicht gerecht werden. Deshalb habe ich mich, schwerzen Herzens ;), dazu entschieden Paul Faltermeyers Erlebnisse erst einmal ruhen zu lassen und zu gegebener Zeit weiterzuschreiben. Keine Angst: es wird ganz sicher weitergehen, aber ich denke, es wird mindestens April, bis ich wieder regelmäßig etwas schreiben kann. Bis dahin wird es vielleicht vereinzelt Updates geben, aber ich will nichts versprechen. Ich hoffe, ihr könnt mir das nachsehen und seid dann wieder mit dabei, wenn es bei Paul weitergeht. Bis hierhin auf jeden Fall allen vielen Dank für's Mitlesen und -schreiben.
Euer Fuchs
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So! Endlich geht's weiter! :) Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt weiterschreiben soll. Der Grund dafür war der aufwendige Storystil und die Zeit, an der es mir eigentlich dafür fehlt. Mir macht es aber einfach zu viel Spaß hier zu schreiben und Paul ist einfach ein cooler Typ. ;) Also habe ich mich gefragt, wie ich weitermachen könnte. Ich wollte den Stil nicht gänzlich verändern, weil ich keine reine "Ergebnisstory" machen wollte, in der ich eine Saison nach der anderen durchzocke. Der eigentliche Gedanke des Geschichtenerzählens, der mir persönlich einfach wichtig ist, wäre dadurch verloren gegangen und von Paul, Pieters und Birgit wäre nicht mehr viel übrig geblieben. Auf der anderen Seite kann ich den Aufwand, denn ich pro Kapitel betrieben habe so auf Dauer nicht durchziehen. Ich habe mich nun dazu entschlossen, die "In-Story-Zeit" etwas zu beschleunigen, aber dennoch immer wieder kurze Story-Episoden mit den verschiedenen Charakteren einzubauen. Die Spielberichte werde ich auch kürzen - in der Vorbereitung gibt es jetzt leider gar keine - da diese auch immer viel Zeit schluckten. Das folgende Kapitel fasst die Wintervorbereitung zusammen, dabei gibt's viel "kursives" und wenig Story. Ich denke in den nächsten Kapiteln (die unregelmäßig folgen werden) wird sich ein einheitlicher Stil einpendeln. Über Feedback bin ich natürlich immer froh! Und nun, wie immer: viel Spaß beim Lesen! :)
Kapitel 27: Zurück im Spiel
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Verletzungen: Vermeer wird uns mit einer Knöchelverstauchung ca. 5 Wochen fehlen (das passierte noch unmittelbar nach Van Geeles Verletzung im Dezember).
Es ist der erste Tag des Jahres 2014. Paul öffnet die Tür zur Geschäftsstelle des FC Eindhoven und macht sich auf direktem Wege in Richtung Pieters Büro. Die beiden hatten einen Termin für Neujahr vereinbart, um eine Lagebesprechung abzuhalten. Paul hat ziemlich genaue Vorstellungen von dem, was er Pieters vortragen will und hofft, dass Pieters von den Silvesterfeierlichkeiten nicht allzu verkatert sein wird. Andererseits würde ihm das vielleicht helfen, seine Ziele durchzudrücken. Er betritt Pieters Büro, das wir immer in einen dunstigen Schleier gehüllt zu sein scheint und setzt sich, ohne die Aufforderung des Präsidenten abzuwarten, auf den Stuhl gegenüber des Schreibtisches seines Chefs.
Pieters blickt müde auf: Faltermeyer, schön, dass du da bist. Frohes Neues Jahr!
Danke, gleichfalls. nickt Paul.
Also, wie ist die Lage? So wie ich das sehe, sind wir Aufstiegskandidat Nummer Eins. grinst der Präsident seinen Trainer lausbubenhaft an.
Wir haben vielleicht einen guten Kader, aber die anderen Mannschaften auch... Mik. Wenn wir direkt aufsteigen wollen, brauchen wir noch Verstärkung, vor allem in der Abwehr. Und dafür brauchen wir Geld, dass nicht im Budget ist.
Geld? Hmmm... macht Pieters und sieht einige Unterlagen durch. Er murmelt etwas Unverständliches vor sich hin. Paul versteht nur die Wortfetzen. Hier etwas verschieben... das sind dann... dort was abzweigen... vielleicht... ja, ja! Pieters nickt eifrig und sagt dann zu Paul: Okay, wir können ein wenig Geld locker machen. Für mehr als einen Spieler wird es aber nicht reichen.
Wenn wir dafür einen guten Spieler holen können, ist das ausreichend. Wir brauchen einen schnellen, zweikampfstarken Innenverteidiger, wenn wir weiterhin mit so hoher Abwehrkette spielen wollen. Ansonsten bekommen wir einfach zu viele Gegentore.
Also schön. Du bekommst deinen Spieler. Dann will ich aber auch das wir direkt aufsteigen. Platz Eins ist jetzt Pflicht!
Paul seufzt. Letztlich hat er damit gerechnet, dass Pieters das fordern würde. Paul ist das allerdings nicht unrecht, so sind die Spieler weiterhin motiviert und er selbst würde sich natürlich auch über die Zweitligameisterschaft freuen. Gut, dann steigen wir auf. sagt er und verabschiedet sich.
Kurz bevor er die Tür erreicht sagt Pieters: Und Faltermeyer, versau das nicht, sonst sind wir beide am Arsch. Paul nickt und geht hinaus.
Vorbereitung:
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Insgesamt eine durchwachsene Vorbereitung. Teilweise spielten wir souverän, spielbestimmend und verdammt effektiv. Teilweise wiederum fahrig und ineffektiv – gegen manch einen Gegner holten wir zu wenig raus. Aber in erster Linie ging es mir darum, ein 4-4-2 als Alternative auszutesten und es scheint zu funktionieren. Die Frage ist nur, ob es auch unter Wettbewerbsbedingungen stand hält. Waalkens erhielt im neuen System seine Chance und spielte gute Partien. Ich muss zugeben, dass ich seine Qualitäten unterschätzt habe, und werde ihm auch in der Liga endlich Spielzeit zugestehen. Wichtig ist aber, dass sein Partner im Mittelfeld seine Zweikampfschwäche kompensieren kann.
Taktik:
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Im Laufe der Vorbereitung konnten wir bereits zwei Verpflichtungen für die neue Saison abschließen. Aart Verberne und Ricardo Ippel, zwei talentierte Spieler, kommen ablösefrei zu uns. Verberne soll Druck auf Van Son ausüben und diesem vielleicht auch ermöglichen weiter vorne zu spielen, wo er ebenfalls über große Qualitäten verfügt. Ippel wird sicherlich im zentralen Mittelfeld eine große Verstärkung sein, zumal Beekmans ja auch nicht jünger wird. Außerdem verfügt er mit seinen 23 Jahren schon über etwas mehr Erfahrung als beispielsweise Deschilder und qualitativ ist er besser als Van Geele.
Verberne:
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Ippel:
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Zweegers wurde an DOVO Veenedaal ausgeliehen, womit wir uns die Gehaltskosten sparen.
Den gewünschten Innenverteidiger konnte ich allerdings erst nach Abschluss der Wintervorbereitung verpflichten. Die Verhandlungen zogen sich ein wenig hin. Luis Pedro kommt für 20.000 Euro zu uns und erhält einen Vertrag bis 2016. Er ist jung – verfügt also über Entwicklungspotenzial – und vor allem das, was ich wollte: schnell und gut im Tackling. Zudem verfügt er für seine 22 Lenzen über gute mentale Werte.
Pedro:
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Verletzungen gab's während der Vorbereitung natürlich auch: Bourdouxhe fiel aus, wurde aber von uns dennoch dauerhaft vom großen PSV Eindhoven verpflichtet. Es stellte sich nämlich heraus, dass eine Ablösesumme von 7.500 Euro festgelegt war, was für einen Spieler dieser Qualität ein absolutes Schnäppchen ist. Beim Gehalt konnten wir uns auf 5.500 Euro/ Monat einigen, allerdings müssen wir bei den Prämien kräftig in die Tasche greifen – ein stark leistungsbezogener Vertrag: mir soll's recht sein. Bourdouxhe bleibt bis 2016 und wurde rechtzeitig zum Restrückrundenstart wieder fit. Deschilder fiel leider kurz davor für 3-4 Wochen aus.
Also dann: auf ins Restprogramm!
Und zur Erinnerung noch einmal ein Blick auf die Tabelle:
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Kapitel 28: Es wird wieder ernst!
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Statistik:
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Spielbericht:
Wir treten beim Tabellensechsten mit dem neuen 4-4-2 an. Weil N'Toko noch gesperrt ist, bekommt Neuzugang Pedro direkt die Möglichkeit von Beginn an sein Können unter Beweis zu stellen. Unser Ziel ist es gut aus der Winterpause zu kommen, um die Verfolger auf Distanz zu halten und wir legen direkt gut los.
Chancen durch de Groot (7., 8., 35.) und van den Hurk (14.) können aber nicht genutzt werden. Wir fangen uns daraufhin ein dummes Tor: der gegnerische Torwart schlägt ab, unsere Abwehr pennt, der Stürmer rennt allein auf Muyters zu und verwandelt. Kurz vor der Pause kann van Son mit einem Fernschuss noch ausgleichen. Trotz Systemumstellung in der zweiten Hälfte können wir das Spiel nicht mehr gewinnen. Insgesamt war das zu wenig. Gunst muss im Spiel zudem eine Gelbsperre absitzen.
18.01. Luis Pedro fällt mit Rippenprellung 8-10 Tage aus.
23.01. de Wilde wird auf eigenen Wunsch nach UNA Veldhoven (3. Liga) ausgeliehen. Er will Spielpraxis sammeln.
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Statistik:
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Spielbericht:
Ich habe das System leicht umgebaut, in der Hoffnung mehr Stabilität zu erlangen, denn defensiv war das gegen Rotterdam nichts. Es geht aber so rein gar nichts und wir können uns bei Muyters bedanken, dass er einen katastrophalen Bock von Hollart bereinigen konnte. Ich stelle auf 4-2-3-1 um. Nieveld erweist uns einen Bärendienst indem er wenig später den Ball ins eigene Tor köpft. Lagouireh kann aber kurz darauf nach einem Zuspiel von de Groot ausgleichen, der vor der Pause das Spiel dreht – Waalkens hatte den Ball gekonnt durchgesteckt.
Den Ausgleich fangen wir uns in der 63. Minute, nachdem wir ein wenig Ping-Pong im eigenen 16er gespielt haben – den Versuch einer guten Abwehr kann ich wohl in dieser Saison begraben... Immerhin funktioniert die Offensive: wieder ist es de Groot, der nach Flanke von van Son den Führungstreffer erzielt. Positiv ist, dass wir nach den Gegentoren immer wieder zurückgekommen sind und Platz 1 behauptet haben. Das 4-2-3-1 bleibt mein System der Wahl, da es – trotz vieler Gegentore – den größten Erfolg verspricht.
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Statistik:
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Spielbericht:
Viertelfinale! Wer hätte bei den Auslosungen gedacht, dass wir so weit kommen. Vor 35.000 Zuschauern legen wir mit einem traumhaften Spielzug über drei Stationen los, scheitern aber am gegnerischen Torwart, der seine Mannschaft in den ersten 10 Minuten im Spiel hält. Dann zeigt der Tabellenführer der Eredivisie, was er kann: die erste Chance wird eiskalt genutzt. Wir spielen weiter gut mit, fangen uns vor der Pause aber noch das 2:0. Auch die zweite Halbzeit läuft genau so weiter. Letztlich gewinnt nicht unbedingt die bessere Mannschaft, denn wir waren auf Augenhöhe, aber die effektivere Mannschaft. Somit ist es ein verdienter Sieg für PSV Eindhoven.
Nach der bitteren Niederlage im Pokal hatte die Mannschaft einen Tag frei bekommen - als Belohnung, denn die Spieler hatten wirklich alles gegeben. Ein Blick auf die Statistik reicht, um das zu sehen, findet Paul, auch wenn de Lange in seinem Käseblatt von einer blamablen Vorstellung schrieb. Letztlich fehlt seiner Mannschaft einfach noch ein wenig Erfahrung, Cleverness und Klasse, um solche Spiele zu gewinnen. Immerhin kann sich jetzt jeder auf die Liga konzentrieren und den Aufstieg eintüten.
Einen weiteren Tag darauf steht Paul schon wieder auf dem Trainingsplatz, die Mannschaft um sich versammelt.
„Also Männer, jetzt müssen wir den Kopf frei bekommen und uns auf das nächste Spiel konzentrieren. Lasst uns diese Liga gewinnen!“
Die Spieler stimmen lautstark zu und feuern sich gegenseitig an. Nach dem Pokalspiel wollen sie zeigen, dass es auch anders geht – es ist eine typische Trotzreaktion.
Paul gibt einige Anweisungen und überlässt dann die Trainingseinheit seinen Assistenten. Er nutzt die Zeit um einige Spieler zur Seite zu nehmen und in ein persönliches Gespräch zu verwickeln. Waalkens, der in den letzten Wochen richtig aufgeblüht ist, ist der erste.
„Du hast gute Leistungen in den letzten Wochen gezeigt. Mach weiter so! Deine Spielübersicht ist super, deine Pässe helfen uns. Arbeite einfach weiter an deinem Zweikampfverhalten und das wird noch richtig, richtig gut!“
Waalkens bedankt sich für das Lob und sichert Paul zu, sich weiterhin reinzuhängen. Paul hätte wirklich nicht gedacht, dass der Junge sich noch in die erste Elf spielt, aber gut: jeder hat eben seine Chance verdient.
Als nächstes ruft Paul Maxime Gunst zu sich. Mit ihm war er in den letzten Wochen nicht mehr so zufrieden.
„Was gibt’s Coach?“, fragt der junge Mann.
„Ich muss mit dir über deine Leistungen in den letzten Wochen reden. Du bist seit der Winterpause nicht mehr richtig in die Gänge gekommen, leistest dir viele kleine Fehler und bist nicht mehr so bissig in den Zweikämpfen. Was ist los?“, erklärt Paul ihm die Situation.
„Ich weiß nicht, ich merke ja auch, dass es bei mir nicht so läuft...“, Gunst wirkt ziemlich ratlos, als er das sagt.
„Okay, pass' auf: ich habe weiter großes Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten. Du hast es drauf, das hast du schon gezeigt. Konzentriere dich einfach auf das, was du kannst und hol dir dein Selbstvertrauen zurück, dann wird es von ganz alleine wieder laufen. Du kommst wieder in Form!“, muntert Paul ihn auf. Als Gunst sich wieder dem Training anschließt, hofft Paul im Stillen, dass er recht behält und sich der Junge wieder fängt.
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Spielbericht:
Wir gehen gleich von Anfang an drauf, und wollen zeigen, wer der Herr im Haus ist. N'Toko besorgt nach fünf Minuten per Kopf das 1:0 nach einer Ecke. Nach einem schönen Spielzug erhöht Lagouireh in der 37. auf 2:0. Im Grunde spielen nur wir. Kurz vor der Pause lässt sich dann ausgerechnet Gunst auf der Außenbahn überrennen, Pedro ist zentral nicht bei seinem Gegenspieler, der Muyters nach der fälligen Flanke keine Chance lässt. Die zweite Halbzeit ist fahriger, wenngleich wir weiter am Drücker sind. Waalkens erzielt kurz vor Schluss das Tor zum mehr verdienten 3:1 Endstand. Bei den Chancen und dem Spielverlauf hätten wir eigentlich höher gewinnen müssen. Wieder sind es außerdem ärgerliche individuelle Fehler, die zum Gegentor führen.
Dummerweise hat sich Lagouireh während des Spiels verletzt. Er fällt mit einer Fußgelenkverstauchung für 6-7 Wochen aus.