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Stories und Onlinespiel => Stories, Lets Plays und Challenges => Thema gestartet von: Mourinho am 16.August 2005, 10:38:10

Titel: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 16.August 2005, 10:38:10
Also, bevor hier die Story beginnt, erstmal eine kleine Ansprache.  ;)
Die Story wird ein Spin-off zu "Mein Leben" und wird daher genauso informationsreich sein, wie "Mein Leben". Also gar nicht.  ;D Wer genaue Analysen von Spielen, die Noten der Spieler, die Startaufstellung bei jedem einzelnen Spiel, ausführliche Spielberichte will, der ist hier NICHT richtig. 

Wer wieder eine lustige Story, in der es sogar ab und zu um Fußball geht  ;), lesen will, dem heiße ich herzlich willkommen und wünsche ihm viel Spaß. -JM
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 16.August 2005, 11:53:05
London, Heathrow
Nur ein normaler Tag


"Was zum Teufel tue ich hier eigentlich, Kenyon?" Roman Abramovich und Peter Kenyon warten auf einer kleineren Landebahn am größten Flughafen Britanniens. "Wir warten auf den Präsidenten des US Palermo." Roman schlägt Peter mit der Hand auf den Hinterkopf. "Ich weiß, was wir hier machen, aber warum, weiß ich nicht." Peter fasst sich an die getroffene Stelle und massiert seine Glatze. "Oh, entschuldigung, Boss. Wir warten hier, weil Sie ihm etwas schulden." Roman zieht überrascht seine Augenbrauen nach oben. "Tue ich das?" Peter nickt. "Ja, vor einpaar Jahren hatten Sie doch dieses Problem mit ihrer Yacht."

BILD (http://www.fotbolti.net/pistlar/myndir/roman/2.jpg)
Warten am Flughafen

"Du meinst, als irgend ein Idiot den falschen Sprit eingefüllt hatte." Wieder nickt Peter. "Ja, das war es." Roman schüttelt den Kopf genervt. "Weißt du noch, was ich getan habe, als ich den Schuldigen damals fand?" Kenyon schließt die Augen, als wenn er sich an einen anderen Ort hin wünschen würde. "Nein, das wollte ich damals schon nicht wissen. Aber Sie sagten irgendwas von einem ehemaligen KGB-Freund, der ihn sich zur Brust nahm. Nun verschonen Sie mich bitte mit Details."
"Warum? Willst du deine Unschuld nicht verlieren?" Roman lacht über seinen Witz. "Und dann hatte mir dieser Italiener geholfen, oder wie?" Peter bläst die Backen auf. "Ja, er hat ihre Yacht abgeschleppt oder die Reparatur schneller angefertigt als sonst. Wobei das dann wohl eher seine Mitarbeiter waren."
"Was du nicht sagst, Kenyon." Ein kleiner Lear-Jet senkte sich langsam auf den Flughafen zu. "Boss, da! Das muss er sein." Roman gähnt nur. "Kenyon, wie heißt der eigentlich?" Peter bleibt wie vom Blitz getroffen stehen. "Scheiße,äh, verzeihung. Ich, ähm." Er zieht sein Notizbuch heraus und blättert wie verrückt. "Kenyon, überfordert Sie die Frage?"
"Ja, äh, nein, aber wo ist denn...?" Roman faltet die Hände zum Gebet. "Großer Gott, gib mir Kraft um so viel Blödheit zu überleben." "Seit wann sind Sie gläubig?" Roman rollt die Augen. "Ich bin nicht gläubig, ich bin Sowjet. Wir glauben an Wodka und Lenin." Er lacht laut auf. "Warum ist José eigentlich nicht mitgekommen? Der versteht meine Witze jedenfalls."
Peter zieht ein Handy aus seiner Hosentasche. "Kenyon, Sie müssen ihn jetzt nicht anrufen um ihm den Witz zu erzählen." Peter macht ein eigenartiges Gesicht bis er versteht, was der verrückte Milliardär meint. "Oh, nein. Ich wollte nachfragen, wie unser Besucher heißt. Verdammt, keinen Empfang." Roman zieht Peter das Handy aus der Hand. "Das ist das Problem mit diesen Dingern. Sie haben nie Empfang.", sagt er und wirft das Handy auf die Landebahn, wo gerade der Jet landet.
Kenyon überlegt sich einen Moment, ob er es wieder holen soll, entschließt sich dann aber, dass sein Leben doch zu wichtig ist, um es für ein Handy zu riskieren. Er könne es ja auch noch holen, wenn der Jet stehe, dachte er sich einen Moment, doch ausgerechnet über dem kleinen Mobiltelefon kommt der Jet zum Stehen. Peter schaut Roman böse an. "Was ist denn, Kenyon? Sie können sich ein Neues leisten. Wie viel zahle ich ihnen? Fünf Millionen pro Jahr? Also bitte." Peter ist jetzt noch frustrierter. "Nein, nur zwei Millionen. Mourinho bekam letztes Jahr mit Prämien zwanzig." "Der vergisst auch keine Namen." Schachmatt.

BILD (http://news.bbc.co.uk/media/images/38553000/jpg/_38553929_peter_kenyon220.jpg)
Kenyon hat schon seit langem nichts mehr zu lachen

Roman geht auf den Jet zu, dessen Türen sich gerade öffnen. "Merk dir doch mal selber einen Namen, du Idiot, ich bin doch nicht deine Sekretärin.", flüstert Peter und bleibt hinter Roman. Ein Italiener nach dem anderen steigt aus dem Jet. Roman dreht sich zu Kenyon um und fragt mit wütendem Blick. "Und wie soll ich jetzt wissen, welcher der Obermafiosi unter diesen ganzen Pizzafressern ist?" Peter wischt sich die Spucke, die ihm gerade im Auge getroffen hat, ab. "Aber Sie haben den Mann doch schon mal getroffen." "Ja, und? Weißt du eigentlich, wie viele Menschen ich pro Woche kennenlerne?" "Roman!", eine heitere Stimme, die  aus der Richtung des Flugzeuges kommt.
Roman dreht sich um und geht auf den Mann mit den offenen Armen zu. Sie umarmen sich, als der Italiener Roman auf einmal einen Kuss auf die Lippen gibt. "So macht man das doch bei euch in Rußland?", der Italiener lacht herzlich. Roman ist offensichtlich angewiedert und reißt sich sanft aus dem Griff. "Ich muss leider gleich wieder weiter fliegen, aber für ein kurzes Gespräch hast du sicherlich Zeit, oder?" Roman merkt sofort, dass das keine Frage ist. "Lass uns doch kurz in meinen Jet gehen, während er betankt wird. Du kannst deinen Butler natürlich mit reinnehmen." Er blickt in Richtung Kenyon. "Bei ManU wurde ich jedenfalls noch ansatzweise geachtet." Der Italiener hört das nicht mehr, da er bereits wieder seinen Jet betritt. Roman kommt einen Schritt auf Peter zu und flucht erst eine Weile auf russisch. "Der Idiot küsst mich hier einfach so. Ich finde soetwas einfach ekelhaft. Bei Putin sage ich ja nichts, aber dass da jetzt so ein Möchtegern-Pate kommt und mir einen aufdrückt."

BILD (http://fussball.kaywa.ch/files/images/2004/11/mob648_1101114971.jpg)
Der Pate aus Palermo

Sie betreten den Lear-Jet. "Setzt euch doch beide.", sagt der Italiener in einem Ton, der an Brando in der Pate erinnert. "Ich muss leider gleich zur Sache kommen. Vor langer Zeit habe ich etwas für dich getan und damals sagte ich: Eines Tages, vielleicht auch nie, werde ich dich um einen Gefallen bitten. Bis dahin ist die Repartur mein Geschenk an dich, am Hochzeitstag meiner Tochter." Roman erinnert sich wieder daran und flüstert zu Kenyon. "Jetzt weiß ich es wieder. Das Seltsame war damals, dass er gar keine Tochter hat."
Und zum Italiener lauter. "Ich erinnere mich." Der Italiener nickt und hebt eine Katze hoch um sie zu streicheln. "Nun ja, der Tag ist gekommen. Ich brauche deine Hilfe. Mein Verein ist seit Jahren erfolglos. Ich brauche einen Trainer und ich möchte von dir nun Deinen."
"Mourinho?", schreit Kenyon. Ein großer Italiener tritt von hinten einen Schritt auf Kenyon zu, der es mit der Angst bekommt und sich sofort entschuldigt. "Marcello, ruhig." Der Große tut, was sein Boss ihm befiehlt. Roman schnappt sich ein Glas und trinkt es aus. "Mourinho ist ein freier Mensch. Ich kann ihm nicht sagen, dass er dein Team trainieren soll." Der Italiener überlegt kurz. "Bring ihn dazu, sonst tue ich es auf meine Art. Stimmt's, Marcello." Der Große grinst. Kenyon schluckt vor Angst schwerfällig. "Und wenn ich ihn nicht abgeben möchte?" Kenyon fängt zu schwitzen an. "Boss, Sie sollten vielleicht..."
"Klappe, Kenyon." Der Italiener setzt sich in seinem Stuhl auf und lässt die Katze wieder laufen. "Dann wirst du Maurizio Zamparini kennenlernen." Der Große zieht das Messer und Kenyon ist vor Angst schon ganz starr. "Jetzt wissen wir endlich den Namen." Roman grinst. "Boss, tun Sie, was er sagt." Der Große kommt näher. "Ja, tun Sie, was er sagt, Boss." Zamparini grinst. "Also, was ist? Kriege ich Mourinho?" Der Große kommt noch einen Schritt näher. "Ok, ok. Ich, ähm, geben Sie mir einen Moment." Roman sieht nach oben, überlegt kurz und blickt danach wieder zu Zamparini. Er lächelt Zamparini an, der zurück lächelt. "Nur über meine Leiche, du Arsch." Roman wirft das Glas mit voller Wucht in das Gesicht des großen Marcellos, der sofort blutend zu Boden geht. "Du bekommst deinen Trainer natürlich, Zamparini, weil ich dir etwas schulde, aber nicht Mourinho. Und merk dir eins." Er packt Zamparini am Kragen. "Danach will ich nie wieder etwas von dir hören, du Brando für Arme. Und das allein schon deshalb, weil ich nie wieder von dir geküsst werden will." Jetzt sieht Zamparini geschockt aus und kann nur noch nicken. "Los, Kenyon, wir gehen." Im Vorbeigehen tritt Roman Marcello noch einmal ins Gesicht. "Das ist dafür, dass du Kenyon Angst gemacht hast. DAS darf nur ich."

BILD (http://baobongda.com.vn/multidata/7721680662421044Abramovich.JPG)
Roman offenbart eine unbekannte Seite

Als Roman und Peter das Flugzeug verlassen, frägt Peter aufgeregt, wie er das gerade tun konnte. "Was meinst du, Kenyon?" Kenyon wischt sich den Schweiss von der Stirn. "Ich konnte mich vor Angst kaum bewegen." Roman lacht. "Oh, bitte. Als ob die wirklich jemand umbringen würden, bloß für einen Trainer. Und dann erst recht nicht jemanden, der so wichtig ist, wie ich. Ich kenne diese Leute. Die wollen nur anderen Angst machen, aber sie trauen sich nichts. Bei armen und alten Leuten in Italien klappt vielleicht sogar." "Woher wissen Sie das denn eigentlich alles?" "Ich sehe vielleicht unschuldig aus, aber glaub mir, man wird nicht unschuldig Milliardär in Russland." Roman grinst und denkt an eine aufregende Vergangenheit. [/i]
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Omegatherion am 16.August 2005, 13:10:29
Ein vielversprechender Beginn. Einfach köstlich.
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Eddy am 16.August 2005, 13:58:16
Hey,

du hast echt Talent für sowas, also ich kenne kaum jemanden der sich Situationen so gut ausdenken kann und die dann auch noch so aufschreiben kann, wie du. Das hattest du ja schon in deiner anderen Story bewiesen :)
Naja mal schaun wies jetzt hier weiter geht  :)
Ich werde aufjedenfall mitlesen =)
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 17.August 2005, 11:32:28
London, bei Mourinho
Family Business


"Musst du diesen 'Yellow Press Schwachsinn' lesen?", fragt José seine Frau Tami. "Ich finde es interessant. Wobei interessant übertrieben ist. Es unterhält mich einfach." José stellt sich hinter Tamis Stuhl und blickt auf die ausgebreitete Zeitung. "Weißt du, was mir nicht gefällt?" "Ja, dass da zu oft Mourinho steht und du nicht mehr jedesmal gemeint bist." José fährt sich mit einer Hand durch sein Haar. "Was soll das denn jetzt heißen? Mir gefällt einfach nicht, dass etwas über die Familie in der Zeitung steht."

BILD (http://www.army.mod.uk/img/li/sUN%205%20aPR.jpg)
José & die Yellow Press, das kann nicht lange gut gehen

Tami dreht sich zu José. "Wo steht denn etwas über die Familie? Es steht einfach über ein Mitglied der Familie viel drin und..." José winkt ab und will gehen. "José Mario Santos Mourinho Félix, jetzt hörst du mir bitte zu. Dir gefällt nicht, dass ein anderer Mourinho in den Medien genauso vertreten ist wie du." José lacht abfällig. "Oh, bitte. Miguel steht in der Klatschspalte. Warum sollte ich darauf neidisch sein?" Tami blickt ihn fragend an. "Sag du es mir."
José setzt sich neben Tami. "Ich bin nicht neidisch, aber es gefällt mir einfach nicht. Er sollte keinen Nachtclub aufmachen. Ich sagte ihm, dass er ein Restaurant oder soetwas eröffnen soll." Tami setzt sich in eine angenehmere Position. "Lass doch deinen kleinen Cousin machen, was er will. Immerhin ist er jetzt schon 32, du kannst ihn nicht mehr kontrollieren."
"Ja, aber wer hat denn den Club bezahlt? Ich habe alles bezahlt." "Und wie ich dich kenne, wirst du ihm das die nächsten Jahre auch immer wieder sagen, damit er weiß, dass er das alles dir zu verdanken hat." José blickt sie verärgert an. "Höre ich da einen Hauch Ironie heraus?"
"Nicht nur einen Hauch, Schatz. Aber du solltest ihm auch mal loben, der Club ist super geworden oder was meinst du, warum er ständig in den Medien ist? Vielleicht waren alle zuerst nur am Club interessiert, weil es dein Club ist und alle sehen wollten, ob der große Mourinho auch mal feiert, aber nun kommen alle Berühmtheiten nur wegen Miguel Mourinho und dem Club selber und nicht wegen José Mourinho. Und außerdem macht der Laden auch noch Gewinn. Ich darf dich daran erinnern, dass du als Besitzer den gesamten Gewinn bekommst, während Miguel nur Gehalt von dir bezieht. Also, was passt dir nicht?" José kratzt sich am Ohr. "Allein schon der Name des Club: 'The Special Place'."
Tami lacht. "Na ja, dass er sich damit über dich lustig macht, ist nun wirklich nicht so schlimm, oder? Immerhin hast du mit diesem 'Special One'-Getue angefangen. Du solltest wirklich mal mit in den Club kommen. Er ist großartig." José steht auf und schnappt sich eine Wasser Flasche. "Du weißt, dass ich dieses Celebrity-Zeug nicht mag. Ich bin nicht Miguel." Tami grinst. "Na ja, ein paar Berühmtheiten magst du doch sicherlich auch." José nimmt einen Schluck aus der Wasserflasche. "Ich weiß, ich soll nicht aus der Flasche trinken, aber du nervst mich im Moment." Tami kriegt das Grinsen nicht aus dem Gesicht. "Ja, Mr Mourinho, ein paar hübsche Schauspielerinnen sind immer im Club. Die würden dir sicher gefallen."

BILD (http://www.baobongda.com.vn/multidata/68558999298236Mourinho.JPG)
Die Unterhaltung wird José langsam unangenehm

"Du weißt doch, dass neben dir alle häßlich sind." "Aha, wie beim letzten mal, als wir Jude Law und Sienna Miller bei einem Wohltätigkeitsball trafen?" José trinkt noch einen Schluck. "Wer sind diese Leute?" Tami zieht ein gespieltes böses Gesicht, als wenn sie sagen wolle, dass er nicht so vergesslich sein kann. José lacht. "Ok, ich erinnere mich an Sienna, aber wer ist Jude Law?"
"Typisch, José, wir haben gestern einen Film mit ihm in der Hauptrolle gesehen." José stellt die Flasche wieder auf den Tisch. "Oh, stimmt. Siehst du? Ich vergesse diese berühmten Menschen ständig, weil sie mir egal sind. Ich hätte Sienna auch vergessen, wenn Miguel mir nicht erzählt hätte, dass er etwas mit ihr ha, ach egal." Tamis Unterkiefer fällt runter. "Nein! Das ist, wow, wirklich?" "Ja, er, was mache ich hier eigentlich? Jetzt werde ich schon so wie du und tratsche über das Leben anderer Leute. Siehst du, dass ist das Problem. Miguel und ich sind grundverschieden. Er hat jede Woche eine Andere und ich habe seit über zwanzig Jahren die Gleiche."
"Oh, José, so ein schönes Kompliment hast du mir noch nie gemacht." José bemerkt seinen Faux-pais. "Tut mir leid, du weißt, was ich meine. Miguel war schon immer an dieser Welt der Superstars interessiert, mir war es immer egal. Er ist der Filmfreak, der sich jeden Schauspieler und jeden Regisseur merken kann. Er ist der, der jede DVD besitzt." Tami überlegt kurz. "Na ja, ich habt auch Gemeinsamkeiten. Die Liebe zum Fußball."
"Tami, aber das ist doch wieder ein Unterschied. Er hätte etwas werden können, hat aber nie dafür gekämpft. Ich hatte kein Talent und habe es geschafft, wenn auch nur als Trainer. Er hatte Talent, er war mit 15 Jahren der vielleicht beste Fußballer in Portugal. Weißt du noch, dass ich ihn damals mit zu Barca genommen habe. Bobby Robson meinte, dass er unglaublich talentiert sei. Miguel war die Hoffnung der Familie, nachdem ich als Fußballer völlig versagt habe. Und was hat er getan, er ist abgestürzt."

BILD (http://www.turksportal.net/tsi/v2/image/Haber/robson_mourinho.jpg)
Mourinho, früher mal Co-Trainer bei Barca

Tami merk, dass sie Miguel verteidigen muss. "Das ist nicht fair. Die ganze Familie hat ihm doch immer gesagt, dass er etwas großes erreichen muss. Ich weiß doch, wie das damals bei euch war. Kaum setzte sich der arme Junge mal an den Tisch, schon wurde er über Fußball ausgequetscht. Ständig sagte man ihm, was er verbessern musste. Viele brechen an diesem Druck zusammen."
José schüttelt den Kopf. "Nein, ein Mourinho hätte damit zurecht kommen müssen." Tami steht auf um zu gehen. "Du bist ein Dickkopf, José."
"Und selbst als es als Fußballer nicht geklappt hat, wollte ich doch, dass er mein Co-Trainer wird. Ich habe ihm überredete die Trainerlizenz zu machen, aber er wollte nicht unter mir arbeiten." Tami bleibt an der Tür stehen. "Meinst du, dass das für Miguel einfach wäre? Unter dir zu arbeiten? Und ständig hätte er hören müssen, dass er den Job nur hat, weil er der kleine Mourinho ist." Sie geht und schließt die Tür hinter sich.
José lehnt sich zurück und denkt an die Vergangenheit. Wie Miguel ihm im Alter von zehn bereits ausspielen konnte, obwohl er damals nur halb so groß war. Wie der kleine Miguel ihm erzählte, dass er mal bei Real Madrid unter Vertrag stehen wird. Oder wie Miguel, dann... Josés Handy klingelt und er wird aus dem Tagtraum gerissen. "Mourinho? Ja, Roman. Ich kann gleich kommen. Nein, kein Problem, mich hält sowieso im Moment nichts hier zu Hause."[/i]
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: brainscan am 17.August 2005, 12:36:48
HERRLICH, man sollte deine storys als drehbuch nehmen und verfilmen. einfach klasse
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 17.August 2005, 17:51:23
London, Fulham Road
Russische Roulette


"Setz dich, José." Roman zeigt auf den Stuhl vor dem riesigen Schreibtisch. "Ich habe mich heute morgen mit dem Präsidenten des US Palermo getroffen." José nickt. "Maurizio Zamparini, richtig? Komisch, diese Namen vergesse ich nie." "Wie bitte?" Mourinho merkt, dass er vorhin laut gedacht hat. "Entschuldigung, musste nur an den kleinen Streit mit meiner Frau von vorhin denken."
Roman setzt sich an den Tisch. "Wie auch immer. Ich schulde ihm etwas und du weißt, wie diese Italiener sind, wenn man sie mal um einen Gefallen gebeten hat. Nun ja, Zamparini ist zwar keiner, den ich gerne küsse, aber ich habe zugesagt, dass ich ihm einen Trainer suche." Mourinho nickt geistesabwesend, da er gedanklich weit entfernt ist. "Wie kommt er ausgerechnet auf dich, Roman?"

BILD (http://dwh.goal.com/multimedia/119-6.GIF)
Der US Palermo sucht einen neuen Trainer

"Eigentlich wollte er ja dich als neuen Trainer, deswegen kam er auch gleich zu mir, aber das konnte ich ihm ausreden. Also kommen wir zum Punkt: Kannst du mir irgend einen empfehlen? Ich habe mir gedacht, dass du vielleicht einen Assistenten abgibst oder brauchst du alle?"
Mourinho überlegt kurz. "Hmm, brauchen? Nein, ich brauche nicht alle, aber ich würde ungern einen abgegeben. Immerhin habe ich sie ja alle perfekt eingeteilt. Ich weiß, dass viele Leute - warum rede ich eigentlich um den heißen Brei? - ich weiß, dass Kenyon denkt, dass ich zu viele habe, aber so kann man sich besser um jeden einzelnen Spieler kümmern. Also ich würde ungern einen abgeben, aber wenn es sein muss, wäre es nicht so schlimm. Ich würde sicherlich Ersatz finden."
Roman winkt ab. "Nein, nein. Mach dir keine Umstände, erst recht nicht für Zamparini. Dann muss ich mir einen Anderen suchen." Er macht eine kurze Pause um sich seine folgenden Sätze zurechtzulegen, während Mourinho wieder an Miguel denkt. "Weißt du, José, ich habe mir schon überlegt einfach irgend jemanden nach Palermo zu schicken. Das wäre sicherlich eine lustige Idee. Eine Frau wäre sicherlich interessant, oder was meinst du?"
Die Frage reisst José aus einem erneutem Tagtraum. "Könntest du ihm einfach so jemanden schicken? Und er müsste diese Person wirklich akzeptieren? Ist er dein Sklave?" Roman nickt grinsend. "Ja, ich habe da so eine Abmachung mit ihm gemacht und glaub mir, wenn ich sage 'das ist dein neuer Trainer', dann wird er nicht wiedersprechen."
"Miguel.", murmelt José leise vor sich hin. "Was hast du gesagt?" "Ach nichts. Nicht so wichtig." Roman bleibt allerdings beharrlich. "Nein, sag nur." José atmet tief ein. "Nun ja, Miguel, mein Cousin..." Roman unterbricht ihn. "Du meinst Londons neuen Partykönig." José ist sichtlich überrascht. "Du kennst ihn?" "Wer kennt ihn den nicht? Die ganze Stadt ist doch zur Zeit verrückt nach ihm."
"Na ja, ich habe mir überlegt, ob er nicht vielleicht der Trainer werden könnte. Also er ist nicht ahnungslos, oder so. Er hat eine Trainerlizenz und war mal ein großes Talent in Portugal." Ein weiterer Grund ist, dass José Miguel nicht ständig in der Presse ertragen müsste und Miguel wahrscheinlich zum ersten mal in seinem Leben etwas sinnvolles tun würde, aber das behält Mourinho nun lieber für sich. "Wenn du schon daran denkst eine Frau einzustellen, kannst du gleich meinen Cousin nehmen, dachte ich. Aber nein, nein, das ist wahrscheinlich keine gute Idee. Vergiss es."
Roman fasst sich an die Nase und überlegt. "Nein, nein. Das ist gut. Das ist sehr gut. Ich sehe es schon vor mir. Kleiner Mourinho leitet Palermo. Das ist eine geniale Idee. Ich rufe gleich mal Zamparini an und frage, wie viel Gehalt er für einen wie Mourinho springen lässt. Dein Cousin wird durch so einen Vertrag reich, glaub mir. Und selbst, wenn er nach einem erfolglosen Monat gekündigt wird, war es mir diesen Spaß wert." José ist anhand soviel Freude von Roman sichtlich verwirrt und überlegt eine Weile während Roman ein kurzes Telefonat führt.

BILD (http://www.villaservers.co.uk/Villa-Holidays/Costa-Blanca-Villa-Descriptions/Villas-Images/Villa-Mandarinas-Pool.jpg)
Hier lässt es sich leben

Als Roman auflegt, kommt schon ein Fax an. "Als ich sagte, dass ich Mourinho für ihn habe, hat er zusätzliches Geld locker gemacht. Na, der wird sich schon noch über seinen Mourinho wundern." Roman schnappt sich den Vertrag, der gerade aus dem Fax kommt. "Zweieinhalb Millionen jährlich und diese Villa. Brauchst du noch mehr Argumente um ihren Cousin zu überzeugen?" José schaut sich das Gebäude an. "Schick. Nein, das müsste reichen, aber merk dir bitte, dass ich von dieser Idee nicht so begeistert bin."[/i]
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Eddy am 17.August 2005, 18:39:02
WoW...nochmal Respekt, also das hat ja schon solangsam Bestseller Roman Klasse  ;D
also dich lese ich lieber als Louis Sachar oder Dean Koontz(der heisst doch irgendwie so oder^^) ;D
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 17.August 2005, 19:17:27
Ja, der schreibt sich genauso!  ;D

Vielen Dank an alle, aber vorallem natürlich an d4rk. Es ehrt mich, dass ich mit Weltklasseautoren verglichen werde, auch wenn ich dem wohl nicht gerecht werden kann.  ;D
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 18.August 2005, 19:38:47
London, The Special Place
Glamorama


"Also, das war jetzt sehr lustig, aber jetzt lass mich durch, du fettes Stück Sch..." José sieht sich den Türsteher nochmal an und entscheidet, dass es vielleicht keine so gute Idee ist, diesen nun zu beleidigen. "Ich versuche es noch einmal: Lass mich rein." Der Türsteher bleibt einfach mit verschrenkten Armen stehen. "Der Club ist voll. Es kommen nur noch V.I.Ps rein."

"Und wer entscheidet, wer V.I.Ps sind?" "Ich." José fuchelt mit dem Zeigefinger vor dem Gesicht des Türstehers. "Und ich bin kein V.I.P?" Der Türsteher mustert José noch einmal. "Hey, Mann, Sie sind gut angezogen, ich würde Sie reinlassen, aber es kommen nur noch V.I.Ps rein und um ein V.I.P zu sein, muss man leider berühmt sein." José massiert seine Schläfe mit den Fingern. "Und was bin ich? Bin ich nicht berühmt?"

"Ich kenne Sie nicht, also sind Sie nicht berühmt." José atmet tief ein. "Du willst mich verarschen. Noch nie Fußball gesehen?" Der Türsteher schüttelt den Kopf. "Ich hasse Fußball." Nun schüttelt auch José den Kopf. "Das ist doch ein Witz. Dir ist schon klar, dass ich der Besitzer des Clubs bin." Der Türsteher grinst. "Klar, natürlich sind sie das, haha. Mr Mourinho ist der Besitzer." José tritt vor Wut gegen die Tür. "Ich bin Mr Mourinho, du blöder Idiot." Der Türsteher packt José. "Beruhigen Sie sich, sonst rufe ich die Polizei." Er lässt José wieder los. "Außerdem ist Mr Mourinho bereits im Club."

"Und ich habe dir vor Minuten schon versucht zu erklären, dass das Miguel Mourinho ist. Er leitet den Club, aber ich habe das hier alles bezahlt. Verdammt, ich bezahle sogar dein Gehalt. Weißt du was? Ich rufe jetzt Miguel an. Dann wird dir dein Lachen vergehen." Der Türsteher grinst weiterhin. "Rufen Sie ruhig auch noch den Papst an." José beschimpft den Türsteher.

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José ruft seinen Cousin an

"Jetzt geh endlich an dein Handy. Ja, Miguel? Ja, hier José. Komm sofort raus. Ich bin vor deinem Club. Äh, was sage ich eigentlich? Vor meinem Club. Warum ich nicht reinkomme? Weil dieser Türsteher mich nicht reinlässt. Ja, ich warte." José steckt sein Mobiltelefon wieder in seine Hosentasche. "Du bist übrigens gefeuert." José grinst den Türsteher an, der mittlerweile seine Zweifel hat, ob er José vielleicht nicht doch Eintritt gewähren lassen soll. Die Tür zum Club öffnet sich und Miguel erscheint. "Na, endlich." José und Miguel umarmen sich. "Na, wie geht's, José?"

"Nicht gut, weil dein Türsteher mich nicht hineinlässt." Der Türsteher fasst sich an den Kragen und zieht die Krawatte nervös zu recht. "Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass Sie sich kennen." "Aber das macht doch nichts, Steve." José sieht Miguel irritiert an. "Das macht doch nichts, Steve? Natürlich macht das etwas. Der ist gefeuert." Der Türsteher schaut Miguel an. "Sie feuern mich doch hoffentlich nicht, Boss." José dreht sich zur Seite und versucht sich zusammenzureißen. "Also noch einmal. Ich bin der Boss von diesem Laden und du bist gefeuert."

Der Türsteher schaut immer noch nur Miguel an. "Er hat recht. Er ist dein Boss." Ein Barmann kommt durch den Eingang gerannt. "Boss, wir brauchen Sie. Oh, hallo, Mr Mourinho, schön, dass Sie auch mal vorbeischauen." "Schön, dass der mich immerhin kennt." Miguel geht mit dem Barmann wieder in den Club. José folgt den Beiden in den Club, wo er sie aber schnell aus den Augen verliert. "The Special One" fühlt sich in dem dichten Gedränge und bei der lauten Musik, die ihm vollständig unbekannt ist, nicht sehr wohl.

BILD (http://img374.imageshack.us/img374/1584/pinder9pt.png)
Für José nur ein lästiges Hindernis

"Hallo, Mr Mourinho, ich bin Lucy Pinder. Vielleicht haben Sie mich schon einmal nackt gesehen." Das Fotomodell steht vor José und versperrt ihm den Weg. "Ich meine, in einer Zeitschrift oder Zeitung, selbstverständlich." Sie lacht nervös. "Verzeihung, ich bin immer leicht durcheinander, wenn ich mit so einem attraktiven und interessanten Mann spreche." Sie berührt Josés Arm zärtlich. José merkt, dass sie ihn anmacht. "Das kann ich verstehen. Aber nun gehen Sie mir bitte aus dem Weg, ich muss mit meinem Cousin sprechen."

Sie steckt ihm eine Visitenkarte in den Jacketttasche und schreit ihm "'Ruf mich an." hinterher. José sieht sich im Club um und entdeckt Miguel, wie er mit dem Mann von Madonna spricht. 'Wie hieß der nochmal?', fragt sich José. Er geht schnellen Schrittes auf die Beiden zu, bevor Sie noch in der Masse verschwinden können. "Ach, scheiße, geh runter." José merkt, dass er mit seinem rechten Fuß auf dem Rücken eines Mannes steht. "Warum liegen Sie denn auf dem Boden?"

"Das geht dich nichts an." Der Mann nimmt einen Schluck aus der Whiskey-Flasche und dreht seinen Kopf nach oben um zu sehen, wer ihn getreten hat. José sieht das Gesicht und sofort weiten sich seine Augen. "Paul Gascoigne?" "MOURINHO!!!", Paul schreit den Namen begeistert, so laut er kann. Er steht auf, zieht sein verschwitzes T-Shirt gerade und umarmt Mourinho, dem das unangenehm ist. "Paul, lass mich los, du stinkst." Paul scheint das schon öfter gehört zu haben, denn er ist kein Stück beleidigt. "Willst du einen Schluck, Mourinho?" Er hebt die Whiskey-Flasche um seiner Frage scheinbar mehr Ausdruck zu verleihen. José schüttelt nur den Kopf. "Schön dich getroffen zu haben, aber ich muss mit Miguel sprechen."

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Paul ist einfach auf jeder Party

Paul lässt José endlich los. "Ok, aber später trinken wir noch etwas gemeinsam. Ich spendiere dir einen Drink. Oder besser, du spendierst mir einen, denn mir geht das Geld so langsam aus." Und weiter geht die Suche nach Miguel. Dort wo er vorhin noch stand, ist jetzt nur noch der Mann von Madonna da. José klopft ihm auf die Schulter, damit er sich zu ihm umdreht. Wenn José doch jetzt nur den Namen von ihm wüsste. "Gay?" Er lacht. "Nein, fast. Guy Ritchie." José ist dieser Versprecher sichtlich peinlich. "Kein Problem, ich höre das oft. Außerdem hat mir Ihre Frau gesagt, dass Sie sich nur Namen von Fußballern merken können."

"Hat sie das getan?" "Ja, und ich muss sagen, dass es mich auch ein kleines bisschen amüsiert. Immerhin sind wir seit drei Jahren Nachbarn und Sie haben mich vor einpaar Wochen gefragt, wie es meiner Frau Cher geht." Guy lacht, während José lächelt. "Ja, ich werde versuchen es mir zu merken. Aber Guy, ich habe es eilig. Wo ist Miguel?" Guy zeigt in eine gemütliche Sitzecke in der sich Miguel gerade mit zwei Kerlen unterhält. "Danke, äh, Guy." José wünscht sich gerade, dass er es jetzt ohne weitere Zwischenfälle bis zur Sitzecke schafft, als er wieder gestoppt wird. "Mr Mourinho, wissen Sie, wo ihr Cousin ist?"

Sienna Miller kommt und begrüsst Guy Ritchie mit einer Umarmung. "Sie haben Glück, Ms Miller, ich bin gerade auf dem Weg zu ihm." Guy Ritchie schaut José überrascht an. "Aha, dieser Name ist offenbar einfacher zu merken." Guy lacht und kopft José auf den Rücken. José und Sienna machen sich auf den weiten Weg zur Sitzecke, die zwar nur einpaar Meter weg ist, aber es stehen nach José Empfinden mind. 10000 Leute im Weg. "The Special One" löst dieses Problem aber nun einfach dadurch, dass er alle, die im Weg stehen, brutal zur Seite schiebt und behauptet es sei ein Notfall.

BILD (http://1.im.cz/super/img/photo/00/22/27-article_h.jpg)
"Gay, äh, Guy Randy, Rich, Lionel Ritchie? Ach, einfach der Mann von Madonna, oder von Cher?"

"So schnell bin ich in diesem Club noch nie unterwegs gewesen, Mr Mourinho." Sienna lächelt José an. Die Beiden stehen in der Sitzecke in der sich Miguel und seine zwei Freunde unterhalten. "Und wenn ich dir sage, dass sich West Ham Zidane leisten könnte.", meint der mit der fast Glatze. Die Drei scheinen José und Sienna nicht zu bemerken. "Ja, wie denn, Zizou ist sicher immer noch verdammt teuer.", erwidert der Andere.

"Zidane kostet momentan nicht einmal mehr eine Millionen Pfund Ablöse, ich habe bei Real Madrid angefragt.", erklärt José um sich bemerkbar zu machen und endlich bemerken die drei auch, dass sie beobachtet werden. "Hey, ich kenne Sie doch.", sagt José. "Sie sind Vinnie Jones." Sienna blickt José mit Erstaunen an. "Komisch, Ihre Frau hat mir erzählt, dass Sie sich keine Namen von Schauspieler merken können."

"Schauspieler? Mr Jones war doch ein Fußballer." "Und seit ein paar Jahren Schauspieler.", erklärt Miguel. "Was für ein Abstieg.", bemerkt José lächelnd. "Und Jason Statham kennst du ja auch schon, oder?", Miguel zeigt auf seinen anderen Gesprächspartner. "Ja, wir haben uns bei einem Ball getroffen.", erwidert Jason während José nur "Nein, noch nie gesehen." antwortet.

BILD (http://www.simonharries.com/photos/vfs/SkyPR-VinnieJones2.jpg)
Vinnie an der Bar

Eine unangenehme Pause entsteht, die José bricht. "Ich muss mit dir sprechen, Miguel." "Ich auch, Miguel.", erklärt Sienna während sie ihre Augenbrauen vielsagend nach oben zieht. "Unter vier Augen." "Tja, dann musst du leider warten, José. Ladies first. Ha,ha." José packt Miguels Arm. "Nein, ich habe heute schon genug mitgemacht." José zieht aus seinem Jackett ein Blattpapier.

"Das ist ein Vertrag bzw. ein Jobangebot für dich. Und: Nein, kein Job bei Chelsea. Es hat nichts mit mir oder Abramovich zu tun. Also würde ich es mir wirklich überlegen." Miguel ist ganz Ohr. "2,5 Millionen Jahresgage plus Prämien etc. um den US Palermo zu trainieren." Miguel, Jason und Vinnie fällt synchron die Kinnlade runter. "Schönen Abend noch die Herren." José dreht sich um und geht richtig Ausgang.

BILD (http://www.telegraph.co.uk/arts/graphics/2004/10/06/prem9.jpg)
Statham (rechts) auf der Club-Toilette

Miguel spurtet hinterher. "José! Wie? Und warum ich?" José dreht sich wieder zu Miguel. "Ist das wirklich wichtig? Ich sag dir was: Komm morgen mit dem unterschriebenen Vertrag in mein Büro, denn so eine Chance bekommst du nie wieder, Kleiner." José drückt Miguels Schulter zum Abschied und dreht sich wieder um. Als er bereits wieder fast am Ausgang ist, trifft er Gascoigne wieder. "Hey, Mourinho, danke für den Drink, den du mir vorhin spendiert hast."

"Ich habe dir keinen Dri...nichts zu danken. Mache ich doch gerne." Gascoigne kratzt sich wie wild am Kopf. "Hast du Enax gesehen?" Eigentlich will José dies verneinen, doch Gascoigne scheint so voll zu sein, dass er sich noch einen Spaß erlauben möchte. "Ja, ich habe ihn vorher auf der Damentoilette gesehen." "Echt?" Gascoigne blickt José überrascht an. "Dann ist er da ja immer noch."[/i]
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Muffi am 19.August 2005, 06:20:44
Das ist wirklich ganz großes Kino hier! Diese Story gehört schon jetzt zu einer meiner Lieblingsstories! Pass nur auf, dass nicht mal einer der Promis darauf aufmerksam wird, nicht das eine Klage gibt!  ;)
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 19.August 2005, 08:12:07
Dieser Gedanke ist mir auch bereits gekommen, aber solange ich über die "Brit-Prominenz" auf deutsch schreibe, sollte ich auf der sicheren Seite sein.  ;D
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 19.August 2005, 13:11:48
London, Fulham Road
Der Traum


Miguel Mourinho sitzt mit Vinnie Jones und Jason Statham im Vorzimmer von Josés Büro. Sie blättern wartend Zeitschriften durch. "Was soll das denn? Ich kenne meinen Cousin, der hat nichts zu tun. Der will uns nur warten lassen." Die Sekretärin blickt Miguel böse an. "Bitte haben Sie weiter Geduld." Das Telefon klingelt. "Ja, Mr Mourinho. Natürlich, Mr Mourinho. Gerne, Mr Mourinho." Die Sekretärin sieht wieder in die Richtung der Wartenden. "Mr Mourinho hat jetzt Zeit für Sie."

Die Drei betreten Josés geräumiges Büro und nehmen auf den Sitzplätze, die er ihnen anbietet, platz. "Bevor wir mit dem geschäftlichen Teil begingen: Was machen Vinnie Jones und Guy Ritchie hier?" Jason Statham schlägt mit seiner Hand auf sein Gesicht und atmet schwerfällig aus. "Nein, ich bin Jason Statham. Ich bin nicht der, der Madonna geheiratet hat. Ich bin mit Guy Ritchie zwar gut befreundet, aber ich habe noch nie gehört, dass wir uns ähnlich sehen." "Wirklich nicht?" Wie auch gestern abend entsteht schon wieder eine unangenehme Pause. Miguel legt den Vertrag auf den Tisch und schiebt ihn zu José rüber. "Vinnie ist hier, weil er mein Co-Trainer wird, José."

BILD (http://www.voetbalstats.nl/nedxi/foto/533.jpg)
Palermos neuer Co-Trainer - der fliegende Vinnie Jones

José ist überrascht. "Ja, so habe ich zuerst auch geschaut, José. Als du gestern gegangen bist, war mir natürlich nicht mehr nach Party zumute. Ich war ziemlich durcheinander. Ok, ich habe natürlich noch das Vier-Augen-Gespräch mit Sienna, wie soll ich sagen, vollzogen." Vinnie und Jason lachen schelmisch. "Ja, so kennen wir unseren Miguel." Auch Miguel grinst, während José gelangweilt auf die Uhr schaut. "Eigentlich wollte ich das Angebot nicht annehmen, aber alle meinten, dass das ein einmaliges Angebot ist. Vinnie sagte sogar, dass er es auf jeden Fall annehmen würde. Ich meinte, dass er es dann machen soll."

Josés Blick fällt wieder auf die Uhr. "Miguel, warte mal kurz. Ich habe heute noch viel zu tun, also wenn du die Geschichte vielleicht leicht kürzen könntest." "Nun ja, wir haben uns dann darauf geeignet, dass wir zwei es ein Jahr gemeinsam in Palermo probieren möchten.", erklärt Vinnie. "Ok, Mr Jones. Haben Sie Trainer-Erfahrung?" "Ja, er hat die Queens Park Rangers trainiert.", antwortet Jason für Vinnie, der ihn böse ansieht, weil er meint, dass man dies kaum so sagen kann, da es nur ein extrem kurzer Zeitraum war, in dem er gedanklich eigentlich schon im Filmbusiness war. "Was ist? Du gibst doch ständig damit an.", sagt Jason lachend.

"In Ordnung, ich weiß nun, warum Mr Jones hier ist, aber was macht..." José versucht sich erneut an den Namen zu erinnern. "Jason Statham.", erklärt Jason erneut. Und José wiederholt den Namen um sicherzugehen, dass er ihn sich diesmal merkt. "Nun ja, mir ist einfach gerade langweilig, deswegen bin ich mal mitgekommen. Außerdem ist das ja für Miguel sein 'Italian Job' und wär weiß mehr über 'The Italian Job' als ich? Na, ok, ich wusste, dass das keiner verstehen wird. Ich habe in dem Film 'The Italian Job' mitgemacht, deswegen kann ich, ach vergesst es einfach." "Aha.", erwidert Vinnie. Josés verwirrter Blick ändert sich schnell, als er den Vertrag genauer anschaut. "Du hast also unterschrieben. Morgen um fünf Uhr früh gibt es einen Flug nach Palermo. Vielleicht ist Mr Statham ja auch langweilig, dann kann er mitfliegen. Ok, Miguel, dir ist allerdings schon klar, dass du durch den Job nun nicht mehr im Club sein kannst?"

BILD (http://img173.imageshack.us/img173/421/jose014no.gif)
Wird Miguel auch so viel Erfolg haben wie José?

Die Drei grinsen José an. "Na ja, wir haben uns da soetwas überlegt. Wir machen einfach zwei trainingsfreie Tage pro Woche und fliegen dann nach London. Also kann ich mich weiter um den Club kümmern." José fasst sich an den Kopf. "Oh mein Gott, da bin ich ja schon gespannt. Und Mr Jones dreht wohl auch ab und zu einen Film. Dann ist das Chaos perfekt." "Ich pausiere einfach ein Jahr, keine Sorge."

"Immerhin etwas. Na ja, Miguel, ich muss zugeben, dass ich mich ehrlich für dich freue, aber ich mache mir auch Sorgen. Bitte, und das sage ich dir zu liebe, versau es diesmal nicht." Miguel nickt nur. José zieht aus seinem Schreibtisch ein paar Blätter und reicht sie Miguel. "Was ist das?"

"Na ja, ich habe mir ein paar Spiele von Palermo angeschaut. Hier steht alles über die einzelnen Spieler, also ein kurzes Fazit, wer zu gebrauchen ist und wer nicht. Außerdem welche Spieler du kaufen könntest, wer wie viel kosten würde und da natürlich auch wie viel du für deine Spieler noch bekommen könntest. Zudem einen guten Trainingsplan, jedenfalls hat er mich bisher sehr weit gebracht. Ein paar Taktikvorschläge, etc. Du wirst es schon sehen." José hat jetzt vorallem Vinnies ganze Aufmerksamkeit. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass sich Vinnie die Blätter am liebsten unter den Nagel reißen möchte.

"Danke, aber ich kann und will das nicht annehmen. Ich muss meine eigenen Erfahrungen machen." Nachdem Miguel das sagt, tritt ihn Vinnie gegen das Schienbein und flüstert. "Nimm es, du Idiot." José legt die Unterlagen wieder in seinen Schreibtisch. "In Ordnung, aber wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich natürlich jederzeit anrufen." Sie verabschieden sich. José umarmt Miguel. "Viel Glück. Denk dran, du hast Mourinho Blut in dir. Streng dich an und dein Traum geht vielleicht doch noch in Erfüllung." Miguel weiß sofort, was José meint. Ja, der Traum, den Miguel eigentlich schon längst ausgeträumt hatte, aber nun könnte es vielleicht doch irgendwann klappen. Irgendwann, wenn er richtig gut als Trainer wird. Dann wäre es möglich. Der Traum könnte Real werden.

BILD (http://www.realestategates.com/Files/Content/match_Madrid5435475079/Real%20madrid%2013%20Dec.gif)
Miguel hatte nie die Chance bei Real zu spielen, doch unter Vertrag stehen könnte er eines Tages vielleicht doch noch...
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Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 21.August 2005, 18:57:35
Über den Wolken
Perspektivenwechsel


Da saß ich nun in diesem Flugzeug auf dem Weg nach Palermo um meine erste Trainerstelle anzutreten. Links von mir sah sich Vinnie Jones den Kader unseres neuen Clubs an, während Jason Statham rechts von mir "The Transporter 2" anschaute. Er war mitgekommen, weil er wirklich nichts besseres zu tun hatte - wie es José bereits vermutete - und sich den Spaß nicht entgehen lassen wollte. "Wie kannst du dir einen Film von dir anschauen?", fragte ich ihn. "Warum nicht? Der Film ist klasse." "Ja, aber findest du es nicht auch ein klein bisschen merkwürdig sich an seiner eigenen Leistung zu ergötzen?" Er grinste nur.

BILD (http://www.infoideas.net/dact-uk/London-Stansted-to-Palermo.jpg)
Flug 449 - London nach Palermo

Den restlichen Flug machte ich mir mit Vinnie Jones Gedanken über die Mannschaft. Wir beschlossen, dass wir bis auf den Großteil der Abwehr und die Torwarte niemanden brauchen würden. "Also fast alle Superstars weg?", fragte Vinnie Jones. Ich nickte. "Die werden uns hängen. Das wird Klasse.", stellte Vinnie lachend fest. Wir einigten uns außerdem auf ein normales 4-4-2, da Vinnie noch nie etwas anderes gelernt geschweigen denn gespielt hatte. Nachdem das Flugzeug zum Stehen gekommen war, machte mich Jason auf die Pressemeute aufmerksam, die sich sofort um das Flugzeug verteilten. "Nette Begrüßung, oder?", fragte Jason.

BILD (http://www.balarm.it/public/Articoli_Images/toni10.jpg)
Superstar Luca Toni wird in Palermo nie wieder beklatscht

Als wir uns gerade dem Ausgang näherten, kam Maurizio Zamparini auf uns zu. Ich kannte sein Gesicht, weil ich mich gestern noch ein bisschen über den Club informiert hatte. "Wo ist Mr Mourinho?", rief er durch das Flugzeug. Er schien gut gelaunt zu sein. "Mr Mourinho?" Nun stand er bereits vor mir und rief immer noch. "Ähm, ich bin Mr Mourinho." Er blickte mich an und brauchte ein klein bisschen Zeit. "Ah, stimmt. Sie sind José Mourinhos Bruder. Der Partykönig von London. Ich habe schon von ihnen gelesen. Also wo ist ihr Bruder?"

Ich hustete. "Er ist mein Cousin und ist in London. Warum?" Zamparini gestikuliert wie wild, also wie ein Italiener, vor meinem Gesicht. "Wie warum? Weil er doch der neue Trainer von meinem Club ist. Was soll die Frage?" Ich schüttelte verwirrt den Kopf. "Nein, ich bin ihr neuer Trainer." Zamparini sah mich geschockt an. "MARCELLO!!!" Ein großer Muskelprotz stand ihm sofort zur Seite. Er hatte eine schlimme Wunde in seinem Gesicht, die noch relativ frisch aussah. "Autsch, was haben Sie da gemacht, Mann?", fragte Jason. Marcello beachtete ihn nicht.

Zamparini wollte von Marcello den Vertrag noch mal sehen. Er warf einen kurzen Blick darauf. "Hier steht ein Sternchen bei Mr Mourinho. Irgendso eine komische Formulierung stand da doch beim Kleingedruckten." Er blätterte auf die letzte Seite dieses Vertrags, der scheinbar mehr als 50 Seite umfasste. "Hier steht etwas. Ich kann es nicht lesen, Marcello." Zamparini gab Marcello den Vertrag, der ihn sich dicht vors Auge hielt. "Mit Mr Mourinho ist hier José Mourinho gemeint, es sei denn, er ist verhindert, dann kann die Formulierung 'Mr Mourinho' auf jeden anderen Mourinho zutreffen. Er ist ihr neuer Trainer, denke ich."

Zamparini brüllte wie ein wildes Tier und trat mehrmals gegen die Flugzeugwand. "Aber das kann nicht legal sein, denke ich.", versuchte Marcello seinen Boss zu beruhigen. "Natürlich ist es das. Der blöde Russe hat das von seinen Experten sicherlich wasserdicht anfertigen lassen." Zamparini atmete tief ein und war auf einmal wieder die Ruhe selbst. "Ok, meinen Nervenzusammenbruch muss ich verschieben. Da wird sich meine Frau sicherlich freuen. Sie haben doch hoffentlich vor dieses Team wirklich zu coachen, denn wenn wir jetzt vor die Presse treten und ich Sie da vorstelle, dann müssen Sie es tun. Verstanden?" Ich nickte nur. "Möge Gott mit uns sein.", stöhnte er. "Warum wollte ich auch unbedingt ein Medienspektakel aus der Trainervorstellung machen?"

"Weil Sie dachten, dass Sie José Mourinho verpflichtet hätten.", antwortete Marcello, der daraufhin nur einen bösen Blick seines Chefs erntete. Als wir alle gemeinsam das Flugzeug verlassen wollten, drehte sich Zamparini um. "Wer sind eigentlich die zwei anderen Herrn?" "Mein Co-Trainer Vinnie Jones. Und das ist Jason Statham ein Fre..." "Der neue Chef-Scout.", unterbrach mich Jason. "Wunderbar.", erwiderte Zamparini in sehr ironischem Ton. "Chef-Scout?", fragte Vinnie Jason. "Ja, ich kann mich ja ab und zu in der Premier League umschauen."

"Was willst du tun? Einmal pro Woche mit einem Schreibblock vor dem Fernseher sitzen und Notizen machen?" "Ja, so ungefähr. Bloß ohne Schreibblock und Notizen." Wir wurden jubelnd von der Presse begrüsst, als wir die Stufen hinunter gingen. Zamparini forderte mich auf stehen zu bleiben, während er zu einem Rednerpult trat.

BILD (http://image.excite.it/www/feeds/news/calcio/ansa/20050402/medium/b0b73abf5510b58aab841ce8e9d282b9.jpg)
Maurizio Zamparini liebt große TV-Inzinierungen

Er erklärte in einer zwanzig minütigen Rede, dass er einen Trainer engagieren konnte, den er seit langem verpflichten wollte. "Ein Trainer, der nun vielleicht noch im Schatten seines Cousins steht, aber das nicht mehr sehr lange tun wird." Er meinte, dass ich das Team sehr weit bringen werde, weil ich noch jung und voller Elan bin. Ich werde beweisen, dass ich mehr kann als nur feiern. Offensichtlich vertraute er meinen rednerischen Fähigkeiten nicht sehr, denn er bat die Journalisten mir nur ein paar kurze Fragen zu stellen, da ich noch von der Anreise müde wäre.

Ich trat ans Rednerpult und wurde mit großen Jubel begrüsst. Ich denke, ich sah überrascht aus, denn die erste Frage, die mir gestellt wurde, war, ob ich mich sehr über diesen netten Empfang freue. "Aber natürlich. Ich wusste nicht, dass ich auch außerhalb von Groß Britannien so beliebt bin. Ganz im Gegensatz zu meinem Cousin, der überall auf der Welt gehasst wird." Die Journalisten lachten.

"Mr Mourinho, wir freuen uns sehr, dass Sie da sind. Wir versprechen uns, dass Sie vor allem viel Spaß mit in die Serie A bringen. Nun ja, um ehrich zu sein, wir wollen viele ihrer Parties erleben. Aber wir fragen uns doch, ob Sie auch die Qualifikation haben um als Trainer zu arbeiten." Ich lächelte. "Warum nicht? Ich habe keinen Grund an meinen Fähigkeiten zu zweifeln, denn dafür muss ich sie erst einmal testen." Der Journalist sah ein bisschen enttäuscht aus. "Ist das etwa alles?"

"Na ja, ich könnte auch wie José antworten, dass ich der beste Trainer bin, den Sie je gesehen haben, aber ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Möglich wäre es. Ich sage es mal so. Ich habe immerhin die Trainerlizenz und mit Vinnie Jones einen hervorragenden Co-Trainer. Ich bin daher sehr optimistisch, dass ich in diesem Jahr Erfolg mit dem US Palermo haben werde." Bevor noch mehr Fragen kommen konnten, beendete Zamparini die Pressekonferenz und zeigte daraufhin mein neues Zu Hause. [/i]
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 22.August 2005, 11:11:44
Danke, Beeberman.

Aber ich möchte anmerken, dass der FM schon noch wichtiger wird, sobald die Saison beginnt.  :)
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 22.August 2005, 18:37:42
Vorbereitungen auf den Saisonstart
Scent of a Woman


Anfangs waren die Fans natürlich nicht begeistert, dass ich der neue Trainer bin. Die Presse mochte mich jedenfalls, da sie viel zu berichten hatte und zwar für die Sport- und Klatschspalten. Die Beliebtheit bei den Anhängern wurde durch die Spielerabgänge natürlich nicht gerade besser, denn Vinnie und ich verkauften so ziemlich alles, was in Palermo Rang und Namen hatte.

Cesare Bovo
Franco Brienza
Paul C. Codrea
Mariano N. Gonzalez
DaMarcus Beasley
Carlos Alberto
Simone Barone
Luca Toni


Wir mussten und wollten alle diese Spieler verkaufen, da sie entweder zu teuer waren(Carlos Alberto, Bovo), nicht gebraucht wurden (Codrea, Gonzalez) oder einfach total unzufrieden waren und den Verein unbedingt verlassen wollten (Barone und Toni).
Nach den Fans war nun auch die Presse nicht mehr sehr so begeistert von uns, doch ich gab immer wieder zu bedenken, dass ich auch Spieler verpflichten würde. Allerdings stellte sich genau das als großes Problem heraus.

BILD (http://www.cookandjones.co.uk/assets/vinnie_jason_c.jpg)
Vinnie und Jason scouteten fleißig viele Spieler

Vinnie und ich waren gerade im Flieger und sahen uns DEN Flugzeug-Thriller des Jahres 2005 an - Red-Eye. Immer interessant solche Filme zusehen, wenn man gerade selber in einem Flugzeug sitzt. Wie auch immer, wir flogen von Köln nach London. Wir waren gerade in Köln um die zwei Leverkusener Babic und Berbatov zu verpflichten. Ich dachte, dass es gut lief, denn sie versprachen uns, es sich genau zu überlegen, doch das hatten andere Spieler wie Kompany, Ronaldinho, Defoe etc. auch getan. Doch bei diesen zwei hatte ich ein gutes Gefühl, da ich sie beide mit grandiosen Parties locken konnte.

BILD (http://www.footbel.com/content/national_competition/statistics/golden_shoe/Kompany-gr.jpg)
Wie schlecht steht es um uns, wenn selbst Kompany nicht zu uns möchte

Nun waren wir auf dem Flug nach London. Es gab viel in England zu tun. Allerdings würden wir versuchen alle Treffen mit den Spielern im Club abzuhalten um sie zusätzlich zu beeindrucken. Allerdings konnte man nicht jedes Treffen in so lockerer Atmosphäre abhalten.

Das erste Meeting in London fand bei Arsenal statt. Wir wollten Mathieu Flamini verpflichten, doch die Gunners hatten Vorbehalte einem Mourinho einen Spieler zu verkaufen. "Schon eine Idee wie wir David Dein davon überzeugen können, dass er uns Flamini verkauft?" Wir hatten es bereits mit allen Argumente bei Dein versucht und sind kläglich gescheitert, obwohl wir die geforderte Summe mehrfach geboten hatten. Er blieb stur bei seiner Einstellung.

"Und du willst ihn unbedingt?", fragte ich Vinnie. "Ja, der Junge ist genial. Wir werden ihn brauchen." Ich tippte mit den Fingern auf die Flugzeuglehne. "Und bist du auch bereit einen anderen, etwas schmutzigen Weg einzuschlagen?" Er musterte mich genau. "Mir gefällt dein Grinsen überhaupt nicht, aber wir werden den Jungen brauchen, also bin ich dabei."

"Ausgezeichnet." Vinnie sah mich wartend an. "Was?" "Ich würde gerne wissen, was du planst." Ich grinste und weihte ihn in meinen Plan ein. "Nun ja, ich weiß zufällig, dass David Dein an einer Celebrity Party eingeladen ist. Frag mich nicht warum, aber es kann uns nur helfen. Natürlich habe ich auch Karten für die Party und ich weiß schon wen ich mitnehmen werde. Sienna und eine ganz kleine Kamera. Wie ich gehört habe, ist Mr Dein dem Alkohol nicht abgeneigt und wenn eine wie Ms Miller ihm Gesellschaft leistet, wird er nicht darauf achten, ob er vielleicht zu viel trinkt."

BILD (http://www.4thegame.com/media/00/02/57/flamini_mathieu_afc_profile_2004_new.jpg)
Du bist die ganze Arbeit hoffentlich wert, Mathieu.

Am folgenden Abend
Die Party lief bisher ausgezeichnet. Sienna beschäftigte bisher David Dein und er war bereits mehr als betrunken. Ich flirtete mit einer paar Ladies, die Zeit verging wie im Flug und ich merkte auf einmal, dass Sienna und Dein nicht mehr da waren. Ich entschuldigte mich bei den Damen und rannte auf die Männertoilette. Ich hoffte, dass ich Sienna nicht bereits zu viel zugemutet hatte. Ich oder vielmehr sie hatte Glück, dass sie nicht zu lange warten musste.

David zog sich gerade sein Hemd aus und küsste Siennas Hals, die mir in diesem Moment ein bisschen leid tat. Ich zog meine Kamera und machte 5 Schnappschüsse. Ich lachte und David Dein drehte sich erschrocken um. Als er mich sah, war er auf einmal gar nicht mehr so betrunken. Sienna drückte ihn weg und sagte mir, dass ich ihr einiges schulde. "Du warst großartig, danke.", sagte ich, dachte mir aber, dass ich es doch mit einer Prostituierten hätte probieren sollen, denn die hätte ich nur bezahlen müssen. Dann winkte ich Dein mit der Kamera.

Um es kurz zu machen. David Dein entschuldigte sich zuerst, dass er doch total betrunken gewesen sei und das er doch auch nur ein Mann ist. In der Folge jammerte er, dass er alles tun würde, wenn er die Fotos bekommt. Ich erklärte ihm, dass ich Flamini wollte.

Nicht kostenlos, sondern natürlich zu der geforderten Ablösesumme. Im Endeffekt wollte ich eigentlich nur, die gleiche Chance Mathieu zu verpflichten wie alle anderen Vereine auch. Ich hatte Erfolg. Drei Tage später war Arsenal 1,5 Millionen Euro reicher und Flamini suchte sich in Palermo eine Wohnung.

BILD (http://news.bbc.co.uk/olmedia/185000/images/_189977_vinnie_jones.300.09-10-98.jpg)
Manchmal muss man einfach schwere Geschütze ausfahren

Drei Wochen vor Saisonstart waren wir mit den Personalplanungen fertig und konnten neun Neuzugänge präsentieren. Selbstverständlich waren Sie teilweise nur zweite Wahl. Viele der Leute, die wir wollten entschieden sich für andere Vereine oder blieben bei ihrem bisherigen Vereinen. Selbst als wir uns mit den Clubs schon auf eine Ablösesumme einig waren, konnten wir viele Spieler nicht verpflichten. Kim Källström zb. entschied sich gegen uns und wechselte zum FC Bayern München.
Wie dem auch sei, dies sind die neun Spieler, die ab für uns in dieser Saison spielen werden.
[/i]
Marko Babic (OM L)
Timothee Atouba (V L)
Barry Ferguson (M Z)
Dimitar Berbatov (T Z)
Christian Wilhelmsson (OM L/R/Z)
Mathieu Flamini (DM Z)
Hugo Viana (OM L/Z)
Mourad Meghni (OM R/Z)
Aaron Butcher(OM S R/L/Z)


Aaron Butcher war mit 15 Millionen Euro der teuerste Neuzugang. Von dem Wunderkind erwarteten Vinnie und ich uns einiges. Chef-Scout Statham meinte sogar, dass dieser Junge die Engländer eines Tages zum ersten Weltmeistertitel seit 1966 schiessen würde.
Wir machten uns nur Sorgen, dass unsere erste Elf bis auf die Innenverteidigung, die Adriano und Pietro Accardi bildeten, Cristian Zaccardo, den rechten Verteidiger, Federico Vilar, unserem Torwart und dem gesetzten Stürmer Vincenzo Iaquinta, nur aus Neuzugängen bestehen wird und sie lange brauchen würden bis alle eingespielt sind.

BILD (http://www.sport1.de/coremedia/pics/24/79/50/6x306x153x2,property=original.jpg)
Zwei Neuzugänge, die sich bereits bestens kennen - Berbatov und Babic

Training
Noch zwei Wochen bis zum Saisonstart:
Da wir viele Neuzugänge hatten, die sich noch nicht kannten, gab es immer mal wieder lustige Trainingseinheiten, die den Teamgeist fördern und Spaß machen sollten. So auch ein kleines Testspiel zwischen "Team Mourinho" und "Team Jones". Wir wählten abwechselnd Spieler wie man es als Kinder auch immer tat. "Jetzt bin ich mal gespannt, was unser gescheitertes Wunderkind drauf hat.", verspottete mich Vinnie. "Für so einen unbeweglichen Briten wird es gerade noch reichen."

Niemand nahm das Spiel ernst und so wurde es ein lustiger Kick bei dem jeder Spaß hatte. Das Highlight setzten Vinnie und ich bereits in der Anfangsphase, als ich den Ball bekam und Vinnie mit der Hacke tunnelte, um ihn herum rannte und vor ihm am Ball war. "Na, hat das gescheiterte Wunderkind etwa den Ex-Profi getunnelt?", fragte ich jubelnd als ich weiter nach vorne rannte. Eine Sekunde später merkte ich einen Schmerz in meinem Bein und landete mit dem Gesicht im Gras. "Na, hat der Ex-Profi da etwa dem gescheiterten Wunderkind den Ball weggegrätscht?" Alle Spieler lachten. "Das war eine Notbremse." "Notbremse? Wir sind an der Mittellinie.", erwiederte Vinnie lachend.[/i]
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 26.August 2005, 12:56:45
Palermo, Saisonstart
Die Seuche


Palermo - AS Rom 0:0
Die Spannung vor dem Saisonstart war natürlich spürbar. Wir spielten in Palermo gegen das Weltklasseteam des AS Rom und konnten in einem ausgeglichenen Spiel ein 0:0 erreichen. Für die meisten wohl ein langweiliges Spiel, doch wir zeigten, dass wir bereits jetzt mit den besten Spielern der Welt mithalten konnten.

Bologna - Palermo 3:2
Zweimal einen Rückstand aufgeholt, dreimal geht nicht. Zudem fallen vor dem Spiel drei Spieler aus, doch wenn man die kommenden Wochen betrachtet, ist das gar nicht so schlecht.

BILD (http://www.camdennewjournal.co.uk/archive/images100403/pires2.jpg)
Während der Länderspielpause Anfang September verletzten sich 4 Spieler langfristig.[/size]
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Palermo - Atalanta 2:2
Torino - Palermo (ital. Pokal) 1:4

Gegen Atalanta war auf jeden Fall mehr als nur ein Unentschieden möglich, allerdings muss man immer die ganzen Verletzungen beachten, erklärte ich auch der Presse und den Fans.
Das Spiel gegen Torino brachte immerhin einiges an Selbstvertrauen ins Team und das schien mir ganz wichtig zu sein.


Salernitana - Palermo 2:1
Palermo - Piacenza 0:0

Diese zwei Spiele zeigten einfach, dass wir momentan einfach nicht besser waren. Ich kann mir doch keine neuen Spielern basteln bis die Verletzten wieder da sind. Zudem verfolgt uns auch das Pech in der letzten Zeit. Wir kassierten sehr blöde Tore, die einfach nicht fallen dürfen. Als wir gegen Salernitana einen abgefälschten Freistoss kassierten, flippte ich aus und fing an das Gras unter meinen Füßen auszureissen. Wir standen mittlerweile auf einem grausamen 14. Platz und hatten nur 2 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Messina - Palermo 2:4
Palermo - Torino 1:0 (ital. Pokal)

Manche Journalisten sprachen nach den zwei schwachen Partien gegen Salernitana und Piacenza schon darüber, wie lange ich noch Trainer bleiben werde. Auch das Präsidium schien sich nicht mehr sehr sicher zu sein, wie lange sie sich das noch antun möchten, aber dann kam das Spiel in Messina.
Wir waren 2:0 hinten und ich überlegte mir, was ich den Journalisten sagen sollte. Dann drehten wir, vorallem Vincenzo Iaquinta (3 Tore, 1 Torvorlage) , auf und gewannen verdient mit 4:2.
Gegen Torino war ein Weiterkommen Pflicht. Wir gewannen ja bereits das Hinspiel ziemlich souverän und hatten auch vor heimischer Kulisse keine Probleme.

BILD (http://www.rainews24.rai.it/ran24/immagini/iaquinta.jpg)
Bester Palermo Spieler in den letzten Wochen[/size]
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Florenz - Palermo 3:3
Palermo - Milan 1:4

Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir gegen Florenz gewonnen, mit ein bisschen mehr Pech hätten wir aber auch verlieren können. Daher war ich mit diesem Auswärtspunkt zufrieden, den es ist ein weiterer Punkt weg von den Abstiegsrängen.
Milan zeigte uns hingegen, dass wir in aktueller Form kein Gegner sind.


Palermo - Empoli 3:0
Lazio Rom - Palermo 2:0

Wir hatten immer weniger Verletzte und ich konnte mein Team von Spiel zu Spiel besser einschätzen. Wir stabilisierten uns ganz klar. Das zeigte der Sieg gegen Empoli auch zweifellos, denn diese Spiele muss man einfach gewinnen.
Gegen Lazio zu verlieren, ist in unserer Lage nicht so tragisch gewesen.

BILD (http://www.patrice.decurtins.com/rom_205.jpg)
Wir verloren - leider verdient - im Stadio Olympico[/size]

Palermo - Siena 2:1
Es ging endlich voran. Dieser Sieg bringt uns auf den 12. Platz, damit sind wir ein großes Stück von den Abstiegsplätzen entfernt und so langsam sind wir auch wieder vollzählig. Und was für ein Sieg! Bis zur 89. Minute lagen wir 0:1 hinten, dann kam der wiedergenesene Aaron Butcher schoss ein Tor aus 30 Metern selber und bereitete das Tor von Flamini vor.


Interview[/size]
...die Verletzten sind wieder da!
Ja, das ist großartig, ich hoffe, dass wir jetzt einpaar Wochen verschont bleiben. Ich meine, es war teilweise einfach grauenhaft. Eigentlich waren nur wenige Spieler länger verletzt als 3 Wochen, aber kaum ist einer wieder Fit gewesen, schon verletzten sich zwei Andere. Es war eine schreckliche Situation für die ganze Mannschaft.

...jetzt Berg auf?
Auf jeden Fall. Das Pech kann uns nicht ewig verfolgen. Wir haben gegen die Roma gezeigt, dass wir Potenzial haben und wenn wir uns erst einmal einspielen können, dann werden wir auch schnell nach vorne kommen.

...Saisonziel
Ich habe ehrlich gesagt gar keins. Signore Zamparini meinte, er will einen gesichterten Mittelfeldplatz. Nun ja, letztes Jahr ist dieses Team 12. geworden, aber es ist nun eine total andere Mannschaft, wir wollen allerdings trotzdem mindestens 11. werden um jedenfalls einen kleinen Fortschritt gemacht zu haben.

...Abwehrschwäche
Wir machen es dem Gegner teilweise zu einfach Tore zu schiessen, dass müssen wir abstellen, aber ich würde es nicht auf die Abwehr schieben. Wir hatten durch die Nationalmannschaftsspiele, Sperren und Verletzungen noch nie die Chance zwei Spiele in Folge mit der gleichen Viererkette zu machen.

...Sturm
Berbatov muss sich erst noch an das neue Umfeld gewöhnen. Dafür macht er allerdings schon jetzt viele Tore. Und Vincenzo Iaquinta? Was soll ich sagen? Ich weiß nicht, warum er letztes Jahr kaum ein Spiel machen durfte. Für mich ist er ein genialer Spieler, der auf keinen Fall ständig auf der Bank sitzen sollte.

...Aufenthalt in Palermo?
Dieses Jahr werde ich auf jeden Fall beenden, dann muss man weiter sehen. Ist der Club zufrieden und will mich weiterhin als Chef-Trainer, werde ich natürlich gerne bleiben.

...Vinnie Jones auch?
Ich weiß nicht, fragen Sie ihn. Er wollte nur ein Jahr vom Filmbusiness pausieren, aber bisher macht es ihm genauso viel Spaß wie mir und dass obwohl wir bisher keinen großen Erfolg hatten. Was meinen Sie, wie glücklich wir beide erst sind, wenn es mal klappt?

...Erfolg so sicher?
Natürlich. Sonst wäre ich auch falsch. Es ist mir schon bewusst, dass wir diese Saison keinen Titel gewinnen werden, aber das Team hat Potenzial und über mehrere Jahre will ich auf jeden Fall Erfolg mit der Mannschaft haben, wenn mich das Präsidium lässt.

...Heimweh?
Sie meinen nach London. Nein, warum auch? Meine Heimat ist Portugal und die habe ich in England nicht vermisst, also vermisse ich England in Sizilien auch nicht. Außerdem gibt es doch ziemlich viele Länderspielpausen und in dieser Zeit machen wir kein Training, da die meisten Spieler sowieso weg sind. In diesen Pausen fliegen Vinnie und ich immer nach London.

...Chef-Scout Statham?
Na ja, es war eigentlich als Scherz gemeint, aber er nimmt es ziemlich ernst und liebt diese Aufgabe. Wobei er nicht der Chef-Scout ist, er ist ein Scout, aber er wird nicht bezahlt und wir müssen nicht tun, was er sagt, also schadet er keinem.
Und er hat mich auf einen jungen Engländer aufmerksam gemacht, den wir noch verpflichten könnten.


...auch Altstars verpflichten?
Ich weiß, ich sollte darüber nicht mit ihnen reden, aber ich habe ein großes Interesse an Zinedine Zidane, allerdings denke ich nicht, dass wir ihn in den nächsten Monaten verpflichten können. Mit Real Madrid würden wir uns schnell einigen, aber Zizou zu überzeugen ist ziemlich unmöglich.

...haben doch bereits viele Spieler verpflichtet
Das ist wahr, aber ich möchte das Team weiterhin verstärken. Das heißt allerdings auch, dass wir im Januar auch Spieler verkaufen werden.

...Namen nennen?
Ja, ich kann Ihnen Namen nennen, aber ich werde es nicht tun.
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 01.September 2005, 12:04:04
Mailand, San Siro
Der Beginn einer großen Karriere


Und da stand ich nun an der Seitenlinie des prachtvollen Guiseppe Meazza Stadions und feuerte meine Jungs an. Sie waren Inter bisher weit überlegen und führten bereits mit 1:0. Unglaublich, noch vor Wochen waren wir auf dem 14. Platz und nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Und nun waren wir bereits auf Platz 8 und wollten unseren positiven Lauf weiter fortsetzen.
Wenn wir Inter besiegen, dann können wir auch noch den 6. Platz schaffen und international im nächsten Jahr mitspielen. Ach, wie komisch die Welt doch sein kann. Noch vor einpaar Wochen wollten viele Fans und Journalisten meinen Kopf rollen sehen. Zamparini hatte mich bei einem unseren Treffen beinahe angespuckt, jedenfalls dachte ich das damals. Und nun nach einer guten Serie standen wir wieder oben und alle liebten mich auf einmal.
Vinnie und ich wurden wieder geachtet und selbst die Kritiker mussten zugeben, dass es vielleicht doch nur an den Verletzungen lag.
Hugo Viana stürmte mit dem Ball an mir vorbei und tänzelte einige Gegenspieler aus. "Weiter so, Kleiner.", schrie Vinnie, der dich neben mir stand. "Attenzione!", gab es als Antwort von der Interbank. Roberto Mancini versuchte mit weitausholenden Bewegungen die Interabwehr wieder zu ordnen.

BILD (http://svt.se/content/1/c6/36/51/56/mancini_411.jpg)
Stand bei Inter in der Kritik - Roberto Mancini

Ich erinnerte mich an das Spiel gegen Inter, welches wir noch Ende Oktober führten. Es kam gleich nach diesem Sieg gegen Siena. Es war die zweite Runde im italienischen Pokal und die Nerrazurri führten uns nach allen Regeln der Kunst vor heimischer Kulisse vor. Sie gewannen verdient und auch locker mit 2:0.

Nicht dieses mal. Freistoss von Iaquinta und Lattentreffer. "Verdammt, jetzt haben die Deppen auch noch Glück.", sagte Vinnie und schlug sich auf seinen Schenkel, doch bereits einige Augenblicke später feuerten wir die Jungs weiter an. Doch sie hatten dies nun wirklich nicht nötig. Die Spieler des US Palermo - meine Spieler - waren in diesem Spiel voller Stolz und Selbstvertrauen.

Nach dem Pokalspiel gegen Inter sah das anders aus. Wir verloren in Genua gegen Sampdoria mit 4:1, es war unsere letzte schlechte Leistung bis zum diesem Spiel hier in Mailand.

"Mourad, weiter, weiter. Auf gehts!", motivierte ich Mourad Meghni, der sich in den letzten Wochen auf der rechten Aussenbahn gegen Wilhelmsson durchsetzen konnten. Genauso wie auch Hugo Viana, der Torschütze zum 1:0 hier in Mailand, sich gegen Marko Babic durchgesetzt hatte.
Babic und Wilhelmsson machten unter meiner Regie kein Spiel mehr für Palermo. Ich schmiss beide trotz guter Noten (Babic war der 4. beste Spieler der Serie A) aus dem Team. Ihr Problem war, dass die Beiden zu viel schossen. Es war unglaublich, wie die beiden perfekt an den Aussenseiten Gegner ausspielten, aber es einfach nicht schafften, den Ball abzuspielen. Stattdessen schossen die Beiden wie die größten Idioten ständig auf das Tor.

BILD (http://thethao.vietnamnet.vn/dataimages/original/images435341_MouradMeghni_s.jpg)
Neuer Held auf der rechten Aussenbahn - Mourad Meghni

Einen wichtigen Auswärtssieg konnten wir in Verona erringen. Das Ergebnis: 1:0 gegen Chievo. Allerdings hätte dieser Sieg eindeutig höher hätte ausfallen müssen.

Die zweite und letzte Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit lief gerade herunter. Vinnie und ich besprachen gerade, was wir den Jungs in der Halbzeitpause wohl sagen sollten bzw. was ich ihnen sagen sollte. Ich weiß nicht wirklich warum, aber ich musste fast alle Ansprachen halten. Wahrscheinlich wollte mich Vinnie für meine Karriere als Trainer weiter formen. In jedem Training und in jedem Spiel forderte er mich heraus. Er wollte, dass ich jede Entscheidung treffe, wenn ihm die Entscheidung nicht gefiel, fragte er mich solange, ob ich das wirklich machen will, bis ich genau das machen wollte, was er sich von Beginn an dachte.
Aber Vinnie half mir wirklich sehr viel und ich lernte an jedem Tag von ihm. Ich sprach mit ihm über die Methoden, die er bei anderen Trainern erlernt hatte. Sogar die Spieler quetschte ich über die Details der Taktik und des Trainings ihrer früheren Trainer aus.
Einmal in der Woche rief mich José an und wir sprachen über unsere Teams. Auch die Gespräche mit ihm gefielen mir von Woche zu Woche mehr, denn er merkte in letzter Zeit, dass ich mit meiner Taktik durchaus Erfolg hatte und so hörte er sich nun nicht mehr ständig so besorgt an.

So ungewöhnlich wie es auch klingen mag, aber unseren größten Schritt machten wir in einer Niederlage. Wir spielten gegen die Alte Dame aus Turin, die noch kein Spiel in dieser Saison verloren hatte, in Palermo und hatten sie am Rande einer Niederlage. Wir führten mit 1:0 und verschossen sogar bei diesem Spielstand einen Elfmeter. Hätten wir getroffen, hätten wir gewonnen. So verloren wir, trotz einer sehr mutigen Leistung mit 1:2.
Nachdem Spiel regte ich mich schrecklich über diese Niederlage auf, allerdings nicht lange. In der Pressekonferenz erklärte ich, dass wir unser bestes gegeben hatten, es aber diesmal nicht gereicht hat. "Wir hatten Juve in der Mangel, doch Sie konnten sich befreien." Manchmal verliert man vielleicht ein Spiel und es ist das beste, was dir passieren kann.
Bei uns traf das zu. Wir lernten, dass wir uns vor niemanden verstecken mussten und dass eine Niederlage niemals sinnlos ist, wenn man daraus lernt und es in den nächsten Spielen besser macht und wir machten es besser.

BILD (http://www.spaghettitaliani.com/PaginePub/Palermo/News2/Immagini/JuvPal04.jpg)
Noch war Juventus besser...noch

Die zweite Halbzeit begann und Inter hatte weiterhin kein Mittel um unsere Offensive zu stoppen. Die Nerrazurri erinnerten mich an Catania, gegen die wir nach dem Juventus-Spiel antraten. Wir gewannen mit 3:0 und das war für unseren Gegner sogar noch schmeichelhalft.

Meghni spielte auf der rechten Seite weiterhin wie im Rausch. Flanke auf Iaquinta. Butterweich und drin. 2:0. Vinnie und ich umarmten uns und sprangen fröhlich an der Seitenlinie entlang. Vincenzo rannte jubelnd auf uns beide zu und sprang mir in die Arme. "Danke, Coach, danke." Seine Augen waren glassig und er weinte fast vor Freude. Am Tag zuvor hatte Marcello Lippi, der Trainer der Nationalmannschaft, die Leistungen Vincenzos gelobt und ihm versprochen, dass er beim nächsten Länderspiel nominiert wird. Und das nachdem er im letzten Jahr bei Palermo nur ein Tor in lediglich 5 Einsätzen erzielen konnte.

BILD (http://www.graffitipress.it/Sport/20041110RomaUdinese_0_3/iaquinta_romaudinese0885_std.jpg)
Komm in meine Arme, Kleiner.

Es blieb bei diesem 2:0 Auswärtssieg für uns im San Siro, damit waren wir mit 25 Punkten aus 17 Spielen auf dem 8. Platz,  und während ich durch das San Siro ging und eine Faust nach oben streckte, während ich von unseren Fans stand, dachte ich, daran, dass ich das Gleiche vor genau einer Woche auch in Livorno bei unserem souveränen 4:0 Sieg gemacht hatte. Das San Siro, oder auch Guiseppe Meazza genannt, war schon ein eigenartiger Ort. Hier passieren immer so eigenartige Dinge. Träume werden wahr oder sie platzen. Ich war nie im Old Trafford, daher war für mich das San Siro das Theatre of dreams. Als ich wieder zurück in die Katakomben wollte, ging ich noch mal zur Reservebank. Natürlich dachte ich an Josés berühmten Wutanfall an genau dieser Stelle. Für manche die größte Schande in der Geschichte der Champions League, Andere sind sich sicher, dass er nur dadurch die Blues ins Finale brachte. Für ihn war  dieser Moment im San Siro vielleicht der Höhepunkt seiner gigantischen Karriere und für mich war dieser Moment am gleichen Ort vielleicht der Beginn einer großen Karriere. [/i]
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Eddy am 20.September 2005, 00:16:51
also nur weil wir jetzt alle wissen was du in der halbzeit veranstaltest, heisst das noch lange nicht das du nix mehr hier schreiben sollst... ;D ;D

Los mach weiter :) ;)
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: cos am 20.September 2005, 13:23:27
genau! wir nennen dich auch "the special one"  ;D
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 20.September 2005, 20:06:30
Shut up, Drogba! ;)

Ja, ja. Ich gebe zu, ich hatte in letzter Zeit wenig Lust weiter zu schreiben. Allerdings hatte ich auch viel weniger Zeit.

Bald wird es allerdings wieder weitergehen. Mit neuem Schwung, neuen Ideen, neuen Stars und auch Erfolgen.

-The Special One
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Eddy am 06.Oktober 2005, 13:28:03
wann ist bald? ??? ;)
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 06.Oktober 2005, 13:49:15
Keine Ahnung. Wenn der Druck des Contests weg ist!?  ;D

Um ehrlich zu sein, habe ich bereits einiges wieder geschrieben, allein die Lust das entsprechend schön zu formatieren ist in letzter Zeit kaum vorhanden. Allerdings freue ich mich darauf, wenn dieser Story-Contest, der mich vom Schreiben eher abgehalten hat, statt mich dazu anzuregen, vorbei ist und ich wieder schreiben kann, denn ich bin voller Ideen, die ich niemandem vorenthalten möchte.  :D

-JM, der den anderen Autoren trotzdem viel Glück beim Contest wünscht, wobei das überraschend wenige sind.
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 11.Oktober 2005, 18:55:50
4. Januar, England
The Longest Day


11:18 Uhr

Da stand ich nun im Regen und sah Middlesbrough beim Training zu. Zu meinem Glück waren außer mir nicht viele Menschen am Zaun um sich dies anzutun. Zu meinem Pech standen die meisten von ihnen direkt in meiner Umgebung und wollten sich mit mir unterhalten. Ich konnte fast alle mit einem Autogramm abspeisen und versuchte nun mehr von Stewart Downing zu sehen. Seit Wochen plante ich bereits seine Verpflichtung und daher war in nun hier um ihn zu treffen. Leider war ich zu früh, daher dachte ich, dass ich auch mal einen Blick auf seine Trainingsleistung werfen könnte.

BILD (http://www.englandfootballonline.com/images/Plyrs/Downing,%20Stewart.jpg)
Stewart Downing


Ihn zu bezahlen wäre für uns sicherlich kein Problem mehr, da wir durch die Verkäufe von Marko Babic und auch anderen "Leistungsträgern" viel Geld in die Kassen spülen konnten. Erst gestern brachte ich die Verpflichtung von Andres D'Alessandro unter Dach und Fach und mit Downing wäre meine Planung vorerst fertig.
"Wissen Sie, manchmal frage ich mich, wie die so schlecht spielen können. Also nicht nur schlecht, sondern auch uneffektiv. Stimmts? Habe ich nicht recht?"
Ich wurde nur noch von diesen einem Mann belästigt. Komischerweise war er der wohl Einzige, der mich nicht erkannte. Jedenfalls gehe ich davon aus, denn er stellte mir ständig Fragen, wie "Sind Sie ein Fan des Clubs? Nein? Aber Sie sich ein Mitglied des Clubs? Auch nicht. Spielen Sie selber Fußball?"

BILD (http://us.news1.yimg.com/us.yimg.com/i/fifa/gen/fi/20040817/i/278863593.jpg)
Andres D'Alessandro

Um ehrlich zu sein, mir ging dieses Gespräch gewältig auf die Nerven. Es war schon schlimm genug, dass ich hier total nass im Regen war. Nun ja, nass ist vielleicht übertrieben, ich hatte ja einen Regenschirm, aber es war meiner Meinung nach viel zu kalt. So stand ich doch bei ca. 5 Grad nur im T-Shirt.
"Haben Sie das Spiel letzte Woche gesehen? Da waren wir 1:0 vorne und kassierten dann in der letzten Minute noch den Ausgleich. Ich bin kein Fußballer, aber das muss man doch über die Zeit retten können, oder? Hab ich nicht recht?" Ich nickte wieder und fragte mich, warum er nicht mal meinem "Chefscout" Statham, der neben mir stand, ein Gespräch aufdrängte.
"Verdammt, ist das kalt.", wechselte ich das Thema und sah Jason genervt an. "Tja, hat unser Portugiese da etwa wieder das Wetter unterschätzt?", fragte Jason grinsend. "Aber ich wärme dich doch schon so gut ich kann." Oh, habe ich vergessen diese heiße Studentin, die mich schon die ganze Zeit umarmte zu erwähnen. Nun ja, ich traf sie zum ersten mal an Silvester in meinem Club und hatte gestern mein zweites Treffen mit ihr. Ihr Name war Jill, nein, Jane. Jennifer? Verdammt, diese Namensvergesslichkeit liegt offensichtlich in der Natur aller Mourinhos. Einfach grausam.

BILD (http://www.washington.edu/alumni/columns/sept01/images/1980footballfans.jpg)
Warten im Regen

"Ich bin früher Sportsmann gewesen. Daher muss ich sagen, dass man so eine Führung doch einfach über die Zeit retten muss. Oder? Hab ich nicht recht?" Der Mann hatte offensichtlich das großes Bedürfnis ständig bestätigt zu werden. Ich nickte weiterhin höflich und verfluchte mich für genau diese Höflichkeit. Die Studentin trat mir auf den Fuss und drückte mich näher an sich. Ich wollte sie darauf aufmerksam machen. Hmmm, wie mache ich das jetzt? Namen raten? Zu riskant. Soll ich Sie Liebling nennen? Nein, zu intim. Die ist ja jetzt bereits eine Klette. Baby, Süße? Nein, das ist nicht meine Art.
"Also ein 1:0 und das zu Hause." Er hustete wie verrückt während er die bereits 5 Zigarette in der letzten halben Stunde rauchte. So viel zum Thema "Sportsmann". 

Jetzt war der Schmerz zu groß, ich mache es ohne Namen. "Verdammt, du stehst auf meinem Fuß!" Sie bemerkte es. "Oh, tut mir leid, Miguel." "Kein Problem..." Ich wollte aus Reflex irgendetwas anfügen, einen Namen oder etwas in dieser Art, bemerkte allerdings rechtzeitig, dass ich immer noch das gleiche Problem hatte. Just in diesem Moment entschuldigte Sie sich und sagte, dass sie kurz jemanden anrufen müsste.

"Na, was hälst du von Downing?", fragte mich Statham, nachdem Sie gegangen war. "Ja, ja. Sehr gut. Tolle Arbeit." Ich winkte ihn her. "Wie heißt die Kleine?" Statham begann zu lachen und auch mein nerviger Gesprächspartner hatte diese Bemerkung offensichtlich gehört, denn er hustete wieder wie verrückt. "Keine Angst, ich finde es für dich heraus. Ach, und übrigens: Ich soll dir von Vinnie ausrichten, dass du heute um 18:00 Uhr ein Interview hast. Könnte wichtig sein."

Es war wichtig, aber die große Überraschung sollte erst später auf mich zukommen...[/i]
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: The_Gunner am 11.Oktober 2005, 19:08:03
yeah, es geht weiter  :)
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 11.Oktober 2005, 19:10:08
18:05 Uhr, London
Everything You Always Wanted to Know About Sex but were afraid to ask
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Ich hatte mich beeilt nicht zu spät ins Hotel zu kommen und war trotzdem noch zu spät. Allerdings war der Reporter selber nicht pünktlich und so musste ich eine Zeit lang warten. Ich spielte mit meinem Mobiltelefon und las die Nachrichten, die ich im Laufe des Tages bekam.

Hi, du kommst doch sicherlich heute abend in den Club?! Hab etwas wichtiges mit dir zu bereden. -Vinnie[/b]

Um die Wahrheit zu sagen, mir war es eigentlich ziemlich egal, was er von mir wollte. Ich machte mir nicht wirklich große Gedanken deswegen. Ich wusste ja auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was auf mich zukommen sollte.
Mir war in diesen langweiligen Minuten nur wichtig, dass das Interview bald anfangen würde. Ich überlegte mir, wie ich den Interviewer beschimpfen sollte. "Eine Unverschämtheit mich hier warten zu lassen.", brummte ich vor mich hin.
Die Tür öffnete sich. "Verzeihung, dass Sie so lange warten mussten." Ich wollte gerade anfangen ein paar Ausdrücke aufzuzählen, als eine junge und vorallem sehr hübsche Journalistin den Raum betrat. "Ich hatte eine Autopanne." Ich setzte mein bestes - sehr subjektiv betrachtet - Lächeln auf. "Auf jemanden wie Sie warte ich doch gerne." Sie stellte sich vor und fragte, ob sie gleich loslegen könnte. Ich bejahte und sie schaltete ein Aufnahmegerät ein, das nun vor mir auf dem Tisch lag.
"Mr Mourinho..." Ich legte meine Hand auf Ihre. "Miguel, nennen Sie mich Miguel." Sie schien unbeeindruckt.

"Mr Mourinho, Sie haben einen klaren Aufwärtstrend in den letzten Wochen. Allerdings sind Sie im letzten Spiel vor der Winterpause aus dem Pokal geflogen." Ich unterbrach Sie erneut. "Na ja, aber wir haben Inter immerhin im Rückspiel geschlagen. Bloß nicht hoch genug. Und ich sage ihnen klipp und klar. Wir haben einfach das Pech, dass wir das Hinspiel in einer extrem schlechten Phase hatten, denn wir haben ja vor einpaar Wochen in der Liga bewiesen, dass wir Inter auch im San Siro schlagen können."

BILD (http://www.vnn.vn/dataimages/original/images344037_Inter_Palermo2_s.jpg)
Besser als Inter?

"Ist der US Palermo besser als Inter Mailand?", sie zog die Augenbrauen fragend nach oben. "Momentan, ja." Sie strich sich eine Haarsträne hinter ihr Ohr. "Um zu meiner eigentlichen Frage zurück zu kommen: Sie hatten eine sehr gute Phase in den letzten Wochen, haben Sie keine Angst, dass dieses Momentum nach der Winterpause nicht mehr vorhanden sein könnte?" Ich lachte. "Es ist kein Momentum. Ich weiß, dass viele Leute glauben, dass die Winterpause zum falschen Zeitpunkt kommt, aber wir werden bald zeigen, dass das nicht der Fall ist. Wir hatten in den letzten zwei Wochen nur selten Training, weil ich den Spielern viel Zeit mir ihrer Familie lassen wollte und sie werden mir das mit guten Leistungen zurückzahlen."

"Nun ja, es gibt Kritiker, die behaupten, dass Sie und Vinnie Jones das nur aus Faulheit tun." "Ich hoffe, dass Sie nicht zu diesen Kritikern gehören." Sie lächelte. "Sie haben die Frage nicht beantwortet." "Was soll ich schon sagen. Vielleicht sind wir faul, vielleicht auch nicht. Aber wenn wir Erfolg haben, dann ist es sowieso unwichtig, oder nicht? Die Fans in Palermo sind jedenfalls bisher mit unserer Arbeit zufrieden." Sie zog ein Blatt Papier aus ihrer Tasche. "Ihr Cousin José Mourinho sagte, vor ein paar Tagen und ich zitiere hier wörtlich." Sie las, was auf dem Zettel stand. "Ähm, 'Der Fußball darf nicht vollkommen kommerzialisiert werden. Es ist in Ordnung, wenn man alles sieht, was auf dem Spielfeld passiert, aber wenn ein Trainer nicht mal mehr in der Kabine oder im Training alleine mit der Mannschaft sein kann, dann geht der Fußball kaputt.' Was sagen Sie dazu?"

BILD (http://www.videoman.it/Promozione/Giornali/08%20Domenica%2030%20Maggio%20Gazzetta%20dello%20Sport.jpg)
Palermo war in meinem Herzen und ich im Herzen der Fans

"José ist natürlich dagegen, denn Chelsea braucht diese zusätzliche Einnahmen nicht, die können sich auch so zusätzlichen Champagner leisten. Aber er ist ja nicht der Einzige, der so denkt. Bisher gibt es keine Kameras in den Kabinen und das hat einen Grund. Wenn Sie mich fragen, ich finde, dass es dem Fan noch mehr Einblicke gewähren würde und es eine weitere attraktive Einnahmequelle wäre. Die Trainer sind davon natürlich nicht begeistert, was verständlich ist."

"Und was ist ihre Meinung?" Ich überlegte kurz. "Für mich wäre es kein Problem. Ich mag Kameras und hätte auch nichts dagegen, wenn ich während der Arbeitszeit ständig von einem Kamerateam begleitet werden würde. Das Filmmaterial könnte dann immer auf den Sendern der Vereinen laufen und in einer gekürzten Fassung einmal wöchentlich im öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt werden. " Sie blickte mich überrascht an. "Sie scheinen sich darüber bereits Gedanken gemacht zu haben." Ich nickte. "Das stimmt. Da nicht viele Vereine diese Möglichkeit haben, ich bei Palermo auch nicht, habe ich das auch bereits José vorgeschlagen, doch er war nicht begeistert."  Sie lachte und erklärte, dass sie sich das vorstellen kann. "Anderes Thema: Sie sind der Chef-Trainer bei Palermo. Vinnie Jones ist ihr Assistent. Wie wichtig ist er? Macht er den Großteil der Arbeit mit dem Team, während Sie nur die Galionsfigur sind?"

BILD (http://camaralenta.blogs.sapo.pt/arquivo/mourinho.JPG)
Kann sich den Champagner auch ohne zusätzliche Einnahmen leisten - Cousin José

So langsam wird die Kleine aber frech. "Wir teilen uns die Arbeit. Am Anfang machte er ziemlich viel alleine, ich sah zu und lernte von ihm. Mittlerweile mache ich es selber. Das heißt aber nicht, dass ich nicht weiter von ihm lernen könnte." "Also ist er wichtig für Sie."Ich nickte. "Selbstverständlich, ich bin sicherlich keine Galionsfigur, aber ich habe seine Hilfe auf jeden Fall nötig." Ich sah auf meine Uhr, ich wollte das Interview so schnell wie möglich beenden. Ich hatte mich damit abgefunden, dass mit der Reporterin nichts laufen würde und genau in dem Moment als ich das dachte, sah ich auch noch ihren Ehering. Nicht, dass mich das normalerweise stören würde, aber für Gewöhnlich bedeutet das, dass es mehr Anstrengung erfordert. "Wie lange macht er noch mit?"

Ich überlegte gerade, was für Unterwäsche sie trug und verstand die Frage nicht. "Tanga...äh, wie bitte?" Sie sah irriert aus. "Wie lange wird Vinnie Jones noch ihr Co-Trainer sein? Immerhin will er doch sicher irgendwann mal wieder einen Film drehen." "Na ja, ich bin mir nicht sicher, diese Saison wird er noch beenden und ich denke, dass er auch nächstes Jahr wieder dabei sein wird. Immerhin macht es ihm unglaublich viel Spaß, wir sind ja auch momentan ziemlich erfolgreich." Während sie kurz überlegte, holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und sah, dass mein Präsident Zamparini mir eine SMS geschickt hatte. Löschen, unwichtig, sowas lese ich nicht.

BILD (http://ar.news.yahoo.com/050323/ap/imil11903231836.italy_league_president_mil119.jpg)
Mich interessieren seine Reden/Schriften nicht - M. Zamparini

"Sie haben es gerade erwähnt. Sie sind gerade auf dem 8. Platz und dass obwohl sie vor einpaar Wochen in der Abstiegsregion waren. Geht es weiter nach oben oder wollen Sie bis zum Saisonende auf dieser Position bleiben?" Mein Gott, diese Frage stellte man mir in diesen Tagen bei jedem verdammten Interview, daher spulte ich meinen üblichen Text wie ein Schauspieler herunter. "Der 8. Platz ist mehr als man von mir vor dieser Saison erwartet hatte, daher bin ich glücklich, wenn wir ihn bis zum Ende halten können. Wenn es ein bisschen besser ist, dann habe ich nichts dagegen, aber ein Platz im Internationalen Geschäft ist eigentlich unwahrscheinlich. Und selbst wenn wir uns um ein oder zwei Plätze verschlechtern, ist das nicht tragisch." Ich stand auf um zu gehen.

"Eine Frage hätte ich noch.", sagte sie hektisch um mich vom Verlassen des Raumes zu hindern und ich nickte nur noch. "Eigentlich zwei. Erstens könnten Sie, dieses Foto für meinen Sohn unterschreiben, er ist acht und ein großer Fan." Die ist aber früh Mutter geworden. Ich nahm den Stift und kritzelte meinen Namen auf mein Gesicht.[Randbemerkung: Nur ein Idiot würde jetzt davon ausgehen, dass ich mir in mein eigenes Gesicht geschrieben hätte.]

"Und zweitens: Sind Sie nächstes Jahr noch Trainer von Palermo?" "Wenn Real mich nicht will.", scherzte ich. "Eine offene Frage hätte ich auch noch." Ich ließ den Stift fallen. Sie hebte ihn auf und fragte dabei, was ich wissen möchte. Als sie sich vorbeugte beantwortete Sie mir die Frage. Kein Tanga. Na ja, was erwarte ich auch von einer verheirateten Mutter? Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Raum. [/i]
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 11.Oktober 2005, 19:23:56
21:57 Uhr, London
The Color of Money
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Ich saß in meinem Club und unterhielt mich gerade mit einer Stewardess. Jedenfalls behauptete sie, dass sie eine ist. Vielleicht glaubte sie auch bloß, dass sie damit bessere Chancen bei mir hatte. Wer ist bei diesen Parties denn schon wirklich immer total ehrlich? Lügen wir nicht alle? Wie dem auch sei, mir war es egal, was sie beruflich macht, denn sie war heiß und nachdem ich bei der Reporterin nicht landen konnte, hätte sie auch Auftragskillerin sein können.
Sie saß auf meinem Schoss und trank Champagner. Auf meine Kosten. Eigentlich ja auf Josés Kosten. Bei diesem Gedanken musste ich grinsen. Sie fragte mich, warum ich lache, aber ich antwortete ihr nicht. Gerade war Vinnie in einer Ecke erschienen und er schien sich köstlich zu amüsieren.

BILD (http://img.lenta.ru/oddly/2004/08/18/lovers/picture.jpg)
Vinnie hatte seinen Spaß

Ich entschuldigte mich bei Alice, jedenfalls glaube ich, dass das ihr Name war und gleitete über die Tanzfläche zu Vinnie Jones rüber. Als er mich sah, änderte sich sein Ausdruck auf der Stelle zum negativen. Wir umarmten uns zur Begrüßung und gingen in mein Büro um in Ruhe ein Gespräch zu führen. "Du wolltest mit mir sprechen, Vinnie?" Ich schnappte mir zwei Gläser von meinem Regal und eine Flasche Jack Daniels. Vin wollte gerade anfangen, als ich ihm fragte, ob er auch einen Schluck trinken wollte. Er nickte und ich gab ihm das Glas, dass er sogleich leerte. "Da hat ja jemand Durst.", ich grinste.

Er zupfte sich sein Hemd zu recht. Ich konnte mir nicht helfen, aber ich fand, dass er sehr nervös wirkte. "Du weißt, dass es nicht sehr klug von mir war, meine Schauspielkarriere einfach so zu unterbrechen, aber ich habe dir auch versprochen, dass..." Er unterbrach sich ständig.
"Vinnie, was ist los? Sag es mir einfach." Er hustete und blickte verlegen auf seine polierten Schuhe. "Ich habe das Filmangebot meines Lebens bekommen." Ich ging zu meinem Regal und angelte mir eine Flasche des besten Weines. "Das ist ja großartig, ich gratuliere dir. Lass uns darauf anstossen." Er kratzte sich am Kopf. "Das Problem ist, dass die Dreharbeiten schon im März anfangen und ich mich mindestens 6 Wochen auf die Rolle vorbereiten sollte."

Mir wurde klar, was das bedeuten sollte. Ich war auf dem besten Weg meinen Trainer zu verlieren. Wie sollte ich das Team denn alleine leiten? Ich meine, so weit war ich noch nicht, oder? Ich hatte doch kaum Erfahrung und das wollte ich auch nicht. Ich wollte von ihm abhängig bleiben. "Hör zu, es tut mir schrecklich leid, Miguel. Und wenn du möchtest, dann bleibe ich natürlich auch. Ich bekomme ganz sicher irgendwann eine andere Chance." Ich war erleichtert und wollte ihn danken bis ich sah, dass er voller Schuldgefühle war.

BILD (http://www.voetbalfocus.nl/imgs/jones-v1.jpg)
Bye,bye Vinnie?

"Nein, mach genau das, was du mir vor einpaar Monaten geraten hast. Nimm den Job." Wir redeten noch mehrere Minuten und ich spielte ihm vor, dass ich auch ohne ihn weitermachen könnte. Es wäre gar kein Problem für mich, schließlich war ich ja der Trainer und er nur der Co, scherzte ich. Wir verabschiedeten uns und ich wünschte ihm viel Glück. Als er mein Büro verließ trank ich den restlichen Jack Daniels direkt aus der Flasche und warf diese, als sie leer war, gegen die Wand. Ich fluchte in meiner Muttersprache minutenlang und musste mir später eingestehen, dass ich dies alleine unmöglich schaffen könnte. Selbst Alice konnte mich in den nächsten Stunden nicht wirklich ablenken. Es war das erste und einzige Mal, dass ich beim Sex an Vinnie denken musste.

06.01 Palermo - Lecce 5:0[/i]
Was für ein Spiel. Das Team, dass von Vinnies Entscheidung enttäuscht war, zeigte eine Trotzreaktion und kämpfte für mich. Mein Vertrauen, es selber zu schaffen, war auf einmal da, nachdem es noch vor einpaar Tagen noch überhaupt nicht vorhanden war.
Stewart Downing und Andres D'Allessandro machten beide ein großartiges Spiel.


13.01 Parma - Palermo 2:0
20.01 Roma - Palermo 2:1

Ich sang "Sometimes you can't make it on your own" und mein Selbstvertrauen war wieder wie weggeblasen. Nach dem Spiel in Rom tröstete ich mich mit Adriana , einer, ach, ich weiß nicht, was sie tut, es war und ist mir auch egal.

BILD (http://brigate.altervista.org/stagione_02_03/coreografia-pa-me-02-03-mini.jpg)
Zu Hause ist doch am schönsten.

23.01 Palermo - Bologna 3:1
27.01 Bergamo - Palermo 1:2
03.02 Palermo - Salernitana 4:0

Drei Siege in Folge gegen nicht wirklich gute Gegner, aber wir schieben uns ziemlich weit nach oben.

10.02 Piacenza - Palermo 1:2
17.02 Palermo - Messina 5:0

Wenn's läuft, dann läuft's. Unfassbar, unglaublich. Ein Blick auf die Tabelle ließ das Herz eines jeden Fans höher schlagen. Auch wenn wir durch Nachholspiele nach unten rutschen könnten, genießen wir vorerst die 5-Siege in Folge und den 5. Platz.

http://img418.imageshack.us/img418/8752/tabellefeb01jpg1dd.png  (http://img418.imageshack.us/img418/8752/tabellefeb01jpg1dd.png)(Tabelle; ziemlich groß; suche daher ein Programm um solche Bilderdateien in Zukunft zu verkleinern)
[/size]

Beim nächsten Mal: Miguels Erfolgsgeheimnisse (Was hat er geändert, wie geht er mit dem Team um, wie motiviert er die Spieler, etc.) und weitere Spiele - schafft es der US Palermo weiter oben dran zu bleiben? -The Special One
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Omegatherion am 12.Oktober 2005, 13:16:18
Jawoll. Du hast mir den Tag gerettet.
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 15.Oktober 2005, 18:50:16
Ich glaub, ich hab mich im letzten Beitrag nicht klar genug geäußert. Sorry, mein Fehler.  ;)

Zitat
suche daher ein Programm um solche Bilderdateien in Zukunft zu verkleinern

Wenn einer eine Empfehlung hat, dann kann er hier antworten oder mir eine PM schicken. Hab es selber schon mal versucht, aber ich hab nur Mist gefunden. Und um es nochmal genauer zu erklären: Die Tabellen und andere Screenshots sind einfach mit bis zu 1MB viel zu groß und ich bräuchte ein Programm um die Bilder in jpeg-Format zu verkleinern.

Danke
-Special One
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: brainscan am 15.Oktober 2005, 21:08:31
Hallo Mourinho,
Du kannst die Bilder ganz einfach in Paint öffnen und dann bei 'speichern unter' kannst du unter dem Dateinamen das Foramt auswählen

Gruss
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Octavianus am 15.Oktober 2005, 21:19:54
Nimm doch einfach IrfanView
Kostenlos und unkompliziert.

Ansonsten tolle Story lese sie sehr gerne!
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 16.Oktober 2005, 12:31:37
Ok, danke an alle (auch an die Helfer per PM). Ich habe jetzt genug Tipps, Programme, etc. erhalten, daher wird es beim nächsten mal kein Problem mehr sein.

-Special One

P.S: Danke fürs Lob, Octavianus.
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Eddy am 17.Oktober 2005, 19:07:04
hmm ich bin mal gespannt wie es weiterhin ohne Co-Trainer laufen wird, momentan gehts ja richtig gut, aber die ganze zeit ohne auszukommen ist sicher auch doof... Also schreib endlich weiter, damit wir bescheid wissn... ;D ;)
Titel: Re: Sein Leben - The Italian Job
Beitrag von: Mourinho am 20.Oktober 2005, 19:21:42
Frühling, Palermo
Chocolat


24.02 Empoli - Palermo 0:1
02.03 Palermo - Florenz 1:0

Zweimal 1:0 und es war in beiden Fällen sehr, sehr glücklich, auch wenn wir überlegen waren, muss ich zugeben, dass man solche Spiele nicht gewinnen muss und sogar verlieren kann.

7 Siege in Folge, wir sind mittlerweile auch ohne große Rechenspiele bezüglich Nachholspiele der anderen Mannschaften auf einem UEFA Cup Plätzchen und ich gönnte mir und dem Team eine große Feier in einem Nachtclub nach dem Florenzsieg, da die letzten Wochen sehr hart waren, doch ich war erstaunt wie gut ich ohne Vinnie auskam. Mir blieb ja auch nichts übrig.
Ich weiß nicht warum, aber das meiste klappte.
Vorallem Stewart Downing machte ein gigantisches Spiel nach dem Anderen und wurde der Wirbelwind auf der linken Seite. Auf der gegenüberliegenden Seite konnte sich nach vielen Monaten des experimentierens (mit einem Haufen Spielern) Mourad Meghni durchsetzen. Das Mittelfeld verdankte seine Sicherheit allerdings in erster Linie Barry Ferguson und Mathieu Flamini, die sowohl vor der Abwehr abräumten als auch das Spiel von hinten lenkten.
Die Abwehr selber, geführt von einem Adriano, der die ganze Saison lang in Topform blieb, bekam nicht mal soviel zu tun.
Es überraschte mich zudem, wie offensiv wir waren, wo ich doch meistens mit nur einer echten Spitze (Berbatov oder Iaquinta) und einem sehr offensiven D'Alessando spielte.

BILD (http://scotlandtoday.scottishtv.co.uk/content/mediaassets/images/barry-ferguson-moldovaWEB.jpg)
Chef im Mittelfeld - Schottlands Barry Ferguson

Das Training änderte sich nicht in der Zeit nach Vinnie überhaupt nicht. Ich tat fast genau das Selbe wie auch zuvor und bettete, dass es weiterhin die erhoffte Wirkung zeigte. Die größte Veränderung war an mir selber festzustellen. Ich motivierte die Spieler von Woche zu Woche besser - mal wieder ziemlich subjektiv betrachtet.
Ich versuchte es sie vor jedem Spiel richtig heiß zu machen. Ich ließ dabei laute Musik in unserer Kabine laufen und man beschwerte sich in den Auswärtsspielen oft, dass wir es "verdammt noch mal leiser drehen" sollten. Ich brachte den Spielern bei, ihre Wut in gute Leistung und volle Konzentration auf den Sieg umzuwandeln.
Zu meiner großen Überraschung stellte ich fest, dass man mit der richtigen Motivation, Einstellung und einer guten Serie alles erreichen konnte. Man kann als schlechter spielendes Team trotzdem gewinnen, wenn man den Superstars des Gegners den Spaß raubt und ihn dann selber hat.
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Palermo, früher Morgen, oder so
Tag nach der Party


Ich wachte auf. Scheiße. Sonnenschein. Wie ekelhaft. Ich war immer noch viel zu betrunken um jetzt noch diesen Sonnenschein zu ertragen. Es war Mittag, oder so. Egal, scheißegal. Mir tat der Kopf weh. Wo ist die Aspirin? Ich rollte auf die andere Bettseite. Immer weiter, darauf wartend von einem Körper gebremst zu werden. "Verdammte Scheiße." Ich war zu weit gerollt und lag auf dem Fußboden. Hatte ich letzte Nacht Keine mit nach Hause genommen? Ich öffnete die Minibar neben meinem Bett und übergoß mich mit einer Flasche Wasser. "Was in Gottes Namen tust du da?" Sienna betrat in Unterwäsche das Zimmer. Ich fing an mich an gestern zu erinnern.

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"Jeden Tag hatte ich mehrere Frauen"(J. Nicholson) - ich hätte vielleicht eine andere Biografie lesen sollen.

Das Telefon klingelte neben Sienna. Ich schaute sie wartend an. "Was ist?" Für einen Moment dachte ich, dass das vielleicht nur in meinem Kopf war, doch dann klingelte es erneut. "Würdest du bitte rangehen?" Sie zog das Telefon aus der Station und warf es mir zu. "Warum gehst du nicht ran?" "Ist doch dein Telefon,Miguel." Ich war gerade in richtig schlechter Laune. "Mourinho?" Meine sehr, sehr alte Nachbarin begann gleich zu erzählen und schrie dabei, sodass ich den Hörer weiter vom Ohr weghalten musste. "Warum? Ja, ich habe Besuch. Ich sagte, ich habe Besuch. Nein, ich weiß, dass Sie schlecht hören." Ich schrie in den Hörer, bis mir einfiel, dass ich einmal in Portugal in einem Krankenhaus gearbeitet hatte und man mir doch sagte, dass ich in einem tiefen Tonfall mit Schwerhörigen sprechen sollte und das tat ich auch. Mit mäßigen Erfolg. "Ja, ich komme. ICH SAGTE, DASS ICH KOMME!"

Ich stand auf und zog mich an. Sienna sah mich an, sagte aber nichts, trotzdem grinste sie. "Willst du mich nicht fragen, wer dran war?" "Warum denn? Ihr habt beide so laut geschrien, dass das Jeder in Palermo verstanden hat." Ich verließ mein schickes Häuschen und rannte zum benachbarten Anwesen, dabei verfluchte ich mich für meine verdammte Freundlichkeit. Ich hätte einfach auflegen sollen. Verdammt, verdammt, verdammt. Was hatte sie gesagt? Dreimal klingeln, damit sie weiß, dass ich es bin. Wer soll es auch sonst sein? Ich tat, wie mir befohlen und sie öffnete mir die Tür. "Schön, dass Sie so schnell kommen konnten, Miguel. Haben Sie ihren Sieg gestern schön gefeiert? Hier ist die Dose, die Sie öffnen sollen." Aha, die Frage, ob ich gefeiert habe, sollte ich offensichtlich nicht beantworten, sonst hätte sie nicht weitergesprochen. Ich warf einen Blick auf die Dose und die Dosenöffner. "Sauerkraut?" Sie nickte. "Ja, ich will heute noch Sauerkraut machen, denn..." Sie erzählte, während ich mich an die Arbeit machte. Sie erzählte eigentlich nicht viel. Wiederholte es aber ständig.

Minuten später - ich kam einfach nicht voran und die Unterlage wackelte schrecklich. Immer wieder erklärte ich ihr, was nicht ging und warum es nicht ging. Wobei ich nicht weiß, warum es nicht ging. Die Dose war einfach sehr alt und sehr zäh. Ich bin nicht sehr geschickt in diesen Dingen, aber ich kann eine Dose öffnen, normalerweise. Hier war es unmöglich. "Ich verstehe Sie nicht. Was haben Sie gesagt?" Ich wiederholte, dass es nicht möglich sei und fragte mich, warum ich ihr überhaupt etwas sagte, da sie sowieso nichts hören konnte. Gott allein weiß, warum die Frau ihr Hörgerät nur alle zwei Wochen mal trägt. Ich erklärte ihr, dass ich das zu Hause probieren möchte und gleich wieder da bin. Nach fünf Minuten wusste sie, was ich meinte und ich begab mich zurück. "Das hat aber lange gedauert. Brauchst du immer so viel Zeit um eine Dose zu öffnen?", fragte Sienna spötisch, bevor sie sah, dass ich gerade mit der Dose in der Hand in die Küche rannte. Sie fing an lauthals zu lachen. Ich ging kommentarlos an ihr vorbei.

Ich probierte es zunächst mit meinem Dosenöffner - "Unmöglich." - warf ihn dann zur Seite. Ich schnappte mir einen Hammer, räumte einen ganzen Schrank aus und besorgte mir einen Schraubenzieher. "Jetzt weiß ich, für was ich das im Haus habe." Dazu auch noch ein Messer. Sienna saß in der Küche auf dem Fenstersims und sah mir amüsiert zu wie ich mit dem Schraubenzieher und dem Hammer Löcher in die Dose schlug. "Sag ihr doch einfach, dass du es nicht aufgekriegt hast." Ich schüttelte den Kopf. "Ach, meine Nachbarin ist mir mittlerweile egal. Jetzt geht es nur noch um die Dose und mich." Nach mehreren Minuten versuchte ich mit Hilfe des Messer den Deckel durch Hebelwirkung aufzubekommen. Der Deckel bog sich dabei zwar, das Messer leider auch. "Verletz dich nicht." Ich blickte sie an und sie grinste nur. "Weißt du, Sienna, du kannst es gerne probieren." "Nein, das ist doch Männerarbeit." Sie lächelte.

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Hitchcook lässt grüßen.

Ich tat, was Jeder in meiner Lage tun würde. Ich griff zum Messer! Und stach es in sie hinein. Wie Norman Bates in Psycho in der bekannte Duschszene stoch ich mehrmals ein - in die Dose. Sienna imitierte die Filmmusik passend zur Szene. Leider kam ich durch diese Aktion nicht wirklich weiter, doch immerhin hatte ich mich vorerst abreagiert.
Ich bewunderte, dass ich mich bisher noch nicht verletzt hatte. "Ich schneide den Scheiß auf." "Du kannst das nicht aufschneiden, dass ich doch Unsinn."

Ich ließ sie reden, denn es machte mich nur zusätzlich aggressiv. So schnitt ich die verdammte Dose Millimeter für Millimeter auf und beleidigte die Dose dabei aufs schärfste. Sienna zündete sich eine Zigarette an. "Süß wie du dich anstrengst. Ich hätte das aufnehmen sollen. Das Fernsehen würde Millionen für so ein Band zahlen. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir. 'Nach One Night in Paris und Tommy Lee und Pamela kommt jetzt Miguel Mourinho und die Dose.'" Sie lachte. "Mach nur weiter, dass gibt mir die nötige Wut das hier zu tun." Nach weiteren fünf Minuten war ich fertig. Fix und fertig. Ich war verschwitzt und im ganzen Raum stank es nach Sauerkraut, aber ich war fertig. "Das riecht grauenhaft. Was ist das? Sauerkraut? Das essen doch nur Deutsche." "Na ja, sie ist auch deutsch. Ihr Mann ist Italiener - gewesen." Sie sah mich an. "Wie gewesen?" "Na ja, er ist tot.""Ja, aber dadurch verliert man doch nicht die Nationalität." Ich wollte etwas erwiedern bis mir auffiel, dass ich immer noch den Sauerkraut in der Hand hielt. "Ich werde doch jetzt keine Diskussion führen, die sich anhört, als wäre sie aus Seinfeld übernommen." Und weg war ich.

Ich übergab meiner Nachbarin die geöffnete Dose und sie bedankte und entschuldigte sich bei mir. "Ich habe Sie sicherlich bei wichtigen Trainertätigkeiten gestört." Wegen meiner verdammten Freundlichkeit sagte ich. "Nein, überhaupt nicht. Habe ich doch gerne getan." Sie gab mir noch eine Packung Schokolade(als wenn sich die Arbeit dadurch für mich gelohnt hätte), befahl mir im gleichen Moment aber noch die Post zu holen. Jedenfalls hatte ich Schokolade, dachte ich mir auf den Heimweg, als wenn ich mir die bei einem Gehalt nicht selber kaufen könnte. Wohingegen ich mir die letzte halbe Stunde meines Lebens nie zurückkaufen können würde.

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Mailand, San Siro
Anger Management


"Ja, vielen Dank. Wir stehen hier vor dem großen Spiel Milan - Palermo in den Katakomben des San Siros und neben mir stehen die Trainer der beiden Mannschaften. Ich begrüsse. Carlo Ancelotti von Milan und Miguel Mourinho, der Trainer des US Palermo." Ich und Carlo - Carlo und ich müsste es eigentlich heißen, aber ich bin schon fast auf einem José-Egotrip - bedankten uns bei dem Interviewer. Ich stand mit einem Mikrofon in der rechten Hand und wartete auf die Frage, während ich mit meinem Ipod spielte und einen Kaugummi kaute. Um ehrlich zu sein war ich ziemlich nervös und versuchte mich einfach nur zu beschäftigen.

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Na, wer wird sich denn da aufregen?

"Der US Palermo hat die letzten sieben Spiele gewonnen. Sind Sie das momentan beste Team der Liga?" "Ja." "Können Sie Milan schlagen?" "Natürlich. Jeder Zweitligist kann Milan schlagen. Kann! Aber es ist schwierig. Man muss sein Bestes geben, die richtigen Spieler verteidigen und dann wird man - wie auch wir heute - gewinnen." Ancelotti grinste und wollte etwas sagen, doch der Interviewer kam ihm zuvor. "Die richtigen Spieler verteidigen?" Ich nickte. "Selbstverständlich. Wir stehen ein paar Spielern auf den Füßen und werden sie zeitweise doppelt verteidigen. Die werden keine Torchance haben. Andere wie Gattuso können von mir aus machen, was sie wollen."

Ancelotti lachte. "Das haben schon viele Mannschaften versucht." Ich setzte meinen José-Blick auf [Erklärung: José Blick = der mit Abstand arroganteste Blick, den ein Mensch nur haben kann]. "Und es gibt über die Jahre viele Teams, die es geschafft. Ich will nicht bestreiten, dass Milan ein gutes Team ist, aber wir sind besser. Wir sind konzentriert. Wir haben nichts zu verlieren. Wir werden kämpfen. Wir werden defensiv perfekt stehen und irgendwann werden wir vorne schon ein Ding machen. Sie sehen doch, dass wir uns in letzter Zeit auf 1:0 Spiele spezialisiert haben. Und wir haben im San Siro diese Saison bereits gewonnen."

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Der José-Blick

Ancelotti war nun sauer. "Wir sind nicht Inter." Ich nickte grinsend. "Nein, das sind Sie wirklich nicht." Der Reporter wollte Ancelotti, der bereits ziemlich sauer aussah, weiter gegen mich aufbringen. "Sie scheinen nicht viel von ihrem Kollegen zu halten, Signore Mourinho." "Aber das stimmt nicht. Ich achte Carlo sehr. Apropos." Ich blickte Carlo grinsend an. "Ich suche gerade einen Co-Trainer, also wenn du nichts zu tun hast."

Ancelotti ließ sein Mikro fallen und ging aufgebracht davon. "Alle Mourinhos sind gleich. So ein großes Maul, aber..." mehr konnte ich nicht verstehen. Das Interview wurde abgebrochen. Ich folgte Ancelotti bis zur Heimteamkabine, die ich öffnete. Er und auch die Spieler sahen mich fragend und zugleich auch wütend an. "Hey, Leute. Viel Glück beim heutigen Spiel, ihr werdet es brauchen." Sofort wurde ich wüst beschimpft und ich musste innerlich darüber schmunzeln, dass ich schlimmer als José war. "Warum seit ihr denn so wütend? Ich mag euch doch. Also wenn einer bei Milan nicht zufrieden ist, hier meine Visitenkarte." Ich warf das Kärtchen auf Shevchenkos Trikot. "Ich brauche immer neue Spieler für das Amateurteam, also ruft mich an." Die Beschimpfungen wurden immer schlimmer und ich verließ lächelnd das Zimmer. An der Tür drehte ich mich noch mal um. "Heute werden eure Titelträume zerstört, aber macht euch nichts draus, auf der Rückseite der Karte ist die Nummer eines guten Psychologen." Ich verbeugte mich wie ein Rockstar nach einem Konzert, während man mit Sachen nach mir warf und mir sagte, dass ich aus der Kabine verschwinden sollte.

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Rote Hölle San Siro

Michele, mein 60jähriger Torwarttrainer, war ganz bleich. Er hatte vor der Kabinentür gestanden und hatte alles mitgehört. "Also...das war jetzt...war das nötig...also, ich weiß nicht. Warum?" Ich lächelte und legte ihm einen Arm auf seine Schulter und zog ihn näher an mich heran. "Ich verrate dir ein kleines Geheimnis. Menschen können sich nicht konzentrieren, wenn sie wütend sind. Milan wird grauenhaft spielen." Er kratzte sich fragend am Kopf. "Aber unsere Spieler sind doch auch immer wütend, wenn sie in letzter Zeit auf das Spielfeld gehen." "Nein, sie sind top motiviert und können diese Wut gezielt einsetzen. Ich wette drauf, dass die Milanspieler die Foulstatistik weit anführen werden." Er schüttelte den Kopf. "Ich habe mit vielen Top-Trainern gearbeitet ... und das ist das mit Abstand Blödste, was je zu mir gesagt wurde. Jedoch hast du die letzten sieben Spiele gewonnen, also muss da doch irgendwas in deinem Kopf sein." Wir lachten.

09.03 Milan - Palermo 1:2 (Downing, Gattuso, Meghni)

Wir gewannen 2:1 und waren das bessere Team im San Siro. Nachdem Spiel stampfte Ancelotti wütend weg und ich feierte zwei Stunden auf dem Rasen des San Siros mit meinen Spieler zu Liedern wie "We are the champions" oder "Eye of the tiger". In einem Interview, welches ich nach den Jubelfeiern führte, gratulierte ich Juventus Turin zum Titelgewinn, da sie nun bereits neun Punkte Vorsprung hatten.

16.03 Palermo - Lazio 3:0
30.03 Juventus - Palermo 1:3

"ZEHN!!!!!" Ich trank nach dem Spiel gegen Juventus nicht. Ich schüttete das Zeug nur noch in mich rein und das noch im Stadion. Wie erklärt man der Presse, wie man 10 Siege in Folge geschafft hat, wenn man es selber nicht erklären kann. "Wir haben Juventus im Delle Alpi geschlagen.", schrie mir Iaquinta ins Ohr. Wir feierten wie verrückt mehrere Stunden in der Auswärtskabine, die nur noch eine Disko war. Überall hüpften meine Spieler rum und begossen sich mit Champagner. Auf dem Rückflug nach Palermo musste ich ein Interview führen, an welches ich mich im Nachhinein nicht mehr erinnern konnte, sodass ich selber von den Antworten überrascht war.

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Auch Juve war uns unterlegen.

"Glückwunsch. Sie haben nun auch Juventus geschlagen. Gibt es für den US Palermo noch ein Limit oder sind Sie momentan unschlagbar?"
-"Ich weiß es nicht. Es ist komisch, ich habe Dinge geändert, aber ich habe mir nie vorgestellt so einen Erfolg zu haben."
 
"Haben Sie kein Geheimnis?"
-"Sie meinen ein großes Mourinho-Erfolgs-Rezept? Nein, soetwas gibt es nicht. Ich arbeite hart. Man mag es kaum glauben, aber seit Januar arbeite ich wirklich hart. Ich schotte mich von anderen Menschen ab und arbeite den ganzen Tag, nachts mache ich anderes. Ich sehe mir Videos von Spielen der Gegner an, ich analysiere sie und versuche den Spielern zu erklären, wie sie spielen müssen. Die Spieler müssen immer wissen, was der Gegner tut, dann kann nichts schief gehen."

"Ist das alles?"
-"Ja, ich meine, wenn man weiß, was ein Spieler als nächstes macht, dann ist man bereit und kann ihm den Ball wegnehmen."

"Hört sich kompliziert an."
-"Ist es nicht. Die meisten Fußballer verhalten sich immer gleich und spielen daher ziemlich dumm. Meine Spieler müssen intelligent sein und immer bedenken, was sie tun. Ich brauche keinen guten Fußballer, der immer wie ein Idiot nach vorne rennt. Ich weiß, dass sich das nach klinischem Fußball anhört, aber so ist der Fußball geworden. Und nur durch so eine Einstellung kann ein schlechteres Team ein Besseres besiegen. Wie meinen Sie denn, dass Griechenland Europameister wurde? Wie wurde José mit Porto Champions League Sieger. Platini kann mir mit seinem romantischen Fußball kommen wie er will und ich finde, dass auch sehr schön, aber die Zeiten, in der Fußball nur Fußball war, sind vorbei. 'Früher haben sich Spieler auch mehr respektiert und sind anders miteinander umgegangen. Es gab mehr Respekt.' So etwas höre ich auch oft von älteren 'Fachmännern', aber wir sind nicht mehr in der Vergangenheit. Es geht mittlerweile um Geld und Erfolg."

-"Ziemlich brutal."
"Nein, wissen Sie, was brutal ist? Ich habe gelesen, dass der Torwart der ungarischen Nationalmannschaft von 1954 bis zum seinem Tod immer wieder von dem letzten Gegentor geträumt hat. Es hat sein Leben verändert. Viele Spieler verzeihen sich Fehler in wichtigen Spielen bis zu ihrem Tod nicht und das finde ich brutal und deswegen tue ich alles dafür, dass ich nie in einer Situation bin, in der ich sage: Hätte ich bloß, das und das konsequenter gemacht."

02.04 Siena - Palermo 0:3
06.04 Palermo - Chievo 2:0
12.04 Palermo - Sampdoria 2:0[/i]
Wir spielten wirklich nur noch klinisch. Vor dem Tor machten wir die Dinger und selber schienen wir Tore nur noch gegen Topteams zu kassieren. Und wir sind mittlerweile bei der schönen Zahl 13. Dreizehn Siege in Folge.

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Champions League Quali-Platz - Mir wurde ganz schwindelig, als ich auf die Tabelle blickte.
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