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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 208149 mal)

Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1780 am: 16.Dezember 2023, 10:56:19 »

Wenn das Klimageld denn irgendwann mal ausgezahlt wird, woran berechtigte Zweifel bestehen dürfen, erstmal muss alles selber bezahlt werden.
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Tim Twain

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1781 am: 02.Januar 2024, 22:19:25 »

https://www.merkur.de/wirtschaft/auszahlung-kommen-soll-ueber-500-euro-klimageld-pro-familie-ab-wann-die-ampel-92752604.html

In den letzten 3 Jahren bisher 139€ pro Kopf ungefähr, was der Bürger bislang „vorstreckt“, das sind unter 50€ im Jahr. Natürlich ist das auch Geld, aber der Wirbel der da drum gemacht wird?

https://www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/martin-beznoska-buerger-zahlen-fuer-die-versaeumnisse-der-ampel.html

Auch die neuen Änderungen laufen im Beispiel eines Singles mit 50.000€ Einkommen auf 3,33€ im Monat an Mehrkosten zusammen.
Selbst der Vielpendler mit 30.000km im Jahr zahlt für seinen Sprit bei 3ct an Mehrkosten wegen CO2 bei nem 7 Liter Auto 63€ mehr an Jahr fürs Benzin. Wenn ich mir dann wieder anschaue, wie viel Geld die Leute so alleine an Silvester verpulvern…
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fährt Fahrrad gegen den Kapitalismus im Fußball

Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1782 am: 04.Januar 2024, 18:16:47 »

Politik funktioniert nur mit Vertrauen, und wenn Versprechen gebrochen werden, kommt das beim Wähler nicht gut an, besonders wenn man sich ontop zum üppigen Ministergehalt nochmal 3.000 EUR netto aus der Pulle nimmt.
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Viking

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1783 am: 09.Januar 2024, 21:42:19 »

Zur Diskussion um die aktuelle politische Situation in Deutschland: Man muss ja schon fast laut jubelnd aufschreien, dass es der Ampel gelungen ist, sich weitgehend geräuschlos auf einen Haushalt zu einigen. Das kennt man ja gar nicht mehr. Unabhängig davon, ob man das Ergebnis jetzt gut findet oder nicht: Im Stil sollte es so weitergehen, dann hat die Regierung auch eine Chance darauf, dass die Sachen, die sie gut macht (das ein oder andere gibt es ja), auch tatsächlich wahrgenommen werden können.
Einen Monat später sieht es dann schon wieder anders aus, anscheinend hat man sich nicht wirklich Gedanken über die Kürzung in der Landwirtschaft gemacht. Özdemir als Landwirtschaftsminister wurde komplett übergangen und die Bauern wurden davon auch kalt erwischt. Kann es vielleicht sein,dass man nicht genau hingeschaut und sich einfach die Gruppe für Kürzungen rausgesucht hat,von denen die wenigsten Ampel Stimmen zu erwarten sind?
Dazu dann noch die künstliche Aufregung um ein wenig Gerangel an einem Fähranleger und ein mediales framing ,dass teilweise entweder die Berufsgruppe in die rechte und Gewalttäter Ecke stelllt oder Neid erzeugen will,nach dem Motto,dass es den Landwirten ja eh viel zu gut geht, die können sich ja Traktoren leisten.  :P

Dabei ist die Situation jetzt ja auch nur ein Resultat der Regierungen und der EU Politik der letzten 20-30 Jahre, die immer neue Regelungen und Bürokratische Hürden geschaffen hat um für weniger Gewinne und größere Höfe zu sorgen. Die Ampel hat da nur den Fehler gemacht noch mal was obendrauf zu packen.
Ich verstehe die Kürzung jetzt aber auch aus Klimapolitischer Sicht nicht, falls man es hier wirklich schafft einen Teil der Höfe und der Landwirschaft in den Ruin zu treiben werden die Sachen eben aus dem Ausland importiert in denen es nicht so strenge Regeln gibt und günstiger produziert werden kann, was dann aber schädlicher für das Klima ist.

Das kann Lindner gerne bauernschlau versuchen, FDP-Mitglieder und -Wähler sind aber intelligent genug, sich davon nicht einlullen zu lassen. Ich habe mein gesamtes Wählerleben FDP gewählt, Lindner hat es bald geschafft, mich zur Union zu vertreiben.

Auf die Regierung nach der nächsten Bundestagswahl kommt es an, wenn die es nicht schafft, die Politikmisere in Deutschland umzudrehen, die Menschen zu begeistern, die Wirtschaft anzufeuern, dann sehe ich sehr, sehr schwarz, dann befürchte ich, dass die AfD an die Macht kommt.

Die Mitgliederbefragung neulich fiel ja knapp Pro Ampel aus. Wobei ich mir vorstellen könnte,dass da auch extra was gedreht wurde das es so ausfällt wie es sollte, ich meine die Abstimmung war auch nur Digital möglich, wahrscheinlich fällt ein Teil der Leute da schon mal raus.

Wahrscheinlich wird die FDP nach der nächsten Wahl erstmal für eine Weile aus dem Bundestag verschwinden, könnte mir gut vorstellen, dass einige Wähler dann zu den FW oder zur geplanten Maaßen Partei abwandern könnten, je nachdem wie beide bis zur Bundestagswahl dann zulegen werden. Für die nächsten Landtagswahlen sieht es ja sowieso schwarz aus,weil die FDP da auch beim letzten mal nichts geholt hat. Das wäre dann im September in Thüringen,Sachsen und Brandenburg.
Gerade nochmal in den Umfragen nachgeschaut, in Sachsen wäre wohl auch die SPD raus und in Thüringen die Grünen, vielleicht haben wir dann ja in diesem Jahr schon eine Situation, in der ein Regierung ohne AfD nicht mehr möglich ist.

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KI-Guardiola

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1784 am: 10.Januar 2024, 07:42:11 »

Wie wärs mit einem Kompromiss? Kürzungen für die, die Subventionen so mittel nötig haben.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/eu-agrar-subventionen-landwirte-aldi-hochwasser-100.html

Wer da hat, dem wird gegeben.

#DerMurksRegeltDas
« Letzte Änderung: 10.Januar 2024, 07:47:17 von KI-Guardiola »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1785 am: 10.Januar 2024, 08:44:24 »

Subventionen sind generell schlecht, weil sie den Markt verzerren. Das Problem ist, dass man - auch innerhalb der EU - in Konkurrenz steht, wer denn jetzt die meisten Subventionen raushaut.
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1786 am: 10.Januar 2024, 14:23:37 »

Dazu dann noch die künstliche Aufregung um ein wenig Gerangel an einem Fähranleger und ein mediales framing ,dass teilweise entweder die Berufsgruppe in die rechte und Gewalttäter Ecke stelllt oder Neid erzeugen will,nach dem Motto,dass es den Landwirten ja eh viel zu gut geht, die können sich ja Traktoren leisten.  :P

Sorry, aber den ersten Teil dieses Satzes kannst du doch nicht ernst meinen? :o Robert Habeck war in seiner Freizeit als Privatperson (!) unterwegs. Bei seiner Rückkehr ans Festland warteten Hunderte Personen (übrigens nicht nur Landwirte) und blockierten den Anleger. Ein Gesprächsangebot von Habeck lehnten die Demonstranten ab. Die Lage spitzte sich zu und die Polizeikette wurde durchbrochen, die Fähre musste wieder ablegen, um nicht gestürmt zu werden. Was daran ist "ein wenig Gerangel an einem Fähranleger"? Einem Regierungsvertreter in seiner Freizeit aufzulauern ist an sich schon schäbig, die unbeteiligten Mitreisenden auf der Fähre in Mitleidenschaft zu ziehen ebenso, dann schlägt man noch das Gesprächsangebot aus und rund drei Dutzend Leute versuchen die Fähre zu stürmen? Das ist kein kleines bisschen Gerangel, das ist eine Verrohung der politischen Sitten! Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt so ein Verhalten. Die ZEIT hat die Ereignisse übrigens rekonstruiert: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/bauern-schluettsiel-habeck-rechte-demonstration
Aber gut, da Habeck scheinbar an allem Schuld ist, ist es wohl auch gerechtfertigt, ihm aufzulauern und ein bisschen Gerangel am Fähranleger zu veranstalten. ::)

Im Übrigen ist die Unterwanderung demokratischer Proteste durch Rechtsextreme kein Alleinstellungsmerkmal der Landwirte. Da wird es, wie in allen anderen Berufsgruppen auch, einen gewissen Prozentsatz Rechtsextreme geben. Dass die solche Proteste für sich nutzen, ist aber nicht neu und spätestens seit den Corona-Demos auch sehr präsent. Dass dann davor gewarnt wird ist richtig, ebenso, dass Medien darüber berichten.



Edit: Apropos rechtsextreme Umtriebe: https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/. Da haben doch echt ein paar Neonazis ihre kleine Wannseekonferenz abgehalten und wähnten sich unbeobachtet. Wie man angesichts solcher Umtriebe und dazu der Verfassungsschutz-Einstufung dreier Landesverbände als rechtsextrem als jemand, der sich gedanklich-politisch nicht am rechten Rand befindet, ernsthaft noch über eine Wahl der AfD nachdenken kann (weil die ja wenigstens Probleme ansprechen, auch wenn sie keine Lösung bieten... ::)), ist und bleibt mir schleierhaft. Wer die AfD wählt, wählt und unterstützt Nazis. Punkt.

Ich habe einen Vorschlag für die Aussiedlung dieser Spinner: Die können eine Nordseeinsel haben und sich da mit dem Tulpennazi aus Holland ihren eigenen kleinen Modelstaat errichten. >:(
« Letzte Änderung: 10.Januar 2024, 14:30:01 von DeDaim »
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Viking

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1787 am: 10.Januar 2024, 18:30:43 »

Sorry, aber den ersten Teil dieses Satzes kannst du doch nicht ernst meinen? :o Robert Habeck war in seiner Freizeit als Privatperson (!) unterwegs. Bei seiner Rückkehr ans Festland warteten Hunderte Personen (übrigens nicht nur Landwirte) und blockierten den Anleger. Ein Gesprächsangebot von Habeck lehnten die Demonstranten ab. Die Lage spitzte sich zu und die Polizeikette wurde durchbrochen, die Fähre musste wieder ablegen, um nicht gestürmt zu werden. Was daran ist "ein wenig Gerangel an einem Fähranleger"? Einem Regierungsvertreter in seiner Freizeit aufzulauern ist an sich schon schäbig, die unbeteiligten Mitreisenden auf der Fähre in Mitleidenschaft zu ziehen ebenso, dann schlägt man noch das Gesprächsangebot aus und rund drei Dutzend Leute versuchen die Fähre zu stürmen? Das ist kein kleines bisschen Gerangel, das ist eine Verrohung der politischen Sitten! Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt so ein Verhalten. Die ZEIT hat die Ereignisse übrigens rekonstruiert: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/bauern-schluettsiel-habeck-rechte-demonstration
Aber gut, da Habeck scheinbar an allem Schuld ist, ist es wohl auch gerechtfertigt, ihm aufzulauern und ein bisschen Gerangel am Fähranleger zu veranstalten. ::)

Im Übrigen ist die Unterwanderung demokratischer Proteste durch Rechtsextreme kein Alleinstellungsmerkmal der Landwirte. Da wird es, wie in allen anderen Berufsgruppen auch, einen gewissen Prozentsatz Rechtsextreme geben. Dass die solche Proteste für sich nutzen, ist aber nicht neu und spätestens seit den Corona-Demos auch sehr präsent. Dass dann davor gewarnt wird ist richtig, ebenso, dass Medien darüber berichten.



Edit: Apropos rechtsextreme Umtriebe: https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/. Da haben doch echt ein paar Neonazis ihre kleine Wannseekonferenz abgehalten und wähnten sich unbeobachtet. Wie man angesichts solcher Umtriebe und dazu der Verfassungsschutz-Einstufung dreier Landesverbände als rechtsextrem als jemand, der sich gedanklich-politisch nicht am rechten Rand befindet, ernsthaft noch über eine Wahl der AfD nachdenken kann (weil die ja wenigstens Probleme ansprechen, auch wenn sie keine Lösung bieten... ::)), ist und bleibt mir schleierhaft. Wer die AfD wählt, wählt und unterstützt Nazis. Punkt.

Ich habe einen Vorschlag für die Aussiedlung dieser Spinner: Die können eine Nordseeinsel haben und sich da mit dem Tulpennazi aus Holland ihren eigenen kleinen Modelstaat errichten. >:(
Ich kann verstehen wenn man es nach der ersten Berichterstattung so wahrnimmt, ging ja auch so Viral und durch die Nachrichtensendungen. Nur war der Ablauf sehr wahrscheinlich anders. Was verbreitet wurde war ja ein sehr gestauchter Videoschnitt in der zuerst aus einem passenden Winkel Menschen gezeigt wurden die angeblich die Fähre stürmen wollen und Habeck flüchten muss.

Was ich denke was passiert ist: Bauern bekommen durch Buschfunk mit,dass Habeck einen Ausflug zu einer Hallig macht,verbreiten das untereinander, sehen es als gute Gelegenheit mal einen Bundesminister zu treffen und im zu zeigen was sie von der Kürzung halten. Habeck kommt an und es ist den Personenschützern/Polizei zu unsicher ihn an Land und an Deck zu lassen um da mit den Leuten zu reden weil es inzwischen dunkel geworden ist,schon verständlich. Es wird darüber geredet sich auf dem Schiff zu treffen und über die Probleme zu reden, Landwirte machen ein Angebot mit 10 Leuten an Bord zu kommen, wird abgelehnt,Habeck bietet Gespräch mit 2 Bauern an, ist denen,auch verständlich,zu wenig. Laut einem Youtuber der auch da war wird angeboten mit 2 Leuten zu kommen und alles zu filmen, das will Habeck aber nicht. Fähre legt ab es gibt ein kurzes Gerangel, ein paar Leute zünden Feuerwerk und alle fahren wieder nach Hause. 

Wie die Zeit es schreibt "Gerade noch rechtzeitig hatte das Schiff vom Hafen abgelegt, wenige Augenblicke, bevor die Demonstranten die Fähre stürmen konnten. " so kann es ja auch aufgrund der Kräfteverteilung gar nicht gewesen sein. Klar wäre es besser wenn es da keine Schubserei gegeben hätte und man gar keine Chance gibt solche Bilder zu verbreiten aber den Angriff den da viele sehen wollen hat es nicht gegeben. Gerade auch im Vergleich mit anderen Demonstrationen und anderen gezielten Zusammenstößen die sonst in Berichten nur am Rande erwähnt werden.
Protest an der Stelle und Empfang von Habeck auch als "Privatperson" kann ich verstehen, man muss sehen in was für einer Situation die Menschen sich befinden und da ist es schon in Ordnung ihm das auch zu zeigen. Er war in S-H ja auch mal Landwirtschaftsminister,darf man auch nicht vergessen.
Dazu auch der Verweis auf die Berichterstattung zur Letzten Generation und deren Blockaden, nach der Flughafen Störung konnten ja auch tausende nicht in den Urlaub, da saßen Vetreter der Gruppe aber trotzdem danach in Talkshows oder konnten sogar in der gleichen Nachrichtensendung ein Statement über Forderungen abgeben.

Ich vermute ,dass es einigen einfach gut in den Kram gepasst hat so kurz vor den Protesten und es aufgenommen und verbreitet wurde um ein ensprechendes Bild zu erzeugen. Genauso wie gezielt nach irgendwelchen Symbolen auf Schildern gesucht wird und man dann versucht den Eindruck entstehen zu lassen als wäre der Einfluss durch Rechtsextreme unter Landwirten besonders groß und die Proteste gegen die Kürzung und die Politik der Ampel von der Seite gesteuert und somit unbegründet. So kann man sich eher damit bschäftigen und hat Kritik an der eigenen Politik aus der Schusslinie.
Es gibt auch Rechtsextreme und auch Schilder oder Symbole die man lieber weglassen sollte,gar keine Frage, dass wird aber,je nach Region,Demo und Anmelder auch unterschiedlich sein. Andersrum wird aber auch viel umgedeutet, im Brennpunkt neulich haben die z.B auch einen Galgen gezeigt an dem offensichtlich ein Bauer hing und kein Politiker und das dann in Verbindung mit Pegida gebracht.  :P
Da ist man teilweise in der Berichterstattung schon sehr übers Ziel hinausgeschossen und gerade auch in Verbindung zum AfD Thema das du ansprichst, da hat man dann wieder eine Gruppe von Leuten,Landwirte, Menschen aus deren Umfeld, die in Zukunft vielleicht hinterfragen werden ob da denn auch alles so stimmt wie es berichtet wird wenn es um ähnliche Vorfälle geht.

Dazu mal die Videos des Youtubers der vor Ort war. Ich kenne auch jemanden persönlich der auch an dem Protest teilgenommen hat,der hat mich auch auf den yt Kanal aufmerksam gemacht und es mir ähnlich geschildert.
https://youtu.be/4YVe6wAwoRw?si=8IE0UgGotJQ9QvVb
https://www.youtube.com/watch?v=9qhUv-bpR6Y
Brennpunkt Galgen bei Minute 9:21. https://www.ardmediathek.de/video/brennpunkt/bauernproteste-wie-berechtigt-sind-sie/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtYTAxNDJmODQtOTBkMC00NzQ2LTkyNTktZDMxZTJmYmM4MzNi
« Letzte Änderung: 10.Januar 2024, 19:02:30 von Viking »
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Leland Gaunt

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1788 am: 10.Januar 2024, 21:42:58 »

Die Demokratie ist in Gefahr!!1elf

Gerade die Grünen müssen die Klappe aufreißen, sollen mal beim Joschka nachfragen...
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1789 am: 10.Januar 2024, 21:51:44 »

Die Demokratie ist in Gefahr!
Ja, das ist sie in der Tat, aber nicht wegen der Bauerndemos. Was da in Potsdam abgelaufen ist, zeigt exemplarisch auf, was in Deutschland mittlerweile los ist. Das wird auch nicht die einzige Veranstaltung zum Thema "Regime Change von rechts" (so der Titel des aktuellen Buches von Sellner) gewesen sein, wo die Machtübernahme akribisch geplant wird.
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Leland Gaunt

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1790 am: 10.Januar 2024, 22:42:55 »

Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Man kann erkennen, dass ein Großteil der Menschen mittlerweile die Schnauze voll davon haben, was hier abgeht und sich eine wesentlich konservativere Politik wünschen.
Da mittlerweile alle Altparteien Richtung linksgrün spaziert sind, selbst die CDU mit ein paar Merz'schen Ausreißern, ist die AFD salonfähig geworden,
letztlich mMn umso mehr, durch die ewige Verbotsdiskussion.

Natürlich würde sich manches ändern, sollte die AFD je Regierungsverantwortung erhalten,
aber dass direkt Hunderttausende deportiert werden würden, halte ich für übliche Übertreibung und den feuchten Traum von Ewiggestrigen.
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1791 am: 10.Januar 2024, 23:17:01 »

1933 hat angerufen, die wollen ihre Enabler wieder zurück.

Ich weiß nicht, ab wann für dich „nie wieder“ anfängt, aber begonnen hat das Elend damals auch nicht erst mit Deportationen, sondern lange davor.

Aus Worten werden Taten. Man nennt das stochastischen Terrorismus.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1792 am: 11.Januar 2024, 01:14:22 »

Sorry, aber den ersten Teil dieses Satzes kannst du doch nicht ernst meinen? :o Robert Habeck war in seiner Freizeit als Privatperson (!) unterwegs. Bei seiner Rückkehr ans Festland warteten Hunderte Personen (übrigens nicht nur Landwirte) und blockierten den Anleger. Ein Gesprächsangebot von Habeck lehnten die Demonstranten ab. Die Lage spitzte sich zu und die Polizeikette wurde durchbrochen, die Fähre musste wieder ablegen, um nicht gestürmt zu werden. Was daran ist "ein wenig Gerangel an einem Fähranleger"? Einem Regierungsvertreter in seiner Freizeit aufzulauern ist an sich schon schäbig, die unbeteiligten Mitreisenden auf der Fähre in Mitleidenschaft zu ziehen ebenso, dann schlägt man noch das Gesprächsangebot aus und rund drei Dutzend Leute versuchen die Fähre zu stürmen? Das ist kein kleines bisschen Gerangel, das ist eine Verrohung der politischen Sitten! Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt so ein Verhalten. Die ZEIT hat die Ereignisse übrigens rekonstruiert: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/bauern-schluettsiel-habeck-rechte-demonstration
Aber gut, da Habeck scheinbar an allem Schuld ist, ist es wohl auch gerechtfertigt, ihm aufzulauern und ein bisschen Gerangel am Fähranleger zu veranstalten. ::)

Im Übrigen ist die Unterwanderung demokratischer Proteste durch Rechtsextreme kein Alleinstellungsmerkmal der Landwirte. Da wird es, wie in allen anderen Berufsgruppen auch, einen gewissen Prozentsatz Rechtsextreme geben. Dass die solche Proteste für sich nutzen, ist aber nicht neu und spätestens seit den Corona-Demos auch sehr präsent. Dass dann davor gewarnt wird ist richtig, ebenso, dass Medien darüber berichten.



Edit: Apropos rechtsextreme Umtriebe: https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/. Da haben doch echt ein paar Neonazis ihre kleine Wannseekonferenz abgehalten und wähnten sich unbeobachtet. Wie man angesichts solcher Umtriebe und dazu der Verfassungsschutz-Einstufung dreier Landesverbände als rechtsextrem als jemand, der sich gedanklich-politisch nicht am rechten Rand befindet, ernsthaft noch über eine Wahl der AfD nachdenken kann (weil die ja wenigstens Probleme ansprechen, auch wenn sie keine Lösung bieten... ::)), ist und bleibt mir schleierhaft. Wer die AfD wählt, wählt und unterstützt Nazis. Punkt.

Ich habe einen Vorschlag für die Aussiedlung dieser Spinner: Die können eine Nordseeinsel haben und sich da mit dem Tulpennazi aus Holland ihren eigenen kleinen Modelstaat errichten. >:(
Ich kann verstehen wenn man es nach der ersten Berichterstattung so wahrnimmt, ging ja auch so Viral und durch die Nachrichtensendungen. Nur war der Ablauf sehr wahrscheinlich anders. Was verbreitet wurde war ja ein sehr gestauchter Videoschnitt in der zuerst aus einem passenden Winkel Menschen gezeigt wurden die angeblich die Fähre stürmen wollen und Habeck flüchten muss.

Was ich denke was passiert ist: Bauern bekommen durch Buschfunk mit,dass Habeck einen Ausflug zu einer Hallig macht,verbreiten das untereinander, sehen es als gute Gelegenheit mal einen Bundesminister zu treffen und im zu zeigen was sie von der Kürzung halten. Habeck kommt an und es ist den Personenschützern/Polizei zu unsicher ihn an Land und an Deck zu lassen um da mit den Leuten zu reden weil es inzwischen dunkel geworden ist,schon verständlich. Es wird darüber geredet sich auf dem Schiff zu treffen und über die Probleme zu reden, Landwirte machen ein Angebot mit 10 Leuten an Bord zu kommen, wird abgelehnt,Habeck bietet Gespräch mit 2 Bauern an, ist denen,auch verständlich,zu wenig. Laut einem Youtuber der auch da war wird angeboten mit 2 Leuten zu kommen und alles zu filmen, das will Habeck aber nicht. Fähre legt ab es gibt ein kurzes Gerangel, ein paar Leute zünden Feuerwerk und alle fahren wieder nach Hause. 

Wie die Zeit es schreibt "Gerade noch rechtzeitig hatte das Schiff vom Hafen abgelegt, wenige Augenblicke, bevor die Demonstranten die Fähre stürmen konnten. " so kann es ja auch aufgrund der Kräfteverteilung gar nicht gewesen sein. Klar wäre es besser wenn es da keine Schubserei gegeben hätte und man gar keine Chance gibt solche Bilder zu verbreiten aber den Angriff den da viele sehen wollen hat es nicht gegeben. Gerade auch im Vergleich mit anderen Demonstrationen und anderen gezielten Zusammenstößen die sonst in Berichten nur am Rande erwähnt werden.
Protest an der Stelle und Empfang von Habeck auch als "Privatperson" kann ich verstehen, man muss sehen in was für einer Situation die Menschen sich befinden und da ist es schon in Ordnung ihm das auch zu zeigen. Er war in S-H ja auch mal Landwirtschaftsminister,darf man auch nicht vergessen.
Dazu auch der Verweis auf die Berichterstattung zur Letzten Generation und deren Blockaden, nach der Flughafen Störung konnten ja auch tausende nicht in den Urlaub, da saßen Vetreter der Gruppe aber trotzdem danach in Talkshows oder konnten sogar in der gleichen Nachrichtensendung ein Statement über Forderungen abgeben.

Ich vermute ,dass es einigen einfach gut in den Kram gepasst hat so kurz vor den Protesten und es aufgenommen und verbreitet wurde um ein ensprechendes Bild zu erzeugen. Genauso wie gezielt nach irgendwelchen Symbolen auf Schildern gesucht wird und man dann versucht den Eindruck entstehen zu lassen als wäre der Einfluss durch Rechtsextreme unter Landwirten besonders groß und die Proteste gegen die Kürzung und die Politik der Ampel von der Seite gesteuert und somit unbegründet. So kann man sich eher damit bschäftigen und hat Kritik an der eigenen Politik aus der Schusslinie.
Es gibt auch Rechtsextreme und auch Schilder oder Symbole die man lieber weglassen sollte,gar keine Frage, dass wird aber,je nach Region,Demo und Anmelder auch unterschiedlich sein. Andersrum wird aber auch viel umgedeutet, im Brennpunkt neulich haben die z.B auch einen Galgen gezeigt an dem offensichtlich ein Bauer hing und kein Politiker und das dann in Verbindung mit Pegida gebracht.  :P
Da ist man teilweise in der Berichterstattung schon sehr übers Ziel hinausgeschossen und gerade auch in Verbindung zum AfD Thema das du ansprichst, da hat man dann wieder eine Gruppe von Leuten,Landwirte, Menschen aus deren Umfeld, die in Zukunft vielleicht hinterfragen werden ob da denn auch alles so stimmt wie es berichtet wird wenn es um ähnliche Vorfälle geht.

Dazu mal die Videos des Youtubers der vor Ort war. Ich kenne auch jemanden persönlich der auch an dem Protest teilgenommen hat,der hat mich auch auf den yt Kanal aufmerksam gemacht und es mir ähnlich geschildert.
https://youtu.be/4YVe6wAwoRw?si=8IE0UgGotJQ9QvVb
https://www.youtube.com/watch?v=9qhUv-bpR6Y
Brennpunkt Galgen bei Minute 9:21. https://www.ardmediathek.de/video/brennpunkt/bauernproteste-wie-berechtigt-sind-sie/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtYTAxNDJmODQtOTBkMC00NzQ2LTkyNTktZDMxZTJmYmM4MzNi


Wie erklärst du die Bilder bei 9:40 Minute im ersten Link von dir? 10-15 Menschen drängen sich gegen die Polizeitblockade, um bessere Position zum Abschied winken zu bekommen? Klar steht die Masse der Anwesenden nur da und guckt. Aber wozu? Wie Menschen aus dem Urlaub kommen? Ist das ein neues Trendhobby? Ich will jetzt nicht so weit gehen und darin die Verohung der Demokratie sehen. Aber ich finde es abartig, dass man mal kurz verbreitet, wo ein Mensch ausm Urlaub kommt und dem dann auf diese Art und Weiße auflauert. Was will man erreichen mit einem zusammengerufenen Haufen vom Menschen? Alleine aus Sicht der Gruppendynamik ist das eine dumme Idee.
Das mehr Menschen nur da standen als Menschen die gedrängelt haben entschuldigt nicht die Drängelei an sich. Auch, dass nichts passiert ist spielt keine Rolle.
Gesunder Menschenverstand lässt mich nicht auf eine Fähre laufen wo ich nicht hingehöre. Wo endet diese Aktion den, wenn man sie weiter denkt? Sagen wir da wären 20 Menschen mehr gewesen die drängelbereit sind und die Polizeireihe hätte nicht gereicht. Abgesehen davon, dass die Polizei dann Gewalt eingesetzt hätte... Wären die friedlich aufs Schiff, hätten dem Habeck die Hand geschüttelt und konstruktiv kritisiert, was man in der Wirtschaftspolitik besser machen könnte?
Da sind also ein paar Trottel, die den gut organisierten Demonstrationen der Landwirte einen Bärendienst erweisen und jetzt soll die Berichterstattung schuld sein? Die Berichterstattung berichtet auch, wie sich der Bauenverband selbst davon distanziert (https://www.deutschlandfunk.de/deutscher-bauernverband-distanziert-sich-von-blockade-aktion-gegen-habeck-100.html). Oder läd Experten ein, die erklären, dass es sich bei der Aktion gar nicht um Landwirtschaft dreht (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/bauern-proteste-blockade-habeck-faehre-gruppen-100.html) und die Situation viel komplexer ist.


Den Rest sehe ich auch differenzierter. Ich habe mich recht gut mit den Demonstrationen auseinander gesetzt und sehe da keine einseitiges Framing.  Ich weiß aus der Berichterstattung, dass die Polizei ingesamt die Gefahr sah (Die Aufrufe in den entsprechenden Medien kann man ja selbst lesen), dass das rechte Gruppierungen die Demonstrationen in ihrem Sinne nutzen wollen. Das ist auch bereits so in der Vergangenheit geschehen. Das macht die Polizei nicht bei jeder Demonstration. Steckt die mit der Berichterstattung unter einer Decke?
Gleichzeitig habe ich aus der gleichen Berichterstattung gehört, dass sich der Organisator der Demonstrationen flächenddecken von Rechts klar abgrenzt. Ich habe von zwei Landkreisen gehört, wo die Demonstrationen scheinbar von Anwesenden der Identitären Bewegung und anderen rechten Gruppierungen als Trittbrettfahrer verwendet wurde und anwesend waren. Potsdam und nochmal irgendwo... Also sicher nicht überall und flächendeckend. Und von den Demonstrationen am Montag habe ich gehört, dass die Aktion von der Polizei in großen Teilen gelobt wurde im Sinne, dass nicht viel über dem Rahmen passiert ist (Klar gibt es Ausnahmen bei so breit angestellten Demos). Von der Bevölkerung sollen die Demonstrationen gut aufgenommen werden und die Autofahrer waren genervt.
Das ist mein Eindruck aus dem was mir jeden Tag der Aether ranspühlt. Das was du beschreibst habe ich nicht beobachten können. Zumindest nicht, dass hier flächendeckend die Nazikeule geschwungen wurde oder sich nicht genug mit den Inhalten, Probleme und Anliegen auseinander gesetzt wurde.

Das mit dem Galgen ist in der tat schlecht interpretiert. Sehe ich genau so.
« Letzte Änderung: 11.Januar 2024, 01:17:13 von DragonFox »
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kn0xv1lle

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1793 am: 11.Januar 2024, 01:47:35 »

Einseitig immer von medialen Frameing schreien aber selber das Ammenmärchen vom armen Bauern aufrecht erhalten.  ::) Genau mein Humor Viking.  ::) Und das was da ablief war kein Protest das war einfach nur Nötigung. Nicht nur von Habeck, sondern von allen die auf der Fähre waren. Wer sowas verteidigt öffnet der Mob Justiz Tür und Tor. Es spielt auch gar keine Rolle ob das ganze friedlich ablief oder nicht es ist einfach bedenklich wenn einzelne Politiker von einer Gruppe von Menschen in ihrer privaten Freizeit angegangen werden. 
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1794 am: 11.Januar 2024, 06:57:37 »

@Viking: Wem hat was genau "gut in den Kram gepasst [...] um ein entsprechendes Bild zu erzeugen"? Was für ein Bild? Warum, mit welchem Ziel?

Was sagst du denn zur Rekonstruktion der ZEIT? Dass die ganze Nummer von Rechtsextremen verbreitet wurde - und auch mit welchem Inhalt ("Gesprächsangebot") - ist doch wohl hoffentlich genug Beleg dafür, dass da ein gewisser Einfluss stattfindet. Ich verurteile übrigens nicht, dass da Leute unter falscher Annahme hin sind und dachten, sie könnten mal mit dem Habeck quatschen. Offenbar war ja auch gar nicht allgemein bekannt, dass er da privat unterwegs ist. Und ganz offenbar waren es einige wenige Störenfriede, die versucht haben, auf die Fähre zu kommen - was wollten die da eigentlich? Soweit sind wir uns vermutlich einig. Aber machen es diese Umstände irgendwie besser, dass einem Politiker in seiner Freizeit aufgelauert wird? Ist sowas in Ordnung? Gehört für mich eindeutig mit Nein beantwortet.

Im Übrigen finde ich die letzte Generation komplett belämmert, in meinen Augen erweisen die ihrem Anliegen einen Bärendienst mit ihren unsinnigen Aktionen. Dass die aber in Talkshows und Nachrichtensendungen eingeladen werden und die Landwirte da nicht stattfinden, stimmt nicht. Gestern war z. B. der Bauernpräsident aus Brandenburg bei Lanz und die Themen des Protests werden von allen Medien aufgegriffen. Dieses Framing, das du sehen willst, sehe ich schlicht und ergreifend nicht. Im Gegenteil, ich sehe eine ausgewogene Berichterstattung, wofür auch spricht, dass die Proteste offenbar von einem Großteil der Bevölkerung zumindest mal als "okay" wahrgenommen wurden und nicht als extrem störend und unverhältnismäßig. Dass es an solchen Aktionen auch Kritik gibt und auch die medial aufgegriffen wird, sollte auch klar sein.

Da ist man teilweise in der Berichterstattung schon sehr übers Ziel hinausgeschossen und gerade auch in Verbindung zum AfD Thema das du ansprichst, da hat man dann wieder eine Gruppe von Leuten,Landwirte, Menschen aus deren Umfeld, die in Zukunft vielleicht hinterfragen werden ob da denn auch alles so stimmt wie es berichtet wird wenn es um ähnliche Vorfälle geht.
Wie genau meinst du das mit dem "AfD-Thema"?

Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Man kann erkennen, dass ein Großteil der Menschen mittlerweile die Schnauze voll davon haben, was hier abgeht und sich eine wesentlich konservativere Politik wünschen.
Da mittlerweile alle Altparteien Richtung linksgrün spaziert sind, selbst die CDU mit ein paar Merz'schen Ausreißern, ist die AFD salonfähig geworden,
letztlich mMn umso mehr, durch die ewige Verbotsdiskussion.

Natürlich würde sich manches ändern, sollte die AFD je Regierungsverantwortung erhalten,
aber dass direkt Hunderttausende deportiert werden würden, halte ich für übliche Übertreibung und den feuchten Traum von Ewiggestrigen.
"Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird" - Genau, das hat die Geschichte gezeigt. ::)

Woran machst du das fest, dass ein Großteil der Menschen sich eine wesentlich konservativere Politik wünschen? Und konservativ im Bezug auf was? Alles? Migrationspolitik? Sozialpolitik? Wirtschaftspolitik? Ich finde die Aussage ziemlich pauschal und schwammig.

Was verstehst du unter linksgrün und wie passt die CDU da rein? Wo ist die FDP linksgrün? Und warum macht das die AfD salonfähig? Eine Partei, die vom Verfassungsschutz unter Beobachtung steht, von der drei Landesverbände als rechtsextrem eingestuft werden, soll salonfähig werden, weil... die anderen Parteien zu weit links sind? Das ist doch Unsinn. Die AfD mit ihrem menschenfeindlichen Gedankengut wird salonfähig, indem man ihre Positionen verharmlost, regelmäßig Nazi-Ausfälle als Einzelfälle abtut und ihre Redeweise übernimmt. Und dass in so einem Fall dann auch zumindest laut über ein Verbot nachgedacht wird, ist wenig überraschend. Persönlich halte ich es aber für den falschen Weg. Vielmehr sollten die Landes- und Bundesregierungen mal wieder mehr Politik für die Masse der Menschen in diesem Land machen, ihren Dauerstreit (insbesondere innerhalb von Regierungskoalitionen) beenden und wieder auf ein Diskussionsniveau kommen, bei dem es nicht ums populistische Rechthaben geht, sondern um Sachargumente und Positionsbestimmung. Apropos Politik für die Masse der Menschen: Ich glaube, die Leute, die mit dem Kreuzchen bei der AfD liebäugeln, haben noch nicht einmal einen Blick in deren Wahlprogramm geworfen - oder es schlichtweg nicht verstanden.

Zu deinem letzten Absatz: Niemand hier hat behauptet, was du sagst. Aber dass Rechtsextreme bereits jetzt feuchte Träume von der Umsiedelung von Menschen mit Migrationshintergrund (immerhin 20 Millionen in Deutschland) haben und sich offenbar auch sehr sicher sind, dass sowas in der Partei Anklang fände, sollte jedem überzeugten Demokraten große Sorge bereiten. Denn wie Signor Rossi schreibt: Das ist eine Veranstaltung, die man beobachten konnte. Es wird auch noch andere geben mitsamt den entsprechenden Netzwerken. Die Nazis sind ja leider nicht nur denkblockierte Vollidioten, sondern auch mit klugen Köpfen am Werk.

Edit in kursiv
« Letzte Änderung: 11.Januar 2024, 07:56:10 von DeDaim »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1795 am: 11.Januar 2024, 21:01:49 »


Wie erklärst du die Bilder bei 9:40 Minute im ersten Link von dir? 10-15 Menschen drängen sich gegen die Polizeitblockade, um bessere Position zum Abschied winken zu bekommen?
Da sind also ein paar Trottel, die den gut organisierten Demonstrationen der Landwirte einen Bärendienst erweisen und jetzt soll die Berichterstattung schuld sein? Die Berichterstattung berichtet auch, wie sich der Bauenverband selbst davon distanziert (https://www.deutschlandfunk.de/deutscher-bauernverband-distanziert-sich-von-blockade-aktion-gegen-habeck-100.html). Oder läd Experten ein, die erklären, dass es sich bei der Aktion gar nicht um Landwirtschaft dreht (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/bauern-proteste-blockade-habeck-faehre-gruppen-100.html) und die Situation viel komplexer ist.
Frust das man die Botschaft nicht direkt anbringen konnte? Oder Winken, durchaus möglich,bin da überfragt. Wie gesagt, es war auch nicht die beste Idee da zu drängeln, falls Straftaten begangen wurden sollte dem nachgegangen werden.Meine Kritik richtet sich da eher gegen die Berichterstattung über den "Mob" der da angeblich entern will und Habeck sich gerade noch retten kann.
Bei der Stelle ist ja auch klar zu sehen,dass die Rampe hochgeht,Fähre legt ab, Leute drängeln auf den Steg. Warum warten die dann bis zum Schluss um zu entern wenn da über einen längeren Zeitraum geredet wurde? Oder mal andersrum gefragt, glaubst du wirklich, dass die versucht haben auf die Fähre zu gelangen? Um was zu tun?
Der Bauernverband vertritt auch nur einen Teil der Landwirte und die Reaktion kam da mMn zu schnell, zu dem Zeitpunkt wusste man ja nicht was genau passiert ist und es gab nur einseitige Informationen.
Zum Zweiten Link, das ist eigentlich genau die Art von Artikel die ich kritisieren würde,erstmal suggerieren, dass es der Gruppe vor Ort gar nicht um die Landwirtschaft ginge, passend auch noch mit dem Hinweis am Ende, dass es die Letzte Generation ja besser gemacht hätte. :D
"Zwar blockiere die "Letzte Generation" Straßen, "aber sie hat noch nie jemanden bedroht, und sie redet nicht aggressiv. Sie hat keine Umsturzfantasien, das ist schon ein ganz anderes Niveau, würde ich sagen." Die Blockaden der Klimaaktivisten richteten sich zudem nicht "gezielt gegen Menschen, auch nicht gegen Politiker". Das sei bei der Blockade der Fähre anders gewesen."
Sehe ich da komplett anders, ich finde es weitaus schlimmer Straßen ohne Ankündigung zu blockieren und Menschen zu behindern die nichts mit der Sache zu tun haben,auch von Seiten der Landwirte. Die Protestform ist da nebenbei auch die einzgie Verbindung die ich zur LG ziehen würde, ist mir auch schleierhaft warum er hinter der Bewegung keine "Umsturzfantasie" sehen will.

Warum sollten Politiker da im vergleich zu anderen Bürgern einen besonderen Status haben? Schon interessant,dass das anscheinend einige hier auch anders sehen. Ich rede da nicht von Bedrohungen oder sowas wie vor deren Häusern zu parken o.ä aber wenn man schon jemanden nerven will,kann man das ja bei der Person tun die direkt dafür verantwortlich ist.

Ansonsten ist es natürlich klar,dass es vielen nicht nur um die Änderungen jetzt geht, da hat sich allgemein viel aufgestaut und dadurch das es eben in der Landwirtschaft auch Unterschiede in einigen Bereichen gibt,größe der Höfe,Spezialisierung im Anbau oder Tierzucht, ergeben sich da dann auch unterschiedliche Probleme. So wie ich es mitbekommen habe, ist die Kürzung jetzt für viele einfach nur der Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hat,bei einigen auch vermischt mit anderen Kritikpunkten gegen die Ampel und es wird auch Handwerker und Spediteure geben die bei den Protesten mitfahren.

Zitat
Den Rest sehe ich auch differenzierter. Ich habe mich recht gut mit den Demonstrationen auseinander gesetzt und sehe da keine einseitiges Framing.  Ich weiß aus der Berichterstattung, dass die Polizei ingesamt die Gefahr sah (Die Aufrufe in den entsprechenden Medien kann man ja selbst lesen), dass das rechte Gruppierungen die Demonstrationen in ihrem Sinne nutzen wollen. Das ist
Das ist mein Eindruck aus dem was mir jeden Tag der Aether ranspühlt. Das was du beschreibst habe ich nicht beobachten können. Zumindest nicht, dass hier flächendeckend die Nazikeule geschwungen wurde oder sich nicht genug mit den Inhalten, Probleme und Anliegen auseinander gesetzt wurde.

Das mit dem Galgen ist in der tat schlecht interpretiert. Sehe ich genau so.
Ich würde da z.B sagen, dass man in einem Brennpunkt über die Proteste keine extra Sendezeit im selben Bericht über Rechtsextreme abstellen muss, dass sollte man klar trennen weil sonst unbewusst eine Verbindung zwischen beiden gezogen wird. Wird dann vielleicht auch an dem Meinungsunterschied zu dem Fähren Vorfall liegen oder ich habe verstärkt entsprechende Berichte auf Social Media vorgesetzt bekommen, ich kenne auch einige Leute die aus der Landwirtschaft kommen und/oder da arbeiten, habe auch selber Familiengeschichte da, wie wahrscheinlich viele die im ländlichen Bereich wohnen, die meisten mit denen ich mich dazu ausgetauscht habe sehen es auch ähnlich.

Die Freien Sachsen hatten in Dresden einen Protest,das sind wohl auch Rechtsextreme.

Einseitig immer von medialen Frameing schreien aber selber das Ammenmärchen vom armen Bauern aufrecht erhalten.  ::) Genau mein Humor Viking.  ::) Und das was da ablief war kein Protest das war einfach nur Nötigung. Nicht nur von Habeck, sondern von allen die auf der Fähre waren. Wer sowas verteidigt öffnet der Mob Justiz Tür und Tor. Es spielt auch gar keine Rolle ob das ganze friedlich ablief oder nicht es ist einfach bedenklich wenn einzelne Politiker von einer Gruppe von Menschen in ihrer privaten Freizeit angegangen werden.
Ich würde da gar nicht abstreiten das es auch Bauern gibt denen es finanziell besser geht als anderen,ich komme vor Ort auch nicht immer mit jedem super klar,Stichwort Windräder, aber so wie es jetzt läuft lohnen sich aber gerade kleine Höfe immer weniger und die Arbeit die da reingesteckt wird rechnet sich nicht, dass sind auch keine Ammenmärchen.  Ich habe da Respekt vor jedem der es sich antut jeden morgen früh aufzustehen und körperlich hart zu arbeiten,frei nehmen ist nicht und das finanzielle Riskio ist bei den meisten auch enorm hoch.
Steht jedem frei das so zu sehen,Protest muss aber nicht immer genehm und leise sein und es ist ja auch nicht die erste Blockade oder Aktion gegen Politiker in Deutschland. 
Habeck wird es verkraften, wenn er dann in ein Paar Jahren in den Ruhestand geht oder in den Vorstand eines Unternehmens wechselt müssen sich die einfachen Menschen trotzdem mit den Folgen seiner Politik rumschlagen und ich finde an dem Ablauf zur Entscheidung gibt es auch sachlich genug zu kritisieren, hätte man das anständig über die Bühne gebracht wäre es auch nicht zu der Aktion gekommen.

@Viking: Wem hat was genau "gut in den Kram gepasst [...] um ein entsprechendes Bild zu erzeugen"? Was für ein Bild? Warum, mit welchem Ziel?
Menschen und Journalisten die eher auf Habeck und Ampel Kurs sind mit Ziel der Diskreditierung der Proteste, ich habe sonst keine andere Erklärung warum es da teilweise so reißerisch aufgegriffen wurde. Ist ja klar,dass es einigen nicht passen wird wenn der Kurs der Regierung angegriffen wird und andere sehen die Bauern auch als Teil des Problems wenn es um Klimatransformation und Umweltschutz geht.
Zitat
Was sagst du denn zur Rekonstruktion der ZEIT? Dass die ganze Nummer von Rechtsextremen verbreitet wurde - und auch mit welchem Inhalt ("Gesprächsangebot") - ist doch wohl hoffentlich genug Beleg dafür, dass da ein gewisser Einfluss stattfindet. Ich verurteile übrigens nicht, dass da Leute unter falscher Annahme hin sind und dachten, sie könnten mal mit dem Habeck quatschen. Offenbar war ja auch gar nicht allgemein bekannt, dass er da privat unterwegs ist. Und ganz offenbar waren es einige wenige Störenfriede, die versucht haben, auf die Fähre zu kommen - was wollten die da eigentlich? Soweit sind wir uns vermutlich einig. Aber machen es diese Umstände irgendwie besser, dass einem Politiker in seiner Freizeit aufgelauert wird? Ist sowas in Ordnung? Gehört für mich eindeutig mit Nein beantwortet.
Kann ich persönlich nicht beurteilen, die Person die ich da kenne hat es von anderen Landwirten erfahren. Kann schon so gewesen sein, wäre auch nicht das erste Mal das sowas versucht wird.
Allgemein würde ich den Einfluss der AfD und solcher Gruppen aber eher gering einschätzen, S-H ist oder war zumindest bisher, kein leichtes Pflaster für die AfD, ich glaube auch nicht,dass sich das groß ändern wird. Zur Landvolk Bewegung habe ich auch unterschiedliche Sachen gehört, ich verstehe warum es problematisch ist, gibt aber wohl auch Leute die es eher als eine Art Bauernverbindung sehen, bin da aber auch nicht im Thema, denke aber man könnte da auch ein neues Logo nehmen wenn man unbedingt so etwas haben muss.

Zitat
Im Übrigen finde ich die letzte Generation komplett belämmert, in meinen Augen erweisen die ihrem Anliegen einen Bärendienst mit ihren unsinnigen Aktionen. Dass die aber in Talkshows und Nachrichtensendungen eingeladen werden und die Landwirte da nicht stattfinden, stimmt nicht. Gestern war z. B. der Bauernpräsident aus Brandenburg bei Lanz und die Themen des Protests werden von allen Medien aufgegriffen. Dieses Framing, das du sehen willst, sehe ich schlicht und ergreifend nicht. Im Gegenteil, ich sehe eine ausgewogene Berichterstattung, wofür auch spricht, dass die Proteste offenbar von einem Großteil der Bevölkerung zumindest mal als "okay" wahrgenommen wurden und nicht als extrem störend und unverhältnismäßig. Dass es an solchen Aktionen auch Kritik gibt und auch die medial aufgegriffen wird, sollte auch klar sein.

Wie genau meinst du das mit dem "AfD-Thema"?
Es ging mir da auch eher um den Ton in den Berichten die danach ausgestrahlt wurden im Vergleich zu der Berichterstattung zu Landwirten und der Aktio jetztn im einzelnen. Das es langsam wieder in normale Berichterstattung übergeht ist zu begrüßen aber auch nicht verwunderlich, da es ja wirklich berechtigte Kritik gibt die man anbringen kann und Unterstützung von einigen,auch SPD, Ministerpräsidenten gibt.

Den Bericht über das Treffen das du gepostet hast.
Ich habe mir das jetzt auch mal durchgelesen und finde,dass man es anders hätte verpacken sollen. Fokus weniger auf das angeblich geheime Treffen und den Masterplan sondern mehr darauf wie radikal inzwischen einzelne Positionen sind, die Pläne für eine "Remigration"  werden ja von einigen offen so kommuniziert und teilweise auch entsprechende Bücher geschrieben,der Ton einiger Politker und Verbände ist von dem der NPD früher nicht mehr zu unterscheiden. Ich glaube aber nicht,dass man mit solchen Berichten Wähler abschrecken kann, eher im Gegenteil ,es wird als Übertreibung und Stimmungsmache verkauft werden.
Es wäre etwas anderes wenn aus der Diskussion jetzt eine Bewegung zu einem Verbotsantrag entstehen würde, dass ist aber sehr riskant weil es im Fall eines scheiterns der AfD auch eher helfen würde und es ist ja nicht gesagt,dass die Wähler dann nicht einfach auf eine neue Partei mit ähnlicher Ausrichtung setzen werden, Beispiel Bremen mit den BiW.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/wahl-bremen-buerger-in-wut-100.html

Edit: Ich habe damals aber auch die Begründung für das Scheitern des zweiten Verbotsverfahrens gegen die NPD nicht verstanden, die hätte man da schon verbieten können/müssen, weil ja eher die Verfassungsfeindlichkeit eine Rolle spielen sollte als die Bedeutung, in Bezug zur AfD wäre dann auch die Frage,wann die dann groß genug wäre um Schaden anzurichten. Ich bin aber kein Jurist, werden andere dann vielleicht besser beurteilen können.
https://de.wikipedia.org/wiki/NPD-Verbotsverfahren_(2013%E2%80%932017)
« Letzte Änderung: 11.Januar 2024, 21:34:09 von Viking »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1796 am: 12.Januar 2024, 09:02:08 »

@Viking: Wem hat was genau "gut in den Kram gepasst [...] um ein entsprechendes Bild zu erzeugen"? Was für ein Bild? Warum, mit welchem Ziel?
Menschen und Journalisten die eher auf Habeck und Ampel Kurs sind mit Ziel der Diskreditierung der Proteste, ich habe sonst keine andere Erklärung warum es da teilweise so reißerisch aufgegriffen wurde. Ist ja klar,dass es einigen nicht passen wird wenn der Kurs der Regierung angegriffen wird und andere sehen die Bauern auch als Teil des Problems wenn es um Klimatransformation und Umweltschutz geht.
Okay. In dem Fall ginge es dann ja aber um einzelne Berichte. Ich hatte dich bislang so verstanden, dass du in der Gesamtheit der Berichterstattung unterstellst, dass bewusst ein entsprechendes Bild erzeugt werden solle. Welches Bild genau das deiner Meinung nach sein soll, habe ich aber noch nicht so wirklich verstanden.

Zitat
Was sagst du denn zur Rekonstruktion der ZEIT? Dass die ganze Nummer von Rechtsextremen verbreitet wurde - und auch mit welchem Inhalt ("Gesprächsangebot") - ist doch wohl hoffentlich genug Beleg dafür, dass da ein gewisser Einfluss stattfindet. Ich verurteile übrigens nicht, dass da Leute unter falscher Annahme hin sind und dachten, sie könnten mal mit dem Habeck quatschen. Offenbar war ja auch gar nicht allgemein bekannt, dass er da privat unterwegs ist. Und ganz offenbar waren es einige wenige Störenfriede, die versucht haben, auf die Fähre zu kommen - was wollten die da eigentlich? Soweit sind wir uns vermutlich einig. Aber machen es diese Umstände irgendwie besser, dass einem Politiker in seiner Freizeit aufgelauert wird? Ist sowas in Ordnung? Gehört für mich eindeutig mit Nein beantwortet.
Kann ich persönlich nicht beurteilen, die Person die ich da kenne hat es von anderen Landwirten erfahren. Kann schon so gewesen sein, wäre auch nicht das erste Mal das sowas versucht wird.
Allgemein würde ich den Einfluss der AfD und solcher Gruppen aber eher gering einschätzen, S-H ist oder war zumindest bisher, kein leichtes Pflaster für die AfD, ich glaube auch nicht,dass sich das groß ändern wird. Zur Landvolk Bewegung habe ich auch unterschiedliche Sachen gehört, ich verstehe warum es problematisch ist, gibt aber wohl auch Leute die es eher als eine Art Bauernverbindung sehen, bin da aber auch nicht im Thema, denke aber man könnte da auch ein neues Logo nehmen wenn man unbedingt so etwas haben muss.
Das hieße ja aber, dass sich das mit dem von mir verlinkten Artikel deckt: Der Großteil der Leute hat es von anderen Landwirten erfahren, ohne über die genauen Umstände Bescheid zu wissen. Was es natürlich nicht besser macht, dass man Leuten in ihrer Freizeit auflauert (wenn auch wohl größtenteils unwissentlich), aber da scheinst du ja grundsätzlich anderer Meinung zu sein. Bleibt immer noch das Problem, dass der Fähranleger blockiert wurde, was dann nicht nur Habeck traf, sondern auch seine Mitreisenden und die Angestellten der Reederei. Da wurden schlicht Straftatbestände erfüllt, die Staatsanwaltschaft ermittelt auch schon wegen Nötigung und Landfriedensbruch und gibt sich zumindest sehr sicher in ihrer juristischen Einschätzung.

Zur Landvolkbewegung: Mag ja sein, dass du da unterschiedliche Sachen gehört hast, das ändert ja aber nicht die Historie dieser Bewegung. Ursprünglich waren das Bauernproteste im Zuge der Agrarkrise in den 1920er Jahren. Die Bewegung radikalisierte sich aber immer mehr, verübte Gewalt und bereitete der NSDAP dort zumindest regional den Boden - welch Ironie. Tatsächlich haben sich auch zahlreiche Anhänger der Bewegung später der NSDAP angeschlossen. Diese historischen Fakten kann man nicht ignorieren und dann einfach sagen, das sei "eine Art Bauernverbindung" gewesen. Das Symbol der Landvolkbewegung sucht man sich auch nicht zufällig aus, weil man es nett findet. Das ist eine bewusste Entscheidung, das auf seinen Fahrzeugen anzubringen, mit der eine historische Verknüpfung aufgebaut wird. Sowas zu verharmlosen halte ich für ziemlich naiv und geschichtsvergessen. Mag sein, dass es da auch viele Leute gibt, die es schlicht nicht besser wissen, dann fehlt es da halt an historischer Bildung (wie ganz allgemein in der Gesellschaft...). Aber wenn man die Kritik daran wahrnimmt, dann sollte man schonmal auf die Idee kommen, zumindest zu prüfen, ob da was dran ist, wenn man a) nicht gänzlich unterbelichtet ist und b) sich ernsthaft von rechtsextremen Kräften abgrenzen möchte.

Hier hilft auch schon Wikipedia weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Landvolkbewegung_(Schleswig-Holstein)
Oder die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte: https://geschichte-s-h.de/sh-von-a-bis-z/l/landvolkbewegung/
Ich denke, beide Quellen kann man als einigermaßen neutral einstufen, auch wenn ich die Gesellschaft nicht kenne. Sieht auf den ersten Blick seriös aus.

Den Bericht über das Treffen das du gepostet hast.
Ich habe mir das jetzt auch mal durchgelesen und finde,dass man es anders hätte verpacken sollen. Fokus weniger auf das angeblich geheime Treffen und den Masterplan sondern mehr darauf wie radikal inzwischen einzelne Positionen sind, die Pläne für eine "Remigration"  werden ja von einigen offen so kommuniziert und teilweise auch entsprechende Bücher geschrieben,der Ton einiger Politker und Verbände ist von dem der NPD früher nicht mehr zu unterscheiden. Ich glaube aber nicht,dass man mit solchen Berichten Wähler abschrecken kann, eher im Gegenteil ,es wird als Übertreibung und Stimmungsmache verkauft werden.
Es wäre etwas anderes wenn aus der Diskussion jetzt eine Bewegung zu einem Verbotsantrag entstehen würde, dass ist aber sehr riskant weil es im Fall eines scheiterns der AfD auch eher helfen würde und es ist ja nicht gesagt,dass die Wähler dann nicht einfach auf eine neue Partei mit ähnlicher Ausrichtung setzen werden, Beispiel Bremen mit den BiW.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/wahl-bremen-buerger-in-wut-100.html
Ich finde, da muss man unterscheiden zwischen "klassischer" Medienberichterstattung und der Recherche von correctiv. Dass correctiv als "Rechercheplattform" erstmal genau das macht: Recherchieren, das Treffen aufdecken und beschreiben, was da passiert ist, finde ich absolut richtig. So kann man sich davon nämlich ein Bild machen. Es wäre dann die Aufgabe anderer Medien, die das aufgreifen, das einzuordnen und die Radikalität solcher Positionen deutlich zu machen - und darüber hinaus eben auch zu zeigen, wo solche Positionen in der AfD zu finden sind. Das wäre jedenfalls besser, als jeglicher Empörungsjournalismus, da stimme ich dir zu.

Das Problem ist allerdings auch, wie Medien funktionieren bzw. konsumiert werden: Erstmal konkurrieren schon Informationsangeboten mit Unterhaltungsangeboten um unsere Zeit. Und dann konkurrieren diese Informationsangebote auch untereinander um unsere Zeit. Die Aufmerksamkeitsspanne, gerade online, wird immer kürzer. Lange, einordnende Artikel, werden oft nicht mehr zur Gänze gelesen, bestenfalls die Zwischenüberschriften überflogen. Minuspunkte gibt es ebenfalls für uninteressante Überschriften und/oder nicht ansprechende Bilder. Das wiederum führt zu Verkürzung und Zuspitzung, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren. Im Prinzip das, was die Zeitung mit den vier Buchstaben schon seit ihrer ersten Ausgabe macht. Wie man aus dieser Falle wieder rauskommt, ist da vielmehr die Frage. Möglicherweise braucht es immer die Kurzform eines Artikels und eine Langfassung mit weiterführenden Informationen und Einordnung, die dann bei Interesse gelesen werden kann. Ob das hilft? Keine Ahnung. Aber hätte ich als Verleger oder Chefredakteur die Ressourcen zur Verfügung, würde ich es wohl mal so probieren.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1797 am: 12.Januar 2024, 10:09:44 »

Frust das man die Botschaft nicht direkt anbringen konnte? Oder Winken, durchaus möglich,bin da überfragt. Wie gesagt, es war auch nicht die beste Idee da zu drängeln, falls Straftaten begangen wurden sollte dem nachgegangen werden.Meine Kritik richtet sich da eher gegen die Berichterstattung über den "Mob" der da angeblich entern will und Habeck sich gerade noch retten kann.
Bei der Stelle ist ja auch klar zu sehen,dass die Rampe hochgeht,Fähre legt ab, Leute drängeln auf den Steg. Warum warten die dann bis zum Schluss um zu entern wenn da über einen längeren Zeitraum geredet wurde? Oder mal andersrum gefragt, glaubst du wirklich, dass die versucht haben auf die Fähre zu gelangen? Um was zu tun?
Der Bauernverband vertritt auch nur einen Teil der Landwirte und die Reaktion kam da mMn zu schnell, zu dem Zeitpunkt wusste man ja nicht was genau passiert ist und es gab nur einseitige Informationen.

Was passiert? Wenn aufgebrachte Menschen in einem Mob sich durchsetzen? Den Rahmen hat man vor kurzem bei Frankfurt im Stadion gesehen. Oder vor einiger Zeit im Kapitol in den USA. Oder bei beliebigen ersten Mai Demos. Ich münze das nicht auf die Bauern oder sage, dass die anwesenden Personen besonders agressiv wären. Aber wo aufgebrachte Menschen schon gegen die Polzei drängeln hört nach Erfolg die Dumheit nicht einfach auf. Ich sehe bei sowas immer eine mögliche Eskalation zur Gewalt. Eine unnötige Eskalation zur Gewalt (gut - welche ist nötig?  ::)). Beispiele wo Menschen zusammen kommen und dann die eine oder die andere Seite über die Stränge schlägt gibt es zu Hauf.
Dabei muss es nicht mal nur in die eine Richtung gehen. Die Polizei hätte das auch kritischer bewerten können als es ist und die Knüppel auspacken. Dann hätten wir jetzt eine Diskussion über Polizeigewalt. (Ich will damit sagen, dass die Eskalation nicht einseitig sein muss.)

Warum sollten Politiker da im vergleich zu anderen Bürgern einen besonderen Status haben? Schon interessant,dass das anscheinend einige hier auch anders sehen. Ich rede da nicht von Bedrohungen oder sowas wie vor deren Häusern zu parken o.ä aber wenn man schon jemanden nerven will,kann man das ja bei der Person tun die direkt dafür verantwortlich ist.

Habe ich nur von Politikern gesprochen? Falls ja, ist das bei anderen Menschen natürlich nicht besser! Es ist jetzt eben einem Politiker passiert. Lauterbachers Familie hatte während Corona dauerhaft Personenschutz. Lübcke hatte leider keins. Das soll kein Framing sein. Ich stecke die Landwirte nicht nach rechts.
Das einzige, wo ich Politiker im Gegensatz zu anderen herausstelle ist die Verknüpfung von Werten. Greift man Politiker für ihre Arbeit an, stellt ihnen nach oder lauert ihnen auf ist das genau so schlimm wie bei jedem anderen. Bei Politikern schwingt neben allem anderen noch der Wert der demokratischen Freiheit, unserer Debattenkultur und die Meinungsfreiheit mit. Wenn im Vergleich mir persönlich das passieren würde, wäre das nicht damit aufgeladen, weil ich kein Amt habe, dass dafür steht.
Es gibt auch andere Beispiel: Ein Stein am Kopf eines Demonstranten ist tragisch. Ein Stein am Kopf eines Reporters auf einer Demonstration ist genau so tragisch und ein Angriff auf unsere Pressefreiheit.

Steht jedem frei das so zu sehen,Protest muss aber nicht immer genehm und leise sein und es ist ja auch nicht die erste Blockade oder Aktion gegen Politiker in Deutschland. 

Stimmt. Aber jede Aktion die gegen einen individuellen Politiker vorgeht, ist zu verurteilen. Nur weil es das schon öfters gab rechtfertigt das gar nichts. Die Leute sollen angemeldete oder unangemeldete Demos machen, vor Wahllokalen stehen, Telefonanfragen im Büro machen, vor dem Bundestag stehen oder sonst was. Politiker dürfen und müssen kritisiert werden. Aber das Ziel der Aktion muss immer die Instituion oder das Amt sein und nicht der private Person. Da nehme ich keinen Politiker jeglicher Parteien aus.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1798 am: 12.Januar 2024, 18:16:00 »

Letztendlich ist die Negativität in diesem Land halt auch maßlos übertrieben. Klar, wir alle haben Dinge, die wir gerne besser und schneller funktionieren sehen würden.
Aber wir haben einen grds guten Sozialstaat, ein grds sehr hohes Lebensstandardsniveau und einen Staat, der die Belastungen für Wirtschaft und Bürger durch externe Krisen abzufangen versucht (und dabei durchaus auch Erfolg hat). Was wir nicht haben ist die angeblich drohende Deindustrialisierung, eine massive Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit oder Ähnliches.
20 Jahre lang ging es für viele quasi nur aufwärts - dass das nicht immer und ewig so weiter gehen konnte, hätte eigtl klar sein sollen. Jetzt ist halt Einiges ein bisschen teurer und manch einer muss sich temporär vielleicht im Vergleich zu vor drei Jahren etwas einschränken. Da täte manchen Leuten mal ein Blick auf andere Teile der Welt oder selbst manche Nachbarländer mal ganz gut bevor man die Fackeln und Mistgabeln auspackt.
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Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
:)

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1799 am: 12.Januar 2024, 19:49:47 »

Da hast Du absolut Recht. Meine Oma ( 95 ) hat in ihrem Leben so viel schlimmes erlebt, unter anderem die Flucht aus Breslau als 18jährige mit dem Verlust des Bruders und der eigenen Oma. Dann kam sie von der großen, modernen Stadt Breslau in die ostfriesische Provinz wo ihr erstmal gesagt wurde, dass Flüchtlinge nicht gern gesehen sind.

Auf der anderen Seite kann ich es verstehen das Viele das Vertrauen in die Politik verloren haben. Es kommt mir so vor als wäre dauerhaft Wahlkampf und es eher zählt was vor den Kameras gesagt wird als das was wirklich von den regierenden Parteien umgesetzt wird. Das kommt mir bei der Ampel vor aber auch vorher bei der CDU/CSU.
Jedes Unternehmen muss schnell, flexibel und vorausschauend agieren. "Der Staat", die Ämter usw sind weiterhin langsam wie vor 40 Jahren. Das Wort Bürokratieabbau wird regelmäßig und seit Jahrzehnten im Wahlkampf inflationär verwendet. Egal wer an der Macht war, die Bürokratie wird immer absurder, lähmt und hemmt.
Digitalisierung - jedes Unternehmen schafft es weil es ansonsten schnell weg ist vom Fenster. Behörden schaffen es nicht. Ich denke auch nicht das sich das Thema Bürokratie und Digitalisierung von innen lösen lassen. Da müssen von außen Profis ran die objektiv und ohne die klassische Ausbildung in einer Behörde sind.

Und ja, auch das Thema Zuwanderung wurde Jahrzehntelang links liegen gelassen aus Angst etwas falsches zu sagen. So hat die AfD leichtes Spiel weil sie das ausspricht was ein Teil der Bevölkerung denkt ( zum Glück eher ein kleiner Teil und - ganz wichtig - ich werde in meinem Leben niemals die AfD oder andere rechte Vögel wählen ).
Was macht die Ampel in der Zeit? Vertieft sich in internen Streitigkeiten und ist eher mit sich selbst beschäftigt.

Ich muss ganz ganz ehrlich sagen das ich das Vertrauen in die Politik komplett verloren habe. Das habe ich vor kurzem auch unserem Bürgermeister ( CDU ) geschrieben. Er hat Verständnis und Sorge das es weiter nach rechts geht. Eine Lösung oder Mut machen konnte er nicht, auch er ist desillusioniert und scheint den Eindruck zu haben das "Berlin" die Verbindung zur Basis komplett verloren hat. Parteienunabhängig.

Wären am Sonntag Wahlen, ich würde das erste Mal seit Jahrzehnten nicht hingehen. Wem soll ich auf die Schulter klopfen und das Vertrauen aussprechen das ich nicht mehr habe?
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