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Autor Thema: Frust-Ablass-Thread für das Real Life  (Gelesen 358097 mal)

Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2080 am: 16.November 2023, 08:25:26 »

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Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2081 am: 16.November 2023, 08:43:03 »

Kapitalismus an sich bedeutet ja erst mal, dass die Produktionsmittel in Privathand sind.
Plus Marktwirtschaft. Die Märkte hat die Politik aber weitgehend reguliert und damit kaputtgemacht, da muss man sich nicht wundern, wenn sie nicht mehr richtig funktionieren. Angebot und Nachfrage regulieren den Preis, das ist das Marktgesetz, das unsere Politiker aber immer wieder ignorieren.

Siehe Mieten: die Politik macht bauen immer teurer, weist immer weniger Bauland aus, erhöht die Einwanderung drastisch und wundert sich dann, dass die Mieten explodieren. Dann fällt denen nur ein sinnloser "Mietpreisdeckel" und eine noch sinnlosere Enteignung ein, als würde dadurch auch nur eine Wohnung mehr gebaut. Das Gegenteil ist der Fall, es wird noch weniger gebaut.

Auf dem Strommarkt ein ähnliches Spielchen, man schaltet mitten in der größten Energiekrise der letzten 50 Jahre die Kernkraftwerke ab und wundert sich dann, dass die Strompreise durch immer mehr Importe wieder zu klettern anfangen, nachdem man gerade den Schock durch Russlands Angriffskrieg verdaut hatte. Wenn man günstige Preise will, dann muss man für ein möglichst großes Angebot durch möglichst viele Anbieter sorgen.

Die Maßlosigkeit bei neuen Lohnabschlüssen wird auch nur zu einem führen: steigende Preise, dadurch hat man dann auch nicht mehr in der Tasche. Ja, das lindert erstmal die Inflation, heizt sie "in the long run" aber auch weiter an.

Dazu macht man arbeiten zu gehen immer unattraktiver, das BG wird üppig erhöht, dazu gibt es Kindergrundsicherung, eine Familie mit zwei oder drei Kindern ist bestens versorgt, wer da noch arbeiten geht ist fast schon dumm. Yo, ist nicht gut für die Rente, aber auch da gibt es ja Hilfen, die einen auf das BG-Niveau hieven.

Aber wohl über Fachkräftemangel jammern, für 3.5k netto muss ein Arbeitnehmer schon 5k brutto verdienen. Ja, es gibt Unternehmen, die das zahlen können, aber das sind zu wenige, in der Gastronomie, im Einzelhandel, auch bei der Bahn kann nicht so viel bezahlt werden, erst recht nicht für jeden Arbeitnehmer. Auch im ÖD sind solche Gehälter in den unteren und mittleren Rängen utopisch, selbst ein Richter verdient im Mittel nur knapp über 5k EUR im Monat. Das ist doch alles nur noch Irrsinn.
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2082 am: 16.November 2023, 08:51:01 »

Dazu macht man arbeiten zu gehen immer unattraktiver, das BG wird üppig erhöht, dazu gibt es Kindergrundsicherung, eine Familie mit zwei oder drei Kindern ist bestens versorgt, wer da noch arbeiten geht ist fast schon dumm. Yo, ist nicht gut für die Rente, aber auch da gibt es ja Hilfen, die einen auf das BG-Niveau hieven.

Ehrlich gesagt empfand ich dieses ganze (Merz-)Gewesen von wegen Leistungsgerechtigkeit und BG ein ganz schönes Ablenkungsmanöver. Diese Leistungsgerechtigkeit ist schon vor Jahrzehnten politisch damit ausgehebelt worden, dass trotz Wissen um die Entwicklung die Rente nie reformiert wurde. Schon Anfang des Jahres rechnete der Bund aus: Ein junger Mensche von heute muss mal 40 Jahre lang durchgängig ~3000 Euro Brutto verdient haben, um überhaupt noch ~1000 Euro Rente zu kriegen. Für 1200 Euro sind es schon ~3500 Euro. Jeweils vor STeuern, versteht sich. Und das dickste Boomer-Ende kommt erst noch.

Wer heute noch freiwillig Ausbildungen in Branchen wie Logistik, Einzelhandel oder Gastronomie macht, ist entweder unwissend, mutig -- oder dämlich. Reiche Länder wie Deutschland werden immer eine Grundabsicherung haben. Aber das kanns ja nicht sein.
« Letzte Änderung: 16.November 2023, 08:53:23 von KI-Guardiola »
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Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2083 am: 16.November 2023, 09:03:29 »

Diese Leistungsgerechtigkeit ist schon vor Jahrzehnten politisch damit ausgehebelt worden, dass trotz Wissen um die Entwicklung die Rente nie reformiert wurde.
Das maßlos hohe Bürgergeld hat jetzt was mit der Rente zu tun? Dass die Rente ein Problem wird hat man schon lange erkannt und versucht, das mit Riesterrente und Co. anzugehen, was aber ein Rohrkrepierer ist und einzig der Lobby (damals dem Schröderspezi Maschmeyer) dient, wie so vieles, was aus der dt. Politik kommt. Klar ist: es muss auch privat vorgesorgt werden, wer das nicht macht, der muss später Hilfen beantragen. Was jemand, der sich im Bürgergeld eingerichtet hat, nicht schwer fallen sollte.

Eine grundlegende Rentenreform ist wegen der angesparten Rentenansprüchen, die nicht angetastet werden dürfen, nicht möglich.

Richtig "lustig" wird es, wenn die Boomer alle in Rente sind und es trotz millionenfacher Einwanderung niemand gibt, der in diese Jobs nachrücken kann. Ich bin mal gespannt, wie der Staat das bezahlen will.

Zitat
Wer heute noch freiwillig Ausbildungen in Branchen wie Logistik, Einzelhandel oder Gastronomie macht, ist entweder unwissend, mutig -- oder dämlich.
Das ist auch abhängig von Intelligenz und Ausbildung, es kann nicht jeder Gehirnchirurg, Softwareingenieur oder Gentechniker werden. Das mit dem Gehalt zieht sich aber durch alle Branchen, das Mediangehalt in Deutschland beträgt ca. 3.654 EUR.

Zitat
Reiche Länder wie Deutschland werden immer eine Grundabsicherung haben.
Ja, der dt. Staat ist noch reich, die Bürger sind es nicht. Und natürlich muss es eine Grundsicherung geben, auch der Sozialstaat ist eine große Errungenschaft, aber er muss bezahlbar bleiben.
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2084 am: 16.November 2023, 09:18:33 »

Das maßlos hohe Bürgergeld hat jetzt was mit der Rente zu tun?

Beides gehört zum Sozialhaushalt. Und gegen das Rentenfinanzierungsloch, das eher ein Krater ist, sind sämtliche Bürgergeldausgaben ein Taschengeld -- selbst, wenn man sie noch mal erhöhen würde. Einen heftigeren Leistungsfehlanreiz als dieses Rentensystem leistet sich Deutschland sowieso nicht.

Ein perfides Staatsspiel: Diese Löcher werden ja irgendwie gedeckt. Nämlich mit Steuergeldern, die Bürger zahlen. Für die sie aber keine Rentenansprüche verdienen... Was halt so passiert, wenn man jahrzehntelang keinen Druck hat, sein Produkt zu verbessern. Im Gegenteil: Statt es zu verbessern oder zu relaunchen, einfach immer mehr Steuergelder dazuzugeben. Wäre der Staat ein Unternehmen und die Rente seine Leistung, dann hätte er schon vorgestern dezente Probleme mit der Kundenbindung gekriegt. Letztlich wird hier aber nichts allzu Spektakuläres mehr passieren. Schon alleine deshalb nicht, weil (nicht nur) Rentenpolitik stets so kurzfristig gedacht ist, wie der Kantinenplan des Bundestags. Diejenigen, die von langfristigen Reformen profitieren würden, sind halt noch keine Wähler. Schon Adenauer kam ja mit seiner SPekulation durch, erfolgreich: "Kinder kriegen die Leute immer!"

Erst wer diesen systematischen Fehler irgendwie behebt, hinterlässt Folgegenerationen eine bessere Welt. Zumindest eine, in der sie es nicht bedeutend schwerer haben. Da es hier aber auch um Themen wie Generationengerechtigkeit geht und politische Mehrheit -- komplexe Probleme also -- ist es kein Wunder, dass immer wieder vermeintlich einfache Lösungen gesucht werden. Für die einen sinds die Migranten oder Sozialhilfebezieher -- für die anderen halt die Superreichen. Denen kann man ohne Frage allen etwas wegnehmen. Die Frage ist, ob damit das langfristige Problem behoben ist.
« Letzte Änderung: 16.November 2023, 09:31:10 von KI-Guardiola »
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Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2085 am: 16.November 2023, 09:43:10 »

Einen heftigeren Leistungsfehlanreiz als dieses Rentensystem leistet sich Deutschland sowieso nicht.
Dann sollen Rentner arbeiten gehen?

Zitat
Erst wer diesen systematischen Fehler irgendwie behebt, hinterlässt Folgegenerationen eine bessere Welt.
Dann erkläre mal, wie das geschehen soll, aber bitte unter Berücksichtigung der erworbenen Rentenansprüche.

Und dann, wenn das Rentensystem irgendwie reformiert ist, gehen die Bürgergeldbezieher trotz üppigem Bürgergeld wieder vermehrt arbeiten?

Zitat
Da es hier aber auch um Themen wie Generationengerechtigkeit geht und politische Mehrheit -- komplexe Probleme also -- ist es kein Wunder, dass immer wieder vermeintlich einfache Lösungen gesucht werden.
Fakt ist, der Staat wird in Zukunft eisern sparen müssen, der Rezession macht dies erforderlich. Da gibt es jetzt drei Optionen:
1, Wir sparen weiter die Infrastruktur kaputt und sägen so den Ast ab, auf dem wir sitzen.
2. Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet und dieses Land aufgebaut haben, werden enteignet und bekommen die Rente gekürzt.
3. Bürgergeldbezieher, die nicht so viel oder sogar nie gearbeitet haben, bekommen die Stütze gekürzt.

Für mich ist klar, dass nur Nummer 3 in Frage kommen kann, von wegen Gerechtigkeit und als Anreiz, den Arsch hochzubekommen und sich einen Job zu suchen. Die gibt es nämlich trotz Rezession immer noch reichlich.

Was Migranten angeht scheint man in der Ampel auch die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, da soll jetzt die Bezahlkarte kommen. Das wird sicher irgendwann auch auf Bürgergeldbezieher ausgeweitet werden.
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DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2086 am: 16.November 2023, 10:25:06 »

Die gibt es nämlich trotz Rezession immer noch reichlich.

Was ist reichlich? Also welche Gruppe von Menschen meinst du und wieviele sind das ungefähr?
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m4

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2087 am: 16.November 2023, 11:21:14 »

Einen heftigeren Leistungsfehlanreiz als dieses Rentensystem leistet sich Deutschland sowieso nicht.
Dann sollen Rentner arbeiten gehen?

Zitat
Erst wer diesen systematischen Fehler irgendwie behebt, hinterlässt Folgegenerationen eine bessere Welt.
Dann erkläre mal, wie das geschehen soll, aber bitte unter Berücksichtigung der erworbenen Rentenansprüche.

Und dann, wenn das Rentensystem irgendwie reformiert ist, gehen die Bürgergeldbezieher trotz üppigem Bürgergeld wieder vermehrt arbeiten?

Zitat
Da es hier aber auch um Themen wie Generationengerechtigkeit geht und politische Mehrheit -- komplexe Probleme also -- ist es kein Wunder, dass immer wieder vermeintlich einfache Lösungen gesucht werden.
Fakt ist, der Staat wird in Zukunft eisern sparen müssen, der Rezession macht dies erforderlich. Da gibt es jetzt drei Optionen:
1, Wir sparen weiter die Infrastruktur kaputt und sägen so den Ast ab, auf dem wir sitzen.
2. Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet und dieses Land aufgebaut haben, werden enteignet und bekommen die Rente gekürzt.
3. Bürgergeldbezieher, die nicht so viel oder sogar nie gearbeitet haben, bekommen die Stütze gekürzt.

Für mich ist klar, dass nur Nummer 3 in Frage kommen kann, von wegen Gerechtigkeit und als Anreiz, den Arsch hochzubekommen und sich einen Job zu suchen. Die gibt es nämlich trotz Rezession immer noch reichlich.

Was Migranten angeht scheint man in der Ampel auch die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, da soll jetzt die Bezahlkarte kommen. Das wird sicher irgendwann auch auf Bürgergeldbezieher ausgeweitet werden.

Zu Punkt 3 kann man noch hinzufügen, dass es wichtig ist, die Personen wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu bekommen. Aktuell ist das System so, dass es vielen geringverdienenden Menschen  mehr bringt, Bürgergeld zu beziehen als 40h die Woche ihre Knochen hinzuhalten, um 50€ weniger/mehr (beides ist möglich) zu verdienen.

Wenn diese Personen arbeiten gehen würden (ausgenommen derer, denen es aus bspw. gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist), würde man zum einen Sozialausgaben einsparen, da man weniger Bürgergeld ausbezahlen müsste - womit auch mehr Gelder für die Rentenkasse zur Verfügung gestellt werden könnten, um das Defizit etwas auszugleichen, zum anderen würde es auch durch die gängigen Sozialabgaben mehr Geld in die Rentenkasse, KV, PV etc. fließen, womit diesen ganzen Systemen auch (geringfügig) mehr Geld zur Verfügung stehen würden. (Abgesehen von den daraus resultierenden Steuer-Mehreinnahmen durch die Lohnsteuer....)

Das ist die Stellschraube, an der man meines Erachtens schnellstmöglich schrauben müsste.

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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2088 am: 16.November 2023, 11:22:00 »

Dann erkläre mal, wie das geschehen soll, aber bitte unter Berücksichtigung der erworbenen Rentenansprüche.


Zusätzliche Kapitalmarktdeckung war etwa schon vor Jahrzehnten angeregt. Jetzt wirds natürlich eng. Auch, weil das Niveau jetzt schon so niedrig ist. Wie gesagt: Politik wird quer durch alle Ressorts tendenziell so kurzfristig gedacht wie der Kantinenplan des Bundestags. Weil Parteien Kundschaft brauchen -- und sich diese nicht aus zukünftigen Wählern rekrutiert. Das ist das Problem.

Wer das nicht angepackt bekommt, doktert nur an den Symptomen herum. Es ist ja nicht nur die Rente, bei der nach dem Prinzip verfahren wird: "Nach unserer Legislaturperiode die Pfandflaschensammlerwut." Nachhaltigkeitsampeln braucht es längst auch für Politik.
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Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2089 am: 16.November 2023, 11:46:17 »

Also welche Gruppe von Menschen meinst du und wieviele sind das ungefähr?
Arbeitslose und vor allen Dingen BG-Bezieher, hier in meiner Ecke werden massenhaft Arbeitskräfte auch für einfache Tätigkeiten gesucht. Verkäufer, Kellner, Helfer im Handwerk, Wareneinräumer, kein Restaurant, Geschäft oder Handwerksbully, wo kein solcher Aufkleber klebt.
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Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2090 am: 16.November 2023, 11:48:26 »

Das ist die Stellschraube, an der man meines Erachtens schnellstmöglich schrauben müsste.
Richtig. Die Motivation, arbeiten zu gehen, muss drastisch erhöht werden und das geht nur, in dem man das Geld reduziert. Und ja, das betrifft selbstverständlich nur Menschen, die gesundheitlich in der Lage sind, zu arbeiten.
Und das betrifft auch ukrainische Flüchtlinge, in anderen EU-Länder, wo die Sozialleistungen nicht so üppig fließen, arbeiten prozentual gesehen viel mehr von denen als in D.
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Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2091 am: 16.November 2023, 11:53:34 »

Zusätzliche Kapitalmarktdeckung war etwa schon vor Jahrzehnten angeregt.
Gibt es doch auch, neben Riester- und Rüruprente gibt es die betriebliche Altersversorgung und man kann ja auch privat vorsorgen, zB. mit ETF-Sparplänen oder Aktienfonds, Lebensversicherungen gehen auch, sind aber eher meh, Immobilien waren auch gut, bis Habeck und die grüne EU kamen. Ein bisschen Eigeninitiative gehört auch dazu, auch der Sozialstaat ist keine Nanny, die sich 24/7 um den Bürger kümmern muss.

Das setzt natürlich voraus, dass man arbeiten geht, wer sich gemütlich im BG einrichtet, erwirbt keine Rentenansprüche und kann auch nicht privat vorsorgen.
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Agariel

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2092 am: 16.November 2023, 12:08:18 »

Dann erkläre mal, wie das geschehen soll, aber bitte unter Berücksichtigung der erworbenen Rentenansprüche.


Zusätzliche Kapitalmarktdeckung war etwa schon vor Jahrzehnten angeregt. Jetzt wirds natürlich eng. Auch, weil das Niveau jetzt schon so niedrig ist. Wie gesagt: Politik wird quer durch alle Ressorts tendenziell so kurzfristig gedacht wie der Kantinenplan des Bundestags. Weil Parteien Kundschaft brauchen -- und sich diese nicht aus zukünftigen Wählern rekrutiert. Das ist das Problem.

Wer das nicht angepackt bekommt, doktert nur an den Symptomen herum. Es ist ja nicht nur die Rente, bei der nach dem Prinzip verfahren wird: "Nach unserer Legislaturperiode die Pfandflaschensammlerwut." Nachhaltigkeitsampeln braucht es längst auch für Politik.

Das Problem ist in meinen Augen eher der "Kunde" denkt selbst gerne kurzfristig und in erster Linie an sich. Was auch absolut menschlich ist und gerade in Krisenzeiten, wo viele selbst genug Probleme haben, sehr stark zutage kommt. Und das führt (leider) zu den von dir erwähnten einfachen Lösungen, die es in der Politik schlicht nicht gibt, die aber von einigen Parteien halt gerne mal propagiert werden.
Und weil auch Politiker nur Menschen sind denken sie in erster Linie an ihre Wiederwahl. Projekte die nicht sofort sichtbare Erfolge versprechen und/oder gar viel Geld kosten sind da naturgemäß schwieriges Terrain. Was bringt dir eine langfristige, auf die Zukunft ausgerichtete Politik wenn die Wähler erstmal nur die Kosten spüren und dich nach 4 Jahren abwählen? Schlimmstenfalls reformiert die nächste Regierung dein Projekt kaputt oder erklärt mögliche Erfolge als Folge "ihrer Politik".

Eins meiner Lieblingszitate aus Civilization war immer "Die Demokratie ist die Schlechteste aller Regierungsformen, mit Ausnahme aller anderen".
Durch die "kurzen" Legislaturperioden und der langen Zeit, die es dauert bis eine Reform erstmal auf den Weg gebracht wird und man die ersten Erfolge erkennen kann liegt der Fokus klar auf "kurzfristige Politik". Die Schwächen dieser Regierungsform erleben wir aktuell leider auch schon zum wiederholten Male, aber eine bessere hat bislang noch niemand gefunden.

Die (glaube ich) weiter oben mal erwähnten Systeme von Marx und Engels sind ja im Grunde ebenfalls am "Menschen" gescheitert, bzw. am völligen Ignorieren der menschlichen Eigenarten und Schwächen.
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2093 am: 16.November 2023, 12:38:36 »

Riester- und Rüruprente

Die das Vertrauen, der Staat könnte hier was Ordentliches auf die Kette bringen, auf Jahrzehnte zerstört haben.  Vielleicht ist das gesamte Rentensystem ja schon zu sehr Nanny. Wenn ich als junger Mensch die Wahl hätte, ich würde aussteigen. Solidarität schön und gut -- aber wenn das so was bei rauskommt (das wohlgemerkt, obwohl seit Jahrzehnten klar war, was passiert)... rüttelt das an dieser Solidarität in ihren Grundfesten.

Die (glaube ich) weiter oben mal erwähnten Systeme von Marx und Engels sind ja im Grunde ebenfalls am "Menschen" gescheitert, bzw. am völligen Ignorieren der menschlichen Eigenarten und Schwächen.

Nicht zu vergessen der Irrglaube, irgendeine Form von vorausschauender Planwirtschaft könnte die Mechanismen eines Marktes schlagen (oder irgendwie nachhaltig liefern). Auch dieser Markt, wie wir ihn kennen, mag nicht ohne Tücken sein. Aber er ist erwiesen effizienter als jede Planwirtschaft. Wie gesagt, ich glaube fest daran, dass sich die Menschheit in irgendeiner Zukunft verbessern wird. Aber nicht da.  ;D
« Letzte Änderung: 16.November 2023, 13:17:07 von KI-Guardiola »
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Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2094 am: 16.November 2023, 13:11:02 »

Solidarität schön und gut -- aber wenn das so was bei rauskommt... rüttelt das an dieser Solidarität in ihren Grundfesten.
Man hat sich damals nunmal für dieses System entschieden, dass das 50 Jahre später zu ersten Problemen führen würde, kann man den Staatsgründern imho nur schwerlich anlasten. Das grundlegend zu reformieren ist imho nicht möglich, weil das unter Berücksichtigung der erworbenen Ansprüche extrem teuer werden dürfte.

Wenn zB. 2 Mio mehr Leute arbeiten würden, dann wäre das Problem mit der Rente gleich viel kleiner. Also auch hier heißt es: runter von der Couch, ran an die Maloche.

Zitat
Auch dieser Markt, wie wir ihn kennen, mag nicht ohne Tücken sein. Aber er ist erwiesen effizienter als jede Planwirtschaft.
Dem kann ich zustimmen.
« Letzte Änderung: 16.November 2023, 13:23:21 von Signor Rossi »
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aragorn99werder

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2095 am: 16.November 2023, 14:03:57 »

Hach, ist das alles schön einfach.
Ich weiß nur nicht, warum das pöse Bürgergeld so "absurd hoch" sein soll. Ich persönlich bin nicht so scharf darauf, von 550 € im Monat (ungekürzt!) zu leben. Mal davon ab, dass Bürgergeld eh nur bekommt, wer a) mindestens zwei Jahre gearbeitet hat und b) bedürftig ist, also weniger als 40k Rücklagen hat.
Wenn sich jetzt angeblich Arbeit nicht mehr lohnt, dann sind eben die Löhne zu niedrig. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit hatten Arbeitgeber keine Bedenken, die Löhne zu drücken und miese Arbeitsbedingungen zu schaffen. Jetzt hat sich der Arbeitsmarkt eben gewandelt. Da ist es völlig legitim, dass Arbeitnehmer entsprechende Forderungen stellen. Es gibt - völlig richtigerweise - keine Pflicht zur Arbeit, der Arbeitnehmer verkauft seine Arbeitskraft. Er hat ein Recht darauf, davon dann auch im Alter vernünftig leben zu können. Wenn die Gegenleistung das nicht her gibt, ist es auch legitim, eben nicht zu arbeiten (meine Meinung).
Mal davon ab, dass die Geschichte von den vielen bösen Arbeitsunwilligen halt ein beliebtes konservativ-neoliberales Narrativ ist, dass die Leute, fröhlich unterstützt von BLÖD und Co, gerne schlucken, weil nach unten treten eben einfacher ist. Nur ist mWn nach durch nichts belegt, dass ein signifikanter Teil der Sozialleistungsempfänger arbeitsunwillig wäre.
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Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
:)

Agariel

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2096 am: 16.November 2023, 14:36:41 »

Auch wenn ich einem Großteil des Postes zustimme ist der Punkt, dass man mindestens zwei Jahre gearbeitet haben muss falsch. Eventuell vertust du dich da mit den Zuordnungen wann Arbeitslosengeld und wann Bürgergeldanspruch besteht, denn wenn man in den letzten zwei Jahren mind. 1 Jahr sozialversicherungspflichtig gearbeitet hat ist Arbeitslosengeld vorrangig.
Und auch der Punkt b gilt nur in der Karenzzeit von einem Jahr, danach darf man nur noch 15K€ Rücklagen haben.

Zudem "lohnt" sich arbeiten für Bürgergeldempfänger immer, da man schlauerweise auch Anreize dafür geschaffen hat bei denen am Ende Empfänger und Staat gleichermaßen profitieren.
Und was mir persönlich in diesen ganzen Debatten jedesmal fehlt: Menschen "wollen" arbeiten, der psychologische Effekt den Arbeit (oder eben längere Arbeitslosigkeit) auf den Menschen hat wird meist völlig ignoriert. "Unwillige" oder "faule" Arbeitslose haben meistens das eine oder andere gewaltige Päckchen zu tragen, das sie für den Arbeitsmarkt "unbrauchbar" macht. Gesundheitliche Probleme (insbesondere da auch psychische), fehlende Qualifikationen, Sprachbarrieren und eben leider auch schlechte Erfahrungen im "Niedriglohnbereich".

Passenderweise lese ich dazu übrigens gerade auch, dass wir offenbar ein Rekordhoch an Erwerbstätigen aktuell haben. Obwohl angeblich ja "keiner mehr arbeiten gehen will".
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DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2097 am: 16.November 2023, 16:01:21 »

Das mit dem "es gibt zu viel Faule" ist meiner Meinung nach nicht korrekt. Deswegen habe ich auch gefragt, wieviele das sein sollen, die mit irgendwelchen Anreizen dazu gebracht werden müssen "endlich" zu arbeiten. Eine Antwort gab es nicht.
Es gibt zwar ein paar Millionen Menschen die arbeitslos sind. Im Schnitt waren es 2,6 Millionen im Jahr 2023. Aber was oft übersehen wird ist die Fluktuation. Man denkt schnell, dass sind statische Zahlen und 3 Millionen die im April arbeitslos waren sind es auch noch im Mai. In Realität kommen zu dieser relativ statischen Menge jeden Monate hunterdtausende dazu und hunderttausende gehen wieder.
Langzeitarbeitslose sind die, die über 12 Monate in der Statistik sind. Das sind wiederum zu einem Großteil die Menschen, die du ansprichst, Agariel. Und das sind nicht mal eine Million Menschen. Der Rest sind Menschen die aus einer Ausbildung oder weiterbildung kommen, die zwischen zwei Jobs hängen, die gerade die Stelle verloren haben und suchen, die gerade Studium oder Schule beendet haben. Das sind zwar immer nur auf einmal drei Millionen Menschen. Aber in Summe sind es pro Jahr sehr viele mehr einzelne Menschen, die einfach mal drei, vier oder sechs Monate arbeitslos waren, bis es "weiter ging".

Die sozialen Hilfen zu senken, um irgendwie an die nicht mal eine Million Menschen heran zu kommen, die scheinbar nicht arbeiten wollen, führt dazu, dass auf der anderen Seite viele Menschen mit betroffen werden, die mal kurz ins System gehen, wieder raus kommen und in dieser Zeit auf finanziell schlechter gestellt werden.

Ich kann aragorn99weder und Agariel in der Kernaussage zustimmen. Arbeit lohnt sich. Der Großteil der Menschen will arbeiten. Der Großteil der Arbeitslosen arbeitet auch nach kurzer Zeit wieder. Eine Strafe und Einschränkung funktioniert selten als Anreiz. Wir schaffen uns Langzeitarbeitslose, dennen es größtenteils schon schlecht geht, die dann finanziell in einer noch prekäreren Lage sind. Als nächstes steigen die Obdachlosenzahlen und die Kunden der Tafel.

Und das alles nur, um ein Teil dieser nicht mal eine Milliong Menschen in ein (wahrscheinlich Mindestlohn) Arbeitsverhältniss zu pressen. Da wissen wir ja gar nicht mehr wohin mit diesen Steuereinnahmen.  ::)
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Tim Twain

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2098 am: 18.November 2023, 08:07:42 »

Sidn die strompreise 2023 nicht gefallen?

https://www.check24.de/strom/strompreisentwicklung/
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Omegatherion

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2099 am: 21.November 2023, 18:37:32 »

Und schon wieder Wochenende...

Ich hab noch ganze zwei Arbeitstage vor mir dieses Jahr. Ansonsten die nächsten 7 Wochen komplett Kurzarbeit. :-\
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Until this day our hearts have yearned
Her fate unknown the Arkenstone
What was stolen must be returned

We must awake and make the day
To find a song for heart and soul