Ist so ein Zwischending aus Frust, Freude und Update was bei mir so los ist und vielleicht auch ein bisschen "einfach mal erzählen, ohne einen bestimmten Zweck."
Der letzte Stand, den ich hier mal losgelassen habe war wohl der:
Das ist in der Tat beschissen.
Ich bin gerade auch nicht vom Glück verfolgt was das angeht.
Ich und meine Freundin wollten zusammen eine Wohnung kaufen. In einer anderen Stadt, also ich habe mein Leben auf den Kopf gestellt um mit ihr zusammen zu ziehen. Zwei Wochen vor der Vertragsunterschrift sagt sie mir, dass es doch noch zu früh ist (ich meine wir hatten durchaus auch schon über Kinder gesprochen und einen soliden Plan für die gemeinsame Zukunft.) Irgendwie verstehe ich das ja, das war meine Meinung zu Anfang auch. Sie hat das so enthusiastisch betrieben, dass ich nach ein paar Wochen ebenfalls voll überzeugt war und als ich dann begonnen hab zu 100% mitzuziehen, meine Ideen einzubringen sagte sie es fühlt sich so an als würde ich ihr "ihre Freiheit" wegnehmen.
Naja am Tag als sie die Finanzierung unterschrieben hat, haben wir uns getrennt, sie zieht nächste Woche alleine in "unsere" Wohnung und ich hab durch pures Glück ein 16 m² Rattenloch von WG-Zimmer gefunden. Meine Wohnung und mein Job waren ja schon gekündigt und auch die Verlagerung meines Lebensmittelpunktes zu 99% geplant. Ein realistisches Zurück gab es nicht mehr.
Die ersten paar Tage war ich psychisch auch ziemlich fertig, mittlerweile bin ich ihr aber für unsere gemeinsame Zeit und sogar fürs Beenden der Beziehung dankbar.
Es wird hart, aber ich bin zuversichtlich was die Zukunft angeht - ich habe das Gefühl jetzt stärker zu sein als davor.
Ich bin also im Oktober 2022 nach Hamburg gezogen und habe erstmal ein weiteres Studium aufgenommen. Stadtplanung um genau zu sein. War eh schon nicht die beste Idee aber für mich erstmal ein Weg raus aus der Depression. Dachte ich zumindest.
Die ersten beiden Wochen liefen noch gut, die Kommilitonen waren dummerweise ein bisschen sehr jung und das gesamte Umfeld war ein bisschen sehr "schneeflockig" und politisch korrekt. Ich musste ernsthaft aufpassen was ich sage und wurde teilweise auch völlig entgeistert angeschaut, wenn ich mir vorher 3 mal überlegt hatte, ob das jetzt harmlos ist.Dann hat mich die Grippe gute 3 Wochen niedergestreckt und danach hatte ich auch nicht mehr wirklich Interesse das ganze fortzuführen, im Januar habe ich mich also exmatrikuliert und arbeitslos gemeldet.
Zum 1. Februar habe ich eine Wohnung in absolut grandioser Lage gefunden, dazu Erdgeschoss mit Terasse und Garten. Ich wusste zwar nicht wie es sonst weiter gehen sollte, aber ich war zuversichtlich, habe mich hier super und meinen Zwecken entsprechend eingerichtet.
Der Gedanke war "dann kassierst du halt ein halbes Jahr Arbeitslosengeld und in der Zeit überlegst du dir, was du machen möchtest."
Etwa im März schlug die Depression erneut mit voller Kraft zu und seitdem pendele ich zwischen "mir ist alles egal," "ich kann nicht schlafen" und "ich schlafe den ganzen Tag" oder mehreren/allen dieser Zustände gleichzeitig. Zudem habe ich knapp 30 kg zugenommen, also so viel, dass es für mich den Alltag erschwert weil alles anstrengend ist.
Zumindest bin ich seit September wieder krankgeschrieben und aktiv auf Therapeutensuche. Wie beschissen das ist muss ich denke ich nicht erwähnen.
Eine meiner Überlegungen war etwas mit Holz zu machen. Speziell E-Gitarrenbau - das hat mich auch immer wieder aus meinem Trott herausgerissen, wenn ich da mal meine kleinen Projekte gemacht habe.
Ich überlege noch welche Wege es in den Bereich gibt (die Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher halte ich für unrealistisch, wieso sollte ein Betrieb mich mit meiner Vorgeschichte einstellen, wenn es einer der wenigen Berufe ist, in denen der Nachwuchs kein Thema ist und für die rein schulische Ausbildung braucht man formalen Unterricht auf einem relevanten Instrument. Den hatte ich natürlich nicht...)
Vergangene Woche habe ich eine E-Gitarre gekauft, B-Ware, 310 Euro (eigentlicher Neupreis etwa 660 Euro). Ich habe etwa 15 Minuten gebraucht um die Fehler zu beheben, dann aber aus finanziellen Gründen beschlossen, dass ich die Gitarre nicht behalten kann.Mit dem Händler geklärt (weil ich ja schon daran gearbeitet hatte) und der meinte ich soll sie zurück schicken, falls etwas nicht in Ordnung ist melden sie sich.
Heute kam die volle Erstattung und die Gitarre ist wieder verfügbar. Für 535 Euro. Sehe ich einerseits als Lob für meine Arbeit, andererseits ärgere ich mich nach wie vor, dass ich sie nicht behalten habe (obwohl ich sie halt auch echt nicht brauchte und 300 Euro aktuell nicht wenig Geld für mich sind.)