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Autor Thema: Frust-Ablass-Thread für das Real Life  (Gelesen 358086 mal)

Henningway

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2120 am: 15.Dezember 2023, 11:18:52 »

GameCarasher: ich nehme es nicht persönlich :) ich bestätige das sogar. Natürlich gibt es branchenübergreifend und auch im Innenverhältnis solche und solche Arbeitgeber. Habe ich persönlich auch erlebt, als ich noch Angestellter war. Und nein, solche Arbeitgeber haben einfach nichts anderes verdient. Aber: ich bin so nicht und ich bemühe mich täglich, dass das gesehen wird. Dann wiederum darf ich als Arbeitgeber ein anderes Verhalten erwarten.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2121 am: 15.Dezember 2023, 11:22:50 »

Ich finde aber schon das wenn ein Arbeitgeber sich offenkundig bemüht und in den eigenen Möglichkeiten vieles für die Mitarbeiter ermöglicht man dieses nicht ins unermesslichen ausreizen muss bzw. mit Kündigungen drohen sollte, nur um den eigenen Willen zu bekommen.

Das habe ich so auch nicht anderweitig eingefordert. Im Gegenteil. Ich sehe hier eine Zweckgemeinschaft in der es heißt geben und nehmen.
Aber lediglich bei einer der Seiten eine charakterliche Schwäche zu sehen und ihr das vorzuwerfen, was beide Seiten tun, halte ich einfach für zu sehr Scheuklappendenken. Ich stand bereits auf beiden Seiten im Arbeitsleben. Und auch in einer Branche die du vermutlich eher als arbeitnehmerfreundlich einstufen würdest, da dort wie wild Leute gesucht werden. Ich kann dir aber verraten, dass es null Unterschied macht. Auch hier wird radikal abgesägt. So ist das Arbeitsleben. Finde ich es gut? Mit Nichten. Daher ist es umso wichtiger, dass es auch Arbeitgeber noch gibt, die tatsächlich mit dem Gedanken an die Sache herangehen, dass sie ohne die Belegschaft auch nichts leisten können (zumindest auf das Gesamte betrachtet).
Aber solch ein Wunschdenken deckt einfach ein kapitalgetriebener Arbeitsmarkt nicht ab. Mehr mehr mehr, schneller, weiter, höher oder in anderen Branchen längere Öffnungszeiten. Nicht umsonst stiegen die Erkrankungen (darunter viele psychische Erkrankungen) in den letzten Jahren massiv an und sind noch nicht am Peak wie es scheint.
Es können nur beide Seiten voneinander profitieren, wenn auch beide Seiten Eingeständnisse machen. Wobei auch in diesem Satz wieder das Wort "Profit" steckt...
Man braucht sich ja nichts vormachen. Jeder der Beteililgten möchte ja etwas von der anderen Seite. Die eine will Geld zum Leben, die andere Arbeitsleistung, die sie selbst nicht erbringen kann oder will. Das dort jemand aus caritativem Willen etwas tut ist nicht die Realität. Dennoch muss, und da bin ich dann deutlich auf Hennings Seite, ein Maß an Anstand gewahrt werden. Den sehe ich mit einem Ultimatum dieser Art nicht gegeben.


GameCarasher: ich nehme es nicht persönlich :) ich bestätige das sogar. Natürlich gibt es branchenübergreifend und auch im Innenverhältnis solche und solche Arbeitgeber. Habe ich persönlich auch erlebt, als ich noch Angestellter war. Und nein, solche Arbeitgeber haben einfach nichts anderes verdient. Aber: ich bin so nicht und ich bemühe mich täglich, dass das gesehen wird. Dann wiederum darf ich als Arbeitgeber ein anderes Verhalten erwarten.

Danke für die Antwort, das freut mich.
Wenn mehr Arbeitgeber dieses Bestreben hätten, wäre die Allgmeinlage am Arbeitsmarkt sicher nicht in dem Zustand wie wir sie leider haben.

DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2122 am: 15.Dezember 2023, 13:26:43 »

Man droht einfach nicht mit Kündigungen. Man kündigt oder man lässt es bleiben. Man stellt in einem Konstruktiven Gespräch vielleicht mal den Gedanken ein Kündigung in den Raum, weil vieles nicht passt und man sich unwohl fühlt. Aber dann braucht man gute Argumente und keine schnippischen Reaktionen. Aber man droht nicht damit, wegen Kleinigkeiten oder weil einem etwas gegen den Strich geht. Zum Beispiel, wegen einem Kinkerlitzchen wie einer fachlichen sachlichen Kritik. Das hat nichts mit Generationen zu tun. Das ist eine schwache Fehlerkultur, eine hohe Selbstüberschätzung oder sonst was persönliches.

Jeder ist ersatzbar. Auch wenn es weh tut. Es geht immer irgendwie weiter. Wenn der Arbeitgeber denkt, dass an ihm alles hängt und es ohne ihn nicht klappt, dann ist das fast immer Hybris. Das gilt aber auch andersherum.
« Letzte Änderung: 15.Dezember 2023, 13:29:13 von DragonFox »
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2123 am: 15.Dezember 2023, 17:15:26 »

Da hat unser Fuchs recht.

Ich hatte vor Jahrzehnten mal ein Gespräch wegen einer Gehaltserhöhung, ich habe damals wirklich lächerlich wenig verdient. Chef meinte nein, geht nicht. Ich zum Arbeitplatz gegangen und ihm meine Kündigung per Mail gesendet. Huch, die 1k€ mehr, waren dann auf einmal doch kein Problem mehr. Kann man aber auch nur bringen, wenn man es durchzieht.

Nie mit Kündigungen drohen, es einfach machen. Wie Fox schon meinte, in Wahrheit ist jeder ersetzbar, man ist sich aber oftmals nicht bewußt, wieviel man eigentlich Wert ist.
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Henningway

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2124 am: 15.Dezember 2023, 17:19:57 »

Ich nehme eine Kündigung niemals persönlich. Was ich aber persönlich nehme ist, wenn Mitarbeiter kündigen wegen einer für sie unhaltbaren Situation und diese nicht mit mir besprechen. Das ist aber leider mehr Regel als Ausnahme.
Ich kann das nicht nachvollziehen, weil mir das den Eindruck vermittelt, der Mitarbeiterin liegt nichts an der Arbeitsstelle, weil sie sich nicht um ihren Erhalt bemüht. Und das trifft mich allerdings persönlich, weil ich mich ständig bemühe, aus der Arbeitsstelle auch sowas wie eine Heimstatt zu machen. Mir ist natürlich bewusst, dass es Mitarbeiterinnen gibt, die sowas nicht suchen oder haben wollen. Die sind dann eben bei mir falsch. Aber wie oft ist es passiert, dass man mir erzählt, wie toll das Teamklima und die Arbeit und die Aufgaben sind und dann plötzlich die Kündigung reinfalttert, weil man zwei Mal in der Woche bis 19:00 Uhr arbeiten muss.
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Veichen blühen ewig

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2125 am: 15.Dezember 2023, 17:24:43 »

Kann ich verstehen.

Man kündigt nicht einfach, ohne dass man seine negativ Punkte mit dem Vorgesetzen bespricht. Höchstens wenn dir deine Kollegen erzählen, dass es eh sinnlos ist, in diesen Punkten auf Verbesserungen zu warten. ODer man wie irgendein Österreicher diese Woche, plötzlich 240 Mille im Euro Lotto gewinnt. Aber auch dann, würde ich zumindest meinen Nachfolger einarbeiten. Sogar gratis. ;)

Edit: Und nein, mein Schein war es nicht.

« Letzte Änderung: 15.Dezember 2023, 17:34:31 von Veichen blühen ewig »
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2126 am: 19.Dezember 2023, 01:12:54 »

Ist so ein Zwischending aus Frust, Freude und Update was bei mir so los ist und vielleicht auch ein bisschen "einfach mal erzählen, ohne einen bestimmten Zweck."
Der letzte Stand, den ich hier mal losgelassen habe war wohl der:
Das ist in der Tat beschissen.

Ich bin gerade auch nicht vom Glück verfolgt was das angeht.
Ich und meine Freundin wollten zusammen eine Wohnung kaufen. In einer anderen Stadt, also ich habe mein Leben auf den Kopf gestellt um mit ihr zusammen zu ziehen. Zwei Wochen vor der Vertragsunterschrift sagt sie mir, dass es doch noch zu früh ist (ich meine wir hatten durchaus auch schon über Kinder gesprochen und einen soliden Plan für die gemeinsame Zukunft.) Irgendwie verstehe ich das ja, das war meine Meinung zu Anfang auch. Sie hat das so enthusiastisch betrieben, dass ich nach ein paar Wochen ebenfalls voll überzeugt war und als ich dann begonnen hab zu 100% mitzuziehen, meine Ideen einzubringen sagte sie es fühlt sich so an als würde ich ihr "ihre Freiheit" wegnehmen.
Naja am Tag als sie die Finanzierung unterschrieben hat, haben wir uns getrennt, sie zieht nächste Woche alleine in "unsere" Wohnung und ich hab durch pures Glück ein 16 m² Rattenloch von WG-Zimmer gefunden. Meine Wohnung und mein Job waren ja schon gekündigt und auch die Verlagerung meines Lebensmittelpunktes zu 99% geplant. Ein realistisches Zurück gab es nicht mehr.
Die ersten paar Tage war ich psychisch auch ziemlich fertig, mittlerweile bin ich ihr aber für unsere gemeinsame Zeit und sogar fürs Beenden der Beziehung dankbar.
Es wird hart, aber ich bin zuversichtlich was die Zukunft angeht - ich habe das Gefühl jetzt stärker zu sein als davor.
Ich bin also im Oktober 2022 nach Hamburg gezogen und habe erstmal ein weiteres Studium aufgenommen. Stadtplanung um genau zu sein. War eh schon nicht die beste Idee aber für mich erstmal ein Weg raus aus der Depression. Dachte ich zumindest.
Die ersten beiden Wochen liefen noch gut, die Kommilitonen waren dummerweise ein bisschen sehr jung und das gesamte Umfeld war ein bisschen sehr "schneeflockig" und politisch korrekt. Ich musste ernsthaft aufpassen was ich sage und wurde teilweise auch völlig entgeistert angeschaut, wenn ich mir vorher 3 mal überlegt hatte, ob das jetzt harmlos ist.Dann hat mich die Grippe gute 3 Wochen niedergestreckt und danach hatte ich auch nicht mehr wirklich Interesse das ganze fortzuführen, im Januar habe ich mich also exmatrikuliert und arbeitslos gemeldet.

Zum 1. Februar habe ich eine Wohnung in absolut grandioser Lage gefunden, dazu Erdgeschoss mit Terasse und Garten. Ich wusste zwar nicht wie es sonst weiter gehen sollte, aber ich war zuversichtlich, habe mich hier super und meinen Zwecken entsprechend eingerichtet.
Der Gedanke war "dann kassierst du halt ein halbes Jahr Arbeitslosengeld und in der Zeit überlegst du dir, was du machen möchtest."
Etwa im März schlug die Depression erneut mit voller Kraft zu und seitdem pendele ich zwischen "mir ist alles egal," "ich kann nicht schlafen" und "ich schlafe den ganzen Tag" oder mehreren/allen dieser Zustände gleichzeitig. Zudem habe ich knapp 30 kg zugenommen, also so viel, dass es für mich den Alltag erschwert weil alles anstrengend ist.

Zumindest bin ich seit September wieder krankgeschrieben und aktiv auf Therapeutensuche. Wie beschissen das ist muss ich denke ich nicht erwähnen.

Eine meiner Überlegungen war etwas mit Holz zu machen. Speziell E-Gitarrenbau - das hat mich auch immer wieder aus meinem Trott herausgerissen, wenn ich da mal meine kleinen Projekte gemacht habe.
Ich überlege noch welche Wege es in den Bereich gibt (die Ausbildung zum Zupfinstrumentenmacher halte ich für unrealistisch, wieso sollte ein Betrieb mich mit meiner Vorgeschichte einstellen, wenn es einer der wenigen Berufe ist, in denen der Nachwuchs kein Thema ist und für die rein schulische Ausbildung braucht man formalen Unterricht auf einem relevanten Instrument. Den hatte ich natürlich nicht...)
Vergangene Woche habe ich eine E-Gitarre gekauft, B-Ware, 310 Euro (eigentlicher Neupreis etwa 660 Euro). Ich habe etwa 15 Minuten gebraucht um die Fehler zu beheben, dann aber aus finanziellen Gründen beschlossen, dass ich die Gitarre nicht behalten kann.Mit dem Händler geklärt (weil ich ja schon daran gearbeitet hatte) und der meinte ich soll sie zurück schicken, falls etwas nicht in Ordnung ist melden sie sich.
Heute kam die volle Erstattung und die Gitarre ist wieder verfügbar. Für 535 Euro. Sehe ich einerseits als Lob für meine Arbeit, andererseits ärgere ich mich nach wie vor, dass ich sie nicht behalten habe (obwohl ich sie halt auch echt nicht brauchte und 300 Euro aktuell nicht wenig Geld für mich sind.)

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Octavianus

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2127 am: 19.Dezember 2023, 14:39:42 »

Das hört sich nicht schön an. Ich hoffe, dass du eine schöne Nische für dich finden kannst.
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Du hast FRAGEN? Hier gibt es ANTWORTEN rund um den FM!

Henningway

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2128 am: 20.Dezember 2023, 12:36:12 »

Ich bin nicht sicher, aber auf YouTube ist Tischlermeister Jonas Winkler eine coole Sau. Ich meine, bin aber nicht sicher, dass der in Hamburg ist. Vielleicht versuchst Du das mal?
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Henningway

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2129 am: 27.Dezember 2023, 18:13:27 »

Gerade weil Arbeitsplätze und Arbeitnehmer-/Arbeitgeberverhalten hier zuletzt Thema war:

Am vergangenen Freitag stellte uns die Post ein Paket zurück zu, weil eine Angestellte, die gerne mal Dinge halbärschig macht, die Hausnummer nicht aufgeschrieben hat. Problem: in dem Paket waren dringend benötigte Krebsmedikamente für einen Patienten in 45 Minuten Entfernung (einfache Fahrt). Der war nur noch bis Sonntag versorgt, aber natürlich kamen Post etc. wegen der Feiertage nicht in Frage. Die Verursacherin des Fehlers hatte sowohl Freitag wie auch Samstag frei und lehnte es nach Kontaktaufnahme ab, sich an der Lösungsfindung zu beteiligen.

Ich persönlich kann darüber nur den Kopf schütteln. Ich bin der Meinung, dass wer schwere (!) Fehler verursacht, diese auch zu beheben hat. Da in diesem Fall die zeitliche Komponente maßgeblich war, wäre ich persönlich an ihrer Stelle hier in der Apotheke erschienen und dann, auch an meinem freien Tag, zum Patienten gefahren. Das habe ich in der Vergangenheit, auch als angestellter Apotheker, immer so gehandhabt: schwerwiegende Versäumnisse werden persönlich gelöst. Fertig.

Eine Frage in die Runde befreundeter Inhaber:innen ergibt aber, dass diese Denke keineswegs maßgeblich ist. Der Tenor: Mitarbeiter:innen können für solche Fehler nicht belangt werden. Wer frei hat, hat frei. Es ist die Pflicht des Inhabers, nach Dienstschluss diesen Fehler auszubügeln (Dienstschluss war für mich übrigens um 21:00 Uhr). Die Angestellte sollte auch nicht abgemahnt oder überhaupt kritisiert werden, weil sie wahrscheinlich beleidigt ist und dann kündigt und NachfolgerInnen findet man ja keine.

Es gibt Tage, da macht es so richtig Spaß, selbstständig zu sein.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2130 am: 27.Dezember 2023, 18:28:53 »

Eine Frage in die Runde befreundeter Inhaber:innen ergibt aber, dass diese Denke keineswegs maßgeblich ist. Der Tenor: Mitarbeiter:innen können für solche Fehler nicht belangt werden. Wer frei hat, hat frei. Es ist die Pflicht des Inhabers, nach Dienstschluss diesen Fehler auszubügeln (Dienstschluss war für mich übrigens um 21:00 Uhr).

Du hast wirklich kein einfaches Unternehmerdasein. Das tut mir leid für dich. :(

Ich wollte aber im Prinzip genau das schreiben, bevor ich es dann bei dir las.
Natürlich kann ich deine Denkweise als Besitzer des Unternehmens wie auch als Mensch nachvollziehen. Das steht außer Frage.
Aber da erkenne ich leider auch einige Verhaltensweisen meines ehemaligen Chefs wieder... Unsere einstmalige Freundschdschaft, die in einer Anstellung als Geschäftsführer in seiner Unternehmung mündete, endete vor dem Arbeitsgericht.
Er legte Gesetze und Recht (ganz speziell im Arbeitswesen) mit genau diesem Maßstab fest. So nach der Meinung: "Wenn dies oder jenes, bin ICH der Meinung das müsse so und so." Und so handelte er dann auch... Unbelehrbar obendrein. Dieses Verhalten behielt er im Übrigen bis zum Schluss bei, als er noch die Richterin bei Ihrem Statment unterbrach und ihr erklären wollte, wie es denn gesetzlich zu sein hat.

Nochmals: Ich verstehe natürlich dein Ansinnen und ich denke für einen so kranken Menschen hätte ich es als Angestellter tatsächlich auch so "gutmachen" wollen, wie du es implizit vorgeschlagen hast. Da würde ich schon nochmal ein anderen, sagen wir Maßstab anlegen als bei herkömmlicher Arbeit.
Letztlich darfst du bei all dem aber auch nicht vergessen, dass ihr ein Arbeitgeber-Angestellten-Verhältnis habt und da ist genau das Gesetz und zu achten, was deine Kollegen äußern. Wer freit hat, hat frei und für Arbeitsfehler ist man erstmal nicht direkt "haftbar".

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2131 am: 27.Dezember 2023, 19:38:19 »

Das ist immer so eine Sache. Fehler, auch schwere, passieren. Je nach Verhältnis und Betriebsklima würde ich da auch am Wochenende noch antanzen. ABER: Pflicht dafür besteht nicht. Und es hängt immer davon ab, wie das Verhältnis ist. Wenn ein Chef zum Beispiel der Meinung ist, dass es zum ANSTAND und RESPEKT dazu gehört, auch am Wochenende so was noch gerade zu bügeln, dann würde ich persönlich dafür zumindest entsprechende Verhältnisse erwarten. Dann: gerne. Zur Regelmäßigkeit werden sollte es trotzdem nicht. Fehler passieren. Wenn sie regelmäßig und zu oft passieren und das auch belegbar ist, muss man sie ansprechen. Wenn sich langfristig nichts ändert, müssen beide Seiten eben die Konsequenzen besprechen.
« Letzte Änderung: 27.Dezember 2023, 19:52:57 von KI-Guardiola »
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2132 am: 27.Dezember 2023, 21:00:36 »

Deinen Punkt kann ich vollends nachvollziehen, aber aus der Arbeitsverhältnis Perspektive, ist sie sozusagen im Recht.
An ihrer Stelle hätte ich wohl den Anspruch an mich selber, den Fehler wieder gut zu machen, aber das darf man nicht als Messlatte bei anderen erwarten.
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Henningway

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2133 am: 28.Dezember 2023, 12:30:09 »

Arbeitsrecht ist eindeutig: sie hat frei und ist nicht verpflichtet zu erscheinen. Das ist mir klar. Mir geht es alleine um die moralische Verpflichtung dem Patienten und dem Betrieb gegenüber.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2134 am: 29.Dezember 2023, 20:35:37 »

Mir geht es alleine um die moralische Verpflichtung dem Betrieb gegenüber.

Jetzt wirklich nichts gegen dich, aber damit kommt uns unsere HR auch immer. Jedes Jahr Reallohnverluste, weil unsere Gewerkschaften zu doof sind, aber die Firma erwartet sich Leistungen zum Nulltarif. Aber der Konzern zahlt die Differenz zw. Inflation und Gehaltserhöhung auch nicht. Wir haben keine moralische Verpflichtung der Firma gegenüber. Wir werden rein für unsere Arbeitsleistung bezahlt.

Seit neustem stellen sie nur noch Mitarbeiter ein, welche einen AllIn unterzeichnen. Oh Wunder, wir finden keine Mitarbeiter.  >:(
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2135 am: 29.Dezember 2023, 20:53:12 »

Was soll denn ein All in sein ? Naja ich finde schon das man für Fehler auf der Arbeit einstehen kann vor allem wenn Menschenleben dran hängen. Natürlich passieren Fehler aber man sollte zumindest eine Lesson Learned daraus mitnehmen und nicht mit der Mentalität weiter so mir egal ran gehen. Das führt langfristig dann nämlich evtl. zu einem viel viel schwerwiegenderen Fehlern.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2136 am: 29.Dezember 2023, 21:11:10 »

Was soll denn ein All in sein ?

All In heißt, dass man für jeden Einsatz außer der normalen Arbeitszeit, keine Überstunden ausbezahlt bekommt. Dieser Vertrag war in Österreich zu Beginn nur für Führungspositionen vorgesehen, bei denen Üstd. im Gehalt eh keine große Rolle spielen.

Mit dem Rest deiner Aussage kann ich nichts anfangen.

Jeder der meint, dass ein Arbeitnehmer außer dem Geld irgendwie mit seiner Firma verbunden ist, träumt von warmen Eislutschern.
« Letzte Änderung: 29.Dezember 2023, 21:15:56 von Veichen blühen ewig »
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Ensimismado

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2137 am: 29.Dezember 2023, 21:50:47 »

Ich kann mit solchen absoluten Aussagen nichts anfangen. Ich bin als Arbeitnehmer natürlich nicht derart mit einem Unternehmen verbunden, wie es der Fall ist, wenn mir das Unternehmen selbst gehört, bzw ich es führe. Aber ich habe auch einen gewissen moralischen Anspruch an mich selbst beim Arbeiten und wenn ich gravierende Fehler mache, bügel ich die aus - auch in meiner Freizeit. Gehört für mich zu der Person dazu, die ich bin. Ich verurteile niemanden, der es anders macht, aber ich habe natürlich meine Meinung dazu.
« Letzte Änderung: 30.Dezember 2023, 10:41:02 von Ensimismado »
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2138 am: 29.Dezember 2023, 22:31:28 »

Was soll denn ein All in sein ?

All In heißt, dass man für jeden Einsatz außer der normalen Arbeitszeit, keine Überstunden ausbezahlt bekommt. Dieser Vertrag war in Österreich zu Beginn nur für Führungspositionen vorgesehen, bei denen Üstd. im Gehalt eh keine große Rolle spielen.

Mit dem Rest deiner Aussage kann ich nichts anfangen.

Jeder der meint, dass ein Arbeitnehmer außer dem Geld irgendwie mit seiner Firma verbunden ist, träumt von warmen Eislutschern.

Warum sollen Überstunden in Führungspositionen keine große Rolle spielen? Werden die in Österreich nicht an der Arbeitsstunde bemessen?
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Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #2139 am: 29.Dezember 2023, 23:49:53 »

Aber der Konzern...
Henningway hat aber keinen Konzern sondern eine Apotheke und kümmert sich gut um seine Mitarbeiter. Die Trulla hat einen Fehler gemacht, der für einen Krebspatienten sicherlich nicht besonders förderlich ist, weil der auf seine Medikamente angewiesen ist. Da darf es eigentlich keine Frage geben, dass man diesen Fehler ausbügelt, auch wenn es nicht in der Arbeitszeit ist.
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