Wagner wird ja gerne als Mini-Klopp tituliert, was im Gegensatz zu Daniel Farke nicht komplett abwegig ist. Er hat seine Stärken vor allem im Teambuilding und in der Ansprache. Anders als Klopp hat er sich aber taktisch kaum weiterentwickeln können. Je schlechter es sportlich läuft, desto destruktiver wird sein Ansatz normalerweise. Das war jedenfalls in Dortmund und in Huddersfield der Fall. Übrigens fand ich Augsburgs Ansatz noch wesentlich destruktiver, die haben ja wirklich überhaupt nichts spielerisch gelöst, nicht mal versucht haben die das.
Letztendlich sind auch beide Spiele post-Corona ziemlich blöd gelaufen. Augsburg trifft nach fünf Minuten per Freistoss und mauerte von da an nur noch. Matondo hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Die erste dicke Chance für den FCA war dann das 2:0 in der 75. Minute. Im ersten Spiel gegen Dortmund war der Gegner ebenfalls sehr effizient, was dort allerdings auffiel war die Körperlosigkeit. Das ist etwas, was bei Wagner niemals passieren darf. Seine Teams spielen nicht die feine Klinge, umso wichtiger ist es, dass die "Grundtugenden" passen.
Schlussendlich ist der Schalker Kader nur Mittelmaß. Im Tor hat man dank Nübel eine Baustelle. Die IV ist top besetzt, die AV sind defensiv sehr solide, aber für eine Dreierkette offensiv eigentlich zu schwach. Je weiter man im Kader Richtung Offensive kommt, desto bitterer wird es. Außer Harit ist da kaum jemand, der mehr als Durchschnitt ist. Wenn man dann um Platz 10 herum landet, ist das wohl ziemlich passend. Vom Spielglück/pech ist die Entwicklung ein bisschen wie unter Tedesco.