"Project Eternity" ist ein Kickstarter finanziertes Spiel das auf der Infinity Engine basiert. Ein Großteil der Entwickler zeichnet sich auch für die anderen Infinity-Klassiker verantwortlich, die auf den Regeln von Dungeons and Dragons basieren. Empfehlen kann ich von denen "Neverwinter Nights I und II", "Icewind Dale I und II", Baldur's Gate I und II", "Fallout I und II" und "Planescape Torment". Wenn "Project Eternity" deine Aufmerksamkeit erregt hat kannst du insbesondere mit Baldur's Gate nichts falsch machen, da ersteres der geistige Nachfolger von letzterem werden soll.
Wenn du es grafisch sehr minimalistisch magst, aber in Spielen Wert auf ein hohes Maß an Entscheidungsfreiheit und -möglichkeiten legst und das Lesen enormer Textmengen nicht scheust, kann ich dir nur "Planescape Torment" ans Herz legen. In meinen Augen ist das eines der besten Videospiele aller Zeiten. Ein spielgewordenes Buch, das grafisch gerade ausreichend Reize bietet, um die groben Konturen einer fantastischen Welt zu zeichnen und das allein durch die magische Symbiose von Buchstaben und der Fantasie des Spielers auf der Metaebene eine Welt kreirt, in der alles möglich ist. "Planescape Torment", das ist ein reizarmer Bildschirm über den 1,5 Millionen Zeilen Text flimmern - 1,5 Millionen Zeilen voll schwarzem Humor, schier unbeschreiblichen Welten, messerscharfen Charakterstudien, Verschwörungen und der Suche nach der eigenen Existenz. Denn darum geht es in "Planescape Torment".
Der Protagonist des Spiels, ein Namenloser, dessen Körper von unzähligen Narben übersät ist, wacht in einer Leichenhalle auf. Ohne Erinnerungen. Er weiß nicht, wer er ist. Er weiß nicht, wo er ist. Er weiß nicht, wie er hier hingekommen ist. Zum Glück leistet ein fliegender, zynischer Totenschädel namens "Morte" Abhilfe. Die Leichenhalle ist Teil der Stadt Sigil. Sigil bildet den Dreh- und Angelpunkt aller Welten. Mit dem richtigen Schlüssel kann man von dort aus zu jeder vorstellbaren und unvorstellbaren kosmischen Ebene gelangen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn theoretisch kann jeder Gegenstand ein Schlüssel und jeder Bereich ein Portal sein. Der "Namenlose" ist dort in der Leichenhalle abgeliefert worden, weil er gestorben ist. Und an dieser Stelle setzt das Spiel ein. Aus irgendeinem Grund kann der Protagonist nicht endgültig sterben. Wird er im Kampf besiegt oder tötet er sich im Dialog selbst, ist er zwar vorübergehend tot, wacht aber letztlich doch wieder in der Leichenhalle auf. Er ist unsterblich. Wie es dazu gekommen ist, das gilt es im Spiel herauszufinden, denn überall hat der Namenlose für sich selbst Spuren und Hinweise hinterlassen. Unbedingt auf Englisch spielen - ich habe bei keinem Videospiel so häufig gelacht!
Wenn du auf ganz alte Spielprinzipien mit aufgehübschter Grafik stehst, kann ich dich noch auf "Legends of Grimrock" hinweisen. Das ist ein Dungeon Crawler, den ich jedoch nicht gespielt habe.