Alien Isolation kann ich jetzt, ziemlich weit drin, zumidnest für alle Fans gerade des Originalfilms absolut empfehlen. Man sollte sich aber darauf einstellen, entgegen aller gängigen AAA-Blockbuster, das ein oder andere mal zu sterben. Denn auch Schleichspiel aka Thief beschreibt die Begegnungen mit dem Alien nicht, weil es in solchen Spielen in der Regel gegen Wachen geht, die feste Wege haben und niemanden jagen, bis man gesehen wird (und selbst dann sind sie eine Minute später plötzlich wieder im Wachen-Modus: "Waren wohl nur Ratten"). Das Alien ist Jäger, Du bist die Maus -- und wirst aktiv gesucht und auch im dunklen Luftschacht mal gefunden. 100% sicher ist man fast nirgends, wenn es mal da ist. Das kann Stress sein, für die einen positiv, weil sie ständig ins Schwitzen geraden, für die anderen negativ, weil sie ihre Maus in die Ecke pfeffern, nahe an der Vorlage ist es so oder so.
Schön dabei ist, dass es durchaus auch ruhige Passagen gibt, in denen das Spiel einen richtig triezt, und evtl. dann doch mit dem Alien überrascht, wo man vermutete, man war sicher (tatsächlich können sich gleiche Sektionen recht unterschielich spielen, auch abhängig davon, wieviel Radau man macht). Gleichgültig wird diesem Spiel kaum jemand gegenüberstehen, die GS hat ihre Wertung gerade nach oben korrigiert und zugegeben, im Terminstress die KI falsch eingeschätzt zu haben, ein Novum, die PC Games schreibt noch immer von Androiden, die einen angeblich einfach so in ihrem RÜcken sehen (entweder bereits zu Release weggepatcht oder eine glatte Lüge, ehrlich).
Am Anfang gibt es eine schlechte Skriptsequenz, die man sich richtig verbauen kann, in der man unabhängig von allem immer entdeckt wird. Danach kommt viel Fanservice, ein gigantisches Audiodesign wie direkt von Eric Brosius (Thief, System Shock) und wahrscheinlich die aufwändigste Verneigung vor der Alien-Lizenz, die es bisher gab. (Die Station ist ähnlich aufgebaut wie die Von Braun in System Shock 2: miteinander verbundene Sektionen, in die man wieder zurück kann und teilweise muss, in einigen Tests als exzessives Backtracking beschrieben -- für mich vor allem eine recht glaubwürdige, zusammenhängende Spielwelt statt linearer Levelkorridor-Brei, aber so sind halt die Meinungen). Das ist die Kampagne, und dann gibts ja noch die DLCs zur Ripley Edition dazu, sowie eine Survivor-Modus-Karte für alle. Ist aber am ehesten was für Leute, die die Stille in Thief nervenzerfetzender fanden als das Geballer in Half Life; und die ohne eine einzige noch funktionierende Waffe in System Shock 2 mehr zitterten als in den nonstop monsterversuchten Gängen in Dead Space.