Nichts ist falsch an dem von dir genannten und die meisten Trainer arbeiten sich doch auch so hoch. Aber im Falle Effenbergs ist das doch eine unrealistische Annahme. Der ist es gewohnt, sein ganzes Leben im Rampenlicht zu stehen, alles war immer auf ihn ausgerichtet, so einer fängt nicht in Kiel oder Darmstadt an.
Mensch muss doch klar unterscheiden zwischen Ikonen des Sports, und Trainern, die als Spieler nicht sonderlich viel gerissen haben. Klopp hat eben in Mainz langsam angefangen, ebenso wie Labbadia, Hitzfeld, Fink, Ferguson etc.
Aber Trainer, die zu Spielerzeiten schon groß, haben nunmal keine große Lust ohne großes Lampenlicht zu leben. Beckenbauer hat auch sofort nach seiner Karriere den Trainerjob der Nationalmannschaft übernommen, Heynckes war ein halbes Jahr oder so Co-Trainer bei Gladbach, Klinsmann/Völler haben die Nationalmannschaft trainiert usw.
Ob das immer gut ist, ist eine andere Frage. Da bin ich bei dir, es ist wohl deutlich besser als Berufsanfänger im Trainerberuf erstmal relativ weit unten einzusteigen. Die größten Trainer haben alle mal etwas tiefer angefangen.
Aber wenn Effenberg als Schalke-Trainer gehandelt wird, dann ist es doch irgendwie klar, dass er nicht mehr die zweite Mannschaft von München trainieren möchte, auch wenn das vielleicht karrieretechnisch die klügere Entscheidung wäre. Obwohl ich mir Effenberg immernoch nicht als geduldigen Nachwuchsförderer vorstellen kann. Der braucht so einen Rumpelverein, den er relativ autoritär führen kann. Einfühlungsvermögen für jüngere Spieler traue ich ihm nicht zu, ich kann mich da aber natürlich auch irren.