Achso ja, das stimmt. Das hatte auch seine Gründe. Sammers Jobbeschreibung glich einem esoterischen Problemsucher, als er dieses Rätsel dann irgendwann öffentlich aufklären wollte, wurde es nur noch viel unklarer, was er wirklich macht. War schon ziemlich witzig und wer dann noch sehr forsche Töne Richtung aller anderen Bundesligisten (deren Arbeitsabläufe Sammer sicherlich auch nicht alle aus dem FF kannte) von sich gibt, wird schon mal hinterfragt.
Beim BVB wird Sammer lediglich externer Berater, das ist alles andere als ein Vollzeitjob. Alleine deswegen ist dieser Vergleich sowieso nicht zielführend. Ich habe Sammer nie die Expertise abgesprochen, sondern seine Rolle bei den Bayern hinterfragt.
Ich wundere mich eher, dass Watzke über seinen Schatten springt.
Erste wahrnehmbare Brüche zwischen Sammer und dem Revierklub gab es zum Ende von Sammers Trainerzeit in Dortmund. Trotz eines bis 2010 laufenden Vertrags wurde er nach einer enttäuschenden Saison ohne Europapokal-Qualifikation zum Ende der Spielzeit 2004 abkommandiert. Der Vertrag sei in beiderseitigem Einvernehmen beendet worden, hieß es damals. Und trotzdem hat das Aus beim BVB das Verhältnis von Sammer und dem heutigen BVB-Chef Hans-Joachim Watzke offenbar schwer belastet.
Wie die "Sport Bild" aktuell berichtet, habe der damalige Schatzmeister dem Trainer Unehrlichkeit und mangelnde Loyalität vorgeworfen. Sammer soll vertrauliche Informationen von Watzke über seine bevorstehende Ablösung als Übungsleiter in einem Gespräch mit dem ehemaligen Klubchef und Sammer-Intimus Niebaum weitergetratscht haben. Sowohl Watzke, als auch Sammer haben über dieses Zerwürfnis nie in der Öffentlichkeit gesprochen.
Aber der Vorwurf der Unehrlichkeit - kaum etwas dürfte den Sachsen härter treffen, der für sich selbst beansprucht direkt, gradlinig und ehrlich zu sein. Als Sammer dann noch den Vorwurf erhoben habe, Watzke hätte eine offensive Rolle bei der Entmachtung seines Freundes Niebaum gespielt, der den Verein zu diesem Zeitpunkt an den Rande des Ruins gewirtschaftet hatte, war das Verhältnis der beiden Alphatiere auf dem absoluten Nullpunkt angekommen.
Hätte ich dem Aki gar nicht zugetraut.