Die Formel 1 hat mich im Grunde verloren, als man anfing an jedem Punkt des Reglements rumzufeilen. Jede Saison musste man sich ganz neue Regeln merken, dann gabs KERS, und DRS und Qualiphasen und Haste-nicht-gesehen.... Wenn man jede Saison die Regeln ändern muss, weil irgendwer haushoch überlegen ist oder im Reglement Grenzfälle nicht abgedeckt sind, dann läuft was schief. Früher war es cool zu sehen, wie Fahrer in kleineren Teams den großen ein Bein stellten und Rivalitäten entstanden. Heute fährt irgendwie jeder in seinem Platzierungssegment, das halt mit seinem Fahrzeug möglich ist. Ich habe manchmal das Gefühl, die könnten die Fahrer auch willkürlich aufteilen, so ganz viel würde sich an der Konstrukteurswertung nicht ändern. Aber ich verfolge das Ganze auch seit Jahren nur noch periphär.
Zudem fehlen mir auch irgendwie Imola, Magny-Cours oder der Nürburgring. Die Rennen an den ganzen finanziell interessanten Standorten haben für mich nicht den gleichen Flair, auch wenn Singapur oder Abu Dhabi eigentlich tolle Rennen sind. Vielleicht wären sie in einer anderen Ära der Formel 1 zu Traditionsrennen geworden. Es fehlt einfach das "raue" Spektakel der Vergangenheit. So sehr die Sicherheit der Fahrer auch im Vordergrund stehen muss - früher fühlte sich das gefährlich an. Heute ist es so streamlined und poliert, dass es sich künstlich anfühlt.