Man hat gestern eindeutig gesehen: es ist vollkommen egal, welche taktische Grundordnung (3er kette, 4er Kette, etc.) man spielen lässt, wenn der Wille und die Galligkeit bei den Spielern nicht da ist, dann gewinnt man keinen Blumentopf!
Allein von der Intensität und vom Willen her waren uns die Österreicher deutlich überlegen. Bei den Deutschen scheint es wichtiger zu sein, dass die Frisur ja nicht zerstört wird und man sich noch einigen muss, welches kulinarisches Abendangebot man als erfolgreichen Teamabend verkauft. Es wird nicht umsonst von der Führungsriege dauerhaft von "deutschen Tugenden" gesprochen... die sind uns zu 100% abhanden gekommen.
Genauso die Kritik Spieler "positionsfremd" einzusetzen... Die Österreicher haben Sabitzer und Laimer deutlich offensiver und positionsfremder eingesetzt als in ihren Vereinen... hat es denen geschadet? Ich glaube nicht... Havertz als Linksverteidiger war für mich in den letzten beiden Spielen der einzige Spieler, der mich positiv überrascht hat und deutlich stärker agiert hat, als seine Vorgänger auf der Position seit Katar.
Zur Spielweise: Was wir bei der Qualität unserer Spieler für Fehlpässe und Ballbesitzverluste haben... dafür würde man in der Kreisliga ausgewechselt werden... Die Gegentore und besten Chancen der Österreicher entstanden nicht aufgrund einer schlechten oder falschen Grundordnung oder waren taktischer Natur, da fehlte der Wille, das zu verteidigen, den letzten Schritt zu gehen, der auch mal weh tut. Und vor Allem fehlte: Aufmerksamkeit - bestes Beispiel der Freistoß aus der eigenen Hälfte: langer Ball von Alaba und Gregoritsch steht völlig blank allein vor Trapp... und solche "Momente" gab es mehrmals im Spiel. Diese Fehler kann man mit keiner Taktik, Grundordnung der Welt beheben...