laut dir sind Fehler eines Schiris, Spieler und sonst wem alles Zufall.. Können bzw nicht Können spielt dabei gar keine Rolle bei dir
Selbst wenn man davon ausgeht, dass das Können eines Schiedsrichters die Entscheidung beeinflusst, wird es sehr schwierig den Bayern daraus einen Vorwurf zu stricken. Schließlich hätte der Schiedsrichter ja auch bei einer Entscheidung zu Ungunsten der Bayern versagen können. Es ist aber dem Zufall geschuldet, dass der Schiedsrichter einen Fehler Pro-Bayern gemacht hat und nicht Pro-Florenz oder Pro-Manchester. Solange man den Schiedsrichter nicht besticht, kann man dem Team keinen Vorwurf machen mal vom Schiedsrichter bevorteilt worden zu sein. Ich bin fest davon überzeugt, dass statistisch gesehen die Bilanz der Fehlentscheidungen absolut ausgeglichen ist und ein einzelnes Team keinen nennenswerten Vorteil erfahren hat.
wenn die zufälligen (Schiri-) Entscheidungen häufig zugunsten einer Mannschaft ausfallen, ist gesundes Misstrauen durchaus angebracht
: Das glaube ich zum Beispiel nicht, das ist Blendung. Auf der einen Seite steht das Abseitstor von Klose, auf der anderen Seite steht das Tor von Gilardino. Dieses Jahr hatte Inter im Halbfinale Glück, dass ihnen ein Abseitstor zuerkannt wurde, und Barcelona Pech, dass ihnen das Bojan Tor aberkannt und der Elfmeter im Hinspiel nicht zuerkannt wurde. Letztes Jahr hatte Barcelona Glück mit dem Schiedsrichter im Halbfinale gegen Chelsea.
Wem das nicht reicht, der kann sich noch auf ein Gedankenexperiment einlassen: Mannschaft A hat ein Abseitstor zuerkannt bekommen und führt 1:0. 10 Minuten später wird ein Spieler der Mannschaft A an der Mittellinie gefoult, der Schiedsrichter pfeift aber nicht, weil er das Foul nicht sah. Die Freistoßflanke hätte aber ein Tor ergeben und es stünde 2:0. 10 Minuten später wird ein Spieler der Mannschaft B an der Mittellinie leicht berührt, er verliert den Ball, kein Foul, der Schiedsrichter pfeift aber trotzdem. Der Freistoß wird indirekt ausgeführt, das Team bleibt in Ballbesitz und spielt sich mit Kurzpässen den Weg bis zum Tor frei und erzielt das 1:1.
So, nun wird das Spiel am nächsten Tag ausgewertet in der Presse und alle schreiben von einem glücklichen 1:1 für das Team A, da sie von einer Fehlentscheidung profitierten, indem der eine Spieler ein klares Abseitstor erzielte. Völlig unbeachtet bleibt allerdings, dass Team B letztlich auch durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters das 1:1 erzielen konnte. Das Tor hätte so niemals geschehen können, wenn der Schiedsrichter nicht fälschlicherweise auf Foul entschieden hätte. Pech für Team A ist eben bloß, dass die eine Fehlentscheidung eine unmittelbare Wirkung hatte, die jedem sichtbar wird, wogegen die zweite Fehlentscheiung, die zum Freistoß und bleibenden Ballbesitzes des Team B geführt haben, keine unmittelbare Auswirkung hatten. Aber kann wirklich jemand behaupten, Team A wäre durch den Schiri mehr bevorteilt worden als Team B?
Und dann kommt jetzt noch hinzu, dass es auch gut und gerne 2:0 hätte stehen können, wenn der Schiedsrichter das Foul an dem Spieler vom Team A gesehen hätte. Im Gedankenexperiment habe ich bestimmt, dass die Freistoßflanke zu einem Kopfballtor führt. Die theoretische Chance dafür ist auf jeden Fall gegeben, man kann es nicht ausschließen. In der Praxis kann man das natürlich so nicht sagen, weil wir ja keine Hellseher sind, aber darauf kommt es nicht an, wichtig ist, dass die Möglichkeit besteht und von 100 Freistoßflanken von der Mittellinie ist vielleicht eine dabei, die zum Tor führt. Kann man nach dieser Betrachtung nicht sogar behaupten, dass Team A in der Endabrechnung benachteiligt wurde? 2 Entscheidungen des Schiedsrichters sind zugunsten von Team B ausgefallen, aber die sichtbarste, am einfachsten fassbare Fehlentscheidung fiel zu Gunsten von Team A aus.
Was ich damit sagen will ist, dass jede kleine Entscheidung des Schiedsrichters großen Einfluss auf ein Spiel hat. Das fängt beim coin toss an. Aber selbst völlig unwichtig anmutende Entscheidungen haben großen Einfluss. Das nichtgegebene Foul an der Mittellinie, das hätte nicht nur zum Tor für das eine Team führen können, es löst auch starke Emotionen der Benachteiligung bei dem einen Spieler aus. Das nächste Mal tritt er vielleicht jemanden um und fliegt mit Rot vom Platz, das andere Team bekommt einen Elfmeter und das alles wegen einer kleinen Fehlentscheidung im Mittelfeld.
Nein, ich bleibe dabei. Schiedsrichterentscheidungen unterliegen dem Zufall. Dabei kommt es nichtmal zwingend darauf an, ob sie richtig oder falsch sind. Man muss nur verstehen, dass die Entscheidungen weitaus tiefgründiger sind, als das oberflächlich Sichtbare. Deshalb macht es wenig Sinn das Abseitstor von Klose zu nehmen, die rote Karte gegen Raffael und nun daraus die Unterstellung aufzubauen, die Bayern würden mit ihrem Glück gegen das grundlegenste Naturgesetz der Natur verstoßen, die Ausgeglichenheit.
Aber gut, vielleicht muss man Mourinho da wirklich nicht so ernst nehmen. Letztendlich sind das alles Psychospielchen. Aber einige neigen ja dazu, das als Wahrheit aufzufassen. Man kann natürlich auch den Schiedsrichter als Menschen betrachten, wie Ale und Entscheidungen über Antipathie-Sympathie erklären. Das unterstreicht dann nochmal meine Annahme, dass Schiedsrichterentscheidungen vom puren Zufall abhängen. Solange bei den Sympathien nicht nachgeholfen wird durch Bestechung, ist die Sympathie im Schiedsrichter für eine Mannschaft/einen Spieler völlig zufallsabhängig. Daraus einen Vorwurf gegen eine Mannschaft zu erzeugen oder das überhaupt nur auf einer Pressekonferenz zu erwähnen halte ich für schwach.
Es gibt schließlich immer unterschiedliche Definitionen von Profitabilität: die einen nehmen die ausstehenden Verbindlichkeiten, die anderen irgendwelche Sachwerte und wieder andere nehmen die kurzfristig verfügbaren Mittel, bei allen kommt etwas anderes heraus
Genau. Niemand weiß, welche Zahlen für die Wirtschaftlichkeit genommen wurden. Ganz nach dem Motto: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Da kann man sehr viel tricksen. Man kann den Unternehmenswert beziffern und dafür Zinsen erfinden, als läge der Unternehmenswert als Betrag auf irgendeinem Konto. Andersrum kann man entweder nur die Ist-Schulden in die Statistik einfließen lassen oder man rechnet auch hier die Zinsen, nach einem mehr oder weniger willkürlich bestimmten Zinssatz rauf. Gerade wenn im Beispiel Olympique Lyon Firmenanteile angeblich in die Betrachtung eingeflossen sind, wird die Betrachtung schon merkwürdig. Die klassische Gegenüberstellung aus Umsatz - Verlust - Gewinn ist eigentlich eine schöne und übersichtliche Methode, um die "Gesundheit" einer Firma für einen sehr begrenzten Zustand abzulesen. Dabei gehaltene Anteile einer Firma in die Berechnung einfließen zu lassen ist nicht überzeugend. Das hört sich eher nach Unternehmenswertfeststellung an, was mit der Profitabilität wieder nicht viel zu tun hat. Wenn die Verbindlichkeiten von Real Madrid so hoch wie 3/4 des Jahresumsatzes sein sollen und dann 6 Mal so hoch wie der Jahresgewinn (das war mal in einer Tabelle zu lesen, die ich leider nicht mehr finde), dann kann man eigentlich nicht mehr von einem gesunden Unternehmen sprechen.