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Autor Thema: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein  (Gelesen 261978 mal)

Splinter

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1020 am: 30.September 2014, 16:20:02 »

In der Schule hatte ich Spicken allerdigns uach nie nötig und trotzdem nie was gelernt. Die Notenfixierung finde ich ohnehin etwas unglücklich, aber irgendwie muss man ja bewerten. Früher hieß es oft die Leute mit schlechtem 2er oder gutem 3er Schnitt haben mindestens ebenso gute Berufschancen wie die mit dem 1er-Schnitt. Das ist aber wohl auch vorbei. Ich wurde als ich mich damals mit 2,8er Schnitt bei fast 50% Fehlzeit und Rahmenbedinungungen, die darauf schließen ließen, dass ich eigentlich nie auch nur einen Finger krumm gemacht habe (fast) überall wo ich mich beworben hatte zunmindest zum Vorstellungsgespräch geladen. 8 Bewerbungen, eine Absage, 6x Vorstellungsgespräch, 1x Einstellungstest mit ca. 200 Mitbewerbern (immerhin war ich unter den letzte 5, 3 wurden eignestellt). Zusagen hatte ich letztlich 3.
Ähnlich wars bei der OPZ der Bundeswehr (Offizierbewerberürüfzentrale). Über einen Trick konnte ich trotz meinem "schlechten" Schnitt trotzdem hin. Rausgeflogen bin ich beim Psychologen, Aussage der Prüfer war aber, dass die Leistungen bei den Intelligenztests allesamt in den oberen 2% "of all time" lagen. Da hat mir meine "Scheißegal-Eisntellung" mal wieder was verbaut ^^

Also was ich eigentlich sagen wollte: Noten sind Schall und Rauch.

Ich kann auch bestätigen, dass bei der Einstellung neuer Mitarbeiter in den meisten Branchen den Noten (wenn überhaupt) nur ganz wenig Beachtung geschenkt wird. Guten Unternehmen sind diejenigen Bewerber besonders interessant, die keinen perfekten Abschluss haben, die vielleicht eine Ausbildung abgebrochen haben um etwas anderes zu machen, die die eine oder andere Lücke im Lebenslauf haben...
Bei solchen Menschen handelt es sich in den meisten Fällen um Personen, die sich nicht einschüchtern und unterkriegen lassen, die auf den Tisch hauen, klar ihre Meinung sagen und sich durchsetzen können - solche Qualitäten sind für Unternehmen von unschätzbarem Wert. Ein Logistikleiter eines international bekannten Motorenherstellers erzählte mir mal, seine besten Arbeiter seien genau solche Menschen wie oben beschrieben.

Ich selbst bin in der Schule auch eher durch schlechtes Benehmen als durch gute Leistungen aufgefallen, stand einmal sogar kurz vor einem Schulausschluss (aufgrund einer Schlägerei auf einer England-Reise), schaffte dann irgendwie gerade noch den Abschluss. Fing dann ein Geschichte-Studium an (in Österreich wird so ziemlich jeder zugelassen, der eine Matura hat :D), da ich damals nicht wusste was ich im Leben machen will. Das Studium brach ich dann nach 1,5 Jahren ab, es folgte eine Phase von weiteren 1,5 Jahren des Nichtstuns (auf die ich aus heutiger Sicht nicht stolz bin). Trotz dieser eher chaotischen Laufbahn schaffe ich es in der IT-Branche Fuß zu fassen, wo ich schon seit guten drei Jahren im SAP-Umfeld tätig bin und auch vieles weiterbringe.

Das Fazit meiner Geschichte ist nicht, dass man sich immer daneben benehmen sollte und seine Zeit vergeuden müsste um später durchstarten zu können. Viel mehr will ich denjenigen Mut machen, die gerade mit der Schule fertig werden und glauben aufgrund schlechter Noten nichts im Leben erreichen zu können - Noten sagen nichts aus!



 
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Starkstrom_Energie

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1021 am: 10.Oktober 2014, 09:46:23 »

Gestern war die feierliche Immatrikulation in Dresden. Neben den üblichen Lobreden auf Uni und Stadt (dennoch sehr unterhaltsam vorgetragen) trat eine a capella-Band auf, die sich selbst Bass erzeugte.
Der Hammer war aber der Festredner. Wir hatten Professor Heuer, den Generaldirektor des Forschungszentrums in Cern (mit dem riesigen Teilchenbeschleuniger) zu Gast, der über seine Arbeit und die großen Fragen des Weltraums erzählte. Einfach eine klasse Veranstaltung. Ich bin jetzt schon von Dresden mehr angetan, als ich es von Cottbus je war. Hoffentlich hält die Euphorie noch eine Weile. ;)
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smedhult

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1022 am: 10.Oktober 2014, 10:17:14 »

Ich bin jetzt schon von Dresden mehr angetan, als ich es von Cottbus je war. Hoffentlich hält die Euphorie noch eine Weile. ;)

Du bist auch von einer dritt- zu einer zweitklassigen Universität gewechselt.  ;)
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"En del människor tror att fotboll är en fråga om liv och död. Jag avskyr den inställningen. Jag kan försäkra er om att det är mycket allvarligare än så." (Bill Shankley)

Starkstrom_Energie

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1023 am: 10.Oktober 2014, 10:33:54 »

Ich bin jetzt schon von Dresden mehr angetan, als ich es von Cottbus je war. Hoffentlich hält die Euphorie noch eine Weile. ;)

Du bist auch von einer dritt- zu einer zweitklassigen Universität gewechselt.  ;)

Wir sind immerhin eine der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland. Darauf kann man sich etwas einbilden; besser ist jedoch, man lässt es.
Was sind denn in deinen Augen Kriterien für die Klasse einer Uni? Und was hältst du für eine erstklassige Uni?

Bisher finde ich es hier ganz schön, aber nächste Woche starten auch erst die Vorlesungen. Der Mathe-Bereich ist hier viel größer und studentenreicher, da viele Lehramtsstudenten dabei sind. Da habe ich ja Glück, dass im Master wohl weniger los sein wird. Der Stundenplan ist auch gut und das Wohnheim ein Traum.
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smedhult

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1024 am: 10.Oktober 2014, 11:16:41 »

Ich bin jetzt schon von Dresden mehr angetan, als ich es von Cottbus je war. Hoffentlich hält die Euphorie noch eine Weile. ;)

Du bist auch von einer dritt- zu einer zweitklassigen Universität gewechselt.  ;)

Wir sind immerhin eine der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland. Darauf kann man sich etwas einbilden; besser ist jedoch, man lässt es.
Was sind denn in deinen Augen Kriterien für die Klasse einer Uni? Und was hältst du für eine erstklassige Uni?

Du hast, glaube ich, die Ironie meines Satzes nicht verstanden.  :)
Ich werde niemanden aufgrund der Wahl der Uni/Hochschule diskreditieren.
Deutsche Universitäten habe ich nie von innen gesehen, daher kann ich sie auch nicht beurteilen. Die Universität zu Lund hielt ich für exzellent, dort habe ich studiert.
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kn0xv1lle

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1025 am: 11.Oktober 2014, 11:35:05 »

Ich bin jetzt schon von Dresden mehr angetan, als ich es von Cottbus je war. Hoffentlich hält die Euphorie noch eine Weile. ;)

Du bist auch von einer dritt- zu einer zweitklassigen Universität gewechselt.  ;)

Wir sind immerhin eine der elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland. Darauf kann man sich etwas einbilden; besser ist jedoch, man lässt es.


Das stimmt wohl, dieses Elite Prädikat ist sowieso eher mit Vorsicht zu genießen und führt eigentlich nur dazu das sich einige Studenten für die Elite halten. Letztlich lernt man überall das gleiche ob Elite oder nicht. ;-)
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SchnitzelKaiser

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1026 am: 12.Oktober 2014, 14:13:05 »

Eine Frage an alle Studenten, Schüler und auch Lehrer.
Ich bin 15 Jahre alt, und gehe nun in die 5. Klasse AHS Oberstufe (Österreich) nun habe ich als Sprache Latein dazubekommen..
Mir ist und war klar dass, man da extrem gut mitlernen muss. Wie lernt ihr am besten und auch sehr effektiv?

MfG,
Schnitzel
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apfelschorle

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1027 am: 12.Oktober 2014, 14:41:12 »

Eine Frage an alle Studenten, Schüler und auch Lehrer.
Ich bin 15 Jahre alt, und gehe nun in die 5. Klasse AHS Oberstufe (Österreich) nun habe ich als Sprache Latein dazubekommen..
Mir ist und war klar dass, man da extrem gut mitlernen muss. Wie lernt ihr am besten und auch sehr effektiv?

MfG,
Schnitzel
Vokabeln mit Karteikarten stumpf auswendig lernen!
Wie ich damals die Grammatik gelernt habe weiß ich gar nicht mehr, ich glaube fast ähnlich, sprich Endungen auswendig lernen.
m-s-t-mus-tis-nt
us-i-o-um-o-is-orum-is-os-os
a-ae-ae-am-a(mit Strich drüber)-ae-arum-is-as-is
 :laugh:
« Letzte Änderung: 12.Oktober 2014, 14:43:03 von apfelschorle »
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White

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1028 am: 12.Oktober 2014, 14:50:29 »

m-s-t-mus-tis-nt
Falsch :P

Latein ist5 gar nicht so schwer. Es gibt für viele grammatikalische Dinge Eselsbrücken, die gute Lehrer euch auch beibringen werden. Genauso ist es mit Stilmitteln und spziellen Dingen, die es so nur in Latein gibt. Das lernt man einfadh zu erkennen, wenn man es macht. Ich hab die Grammatik "so nebenbei" gelernt beim Übersetzen. Ic kann dir halt nciht sagen wie der ganze Blödsinn heißt, aber ich erkenn es und übersetze es richtig. Mehr muss man gar nicht ;D
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apfelschorle

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1029 am: 12.Oktober 2014, 15:00:54 »

m-s-t-mus-tis-nt
Falsch :P

War das nicht irgendeine Form der Vergangenheit?  :-\ Statt o kommt da doch in der ersten Person ein "m" oder nicht?
Zur Zeit meiner letzten Lateinklausur waren Oliver Neuville, Clemens Fritz und David Odonkor Nationalspieler - das sollte als Entschuldigung reichen ;)
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SchnitzelKaiser

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1030 am: 12.Oktober 2014, 15:03:26 »

Ok danke vorab für die Tipps :D

Leider muss man nicht nur Übersetzen können, sondern auch die Grammatik können. Da unser Österreichisches Schulsystem einfach nur bekloppt ist.
Es gibt bei einer Schularbeit 2 Teilbereiche (Grammatik und die Übersetzung) du MUSST in beiden Bereichen positiv sein sprich mindestens die hälfte der Punkte haben.
Wenn du z.B. in der Grammatik alle Punkte die du erreichen kannst hast und in der Übersetzung nur ein paar Punkte hast dann, bist du negativ.

Für die Personen gibts einen einfachen Spruch: nach o s t (en) mus (s) tis (e) nt (e)
« Letzte Änderung: 12.Oktober 2014, 15:05:52 von SchnitzelKaiser »
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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1031 am: 12.Oktober 2014, 15:18:51 »

Okay, also wir hatten auch imemr nen Grammatikteil, aber den konnte ich dann halt einfach so mit, ich wusste nur nicht wie es heißt, es war aber logisch :D
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Tomminator4real

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1032 am: 15.Oktober 2014, 18:03:39 »

Mal ne Frage an die FU-Berlin Studenten / Dozenten ( :laugh: )  . Gibt es beim Komplex an der Garystraße so etwas wie nen Aufenthaltsraum für Studierende während der Freistunden, wo man auch ne Steckdose zur Verfügung hat? Also etwas außer ner Mensa ( gut, die ist eh woanders ) und der Bibliothek? Ich finds immer ungemütlich in der Mensa/ Bibliothek uni- ferne Dinge zu tun :D
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Starkstrom_Energie

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1033 am: 22.Oktober 2014, 22:58:13 »

Ein Bielefelder Professor schreibt einen interessanten Brief zum Thema der Mathematik im Studium. Er kritisiert Bulemie-Lernen, aber besonders stört ihn die grundlegende Ausrichtung der Mathematik-Fächer, vor allem in mathefremden Studiengängen.

http://www.zeit.de/2014/41/mathematik-ingenieur-studium-joern-loviscach/komplettansicht
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Octavianus

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1034 am: 23.Oktober 2014, 07:40:50 »

Halte dessen Ansicht für reichlich merkwürdig. Aussagen wie
"Und tatsächlich stellt sich die Frage: Würde ich über eine Brücke fahren wollen, die jemand gebaut hat, der keine Differenzialgleichung lösen kann? Oder wäre es sogar riskant, wenn der Planer selbst eine Differenzialgleichung aufgestellt und gelöst hätte? Eigentlich hoffe ich, dass eine für diesen Zweck akzeptierte Simulationssoftware im Einsatz war und dass sich alle Beteiligten an die Vorschriften gehalten haben."
sind in meinen Augen gefährlich. Da schwingt eine Technikgläubigkeit (vielleicht sogar -hörigkeit?) mit, die ich nicht teilen kann. Mathematik schult das logische Denken, ja Mathematik ist sehr formal und da gibt es keinen Spielraum. Entweder ist der Beweis richtig oder er ist es nicht. Hier geht es nicht ums Auswendiglernen. Hier geht es ums Verstehen. Mathematik ist ein Werkzeug, das jeder Ingenieur beherrschen sollte. Vielleicht braucht er es nicht täglich, aber die Grundlagen braucht er in jedem Fall.

Zudem vergisst der Mann, wozu ein solcher Abschluss eigentlich da ist. Da geht es nicht primär um eine Weiter-/Ausbildung, damit der Absolvent nachher auf dem Arbeitsmarkt funktioniert. Da werden Wissenschaftler ausgebildet und das wird bei all der Hysterie um Bologna leider oft vergessen. Korrektes Arbeiten, ein Nachvollziehen von Prozessen und vieles mehr ist nur dann möglich, wenn man die Grundlagen verstanden hat. Und zu denen zählt Mathe in Ingenieursstudiengängen zweifellos.

Und sorry, aber
"Aber meine Erfahrungen mit Studierenden, die sich im ersten Semester mühevoll an Schulstoff wie Bruchrechnung und elementare Umformungen erinnern müssen, machen mir wenig Hoffnung auf einen solchen langfristigen Effekt."
wer schon damit Probleme hat, dessen Maschinen, Brücken oder Gebäude will ich lieber nicht benutzen. Was in der Schule in Mathematik unterrichtet wird, ist zu 90% Rechnen. Das ist trivial, weil es der immergleiche Prozess ist, der eingeübt werden muss. Dafür besucht man ja die Schule und wiederholt mehr oder weniger ständig diese Rechnerei bis zum Abschluss. Elementare Umformungen wie der Dreisatz sollte jeder Mensch beherrschen, weil man das quasi täglich gebrauchen kann. Wenn Erstis damit schon Probleme haben, scheint es um unser System schlecht bestellt.
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Starkstrom_Energie

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1035 am: 23.Oktober 2014, 08:26:56 »

Halte dessen Ansicht für reichlich merkwürdig. Aussagen wie
"Und tatsächlich stellt sich die Frage: Würde ich über eine Brücke fahren wollen, die jemand gebaut hat, der keine Differenzialgleichung lösen kann? Oder wäre es sogar riskant, wenn der Planer selbst eine Differenzialgleichung aufgestellt und gelöst hätte? Eigentlich hoffe ich, dass eine für diesen Zweck akzeptierte Simulationssoftware im Einsatz war und dass sich alle Beteiligten an die Vorschriften gehalten haben."
sind in meinen Augen gefährlich. Da schwingt eine Technikgläubigkeit (vielleicht sogar -hörigkeit?) mit, die ich nicht teilen kann. Mathematik schult das logische Denken, ja Mathematik ist sehr formal und da gibt es keinen Spielraum. Entweder ist der Beweis richtig oder er ist es nicht. Hier geht es nicht ums Auswendiglernen. Hier geht es ums Verstehen. Mathematik ist ein Werkzeug, das jeder Ingenieur beherrschen sollte. Vielleicht braucht er es nicht täglich, aber die Grundlagen braucht er in jedem Fall.

Zudem vergisst der Mann, wozu ein solcher Abschluss eigentlich da ist. Da geht es nicht primär um eine Weiter-/Ausbildung, damit der Absolvent nachher auf dem Arbeitsmarkt funktioniert. Da werden Wissenschaftler ausgebildet und das wird bei all der Hysterie um Bologna leider oft vergessen. Korrektes Arbeiten, ein Nachvollziehen von Prozessen und vieles mehr ist nur dann möglich, wenn man die Grundlagen verstanden hat. Und zu denen zählt Mathe in Ingenieursstudiengängen zweifellos.

Und sorry, aber
"Aber meine Erfahrungen mit Studierenden, die sich im ersten Semester mühevoll an Schulstoff wie Bruchrechnung und elementare Umformungen erinnern müssen, machen mir wenig Hoffnung auf einen solchen langfristigen Effekt."
wer schon damit Probleme hat, dessen Maschinen, Brücken oder Gebäude will ich lieber nicht benutzen. Was in der Schule in Mathematik unterrichtet wird, ist zu 90% Rechnen. Das ist trivial, weil es der immergleiche Prozess ist, der eingeübt werden muss. Dafür besucht man ja die Schule und wiederholt mehr oder weniger ständig diese Rechnerei bis zum Abschluss. Elementare Umformungen wie der Dreisatz sollte jeder Mensch beherrschen, weil man das quasi täglich gebrauchen kann. Wenn Erstis damit schon Probleme haben, scheint es um unser System schlecht bestellt.

Dem kann ich mich nur anschließen. Ich habe als Mathestudent (und damit mit noch mehr Mathematik als der Ingenieur) zwar keine objektive Sicht, halte aber auch nicht alles bei mir im Studium gelernte Wissen für wichtig. Dennoch sollten Grundfertigkeiten von jedem beherrscht werden. Und damit meine ich nicht nur die Anwendung mit konkreten Zahlen; es sollte auch gewusst werden, warum es funktioniert. Nur so kann man sich Hilfsbrücken bauen, falls es mal hakt. Irgendwie muss ich ja eine andere Lösung erhalten, wenn Schema F versagt.

Aber an der Mathematik im Studium werden sich ewig die Geister scheiden. Viele werden sie für unnötig erachten. Es muss ja auch nicht jeder (in meinen Augen) Mathekenntnisse im Studium nachweisen. Die Grundkenntnisse lernt man ja in der Schule (wenn auch sehr anwendungsbezogen).
« Letzte Änderung: 23.Oktober 2014, 08:29:59 von Starkstrom_Energie »
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Ente

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1036 am: 23.Oktober 2014, 10:12:48 »

Mal ne Frage an die FU-Berlin Studenten / Dozenten ( :laugh: )  . Gibt es beim Komplex an der Garystraße so etwas wie nen Aufenthaltsraum für Studierende während der Freistunden, wo man auch ne Steckdose zur Verfügung hat? Also etwas außer ner Mensa ( gut, die ist eh woanders ) und der Bibliothek? Ich finds immer ungemütlich in der Mensa/ Bibliothek uni- ferne Dinge zu tun :D

Meine Freundin studiert da Politikwissenschaft, ich hab sie mal gefragt. Sie hat mir gesagt vor der Bibliothek (OSI) dort wäre was und auch vor den Vorlesungsräumen in dem Gebäude der Cafeteria. Aber alles ohne Gewähr, weil es von ihr stammt. ;) Ich war in Frankfurt Oder.

Übrigens zum Thema Exzellenz: Da konnte mir meine Freundin von der FU auch einiges berichten, was nicht sonderlich exzellent war, vor allem, was den Umgang mit den Studenten betrifft. Aber ist wohl an so großen Unis normal... Das war bei mir anders.
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Konni

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1037 am: 23.Oktober 2014, 11:10:39 »

Mal ne Frage an die FU-Berlin Studenten / Dozenten ( :laugh: )  . Gibt es beim Komplex an der Garystraße so etwas wie nen Aufenthaltsraum für Studierende während der Freistunden, wo man auch ne Steckdose zur Verfügung hat? Also etwas außer ner Mensa ( gut, die ist eh woanders ) und der Bibliothek? Ich finds immer ungemütlich in der Mensa/ Bibliothek uni- ferne Dinge zu tun :D


Frag mal bei osirat@zedat.fu-berlin.de nach und beschwere dich gegebenenfalls gleich, wenn es sowas nicht gibt. In der Cafeteria im obersten Stock (Ihnestr. 21, aber das Gebäude hat ja eine Verbindung zur Garystr 55, von der ich glaube, dass es um dieses Gebäude geht oder meinst du den Ford-Bau?) gibt es wohl ganz hinten in der Ecke eine Steckdose, die Cafeteria ist aber Sache des Studentenwerkes. In den Lehrräumen ist der Steckdosenmangel, soweit ich weiß, gewollt.

Zitat
Übrigens zum Thema Exzellenz: Da konnte mir meine Freundin von der FU auch einiges berichten, was nicht sonderlich exzellent war, vor allem, was den Umgang mit den Studenten betrifft. Aber ist wohl an so großen Unis normal... Das war bei mir anders.

Was genau war denn da nicht optimal und welches Institut betrifft das, wenn ich fragen darf?
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Ente

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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1038 am: 23.Oktober 2014, 14:27:29 »


Was genau war denn da nicht optimal und welches Institut betrifft das, wenn ich fragen darf?

Sie studiert wie gesagt Politikwissenschaft und wurde da ziemlich schlecht beraten zum Thema Fachwechsel und Anrechnung. Ist auch einer Freundin passiert, die von Greifswald an die FU ins höhere Semester Psychologie wechseln wollte und einem Freund, der jetzt Publizistik macht. Ich denke die Exzellenz bezieht sich eben eher auf die Forschung als auf die Betreuung der Studenten. Sind persönliche Erfahrungen und ist bestimmt auch institutsabhägig.
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Re: Studium/Schule alles mit Bildung hier rein
« Antwort #1039 am: 23.Oktober 2014, 19:02:16 »

Ja, da geht es ausschließlich um die Forschungsgelder und die Förderung von Doktoranden (bei den Graduiertenschulen). Eine Bewertung der Uni für die Studis ist das in keinem Fall, die haben auch nicht viel davon, da die Fördergelder ausschließlich in die Forschung fließen (müssen).

Es ist immer ärgerlich, wenn Fachwechsel und Anrechnung nicht so ablaufen, wie gewünscht, das ist klar. Mein Eindruck ist aber, dass das gerade an den Studiengängen, die am OSI angeboten werden, herausragend klappt und die Prüfungsordnung oftmals sehr im Sinne der Studis ausgelegt wird. Trotzdem macht da natürlich jeder seine ganz eigenen Erfahrungen. Ich gehe aber Wetten ein, dass die Erfahrungen vor 2013 gemacht wurden, da wurde sich deutschlandweit mittlerweile viel besser abgestimmt. An einigen Universitäten (ich glaube auch Greifswald dazuzählen zu müssen, würde jetzt dafür aber nicht meine Hand ins Feuer legen) konnte ein Bachelor in Politk abgeschlossen werden, ohne jemals mit politischer Ökonomie, Soziologie und Friedens- und Konfliktforschung in Kontakt zu kommen. Europäische Integration wurde gerne mal in IB verpackt. Was natürlich nicht geht, sind Fehlinformationen bezüglich der Studienordnungen.
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