Morgen (Samstag 18.9.2010) findet eine Großkundgebung/Demonstration in Berlin gegen die Atompolitik der Bundesregierung statt. Erwartet werden mehrere 10.000 friedliche Menschen, die gegen Atompolitik demonstrieren wollen. Natürlich kann auch jeder hier aus diesem Forum dabei sein, einzige Voraussetzung ist wie immer bei ersten großen Kundgebungen: friedliches Demonstrieren, auch wenn die Wut mitunter schon vorhanden ist.
Die teilweise über 12-jährige Verlängerung der AKW-Laufzeiten ist hochproblematisch. Das Problem ist nicht so sehr die Reaktorsicherheit, auch wenn es dort bei einigen Kraftwerken erhebliche Mängel gibt (Krümmel als bestes Beispiel), das riesige Problem ist der völlig ahnungslose Umgang mit den Endprodukten, die noch über Jahrhunderte stark radioaktiv sind. Lasst euch nicht einreden, dass Atomstrom als "Brückentechnologie" gebraucht werden würde oder den Strom billiger macht. Erstens ist der Anteil von Atomstrom im deutschen Netz in etwa gleich dem Anteil, der von Deutschland als Strom exportiert wird, zweitens kostet die Endlagerung der verbrauchten Brennstäbe jährlich sehr viel mehr Geld, als man durch den Einsatz von Uran als Energieträger spart. Auch die angeblich positive CO2-Bilanz ist Humbug, denn Uran muss unter großem Aufwand abgebaut, transportiert und verarbeitet werden. Bei diesen Prozessen wird wieder soviel CO2 in die Atmosphäre geblasen, dass man mit der Verbrennung von in Deutschland abgebauter Steinkohle fast besser fährt. Unterm Strich bleiben also lediglich die Energieriesen, die für viel Geld Atomkraftwerke gebaut haben und für das investierte Geld so lange wie möglich einen Gewinn erwirtschaften wollen. Deshalb sollen die Laufzeiten verlängert werden und die Bundesregierung macht sich zum Handlanger dieser Gewinninteressen auf Kosten der Umwelt, weil niemand abschätzen kann, was mit dem radioaktiven Material so alles passiert. Die finanzielle Last tragen die Steuerzahler, denn das Zwischenlager Asse muss wegen akuter Einsturzgefährdung saniert werden (das kostet in etwa soviel wie Stuttgart 21 im Moment, also 6 Milliarden!! €), dazu muss irgendwann auch ein Atomendlager gebaut werden. Völlig unklar ist aber, wo das geschehen soll, denn verständlicherweise will niemand den Atommüll in seiner Nähe haben. Die Kosten für den Bau und die Unterhaltung eines Endlagers werden mit 20 Milliarden(!!!!) Euro beziffert (von offiziellen Schätzungen der Bundesregierung) und diese Kosten müssen Stand heute zum größten Teil vom Steuerzahler geschultert werden.
Wer dagegen etwas hat, kann sich der Großkundgebung in Berlin anschließen oder in einer Stadt seiner/ihrer Nähe nach ähnlichen Veranstaltungen suchen. Die Demonstration beginnt um 13Uhr direkt vor dem Hauptbahnhof. Nach einer Weile setzt sich der Zug in Marsch und man wird das Regierungsviertel umzingeln, um sich danach wieder am Hauptbahnhof zu treffen zu Abschlusskundgebung.
Am 24. April in diesem Jahr haben 120.000 Menschen eine Menschenkette zwischen den AKW Brunsbüttel und Krümmel gebildet, um gegen Atomkraft zu mobilisieren.
Hier gibts zusätzliche Infos, auch für die Anreise mit Bussen nach Berlin:
http://www.anti-atom-demo.de/start/home/.ausgestrahlt!