Ihr müsst das auch begreifen! Der EA-FM hat eine ganz andere Spiel- und Zielgruppe. Leider wird das in der Werbung falsch verkauft, aber das Wirtschaftsmanagement und die Würstchenbuden sind doch sicher ein tolles Argument pro EA. Der EA richtet sich an eben jene Spieler, die Bock haben auf diese Wirtschaftsgeschichten.
Nicht wirklich, die Kernkomponenten beider Spiele sind komplett die gleichen. Alles andere ist auch in unserer Presse hier oft eine Ausrede für schwächere Spielmechanik. Übrigens drehen sich nicht umsonst nahezu sämtliche Diskussionen auch im Bright-Future-Forum um Aufstellungen, Taktiken, 3D-Spiel, Spielsimulation und Co. Ganz genau wie beim Football Manager. Und nicht umsonst kommen viele von hier, mich eingeschlossen, aus der Anstoss-Ecke - und vermissen vom simplen Wirtschaftsteil wenig bis gar nichts. Eine Hoeneß-Sim wäre ja was, aber den Fussball Manager als Wirtschaftssimulation zu bezeichnen ist fast schon eine Beleidigung für das mittlerweile fast ausgestorbene Genre der Wirtschaftssimulationen.
Was stimmt: Im Fussball Manager gibt es einige Dinge, die es im Football Manager nicht gibt und nie geben wird - und die einige auch gerne spielen, andere nicht drauf verzichten wollen. Der Rest, wie viele das sind, ist Lesen im Kaffeesatz. Der Erfolg des Fussball Managers in Deutschland gründet sich aber wenn ihr mich fragt mehr auf die etablierten Marken Anstoss, Gerald Köhler - und mittlerweile auch Fussball Manager. Und natürlich die Lizenzen, selbst wenn mit dem kompletten Mitarbeiterstab mindestens die Hälfte eines jeden Vereins fehlt, sind immer noch Kader, Wappen, Kicker-Magazin und der Live-Kommentator aus dem Fernsehapparat drin.
Der Football Manager / Championship Manager ist hier viele, viele Jahre als Freakspiel verkauft worden. Auch bei mir hat das nachgewirkt: es hat Tage gedauert, bis ich mich mit meiner ersten Football-Manager-Demo richtig auseinandergesetzt habe- und die Vorzüge dieses Programms erkannte. Eigentlich paradox, dabei sind mittlerweile mehr Menschen im Forum von SI registriert, als Bright Future überhaupt Käufer für ihr Spiel haben. Viele Berichte bei uns lesen sich tendenziell noch immer so, als sei das eine Software, für die man Informatik studiert haben müsste, um überhaupt durchzusteigen und Gefallen daran zu finden.
Im Gegenzug wird einem der Fussball Manager schon fast seit den Anfangstagen als Referenzprogramm verkauft. Und das schon seit Versionen, deren Transfermechanik haarsträubend war, und die eine FIFA-Engine im Spiel hatten, nur um den Namen FIFA-Engine auf der Packungsrückseite spazieren zu tragen. Taktisch beeinflussen liess sich nämlich anfangs überhaupt nichts - noch nicht mal die Grundformation der Teams. Alles egal, ick koof mir halt den Raul für Cottbus, spiele Sofortberechnung, die stürzt wenigstens nicht ab, und: Super Spiel, 85% und den
PC Games Award. So groß der Unterschied zwischen beiden Programmen heute auch ist: Damals, zu Einführung der Matchengine, wie wir sie heute kennen, muss er geradezu gigantisch gewesen sein.
Erklärt natürlich immer noch nicht, warum man immer noch Jahr für Jahr auf Meta-Seiten ein Spielchen spielen kann, das "Such die deutschen Reviews zum FIFA-Manager!" heißt. Es ist ein langweiliges Spiel, übrigens. Die stehen nämlich immer ganz oben, da wo die Highscores sind. Und zwar alleine. Ich versuchs mal polemisch, denn ich finde den Fussball Manager zwar im Moment ganz klar unterlegen, aber auch nicht schlecht: In den Redaktionen sitzen in Deutschland Leute, die so geschmacksverirrt sind, wie alle, die erst jetzt hierher gefunden haben.

Stimme aber zu, dass man gekegelt wird, wenn man offensichtlich nur irgendwo angemeldet ist, um draufzuhauen, muss einen nicht wundern.