Mir kams so vor, als wäre Bayern zwar ohne Ende heiß, aber auch tierisch nervös, was man vor allem bei den vielen überhasteten Abschlüssen gesehen hat sobald man mal im Strafraum war (Müller, Gomez, Robben). Was war da nicht alles bei: halb getroffene Bälle, abgeblockte, verzogene, in den Rasen getretene, kraftvoll drüber gegomezte, beim Elfer halb weggerutscht. Der Treffer fiel ausgerechnet durch einen eher glücklichen Gesichtsballaufsetzer, der niemals so gewollt war.
Chelsea, obwohl drückend unterlegen, hat dagegen die ganze Zeit eine unfassbare Überzeugung bei ihren limitierten Aktionen ausgestrahlt, ich hab mich die ganze Zeit zwar gefragt, wovon die so überzeugt sind, denn es kann ja kaum Plan gewesen sein, sich so an die Wand spielen zu lassen, aber vielleicht war das heute der Unterschied - der Glaube an sich selbst. Bayern hat zwar Powerplay gespielt, aber nicht mit dieser unumstößlichen Gewissheit, dass das auch belohnt wird. Vielleicht war der Druck vor heimischen Publikum zu groß, vielleicht war das Selbstbewusstsein nach dem 2-5 vor einer Woche doch zu sehr angeknackst, vielleicht wollte man auf Teufel komm raus das Spiel von der eigenen Abwehr fernhalten, wasweißich. Hinten ging man dagegen ja megakonzentriert zu Werke.
Chelski hat die ganze Zeit ausgetrahlt, dass 90 Minuten Destruktion reicht und vorne irgendwie schon einer von ner Windböe reingeweht wird. Diese Lässigkeit, z.b. wie Lampard hinten im klein klein die Bälle gehalten und verteilt hat, hätte Bayern heute mal haben sollen, dann wär das auch was geworden.