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Autor Thema: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos  (Gelesen 139154 mal)

Konni

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #160 am: 13.Dezember 2012, 18:15:22 »

Solange Pyrotechnik in den Händen von betrunkenen Menschen ist, die damit auf andere Menschen werfen, gehört diese nicht ins Stadion. Für romantische Stadiongeschichten habe ich ja ein Herz und kann es vielleicht auch verstehen, wenn das für jmd "dazugehört". Ich selbst bin äußerst leidenschaftlicher Footballfan, bleibe sonntagnachts bis 4Uhr morgens wach, um die Spiele zu sehen und schaue mir die anderen Spiele im Verlauf der Woche an. Ich muss keine Fackeln schwenken oder Böller zünden, um das Gefühl des völligen Mitfieberns zu bekommen, aber wie Cubano schon schrieb bin ich in der Tat in einer anderen Fankultur großgeworden. Beim Basketball gibt es gar keine Zäune, Zuschauer sitzen quasi direkt auf dem Spielfeld, direkt hinter der Bank des Gegner, nur einen Armschwung von diesen entfernt. Riot-Police sieht mensch bei Sportereignissen nur unglaublich selten und wenn dann auch nur außerhalb von Stadien. Und wer mal ein Sportereignis in den USA genossen hat weiß, dass dort mindestens soviel Stimmung ist wie bei einem Fußballspiel in Europa. Nur eben nicht auf agressive Art und Weise. In Deutschland konzentrieren sich die Fans auf den Gegner (sportlichen Gegner, gegnerische Fans, Schiedsrichter, Bullizei, wer auch immer gerade da ist). Das ist für mich weiterhin die Krux an der Geschichte. Würden Bengalos im Block bleiben und nicht auf Gegner gefeuert werden, wäre die Sache überhaupt nicht verwerflich.

Smonan, wurde denn in der Generation deines Vaters der gegnerische Gästeblock mit Pyrokrams beworfen? Gab es damals schon Plexiglasscheiben, die Fangruppen voneinander getrennt hat? Ich glaube nicht. Klar gab es mal gelegentlich Schlägereien und bei besonderen Rivalitäten ging es vermutlich auch mal heiß her, aber der Respekt vor dem Anderen war damals garantiert noch ausgeprägter.

Ich habe keine Ahnung, ob die Gewalt im Fußball zugenommen hat. Von der Quantität bestimmt nicht, von der Qualität aber vermutlich schon. Ich kann mich nicht erinnern, dass vor 7 Jahren "Fans" einer Mannschaft ihren eigenen Spielern mit dem Tod gedroht haben, dass Stadien gestürmt wurden, dass Bengalos aufs Spielfeld, Spieler und gegnerische Fans geworfen wurden. Den meisten Hooligans geht es sicherlich auch gar nicht um den Sport auf dem Rasen. Sie sind eher zufällig in einer Fanszene, was sie ins Stadion lockt ist die Lust an Gewalt, Zerstörung, Angstverbreitung. Das sind dann größtenteils Menschen, die entweder den Kick suchen oder denen das martialische Gruppengefühl einer hassenden Meute das Gefühl gibt, mal jemand zu sein, etwas zu sein, Teil eines Ganzen, eine Stimme die gehört wird, einer Bewegung, über die berichtet wird - dieses Gefühl steht dann im Gegensatz zur Bedeutungslosigkeit mit der sich viele Anhänger dieser Gruppe im Alltag konfrontiert sehen.
Und das sind nunmal die, die unberechenbar sind. Mag sein, dass die meisten Ultras dort ihre atemberaubenden Choreos im Stadion abfeiern wollen, dass sie ihr Team, dem sie schon seit Kindesalter treu sind, über 90 Minuten anschreien und anfeuern wollen. Aber dann kann ich diesen Ultras nur sagen, dass sie sich von den minderbemittelten Idioten in ihren Reihen, denen egal ist, wer spielt, lossagen müssen. Ultras kennen sich doch untereinander, sie wissen doch, aus welchen Gründen ihre Bekannten zu den Spielen gehen. Ich wette, dass die straffälligsten unter ihnen die wenigste Leidenschaft für ihren Verein haben. Das ist auf politischen Demonstrationen auch immer so. Die Leute, die anfangen mit Steinen zu werfen, sind diejenigen, die mit der Demo (und deren Grund) an sich am wenigstens zu tun haben. Und diese kleinen Minderheiten machen jeweils immer wieder alles kaputt.

Die gewaltausübenden Hools, das sollten diejenigen sein, auf die die Ultras sauer sind. Das sind diejenigen arroganten Arschlöcher, die sowohl die friedliche Atmosphäre eines Fußballspiels, als auch die kraftvollen Choreos der Ultras meinetwegen mit Bengalos zerstören. Hauptsache das Spiel endet in Chaos, Zerstörung und Gewalt, für die Anliegen der 70.000 anderen Menschen im Stadion haben die paar Hundert kein Interesse.
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smonan1900

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #161 am: 13.Dezember 2012, 18:22:01 »

Korinthenkackerei.

Nein. Böller lehnen wir Ultras ab, Fackeln nicht.

Zitat
Smonan, wurde denn in der Generation deines Vaters der gegnerische Gästeblock mit Pyrokrams beworfen? Gab es damals schon Plexiglasscheiben, die Fangruppen voneinander getrennt hat? Ich glaube nicht. Klar gab es mal gelegentlich Schlägereien und bei besonderen Rivalitäten ging es vermutlich auch mal heiß her, aber der Respekt vor dem Anderen war damals garantiert noch ausgeprägter.

Damals hat man mit Steinen, Flaschen, Leuchtspurgeschossen und Sitzen in den Gästeblock geworfen. Jeden Spieltag hat es geknallt, wer Auswärts fuhr tat dies mit dem Wissen, dass es Reibereien gibt. Fussball war in den 70er, 80er und 90er Jahren deutlich gefährlicher und unberechenbarer als heute. Besonders im Europapokal gab es hässliche Szenen, die haben wir mittlerweile alle aus den Stadien bekommen.

Zitat
Ich habe keine Ahnung, ob die Gewalt im Fußball zugenommen hat. Von der Quantität bestimmt nicht, von der Qualität aber vermutlich schon. Ich kann mich nicht erinnern, dass vor 7 Jahren "Fans" einer Mannschaft ihren eigenen Spielern mit dem Tod gedroht haben, dass Stadien gestürmt wurden, dass Bengalos aufs Spielfeld, Spieler und gegnerische Fans geworfen wurden.

Konni, ich respektiere dein unheimlich großes Allgemeinwissen und deine interessanten Beiträge hier, aber ich denke du stößt hierbei an deine Grenzen. Natürlich gab es das alles vor 7 Jahren und vorher, heutzutage ist der Fussball so sicher wie noch nie. Hooligans boxen sich auf den Ackern der Republik, die leben ihren Adrenalinrausch dort aus, ich sehe da nichts verwerfliches dran. Hooligans zünden keine Pyrotechnik, abgesehen davon, dass das Abbrennen einer Fackel keine Gewalt ist, sie gehen nicht in die Stadien, mischen sich nicht unter die Ultras, das ist alles das Werk von perfider Meinungsmache. Wenn dies selbst bei einem intelligenten Menschen wie dir wunderbar wirkt, wundert mich nicht, wieso man auf ein Sicherheitsproblem im Fussball kommt.
« Letzte Änderung: 13.Dezember 2012, 18:32:04 von smonan1900 »
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dencay

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #162 am: 13.Dezember 2012, 18:22:18 »


Die gewaltausübenden Hools, das sollten diejenigen sein, auf die die Ultras sauer sind. Das sind diejenigen arroganten Arschlöcher, die sowohl die friedliche Atmosphäre eines Fußballspiels, als auch die kraftvollen Choreos der Ultras meinetwegen mit Bengalos zerstören. Hauptsache das Spiel endet in Chaos, Zerstörung und Gewalt, für die Anliegen der 70.000 anderen Menschen im Stadion haben die paar Hundert kein Interesse.


Kann man wohl besser nicht ausdrücken.
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mayday101

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #163 am: 13.Dezember 2012, 18:24:33 »

Wie gut die Ultras mit der Pyrotechnik umgehen können haben ja die Spezialisten vom HSV gezeigt.
http://www.youtube.com/watch?v=FIb4Wkz0ZRw
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Bodylove

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #164 am: 13.Dezember 2012, 18:26:35 »

Ich selbst bin äußerst leidenschaftlicher Footballfan, bleibe sonntagnachts bis 4Uhr morgens wach, um die Spiele zu sehen und schaue mir die anderen Spiele im Verlauf der Woche an. Ich muss keine Fackeln schwenken oder Böller zünden, um das Gefühl des völligen Mitfieberns zu bekommen...

Sieht auch scheisse aus vor dem Fernseher mit Bengalo  ;D
Generell würde ich dir einfach mal empfehlen mal selbst ins Bundesligastadion zu gehen um da selbst ein bild von machen zu können. Wie du selbst schriebst, hast du null Erfahrung was Stadion besuche in der Bundesliga angeht. Falls mal Zeit hast dann fahre in die Türkei oder nach Mailand (zum Stadtderby) und "erlebe" die Atmosphäre.
Ich sehe das wie smonan1900 und vielleicht liegts einfach daran das wir Südländer sind. ;)
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White

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #165 am: 13.Dezember 2012, 18:28:39 »


Die gewaltausübenden Hools, das sollten diejenigen sein, auf die die Ultras sauer sind. Das sind diejenigen arroganten Arschlöcher, die sowohl die friedliche Atmosphäre eines Fußballspiels, als auch die kraftvollen Choreos der Ultras meinetwegen mit Bengalos zerstören. Hauptsache das Spiel endet in Chaos, Zerstörung und Gewalt, für die Anliegen der 70.000 anderen Menschen im Stadion haben die paar Hundert kein Interesse.


Kann man wohl besser nicht ausdrücken.
Sehr richtig- Das ist auch das, was ich versucht habe oben zu erklären. Das Problem ist, dass die Fanszene sich dort nich selbst regulieren kann. Wir haben die Ultras und die Hools als überwiegend getrennte Gruppen. Und eben diese Hools hätten vermutlich auch kein Problem damit, die Ultras des eignenen Vereins mal eben Platt zu machen, wenn die versuchen, sie aus der "Szene" zu drängen.
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smonan1900

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #166 am: 13.Dezember 2012, 18:33:15 »

Wie gut die Ultras mit der Pyrotechnik umgehen können haben ja die Spezialisten vom HSV gezeigt.
http://www.youtube.com/watch?v=FIb4Wkz0ZRw

Haben ihre eigene Fahne abgefackelt und selbst in diesem Unglücksfall wurden genau 0 Personen verletzt. So einfach ist die Rechnung, es ist etwas schief gelaufen und trotzdem sicher geblieben für die umstehenden Zuschauer.
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veni_vidi_vici

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #167 am: 13.Dezember 2012, 18:34:54 »

Es gibt so viele Möglichkeiten seine Mannschaft zu supporten. Bengalos sind gefährlich, sie behindern das Spiel und die Sicht, sie schüren Aggressionen und können auch Sachschäden verursachen. Das ich dagegen bin habe ich schon geschrieben. Ich kann verstehen, dass sie Emotionen verursachen. Aber hier gibt es bessere Alternativen, welche nicht mit den genannten Problemen versehen sind:
- Fangesänge (bitte für die eigene Mannschaft und nicht gegen die andere),
- Fahnen,
- Choreografie,
- Laola,
- Transparente
- etc.

Die Argumentation, dass noch nichts passiert ist, stimmt erstens nicht und zweitens ist dies nicht der Punkt. Muss denn erst etwas passieren, bevor gehandelt wird? Erzählt das bspw. mal einer trauernden Mutter, dessen Kind zu Tode getrampelt wurde weil es sich im Pulk befunden hat.

Weiterhin finde ich es schlimm wie dann gegen die Polizei gehetzt wird "Wir wollen keine Bullenschweine!" etc. Diese wollen ein Szenario, wie das obige, verhindern.

Die Stimmung ist doch nicht von Bengalos abhängig und ich muss auch den Platz nicht stürmen. Ich kann auf der Tribüne feiern, auf dem Heimweg und auch schon vor dem Spiel. Ich kann sogar feiern, wenn mein Club verliert. Mir macht Fußball einfach Spaß und solche Aktionen stören diesen Spaß für mich. Wo hier immer von Rechten, von Fans und von Stimmung gesprochen wird. Was ist mit meiner Stimmung, mit meinen Emotionen und mit allen Leuten, die so denken wie ich. Ich glaube wir sind in der Mehrzahl und möchten so etwas nicht im Stadion sehen.

Im Weiteren kann ich, wie so oft, Konni nur in allen Belangen zustimmen (ob er das noch hören kann... ließt man ziemlich häufig).

LG Veni_vidi_vici

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #168 am: 13.Dezember 2012, 18:35:37 »

Wie gut die Ultras mit der Pyrotechnik umgehen können haben ja die Spezialisten vom HSV gezeigt.
http://www.youtube.com/watch?v=FIb4Wkz0ZRw

Haben ihre eigene Fahne abgefackelt und selbst in diesem Unglücksfall wurden genau 0 Personen verletzt. So einfach ist die Rechnung, es ist etwas schief gelaufen und trotzdem sicher geblieben für die umstehenden Zuschauer.


Nur ist es aber eben nicht immer sicher für unbeteiligte Zuschauer...
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smonan1900

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #169 am: 13.Dezember 2012, 18:39:01 »

Nur ist es aber eben nicht immer sicher für unbeteiligte Zuschauer...

Nicht immer, aber zu 99,99% der Fälle. Wenn dir das nicht reicht, müsste dir auch ein Stadionbesuch an sich zu gefährlich sein, das ist nämlich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dir nichts zustößt. Sei es durch einen körperlichen Angriff, Eingreifen von Polizeibeamten, Becher- oder Münzwurf, Ausrutschen auf einer Eisfläche, Gedränge am Einlass, Verletzung beim Torjubel usw. 100% Sicherheit erreichen wir auch ohne Pyrotechnik nicht, darum kann ich die Hysterie auch einfach nicht nachvollziehen.

Zitat
Die Stimmung ist doch nicht von Bengalos abhängig und ich muss auch den Platz nicht stürmen. Ich kann auf der Tribüne feiern, auf dem Heimweg und auch schon vor dem Spiel. Ich kann sogar feiern, wenn mein Club verliert. Mir macht Fußball einfach Spaß und solche Aktionen stören diesen Spaß für mich. Wo hier immer von Rechten, von Fans und von Stimmung gesprochen wird. Was ist mit meiner Stimmung, mit meinen Emotionen und mit allen Leuten, die so denken wie ich. Ich glaube wir sind in der Mehrzahl und möchten so etwas nicht im Stadion sehen.

Sie ist nicht von Bengalos abhängig, aber sie ist mit den Bengalos entstanden. Deshalb weigere ich mich vehement hinzunehmen, dass sie aus den Stadien verbannt wird, weil für mich damit ein weiterer Teil der Fankultur stirbt. Mich persönlich stören Menschen im Stadion die in ihrer Loge hocken und sich nichtmal das Spiel anschauen, während andere Fans keine Karte bekommen, die sonst immer da sind. In der Mehrzahl sind die Menschen, die Emotionen im Stadion sehen wollen, die ihr Team mit allen Mitteln unterstützen und den Sport auch ausserhalb der 90 Minuten leben.
« Letzte Änderung: 13.Dezember 2012, 18:42:40 von smonan1900 »
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DVNO

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #170 am: 13.Dezember 2012, 18:44:55 »

Es gibt diverse Berichte darüber, dass Unbeteiligte verletzt wurden. Das reicht vollkommen aus. Passieren kann immer etwas, deshalb verlasse ich das Haus trotzdem hin und wieder und riskiere es, beispielsweise überfahren zu werden. Die Gefahren der Pyrotechnik kommen jedoch noch dazu! Wenn teilweise Menschen mit schlimmen Verbrennungen in's Krankenhaus kommen, ist das einfach nicht in Ordnung! Außerdem: Was ist das denn eigentlich für eine Argumentation, dass immer etwas passieren kann? Die Verletzten durch Pyrotechnik sind schlicht und einfach vermeidbar! Wenn man die Pyrotechnik nicht ganz verbietet, dann wirklich - wie Konni schrieb - zumindest so, dass da nicht irgendwelche besoffenen Idioten mit rumhantieren!


/Edit:

Die Menschen in der Loge müssen dem Verein nunmal das Geld bringen, das er wegen euch an Strafen zahlen muss. :P ;)
« Letzte Änderung: 13.Dezember 2012, 18:47:08 von DVNO »
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smonan1900

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #171 am: 13.Dezember 2012, 18:47:11 »

Die Verletzten durch Pyrotechnik sind schlicht und einfach vermeidbar! Wenn man die Pyrotechnik nicht ganz verbietet, dann wirklich - wie Konni schrieb - zumindest so, dass da nicht irgendwelche besoffenen Idioten mit rumhantieren!

Das haben wir doch versucht, verstehst du es nicht? Die Politik schmetterte den eigentlich fast abgesegneten Vorschlag dann ab um weiter ein Streitthema zu haben, welches nun auf Druck der Innenminister in das völlig unnötige DFL-Sicherheitspapier mündete.

Zitat
Die Menschen in der Loge müssen dem Verein nunmal das Geld bringen, das er wegen euch an Strafen zahlen muss. :P ;)

Vorher sollen sie ihre Handykameras bei einer Pyroaktion wegpacken, bevor sie später am Stammtisch über die gefährlichen Hooligans herziehen, welche die Stadien angeblich unsicher machen. Doppelmoral macht den Fussball kaputt, schon immer. Logen hat der Fussball nie gebraucht, den normalen Fan schon. Irgendwann werden wir dies wieder merken, aber bis dahin ist es sowieso zu spät.

Zitat
Außerdem: Was ist das denn eigentlich für eine Argumentation, dass immer etwas passieren kann? Die Verletzten durch Pyrotechnik sind schlicht und einfach vermeidbar!

Alle Verletzten sind letztendlich vermeidbar. Egal ob im Straßenverkehr, an Silvester, in der Kneipe oder eben im Stadion. Ich stand schon oft genug mitten in einem Pulk von Pyrotechnik und mir ist nie etwas passiert, naja vielleicht hatte ich auch einfach Glück. Allgemein wurde ich noch nie beim Fussball verletzt, man muss im Leben stets auf sich aufpassen, dann passiert einem auch kaum etwas von diesen "vermeidbaren" Dingen.
« Letzte Änderung: 13.Dezember 2012, 18:52:15 von smonan1900 »
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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #172 am: 13.Dezember 2012, 18:50:50 »

Wenn man die Pyrotechnik nicht ganz verbietet, dann wirklich - wie Konni schrieb - zumindest so, dass da nicht irgendwelche besoffenen Idioten mit rumhantieren!
Genau das wollten die Fangruppen doch erreichen, es gab ja sogar Gespräche. Wurde dann halt nur von irgendeiner Seite doch irgendwie einfach ignoriert.

/Edit:

Die Menschen in der Loge müssen dem Verein nunmal das Geld bringen, das er wegen euch an Strafen zahlen muss. :P ;)
Hoffe das sollte lustig sein.

/Edit: zu spät
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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #173 am: 13.Dezember 2012, 18:54:08 »

Mich persönlich stören Menschen im Stadion die in ihrer Loge hocken und sich nichtmal das Spiel anschauen, während andere Fans keine Karte bekommen, die sonst immer da sind. In der Mehrzahl sind die Menschen, die Emotionen im Stadion sehen wollen, die ihr Team mit allen Mitteln unterstützen und den Sport auch ausserhalb der 90 Minuten leben.

Also ich bin keiner, der in der Loge sitzt, will ich auch gar nicht. Aber sind es nicht diese Typen in den Logen, die am meisten dafür blechen? Dadurch kann man doch den anderen Fans Karten zu einem zugegeben nicht mehr ganz fairen Preis, aber zumindest nicht völlig überteuert, anbieten.
Wie sagte Uli H. aus München (ich kann ihn trotzdem nicht leiden):
http://www.youtube.com/watch?v=ry0mKCj9ZR8
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smonan1900

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #174 am: 13.Dezember 2012, 19:00:07 »

Also ich bin keiner, der in der Loge sitzt, will ich auch gar nicht. Aber sind es nicht diese Typen in den Logen, die am meisten dafür blechen? Dadurch kann man doch den anderen Fans Karten zu einem zugegeben nicht mehr ganz fairen Preis, aber zumindest nicht völlig überteuert, anbieten.

Da kann ich nichts für, dass sie diese aberwitzigen Preise bezahlen. Sie dürfen ja gerne Fussball schauen (!) wie jeder andere Mensch auch, brauchen werde ich sie dennoch gewiss nicht. Die Finanzblase des Fussballs ist doch schon viel zu groß und wird auch in naher Zukunft platzen, dann sinken meiner Hoffnung nach auch wieder die Preis für Spieler, Stadionplätze und Werbung.

Zu dem Thema noch ein wenig Satire: http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/abgeblogged/glosse-chaoten-business-seats-114652592--spt.html
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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #175 am: 13.Dezember 2012, 19:04:30 »

Also ich bin keiner, der in der Loge sitzt, will ich auch gar nicht. Aber sind es nicht diese Typen in den Logen, die am meisten dafür blechen? Dadurch kann man doch den anderen Fans Karten zu einem zugegeben nicht mehr ganz fairen Preis, aber zumindest nicht völlig überteuert, anbieten.

Da kann ich nichts für, dass sie diese aberwitzigen Preise bezahlen. Sie dürfen ja gerne Fussball schauen (!) wie jeder andere Mensch auch, brauchen werde ich sie dennoch gewiss nicht. Die Finanzblase des Fussballs ist doch schon viel zu groß und wird auch in naher Zukunft platzen, dann sinken meiner Hoffnung nach auch wieder die Preis für Spieler, Stadionplätze und Werbung.

Zu dem Thema noch ein wenig Satire: http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/abgeblogged/glosse-chaoten-business-seats-114652592--spt.html

Im Moment braucht sie der normale Fan und auch der Ultra schon, wie ist das mit dem Spruch 'Kein Zwanni für'n Steher'? Das ist doch nur möglich, wenn man bei den teueren Plätzen, z.B. den Logen abkassiert. Ob das überteuert ist oder nicht, ist völlig egal. Mir ist auch egal ob der das Spiel schaut oder sich durchs Buffet frisst. Denn solange die zahlen, kann ich mir meinen Platz leisten. Also brauche ich diese Dödel im Stadion, auch wenn ich sie nicht mag.

EDIT: Zu der platzenden Blase. Soll sie platzen, hab nichts dagegen.
« Letzte Änderung: 13.Dezember 2012, 19:07:02 von Cubano »
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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #176 am: 13.Dezember 2012, 19:08:31 »


Im Moment braucht sie der normale Fan und auch der Ultra schon, wie ist das mit dem Spruch 'Kein Zwanni für'n Steher'? Das ist doch nur möglich, wenn man bei den teueren Plätzen, z.B. den Logen abkassiert. Ob das überteuert ist oder nicht, ist völlig egal. Mir ist auch egal ob der das Spiel schaut oder sich durchs Buffet frisst. Denn solange die zahlen, kann ich mir meinen Platz leisten. Also brauche ich diese Dödel im Stadion.

Ich sehe Ursache und Wirkung ein wenig anders. Die Preise steigen, weil mehr Menschen mit höherem Anspruch an die Unterhaltung am TV und im Stadion Fussball konsumieren möchte. Teurere Spieler, Gehälter, TV Rechte usw. Ich brauche das alles nicht, aber kann im Moment noch zähneknirschend mit alle dem leben. Irgendwann wird aber die Grenze erreicht sein, sowohl finanziell als auch aus der Sicht derjenigen, die dann aus dem Fussball gedrängt werden.

Zitat
EDIT: Zu der platzenden Blase. Soll sie platzen, hab nichts dagegen.

Cheers mate.  :laugh:
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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #177 am: 13.Dezember 2012, 19:30:31 »

Für mich gibt es nicht mal einen nachvollziehbaren Grund, weshalb man Bengalos mit ins Stadion nehmen sollte. Kann mir da mal jemand ein paar nennen? Reicht die Atmosphäre sonst nicht aus?  ???

Ja würde mich auch interessieren.
Interessant finde ich auch aus welcher Motivation heraus Pyrotechnik gezündet werden. Bestes Beispiel für agressive Motivation war die riesige schwarze Wolke der Kölner in München, als der FC abgestiegen ist. Solche Aktionen muss man verhindern!
Andererseits kenne ich es aus den USA, wo Bengalos zur Choreo verwendet werden. Das heißt vor dem Spiel, nach einem Tor oder nach dem Spiel. So wird auch das Spiel nicht behindert. Das finde ich persönlich echt stimmungsvoll. Andererseits ist die 'Fankultur' in den USA nicht vergleichbar mit der in Deutschland bzw. Europa.

Es gab da ja auch Pilotprojekte in der Schweiz, bei denen Vereine und Fangruppierungen sich an einen Tisch gesetzt haben und in Folge dessen "geordnete" Pyroshows durchgeführt haben. Da wurden den entsprechenden Leuten, die legal zündeln durften, eigene Areas (wenn ich mich nicht ganz täusche sogar vor dem Block, also auf der Laufbahn des Züricher Letzigrundes) eingerichtet.

In Deutschland gibts halt nicht viele Stadien, wo sowas möglich wäre (Gott sei Dank, denn je näher dran am Spielfeld, desto besser), aber die Idee an sich fand ich nicht schlecht, weil es halt die Zuordnung bzw. Verantwortlichkeit erleichtert, falls doch mal was passieren sollte.
« Letzte Änderung: 13.Dezember 2012, 19:38:24 von Heidelberg »
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dencay

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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #178 am: 13.Dezember 2012, 19:36:17 »

Die Argumentation, dass noch nichts passiert ist, stimmt erstens nicht und zweitens ist dies nicht der Punkt. Muss denn erst etwas passieren, bevor gehandelt wird? Erzählt das bspw. mal einer trauernden Mutter, dessen Kind zu Tode getrampelt wurde weil es sich im Pulk befunden hat.


Ja, es muss immer erst was passieren. Robert Enke muss sich erst das Leben nehmen, damit einige schnallen, was für ein großer Druck im Leben eines Fußballers herrschen kann. Babak Rafati muss erst versuchen, sich das Leben zu nehmen, damit einige merken, wie groß der Druck für Schiedsrichter ist. Ich konnte das ganze Rumgehacke gegen Stark schon nicht nachollziehen und habe mich geweigert, dem zu folgen. Dann nehmen sich viele das für ein paar Wochen zu Herzen, nur um alles wieder zu vergessen. Das ist keine direkte Kritik an den Bengalos oder Ultras, ich meinte hier eher die Gesellschaft. Und ich möchte nicht warten, bis auch im Stadion etwas richtig Schlimmes passiert. Die Idioten machen immer alles kaputt, das ist doch überall so. Andere müssen darunter leiden. Man hätte einfach schon früher gegen diesen Verlauf entgegenwirken müssen, das kam ja nicht alles von heute auf morgen. Schade für die "wahren" Fans, die ihre Teams mit den Bengalos unterstützen wollen und da wirkliche Kunstwerke schaffen.
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Re: Fankultur: Nationalelf vs. Vereinsebene; Ultras vs. Normalos
« Antwort #179 am: 13.Dezember 2012, 19:44:56 »



Es gab da ja auch Pilotprojekte in der Schweiz, bei denen Vereine und Fangruppierungen sich an einen Tisch gesetzt haben und "geordnete" Pyroshows durchgeführt haben. Da wurden den entsprechenden Leuten, die legal zündeln durften, eigene Areas (wenn ich mich nicht ganz täusche sogar vor dem Block, also auf der Laufbahn des Züricher Letzigrundes) eingerichtet.

In deutschland gibts halt nicht viele Stadien, wo sowas möglich wäre (Gott sei Dank, denn näher dran am Spielfeld, desto besser), aber die Idee an sich fand ich nicht schlecht, weil es halt die Zuordnung bzw. Verantwortlichkeit erleichtert, falls doch mal was passieren sollte.

Sowas würde nicht funktionieren. Es würde höchstwahrscheinlich Auflagen der DFL geben wie das die Personen welche Pyros abbrennen dürfen nüchtern sein müssen, einen entsprechenden Kurs über das sichere Abbrennen von Pyros belegen müssen und wahrscheinlich neben einem Feuerwehrmann mit gezückten Feuerlöscher stehen müssen. Somit würde nur eine geringe Anzahl der Ultras legal Pyros abfackeln dürfen, eben diese die nicht alles vom DFB als Angriff auf die Fankultur sehen. Somit hätte weiterhin der Großteil keine Erlaubnis zur Pyrotechnik und würden somit weiterhin illegal ihr Feuerwerk abbrennen wie bisher.
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