Ich war früher oft in England unterwegs, habe viele Spiele dort gesehen und bin auch ganz klar ein Verfechter der dortigen Fankultur - allerdings bekommt man die heutzutage leider nur noch sehr abgeschwächt zu sehen (und hören). Gerade die Kommerzialisierung und die damit einhergehenden Ticketpreise habe schon zu einer Verschiebung innerhalb der Zuschauerschaft gesorgt, die alles andere als spurlos an den Vereinen (oder was auch immer das für Rechtsformen sind) vorübergegangen sind.
Wo man früher am 1. Spieltag der Saison (noch zu Ian Wrights Zeiten) in Highbury noch ein Ticket direkt hinter dem Tor am Spieltag kaufen konnte und 15 Pfund hinlegte, muss man heute für diesen Platz im Emirates locker das Dreifache hinlegen und in anderen Stadien ist es ähnlich. Es gehen jetzt andere Leute ins Stadion, weil es sich viele einfach nicht mehr leisten können (oder wollen) und dennoch bin ich erstaunt, wie hoch der Asso-Faktor mitunter dennoch noch ist.
Selbst wenn Du Dir ein Match in der 5. oder 6. Liga anschaust - unter 10 Pfund geht da gar nix. Wofür?
Es ist schon sinnbildlich, dass früher deutsche Groundhopper in Massen auf die Insel gepilgert sind, um Stimmung zu erleben und heute kommen die Engländer zu uns, weil sie trotz Kosten für den Flug und die Unterkunft häufig noch billiger aus nem Wochenende rauskommen, als wenn sie in England hoppen. Zudem schwärmen sie von den Eintrittspreisen, davon, dass es es alkoholische Getränke im Stadion gibt, sie stehen dürfen und die Stimmung sie an früher in England erinnert.