MeisterTrainerForum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  
Seiten: 1 ... 6 7 [8] 9 10 ... 52   Nach unten

Autor Thema: Ruhe in Frieden...  (Gelesen 218581 mal)

Signor Rossi

  • Researcher
  • Weltstar
  • *****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #140 am: 06.Dezember 2013, 08:57:26 »

RIP, Madiba :'(
Gespeichert

Henningway

  • Co-Admin
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
    • HR Lingerie League
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #141 am: 08.Dezember 2013, 14:03:00 »

Irgendwie auch bezeichnend, dass sich über mehrere Postings über den Tod eines Schauspielers unterhalten wird und eine der größten Persönlichkeiten der letzten hundert Jahre genau zwei Erwähnungen bekommt.  ::)

In diesem Sinne freue ich mich, diesen Mann erlebt haben zu dürfen. Bei Ghandi habe ich es leider nicht geschafft, auch nicht bei Martin Luther King - aber Mandela durfte ich hören und erleben. Danke für den beweis, dass Menschlichkeit und Gewaltlosigkeit Erfolg haben kann.
Gespeichert
Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

Gathering Intel

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #142 am: 08.Dezember 2013, 14:13:21 »

Irgendwie auch bezeichnend, dass sich über mehrere Postings über den Tod eines Schauspielers unterhalten wird und eine der größten Persönlichkeiten der letzten hundert Jahre genau zwei Erwähnungen bekommt.  ::)


Das ist wohl leider so. Ich kenne viele, die nicht einmal wissen, wer er war. Traurig.  :(
Gespeichert
- Arsenal F.C. -
If you think the first 125 years were good...
...we were just warming up!


Ehemals Urban Classic

Signor Rossi

  • Researcher
  • Weltstar
  • *****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #143 am: 08.Dezember 2013, 14:27:11 »

Ja, das ist wirklich traurig, vor allen Dingen, weil Menschen wie Mandela zeigen, wie man den größten Erfolg und die höchte Anerkennung genießt: indem man gewaltfrei Widerstand leistet. Sogar im Fußball fällt mir ein Konflikt ein, bei dem so eine Strategie erfolgversprechend wäre: Fußballfans contra Polizei.
Gespeichert

Don-Muchacho

  • Fussballgott
  • ******
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #144 am: 08.Dezember 2013, 15:34:52 »

Davon ab wurde Mandela aber im Allgemeine Nachrichten Thread auchnoch behandelt.
Gespeichert

Henningway

  • Co-Admin
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
    • HR Lingerie League
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #145 am: 08.Dezember 2013, 19:06:52 »

Gut, das ist mir jetzt nicht aufgefallen.
Gespeichert
Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

White

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #146 am: 08.Dezember 2013, 21:55:50 »

Manchmal ist Schweigen eben auch Gold...
Gespeichert

Heisenberg

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #147 am: 08.Dezember 2013, 22:13:55 »

Genauso war Paul Walker nicht alleine im Auto, aber der andere Typ interessiert nun mal keine Sau. Genau wie die anderen zig tausend Menschen die täglich sterben. Mandela wurde 95, freut mich für ihn, hatte er sich mehr als verdient mit seinem beispiellosen Leben.
Gespeichert

Henningway

  • Co-Admin
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
    • HR Lingerie League
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #148 am: 08.Dezember 2013, 22:20:15 »

Ach, ja. Das allseits beliebte "alle anderen sind unwichtig"-Argument.
Gespeichert
Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

Heisenberg

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #149 am: 08.Dezember 2013, 22:22:47 »

Ach, ja. Das allseits beliebte "alle anderen sind unwichtig"-Argument.

Und nun?!
Gespeichert

Octavianus

  • Administrator
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #150 am: 08.Dezember 2013, 22:29:55 »

Ich mag die Richtung nicht, in die diese Diskussion abzudriften scheint. Ich halte es mit den Römern: De mortuis nil nisi bene (~ Über die Toten nur Gutes).
Gespeichert
Ständig im Einsatz für einen besseren FM und für ein tolles Forum :)

Du hast FRAGEN? Hier gibt es ANTWORTEN rund um den FM!

Henningway

  • Co-Admin
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
    • HR Lingerie League
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #151 am: 08.Dezember 2013, 23:23:45 »

Hm. Ich überlege gerade, welche Befürchtungen Du hast. Im Prinzip geht es ja gar nicht um die Betreffenden selbst, sondern um die Wertigkeit, die sich aus den Beiträgen ergibt oder zu ergeben schien (da ich den "Allgemeine Nachrichten"-Thread nicht mit einbezogen habe). Wirklich gestört hat mich auf meinen Hinweis, Mandela sei wohl nicht wichtig genug, dass man darüber spricht, nur Heisenbergs Antwort, dass man über alle anderen toten auch nicht spricht. Daraus leite ich ab, dass er es nicht für wichtig hält, Mandela zu thematisieren. Dazu von mir nur: ich meinte, dass es irgendwie traurig ist, dass ein Schauspieler (und noch nichtmal ein besonders herausragender á la de Niro o.ä.) ein größeres Thema ist als dieser herausragende Mann der Weltgeschichte. Ich meinte nicht, dass Mandela hier zum Thema gemacht werden soll.

Aber gut, wie so oft wohl ein Kommunikationsproblem und jeder misst Nachrichten ihre eigene Bedeutung zu. :)

Edit @Octa: http://www.youtube.com/watch?v=EELgZJ1C1KQ  ;)
Gespeichert
Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

Heisenberg

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #152 am: 08.Dezember 2013, 23:52:57 »

Also ich finde es schon etwas schräg wie Du hier argumentierst. Erstmal absolut keine Einwände, dass Mandela ein überaus bedeutender Mann war und das sein Leben gewürdigt gehört. Nur sein Tod jetzt, stimmt viele bestimmt nicht unbedingt trauriger als bei anderen Personen. Zumal es bei ihm an der Zeit war. Bei Paul Walker nicht und der war auch kein schlechter Mensch. Ich finde es nicht korrekt hier zu anzuprangern, dass Mandelas Tod hier mehr gewürdigt werden soll. Absolut unsinnig ist dann aber dein "de Niro Argument"! Erkläre mal einem Paul Walker Fan, dass sein Tod nicht so erwähnenswert ist, er wäre ja nicht einmal jemand von der Klasse eines de Niro... Das ist jawohl immernoch subjektiv. (Obwohl ich es genauso sehe...)

Wenn du ableitest, dass ich es nicht für wichtig halte Mandela jetzt zu thematisieren, dann hast du damit nicht Unrecht. Die Menschen, die nicht mitbekommen haben was Mandela für ein Mensch war und was er geleistet hat, denen kann man jetzt auch nicht mehr helfen. Sein Leben würdigen, definitiv. Seinen Tod betrauern? Sorry, da berührt mich der Tod eines 10jährigen mir völlig unbekannten Kindes mehr, als der Tod eines 95jährigen Mannes. Ist nur meine Meinung, muss ja auch niemandem gefallen!

Ich kann die Befürchtungen übrigens auch nicht teilen, wir diskutieren doch nur?! Und despektierlich über die Verstorbenen sprechen tut auch niemand. Sterben müssen wir sowieso alle...  ;)
Gespeichert

Ensimismado

  • Co-Admin
  • Weltstar
  • ******
  • Online Online
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #153 am: 09.Dezember 2013, 00:38:43 »

Kann es sein, dass ihr eventuell haarscharf aneinandervorbeischreibt? Es geht Henningway glaube ich gar nicht darum, um einen Menschen nicht zu trauern oder mehr oder weniger betroffen zu sein, sondern um die Tatsache, dass der eine Tod überraschenderweise mehr thematisiert wird als der andere. Natürlich ist es leicht zu erklären, wieso beispielsweise Walker mehr thematisiert wird als sein Mitfahrer, das sagt ja auch noch nichts über die Betroffenheit oder die Wertigkeit aus, sondern erst einmal nur über die Bekanntheit. Dass aber gerade unter diesem Aspekt betrachtet es einen schon irgendwie aufstoßen kann, dass eine Person wie Walker stärker Thema ist als Mandela, kann ich nachvollziehen. Nicht weil das eine Leben mehr Wert wäre als das andere, sondern weil Mandela tatsächlich wohl mehr Einfluss auf große Teile der Welt genommen hat als es jeder Schauspieler bisher schaffen konnte. Man mag das einfach hinnehmen und sagen: Gut, die individuellen Bezüge vieler Deutsche scheinen stärker zu Walker zu tendieren (der mir namentlich und bewusst zumindest übrigens überhaupt nicht bekannt war) als zu Mandela - who cares? Aber, und da bin ich bei Hemmingway, mich stimmt das auch zumindest sehr bedenklich, weil die Fokussierung auf das Weltgeschehen doch damit irgendwie skurille Züge annimmt.

Ich glaube und hoffe übrigens, dass die Diskussion auf der Ebene weitergeführt werden kann, wie ihr sie begonnen habt, somit sollte Octas Befürchtung dann tatsächlich nicht erfüllt werden - denn dann ist das ein durchaus spannendes Thema und für keinen der thematisierten Toten in irgend einer Weise despektierlich.
Gespeichert

Cubano

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #154 am: 09.Dezember 2013, 01:00:38 »

Dass aber gerade unter diesem Aspekt betrachtet es einen schon irgendwie aufstoßen kann, dass eine Person wie Walker stärker Thema ist als Mandela, kann ich nachvollziehen.

Kann ich durchaus nachvollziehen. Für mich erklärt sich das so (ich nehme mich selbst als Beispiel):

Der erste Fast & Furious Film kam 2001 raus, da war ich 11. In den nächsten Jahren kam immer wieder eine Fortsetzung. In diesem Alter konnte ich mit dem Namen Mandela nun wirklich nichts anfangen, was glaube ich auch nichts Schlimmes ist. Jetzt studiere ich und bin mir durchaus bewusst, was Mandela überwunden und geleistet hat. Dass vielen von uns der Name Paul Walker ein Begriff ist, weil diese Filme damals wirklich populär waren, kann man glaube ich keinem vorwerfen. Walker war auch nicht der Überschauspieler, aber i.wie ist man doch mit ihm aufgewachsen. Von Mandela haben die meisten von uns wahrscheinlich das erste Mal im Unterricht gehört, weil man sich mit in diesem Alter nicht für Politik oder das Weltgeschehen interessiert (zumindest ich nicht).
Dass Mandela Wichtigeres geleistet hat als Walker ist unbestritten, aber ich glaube man darf nicht überbewerten, dass viele mehr über Walker schreiben als über Mandela. Ein Problem gibt es nämlich erst, wenn jemand, in meinem Alter Mandela, nicht kennt.

Edit: Kurz noch zum Vergleich. Mandela bekam 1993 den Friedensnobelpreis, da war ich 3. Viele andere hier im Forum wahrscheinlich noch nicht geboren. 2001 (da kam der erste F&F-Film) wusste ich vom Friedensnobelpreis auch noch nichts (verstanden hätte ich es wahrscheinlich auch nicht :P ).
 
« Letzte Änderung: 09.Dezember 2013, 01:05:13 von Cubano »
Gespeichert
Fußball? Das ist Liebe, fern vom Glück.

Teil von fussballwelt.at

Heisenberg

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #155 am: 09.Dezember 2013, 01:10:53 »

Vielleicht darf man diese Wertigkeit auch gar nicht herleiten. Vielleicht ist Paul Walker auch nur deshalb mehr thematisiert worden, weil sein Tod plötzlich, heftig und unerwartet kam, während der Tod von Mandela lange abzusehen war. Im übrigen nennt sich mein bisheriger Diskussionspartner Henningway und nicht Hemmingway ;)

Seine Intention kann ich durchaus verstehen, Teile seiner Argumentation allerdings absolut nicht (de Niro).

Abgesehen davon...
Der momentane Trend ist doch aber eigentlich echt erbärmlich, als ich mich neulich mal wieder bei FB einloggte, wo ich es leider immernoch nicht geschafft habe mich zu löschen, sah ich bestimmt 10 "RIP Paul Walker Beiträge". Allerdings kam es mir total so vor, als wenn es nur noch darum geht "ICH hab es zuerst gepostet" und fast keine wahre Trauer oder Mitgefühl dabei war. Warum macht man das? Ich meine Paul Walker´s Tod hat mich genauso unberührt gelassen wie Mandelas Tod, zu Walker hatte ich keinen Bezug und bei Mandela war die Zeit einfach gekommen. Wirklich traurig war ich persönlich zuletzt bei James Gandolfini, weil ich den irgendwie unheimlich gerne mochte und weil es einfach noch nicht an der Zeit war. Da habe ich auch an diversen Stellen etwas zu geschrieben, aber so nach dem Motto "ich hab´s zuerst gepostet" finde ich das echt überflüssig und unangebracht. Andere mögen sagen James Gando..wer?! Mich hatte es wirklich betroffen gemacht.

Es ist unbestritten, dass Mandela weit mehr für die Menschheit ( eine eh vollkommen unnötige Rasse von der sich die Erde schleunigst befreien sollte :P ) getan hat als Paul Walker, dennoch würde ich es falsch finden in dem Fall evtl. falsche Trauer vorzuheucheln, nur weil es sich schliesslich "so gehört".
Ich stimme eurem Grundgedanken also durchaus zu, gehe aber scheinbar anders damit um.
Gespeichert

Signor Rossi

  • Researcher
  • Weltstar
  • *****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #156 am: 09.Dezember 2013, 09:30:30 »

Man kann niemand vorschreiben, um wen er wie trauert. Aber es ist irgendwie bezeichnend für unsere Gesellschaft, dass ein toter Schauspieler mehr Anteilnahme erfährt, als jemand wie Mandela.
Gespeichert

Starkstrom_Energie

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #157 am: 09.Dezember 2013, 10:21:36 »

Nelson Mandela hatte ein langes Leben (wenn auch viel zu lange in Haft), seine Errungenschaften werden und wurden ausreichend gewürdigt. Aber ich kannte ihn nicht und bin wohl auch zu jung um wirklich zu erkennen, was er geleistet hat. Ich respektiere ihn, aber sein Tod haut mich nicht vom Hocker. Auch der von Paul Walker interessiert mich nicht extrem (in diesem Fall sogar garnicht).
In Südafrika wird ja derzeit auch mehr der Mensch Mandela gefeiert als sein Tod betrauert. Denn die Leute wissen auch, dass mit 95 Jahren der Tod sehr realistisch war und deshalb konzentriert man sich auf die positiven Seiten.
Gespeichert
HaHoHe, Euer Jürgen!

KalleRiedleIstDerBeste

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #158 am: 09.Dezember 2013, 11:41:20 »

Wirklich traurig war ich persönlich zuletzt bei James Gandolfini, weil ich den irgendwie unheimlich gerne mochte und weil es einfach noch nicht an der Zeit war. Da habe ich auch an diversen Stellen etwas zu geschrieben, aber so nach dem Motto "ich hab´s zuerst gepostet" finde ich das echt überflüssig und unangebracht. Andere mögen sagen James Gando..wer?! Mich hatte es wirklich betroffen gemacht.

Komisch, dass du das schreibst. Bei mir war es genauso. Normalerweise nehme ich Tode still zur Kenntnis. Aber als ich im Zug saß und gelesen habe, dass Gandolfini gestorben ist, war ich kurzzeitig wie gelähmt und habe gespürt, wie mein Herz gepocht hat. Das war ein seltsamer Moment, weil ich weder mit dem Tod von ihm gerechnet habe, noch mit meiner Reaktion darauf. Ich kannte Gandolfini hauptsächlich von seiner Rolle als Toni Soprano. Als Privat-Menschen habe ich ihn nie erlebt, daher habe ich sein Gesicht mit dieser Rolle und deren Charakter-Eigenschaften verknüpft. Mir hat die Serie Sopranos sehr gut gefallen, aber sie hat bekanntlich ein offenes Ende. Ich fand das Ende der Serie sehr intensiv und aufreibend, weil es soviel Interpretationsspielraum lässt. Als Gandolfini gestorben ist war das für mich, als wäre Toni Soprano gestorben und als ob unter die Sopranos damit ein endgültiger Schlussstrich gezogen würde.

Ich könnte mir vorstellen, dass das seltsam anmutet, dass ich Gandolfini hier rein mit seiner Rolle verknüpfe und mich quasi weniger der Tod von Gandolfini, sondern vielmehr der Tod von Toni Soprano "erwischt" hat. Ich betrachte das aber als Zeichen, welche Wirkung Schauspieler auf mich haben, wie emotionalisierend Fernsehen sein kann und wie stark die Erinnerungen an Filme und Serien in mir verwurzelt sind. Ich nehme an, dass der Tod von Paul Walker bei seinen Fans oder zumindest Leuten, die Fast and the Furious mochten eine ähnliche Reaktion ausgelöst hat, die sich durch den unnatürlichen Tod und die tragische Ironie (ausgerechnet) des Auto-Unfalls noch verstärkt hat. Walker hat einige Menschen auf einer emotionalen Ebene persönlich berührt. Das Wirken von Mandela - so empfinde ich das zumindest - ist weit weg.

Postings ohne emotionalen Charakter wie die, die als Beispiel bei Facebook genannt werden, halte ich wiederum für den Wunsch von Internet-Nutzern, etwas Interessantes, Aufregendes als erster mitzuteilen. Wenn wir ganz brutal vom Nachrichtenwert der beiden Meldungen sprechen, an dem sich auch Medien orientieren, dann ist der Tod von Walker berichtenswerter, als der Tod von Mandela. Ich bin daher nicht verwundert, dass es Menschen gibt, die die Meldung des Todes von Walker für aufregender halten und diese eher teilen wollen, als die Meldung des natürlichen Todes von Mandela. Wäre eigentlich mal ein interessanter Untersuchungs-Gegenstand, wieviel Aufmerksamkeit die jeweiligen Tode in den Medien erfahren haben. Daraus ließe sich in meinen Augen dann eher ein Rückschluss auf das Interesse der Gesamt-Gesellschaft ziehen.

Wobei ich gerade bei Mandela bei Kommilitonen bemerke, dass da ein ähnliches Phänomen eintritt. Es scheint jetzt irgendwie zum guten Ton bei künftigen Akademikern zu gehören, über den Tod von Mandela zu "trauern". Dabei finde ich, dass dieses öffentliche Trauern immer ein Gschmäckle hat und sich echte Anerkennung für die Leistung eines Menschen in der Auseinandersetzung mit seinem Schaffen äußert.
« Letzte Änderung: 09.Dezember 2013, 11:48:00 von KalleRiedleIstDerBeste »
Gespeichert
- Je später die Saison desto zweiter Schalke -

elber_makaay

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Ruhe in Frieden...
« Antwort #159 am: 09.Dezember 2013, 11:44:39 »

Selten hier so viele dumme Posts gelesen.

Walker starb an einem Autounfall. Diese Tatsache und die damit zusammenhängende Ironie wurden hier hauptsächlich behandelt. Außerdem ist Walker sechs Tage vor Mandela verstorben. Bevor sich also Posts, die Mandelas Tod behandeln, hätten angesammelt werden können, kam auch schon "wie wenig hier über diesen Verlust getrauert wird". Da hat doch keiner Lust mehr dazu was beizutragen.

Aber es ist irgendwie bezeichnend für unsere Gesellschaft, dass ein toter Schauspieler mehr Anteilnahme erfährt, als jemand wie Mandela.

Falsch. Es sind solche 08/15 Klugscheißer Aussagen, die bezeichnend für die heutige Gesellschaft sind. Heutzutage hält sich nämlich im Internet jeder Zweite für eine Art Pseudo-Soziologen, der dazu berufen ist den Verfall der Gesellschaft anzuprangern. Außerdem hat diese Aussage 0 Inhalt. Haben Leute vor 50 Jahren nicht über den Tod von Marilyn Monroe getrauert? Gab es keine Selbstmordwellen als Elvis vor ~30 Jahren starb? Entertainer haben einfach einen viel größeren Einfluss auf das Leben der meisten Menschen, als Politiker, egal wie bedeutend sie waren. Oder kennt ihr Leute mit Michail Gorbatschow Poster an der Wand?

Dazu von mir nur: ich meinte, dass es irgendwie traurig ist, dass ein Schauspieler (und noch nichtmal ein besonders herausragender á la de Niro o.ä.) ;)

Das fand ich auch Klasse. Es geht nicht darum, wie gut die schauspielerische Leistung war, sondern, dass ein Mensch gestorben ist. Walker und seine Filme genossen außerdem einen enormen Bekanntheitsgrad bei den 15-30 Jährigen, also den Großteil der Internet Community. Da ist diese Resonanz doch nicht verwunderlich. Frag doch mal auf der Straße, wer "Deer Hunter" gesehen hat und wer einen Teil aus der "F&F" Reihe. Ich werde irgendwann mal über den Tod eines De Niros oder Pacinos trauern, meine Kinder werden kaum mal mehr wissen wer das war.
Gespeichert
"Ein dicke Kuss von die Trainer von die Meister"

Louis Van Gaal / Trainer FCB 2009-2011
Seiten: 1 ... 6 7 [8] 9 10 ... 52   Nach oben