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Autor Thema: Zwei Fäuste gegen Remscheid  (Gelesen 156669 mal)

Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #260 am: 19.Juni 2013, 10:02:11 »

Wir müssen mal wieder dreifach punkten. Zwar haben wir einen komfortablen Vorsprung von achtzehn Punkten (und siebenundvierzig Toren), aber wir müssen unser Glück ja nicht herausfordern. Immerhin sind noch zwölf Spieltage zu spielen und ich würde eigentlich gerne die letzten Spieltage zur Saisonvorbereitung nutzen.

FC Remscheid (1.) – 1.FC Heidenheim (19.)

Röntgenstadion, Zuschauer: 3.723

Leandro ist nach seiner Verletzung wieder dabei und rückt sofort in die Startelf. Sonst bleibt alles ähnlich. Stoller zeigt keine guten Trainingsleistungen und rückt daher zurück, Zeitz bekommt mal wieder eine Chance.

Kessler – Zimmermann, Corstjens, Kotysch, Dang Khoa – Zeitz – Tolga Cigerci, Juca – Rausch, John – Leandro

„Liebes Publikum, begrüßen Sie mit uns Michel Vonk, den Manager von FC Den Bosch!“, tönt Björn Kreils Stimme aus den Stadionlautsprechern. Ich frage Opdam, ob wir gerade Berufsbildungstage haben. Warum sonst sollte hier ein Vertreter einer Betriebsmannschaft einer Elektronikmarke persönlich begrüßt werden?! Ich drehe mich um und winke freundlich.
Das Spiel selbst – ich verlangte einen klaren Sieg – verläuft wie geünscht. Schnelle Tore lassen über den Ausgang keine Zweifel aufkommen. Am Ende gewinnen wir 4:0, müssen allerdings eine Verletzung von Manuel Zeitz verklraften.

1:0 Rubén Pérez (27.)
2:0 Leandro (40.)
3:0 Rausch (70.)
4:0 Nijholt (80.)

Schlechte Nachrichten für Manuel Zeitz: er fällt mit gebrochenem Fuß für fünf Monate aus, also für den Rest der Saison.

Am Tage nach dem Spiel gebe ich allen Spielern frei, damit ich mir das U19-Pokal-Viertelfinale gegen die Jugend des FC Bayern München ansehen kann.
  Aus für mich völlig unerfindlichen Gründen verzichtet Opdam außer auf Vaclav Novak auf sämtliche A-Team-Spieler wie Rausch und Stein, außerdem aber auch auf die besten Spieler der aktuellen Saison: Zimmermann, Neubarth und Novotny. Ich frage mich, was das zu bedeuten hat? Dann bringt er in der Halbzeit Lamertz für Hentschel – den einzigen Spieler, der gute Leistung gebracht hat! Entsprechend gehen wir gegen die sowieso schon sehr starken Bayern unter. Am Ende heißt das Ergebnis 4:0 durch zwei Abstauber und zwei direkte Freistöße bei jeweils einer klaren Torchance. Zwar sagt die Presse, das Ergebnis sei zu erwarten gewesen, jedoch meine ich, dass Opdam das Spiel hergeschenkt hat!

Sonnenhof Großaspach unterliegt im Sonntagsspiel dem Tabellensiebzehnten SV Sandhausen mit 2:1. Idioten.

Es scheint die Zeit der Nörgler zu sein. Nacheinander beschweren sich L’Hostis, Choupo-Moting und Lüthi und beschweren sich über zu geringe Einsatzzeiten. Choupo-Moting geht ohnehin zum Ende  der Saison, Lüthi und L’Hostis muss ich mir warm halten.
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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #261 am: 19.Juni 2013, 10:14:40 »

Fortuna Köln (16.) – FC Remscheid (1.)

Südstadion

Das Team muss erneut umgestellt werden, vor allem, da Zimmermann Gelb-gesperrt ist. Für ihn spielt, wie gefordert, Lüthi hinten rechts. Stoller übernimmt den Part des defensiven Mittelfeldspielers.

Kessler – Lüthi, Corstjens, Kotysch, Dang Khoa – Stoller – Cigerci, Juca – Rausch, John – Leandro

Ich habe eine neue App auf dem Handy, ein kleines Fußballspiel. Ich vertreibe mir so die Zeit bis zum Anpfiff. Die Jungs machen sich warm, die Stimmung im Stadion ist, naja... nicht existent. Irgendwann steht Opdam neben mir auf und geht. Ich rufe ihm hinterher, er dürfe seinen Arbeitsplatz nicht ohne Erlaubnis seines Arbeitgebers verlassen, aber ich stelle fest, dass alle gehen. Die Spieler auch. Nanu? Der Schiri geht an mir vorbei und ich halte ihn auf.
"Du, da, Mann in Schwarz. Wat is hier los?"
"Herr Way, bitte nehmen Sie ihre Hand weg!"
Ich ziehe die Hand zurück und muss mit dem Schiedsrichter Schritt halten, er geht einfach weiter.
"Gut, gut, aber wat is jetz hier? Spielabbruch?"
"Nein."
"Nein? Wat denn dann?"
Der Mann blickt mich kurz zweifelnd an und sagt dann über die Schulter: "Das Spiel ist aus, mein Herr."
Ich bleibe stehen. Echt jetzt?
Zum Glück hat Köln eine kleine Anzeigetafel. 0:0. Na toll

Sonnenhof Gorßaspach verliert gegen Babelsberg 0:3, Babelsberg ist damit der neue Verfolger und löst den Sonnenhof ab. Idioten.

Barry Opdam ist als Jugendtrainer jetzt nicht unbedingt eine Granate. Erst verspielt er leichtfertig gegen die Bayern das Weiterkommen im U19-Pokal, jetzt stellt er im Ligaspiel gegen Rossbach-Wied die Jugend-Trialisten auf und verzichtet erneut auf etablierte Kräfte. Zum Glück geht das Spiel trotzdem mit 2:1 an uns und wir bleiben der U19 des BVB auf den Fersen. Wir sind nur ein Punkt dahinter und können noch Meister werden. Ich denke, ich sollte das selbst in die hand nehmen.

Mal abgesehen von der Pfeife Opdam habe ich einen recht guten jungen Spieler bei den kandidaten dabei: Tim Langerbein, gebürtiger Wuppertaler, aber ansonsten ganz gut.




Ich halte Opdam, der im Gang an mir vorbei läuft, am Arm fest.
  „Hömma, Käseschnitte, ab sofort manage ich die U19.“
  Opdam schaut mich an und zieht dann die Stirn kraus.
  „Na, und, Trainer?“, fragt er leicht irritiert.
Ich ziehe ebenfalls die Stirn kraus. Und bin ebenfalls leicht irritiert.
  „Meinst Du nicht, Du solltest das wissen?“
  „Aber warum denn?“, fragt er überrascht.
  „Ähm…“ Sollte der Mann wirklich so gleichgültig sein?
  „Ähm, ja. Ich dachte, Du solltest über das Mehr an Freizeit Bescheid wissen.“
Opdam schüttelt langsam den Kopf. „Wieso sollte ich jetzt mehr Freizeit haben?“
  „Hallo? Wat is mit Deine Molke? Musst Du mal den Lab wechseln, oder was?“ Man merkt wohl, ich werde etwas ungehalten. Opdam schüttelt jetzt allerdings heftiger den Kopf.
  „Keine Ahnung, was Sie haben, Herr Way. Für die U19 bin ich ja gar nicht zuständig.“
  „Hehe, klar!“, blaffe ich. „Wer sonst, etwa Bestler? Pffff.“
Opdam nickt jetzt. „Ja, Herr Way. Genau der. Wie von Ihnen angeordnet.“
Ich zucke etwas zurück. „Warum sollte ich einer Nulpe wie Bestler die Kontrolle über die U19 geben?“
  „Keine Ahnung.“, sagt Opdam und zuckt mit den Schultern. „Das hat hier so niemand wirklich verstanden.“
  Einige Augenblicke schauen wir uns an. Dann nicke ich kurz.
  „Gut, Opdam. Weitermachen. Und sagen Sie Bestler, er braucht von nun an nix mehr mit der U19 machen.“
  Ich drehe mich um und gehe, mit dem guten Gefühl, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Auf einer PK fragt Journalist Jörg Kovac mich, ob ich auch glaube, Sonnenhof Großaspach könnte dieses Jahr aufsteigen.
  „Herr Kovac, wissen Sie, wie die zuletzt immer gespielt haben?“
Kovac nickt. „Allerdings, nicht besonders gut. Eine kleine Schwächephase.“
  „Richtig. Sie waren Verfolger, jetzt hängen sie hinten dran. Sie haben immer genau dann Punkte liegen lassen, wenn wir auch Punkte haben liegen lassen. Und Sie sind Remscheider wie ich, sie wissen, wie wir hier solche Teams nennen?“
  „Idioten?!“
  „Korrekt. Idioten.“

Und noch eine schlechte Nachricht: Novak kann sich nicht einleben. Das ist jetzt allerdings übel, aber im Hinblick auf die nächste Saison gönne ich ihm ein paar Wochen Heimaturlaub.
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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #262 am: 19.Juni 2013, 11:03:12 »

Gegen Wehen Wiesbaden muss ich wieder siegen, das ist ehernes Gesetz.

FC Remscheid (1.) – SV Wehen Wiesbaden (12.)


Röntgenstadion

Kessler – Lüthi, Corstjens, Kotysch, Tajeddine – Zimmermann – Cigerci, Rubén Pérez – Rausch, John – Leandro

„Freunde.“, beginne ich die Ansprache vor dem Spiel. „Der Verein nennt sich selbst ‚Wehen‘. Wie ihr wisst, erzählt man sich, dass ‚Wehen‘ der Zustand ist, wenn Frau mit breite Beine im Krankenhaus aufm Tisch liegt und so’n kleinen Furzer ausscheißt. Also, kurzum: die schreit dabei. Muss wehtun, woher vermutlich der Name kommt.“
Gemurmel. Das Team hat davon also schon gehört.
„Das also“, fahre ich mit lauterer Stimme fort, „ist unsere Taktik: wir sorgen dafür, dass diese Menschen heute Abend heimfahren und das Gefühl hatten, 90 Minuten Wehen gespürt zu haben. Und wenn sie nachsehen, stellen sie fest, dass sie alle Vaginas haben. Mädchen!“
Ich klatsche in die Hände, reisse die Tür auf und zeige auf das Türschild.
Früher stand da mal „Heimmannschaft“.
Jetzt steht da:

„So, Männers. Spielt gynäkologisch! Auf, auf!!“

Damit habe ich sie wohl überfordert. Mit chirurgischer Präzision treiben Sie den Ball in den Wiesbadener Strafraum, kommen aber nicht zum Abschluß. So endet das Spiel 1:1.

1:0 Rausch (9.)
1:1 Book (80.)

Ich lasse das Team nach dem Abpfiff wissen, dass das nicht in Ordnung geht. Ich habe den klaren Eindruck, man lässt sich hängen. Die Reaktionen sind allesamt positiv. Hoffen wir, dass das so bleibt.

Babelsberg, mein erster Verfolger, verliert daheim 1:3 gegen Paderborn. Idioten.

Der Kicker interviewt Lothar Rausch am Tage nach dem Spiel.
Kicker: „Man munkelt, es sei laut geworden in der Kabine, können Sie das bestätigen, Herr Rausch?“
Rausch: „Aber ja, ja! Herr Way ist ganz schön ungemütlich geworden. Er hat laut gesprochen, so, wie Mama, wenn ich mal wieder einen Schmutzfleck in ihre Spitzenserviette gemacht habe.“
Kicker: „Was genau hat Way den Spielern vorgeworfen?“
Rausch: „Vor allem, dass wir nicht gut genug gespielt haben. Mir selbst hat er ganz laut gesagt, dass er unzufrieden ist.“
Kicker: „Die Meldungen lauten, er wäre unflätig geworden?“
Rausch: „Nein, also, ich weiß nicht. Er hat geschimpft. So wie Onkel Alfred, wenn wir Kinder an seinen Schnaps gegangen sind. Aber laut eben. Onkel Alfred war auch immer laut. Und so war Herr Way auch. Wie Onkel Alfred.“
Kicker: „Können Sie das präzisieren?“
Rausch: Herr Way hat sich beklagt, dass wir diese Spiele gewinnen müssen, wenn wir aufsteigen wollen. Er hat wohl gemeint, dass wir besser sein müssen.“

Mein Debüt als U19-Trainer endet mit einem 1:5-Auswärtssieg gegen Waldgiermes. Vier Tore schossen wir, nachdem ich von der einzig einstudierten 4-4-2-Taktik auf 4-2-3-1 umgestellt habe.

Ich habe mich zuletzt doch von den Leistungen von Aziz Tajeddine überzeugen lassen, er bekommt einen neuen Vertrag.
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #263 am: 20.Juni 2013, 11:03:36 »

So ich hab mich gestern Abend und heute vormittag durch die Story gelesen und hab mich wirklich köstlich amüsiert.

Also die Kabinenansprache mit der F-Jugend war der Hammer. Ich hab mich zerkugelt vor lachen zum verwundern meiner Arbeitskollegen. :D

Einfach erstklassig geschrieben und wie es aussieht geht es hier auch sportlich in die selbe Richtung.

Hoffentlich geht die Story des Herrn Way noch lange weiter! :)

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #264 am: 20.Juni 2013, 13:55:52 »

Wow!  :o Besten Dank! Tolles Lob!  :D

Ich habe aktuell richtig Bock auf die Story. Dein Wunsch sollte also erhört werden. ;)
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #265 am: 20.Juni 2013, 21:12:24 »

Ein schwieriges Auswärtsspiel steht an: Eintracht Braunschweig, Tabellendritter und per Presse sehr aufmüpfig („Remscheid wird hier untergehen.“). Ich daraufhin auch aufmüpfig („Wenn wir untergehen, dann die erst recht.“). Man merkt’s noch heute, in der Grundschule war ich ein gefürchteter Wiederwortegeber!

Eintracht Braunschweig (3.) – FC Remscheid (1.)


Eintracht-Stadion, Zuschauer: 13.849

Kessler – Lüthi, Corstjens, Kotysch, Dang Khoa – Stoller – Tolga Cigerci, Juca – Rausch, John – Leandro

So, dann wollen wir mal Braunschweig putzen. Dass das garantiert klappen wird, dafür ist gesorgt: in Anlehnung an den ersten Trikotsponsor Jägermeister habe ich heimlich selbiges unter die Erfrischungsgetränke der Eintracht gemixt. Später werde ich behaupten, es handelt sich um ein groß angelegtes Komplott. Ja, ja, ich bin wahrlich ein Teufel!
Am Ende siegen wir klar 0:3 und ich habe mir sogar erlaubt, den Ersatzmann Jimmy Roye zu bringen. Wir sind vollkommen überlegen im fremden Haus. Zwei braunschweiger werden bei der Dopingprobe kalt gestellt – was für ein gelungener Abend!!

0:1 Leandro (FE., 6.)
0:2 Leandro (11.)
0:3 Rubén Pérez (43.)


Wermutstropfen: Cigerci fällt mit Leistenzerrung vier Wochen aus.

Babelsberg, der Tabellenzweite, muss im Sonntagsspiel gegen den Neunzehnten Heidenheim ran. Sie spielen 1:1, wodurch der Abstand auf uns auf geschmeidige einundzwanzig Punkte steigt. Idioten.

Verletzungspech aller Orten. Wo es bislang meistens gut austauschbare Spieler getroffen hat, fällt jetzt Thomas Kessler aus für fünf Wochen etwa. L’Hostis wird damit seine Chance bekommen und ich hoffe, er verdrängt dadurch, dass er eigentlich unzufrieden ist.



Sollte das etwa wahr sein?
Von Jörg Kovac

Der Blick, der so gut bekannte Blick auf die Tabelle. Seit vier Jahren lässt der Remscheider ihn wieder gerne schweifen. An den Ursprung des Ganzen, den Trainer und Manager, musste man sich zwar erst gewöhnen, aber schließlich hat uns sein Team doch in den Bann gezogen. Jetzt steht es da, es sind dreißig Spiele gespielt, acht weitere sollen folgen und am morgigen Samstag gastieren die Kickers aus Offenbach. Sollte das Spiel erneut mit einem Remscheider Sieg enden, so stünden 77 Punkte zu Buche. SV Babelsberg heißt der erste Verfolger und er hätte, ebenfalls einen Sieg daheim gegen Fortuna Köln vorausgesetzt, dann 56 Punkte. Kurz überschlagen macht das einen Abstand von 21 Punkten, oder umgerechnet sieben Spielen. Sieben Spiele sind es dann aber nur noch bis zum Ligafinale – und Remscheid hat sagenhafte 39 Tore mehr erzielt als Babelsberg.
Das Gelände an der Wupperstrasse in Remscheid-Lennep ist eigentlich viel zu ruhig dafür, dass morgen Historisches geleistet werden könnte, immerhin der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit perfekte Aufstieg in die Zweite Bundesliga.


Uff. Ohne diesen Artikel hätte ich das gar nicht mitbekommen! Besonders spaßig in diesem Zusammenhang ist der folgende Kommentar von Offenbach-Trainer Uwe Rapolder:


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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #266 am: 20.Juni 2013, 22:07:53 »

FC Remscheid (1.) – Kickers Offenbach (7.)

Röntgenstadion, Zuschauer: 4.631

Das Spiel gegen Offenbach lässt stellt mir einige Fragen. Nicht nur, dass Cigerci und Kessler verletzt fehlen, ich muss außerdem Lothar Rausch, der mit der U19 unterwegs zu einem Freundschaftsspiel ist, ersetzen. Das Team sieht also dann so aus:

L’Hostis – Lüthi, Corstjens, Kotysch, Dang Khoa – Stoller – Rubén Pérez, Juca – Roye, John – Leandro

Ich gehe durch den kurzen Flur. Meine Schritte hallen etwas auf den Steinfließen. Schließlich öffne ich die Kabinentür und betrete den Raum, in dem bereits meine Spieler sitzen. Bedächtig schließe ich die Tür hinter mir und drehe mich um.
„Männers!“ beginne ich und lasse sofort eine kleine, dramatisch wirkende Pause.
„Ich habe Offenbach analysiert. Viel Zeit habe ich reingesteckt, und viel Akribie. Ich weiß jetzt alles, was es über diese Stadt zu wissen gibt. Das waren in der Tat gut investierte dreißig Minuten.“
Wieder eine kleine Pause. Draußen hört man Fangesang.
„Nun, zunächst mal: Offenbach ist eine Messestadt. Was es da alles gibt! Am meisten beeindruckt hat mich die Lederwarenmesse. Leder, Leder, Leder soweit das Auge reicht!“
Während ich diese Worte sage, mache ich Schreitte nach links und rechts, suche den Blickkontakt zu den Spielern.
„Leder, das ist ja die Haut von Tieren, das wisst ihr natürlich. Aber wisst Ihr auch, dass man für das Gerben von Leder Pipi braucht? Oh ja! Staunt nur, meine Täubchen! Pipi!“
Ich lache kurz auf.
„Pipi musste dafür früher extra gesammelt werden in großen Behältern. Und dann, wenn man genug Pipi gesammelt hatte, hat man damit die Haut von Tieren getränkt. Dadurch verschließen sich die Poren und das Leder wird stabil. Mann, was für eine Arbeit…“
Vor mich hinsinnierend schaue ich an die Decke. Der Raum ist still, nur ein paar Räusperer und ein Hüsteln.
Dann rege ich mich wieder.
„Nun, was ich sagen will: egal, was ihr macht, wie ihr es macht, mit wem ihr es macht, wie oft ihr es macht -  die Offenbacher sind in jedem Fall gewöhnt an den Geruch und den Umgang mit Pisse. Man hat ihnen den Griff ins Klo quasi in die Wiege gelegt. Macht sie also glücklich. Macht es ruhig spannend, immerhin steigen wir heute auf.“
Ich blicke einige Sekunden in die Runde.
„So. Tschöö.“
Ich gehe also. Der Aufstieg ruft.

Und wie er das tut. Vollkommen überlegen spielen wir. Die Gästebank besteht übrigens dem Anlass entsprechend aus zwölf nebeneinander aufgestelltn Klosettschüsseln. Ein tolles Bild! Und wie es nutzt: die Kickers sind dermaßen schwach, dass unsere Innenverteidigung sich genötigt fühlt, eine Slapstickeinalge zum besten zu geben. Das Gegentor zum 1:1 ist absolut sehenswert. Glücklicherweise macht Corstjens in der 91. Minute den Siegtreffer.
Aufstieg.
Fuck you Dritte Liga!





« Letzte Änderung: 20.Juni 2013, 22:15:01 von Henningway »
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #267 am: 20.Juni 2013, 22:24:30 »



Aufstieg mit allen Mitteln
von Siggi Samenleiter

Da ist es also eingetreten. Der FC Remscheid steht als erster Aufsteiger in die Zweite Bundesliga fest. Mit einem Zuschauerschnitt knappen 4000 pro Heimspieltag wird dieser Verein das Bergische Land in Deutschlands Zweithöchster Spielklasse vertreten. Der neutrale Zuschauer und Bergische fragt sich natürlich, ob das für die Region tatsächlich von Vorteil ist, wie Manager Way bei seinem Amtsantritt vollmundig propagierte.
Der Bergische und die Region galten von jeher als ehrlich arbeitende, knorrige, bisweilen brüsk auftretende Menschenvertreter, denen Freundschaft über alles geht, auch über kurzfristigen Erfolg. Diese Tugenden kann man beim gebürtigen Remscheider Way nur vereinzelt erkennen, so mindestens das häufig brüske Auftreten. Wie es um die ehrliche Arbeit bestellt ist, muss ebenfalls die Frage gestellt werden, inwiefern sich der Verein diese Tugend auf die Fahnen schreiben kann. Ehrliche Arbeit? Ein kurzer Vergleich: Die Wuppertaler SV Borussia schafft es mit Transferausgaben von exakt Null Euro, in der Dritten Liga den dreizehnten Platz zu halten, nachdem in der Vorsaison erst der Aufstieg geschafft wurde. Sebastian Stachnik ist Topverdiener mit 170.000 Euro pro Jahr, nur acht weitere Spieler verdienen überhaupt über 100.000 Euro jährlich. Im Vergleich dazu sind es beim Nachbar nur drei Spieler, die weniger als 100.000 Euro verdienen, nämlich die Jugendspieler Lang, Tajeddine und Stein. Topverdiener sind Tinga, Zohore, Choupo-Moting, Rubén Pérez und Leandro mit 2,2 Millionen (!). Ein Blick auf die Transfersummen lässt das Blut in den Adern gefrieren: Way hat in der aktuellen Saison 15,75 Millionen Euro für Spieler ausgegeben und exakt Null Euro eingenommen. Der Beweis ist damit erbracht: Geld schießt sehr wohl Tore.
Wir stellen die rethorisch anmutende Frage: wollen wir das in der Region? Wollen wir einen Geldverschleuderer, der Spieler aus aller Herren Länder einkauft, gleichzeitig die Region aber nicht adäquat unterstützt? Wollen wir, dass ein Stadion wie das Röntgenstadion, dessen Zustand wohlwollend als desolat bezeichnet werden kann, das Bergische Land deutschlandweit vertritt und uns ein Gesicht gibt? Wollen wir einen Mann wie Henning Way an den Mikrofonen von Sport1, der ARD, dem WDR und des ZDF sehen, und das wöchentlich?
Wir wollen nicht als Neider darstehen, aber Demut und Heimatverbundenheit dürfen wir einfordern.




G-(FC)R-ANDIOS!!!
Von Jörg Kovac

Zweiundzwanzig Jahre. 1993, um es genauer zu sagen. In diesem Jahr musste der FC Remscheid der Zweiten Liga lebewohl sagen. Die gefallenen Helden dieser Zeit hießen unter anderem Peter Gemein, Carsten Pröpper, Martin Schiermoch, Viktor Bridaitis, Zdenko Kosanovic und André Stocki. Alle diese Spieler sind noch heute in Remscheid bekannt, und wenn diese Namen in die Runde geworfen werden, bekommen die Augen vor allem der älteren Remscheider einen ganz bestimmten Glanz.
Wir können natürlich nicht in die Zukunft sehen. Dennoch wagen wir die Prognose: in zwanzig Jahren werden die Augen derer, die heute den Aufstieg miterlebt haben, ebenfalls glänzen, wenn Namen fallen wie Leandro, Nijholt, Roye, Rausch oder Ola John. Oder wenn der Name Henning Way fällt. Dann wird man sich an einen Mann erinnern, dessen Beharrlichkeit und taktisches Können den Verein zurück auf die Bühne geführt hat, die man damals für so lange Zeit verlassen musste. Natürlich darf man bei aller Euphorie die Rahmenbedingunen – gemeint sind die großzügigen Geldspenden – nicht vergessen. Aber wenn Manchester City und Paris St.Germain sich über Tore und Punkte freuen dürfen, warum sollten wir das dann nicht auch tun?
Der Werdegang des FC Remscheid lässt erzittern: seit dem 29.6.2011 ist Way am Ruder. Seine Erfolgsbilanz: Aufstieg 2012 aus der Landesliga Niederrhein 2, Aufstieg 2013 aus der Niederrheinliga, Aufstieg 2014 aus der Regionalliga West, Aufstieg 2015 aus der Dritten Bundesliga. Stand heute hat Way dabei sage und schreibe ein einziges Spiel verloren, gegen Rot-Weiß Essen, und dreizehn Spiele Unentschieden gespielt. Eine Erfolgsbilanz sondergleichen.
Wir heben die Gläser und trinken auf das Wohl des Vereins – möge es noch lange so fortdauern!


Es sind noch drei Monate hin bis zum Saisonende, also ein guter Zeitpunkt, um neue Verträge auszuhandeln. Den Mitarbeiterstab halte ich weitesgehend bei erhöhten Bezügen, bei den Spielern habe ich mich pro Roye und Nijholt entschieden. Roye verlängert auch für ein Jahr bei deutlich reduziertem Gehalt. Nijholt erweist sich als wesentlich schwierigerer Geschäftspartner. Er will, trotz Backup-Rolle, nicht von seiner 1,3-Millionen-Forderung für das Festgehalt runter. Das zahle ich aber nicht.

Ich bemühe mich indes um Hanno Balitsch, der als Tutor und Backup mit seinen 34 Jahren noch gute Dienste leisten kann. Leider verlangt er eine Schlüsselrolle im Team. Die will ich ihm nicht bieten.

Neururer muss auch wieder was sagen. Ihm gefällt nicht, wie ich meine Spieler zu spielen zwinge, so sein O-Ton. Ich bin aber gnädig, denn irgendwie gefällt mir der Kerl. Also antworte ich, dass er „ein feiner Kerl is mit’n super Fähigkeit für’n Trainer!“

Pascal Stein läuft mir eines Vormittags über den Weg. Während das aufstrebende Talent noch drahtig wirkt, kann man das von den beiden Menschen hinter ihm so gar nicht behaupten: der Mann, den Stein mir als seinen Vater vorstellt, hatz gut und gerne 160 Kilo. Die Frau, die liebe Mama, liegt nur knapp darunter (eine Vorstellung, die im Satzzusammenhang wie auch wohl im wörtlichen Sinne zu verstehen sein dürfte).
Mich amüsiert dieser Anblick der Familie Stein dermaßen, dass ich den kleinen Pacal eine Woche lang aufziehe und immer wieder lauthals „Papa was a rolling stone“ intoniere, wenn ich ihn sehe.
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #268 am: 20.Juni 2013, 22:28:42 »

Das Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen, das wir souverän mit 0:3 gewinnen, ist eigentlich nur aus einem einzigen Aspekt interessant: wegen der Aufstiegstrikots, in denen wir fortan aufzulaufen gedenken!

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #269 am: 20.Juni 2013, 22:29:51 »

Klopf, klopf. Wieder ist es die Tür zu Herzogs Büro, die mir den Weg zu größeren Ehren – vorerst, wie ich hoffe, versperrt. Herzog ruft mich herein. Ich stecke langsam den Kopf durch die Tür und sehe den dicken Präsidenten,wie er mit einem Glas Champagner in einem der beiden Besuchersessel sitzt, die Schuhe ausgezogen hat und genüsslich grinsend zur Decke blickt.
  „Störe ich?“, frage ich vorsichtig und ärgere mich sofort über meine Kriecherei. Der Kerl wird sofort wissen, dass ich was will. Zu meineem Erstaunen aber schmeißt er heiter – und sektlaunig, wie ich vermute – den Koph herum uund winkt mit der Hand fuchtelnd in meine Richtung.
  „Way, Way… komm’ rein, mein Junge!“
  Ich trete langsam durch die Tür und schließe sie leise. Ich registriere Herzogs Feierlaune mit Wohlwollen.
  Herzog, der ausgestreckt in dem Sessel lag, rafft sich auf. Er strahlt mich an und hebt eine Hand in einer bewundernden Geste (nehme ich jedenfalls an).
  „Way – Sie Teufelskerl! Sie fantastischer Teufelskerl! Sie sind… unglaublich!“
  Ich blicke mich kurz um, sehe aber keine Kamera oder andere Besucher. Ich blicke auf die Tischplatte des Schreibtisches und auch des kleinen Beistelltisches bei der Besuchergruppe, aber ich entdecke keine Spuren von weißem Pulver oder sonstiger verdächtiger Stimmungsaufheller.
  „Herr Herzog…?“, frage ich mit leicht zusammen genkiffenen Augen. Irgendwas stimmt da nicht. Der Präsident aber hat sich bereits herum gedreht und aus den Tiefen seitlich des Sessels ein zweites Champagnerglas gezaubert, das er gerade im wahrsten Wortsinne überschäumend eingießt und mir ins Gesicht streckt.
  „Trinken wir, mein Bester, trinken wir. Ein famoser Erfolg!!“
  Ich nehme das Glas und bekleckere mich sprudelnd, als Herzog ohne Vorwarnung sein eigenes Glas gegen meines rammt. Mit einem Zug hat er den Schaumwein verschlungen. Ich entscheide mich zunächst zur Nüchternheit, bevor ich weiß, was hier los ist.
  Herzog rülpst unterdrückt, doch dann entblößt er wieder seine strahlende, wenn auch teilunechte Zahnreihe.
  „Way, dieser Erfolg – dieser Erfolg – katapultiert uns in Höhen, die ich nie zu erreichen erhofft habe. Was für eine Geschichte!“
  „Sie reden vom Aufstieg, nehme ich an?!“, frage ich, nachdem ich mich kurz geräuspert habe. Herzog nickt einmal zackig.
  „Ja, natürlich, auch, auch. Aber der Titel! Ich bin sprachlos!“
  Und ich irritiert. „Titel?“, frage ich ahnungslos. „Wir spielen doch erst in einer Woche.“
  Herzog bricht in prustendes Gelächter aus.
  „Way, Sie wissen noch gar nicht? Nein, also…“ Sein kehliges Lachen verschlingt den Rest des Satzes. Ich bin allerdings immer noch sehr unwissend und beginne, diesen Zustand wenig komisch zu finden.
  „Was sollte ich denn wissen, meinen Sie, Herr Präsident?“
  Den letzten Satzteil nutze ich äußerst selten und äußerst ungern, jedoch verspreche ich mir davon, Herzog wieder zur Vernunft zu bringen.
  Klappt nicht.
  „Titel, Way. Titel! DER Titel.“
  „Ja, bitte? Genauer?“
  Herzog schaut mich an wie ein Kind den Nikolaus.
  „Meister sind wir geworden, Way. Seit gerade steht es fest, dass wir den Meistertitel gewonnen haben. Wir sind die besten. Way – die Besten!!“
  Oh ja, denke ich. Da war was. Ich will mir eben etwas Freude gönnen, da fälltmir ein, weshalb ich eigentlich hierher kam.
  „Herzog, ich würde gerne die Gelegenheit nutzen und unseren just vermehrten Ruhm für ein verbessertes Scouting nutzen. Was halten Sie davon?“
  „Ich finde das großartig. Scouting klingt so professionell. Was aber meinen Sie unter ‚verbessert’? Etwa bessere Scouts?“
  „Nein, eigentlich…“
  „Oder komfortablere Unterkünfte für die Späher?“
  „Nicht doch, ich hätte gerne…“
  „Ein iPad für alle oder ein besserer Laptop? Haben die überhaupt schon sowas?“
  „Ja, ähm… denke ich… aber ich will…“
  „Was es auch ist, Way, mein Guter, mein Lieber – Sie bekommen es!“
  „Ich will… ach, ja?“ Das erstaunt mich jetzt wirklich. Ich nehme mein Sektglas und halte es hoch.
  „Herr Herzog! Gewähren Sie mir, in ganz Europa schouten zu dürfen!“, schmettere ich ihm entgegen.
  Herzog blickt mich unverändert an und sagt mit dem gleichen, grinsenden Gesicht:
  „Außer dieser Bitte.“
  Ich starre zurück und frage tonlos: „Warum nicht?“
  „Wir sind gut aufgestellt und haben schon oft darüber gesprochen.“
  Ich starre weiter, mein Glas erhoben.
  „Kommen Sie schon!“, sagt Herzog aufmunternd. „Hier gibt es was zu feiern! Auf den Verein! Auf Sie!“
  Eben will er mit mir anstossen, da nehme ich mein Glas runter und stelle es auf den Tisch.
  „Nein, willnicht.“, murmele ich zwischen den Zähnen durch.
  „Wie bitte?“, fragt Herzog freundlich. „Was haben Sie gesagt, mein Lieber?“
  „Nichsowichtich.“
  „Ich habe Sie jetzt akustisch nicht verstanden.“
  „Mirvölligschnuppe.“
  „Ach, Way, kommen Sie schon! Sie werden sich doch den Moment des Triumphes nicht kaputt machen lassen wollen!“
  Ich blicke ihn an. „Oh doch!“, presse ich hervor. Und schmolle.
  „Way, bitte. Wir sind Meister, die Sensation, das ganze Land spricht von uns. Und sie möchten lieber nach Kasachstan fahren oder Zypern oder Island?“
  „Allerdings.“
  „Das verstehe wer will, ich jedenfalls nicht.“
  „Das müssen Sie auch nicht!“, belle ich, nur um mich sofort wieder zu beruhigen. „Ich will das so, ich denke schon an nächste Saison und ich bin außerdem dafür verantwortlich!“
  „Das ist Ihr letztes Wort, hm? Sie meinen es ernst?“
  Ich werfe den Kopf nach hinten, um die Decke anzuflehen.
  „Was denn sonst, Mann? Aber trinken Sie ruhig Ihren Sekt weiter, während ich versuche, die letzten guten, günstigen, willigen und ausbaufähigen Spieler zu finden, die die paar Länder hergeben, für die Sie die Spesen bezahlen.“
  Ich drehe mich um, und stapfe zur Tür. Meine Hand schnellt gerade zur Klinke, als ich Laute aus dem Hintergrund vernehme.
  „Way…“
  „Was ist?“ feuere ich zurück.
  „Way, wenn Ihnen das so wichtig ist, dann…“
  Dann?
  „Dann…“
  DANN?
  „Dann… ach, also gut. Scouten Sie halt europaweit.“
  Juchu!!!
  „Danke.“
  Und Abgang. Endlich!!!
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #270 am: 20.Juni 2013, 22:43:13 »

Mein erstes Transferziel stammt noch aus der Prä-kontinentalen Ära: Zsolt Laczkó von Sampdoria Genua, ein Spieler für die komplette linke Seite.




Mein neues Scouting-Terrain wird sofort mit neuen Scouts bepflügt. Graham Brown wird von Nottc County abgeworben, Bob Dowie von den Bristol Rovers.

Bob Dowie berichtet mir sofort von Patrick van Aanholt, der vertragslos ist du von vielen Clubs, unter anderem Celtic Glasgow, umworben ist. Ich biete mal mit und schaue, ob er sich für mich entscheidet.

Meine nächsten Transfers sind hoffnungsvolle Jugendspielertalente, die zur neuen Saison kommen.

Laczkó sagt zu. Sehr schön. Damit haben wir die größte Baustelle, die linke Seite, vorerst entschärft.

Thorsten Gutzeit ist Trainer meines kommenden Gegners Holstein Kiel. Und scheinbar mag er mich nicht, so lässt er jedenfalls journalistisch verlautbaren. Ich lobe im Gegenzug seine gute Menschenkenntnis und erwähne, ich würde Typen wie mich auch nicht leiden können.

Och, jetzt will van Aanholt tatsächlich bei mir spielen?! Tja, hm. Damit habe ich für links dann recht viele Spieler, nämlich Dang Khoa, Laczkó und eben van Aanholt. Tajeddine wartet ebenfalls im Hintergrund. Doppelbesetzung ist allerdings gut, deshalb schlage ich zu.

Einen Tag später treffe ich einen dunkelhäutigen, kraushaarigen Mann auf dem Trainingsgelände, der mit Ola John rege auf Niederländisch palavert. Ich werde sehr wütend und schreie rum, wer um alles in der Welt einen Scout oder Agenten oder Abgesandten eines anderen Clubs auf mein Trainingsgelände gelassen hat. Juri kommt schnell herbei und kümmert sich um den Schwatten, der wild gestikulierend im Schwitzkasten abtransportiert wird. Ich sehe dem Schauspiel wohlwollend zu, als jemand an meinem Ärmel zupft. Es ist Ola John.
  „Trainer?! Warum wird Mann weggetraagen?“
  „Ein feindlicher Vertreter hat hier nichts verloren, Ola. Was wollte er von Dir?“
John zuckt die Schultern. „Conversation, Trainer. Bekannt maache. Fruindsaaft schlieesse.“
Ich nicke, genau das hatte ich erwartet. „Sieht Du, Ola, so fängt es immer an. Erst schmeicheln sie sich ein, sind nett und erklären Dir, sie hätten nur die besten Absichten. Und am Ende rücken Sie dann mit der Wahrheit raus.“
John denkt einige Augenblicke über meine Worte nach, dann schüttelt er langsam den Kopf.
  „Nee, weiß ich nich. Trainer, ja, Fruindsaft schlieesse ist richtig, oder? Wir sind lange hier.“
  „Wie meinst Du das? Lange?“
John zeigt auf den immer noch zappelnden Mann, der soeben schwungvoll über das Trainingsgeländer geworfen wird.
  „Ja, er. Vertrag bis 2020, hat erzählt.“
Ich drehe mich um und sehe ebenfalls, wie Juri schnell hinterher springt und den Mann wieder in Gewahrsam nimmt.
  „Verstehe ich nicht, Ola. Wieso sollte der einen Vertrag besitzen? Den habe ich noch nie gesehen.“
  „Hat erzählt, spielt jetzt hier. Links hinten, kenne ihn von U21. Guter Spieler.“
  „Was? Wie heißt der denn??“
  „Van Aanholt, Trainer. Du kennst nicht? Hat gesagt, dass…“
  „Au, verdammt. JURI!!“

Wie konnte ich das vergessen?! Als vertragsloser Spieler darf er ja sofort zu mir stoßen, nicht erst zum 1.7.!!
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #271 am: 23.Juni 2013, 11:10:02 »

Also los, erstes Heimspiel als Drittligameister! Es kommt Holstein Kiel. Van Aanholt werde ich gleich von Beginn an spielen lassen, ebenso Zimmermann und Lamertz. Der holländische Linksverteidiger, der nur schlecht Deutsch spricht und versteht, quittiert jede meiner Anweisungen mit wildem Kopfnicken. Er schwitzt auch. Opdam, der übersetzt, legt ihm immer wieder beruhigend den Arm um die Schulter und will ihn wegdrehen, aber van Aanholt reisst sich jedes Mal los und starrt mich weiter mit geweiteten Augen an. Was er nur hat?
Später erfahre ich, dass er Angst hat. Jammerlappen. Aber vielleicht kann ich das für mich ausnützen? Ich werde ihn darauf ansetzen, ein Pfund gebackenen Gouda auf Herzogs Bürostuhl zu verteilen. Während dieser darauf sitzt.

FC Remscheid (1.) – Holstein Kiel (5.)

Röntgenstadion, Zuschauer: 3.421

L’Hostis – Zimmermann, Corstjens, Stoller, van Aanholt – Lamertz – Rubén Peréz, Nijholt – Rausch, John – Leandro

Wie es aussieht, haben meine Kinners den Titel „Meistermannschaft“ schnell verinnerlicht. Anders ist nicht zu erklären, dass wir die Holzbeine 3:1 aus dem Stadion schießen, und das trotz eines vollkommenen Neulings (van Aanholt), der zudem auch noch psychotisch wirkt, und es eines halben, Lamertz, eines Jugendspielers.

1:0 Leandro (16.)
2:0 Rubén Pérez (23.)
3:0 Leandro (31.)
3:1 Striegel (55.)

Nijholt fällt für fünf Wochen mit Rippenbruch aus.

Damit ist der Fall klar: ein Spieler aus der Premier League bettelt darum, dass ich ihn verpflichte. Wir klopfen am „Inner Circle“.

Jedoch sehe ich, dass er gerne aus der Distanz schießt, was in Verbindung mit seiner Distanzschussfähigkeit (11) ein Minusargument darstellt. Kauf abgelehnt.

Wie so oft schon erfahre ich erneut, wie dämlich manche Pressevertreter sind. Auf die Frage, wer denn erster Ersatz für den verletzten Nijholt ist, antworte ich, dass das Juca machen wird – wie schon für den größten Teil der Saison. Daraufhin lacht man mich aus.

SV Sandhausen (16.) – FC Remscheid (1.)

Hardtwaldstadion, Zuschauer: 1.608

Ich lasse mal wieder das Erste Team ran. Die Rekonvaleszenten (Kessler, Tolga Cigerci) bleiben außen vor.

L’Hostis – Lüthi, Costjens, Kotysch, Dang Khoa – Stoller – Rubén Peréz, Juca – Rausch, John – Leandro

Erneut eine saugute Leistung von uns. 1:5 heißt es am Ende und wir sind mehrere Klassen überlegen. Ich bemerke, dass ich (etwa um Minute Vierzig herum) auf der Ban k im Kopf ausrechne, wie lange es noch bis zum Meistertiel in der Ersten Liga dauern wird. Ich komme zu dem Schluß: ganz schön lang. Und dabei habe ich doch ziemlich bescheiden gerechnet, denn ich kalkuliere mit immerhin drei Niederlagen bis dahin. Nee, das muss besser sein, nehme ich mir vor!

0:1 Corstjens (3.)
0:2 Rausch (6.)
0:3 Roj (ET, 14.)
0:4 Rausch (24.)
1:4 Hornig (52.)
1:5 Rausch (64.)

http://www.youtube.com/watch?v=3wF8vi0j6r8

Ich beobachte das Training der Torhüter. Einer sticht besonders raus: Franck L’Hostis. Er fliegt, als ob er Meilen sammelt. Allerdings sieht er irgendwie komisch aus. Sein Mund… Auf die Entfernung von guten zwanzig Metern, die uns trennt, schaut er aus, als ob er ständig schreit, ständig sein Maul offen hat.
Ich gehe mal näher heran.
Gerade hechtet er einem Ball hinterher, der unaufhaltsam Richtung Winkel unterwegs ist. Lothar Rausch hat ihn abgefeuert und dabei laut und sehr spitz gejuchzt. L’Hostis macht zwei Schritte, hebt ab und fliegt. Er fliegt und fliegt und justiert kurz die Fluglage und schwenkt ein und dreht noch eine kleine Platzrunde und senkt die nase ab und – verpasst den Ball. Das Netz schlägt gegen das Eisengestänge und macht dieses typische Geräusch dabei.
„Merde!“, flucht er, noch in der Luft liegend. Dann klatscht er auf dem Boden auf, steht aber sofort wieder. Da sehe ich: sein Mund ist nicht etwa zum Schreien geöffnet. Er lacht. Er lacht und grinst und zwinkert. Das Schwarze, das ich von Weitem wahrnahm, ist tatsächlich Erde und Gras.
Scheinbar grinst er auch bei der Landung.
Als er mich sieht, macht er ein schnelles Zeichen und bricht das Training kurz ab. Er joggt auf mich zu.
„Coatschhhh.“, macht er.
„Nimm ma‘ die Wiese aus’m Maul, Fronck.“, weise ich ihn an. Er wischt sich schnell durch den Mund, scheint aber in seiner Laune nicht gebremst.
„Coach, isch wollte nur frogen, isch ‘abe Anliegen pour ta.“
Ich blicke ihn an. Ich muss mich schon etwas anstrengen, um mir das Lachen zu verkneifen.
„Sprich.“
Franck nickt.
„Oui. So, isch wollte bitten zu nehmen misch von der liste de transferts. Isch will bleiben jetzt in Remschei‘!“
Ich mache ein erfreutes Gesicht. Ja, doch – auf diese Weise löst sich eine Baustelle auf, auch wenn es bedeutet, ein weiteres Jahr Amphibien auf der Wunschspeiseliste vorfinden zu müssen.
„Oh, wirklich. Fronck, toll. Da freue ich mich aber!“ Hüstel.
„Oui, mon entraîneur! Letzte Spiele isch ‘abe immer gespielt und bon, oder nischt? Isch will ‘ier sein in die Team.“
„Ja, gern.“
Franck hebt jetzt aber plötzlich den Zeigefinger.
„Aber!“, sagt er mit deutlicher Stimme, „isch will Numéro Un.“
Ich denke kurz über seine Worte nach. Mir ist natürlich klar, was er meint, aber ich frage dennoch.
„Was meinst Du genau, Fronck?“
„Die Un.“
„Die Nummer Eins? Sorry, Französisch ist normalerweise kein Problem, solange ich nicht dabei sprechen muss.“
„Oui, mon entraîneur. Un.“
„Jetzt verstehe ich: Du meinst die Nummer auf dem Trikot.“ Ich lächle jetzt verständnisvoll und zustimmend. „Die Nummer Eins willst Du?“
„Oui. Isch will sein Eins.“
„Gut, Du bekommst also die Eins. Abgemacht.“
„Aber Monsieur, für lange. Nischt nur versprechen!“
Ich schüttele heftig den Kopf.
„Nein, nein, ich versichere Dir unter Zeugen-“ Ich sehe mich um. Gerade geht ein Spieler an mir vorbei. Ich greife schnell nach seiner trainingsjacke und ziehe ihn zu mir heran.
„Du, wie ist Dein Name?“
Der Mann blickt mich konsterniert an.
„Trainer? Ich bin’s, Jimmy Roye!! Kennst Du mich nicht mehr?“
„Doch, doch!“ Ich wedele ungeduldig mit der Hand. „Also, Jamiro-I-“
„Jimmy Roye!“
„- Schnauze, zuhörn! Ich versichere hiermit unter Zeugen, dass Fronck hier in der nächsten Saison die Nummer eins bekommt. Verstanden? Beide?
Beide nicken. Ich schubse Roye wieder weg. „Gut. Dann ist das klar. Fragen?“
L’Hostis nickt. Roye geht fluchend weg.
Ich reiche Franck die Hand und blicke ihn dann ernst an.
„Du, Fronck?“
„Oui?“
„Du schuldest mir dann noch eine Flasche von die Bier, die soo schön hat geprickelt in mein Bauch-na-belle.“
L’Hostis blickt mich verständnislos an. Dann zwinkere ich ihm zu und gehe.
Ist immer gut, rätselhaft zu bleiben.
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #272 am: 23.Juni 2013, 11:26:06 »

Es folgt das Spiel gegen Osnabrück, nach Pressemitteilungen das „Spiel der Saison“ (das wie vielte eigentlich?). Ich lege bei der Teamauswahl mein Augenmerk aber auf ein Ereignis einen Tag später. Da nämlich kommt es zum Aufeinandertreffen der U19-Teams des BVB und von uns. Sollten wir da gewinnen, erklimmen wir Platz Eins und könnten Meister werden. Ich verzichte also auf möglichst viele Jugendspieler in der Anfangsformation. Desweiteren teste ich eine neue Taktik, ein abgewandeltes 4-2-4 mit einem denfensiven und einem zentralen Mittelfeldspieler, zwei offensiven Flügelspielern, einem offensiven Zielspieler (Zohore) und einem Trequarista (Leandro). Kurioserweise sorgt jedoch der Taktikwechsel dafür, dass meine topeingespielte 4-3-3-Taktik auf das Level einer Neutaktik zurückfällt?!

FC Remscheid (1.) – VfL Osnabrück (4.)

Röntgenstadion, Zuschauer: 5.041

L’Hostis – Zimmermann, Corstjens, Kotysch, Dang Khoa – Stoller, Rubén Peréz – Lüthi, John – Leandro, Zohore

Das Spiel gewinnen wir ziemlich locker mit 3:0. Matthias Zimmermann gelingt dabei ein recht cooles Tor: http://www.youtube.com/watch?v=uG4mBGgXMdg

Kaum wieder beruhigt, begleite ich die U19 in ihr Spiel gegen den BVB in Dortmund. Ich überlasse dem Trainer, Patrick Kirsch, das Feld und setze mich auf die Tribüne. Ich bestelle mir eine Wurst, den Korn habe ich im Flachmann dabei. Ich setze gerade an, da reicht man mir einen Zettel mit der Teamaufstellung: hätte ich es mal selbst gemacht! A-Team-Spieler Lamertz sitzt auf der Bank, Stein, Rausch und Novak sind gar nicht dabei. Gibt’s doch nicht. Ich nehme Wurst und Korn und hetze zum Trainer. Das werde ich nicht zulassen. Wahnsinn, hat so einen geilen Jahrgang und lässt die draußen. Ich fingiere einen wichtigen Telefonanruf seiner Frau und locke Kirsch so weg vom Spielfeld, ändere fix die Aufstelleung und reiche sie ein. Puh, Glück gehabt. Das war in letzter Sekunde.

Ich mache es so:

Schmitt – Adenauer, Marchand, Boyanov, Bäcker – Lamertz – Novotny, Stein – Rausch, Neubarth – Novak

Novak ist noch angeschlagen aus dem Osnabrück-Spiel, aber dennoch soll er ran, mindestens für eine Halbzeit.

Dortmund wird als Riesenfavorit eingeschätzt und tatsächlich sind sie zunächst am Drücker. Dann aber schlägt meine Dritt-Liga-Elite zu: Rausch übernimmt auf der linken Seite einen abgewehrten Eckball, läuft sechzig Meter den Flügel entlang und passt in die Mitte, wo Novak völlig frei die Ecke aussucht und trifft. Wenig später holt sich Novak einen schlampigen Querpass, schießt frei stehend aber weit daneben, genauso wie fünf Minuten später. Ich ärger mich, in der Regel rächt sich so was! Wieder später schießt Rausch nicht ins leere Tor, sondern einen rechts davon stehenden Abwehrspieler an. Marchand, mein Innenverteidiger, macht es dann fast noch spannender und bringt einen Eckball auf das eigene Tor. Nur knapp streicht er vorbei. Dann ist Halbzeit. Ich habe nicht wirklich Grund zum Ärgern. Novak allerdings ist fertig, er muss raus. Novotny spielt ziemlich schlecht und auch er weicht. Es kommen jeweils Topgoalgetter Zimmermann und Karsten Hentschel.
Die zweite Hälfte verläuft ohne Höhepunkte, allerdings scheint sich Zimmermann auch sofort verletzt zu haben. Er spielt erst mal weiter. Dann erlöst mich Lothar Rausch nach einem tollen Steilpass von Karsten Hentschel mit dem 0:2. Dortmund macht es in Person des Starspielers Alexander Barth aber sofort wieder spannend, der einen Ball links ins Tor schießt, von Keeper Schmitt noch abgelenkt. Es war, natürlich, die erste echte Chance der Dortmunder. Eine Minute später lässt sich Bungert laut Ticker theatralisch gegen Boyanov fallen, der daraufhin mit Gelb-Rot vom Platz geht. Stein geht vom Feld, Sirmais kommt für die Innenverteidigung. Allerdings haben erst wir wieder eine gute Chance, die ungenutzt bleibt, Sekunden später trifft Zimmermann nur den Pfosten. Wieder etwas später steht Hentschel alleine vor Keeper Durak, aber der lenkt den Gewaltschuss toll zur Ecke. Ich nutze die Zeit, es sind noch zehn Minuten, für einen weiteren Wechsel: Rausch geht, Zurita kommt. Seit dem Tor hat der BVB keine einzige Chance mehr heraus spielen können, dennoch beordere ich das Team noch weiter in die Defensive. Vier Minuten werden nachgespielt und in Minute 93 kann Schmitt einen strammen Schuß nur nach links prallen lassen, der Nachschuss endet im Toraus. In Minute 94 dann erlöst Neubarth uns (erneut) mit einem Schuß, den Durak nicht festhält und der unter dessen Köper über die Linie rollt. Damit ist Ende – wir führen erstmals die U19-Tabelle an!

Das Spiel bei den Kickers aus Emden endet 0:0. Im Spielverlauf teste ich ein 3-4-3, aber das erscheint mir noch nicht vielversprechend.



Ich versuche, Tinga ein weiteres Jahr zu binden. Er hat durchaus noch die Fähigkeit, als Tutor für meine Jugendspieler nützlich zu sein. Sein Berater verlangt 575.000 € für ein Jahr, jeweils 2300 € pro Einsatz und Tor und eine automatische Verlängerung um ein weiteres Jahr nach 20 Einsätzen. Ich offeriere jeweils 7500 € pro Einsatz und Tor, verdoppele das Handgeld auf 100.000 €, biete ablösefreie Transfers in alle Ligen und nach einigen Verhandlungen 375.000 € Gehalt. Sein Berater bricht ab. Mich interessiert wohl, wo er seine geforderte Summe bekommt.



Die U19-Ligaführung hat der von mir wieder eingesetzte Kirsch gleich wieder verloren mit einem 2:2 gegen Schalke. Dabei musste er sogar glücklich sein, denn der Ausgleich für uns fiel erst in der 92. Minute. Jetzt sind es noch zwei Spiele und der BVB, der gegen Bochum 1:3 gewonnen hat, muss auch noch gegen Schalke ran. Ob da noch was geht?



Ein Jugendspieler aus der Türkei hat meine Aufmerksamkeit erregt: Muharrem Paçaciogullari, 19 Jahre jung, defensives Mittelfeld.



Ich habe schon einige Male mit dem Verein Kasimpasa verhandelt, auch schon mit dem Berater, aber immer ist es an einer Marginalie gescheitert. Jetzt versuche ich es erneut. Ich schicke ein Fax mit einem Gebot. Einige Stunden später stehe ich in einem Gesellschaftsraum, den ich habe einrichten lassen, und trinke einen Cappuccino. Herzog stellt sich neben mich und beginnt mit einer seiner Fantastereien über schönes Spiel, viele Titel, blabla (ich höre schon nach dreißig Sekunden nicht mehr hin, kann aber beschwören, dass das Wort ‚Weltfrieden’ gefallen ist), da kommt Co Barry Opdam mit einem Zettel. Er sieht uns und geht, das Papier in erhobener Hand, auf uns zu.
  „Hier, gerade gefaxt.“
Ich schaue ihn an, dann das, was er in der Hand hält.
  „Was ist es?“, frage ich. Opdam macht ein mürrisches Gesicht.
  „Schon wieder diese Türken. Sie lehnen unser neues Angebot für Paçaciogullari ab.“
  „Verdammte… na, lassen Sie mal sehen.“
Ich greife nach dem Zettel, aber Herzog ist schneller. Mit der Geschmeidigkeit eines Braunbären auf Ritalin hascht er Opdam das Fax aus der Hand. Nicht ohne Bewunderung sehe ich, wie er in der gleichen, fliessenden Bewegung die Lesebrille auf seine Nase setzt.
  „Abgelehnt? So, so, hmhm.“
Ich weiß gar nicht, ob ich erst Opdam oder Herzog ansehen soll. Ich entscheide mich für Opdam. Diese Entscheidung war leider falsch, denn Herzog sagt tatendurstig:
  „Nein, also! Nein! Nicht mit uns. Way, Opdam – aus dem Weg. Ich nehme das in die Hand. Das wäre doch gelacht, ha!“
  Das Schlagen der Türe ist das Letzte, was wir von Herzog vernehmen. Wir sehen uns an.
  „Ich bin mir nicht sicher.“, sagt Opdam nach einigen Augenblicken und kratzt sich hinter dem Ohr. Dann schaut er wieder zur Tür. „Ob ich mich darüber freuen soll.“
  Ich nicke nur leidvoll. Der gleiche Gedanke ist mir auch gekommen.
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #273 am: 23.Juni 2013, 12:22:22 »



Dicker Deutscher klaut türkische Spieler!
von Abderrhahim Büyükodabasi

Sie haben schon welche von ihnen: Özil, Gündogan, Tasci. Angefangen hat alles mit Mustafa Dogan. Und reicht es ihnen? Nein! Sie haben außerdem Götze, Müller, Schürrle, Draxler. Und reicht es Ihnen? Nein!! Sie kommen zu uns und klauen unsere Teppiche, unsere liebevoll gefakten Nikewaren und unsere Nationalgerichte. Und sie klauen Spieler. Eines unserer größten Talente,  Muharrem Paçaciogullari! Weg. Genommen von einem Mann, wie er deutscher nicht sein kann: dick, unflätig, glatzköpfig. Und mit Geld wedelnd. Der junge Muharrem, er ist noch unerfahren. Er weiß nicht, was mit ihm geschieht. Aber warum hat ihn die Familie nicht geschützt? Warum konnte der Verein nichts für ihn tun? Oder wurden sie etwa auch bestochen? Wir beten, Muharrem möge es gut gehen im fernen Land der Reichen!
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #274 am: 23.Juni 2013, 12:24:41 »

Das vorletzte Spiel der Saison führt die Arminia aus Bielefeld in unser Stadion. Ich lasse wieder etwas rotieren und experimentiere mit Rubén Peréz auf der Sechs als tiefer Spielmacher. Cigerci und Stein davor sind einfache zentrale Mittelfeldspieler.

Nach ansehlichem Hin und Her endet es 2:2. Die beste Szene des Spiels gelingt dabei dem Schiri:
94.: Unglaubliche Szene!! Zimmermann erkämpft sich rechts den Ball, spielt auf Rausch. Der sieht Leandro und schickt einen Dreißig-Meter-Pass auf den Brasilianer, der völlig alleine und ohne im Abseits gestaanden zu haben auf Schwabke zugeht. Dennoch ertönt ein Pfiff – der Schiedsrichter beendet das Spiel!!
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #275 am: 23.Juni 2013, 12:25:34 »

Thomas von Heesen, gemeinhin als Erfolgstrainer bekannt (höhö…), gibt zu Protokoll, dass er meinen Spielstil nicht mag. Ich antworte, er solle sich lieber um seinen eigenen Stiel kümmern und dass er offensichtlich an Stielneid leidet.

Grêmio Barueri (Wat??) will Juca haben. Sie bieten 27.000 €, davon 20.000 € als Ratenzahlung über zwanzig Monate. Anfänger. Abgelehnt!

In einem Freundschaftsspiel gegen meine U19 schafft es Dang Khoa, mit Rot vom Platz gestellt zu werden. Das Spiel enedet schließlich 3:1 für das A-Team, allerdings war die U19 überlegen…

Auf dem Weg zum Büro denke ich über kommende Taten nach, als mich eine Stimme aus den gedanken reisst.
„Guten Moooorgen, lieber Trainer!“
Die Worte von Rafael Foster, zuckersüß und lieblich gesäuselt. Seine feste Zahnspange blitzt im Schein der aufgehenden Sonne.
Ich freue mich.
„Mensch – Rafael!!“ Ich gehe zwei Schritte auf ihn zu und umarme ihn herzlich. „Dich habe ich ja lange nicht mehr gesehen!“
Ich lege einen Arm um ihn und wende mich in seine Laufrichtung. Mit dem freien Arm deute ich auf die Fassade der Geschäftsstelle, auf die ich mich wieder zubewege. Foster kommt mit.
„Toll, dass Du mal wieder vorbei schaust“, sage ich und schaue ihn freundlich von der Seite an. „Erzähl – wie geht es Dir? Wie geht es Frau und Kindern?“
„Trainer? Ich…“
„Nein, nicht doch. Sag Henning. Wir brauchen doch nicht mehr so förmlich sein, hehehe!!“
„Nun, Trainer. Henning. Ähm…“
„Was machst Du, mein Bester? Wo wohnst Du denn jetzt?“
Rafael Foster macht ein fragendes Geräusch.
„Na, wo schon? Noch immer hier in Remscheid.“
Ich blicke über die Schulter zu ihm hin und hebe erstaunt die Augenbrauen.
„Ach! Na, sieh an. Remscheid scheint ja doch was für sich zu haben, hm? Und ich dachte immer, Euch Brasilianer zieht es eher an die Copa Cabana! Warum um alles in der Welt hält es Dich hier?!“
„Hen… Trainer! Was reden Sie denn da? Mein Job natürlich!“
Wir gehen gemeinsam an einigen Assistenztrainern vorbei und ich grüße laut. Den letzten Teil von Rafaels Satz konnte ich so nur schlecht verstehen.
„Was denn, Rafael? Entschuldige, das waren Leute aus meinem Stab. Immer freundlich sein, weißt Du? Merke Dir das: sei freundlich auf dem Weg nach oben, denn auf dem Weg nach unten siehst Du sie alle wieder!!“
Rafael Foster blickt sich um und schaut den Trainern hinterher. Ich bemerke, dass er einem von den beiden – Hans-Jörg Butt – ein Zeichen gibt. Ich blicke mich ebenfalls um.
„Kennst Du Hans-Jörg?“
Jetzt bleibt Foster stehen und hält mich am Arm fest.
„Trainer! Natürlich kenne ich Hans-Jörg. Er trainiert mich!“
Ich stutze. Dann schaue ich wieder zu Butt, der hochprofessionell Hütchen auf dem Rasen aufstellt. Ich denke kurz nach.
„Er trainiert Dich? Hm… wird er dafür bezahlt?“
„Natürlich. Nehme ich an.“, antwortet Rafael Foster.
„Komisch. Nebentätigkeiten sollte er mir eigentlich melden. Davon ist mir nichts bekannt. Wo er das Training wohl durchführt?“
„Er macht das hier.“
Ich stutze erneut. „Hier? Wo ‚Hier‘?“
Foster breitet die Arme aus und deutet auf den Platz.
„Na, hier. Remscheid. FC Remscheid.“
Jetzt beginne ich, sauer zu werden.
„Er nutzt unsere – UNSERE – Trainingseinrichtungen? Na, sowas. Darüber werde ich aber noch mit ihm reden.“ Ich blicke wieder in Butts Richtung, der nachwievor Hütchen verteilt. Ich suche schnell nach Sportlern in seiner Nähe, die ich nicht kenne, aber da ist niemand. Dann lächele ich und schüttele den Kopf. Wieder ergreife ich Rafael Fosters Schultern und schaue ihn freundlich an.
„Na, egal. Kümmere ich mich später drum. Jetzt erzähl wirklich erst Mal: was machst Du so? Und warum bist Du uns nicht mal besuchen gekommen, wenn Du schon noch in Remscheid wohnst?“
„Aber Trainer - “
„Ich muss schon sagen, dass mich das etwas traurig macht. Immerhin haben wir hier eine gemeinsame Vergangenheit!“
„Vergangenheit, ja, sicher, aber - “
„Schade, wirklich schade, Rafael. Aber wie sagt man doch noch: aus den Augen, aus dem Sinn.“ Enttäuscht schüttele ich den Kopf. Bedeutet das alles denn gar nichts für den jungen Mann?
„Trainer!“ Rafael Foster macht jetzt einen Schritt zurück. Er schaut verändert aus. Irgendwie… böse.
„Trainer, was soll das? Ich bin doch täglich hier!“
„So! Und warum kommst Du dann nicht mal auf einen Kaffee rauf, hm?“
„Warum? Na, weil… aber das gehört sich doch nicht! Ich bin immer noch Ihr Spieler?“
Ich schaue den Mann an. Die Worte regen irgendwas in mir, aber ich verstehe es nicht und ignoriere es daher.
„Blödsinn, das ist doch alles Ewigkeiten her. Wir spielen jetzt Dritte Liga, weißt Du? Wir sind echt erfolgreich. Und Du, mein Guter, hast gebührenden Anteil daran. Erst durch Deine Leistungen in den unteren Ligen sind wir dahin gekommen, wo wir jetzt stehen, und…“
„NEINEINEIN!!! Ich bin IMMER NOCH IHR SPIELER!“ Rafael Foster macht auf mich jetzt allerdings einen wütenden Eindruck.
Sollte das etwa möglich sein? Ich blicke schnell in mein iPhone. In der Erinnerungs-App finde ich tatsächlich den Eintrag „Foster Vertragsverlängerung“ und ein nebenstehendes Häkchen. Der Eintrag datiert von vor etwa einem Jahr.
Hupps.
Ich blicke wieder den Brasilianer an. Er ist immer noch sehr wütend.
Ich zucke mit den Schultern und wende mich zum Gehen.
„Gut, mein Fehler. Was machst Du dann noch hier? Geh‘ gefälligst trainieren.“
Rafael Foster macht einen Satz und ist wieder neben mir. Ich halte in meinem Schritt jedoch nicht an.
„Trainer, nein! Ich möchte gerne öfter spielen! Deshalb suchte ich das Gespräch.“
„Gute Idee, Rafael. Kommunikation ist alles.“
Foster lächelt.
„Dann stimmen Sie also zu?“
„Nein. Tue ich nicht. Und jetzt geh‘ trainieren.“
Foster bleibt stehen. Ich habe nur noch zwei Schritte und verschwinde durch die getönten Türen im Gebäude.
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #276 am: 23.Juni 2013, 12:30:08 »

Das letzte Spiel der Saison führt uns zum bereits abgestiegenen Team aus Rostock. Ich will die Liga gerne mit einem Sieg beschließen und verzichte daher zunächst auf Experimente.

Hansa Rostock (18.) – FC Remscheid (1.)


L’Hostis – Zimmermann, Corstjens, Kotysch, van Aanholt – Stoller - Rubén Peréz, Juca – Rausch, John – Leandro

Rostock kämpft noch gegen den Abstieg, ist aber völlig ohne Chance. Einen nach dem anderen schenken wir ihnen ein und am Ende gewinnen wir deutlich 0:3. Rostock steigt hingegen ab.

0:1 John (17.)
0:2 Rausch (38.)
0:3 Corstjens (84.)
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #277 am: 23.Juni 2013, 12:48:23 »

Wolfgang Niersbach schaut gepresst fröhlich, als er auf mich zuschreitet. In der hand: ein silberner Pokal.
Als er noch zwei Meter von mir entfernt ist, hebt der die rechte hand zum Handschlag.
Ich strecke ihm beide Hände entgegen. Allerdings drücke ich seine Rechte beiseite und greife mir den Pokal.
Ich wirble herum und zeige dann betont desinteressiert dem wartenden Volk das Konstrukt.
Schwungvoll werfe ich es dann Wouter Corstjens zu, der drei, vier Meter neben mir mit der versammelten Mannschaft wartet. Erst jetzt nehme ich Niersbachs Hand.
„Herr Way, reissen sie sich zusammen!“, zischt dieser durch zusammengepresste Zähne. Professionell, wie er ist, lächelt er immer noch dabei.
Ich nicke ungeduldig, aber verständnisvoll.
„Na, sicher, mein Guter.“
Vielleicht sollte ich den DFB-Boss nicht vergrätzen. Irgendwie wünsche ich mir irgendwann mal den Bundestrainerposten und ich bin eigentlich der Meinung, es gibt niemanden besseren als mich dafür.
„Herr Way, ich gratuliere ihnen und das meine ich auch so. Aber bitte! Benehmen sie sich in der Zweiten Liga! Keine Diffamierungen, keine Beleidigungen und bitte auch keine Statements, die den Sportgeist verletzen.“
Ich ziehe die hand zurück und schaue gekränkt.
„Aber Wolfgang!“
„Für Sie Herr Niersbach!“
„Gut, meientwegen. Herr Niersbach. Seien sie beruhigt. Ich werde unseren Verein gut repräsentieren.“
Niersbach scheint das nicht zu reichen, denn er schüttelt vehement den Kopf.
„Nein, Herr Way! Das reicht nicht. UNS müssen Sie vertreten! Die Zweite Liga wird auch ins Ausland übertragen und wir wollen uns gut präsentieren!“ Er hebt den Finger und will weiter reden, doch ich komme ihm zuvor.
„Verstanden, Herr Niersbach. Verstanden. Lassen Sie mich jetzt feiern? Ja?“ Augenaufschlag, Schmolllippen.
Niersbach nickt knapp und geht.
Ich drehe mich um, um ins Büro zu gehen, als ein Rostocker Vertreter mir gratulieren will. Mit einem „No time for Losers.“ Lasse ich ihn stehen.
Ich bin ja noch nicht in der Zweiten Liga, denke ich mir.

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #278 am: 23.Juni 2013, 14:41:54 »


Heute: Gott (Torhüter des FC Remscheid)

Im Strassenverkehr rege ich mich auf, wenn…
Man nicht erkennt, dass ich vorbei möchte.
Als Bundeskanzler würde ich sofort dafür sorgen, dass…
In jeder Sporthalle ein Bild von mir hängt.
Mein erster Gedanken heute Morgen war…
dass ich bestimmt gut ausgesehen habe, wie ich so im Bett lag.
Ich kann nur schwer Nein sagen, wenn…
Man ein Autogramm und ein Foto von mir haben möchte.
Auf keinen Fall möchte ich in zehn Jahren…
Nicht mehr nach Autogrammen und Fotos gefragt werden.
Den Fernseher schalte ich ab, wenn…
Torhüter aus den ersten drei Ligen gezeigt werden. Dann fühle ich mich so klein.
Wenn ich nicht einschlafen kann, …
Zähle ich verzweifelte Stürmer.
Frauen finden mich klasse, weil …
Weil? Ist das nicht offensichtlich?
Sicher denken viele über mich, …
Dass ich einfach toll bin.
Ich möchte auf gar keinen Fall aussehen wie …
Jemand anderes.
Wenn meine Enkel mich nach meiner Karriere fragen werden, …
Darf ich ihnen nicht alles erzählen. Ich will sie ja nicht einschüchtern.
Wenn ich mit jemandem tauschen müsste, dann mit …
Einer Person, die mit jemandem tauschen müsste, damit ich wieder ich sein kann.
Richtig betrunken war ich zuletzt …
Noch nie. Glaube ich.
Wenn ich Jugendfotos von mir sehe …
Sehe ich, wie sich meine Persönlichkeit schon damals deutlich abgezeichnet hat.
Meine Frau muss mir helfen, wenn …
Ich beidseitige Leistenzerrung habe.
Ich möchte nie (mehr) in meinem Leben nach …
Unten.
Auf der Kirmes gehe ich zuerst …
Ins Spiegelkabinett.
Was ich als nächstes zum Sperrmüll bringe, …
Alte abgestreichelte Fotorahmen, um Platz für neue zu schaffen.
Eine Sache, die ich im Leben nie verstehen werde, ist …
Dass man mich nicht kennen könnte.
Ich habe noch eine offene Rechnung mit …
MasterCard, glaube ich.
Im Kaufhaus gehe ich am liebsten …
Einkaufen.
Wenn’s Zeugnisse gab, …
Habe ich meistens auch eines bekommen.
Wenn ich eine Telefonrechnung bekomme, …
Wundere ich mich nicht, dass sie niedrig ist. Die meisten Menschen rufen mich an, natürlich.
Ich wäre gerne verwandt mit …
Meinem Bruder.
Ich schäme mich, wenn …
Schämen? Nie.
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #279 am: 23.Juni 2013, 14:55:30 »

So viele Unentschieden? Und dann auch noch eins gegen einen Gegner, den es gar nicht gibt? Way raus!
Glückwunsch zum Aufstieg.

Vielleicht sollte ich den DFB-Boss nicht vergrätzen. Irgendwie wünsche ich mir irgendwann mal den Bundestrainerposten und ich bin eigentlich der Meinung, es gibt niemanden besseren als mich dafür.
Nachtragend, wie der DFB ist, hast du deine Chance wohl verspielt. Ich bin mir sicher, dass du bei zukünftigen Bewerbungen nur ausgelacht wirst.
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