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Autor Thema: Zwei Fäuste gegen Remscheid  (Gelesen 156575 mal)

Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #360 am: 24.September 2015, 12:01:02 »

 :laugh:

muss gerade an die Simpsons-Folge mit dem Sandwich denken ;)
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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #361 am: 05.Oktober 2015, 11:37:05 »

Wie oft die Wirklichkeit die Fiktion doch übertrifft - oder zumindest nahe herankommt!  :laugh:

http://www.11freunde.de/video/thorsten-legats-erste-pk-als-trainer
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Prime

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #362 am: 05.Oktober 2015, 13:14:16 »

Legat könnte glatt ein alter Ausbilder beim Bund sein :-)
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#ForçaChape

Starkstrom_Energie

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #363 am: 05.Oktober 2015, 14:30:49 »

Das hat mich gestern bei Zeigler schon sehr zum Lachen gebracht. Legat sollte Komiker werden. ;D
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HaHoHe, Euer Jürgen!

Jarl Varg

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #364 am: 05.Oktober 2015, 15:34:15 »

Zitat
Die Investition von den Spielern wird am Tage geführt. Ich kann in den Köpfen der Spieler eins sagen: Dass sich andere Zeiten in Remscheid ändern.
;D
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Wir haben sie nicht unterschätzt. Sie waren nur viel besser als wir dachten. (Bobby Robson)

DeadCrow

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #365 am: 05.Oktober 2015, 15:41:39 »

Das ist so ein inkohärentes Gefasel, war der als Spieler auch schon so? Zu seiner wirklich aktiven Zeit in Bremen war ich noch ein kleiner Steppke, hab den nur noch so am Rande als Bankdrücker in Erinnerung. Außerdem habe ich die Stadt immer als REMM-scheid ausgesprochen. Ergibt natürlich Sinn es REHM-scheid auszusprechen, da der Konsonant nicht gedoppelt ist. So lernt man selbst aus einem Interview mit Thorsten Legat noch etwas. Großartig. Außer natürlich meine ursprüngliche Aussprache war richtig. Dann ist es noch viel großartiger.
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Starkstrom_Energie

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #366 am: 05.Oktober 2015, 15:56:55 »

Zitat
Ja, also momentan ist die reine Fitnesszulassung der Mannschaft ja auf 70%.

Das ist mein Favorit. :D
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Plumps

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #367 am: 05.Oktober 2015, 16:12:51 »

Zitat
Die Investition von den Spielern wird am Tage geführt. Ich kann in den Köpfen der Spieler eins sagen: Dass sich andere Zeiten in Remscheid ändern.
;D

Fantastisch  ;D Saved my day today  ;D ;D ;D
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"EL MILAGRO"

"Niemand ist eine Insel. Ausser man ist Mauricio Isla"


Vestrivan

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #368 am: 05.Oktober 2015, 17:25:28 »

juhuu, ich glaube es ja nicht, die Story geht weiter   ;D

hab es damals extrem bedauert das plötzlich Funkstille herrschte.

der Legat wäre doch der ideale Fitnesstrainer, oder?  ;)
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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #369 am: 05.Oktober 2015, 18:06:42 »

Ich glaube, den baue ich irgendwie ein :)
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Lumpi

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #370 am: 05.Oktober 2015, 19:16:55 »

Bedauernswert, dieser Thorsten Legat.
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Ja das ist München's große Liebe, Stolz von Giesing, TSV!
An der Grünwalder Straße daheim, SECHZIG MÜNCHEN muss es sein!

Vestrivan

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #371 am: 12.Oktober 2015, 08:07:10 »

kaum freut man sich das es weiter geht kommt die nächste pause  :'(
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Der Baske

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #372 am: 12.Oktober 2015, 12:46:56 »

kaum freut man sich das es weiter geht kommt die nächste pause  :'(


Bitte keine unbeabsichtigten Vergleiche mit Schorsch Happel aka Dings aka Bums ziehen, danke  :P
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Botschafter des Quan!
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Vestrivan

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #373 am: 13.Oktober 2015, 08:25:43 »

kaum freut man sich das es weiter geht kommt die nächste pause  :'(


Bitte keine unbeabsichtigten Vergleiche mit Schorsch Happel aka Dings aka Bums ziehen, danke  :P
Das war kein Vergleich das war ein "ich will mehr davon" :)
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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #374 am: 16.April 2016, 10:00:03 »

Und weiter geht's! :) Vielleicht solltet Ihr, um den Anschluss wiederherzustellen, die letzten fünf Seiten nochmals lesen ;)
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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #375 am: 16.April 2016, 10:19:11 »

„Mein lieber Herr Paul“, begrüßt Herzog den Sportdirektor und legt ihm väterlich die Hand auf die Schulter.
Der Mann betritt mit eicht gebeugtem Kopf das präsidiale Büro. Herzog behält den Händedruck bei und führt ihn in Richtung der dunkelbraunen Ledersitzgruppe, wo er ihm bedeutet Platz zu nehmen.
„Herr Paul, ich bin sehr gespannt auf Ihre Ergebnisse.“
„Herr Präsident, ich…“
Herzog wedelt mit der Hand und schüttelt lächelnd den Kopf.
„Nanu, Herr Paul! Nicht so zurückhaltend!“
Ein locker geschnaubtes Lachen entfährt seinen Nüstern.
„Bitte, setzen sie sich und dann erzählen Sie mir, was Ihre Transfers machen. Und wo ich nur zu unterschreiben brauche!“ ergänzt er lachend.
Paul blickt auf die gläserne Tischplatte. Ein Messingkrug trohnt dort auf einem Häkeldeckchen.
Herzog lässt sich in den Sessel fallen, aus dessen Polstern geräuschvoll Luft entweicht, als ob man eine prall aufgeblasene Luftmatratze öffnet.
„Bevor wir beginnen“, sagt Herzog durch zusammengepresste Zähne – er versucht gerade, sitzend das mächtige Sakko zu öffnen. Der Knopf, der die Plane zusammenhielt, gibt ein Knarzen der Erleichterung von sich.
„Bevor wir also beginnen, lassen sie mich noch einmal kurz einen Überblick über die Transferziele gewinnen. Torwart, Innen- und Außenverteidiger, Flügelspieler, Stürmer. Was haben wir, Herr Paul?“
Paul braucht einige Augenblicke, um sich aus der Starre, in die er abgeglitten ist, zu lösen. Den Blick fest auf den Messingkrug geheftet, greift er neben sich und öffnet seine lederne Aktentasche.
Jeder Griff wirkt langsam, beschwerlich.
Als würde Paul das Unvermeidliche herauszögern wollen.
Schließlich hält er doch einen dunkelblauen Aktenhefter in Händen, der die Aufschrift „Transferziele 2016 – UdSSR“ trägt. Er legt ihn vor sich auf den Tisch und öffnet ihn langsam.
„Herr Herzog, bevor ich mit den Ergebnissen anfange…“
„Nein, nein, Herr Paul. Vorher verschaffen Sie mir einen Überblick über unsere ausgerufenen Ziele. Bitte.“
Die Stimme des Präsidenten bekommt einen leichten ungeduldigen Ton, der Paul offenbar nicht entgeht. Er nicht schnell und blättert die erste Seite um.
„Sicher, Herr Herzog. Verzeihen Sie. Also, ich benenne die Ziele entsprechend ihrer Positionen, beginnend mit dem Torwart. Dort war ihre klare Vorgabe die Verpflichtung von Manuel Neuer. Alternativ benannten Sie Spieler auf dieser Liste.
Paul blättert einige Seiten durch, bis er schließlich das gesuchte Dokument gefunden hat.



„Ja, hier! Herr Herzog, ich habe wirklich versucht, mit den Vereinen in Kontakt zu treten! Wegen den Herren Neuer, Lahm, Kroos und Schweinsteiger habe ich mir wirklich, wirklich ins Zeug gelegt!“
Herzog schaut Paul an. Sein Blick ist noch immer erwartungsvoll, allerdings bildet sich auch eine kleine, aber unverkennbare Stirnfalte.
"Was soll das heißen, mein Lieber? 'Versucht'? Haben Sie niemanden erreicht dort?"
Feixend beugt Herzog sich vor und nimmt sich ein paar Erdnüsse aus einem Schälchen neben dem Krug.
Paul verfolgt die Bewegung mit dem Blick eines Verkehrsünders bei der Polizeikontrolle.
"Naja" beginnt er stockend. "Schon. Doch."
"Ja, und was kam nun dabei heraus? Wann kommen die Berater zu Gesprächen?"
Gerade als Paul nach Worten sucht, beugt sich Herzog ruckartig vor, legt Paul die Hand auf den Oberschenkel und schaut ihn frohlockend an.
"Oder haben Sie etwa schon alles selbst eingetütet?"
Der Blick des Präsidenten - so freundlich, so gutgesinnt, so erwartungsfroh - Paul kann ihn nicht ertragen. Er senkt den Blick. Wieder sucht er nach Worten.
Und wieder rettet ihn eine Unterbrechung, oder zumindest zögert sie das Unvermeidliche heraus.
Eine Bürokraft klopft an die Tür und reicht dem Präsidenten entschuldigend ein Blatt Papier aus dem Faxgerät:



Herzog blickt mit wachsender Irritation auf das Fax. Dann schüttelt er langsam und verständnislos den Kopf.
"Herr Paul?" Er hält dem verängstigten Angestellt das Fax entgegen.
"Was soll das bedeuten? Was haben die Herren des FC Chelsea gegen uns?"
"Nun, ich..." Paul starrt auf das Blatt vor seiner Nase. "Also... Herr Way..."
"Unfassbar!" platzt es aus dem Präsidenten heraus. Das Fax flattert davon, von der urgewaltigen Donnerfaust des Präsidenten in die Luft geschleudert. "Was erlaubt sich dieser Kerl noch alles? Soll das ein Witz sein? Ein Streich vielleicht? Was hat er angestellt?"
"Ich... ich weiß nicht so recht, Herr Präsident."
Herzog schaut Paul an. Die Wut in seinem Gesicht ist echt, aber Paul weiß auch, dass sie nicht ihm gilt. Langsam lüftet sich der Schleier der Versagengsangst im Hirn des Sportdirektors und macht Platz für ein wenig Hoffnung, hier doch noch ungeschoren davon zu kommen.
"Herr Präsident, der Manager hat mir übelst nachgestellt und mich diffamiert!"
Herzog schaut Paul an.
"Jawohl. Das hat er", legt dieser nach und lehnt sich etwas zurück.
Herzog beginnt, leicht den Kopf zu schütteln. Gerade als er Luft holt, um etwas zu erwidern, klopft es an der Tür und erneut kommt die verschüchterte Bürokraft herein. Sie hält ein weiteres Fax in Händen:



Herzog liest das Fax oder besser: er starrt es an. Viel zu lange. Und viel zu deutlich bildet sich eine steile Falte zwischen seinen Augen. Dann zerknüllt er es langsam in seiner Faust, sein Blick aber starrt weiter an die Stelle, wo eben noch das Papier schwebte.
Paul bemerkt erste Anzeichen einer aufsteigenden Panik. Sein Herz pocht und unter dem Hemd und dem Anzug wird es warm und feucht. Sehr feucht.
Unangenehmerweise befindet sich die feuchteste Stelle in seinem Schritt.
Langsam versucht er auf dem Leder (Oh Gott – das Leder!!) herumzurutschen.
„Herr Präsident… Herr Herzog, mein Präsident…“, stammelt er.
Herzog hebt schlagartig die Hand und gebietet Einhalt.
Paul erstarrt.
Der Blick des Präsidenten hat sich noch nicht von der angestammten Ex-Position des Faxblattes gelöst.
Jetzt aber hebt Herzog langsam den Kopf und blickt Paul an. Der Sportdirektor fühlt sich sofort an den Anblick der Spitze von Saurons Turm erinnert.
„Soll das heißen“, bringt Herzog leise und schnaubend hervor, „dass sich die von mir hoch geschätzten Vertreter des FC Bayern München durch uns belästigt fühlen? Belästigt???“
Tobias Paul bemerkt, dass er feststeckt. Er fühlt weder Panik noch Zorn. Er fühlt nichts.
Gar nichts.
Und genau das ist auch die Antwort, die er hervorbringt. Er öffnet langsam den Mund, doch nichts dringt heraus, was mehr als zwei Buchstaben entspricht.
Mehrere Sekunden verharren die beiden Funktionäre in dieser Position. Erst ein Doppelpiepton, der in dieser Spannung wirkt wie eine plötzlich detonierte Granate, löst das Bild.
Beide Männer erschrecken und starren das Faxgerät an, den Verursacher des Tons.
Die dem Ton folgende Aktivität des Gerätes kann Paul nur Gutes abgewinnen. Sie gewährt ihm eine Pause. Er beginnt nachzudenken, aber wie er es auch dreht und wendet, die Situation erweist sich für ihn als überaus nachteilig.
Und sie verbessert sich auch durch das Faxgerät nicht, denn als Herzog mit den Faxen zurückkehrt, muss Paul feststellen: drei weitere Vereine habe ähnlich lautende Befehle geschickt.
Das letzte Fax ist eine Anfrage der Sportbild zu diesen Vorgängen.
Der Präsident liest eben dieses Schreiben mit wutverzerrtem Gesicht. Dann reißt der den Kopf hoch. Der Sportdirektor Tobias Paul wird mit einem Blick bedacht, wie ihn einst Boris Becker-Manager Ion Tiriac in das Rund eines Tennis-Centre Courts entsandte und der, so munkelt man, Becker den einen oder anderen Punkt einbrachte, gewonnen durch vollgeschissene Hosen seiner Gegenspieler.
„Eine Presseanfrage, Paul?“ presst er aus Lippen hervor, die unter diesen Umständen auch ein Vakuum in der Mundhöhle halten würden. „Woher, um alles, was Ihnen in dieser Welt heilig ist, hat die Presse davon erfahren?“
Paul bekommt den letzten Satz nicht mehr wirklich mit. Er fühlt sich, als hätte man ihm einen Sack über den Kopf gestülpt. Sein Gehirnareal, das für das Aufnehmen und Verarbeiten akustischer Signale eingeteilt ist, wurde woanders hin versetzt: ins Zentrum für Verständnis.
Und es beginnt zu verstehen.
Warum man ihn mit den Toptransferzielen betraut hat.
Warum man ihm die direkten Durchwahlen der wichtigsten Vereinsbosse besorgt hat.
Warum man ihm nachdrücklich zum Gang an die Presse geraten hat.
Nein. Nein, denkt er. Nicht ‚man‘. Way.
Es war dieser verdammte Trainer, dieser Ruhrpottprolet, der es schafft, sich innerhalb von Minuten Todfeinde zu schaffen.
Und ihm ist Paul auf den Leim gegangen.
„Paul, ich warte. Aber es dauert nicht mehr lange und…“
„Way!“ platzt Paul hervor und hebt den Kopf in Richtung des Präsidenten.
Dieser hat sich während Pauls Selbsterkenntnis erstaunlich verwandelt. War er gerade noch ein großer Mann mit verhältnismäßig freundlichem und später gequältem Gesichtsausdruck, erinnert er jetzt ganz eindeutig an eine volle Flasche Cola: dunkler Anzug, Kopf und Unterleib – das Hemd ist irgendwann aus dem Hosenbund gerutscht und der nun freilaufende Bauch hat die Chance zur Flucht nach vorn genutzt – rot angelaufen.
„Es war Way, Herr Präsident! Er hat mich dazu animiert, bei diesen Vereinen vorzusprechen und er war es auch, der mir riet, mich gleich darauf an die Presse zu wenden!“
Pauls Stimme überschlägt sich bei dem Wort ‚Presse‘.
Noch nie hat er sich so übers Ohr gehauen gefühlt wie in diesem Moment.
Der Präsident stockt. Dann nickt er langsam und beginnt, auf der Wangeninnenseite zu kauen.
„Way. Natürlich.“
Er wendet sich ab und murmelt weiter vor sich hin. Langsam schreitet er auf das große Fenster zu. Kurz vor der blankgelederten Glasscheibe bleibt er stehen und starrt gedankenverloren hinaus in die Bergische Tristesse aus grauen Wolken, Bindfadenregen und kahlem Baumbewuchs.
Paul schaut ihm hinterher. Er hat das Gefühl gleich zu platzen. Unsicherheit drückt von innen gegen seine Blutgefäße, gegen seine Augen und seine Trommelfelle.
Kaum hatte er seinen Verdacht geäußert, schlugen ihm seine Worte wieder entgegen wie Wellen gegen einen Pier: das alles klingt sehr nach einer Ausrede.
Aber wie hat es Herzog aufgenommen?
Paul windet sich auf dem Ledersofa, das knirschende Geräusche von sich gibt. Endlos lange schaut sich Herzog den bleiernen Himmel an, als hoffe er, darin etwas entdecken zu können.
Dann endlich dreht er sich um und schaut Paul an.
„Way also, sagen Sie, Paul.“
Paul will heftig nicken, kann sich aber noch bremsen. Vorsichtig geworden, versucht er Herzogs Gedanken zu lesen. Aber da ist nichts. Zumindest nichts lesbares. Also nickt er doch, aber langsam.
„Ja, Herr Präsident“, sagt er mit der festesten und überzeugtesten Stimme, der er in dieser Situation zustanden bringen kann.
Herzog blickt Paul an. Sekunden wie Minuten vergehen, aber nach nicht allzu langer Zeit nickt er erneut und atmet tief ein. Er macht so plötzlich, als würde ein Damm brechen, schnelle Schritte hinter seinen Schreibtisch und nimmt in dem großen Sessel Platz.
„Paul“, beginnt er, während er sich das Hemd in die Hose stopft. „Ich muss mich entschuldigen. Das war meine Schuld.“
Paul glaubt nicht richtig zu hören.
„Herr Präsident?“ fragt er ungläubig.
„Ja, doch“, nickt Herzog und schnallt seinen Gürtel wieder zu. „Way, mein lieber Herr Paul, ist eine Urgewalt, ein Nilpferd, wissen sie? Der Mann ist durchdrungen von schlechten Gedanken, der Neid und die Missgunst zerfressen ihn wie ein Tumor. Dass dieser Teufel sie verputzt wie kleine Kinder, hätte ich wissen müssen.“
„Dann sind sie nicht erzürnt, dass ich sie enttäuschte?“
In diesem Satz liegen alle Hoffnung des jungen Sportdirektors und er ist bereit, alles zu erdulden, was ihn in diesem Moment so schwerlich davon abhält, der Mann zu sein, der er sein möchte: ein Macher, ein Entscheider, ein Führer. Ein Mann nach dem Geschmack seines Vorbildes, Herrn Präsident Alexander Herzog. Der Mann, für den er durch das Feuer geht, für den er vollgepinkelte Hosen erträgt. Der Mann, der ihn jetzt milde lächelnd anblickt, der sich leicht zu ihm herüberbeugt und der nun langsam sagt:
„Doch, Paul. Das bin ich.“

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White

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #376 am: 16.April 2016, 10:34:19 »

Ich les es erst später, aber schonmal jetzt: Juhuuu
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #377 am: 16.April 2016, 12:58:35 »

Es geht weiter!!! *imkreislauf*  ;D

doc_moustache

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #378 am: 16.April 2016, 13:11:59 »

Intrigen. Lügen. Bergisches Land. Die Giftspritze aus Rehmscheid ist wieder da!  ;D
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Aktuelle Station: Gennaro Iván Baffi



Storyarchiv: Moustaches Fohlen - Beendet

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #379 am: 16.April 2016, 14:28:14 »

Intrigen. Lügen. Bergisches Land. Die Giftspritze aus Rehmscheid ist wieder da!  ;D

Wie jetzt? Rüdiger Rehm löst ihn ab? ;D :o
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"My Mojito in La Bodeguita, my Daiquiri in El Floridita"

E.Hemingway
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