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Autor Thema: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball  (Gelesen 63172 mal)

DVNO

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #160 am: 12.September 2012, 12:37:52 »

Das Problem ist doch nicht nur auf den Fußball beschränkt. Schon in der Schule trauen sich die Schwulen nicht, sich zu outen. Vielleicht sollte man mal da anfangen das Thema in der Gesellschaft zu "verharmlosen". Sonst wird das auf Generationen nichts.

Wenn man es bei den Kindern nicht verankern kann, dass nichts schlimmes an einem Schwulen ist, dann erst recht nicht bei der groben Masse der Sportfans. Ob das jetzt ärgerlich und traurig oder was auch immer ist, ist ja egal. Das ändert nichts an der Tatsache.

Wieso das? Es gibt doch genügend Beispiele von (sogar prominenten) Menschen, die sich geoutet haben und keinerlei gesellschaftliche Nachteile haben.

Dirk Bach kann gut damit umgehen, ist nach wie vor erfolgreich; Neil Patrick Harris lebt offen homosexuell, spielt aber trotz allem bei How I met your mother Frauenheld Barney; Jim Parsons, der Sheldon in The Big Bang Theory spielt, hat offensichtlich keinerlei Nachteile durch seine Homosexualität. Hape Kerkeling, Jodie Foster, Elton John... Wäre mir neu, dass diese sich oft mit Anfeindungen auseinandersetzen müssen.
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Shakespeare

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #161 am: 12.September 2012, 12:38:08 »

Das Problem ist doch nicht nur auf den Fußball beschränkt. Schon in der Schule trauen sich die Schwulen nicht, sich zu outen. Vielleicht sollte man mal da anfangen das Thema in der Gesellschaft zu "verharmlosen". Sonst wird das auf Generationen nichts.

Wenn man es bei den Kindern nicht verankern kann, dass nichts schlimmes an einem Schwulen ist, dann erst recht nicht bei der groben Masse der Sportfans. Ob das jetzt ärgerlich und traurig oder was auch immer ist, ist ja egal. Das ändert nichts an der Tatsache.
Mit deinem ersten Teil erkennst du meiner Meinung nach ja das Problem richtig, dass homosexuelle Personen leider noch keine allgemeine Akzeptanz in der Gesellschaft haben, aber was mich und wahrscheinlich auch ein paar andere hier stört, ist diese gleichgültige Haltung die du dem gegenüber einnimmst.

Man muss doch nicht diesen Status, wie ja schon geschrieben wurde, einfach akzeptieren. Man kann stattdessen versuchen andere Personen weiter für dieses Thema zu sensibilisieren und gerade in einem derart öffentlichkeitswirksamen Event, wie dem Profifußball, wäre es doch eine wunderbare Methode zu zeigen, dass alle Leute egal welcher sexueller Orientierung gleich viel wert sind und beide Gruppen akzeptiert werden sollten.

Wenn man diese Akzeptanz in den Bundesligastadien erreichen würde, wäre man doch der gesellschaftlichen Gleichstellung ein deutliches Stück näher gekommen.

Viele Menschen bracuhen eben auch ein Feindbild. Und was gibt es schöneres, als gleich eins geliefert zu bekommen. Vielelciht wäre es Vorteilhaft, wenn sich zuerst die Schwulen in den Fangruppierungen outen, denn auch da gibt es sicherlich welche.
Heutzutage gibt es bereits einige Fanclubs in Deutschland, die sich deutlich als "schwule Fanclubs" benennen. Ich hatte mal irgendwo eine Auflistung dieser gesehen, aber kann mich nicht nichtmehr ganz daran erinnern. Auf jeden Fall waren glaube ich in Köln, St.Pauli und Berlin recht große Gruppen und sonst auch in Orten wie Bremen und Mainz eine kleine Gruppe...
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Eddy

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #162 am: 12.September 2012, 12:39:07 »

Ach Leute, jetzt mal ehrlich. Das stellt ihr euch viel zu leicht vor. Eure Idealvorstellungen entsprechen einfach keinem realistischem Verlauf der Dinge. Meiner Meinung spricht man hier auch nicht von irgendwelchen Kleingeistern.
Ich verspreche euch mit solch blinden Aktionismus der hier vorgeschlagen wird, wird das Gegenteil erreicht: Der Fussball bzw. die Fankultur, die auch der interviewte Spieler als fundamental bezeichnet hat, würde sich grundlegend ändern.
Der Ideallismus des Fussballsports stimmt nicht mit dem der heutigen weltoffenen Gesellschaft überein, das ist so.
Wenn man jetzt eine Aktion nach der anderen Pro Homosexuelle Fussballer machen würde, würde man einen verdammt großen Fokus drauf legen und dieser würde dazu führen das immer mehr hochpolarisiert werden würde. Wer schonmal im Stadion war, weiß wie Rau die Sprache gegenüber gegnerische Fussballer sind und dies würde dann dazu führen, das teilweise weltoffene Menschen, im Stadion dem schwulen Verteidiger nach einem rüden Foul ein gepflegtes ein "XXX du Schwuchtel" hinterherrufen.
Nun müsste man das dank der "Null Toleranz-Politik" sanktionieren und sogar ein Stadionverbot aussprechen. Und würde man das konsequent durchziehen hätte man aufeinmal in JEDEM Stadion ein Einschnitt von 20% der Zuschauerzahlen. Und es würde wie gesagt bei weitem nicht nur irgendwelche Kleingeister treffen.

Das ist so und das wisst ihr auch selber. Und ja das ist auch nur ein Punkt unter mehreren. Es gibt einfach auch noch Menschen die einfach nicht wissen möchten ob ein Schweinsteiger, Neuer oder Götze schwul ist, da es für sie schlicht und ergreifend nicht einfach mit umzugehen ist wenn sie dann im Internet lesen müssen "Jetzt weiß ich warum der Schweinsteiger den Götze so gern in Manndeckung nimmt" (Um jetzt mal etwas komplett harmloses zu schreiben).

Fussball ist ein schöner Sport, den Fussballern in der Bundesliga geht es sicherlich nicht allzu schlecht. Sie verdienen alle durchweg gutes Geld und können ein priviligiertes Leben leben. Das birgt Opfer und eines dieser Opfer ist nunmal das man sich besser nicht outen sollte, falls man mit dem Gegenwind nicht klarkommt. Falls man damit nicht klarkommt ist der Beruf Profifussballer scheinbar nicht der richtige oder meint ihr ernsthaft das heutzutage die einzig notwendige Eigenschaft einen Fussballers das Fussballspielen ist? Dann fragt mal bei Sebastian Deisler nach.
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DVNO

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #163 am: 12.September 2012, 12:41:56 »

Das Problem ist einfach, dass "Ist so" für euch automatisch "Bleibt so" bedeutet.  ::)
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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #164 am: 12.September 2012, 12:44:38 »

Ich geh dann mal ein Buch lesen. Würde gerne weiter diskutieren, aber ich glaube es ist alles gesagt.
ISt so -> bleibt auch so. Hmm, da kann ich teilweise zustimmen.
Machen wir ein bleibt auch in den kommenden Jahr(zehnt)en sicherlich so (da muss mindestens noch eine Generation ins Land gehen).
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Eddy

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #165 am: 12.September 2012, 12:46:01 »

Ich geh dann mal ein Buch lesen. Würde gerne weiter diskutieren, aber ich glaube es ist alles gesagt.
ISt so -> bleibt auch so. Hmm, da kann ich teilweise zustimmen.
Machen wir ein bleibt auch in den kommenden Jahr(zehnt)en sicherlich so (da muss mindestens noch eine Generation ins Land gehen).

Absolut richtig.

Und ich gehe jetzt erstmal zur Mittagspause, werde aber später gerne weiter darauf eingehen, wobei auch ich denke das ich alles dazu gesagt habe.
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brainscan

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #166 am: 12.September 2012, 12:52:32 »

Das Problem ist doch nicht nur auf den Fußball beschränkt. Schon in der Schule trauen sich die Schwulen nicht, sich zu outen. Vielleicht sollte man mal da anfangen das Thema in der Gesellschaft zu "verharmlosen". Sonst wird das auf Generationen nichts.

Wenn man es bei den Kindern nicht verankern kann, dass nichts schlimmes an einem Schwulen ist, dann erst recht nicht bei der groben Masse der Sportfans. Ob das jetzt ärgerlich und traurig oder was auch immer ist, ist ja egal. Das ändert nichts an der Tatsache.
Mit deinem ersten Teil erkennst du meiner Meinung nach ja das Problem richtig, dass homosexuelle Personen leider noch keine allgemeine Akzeptanz in der Gesellschaft haben, aber was mich und wahrscheinlich auch ein paar andere hier stört, ist diese gleichgültige Haltung die du dem gegenüber einnimmst.

Man muss doch nicht diesen Status, wie ja schon geschrieben wurde, einfach akzeptieren. Man kann stattdessen versuchen andere Personen weiter für dieses Thema zu sensibilisieren und gerade in einem derart öffentlichkeitswirksamen Event, wie dem Profifußball, wäre es doch eine wunderbare Methode zu zeigen, dass alle Leute egal welcher sexueller Orientierung gleich viel wert sind und beide Gruppen akzeptiert werden sollten.

Wenn man diese Akzeptanz in den Bundesligastadien erreichen würde, wäre man doch der gesellschaftlichen Gleichstellung ein deutliches Stück näher gekommen.

Viele Menschen bracuhen eben auch ein Feindbild. Und was gibt es schöneres, als gleich eins geliefert zu bekommen. Vielelciht wäre es Vorteilhaft, wenn sich zuerst die Schwulen in den Fangruppierungen outen, denn auch da gibt es sicherlich welche.
Heutzutage gibt es bereits einige Fanclubs in Deutschland, die sich deutlich als "schwule Fanclubs" benennen. Ich hatte mal irgendwo eine Auflistung dieser gesehen, aber kann mich nicht nichtmehr ganz daran erinnern. Auf jeden Fall waren glaube ich in Köln, St.Pauli und Berlin recht große Gruppen und sonst auch in Orten wie Bremen und Mainz eine kleine Gruppe...

Ich sehe einfach kein Problem für die Lösung. Natürlich kann man versuchen es durch irgendwelche Aktionen zu sensibilisieren, aber das würde nichts ändern. Kein Jugendlicher würde das Trikot eines schwulen Spielers tragen. Die Kommentare von Mitspielern und Freunden wären wohl eindeutig. Daran kann man nichts ändern.

Ob diese dann wirklich böse gemeint sind oder nichts weiter als Intoleranz und Schwachsinn sind, ist ja erstmal egal. Die wenigsten Pubertierenden würden sich damit auseinander setzen wollen und sich von den als schwul geouteten distanzieren. Und das führt ja dann wieder in eine Richtung.

Vielleicht schafft man es, dass schwule nicht öffentlich angeprangert oder beleidigt werden(was zu wünschen wäre). Aber hinter vorgehaltener Hand wird sich keine Toleranz entwickeln. Es passt einfach nicht in den Beruf.

Und nein, ich finde das nicht gut.
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DVNO

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #167 am: 12.September 2012, 12:55:15 »

Vor einiger Zeit wurde Homosexualität noch strafrechtlich verfolgt. In einigen afrikanischen und arabischen Ländern auch heute noch. Da hat sich hier bei uns ja auch enorm viel verändert. Ein homosexueller Bürgermeister? Wie deine Meinung dazu wohl früher gewesen wäre.
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Eddy

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #168 am: 12.September 2012, 12:58:53 »

Vor einiger Zeit wurde Homosexualität noch strafrechtlich verfolgt. In einigen afrikanischen und arabischen Ländern auch heute noch. Da hat sich hier bei uns ja auch enorm viel verändert. Ein homosexueller Bürgermeister? Wie deine Meinung dazu wohl früher gewesen wäre.

Was heißt früher?

Es hat sich in den letzten Jahrzenten einfach auch viel getan in Sachen freier Liebe usw und so fort. Vor "wenigen" Jahrzenten war es noch unglaublich zu sehen das sich jemand öffentlich küsst oder das Sex überhaupt ein Thema im Fernsehen ist. In dem gleichen Zug hat sich auch viel in Sachen Homosexualität getan und genau deswegen gibt es bei Homosexuellen im Showbusiness/Politik keine größeren Probleme. Das alles lässt sich aber nicht mit Fussball oder Ballsport ansich vergleichen (Ja ich weiß es gibt Ausnahmen, siehe Rugby).
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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #169 am: 12.September 2012, 13:03:26 »

Bis in die 70er Jahre wurde Homosexualität noch als psychische Erkrankung angesehen. Also bitte: Da ist in vergleichsweise geringer Zeit enorm viel passiert. Damals war es per se noch absurder, dass ein Homosexueller einmal eine führende, politische Position bekleidet, als es für uns heute die Toleranz homosexueller Fußballer ist. Deshalb lasse ich Argumente wie "das ist halt so, da kann man kaum etwas machen" nicht gelten. Wenn man einfach mal etwas in der Zeit zurückblickt, sieht man doch ganz deutlich, wie viel unvorstellbares sich in allen möglichen Gebieten getan hat. Konni hat das doch ganz schön auf den Punkt gebracht: Nur, weil etwas deine Vorstellungskraft überschreitet, ist es nicht unmöglich.
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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #170 am: 12.September 2012, 13:03:40 »

Schwul sein hat ja nichts damit zu tun, wie gut man seinen Job macht?!

Aber beim Fußball gehts noch um mehr als einfach nur gut zu spielen. Die ganze Berufsdynamik macht es meiner Meinung nach unmöglich eine allgemeine Toleranz dafür zu erschaffen.

Ich würde aber gerne Versuche sehen, dass zu ändern.
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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #171 am: 12.September 2012, 13:17:31 »

Es hat sich in den letzten Jahrzenten einfach auch viel getan in Sachen freier Liebe usw und so fort. Vor "wenigen" Jahrzenten war es noch unglaublich zu sehen das sich jemand öffentlich küsst oder das Sex überhaupt ein Thema im Fernsehen ist. In dem gleichen Zug hat sich auch viel in Sachen Homosexualität getan und genau deswegen gibt es bei Homosexuellen im Showbusiness/Politik keine größeren Probleme. Das alles lässt sich aber nicht mit Fussball oder Ballsport ansich vergleichen (Ja ich weiß es gibt Ausnahmen, siehe Rugby).
Warum lässt sich das (deiner Meinung nach) nicht auf eine Ballsportart übertragen? Was spricht dagegen?

Eben weil König Fußball Deutschland regiert, sollte auch der Fußball eine Vorbildfunktion innehaben und in die Gesellschaft wirken. Wenn man nicht nur wie ein Herr Zwanziger Phrasen drischt, sondern endlich mal was gegen Homophobie unternehmen würde, würde sich auch hier ganz schnell ein anderes Bild ergeben. Ich bleibe dabei: Diskriminierende Äußerungen brandmarken. Spieß umdrehen und Dumpfbacken bloßstellen.

Beispiel Affenlaute. Jeder weiß, dass das unterste Schublade ist. Es wird immer Hohlbirnen geben, die den Schuss nicht gehört haben. Aber die Masse des Publikums ist dafür mittlerweile sensibilisiert und weiß, wie hohl ein solches Verhalten ist. Und die wenden sich dann ziemlich rasch von solchen "Fans" ab.
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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #172 am: 12.September 2012, 13:28:21 »

Aber die Lösung kann doch nicht sein, die Idioten einfach zu akzeptieren und so tun als wenn nichts wäre. Das stelle ich mir nicht unter allgemeiner Toleranz vor.

Das Problem verschweigen und ja nichts damit zu tun haben wollen wird doch nichts ändern. Und da sich die meisten Menschen nicht damit auseinandersetzen wollen sehe ich keine Hoffnung.
An der Oberfläche wird sich vielleicht was ändern, aber in die Köpfe der Menschen kriegt man es bei dem Thema nicht so leicht.
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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #173 am: 12.September 2012, 13:34:10 »

Wer spricht denn davon, die Idioten zu tolerieren? Octa sagt doch deutlich, dass die Äußerungen gebrandmarkt und die Idioten bloßgestellt werden sollen.
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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #174 am: 12.September 2012, 14:01:37 »

Bei den Affenlauten wendet sich das Publikum davon ab. Klingt für mich nicht so als werden da welche bloßgestellt sondern einfach nur ignoriert.

Sicher gibts bei beiden Themen immer solche Leute, aber wie soll dieses bloßstellen aussehen? Die Spieler dürften genauso wissen dass es immer so welche geben wird und selbst wenn diese Idioten sonst wie verurteilt oder bloßgestellt werden, bezweifel ich das es schwule Spieler dazu animiert sich zu outen, selbst wenn der Rest des Stadions dem tolerant gegenübersteht.
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Konni

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #175 am: 12.September 2012, 14:10:08 »

Zitat
Warum lässt sich das (deiner Meinung nach) nicht auf eine Ballsportart übertragen? Was spricht dagegen?

Zumal es nicht nur Rugby ist. Lacrosse (Andrew Goldstein), Cricket (Steven Davies), Volleyball (Calderon), Eishockey (Brendan Burke)...Dann gibt es noch die ganzen Spieler, die nach ihrer Karriere ihr Coming-Out hatten. Das umfasst wirklich so ziemlich jede Sportart, NFL-Spieler, NBA-Spieler, alle möglichen Leute haben es zugegeben und in den letzten 10 Jahren hieß es von denen immer wieder, dass sie mit dem "Wut der Nation" (Amaechi) gerechnet hätten, aber das ist nie passiert. Selbst Amaechi, der in Houston und Utah gespielt hat, 2 der wohl schwulenfeindlichsten Gegenden in den USA, hat gesagt, dass er mittlerweile bedauert nicht früher sein coming-out gehabt zu haben, weil er die Konsequenze überschätzt hätte. Mittlerweile hat Amaechi 2 mal das (in den USA) heilige olympische Basketballturnier begleitet, dieses Jahr als Co-Kommentator neben Mike Carlson.

Die Schwarzmalerei des Szenarios eines Coming-Outs kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Wer sagt denn, dass der Spieler auf einmal nur Spott und Häme ertragen muss? Traut ihr dieser Gesellschaft wirklich nicht zu, mittlerweile weit genug zu sein, dass Homophobie auf ein paar Leute begrenzt bleibt, die es immer geben wird?
In der Premier League werden mittlerweile verschiedene Initiativen gegen Homophobie ins Leben gerufen. Diese Studie (http://www.pinknews.co.uk/2010/07/13/football-study-finds-93-of-fans-disapprove-of-anti-gay-abuse/) zeigt, dass Homophobie gar nicht so verbreitet ist, wie landläufig angenommen wird. Tottenham und Manchester City stellen homophobe Flüche unter Strafe. Der FC Liverpool ist vor ein paar Wochen beim Liverpool Pride mitmarschiert und hat dort die größte Fraktion der Supporter und Teilnehmer gestellt.
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Emanuel

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #176 am: 12.September 2012, 14:13:27 »

Mich würde in erster Linie mal interessieren wie groß der Anteil der homosexuellen Profis in der Bundesliga ist und inwiefern die untereinander vielleicht auch vernetzt sind. Aber hierzu Informationen zu erhalten, ist wohl eher utopisch.

Desweiteren finde ich die homosexuellen Profis auch ein Stück weit einfach feige. Angenommen es gibt mehrere homosexuelle Profis in der Bundesliga, die sich auch schon im privaten Umfeld geoutet haben und nur vor den Medien und im Beruf ein Versteckspiel betreiben, wieso schließt man sich dann nicht einfach zusammen und sagt es der Öffentlichkeit eben. Sobald der Durchschnittsfan sieht, dass sich jemand in seinem eigenen Verein zu seiner Homosexualität bekennt, wird er vermutlich nicht gleichzeitig sonntags den gegnerischen Stürmer als dumme Schwuchtel bezeichnen. Und auch wenn es hier und da mal bei einem Bundesligaspiel zu Anfeindungen kommen sollte. Na und? Das sind alles gestandene Männer und Profis die allesamt gelernt haben mit Druck umzugehen und vielleicht schon in gewissen Partien 90 Minuten lang ausgepfiffen wurden. Da sollten die einfach drüber stehen. Und wenn ich hier immer lese, dass die Spieler Angst vor einer Hetzjagd der Medien haben, dann muss ich teils schmunzeln. Wer sind denn diese Medien, die negativ darüber berichten würden? Klar, wenn sich nur ein Einzelner Profi outen würde, der dann auch noch in Interviews sagt, dass er von vielen Profis weiß, dass sie homosexuell sind, dann fängt mal wieder die große Spekulation an, wer denn noch alles Männer liebt. Dann würde die Bild titeln: "So schwul ist die Bundesliga wirklich", aber selbst so niveaulose Medien wie die BILD können nichts besonders Schlimmes verzapfen, wenn Deutschlands Bundesligaprofis geschlossen zu ihrer Sexualität stehen. Als ob Deutschland so intolerant wäre und es sich eine Tageszeitung/Fernsehsender/... erlauben könnte wirklich etwas Negatives zu schreiben. Vielleicht wird es irgendwo ein paar intolerante Fangruppen geben oder Internetblogs, aber in geringem Maße.
Das Problem sehe ich eher in den unteren Ligen, aber ich beziehe mich hier hauptsächlich auf die Profisportler der Bundesliga.

Ja, meiner Meinung nach sind die homosexuellen Fußballer durchaus feige.
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Kottikoroschko

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #177 am: 12.September 2012, 15:29:55 »

Zitat
Ja, meiner Meinung nach sind die homosexuellen Fußballer durchaus feige.

Ich finde jeder sollte selbst entscheiden dürfen, ob er sich outet oder nicht. Ganz unabhängig vom Fußball, sondern insgesamt in der Gesellschaft betrachtet. Würdest du dann jeden, der sich (noch) nicht outen mag als feige bezeichnen?

Ich meine hier wird davon geredet, dass jeder so leben kann wie er möchte und das jeder sich selbst für seine Sexualität entscheiden kann. Warum kann sich aber nicht auch jeder selbst dafür entscheiden, ob er sich outet oder nicht? Ich meine, dass gehört doch genauso zur Meinungsfreiheit.
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DVNO

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #178 am: 12.September 2012, 15:43:45 »

Du kannst den Fußball aber nicht mit der Allgemeinheit vergleichen. Wenn Hans Müller von Nebenan sich nicht outen möchte, kommt er sicherlich auch ohne das Outing sehr gut zurecht. Es interessiert ja niemanden, was er neben seinem Job im Einzelhandel privat so treibt. Da achtet niemand auf ihn, alles ist gut. Im Fußball hingegen wirst du ja praktisch dazu gezwungen, ein komplettes Parallelleben aufzubauen - wie es auch in dem Interview deutlich wird. Die Möglichkeit, die Homosexualität in dem gewünschten Umfang auszuleben, geht da gegen Null. Deshalb ist der Druck natürlich ein ganz anderer: Entweder das Outing und möglicherweise unangenehme Konsequenzen (die bei Hans Müller vermutlich auch geringer ausfallen würden), oder aber ein ganz anderes Leben.
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Kottikoroschko

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #179 am: 12.September 2012, 16:00:40 »

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Doch trotzdem denke ich, dass es bei jedem Spieler (Menschen) selbst liegt sich zu outen oder eben nicht. Und gerade weil der Druck so groß ist hat ein Outing fiel größere Folgen, weswegen es auch umso schwerer ist und ich deswegen die Aussage, dass es sich dabei um Feiglinge handelt, einfach für unangebracht halte.
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