Der Artikel übertreibt es ein wenig (aber das hatte ich bei der Welt auch nicht anders erwartet), er spricht jedoch einen wichtigen Punkt an. Rangnick hat mit den RB-Millionen eben nicht nur extrem starke Transfers für einen Zweit- oder Drittligisten getätigt, sondern zudem auch massiv Know-how eingekauft. Das Abwerben vieler Jugendverantwortlicher geht auf sein Zutun zurück und der VfB konnte den eigenen Leuten (seit teilweise 20 Jahren im Verein) offenbar keine Perspektive aufzeigen. Da hat mit Sicherheit Geld eine Rolle gespielt, aber man verlässt einen Verein nicht einfach so nach über 10 Jahren Zugehörigkeit, sondern da muss grundsätzlich eine Unzufriedenheit mit den aktuellen Bedingungen vorhanden sein.
Nehmen wir ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit:
Domenico Tedesco. Großartige Arbeit für die U17 und dann wird er (zusammen mit seinem Co Hinkel) ohne Not ziehen gelassen:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nachwuchstrainer-verlassen-den-vfb-stuttgart-abschied-wider-willen.9c022f08-e859-4151-aeea-44eef030eec1.htmlWenn man solche Leute nicht an den Verein bindet, dann suchen die sich eben eine neue Herausforderung, denn ich würde auch nicht bis 3 Tage vor meiner Entlassung warten und mich erst dann auf dem Markt umschauen. Da greifen RBL, Hoffenheim und Konsorten natürlich gerne zu.
Ich will auch gar nicht ins Horn aller Dutt-Kritiker blasen, aber hier wurden in den vergangenen Jahren unnötig viele Leute verloren, die man langfristig halten muss, wenn man auch weiterhin von der Jugendarbeit profitieren will. Die ist nach wie vor gut, keine Frage, aber wird sie auch weiterhin gut bleiben, wenn man solche schwer wiegenden Entscheidungen trifft?