Ist schon richtig, Henning. In dem Fall investiert der Arbeitgeber in die körperliche Leistungsfähigkeit und erwartet darüber hinaus - aufgrund der starken Präsenz in der Öffentlichkeit - ein seriöses Auftreten. Sprich eines, dass keine negativen Schlagzeilen macht. Man muss dabei aber halt auch bedenken, dass sich die Medienlandschaft und die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit verändert haben. Rauchen war in den 90ern bei Weitem nicht so schlimm, wie heute. Da haben sich einfach Mindsets verändert und der Profisport gleich mit (die Frage nach Henne und Ei stelle ich mal bewusst nicht). Die Frage für mich ist: Ist diese Entwicklung wünschenswert? Ich finde nicht, aber wir werden das eher nicht mehr umkehren können.
Aber die Diskussion hat sich von ihrem Ausgangspunkt entfernt, nämlich Baslers Aussage bezüglich der "Einkasernierung" von Nachwuchsspielern. Da hat er wirklich einen wunden Punkt berührt und ich bezweifle stark, dass diese Verhältnisse für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen von Vorteil sind (Warum verhält sich z.B. ein Dadashov so? Vielleicht eine Art stummer Protest, weil er im Grunde ziemlich unglücklich ist? Wäre eine Möglichkeit). Ja, es gibt auch Profis, die nicht aus einem NLZ kommen, mittlerweile ist das aber doch eher eine Ausnahme. Ja, es ist gut, dass Egoisten aussortiert und Teamplayer gefördert werden (sollen), hört sich für mich aber eher nach grauer Theorie, als nach Realität an. Große Egos gibt es nach wie vor zuhauf im Profifußball. Entscheidend ist doch, ob all das es wert ist, junge Menschen ihrer Freiheit und Jugend zu berauben, ihnen hinterher zu jagen, sie als Kapitalanlage zu betrachten - das alles "nur" für den Traum Profifußball, den am Ende auch nur ein Teil der Jungs wirklich packt? Moralisch ist das jedenfalls mehr als fragwürdig.