Wenn ich mir das so durchlese, lobe ich mir ORF1... 
http://www.titanic-magazin.de/news/titanic-wm-zeugnis-die-deutsche-elf-in-der-einzelkritik-6564/
http://www.11freunde.de/artikel/kommentar-zum-deutschen-ranschmeiss-journalismusÜber die Kommentatorengeschichte kann man geteilter Meinung sein, krampfhaft Neutralität zu wahren ist wohl kaum das Wahre, und Emotionalität muss mit rein. Über alles andere bzw. das Gesamtpaket nicht. Aber die Sender sind mit solchen Gebühren quasi Mitveranstalter, seichter Scheiß, der nicht allzu sehr hinter die Kulissen blickt und lieber dauergrinst, ist Programm. Viele Sendeminuten, glatt geleckt wie eine Werbebroschüre, irgendwo oszillierend zwischen Liveschalte zum Fanfest an der Copa und Katrin im Dschungelcamp, die Hansi, Oli und Jogi über ihre Lieblingsmusik ausquetscht. Schonn au ballaballa. Habe mir mittlerweile auch ein paar Spiele komplett angesehen und bin wohl damit mit "schuldig", dass der ÖR ohne Not bereits acht Jahre im Voraus und mitten in den Verwirrungen um Qatar die Rechte auch für 2022 gesichert hat und damit ein sportpolitisches Statement pro Korruption gesetzt hat. Als ob es Konkurrenz gäbe. Als ob sich das außer GEZ-gepamperten Sendern wer das noch leisten könnte. Aber korruption im Sport ist eh an der Wurzel eine sehr deutsche Angelegenheit.
Ähnlich wie bei der Euro 2012 ist ja auch im Stadion Eitel Sonnenschein, eine einzige Inszenierung, und alles außer echt. Wenn mal wer flitzt, protestiert oder das Propagandabild entstellt, ist er niemals im Bild. Stattdessen: die handverlesensten Bilderbuchfans bei jeder Spielunterbrechung, die sich die Tickets noch leisten können. Schön auch: Das Weltbild stammt von einer Infront-Tochter, Chef von Infront ist ein Mann namens Philippe Blatter, all in the family. Netzer, der "Rebell", steckt in dem Verein natürlich auch mit drin, aber das ist ja bekannt. Wer will kann sich auch Günters Kolumnen durchlesen, wöchentlich im Propagandablättchen der Fifa, das kostenlos als E-Paper erscheint.
Aber die Kritik an der Sportberichterstattung betrifft streng genommen ja nicht nur die WM. Für Spitzensportler ist heute ein Termin im Aktuellen Sportstudio eine prima PR-Angelegenheit, weil kritische Fragen entweder gar nicht gestellt werden oder sich leicht abschütteln lassen. Dann wird wieder gekuschelt, gelächelt und gegrinst. Weil hier Helden ins rechte Licht gesetzt werden wollen, deren Heldenstatus überhaupt erst für die Quote sorgt. Trotzdem fragt man sich manchmal, warum die Clubs, DFL, DFB und Fifa überhaupt noch eigene PR-Abteilungen haben. Nix gegen Freude und gute Stimmung, da wo sie angebracht ist. Aber Dauerschunkeln können die Fans daheim; hinter die Absperrung und Akkreditierungsgrenze gehört das nicht hin. Und ist auch mitunter sehr nervig: Beim Verkäufer, der einen minutenlang beplappert und bebettelt und angrinst, wie prima und toll doch sein Produkt sei, schaltet man schließlich auch auf Durchzug.