Habe eine Frage zur Rolle "Tiefer Sechser"
Auf FM.Zweierkette wird er sehr interessant für mein System beschrieben.
Benutzt ihr diese Rolle und inwieweit funktioniert er?
Sollte der Spieler reiner Abräumer sein oder darf er auch kreativ sein? (Ein Typ wie Julian Weigl vielleicht?)
Ich hab die Rolle hin und wieder schon benutzt und finde sie recht brauchbar. Allerdings nicht immer. Es kommt wirklich sehr auf das System/Taktik an. Die tiefe 6 lässt sich zwischen die IV fallen oder meinem Eindruck nach, rücken die IV bis zum tiefen 6er auf. Dadruch verbreitert sich die IV-Kette, was ich ganz sinnvoll finde. Insbesondere dann, wenn meine Flügelverteidiger (sehr) offensiv ausgerichtet sind. Das andere Ding ist jedoch, dass die tiefe 6 auf einer Linie mit den IV agiert und man dies bedenken sollte. Denn wenn nicht noch davor eine defensiver Spieler ist, so hat man im Prinzip nur die eine Reihe ohne eine Staffelung, was es dem Gegner durchaus auch leichter machen kann, da dessen Angriffswelle durch die Mitte dann mit voller Wucht auf die Abwehrreihe knallt. Man kann dem u.U. auch mit vorstoppenden oder sich zurückfallenden IVs begegnen. Aber wenn im Raum vor der Abwehrreihe zu viel Platz für den Gegner ist, kann auch die tiefe 6 das nicht kompensieren. Ich perönlich mag für diese Rolle Spieler, die auch ein gewisses kreatives Potential mitbringen, da die tiefe6 zusammen mit den IV ja auch für ein schnelleres Wiedererobern des Balls nützlich sind und man mit Hilfe einer kreativen tiefen6 so auch gute schnelle Gegenstöße initiieren kann. Für meine Begriffe ist die tiefe 6 eine nützliche Option, die aber nicht für jede Formation/Spielweise sinnvoll ist.
Was das Pressing angeht:
Man kann ja eigentlich nicht nicht Pressing nutzen

Wenig Pressing eignet sich grob gesagt für defensive Taktiken, die eher auf Konter ausgelegt sind. Höheres bis sehr hohes Pressing eher für Angriffstaktiken oder jene, die in Richtung Gegenpressing und schnelles Umschaltspiel gehen sollen. Natürlich kann es auch anders gehen. Allerdings kann man für meine Begriffe das Pressing nicht so gezielt einsetzen, wie es im realen Fussball praktiziert werden kann, da es meiner Erfahrung nach eher simpel nachempfunden wurde. So heißt es für mich vereinfacht ausgedrückt, dass das Pressing bestimmt, wie nah ein Gegner mit Ball bzw. der Ball selbst an meine(n) Spieler rankommen muss, damit diese(r) auf ihn drauf gehen. Dabei bedenke ich immer, dass dieses "draufgehen" in der Vorstufe schon heißt, dass sie den Blick auf den Ball richten und damit potentiell ihre eigentlichen Gegenspieler aus den Augen verlieren, was meist in der Abwehrreihe blöd ist, wenn die IV sich bspw. in Richtung Flügel orientieren, weil dort grad der Gegner mit Ball ist, während in ihrem Rücken andere Spieler sich frei laufen und die Flanke verwerten können. Hohes Pressing bewirkt für den/die Spieler, dass sie also aus der Formation ausbrechen und damit Lücken für den Gegner schaffen, wenn der Ball nicht erobert wird. Daher denke ich mir sozusagen "hohes Pressing=Lücke in der Formation" und diese bedarf einer Absicherung. Deswegen sehe ich es als sinnvoll an, es nicht nur bei allgemeinen Einstellungen zu belassen.
Bei jeder Taktik muss man ja auch ein "allgemeines Pressingniveau" einstellen, was ich immer an meiner Spielphilosphie orientiere und über die PI nachsteuere. Dabei achte ich auch darauf, dass es Spielerrollen gibt, die unveränderbare und/oder recht extreme Pressingeinstellungen haben. Der BeM bspw. ist immer einer, der dem Ball nachjagt, während der Trequartista sich bequem aus den Aufgaben der "aktiven Balleroberung" heraushält. Bei anderen Rollen, kann man das ganz gut anpassen. Und das sollte meiner Erfahrung nach auch getan werden, denn je nach eigener Spielweise ist es sinnvoll nicht alle Spieler (viel) pressen zu lassen. Insbesondere bei der Verteidigung habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich sehr wenig Pressing auszahlt, da so eher die Situationen vermieden werden, dass bspw. ein zentraler Gegner mit dem Ball auf meine 2 IV zuläuft, beide auf ihn drauf gehen, weil sie bspw. auf "manchmal pressen" eingestellt sind und der Gegner den Ball auf einen der Flügelspieler durchsteckt und dieser dann frei vor dem Tor ist. Oder auch die bereits oben beschriebene Szene, wird dadurch auch in meinen Augen besser gelöst.
Was die OIs angeht: Damit habe ich ein wenig experimentiert, aber bin da nicht so recht glücklich damit. Das Problem ist für mich einerseits das, dass ich eigentlich das immer an den Gegner anpassen müsste. Und das will ich nicht

Klar könnte ich das in den "allgemeinen OIs" einstellen und somit alle Eventualfälle abdecken, aber das macht für mich nicht so viel Sinn, da ich es schon erlebte, dass der Gegner mit einer Formation spielte, die es von meinen Spielern erforderte, jeden Eventuelfall abzudecken - und das wird dann schwierig. Zumindest für meine Offensivtaktik. In einer Deensivtaktik, welche ich mal probierte, war es ganz nützlich, per OIs zu bestimmen, wo der Ball erobert werden soll. Insgesamt war das aber recht nerviges rumbasteln aber vielleicht habe ich mich insgesamt zu wenig damit befasst. Meiner Erfahrung nach, kann man sehr gut ohne OIs fahren.
So... hoffe, dass konnte etwas helfen
