@Tony, falls dich die Psychologie interessiert, hier ein Schmankerl aus einem
Paper an dem ich gerade selbst sitze. (In Englisch, falls das ein Problem ist kann ich später Übersetzen.)
Our analysis suggests that conspiracy theories may satisfy some epistemic motives at the expense of others—for example, by shielding beliefs from uncertainty while being less likely to be accurate. The epistemic drawbacks of conspiracy theories do not seem to be readily apparent to people who lack the ability or motivation to think critically and rationally. Conspiracy belief is correlated with lower levels of analytic thinking and lower levels of education. It is also associated with the tendency to overestimate the likelihood of co-occurring eventsand the tendency to perceive agency and intentionality where it does not exist.
[...]
We conclude that conspiracy belief appears to stem to a large extent from epistemic, existential, and social motives. Research has yet to demonstrate that it effectively serves those motivations, and early indications are that it may often thwart them.
Besonders die Konklusion find ich
lustig spannend, im Prinzip ist es die sagenumwobene selbsterhaltende Energiequelle, die man einmal anschmeißt und man hat für immer Spannung (die falsche Art hier, aber eh). Was die glauben wird von diesem Glauben selbst schon unterminiert, was wiederrum die unterliegenden Motive (Kernüberzeugungen schützen zb) - wegen denen sie ja überhaupt erst den Bockmist glauben - ad absurdum führt, weshalb sie dann wieder ....
Wenn ich mir so die letzten Seiten ansehe (und auch sonst im Real Life), macht das sehr viel Sinn. Und erklärt auch wieso es völlig Sinnlos ist mit Daten und Fakten zu argumentieren, weil es für den einen Teil keine Diskussion ist, sondern eine (versuchte) Missionierung.
Edit: Noch was entdeckt in den Tiefen des Webs.
Sehr nett umrissen, analog zum Missionieren oben: die die es betrifft, ertragen ja nicht nur keinen Widerspruch mehr ggü ihren "Befindlichkeiten", sondern nicht mal wenn man (im Übertragenen Sinne) sagt "Junge, deine Meinung (zu diesem Thema) interessiert mich (gerade) nicht". Ertragen ist da genau das richtige Wort, denn das dürfte sich für die anfühlen wie eine persönliche Beleidigung (Man lehnt ja deren Core Belief ab) während der Eindruck vom Gegenüber der ist, das er, außer zu sagen das er grad keinen Bock hat auf eine Faktenbasierte Runde, nix gemacht hat. Daher ist es auch so fruchtlos einen Querdenker "überzeugen" zu wollen, man ist auf völlig anderen Ebenen ("Wissenschaftlicher Diskurs" vs intrinsischer Antrieb/Glaube etc).