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[j4y_z]

Dito. Für sie fühlt sich das auch richtig an. Ein Satz hat gereicht: damit schützen wir andere Menschen davor, krank zu werden. Denn wir wissen nicht, ob wir vielleicht selbst krank sind und wir es bloß nicht merken.
Die Reaktion darauf war weder ängstlich, noch skeptisch, sondern einfach nur verständnisvoll. Wenn Mama und Papa diese Maske tragen, ist das gut für andere Leute.

[aragorn99werder]

@Dr.Gonzo

Da hast natürlich nicht Unrecht. Ich denke, Normalität ist eben relativ. Man muss da auch nicht alle Altersgruppen und Klassenstufen über einen Kamm scheren. Ich meinte ja auch nicht, dass gar keine Schule stattfinden soll, sondern dass man sich eben den Umständen anpasst, evtl. ohne Versetzung/Noten. Wie gesagt, ich habe das selbst nicht durchgedacht, war bloß so ein Gedanke.
Ich meine in gelesen zu haben, dass in Hessen auf weiterführenden Schulen grds. Maskenpflicht gilt, ich mag mich aber irren. Diskutiert und gefordert wurde es jedenfalls sehr ernsthaft. Schüler wurden bereits aufgefordert, sich Wolldecken mitzubringen. Schulbusse gibt es hier nicht.
Dass Kinder sich ohnehin weiter treffen würden ist ja nun ein Zirkelschlussargument.
Gerade im März/April war es doch eher so, dass Eltern quasi gebeten wurden, ihre Kinder nicht rauszulassen, was von vielen auch so umgesetzt wurde. Spielplätze waren ja auch geschlossen. Mehrfach bin ich Eltern begegnet, die ihren Kindern hysterisch "da kommen Leute" o.ä. zurufen, damit diese auch ja Abstand halten. Just heute war wieder ein riesen Thema in der Zeitung, dass es nicht angehen könne, wenn Kinder dieses Jahr wie üblich Halloween feierten. Solche Dinge meine ich.

Ansonsten ist es interessant wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist. Die Tochter einer Freundin von uns will bspw. seit Monaten so wenig wie irgendmöglich aus dem Haus und wenn doch hält sie die Luft an während die an Leuten vorbei geht. Auch von anderer Seite wurde erzählt, dass Kinder sehr verunsichert seien und die Situation als belastend empfinden. Ich schätze, es gibt wie immer solche und solche.
Und wenn dein Eindruck der "richtigere" wäre - bzw. es so läuft wie bei euch, Joe Hennessey und Tony Cottee, umso besser. 

[Tony Cottee]

Die Kinder SIND ja nicht verunsichert. Sie WERDEN verunsichert.

Da ich selbst nicht verunsichert bin, meine Frau ebenso wenig und auch im Kindergarten keine Verunsicherung herrscht: wie können meine Kinder verunsichert sein?

[Tony Cottee]

Sorry Doppelposting.

Was mir seit gestern durch den Kopf schwirrt:

Freunde von mir drehen in Richtung Verschwörungstheorien ab. Wir streiten ernsthaft darüber, ob die aktuellen Maßnahmen unverhältnismäßig in Grundrechte eingreifen. Es wird gefragt, ob Kinder emotional gestört werden, wenn sie zu viele oder zu lange Leute mit Masken sehen.  Und so weiter und so fort.

Wir sind offenbar mental mittlerweile wahnsinnig fragil und als Gesellschaft offenbar absolut nicht für Ausnahmesituationen geeignet.

Gleichzeitig verurteilen wir aber Leute, die vor Krieg, Armut und ernsthaften Verfolgungen flüchten.

Was sind wir doch ein Haufen von ich-bezogenen Heulsusen und unempathischen Arschlöchern geworden.

[Dr. Gonzo]

@aragorn99werder

Ich rate jedenfalls davon ab, Generationen gegeneinander auszuspielen. Alle müssen derzeit auf vieles verzichten. Es wird doch von jungen Menschen gar nicht mehr gefordert als von Älteren. Das wird subjektiv höchstens anders aufgenommen. Die Schulen bleiben jetzt richtigerweise offen. Gerade bei den kleineren Kindern (Grundschulalter) kann ich überhaupt keine Beeinträchtigung feststellen, die passen sich wahnsinnig schnell und gut an die Umstände an. Alles andere wird man erst langfristig sehen.
Ansonsten treffen die Schließungen nicht nur junge Leute. Ich bin jedenfalls kein wirklich junger Mensch mehr, aber mir fehlt das Fitness-Studio, der Sportverein, die Ausgehmöglichkeiten, die Gastronomie, die sozialen Kontakte... Das geht doch fast allen Menschen so. Meine Oma ist 100 Jahre, die lebt alleine, die ging sonst drei mal die Woche zum Senioren-Treff. Das mag bei jüngeren Menschen entwicklungstechnisch schwerwiegender sein, vielleicht neigen Ältere evtl. eher dazu in so einer Situation Depressionen oder andere psychische Probleme zu entwickeln?

Die zweite Welle wurde stark von jungen Erwachsenen angetrieben, private Partys oder sogar im öffentlichen Raum haben sicher u.a. dazu beigetragen. Das darf man dann eben auch kritisieren, wenn man es schon leider kaum effektiv unterbinden kann. Genauso sollte man es thematisieren dürfen, dass bestimmte kulturelle Gruppen ihren Sommerurlaub in Risikogebieten verbracht haben, dort natürlich viele soziale Kontakte hatten. Anschließend wurden dann wieder die großen Hochzeiten mit mehreren hundert Teilnehmern gefeiert.

[j4y_z]

Ich mache es kurz. Maßnahmen sind richtig und wichtig. Ob die aktuellen Maßnahmen zu weit gehen weiß ich leider schwer zu beurteilen. Ich hätte es natürlich lieber anders. Und was hier immer ein wenig kurz kommt ist, dass es auch durchaus renommierte Wissenschaftler, Virologen und Mediziner gibt, die einige Maßnahmen kritisch sehen. Vielleicht liefern diese kompetenten Personen hier noch eine Diskussionsgrundlage.

Wie wäre es mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung:
https://www.kbv.de/html/1150_48918.php

Forderungen sind die Abekehr von der grundsätzlichen Kontaktverfolgung (Ausnahmen Super Spreader), Bundesweites Ampelsystem (einheitlich -> ganz wichtig!), Fokussierung auf Risiko-Gruppen (fänd ich gut, wenn wirklich akkurat und praxisorientiert umzusetzen) und Gebote statt Verbote. Das entsprechende Positionspapier ist ebenfalls online einzusehen. Am Ende findet sich übrigens eine Liste von Unterstützern aus der medizinischen Branche. Es ist also nicht so, dass die aktuellen Maßnahmen auch in Fachkreisen unumstritten sind. Allerdings geht es hierbei nicht um die Antwort ja oder nein, sondern eher um die Ausgestaltung der Maßnahmen. Und genau hier darf man ruhig kritisch hinterfragen. Auch aus meiner Sicht wurde die "Sommerpause" schlecht genutzt.  Auch mir kommen die Kinder/Bildung irgendwo zu kurz.

Hier also noch das Positionspapier:
https://www.kbv.de/media/sp/2020-10-29_KBV-Positionspapier_COVID-19.pdf

Insbesondere bin ich natürlich an der Meinung der aktuellen Corona-Maßnahmen-Verteidiger bezüglich dieser etwas anderen Herangehensweise interessiert. Mir selbst fehlt der Hintergrund, um die bessere Option abschätzen zu können. Für mein persönliches Wohlbefinden, das meiner Familie und meiner Freunde wäre die Alternative von der KBV natürlich freundlicher.

Obendrein sehe ich hier in meinem beschaulichen Ort gerade viel Lebensqualität verschwinden. So die "Dorf-Kneipe", die ohne Feiern einfach nicht wirtschaftlich zu führen ist. Ich vermute das die Leiterin jetzt hinschmeißt. Ob es mal einen neuen Mieter gibt - ich bin mir nicht sicher. Ich persönlich kenne tatsächlich mehr solche Schicksale persönlich als Corona-Infizierte. Irgendwo vermutlich logisch. Hinterlässt aber ebenfalls einen schalen Eindruck.

LG Veni_vidi_vici

Das Papier erntet jedoch heftige Kritik.

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_88841336/umstrittenes-corona-papier-mediziner-kritisieren-kassenaerzte-chef-gassen.html

[DeDaim]

Wir sind offenbar mental mittlerweile wahnsinnig fragil und als Gesellschaft offenbar absolut nicht für Ausnahmesituationen geeignet.

Gleichzeitig verurteilen wir aber Leute, die vor Krieg, Armut und ernsthaften Verfolgungen flüchten.

Was sind wir doch ein Haufen von ich-bezogenen Heulsusen und unempathischen Arschlöchern geworden.

Auf den Punkt, hätte es nicht besser formulieren können. Und dann setzt man das mal in Relation: verdammt viele Länder wären froh, wenn sie mit vergleichsweise milden Maßnahmen so gut durchgekommen wären wie wir bislang. Ich bin sicher, mit den ab Montag geltenden Maßnahmen wird uns das erneut gelingen. Die Zeit sollte man nutzen, um bis dahin bessere Konzepte zu entwickeln. Lauterbach, Drosten und andere schlugen unlängst wieder eine Cluster-Strategie nach japanischem Vorbild vor.

Ich danke übrigens allen, die sich zu meinen Fragen geäußert haben. Ich werde das die Tage wie angekündigt auch tun und dabei eine kleine Quellensammlung mitliefern - so jedenfalls der Plan. Das braucht aber ein bisschen Zeit. Der Post kommt aber. Versprochen ist schließlich versprochen.

[White]

Wir sind offenbar mental mittlerweile wahnsinnig fragil und als Gesellschaft offenbar absolut nicht für Ausnahmesituationen geeignet.

Gleichzeitig verurteilen wir aber Leute, die vor Krieg, Armut und ernsthaften Verfolgungen flüchten.

Was sind wir doch ein Haufen von ich-bezogenen Heulsusen und unempathischen Arschlöchern geworden.

Wir sind ja in letzter Zeit eher selten auf einer Linie, da stimmte ich aber zu 100% zu.

Das ist eine Wahrheit, die man dank Corona auch aussprechen darf. Eine der wenigen gute Dinge, die die Situation gebracht hat. Ich sage das seit ca. 2010, also seit dem ich mich nicht mehr  nur dem Alter nach als "Erwachsen" betrachtet hab und gelernt habe "hinter die Fassade" zu blicken. In anderen, weniger schönen Worten und mit anderem Fokus, im Kern aber mit der gleichen Aussagen. Allerdings muss ich sagen, dass ich in den vergangenen paar Jahren ein paar Leute kennengelernt habe, die positive Ausnahmen waren.
Ich selbst habe, auch dank diesen Menschen, eine Entwicklung weg vom Egoismus hin zur Rücksichtnahme auf andere gemacht. Also mal abgesehen von dem ganzen Zeug, über das sich die "Empörungsgesellschaft" empört - da bin ich mit Freude ein unsensibles Arschloch, weil ich dort eben eins der extremen Sympthome des "Heulsusen"-Parts der Aussage sehe. Stichwort Special Snowflakes, Influencer, allgemein Social Media "Helden", "Femnazis". 

[aragorn99werder]

Nur als Klarstellung: Es war in keiner Weise meine Intention, Generationen gegeneinander "auszuspielen". Den Rest wird man in der Tat sehen.

In Bezug auf Tony Cottee: Dass wir als Gesellschaft nicht mehr für Ausnahmesituationen geeignet sind, finde ich überhaupt nicht verwunderlich. Wir haben seit über siebzig Jahren Frieden, die meisten heute lebenden Deutschen haben nie etwas anderes als eine Wohlstandsgesellschaft erlebt. Woher soll's denn auch kommen?
Das finde ich nun per se nicht verwerflich. Ebenso wenig, dass die wahrscheinlich härtesten Grundrechtseingriffe in der Geschichte der Bundesrepublik auf ihre Rechtmäßigkeit hin hinterfragt werden (ohne damit eine Verneinung der Frage implizieren zu wollen).
Dass es viele zu egoistisch denkende Menschen gibt ist indes ganz meine Meinung. Das zeigt sich aber eigtl immer wenn es um Flucht, Steuern oder Klima geht und wird sich spätestens mit der nächsten Bundestagswahl wieder bestätigen.

@DeDaim
Respekt für den Aufwand, den du hier betreibst.

[Leland Gaunt]

Was ich mich die ganze Zeit frage ist, wie man darauf kommt, dass es ab Dezember dann besser wird.
Ok, die Zahlen werden womöglich erstmal sinken aber dann, ist nämlich noch immer Herbst/Winter, ergo noch immer viele Leute "drinnen".
Spätestens durch Weihnachten müsste doch der nächste Boost kommen und dann ab Mitte Januar sind wir wieder da, wo wir jetzt auch sind.
Und dann? Lockdown extra light? Impfstoff?

[Tim Twain]

Wir sind offenbar mental mittlerweile wahnsinnig fragil und als Gesellschaft offenbar absolut nicht für Ausnahmesituationen geeignet.

Gleichzeitig verurteilen wir aber Leute, die vor Krieg, Armut und ernsthaften Verfolgungen flüchten.

Was sind wir doch ein Haufen von ich-bezogenen Heulsusen und unempathischen Arschlöchern geworden.

Auf den Punkt, hätte es nicht besser formulieren können. Und dann setzt man das mal in Relation: verdammt viele Länder wären froh, wenn sie mit vergleichsweise milden Maßnahmen so gut durchgekommen wären wie wir bislang. Ich bin sicher, mit den ab Montag geltenden Maßnahmen wird uns das erneut gelingen. Die Zeit sollte man nutzen, um bis dahin bessere Konzepte zu entwickeln. Lauterbach, Drosten und andere schlugen unlängst wieder eine Cluster-Strategie nach japanischem Vorbild vor.

Ich danke übrigens allen, die sich zu meinen Fragen geäußert haben. Ich werde das die Tage wie angekündigt auch tun und dabei eine kleine Quellensammlung mitliefern - so jedenfalls der Plan. Das braucht aber ein bisschen Zeit. Der Post kommt aber. Versprochen ist schließlich versprochen.

Haben die letzte 6 Monate nicht gezeigt, wie gut das bessere Konzepte entwickeln funktioniert? 

[Dr. Gonzo]

Was ich mich die ganze Zeit frage ist, wie man darauf kommt, dass es ab Dezember dann besser wird.
Ok, die Zahlen werden womöglich erstmal sinken aber dann, ist nämlich noch immer Herbst/Winter, ergo noch immer viele Leute "drinnen".
Spätestens durch Weihnachten müsste doch der nächste Boost kommen und dann ab Mitte Januar sind wir wieder da, wo wir jetzt auch sind.
Und dann? Lockdown extra light? Impfstoff?

Es wird eben nur auf Sicht gefahren. Angie hatte doch schon gesagt, dass man Weihnachten nicht total versauen will. Daher kommt nun also erstmal der Wellenbrecher. Eine längerfristige Strategie gibt es nicht.

Dazu würde ich aber gerne einwerfen, dass Deutschland keine abgelegene Insel wie Island ist. In der Diskussion bekomme ich aber manchmal genau dieses Gefühl. Wenn in allen Nachbarländern die Zahlen explodieren, wird man davon auch in Deutschland betroffen sein. Wenn man also eine 'große Strategie' will, dann müsste das eigentlich mindestens eine europäische Lösung sein.

[j4y_z]

Du meinst so eine europäische Lösung wie bei der Flüchtlingsgeschichte? 
Da machen dann ein paar autoritäre Länder nicht mit (Polen, Ungarn) und schon wars das.
Die EU kriegt es aktuell ja nicht mal hin, die Zeitumstellung abzuschaffen.

[DeDaim]

Das Wort des Tages. Hört auf Zlatan.



@Mods: Falls das gg. die Forenregeln verstößt, gerne wieder löschen. Dachte aber, da es ein Sharepic ist und die Urheber klar erkennbar sind, dürfte es kein Problem sein.

[karenin]

When reality hits... Für Astronaut hats nicht gereicht, für Polarforscher (noch?) nicht, nichtmal für nen Zlatan

Was mir bei der Diskussion um Kinder mal wieder auffällt, wie instrumentalisiert die benutzt werden. Selbe Spiel wie Senioren beim Motorradgate. "Denkt doch mal an die Kinder" aus den Simpsons hab ich da jedesmal im Kopf. Fragil sind jedenfalls nicht die Kinder solange man ihnen die Sachen erklärt wenn sie fragen. Kinderpsyche ist (wie die aller Menschen) ein Produkt ihrer Umgebung, mit dem Unterschied das "die Umgebung" bei Kindern deutlich definierter und Überschaubarer ist als bei Erwachsenen (nämlich, im Wesentlichen, auf diese Erwachsenen).

Das ganze Pseudo Argument mit den Kindern ist für mich auf der gleichen Stufe an "Kotzreiz" wie das Bild vom Querdenker der sein Kind absichtlich vor die Polizei schob, als es auf ner Demo heiß herging. Denn im Wesentlichen ist es nix anderes, man versteckt sich hinter den "Schwächsten" (im Sinne davon das sie sich öffentlich nicht wehren werden, weil gleichzeitig viele Erwachsene Kinder haben und beim Grundtenor "Kinder schützen" ganz automatisch mitgehen) und konstruiert eine mehr als gefährliche Parallelwelt wo Kinder plötzlich ne Psyche haben als hätten sie die Mehrheit der Psychischen Störungen die man so im DSM findet, während keiner eigentlich richtig interessiert ist was denen wirklich durch den Kopf geht. Irgendwie ne Art "Entmenschlichung", so als wären das Yetis. Nicht umsonst bedient sich neben der AFD (und Trump/Johnson/Le Pen etc) auch die Querdenker Front an Fakenews mit toten Kindern etc, es ist halt super Easy damit Zustimmung zu fischen. Jeder der auch nur in Teilen was dagegen sagt, ist erstmal eine Bestie und muss sich von dort aus Argumentativ rehabilitieren. Besser kann mans Populisten nicht zurechtlegen.

[Tony Cottee]

Ich stimme voll zu. Sieht man auch z.B. am Thema Kindesmissbrauch, das ja auch gerne instrumentalisiert wird, weil es so schön emotionalisiert. In dem Zusammenhang kann man dann auch gerne mal eher liberalen Menschen eine Zustimmung zur Todesstrafe abringen.

Seitdem ich selbst Kinder habe, merke ich wie wichtig das tägliche Verhalten ist. Meine Töchter (2 und 4) sind wie Schwämme und haben sehr feine Antennen. Sie nehmen sofort auf, wenn mich etwas stört oder etwas freut. Sie ziehen daraus erste Schlüsse und passen ihre eigenen Verhaltensweisen darauf an.

Das führt dazu, dass ich mich - noch viel stärker als zuvor - laufend reflektiere und mich frage, ob mein Verhalten (vor den Kindern, aber auch wenn sie nicht dabei sind) ein Verhalten ist, das ich 'vorleben' möchte und ob die Charaktereigenschaften/Verhaltensweisen, die ich so zeige welche sind, bei denen ich glücklich wäre, wenn sie meine Kinder auch entwickeln würden.

Das ist ganz schön anstrengend, aber ich sehe es als wichtigste Aufgabe in meinem Leben an, dazu beizutragen, dass meine Kinder die beste Version von dem werden, was sie sein können. Das beginnt damit, dass ich meine beste Version sein muss. Und damit meine ich gar nicht: Nur noch gesund essen, nicht fluchen, nicht rauchen, nicht trinken, sondern eher Werte wie:

Dankbarkeit, Demut, Mut, Neugier, Empathie, Ausdauer (im Sinne von nicht gleich aufgeben), Rücksichtnahme, Freundlichkeit und wichtig: nicht alles so ernst nehmen.

Aber irgendwie bin ich jetzt vom Thema abgekommen...

[Rejs]

Ich stimme voll zu. Sieht man auch z.B. am Thema Kindesmissbrauch, das ja auch gerne instrumentalisiert wird, weil es so schön emotionalisiert. In dem Zusammenhang kann man dann auch gerne mal eher liberalen Menschen eine Zustimmung zur Todesstrafe abringen.

Seitdem ich selbst Kinder habe, merke ich wie wichtig das tägliche Verhalten ist. Meine Töchter (2 und 4) sind wie Schwämme und haben sehr feine Antennen. Sie nehmen sofort auf, wenn mich etwas stört oder etwas freut. Sie ziehen daraus erste Schlüsse und passen ihre eigenen Verhaltensweisen darauf an.

Das führt dazu, dass ich mich - noch viel stärker als zuvor - laufend reflektiere und mich frage, ob mein Verhalten (vor den Kindern, aber auch wenn sie nicht dabei sind) ein Verhalten ist, das ich 'vorleben' möchte und ob die Charaktereigenschaften/Verhaltensweisen, die ich so zeige welche sind, bei denen ich glücklich wäre, wenn sie meine Kinder auch entwickeln würden.

Das ist ganz schön anstrengend, aber ich sehe es als wichtigste Aufgabe in meinem Leben an, dazu beizutragen, dass meine Kinder die beste Version von dem werden, was sie sein können. Das beginnt damit, dass ich meine beste Version sein muss. Und damit meine ich gar nicht: Nur noch gesund essen, nicht fluchen, nicht rauchen, nicht trinken, sondern eher Werte wie:

Dankbarkeit, Demut, Mut, Neugier, Empathie, Ausdauer (im Sinne von nicht gleich aufgeben), Rücksichtnahme, Freundlichkeit und wichtig: nicht alles so ernst nehmen.

Aber irgendwie bin ich jetzt vom Thema abgekommen...

Ganz einfach. Securitization. "Regieren" durch Angst und Emotionen. Gefahr für Kinder = Gefahr für die Allgemeinheit/Zukunft. Also ganz einfach gesagt. Und wie holst du Menschen am leichtesten ab? Appelliere an die Ängste, geh auf ne emotionale Basis und gib vor für mehr Sicherheit zu sorgen. Primitiv, aber wirksam.

[aragorn99werder]

Ich fühle mich diesbezüglich - ich hoffe, zurecht - mal nicht angesprochen.

[TMfkasShrek]

Was ich mich die ganze Zeit frage ist, wie man darauf kommt, dass es ab Dezember dann besser wird.
Ok, die Zahlen werden womöglich erstmal sinken aber dann, ist nämlich noch immer Herbst/Winter, ergo noch immer viele Leute "drinnen".
Spätestens durch Weihnachten müsste doch der nächste Boost kommen und dann ab Mitte Januar sind wir wieder da, wo wir jetzt auch sind.
Und dann? Lockdown extra light? Impfstoff?

Natürlich bekämpft man mit diesen Maßnahmen nur die Auswirkungen und nicht die Ursache und dient ein Lockdown nur dazu die Zahlen zu senken und das Gesundheitswesen zu schützen. Der erste Lockdown hat gezeigt, dass man bei entsprechender "Disziplin" die Zahlen innerhalb eines Monats deutlich senken kann.
Was danach passiert wird von jedem Einzelnen abhängen. Wenn jeder versteht, dass die Aufhebung/Lockerung der Maßnahmen nicht die Rückkehr zur uns bekannten Realität bedeutet-diese wird es erst nach Vorliegen eines Impfstoffes geben- dann wird man glaub ich ohne größere weitere Zwangsmaßnahmen auskommen.
Wenn es wieder so wie nach der Lockerung der Maßnahmen im Frühling kommt, nämlich dass viele glauben, dass Virus gehe sie nichts an, dann kann man nichts ausschließen.

Wir in Tirol haben in der Zwischenzeit eine 7-Tages Inzidenz von 300-400 (Deutschland liegt erst bei 140) und konnte man bei uns die Entwicklung sehr gut beobachten.
Erst waren es zu einem großen Teil junge Menschen die sich auf Parties infiziert haben und Urlaubsrückkehrer aus Balkanländern und aus der Türkei über die sich der Virus stark verbreitet hat.
Warnungen und Aufrufe von öffentlicher Seite haben nichts gefruchtet bzw. wurden ignoriert.
In der Zwischenzeit hat sich das Virus auf alle Altersschichten ausgebreitet (Durchschnittsalter der Infizierten derzeit bei ca 42 Jahren) und kann man die Cluster auch nicht mehr isolieren (was anfangs noch möglich war). Deshalb wird es auch bei uns ab nächster Woche gravierende Einschränkungen geben.

[Dr. Gonzo]

Du meinst so eine europäische Lösung wie bei der Flüchtlingsgeschichte? 
Da machen dann ein paar autoritäre Länder nicht mit (Polen, Ungarn) und schon wars das.
Die EU kriegt es aktuell ja nicht mal hin, die Zeitumstellung abzuschaffen.

Das war eh sehr schwammig von mir, weil ich selber null Ahnung hätte, wie so eine Strategie aussehen sollte. Immerhin leiten aber wohl alle EU Länder entsprechende Maßnahmen ein, sofern die Zahlen durch die Decke gehen. Einfach laufen lässt das wohl auch in Osteuropa niemand.

Ich hatte dabei eher sowas wie den ersten Lockdown im Kopf. Den wollten einige (auch renommierte wie z.B. das Helmholtz Zentrum) um mindestens zwei Wochen verlängern um die Zahlen soweit runterzubringen, dass man den Virus total kontrollieren kann. Da konnte bis heute aber niemand erklären, wie man dann ein Wiedereinschleppen innerhalb der EU unterbinden möchte. Das ist für mich weder geographisch, demographisch noch rechtlich möglich. Glücklicherweise scheinen die Nachbarstaaten, bei denen die Lage teilweise schon ziemlich außer Kontrolle ist, nun erneut quasi zeitgleich entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Da dieses Mal die Grenzen offen bleiben, ist das umso wichtiger.