Schön das die Friseure öffnen dürfen, nach mehreren Nachrichten das die ja trotz Verbot im stillen Kämmerlein weiterarbeiten und damit Geld für den Staat verloren geht muss man wohl reagieren.
Diese Argumentation ist aber jetzt schon sehr abwegig?
Ja. Und mehr gibt es dazu eigentlich auch nicht zu sagen.
@juve2004: Mal ganz konkret gefragt: Was wäre denn dein Alternativvorschlag, der praktikabel ist, Menschenleben schützt und wissenschaftlich begründbar ist? Ich versuche mal, auf einzelne Argumente von dir einzugehen:
Dazu dieses erneute senken des benötigten Inzidenzwertes der für Lockerungen erreicht werden muss. Seit Weihnachten sind die Zahlen am sinken, die kleine Spitze im Januar könnte daran liegen das über die Feiertage/Jahreswechsel weniger getestet wurde?, obwohl ziemlich zeitgleich die Mutanten ins Programm aufgenommen wurden.
Der Anteil der Mutanten dürfte um den Jahreswechsel herum extrem gering gewesen sein und war meiner Erinnerung nach vor allem auf externen Eintrag (Eingereiste) zurückzuführen. Lokale Cluster waren zu dem Zeitpunkt meines Wissens noch nicht entstanden. Zugegebenermaßen stochert man da aber leider ein bisschen im Dunkeln. Mir zumindest sind zu diesem Zeitpunkt keine Daten zur Verbreitung insbesondere der britischen Variante bekannt. Vor kurzem hat das RKI bekanntgegeben, dass knapp 6% aller Neuinfektionen durch die südafrikanische und die britische Variante zustande gekommen sind. Schaut man über den Ärmelkanal sieht man, dass die dortige, deutlich ansteckendere Variante in kürzester Zeit den Wildtyp verdrängt hat. Auch bei uns kann das passieren, siehe Modellrechnungen zu einer
"unsichtbaren dritten Welle". Was mich zu meinem eigentlichen Punkt bringt: Das Ziel, die Inzidenz auf deutlich unter 50 zu drücken, ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern auf Basis der Expertise von Fachleuten entstanden, die sagen, dass 50 zu wenig ist, um die deutlich ansteckender Mutante mittels Kontaktnachverfolgung etc. unter Kontrolle zu halten. Der Wert 35 ist natürlich ein politischer Kompromiss, auf den sich die MPs und Merkel einigen konnten.
Wieviel Menschen sind eigentlich im Schnitt in einem Alten-/Pflegeheim untergebracht? Da wird man doch sicher mal eben in einem Heim genug positive Testungen bekommen um über der 35 zu bleiben, gerade da sollte vll. mal angesetzt werden.
Nicht falsch verstehen aber wenn ein "Ausbruch" in einem Heim, welches man recht einfach isolieren kann, als Ausrede für Einschränkungen eines ganzen Landkreises, einer Stadt usw. hernimmt stimmt etwas grundsätzlich nicht.
Warum jetzt die Heime? Weil die Medien von genug Heimen schreiben/berichten in denen Positivfälle aufgetreten sind, interessanterweise auch nachdem der Impftross da durch ist.
Heime waren doch schon immer ein Thema?

Dass bestehende Konzepte mancherorts besser umgesetzt werden müss(t)en ist jetzt auch nichts Neues. Du kannst trotzdem so gut schützen wie du willst, 100% Sicherheit hast du auch dort nicht. Aber ja, da gibt es Verbesserungsbedarf. Nur geht es ja auch um die Kontaktketten: Sagen wir mal, es gibt einen Ausbruch in einem Heim, der ein paar Tage unbemerkt bleibt, weil in den ersten Tagen eben niemand Symptome entwickelt (ganz normal). Pflegekräfte stecken sich an, gehen nach Hause zu ihren Familien und stecken, sobald sie infektiös sind, diese an. Die gehen arbeiten, in die Schule usw. Wenn da das Gesundheitsamt nicht effizient mit Quarantäneanordnungen hinterherkärchert, bekommt man so eine Situation nicht unter Kontrolle. Deshalb ist es wichtig, die Zahlen unten zu behalten und deswegen ist es auch sinnvoll, potenzielle lokale Ausbreitungen schnell durch Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Wenn man das schafft, ist ja auch im entsprechenden Landkreis die Inzidenz schnell wieder unten. Aber grundsätzlich ist da eine Bewertung im Einzelfall natürlich sinnvoll: Nur dafür braucht man halt auch die Kapazitäten, um diese Bewertung sinnvoll vornehmen zu können. Es hängt alles miteinander zusammen.
Dazu das Verwaltungsgericht in Mannheim kippt die Ausgangssperre in Ba-Wü und plötzlich tönt ein Herr Kretschmann das hätte man eh schon vorgehabt. Natürlich sollte man alles was unsere Politiker sagen auch glauben, der Herr Spahn hatte ja auch recht das man keine Friseure und Einzelhändler mehr schliessen wird.
Und inwiefern ist das jetzt relevant, ob die Landesregierung in BaWü das ohnehin vorgehabt hat oder nicht bzw. ob Kretschmann das sagt? Es ist doch gut, dass der VGH solche Verhältnismäßigkeiten überprüft und ggf. Einschränkungen aufhebt bzw. dadurch eine Differenzierung erzwingt, wie sie jetzt erfolgt ist. Und Herrn Spahn darf man sicher vorwerfen, dass er die Situation unterschätzt hat, so wie so ziemlich alle Politikerinnen und Politiker, die sich zu dem Thema geäußert haben. Klar wird der Bevölkerung auch gerne mal rotzfrech ins Gesicht gelogen, aber gerade diese Beispiele hervorzukramen halte ich für wenig zielführend. Mir ist auch nicht ganz klar, worauf du damit hinaus willst.