Ok, lassen wir die Lage in Ruanda mal dahingestellt, da habt ihr mit Sicherheit alle Recht. Ein tyrannischer Diktator ist vielleicht das kleinere Übel als ein Bürgerkrieg. Ich habe mich tatsächlich nur an diesem schwachen KSTA-Artikel gestört und habe in der Tat überlesen, dass du "Vorzeigekandidat" in Anführungsstriche gesetzt hast. Hätte ich das gesehen, hätte ich mir meinen Post sparen können, denn damit wurde der Artikel ja schon kritisch beleuchtet.
Jedenfalls habe ich mir heute mal diesen "Doing-Business-Report" auf den sich der Artikel ja stürtzt ("Im jüngsten „Doing Business“-Report der Weltbank wird das Land deshalb auch als weltweit „bester Reformstaat“ gelobt - binnen eines Jahres verbesserte sich Ruanda von Rang 143 auf Platz 67."), durchgelesen. Mit stehen da, angesichts der furchtbaren Recherche des KSTA (dafür sind duMont-Schauberg-Blätter aber bekannt) mal wieder die Nackenhaare zu Berge.
In diesem "Report" ist Ruanda auch nur der 5. beste afrikanische Land. Mauritius (17er), Südafrika (34er), Botswana (45er) und Namibia (66er) kommen noch vor Ruanda. Moment, Mauritius auf 17? Botswana 45er? Klingelt da was bei der Aussagekraft des "Reports"?
Mal ein Zitat, wie es zu der Beurteilung kommt:
The key areas considered by the report include starting a business employing workers, getting credit (legal rights), protecting investors, registering property, closing a business and trading across borders.
Das sind alles ideale Heuschreckenattribute, also genau das, was Afrika braucht. Und darauf soll sich die - im KSTA-Artikel sehr ernst gemeinte - These begründen, dass Ruanda ein Vorbild, ein Leuchtturm für die Region sei? Argh...
Die Realität für Ruanda sieht ganz anders aus. Der IWF gibt als BIP/Kopf für das Jahr 2009 für Ruanda $536 aus. Damit liegt Ruanda auf Platz 166, umgeben von Osttimor und Guinea-Bissau. (
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Bruttoinlandsprodukt_pro_Kopf)
Kannst du dich noch an den Namen der 3Sat-Reportage erinnern? Ich würde sie mir gerne mal anschauen, vllt kann man die mal verwenden. Da wäre ich dir sehr dankbar

Dann noch ein paar Worte zu Verschwörungstheorien: Ich bin auch kein großer Freund davon, aber sie haben ihre Berechtigungen. Als prominentes Beispiel kann man immer 9/11 auftischen. Niemand weiß, was da alles wirklich genau passiert ist, es gibt etliche YouTube-Videos und viele Berechnungen. Der Meinung, dass der CIA die ganze Sache geplant hat, bin ich nicht, aber es würde mich auch nicht groß wundern, wenn sich genau das herausstellen würde. Zu gut hat das gepasst, zu perfekt war die geopolitische Gelegenheit, zuviel Zeit ist vorher ohne größere Kriege vergangen, zu schnell war man dabei, völlig unbehelligt einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen ein Land zu führen, dass mit 9/11 nichts zu tun hatte (Irak). Es gibt ein Sprichwort: If it looks like a rat, smells like a rat and sounds like a rat, it must be a rat. Im Deutschen wird das analoge Sprichwort wohl mit einem Hund gebildet. Jedenfalls wurden alle größeren Kriege des letzten Jahrhunderts mit false-flag-Operationen angezettelt.
Da gibt es unzählige Dinge:
Der Überfall der Nazis auf den Sender Gleiwitz.
Das Celler Loch, als der Verfassungschutz in Deutschland der RAF einen Gefängnisausbrauchsversuch unterschieben wollte.
Das äußerst tragische Bologna-Massaker.
Der Reichstagsbrand.
1953 als die CIA Mossadeq gestürzt hat.
Operation Northwoods der CIA, die ein paar Bombenanschläge in Florida geplant haben, um sie den Kubanern in die Schuhe zu schieben, um damit einen Krieg zu rechtfertigen.
Die Vorbereitung Stalins zum finnischen Winterkrieg.
Die gefakte Marxistisch-Leninistische Partei in den Niederlanden vor 30 Jahren.
Der Tonkin-Zwischenfall, der zum Vietnamkrieg führte.
Das zweifelhafte Attentat in Sarajevo, was zum 1. Weltkrieg führte.
Alles, was mit dem Watergate-Skandal zusammenhängt.
Die Liste ist lang und kann im Prinzip belieb fortgesetzt werden, da die bekanntgewordenen Sachen vermutlich nur die Spitze des Eisberges sind.
Nur was bringen Verschwörungstheorien? Mir persönlich nichts, aber ich kann Leute verstehen, die sich mit endlosen Recherchen dazu auseinandersetzen. Aber das sollte eher wissenschaftlich erfolgen und nicht über YouTube. Ich kann auch ein YouTube-Video voll mit wahren Fakten zusammenstellen, in dem sich herausstellt, dass die Nazis gar nicht Schuld am 2. WK sind. Es ist immer eine Frage, wie geschickt man das macht (zumal es aber auch wirklich sowohl von französisch-belgischer-Seite, als auch von russischer Seite konkrete Einmarschpläne nach Deutschland gab. Dass Stalin Deutschland 1941 sowieso angreifen wollte, gilt bisher als gar nicht mehr so abwegig).