Aber was ist die Alternative? Sich aus dem Internet fernhalten? Ein Brief an die Bundesregierung, die vermutlich eh nichts ausrichten kann?
Ich für mich persönlich habe schon eine Entscheidung getroffen. Nein, es ist nicht der Brief an die Bundesregierung. Sowas hat kaum Effekt...
Wichtig ist erstmal, dass überhaupt das Bewusstsein da ist. User, die sich der Sachlage in Gänze bewusst sind, und ihre Entscheidung bereits unumstößlich getroffen haben, wollte ich weder ansprechen noch ums Verrecken versuchen zu überzeugen. Auch eine schriftliche Rechtfertigung jener, ist nicht mein Ziel und auch eher wenig von Belang.
Mir war an dieser Stelle wichtig, dass eben jene, welche die Hintergründe nicht komplett kennen, mal vor die Flinte zu schmeißen was eigentlich los ist.
Und wenn ich nur einen Einzigen hier Informationen geben konnte, die ihn dazu anregen, sich nochmal Gedanken über seinen Umgang mit seinen Daten zu machen und was überhaupt andere damit vorhaben bzw. wie sie diese erlangen, dann hab ich schon Etwas erreicht.
Wie gesagt bin ich IT-ler und habe da sicherlich einen ganz anderen Blick auf die Dinge wie der Otto-Normal-User der sich zwar für äußerst kompetent in Sachen Internet hält aber vielleicht doch nicht zu 100% Bescheid weiß, was im "Untergrund" passiert.
Ich sehe Foren eben so, dass jeder seine Stärken und Informationen versucht einzubringen und diese mit anderen teilt, die diese nicht haben. In anderen Bereichen bin ich froh, wenn ich entsprechende Informationen erhalte, die ich selbst so nicht habe.
Was kann man nun also tun? Das muss auch jeder für sich selbst ausmachen. Ich fände es gut, wenn z.B. die europäische Kommision entsprechende Gesetze wenigstens weiter bespricht und eventuell auch mal erlässt, sprich das Ganze nicht aus dem Fokus verliert sondern weiter Druck macht. Wie gesagt, ist der größte Hemmer das fehlende Bewusstsein und die ausbreitende Gleichgültigkeit für die Sachlage. Wenn diese nicht nur in unserer Gesellschaft eingenistete Resignation mal abgelegt werden kann, erst dann wird man gezielt handeln können.
Zum Beispiel hat die CDU/CSU in der Hinsicht eben auch massive Defizite, das ist ja bereits Bekannt. Aber wenn die Wähler nicht Interessen zeigen an den Belangen in der Netzwelt, warum sollte sich dann damit überhaupt beschäftigt werden?
Persönlich halte ich es für falsch zu sagen, "es ist jedem selbst überlassen ob er die Dienste wahrnimmt oder nicht", denn diese "Dienste" werden auf Seiten angeboten und auch mit einer Art, die der Nutzer nicht einsehen kann und somit keine Entscheidung treffen kann.
Auch die Aussage, dann soll man halt das Internet garnicht mehr nutzen wenn man damit Probleme hat oder die provokante Frage ob man dann garnicht mehr surfen soll, ist eher eine Trotzreaktion. Das Internet ist wie vieles im Leben, ein Anlaufpunkt für die ganze Menschheit. Hier müssen gewisse Regeln eingehalten werden. Wenn sich aber niemand darum schert, dass es zu Regeln kommt, wird eben einfach gemacht. Die Kontrolle sollte nicht einer wirtschaftlichen Macht überlassen sein...