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Autor Thema: Allgemeine Nachrichten  (Gelesen 1830321 mal)

Jäger Horst

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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13260 am: 20.Oktober 2021, 15:43:04 »

Und ich war bis vor kurzem auch ein Befürworter der "freien Fahrt für freie Bürger", dennoch hat sich meine Meinung dazu gewandelt und das lässt sich auch mithilfe von Argumenten untermauern. Mich würde an dieser Stelle wirklich interessieren, welche schlagkräftigen Argumente gegen ein Tempolimit sprechen. Würdest du mir den Gefallen tun und die für dich wichtigsten Argumente hier nennen? Danke!

Einfach mal die o.g. Quellen von Auto, Motor und Sport durchlesen...

Wozu überhaupt ein Tempolimit, wenn i.d.R. nur 2% über 160km/h und alle andere selten schneller als 130km/h fahren... steht da zum Beispiel

...der Nutzen für das Weltklima wäre also so oder so 0,0

man kommt schneller von A nach B (genauere Studien die dagegegn sprechen gehen von einem optimalen Verkehrsverhalten aus, das aber so nicht realisitisch ist)
ich habe hier schon vor Seiten ellenlang meine Erfahrungen mit meinen befahreren Autobahnkilometern geschildert, die worden anscheinend wieder einmal überlesen naja was solls, ignorieren ist halt einfach.

...man darf keine Mittelfahrbahnkriecher mehr überholen, bei super ausgebauten 3-spurigen Autobahnen am WE, Nachts zum beispiel

...es gibt nicht mehr Verkehrstote als in Ländern mit Tempolimit...
und und und

ein dynamisches Tempolimit macht Sinn an Verkehrsknotenpunkten und unsicheren Streckenabschnitten um das auch noch einmal zu wiederholen, aber kein generelles Verbot.
Ich bin strikt gegen die Verbotskultur und dadurch hat mich die SPD als Wähler verloren, dann wähle ich halt in Zukunft die Liberalen, aber kann dabei noch in den Spiegel schauen, ohne schlechtes Gewissen.
« Letzte Änderung: 20.Oktober 2021, 15:46:33 von Jäger Horst »
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Tim Twain

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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13261 am: 20.Oktober 2021, 16:28:24 »

Wenn nur so wenige schnell fahren, dann ist ja auch das Limit kein Problem  O0


Aber dann kann man natürlich nicht die alle mit 125kmh fahrenden Mittelspurschleicher überholen  :(

Edit: Warum bauen eigentlich die anderen Länder 3-spurige Autobahnen, wenn die linke Spur bei einem Tempolimit und Mittelspurschleicher nicht mehr benutzbar ist?
« Letzte Änderung: 20.Oktober 2021, 16:32:49 von Tim Twain »
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Jäger Horst

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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13262 am: 20.Oktober 2021, 16:55:54 »

Wenn nur so wenige schnell fahren, dann ist ja auch das Limit kein Problem  O0


Aber dann kann man natürlich nicht die alle mit 125kmh fahrenden Mittelspurschleicher überholen  :(

Edit: Warum bauen eigentlich die anderen Länder 3-spurige Autobahnen, wenn die linke Spur bei einem Tempolimit und Mittelspurschleicher nicht mehr benutzbar ist?

Ich hab außerdem in meinem näheren und entfernteren Umfeld mit vielen Leuten auch mal ehrlich von Gesicht zu Gesicht darüber geredet und die meisten davon halten ein Tempolimit für eine komplett überzogene Maßnahme.

- (Viele davon sahen es ähnlich wie ich, als Pseudomoralismus)
- Manchen war es einfach egal.
- Die wenigen Befürworter waren Frauen, die selber kein Auto fahren...

Keine Ahnung wie repräsentativ das ganze ist, aber ich fühle mich zum Großteil bestätigt.
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Tim Twain

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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13263 am: 20.Oktober 2021, 19:11:39 »

Man kann natürlich auch repräsentative Umfragen nehmen, dann hat man ein vermeintlich repräsentatives Ergebnis  O0

In diesen ist es grob 50-50 ;)
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Octavianus

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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13264 am: 20.Oktober 2021, 19:57:42 »

Und ich war bis vor kurzem auch ein Befürworter der "freien Fahrt für freie Bürger", dennoch hat sich meine Meinung dazu gewandelt und das lässt sich auch mithilfe von Argumenten untermauern. Mich würde an dieser Stelle wirklich interessieren, welche schlagkräftigen Argumente gegen ein Tempolimit sprechen. Würdest du mir den Gefallen tun und die für dich wichtigsten Argumente hier nennen? Danke!

Einfach mal die o.g. Quellen von Auto, Motor und Sport durchlesen...

Wozu überhaupt ein Tempolimit, wenn i.d.R. nur 2% über 160km/h und alle andere selten schneller als 130km/h fahren... steht da zum Beispiel

...der Nutzen für das Weltklima wäre also so oder so 0,0

man kommt schneller von A nach B (genauere Studien die dagegegn sprechen gehen von einem optimalen Verkehrsverhalten aus, das aber so nicht realisitisch ist)
ich habe hier schon vor Seiten ellenlang meine Erfahrungen mit meinen befahreren Autobahnkilometern geschildert, die worden anscheinend wieder einmal überlesen naja was solls, ignorieren ist halt einfach.

...man darf keine Mittelfahrbahnkriecher mehr überholen, bei super ausgebauten 3-spurigen Autobahnen am WE, Nachts zum beispiel

...es gibt nicht mehr Verkehrstote als in Ländern mit Tempolimit...
und und und

ein dynamisches Tempolimit macht Sinn an Verkehrsknotenpunkten und unsicheren Streckenabschnitten um das auch noch einmal zu wiederholen, aber kein generelles Verbot.
Ich bin strikt gegen die Verbotskultur und dadurch hat mich die SPD als Wähler verloren, dann wähle ich halt in Zukunft die Liberalen, aber kann dabei noch in den Spiegel schauen, ohne schlechtes Gewissen.
Das Argument mit den wenigen Betroffenen kann man genauso gut umdrehen. Wenn sowieso nur 2% der Fahrer davon betroffen sind, warum sollte es dann eine Mehrheit stören, wenn man ab sofort nur noch 130 fahren kann?

Das Klima wird durch ein Tempolimit nicht gerettet, da stimme ich dir vollkommen zu. Es wäre aber eine billige Maßnahme, die Emissionen zu deckeln. Und das kann man dann auch noch weiterdenken, denn die Lärmemissionen sind ja auch nicht von der Hand zu weisen, auch wenn davon vermutlich auch nur wenige betroffen sind.

Kommt man wirklich schneller von A nach B? Auf dem Papier gesehen sicherlich, in der Realität ist die Durchschnittsgeschwindigkeit aber auf unbegrenzten Stücken nicht wesentlich höher als auf begrenzten Autobahnteilstücken (ich habe in einer Studie etwas von 6 km/h Unterschied gelesen [118 im Vergleich zu 124 auf unbegrenzten Teilstücken], damit kann man also effektiv in 3 Stunden 18km weiterkommen als auf einer komplett begrenzten Strecke - wenn man das nur auf Fahrten auf der Autobahn bezieht, dann ist der Unterschied also marginal). Und wie viele Leute sind wirklich mehr als 3 Stunden auf einer Autobahn unterwegs, um diesen Unterschied zu bemerken?

Mittelspurkriecher sind immer ein Problem. Egal ob mit oder ohne Tempolimit. Sie stören den Verkehrsfluss nachhaltig und sollten dafür auch konsequenter zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Summe der Verkehrstoten ist zum Glück gesunken und lässt sich vermutlich nicht in direkte Korrelation mit einem Tempolimit setzen. Es ist aber plausibel anzunehmen, dass die Anzahl der Autobahntoten bei einem Tempolimit nochmals deutlich sinken wird, da die Relativgeschwindigkeiten gedeckelt wären.

Dynamische Tempolimits als Übergangslösung? Gerne, nur ist das natürlich sauteuer und ich bin froh, dass die CSU auf absehbare Zeit keinen Verkehrsminister stellen wird, denn für ein solches Projekt hätte man sicherlich Milliarden an Steuergeldern vergeuden können.

Billiger wäre dagegen eine Deckelung. Warum die Medien 130 nehmen, weiß ich nicht. In anderen Ländern sind es 140, das könnte man sicherlich als Zuckerbrot für die Autolobby anbieten, auch wenn es umweltpolitisch weniger Auswirkungen hätte, die vergleichsweise gering sind (ja ja, ich höre dich und andere schon schnappatmen, dass die Umwelt damit nicht gerettet werden wird). Aber die Kosten für ein solches Projekt wären sehr gering. Man kann wahnsinnig viele Schilder abbauen, denn Bürokratieabbau tut auch gut und so.

Das Argument mit dem nachts um 1 oder 3 mit 200+ km/h über die Autobahn heizen finde ich übrigens alles andere als überzeugend. Es ist vollkommen unverantwortlich bei schlechteren Sichtbedigungen mit einer so hohen Geschwindigkeit zu fahren, denn insbesondere Wildtiere erkennst du bei solchen Geschwindigkeiten viel zu spät. Auch Gegenstände auf der Fahrbahn nimmt man deutlich später wahr als bei Tageslicht.

Wenn nur so wenige schnell fahren, dann ist ja auch das Limit kein Problem  O0


Aber dann kann man natürlich nicht die alle mit 125kmh fahrenden Mittelspurschleicher überholen  :(

Edit: Warum bauen eigentlich die anderen Länder 3-spurige Autobahnen, wenn die linke Spur bei einem Tempolimit und Mittelspurschleicher nicht mehr benutzbar ist?

Ich hab außerdem in meinem näheren und entfernteren Umfeld mit vielen Leuten auch mal ehrlich von Gesicht zu Gesicht darüber geredet und die meisten davon halten ein Tempolimit für eine komplett überzogene Maßnahme.

- (Viele davon sahen es ähnlich wie ich, als Pseudomoralismus)
- Manchen war es einfach egal.
- Die wenigen Befürworter waren Frauen, die selber kein Auto fahren...

Keine Ahnung wie repräsentativ das ganze ist, aber ich fühle mich zum Großteil bestätigt.
Okay...

Und alle Bekannten von mir, die einen Tempomat in ihrem Auto haben, sind überraschenderweise auch Befürworter eines Tempolimits. Ich denke, dass meine Bekannten im Umfeld genauso wenig repräsentativ sind. Und der Seitenhieb auf nicht-fahrende Frauen... naja.

Um nochmals kurz persönlich etwas zu sagen. Ich habe nichts gegen schnelles Fahren. Ich fahre trotz Tempolimits hier in Bulgarien (140) regelmäßig 10% schneller als die Polizei erlaubt. Mehr gibt a) mein über 20 Jahre altes Octamobil nicht her, b) frisst mir der Sprit die ohnehin nicht vorhandenen Haare vom Kopf und c) fahre ich zwar schneller als erlaubt, allerdings würde ich meinen, dass ich fast immer vorausschauend fahre. Stauende? Runter vom Gas. Jemand überholt vor mir einen LKW? Ausrollen lassen und im Fluss bleiben. Ich sehe einen niegelnagelneuen Oberklasse-PKW in meinem Rückspiegel andonnern? Rüber auf die andere Spur, sofern das schnell und gefahrlos möglich ist. Was andere teils für absurde Manöver auf der Straße zeigen, verstehe ich nicht. Mit 200 Sachen und mehr anschießen, Kofferraum einmal großzügig ausleuchten, während man auf 130 runterbremsen muss und danach wieder wie ein Irrer den Bleifuß aufs Gaspedal. Wer mir erzählen will, dass das sinnvolle Fahrpraxis ist, sollte dringend nochmals den Führerschein machen.

Worauf ich hinauswill. Trotz Tempolimits wird es weiterhin Unbelehrbare (wie z.B. mich) geben, die schneller fahren werden. Werde ich mit 250 irgendwo langbrettern? Nein, das ist insbesondere im Vergleich zu allen anderen Verkehrsteilnehmern einfach mit einem sehr hohen Risiko verbunden. Werden es mal 160 sein? Sicher, für eine kurze Strecke vielleicht, aber danach werde ich mit Sicherheit wieder der Richtgeschwindigkeit folgen, weil es sich dabei deutlich entspannter fährt. Verliere ich wegen des Tempolimits Zeit und schaffe es nicht rechtzeitig zu einem Termin? Wenn mir das wirklich Sorgen machen sollte, dann sollte ich nicht meinen Fahrstil hinterfragen, sondern mein Zeitmanagement.
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13265 am: 20.Oktober 2021, 20:38:36 »

Da ständig damit argumentiert wird (nicht nur hier) es wären so viele dagegen, möchte ich hier einfach Octas Sicht zustimmen.
Ich bin weder weiblich und auch besitze ich einen Führerschein sowie Auto. Ich bin seit vielen Jahren für ein Tempolimit.
Ehrlich gesagt halte ich die ganze Diskussion darum für völlig plemplem...

140 als Limit und dennoch würden doch jene die jetzt auch rasen, ihre 150 bis 160 fahren. Kann mir keiner erzählen dass das nicht passiert. Wenn man das als tollerierbar Verhalten ansieht, über welchen Verlust reden wir denn eigentlich noch?
Ist das nicht einfach nur noch eine Prinzipiendiskussion von Leuten die Angst davor haben bevormundet werden zu können? Oder ist da irgendwo im Kern tatsächlich eine ernstzunehmendes Pro-Argument versteckt. Bisher las ich nur was von schneller ankommen, was ich ähnlich wie Octas 18km in 3h sehe. Die Leute treten da die Pedale durch und überholen teils waghalsig um megaschnell wo mazukommen... Das sind meist auch jene, die dann innerorts an der Ampel pennen, weil sie ihre Fluppe grade anzünden müssen, wo sie sämtlichen zusammengeraseen Vorsprung vertendeln. :D

Hab jetzt am Handy keine Statistik zur Hand, darum nagelt mich nicht gleich fest. Aber es gab doch genug Untersuchungen und Stauforschungen die zum Schluss kamen, dass Raser mehr als Mittelspurschleicher für Staus verantwortlich sind. Nicht nur deutsche Studien im übrigen. Ich erinnere mich da an eine italienische vor einigen Jahren.

Das Argument "Bringt doch der Umwelt eh nur minimal was." sehe ich persönlich als letzten Notnagel der Tempolimitgegner, um einen geringen Nutzen geltend zu machen, um es bitte bitte sein zu lassen.
ALLES was zumutbar ist und etwas beiträgt zum Umweltschutz, und sei es noch so gering, sollte nicht nur un Erwägung gezogen werden. Am Ende kann man bei jeder Maßnahme Jammern dass sie für sich alleine nix bringt weil zu wenig...
Kein Beitrag für mich...

Mit dem Tempolimit könnte auch der "Rennstreckentourismus" dezimiert werden. Bin mir nichtmal sicher ob dieser überhaupt in allen Auswertungen eingerechnet ist.

Das Alles zusammengenommen, führt für mich zur Erkenntnis, dass ein Tempolimit, was praktisch mittlerweile Jahrzehnte überfällig ist und wohl nur dank der übertrieben mächtigen Autolobny tabu war, endlich eingeführt wird.

Versteht mich bitte nicht falsch. Ich möchte wirklich niemanden damit zu nahe treten. Mir kommt nur dieser Aufschrei und das Ringen um Contras zu dieser Maßnahme so unfassbar lächerlich vor...
« Letzte Änderung: 20.Oktober 2021, 20:41:05 von GameCrasher »
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13266 am: 20.Oktober 2021, 20:45:25 »

Ich persönlich fahre gerne schnell. Macht halt auch Spaß. Mit nem Tempolimit hätte ich jetzt aber auch keine großen Probleme. Für den Geldbeutel ist es ohnehin förderlich und dann kommt man halt 15 Minuten später an...
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Jäger Horst

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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13267 am: 21.Oktober 2021, 11:43:31 »

Es müssen ja nicht immer die gleichen 2% sein, die 160km/h oder schneller fahren, schon mal darüber nachgedacht?
Allein dass man es situativ kann, ist gut.
Die Spanne von 130-160km/h da liegen wir dann bei 23%, die sich gerne darin bewegen, wozu ich mich zählen würde.
Also sind es nicht nur 2% die "130km/h" Kriechtempo betreffen würde... (und es ist bei vielen Autobahnabschnitten, bei dem Ausbauzustand faktisch Kriechtempo)

Wie gesagt, bei 3-spuriger Autobahn, würde ich und viele andere im Strahl k...., wenn ich Sonntags bei freier Autobahn, einem Mittelfahrbahnkriecher bei 126 km/h hinterhergurken müsste.
Wie soll man eigentlich die Mittelfahrbahnkriecher bestrafen, ich sehe da keinen Ansatz, wie das praktikabel gehen sollte.

Erzählt mal den ganzen Handwerkern, Taxifahrern, Frühschichtlern, die morgens um fünfe,sechse raus müssen, die können eine 15minütige Verspätung verkraften und die sollen an Ihrem Zeitmanagement arbeiten...

Zu dem angeblichen Seitenhieb im Bezug auf die Frauen: Ich habe beruflich mit Leuten zu tun
und bei mir im Umfeld sind es nun mal Frauen, die kein Auto fahren, die einzigen, die für ein Tempolimit sind, ohne Wertung (es ist einfach so)
Allein, dass Sie dagegen sind, macht Sie in meinen Augen nicht zu schlechteren Menschen oder so..., ich finde halt nur, dass viele Leute nicht beurteilen können,
wenn Sie selber nicht direkt von einem Tempolimit betroffen wären. (Unabhängig vom angeblichen Umwelteffekt bezogen auf das Klima)

Ich glaube nicht, dass die "2%-Raser" mehr für Staus verantwortlich sind, als die "20%-35% Mittelfahrbahnkriecher", die angebliche Studie zweifele ich sehr stark an, realerfahrungstechnisch.
Die Auswertung bezog sich wahrscheinlich auf neuralgisch Streckenabschnitte, in denen eh viele Unfälle passieren, da macht ein Tempolimit auch Sinn.

Nirgendswo schrieb ich: Nachts über die Autobahn heizen mit 200+ als Argument. Immer wieder wird hier pauschalisisert, alle, die gegen ein Tempolimit sind, sind Raser, das stimmt einfach nicht.
Von den 2%, die schneller als 160 fahren, sind vllt. 0,5% schwarze Schafe, so. Und die bleiben halt im Gedächtnis. Aber hier eine erschreckende Nachricht: Schwarze Schafe gibt es überall.

Also bitte hier noch mehr Argumente.
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13268 am: 21.Oktober 2021, 11:43:38 »

Man kommt ja vermutlich nicht mal später an.

Mein neues Auto ist ein Volvo, die ja bekanntlich bei 180 abregeln. Ich war da kurz abgeschreckt, da ich durchaus auch mal 200+ gefahren bin.

Nach knapp 10.000km kann ich sagen: es macht keinen Unterschied. Ich könnte daher auch mit generellem Tempolimit sehr gut leben.
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13269 am: 21.Oktober 2021, 12:11:24 »

Was macht eigentlich besagter Handwerker, wenn eine Baustelle ist?

Zitat
Wie gesagt, bei 3-spuriger Autobahn, würde ich und viele andere im Strahl k...., wenn ich Sonntags bei freier Autobahn, einem Mittelfahrbahnkriecher bei 126 km/h hinterhergurken müsste.
Wie soll man eigentlich die Mittelfahrbahnkriecher bestrafen, ich sehe da keinen Ansatz, wie das praktikabel gehen sollte.

Bei einer Strecke von 130kmh verlierst du nicht mal 2 min, wenn du hinter dem her tuckelst. Ist das den Aufschrei wert? Davon ab, wie machen das die anderen Länder? Dort soll es Gerüchten zufolge auch Mittelspurschleicher geben.
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13270 am: 21.Oktober 2021, 12:22:32 »

Erzählt mal den ganzen Handwerkern, Taxifahrern, Frühschichtlern, die morgens um fünfe,sechse raus müssen, die können eine 15minütige Verspätung verkraften und die sollen an Ihrem Zeitmanagement arbeiten...

Nehmen wir doch mal beispielhaft die 160 km/h und 130 km/h die hier im Diskussionsverlauf genannt wurden. Wenn ich jetzt keinen Denkfehler habe, dann müssten über den Daumen gepeilt ca. 120 km gefahren werden, um auf eine Differenz von 15 Minuten zu kommen (120 km mit 160 km/h ca. 45 Minuten, 120 km mit 130 km/h knapp 1h). Wie viele der genannten Personen werden wohl früh morgens und tagtäglich 120 km auf der Autobahn zurücklegen? Sicher nicht "die ganzen Handewerker" etc. Nur 5% der Leute, die pendeln, fahren mehr als 50km. Sorry, aber das Argument ist einfach an den Haaren herbeigezogen. Wenn sich besagte Leute verspäten, dann weil die Ballungsräume mit Autos verstopft sind und nicht wegen eines Tempolimits auf der Autobahn.
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Jäger Horst

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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13271 am: 21.Oktober 2021, 12:35:52 »

Erzählt mal den ganzen Handwerkern, Taxifahrern, Frühschichtlern, die morgens um fünfe,sechse raus müssen, die können eine 15minütige Verspätung verkraften und die sollen an Ihrem Zeitmanagement arbeiten...

Nehmen wir doch mal beispielhaft die 160 km/h und 130 km/h die hier im Diskussionsverlauf genannt wurden. Wenn ich jetzt keinen Denkfehler habe, dann müssten über den Daumen gepeilt ca. 120 km gefahren werden, um auf eine Differenz von 15 Minuten zu kommen (120 km mit 160 km/h ca. 45 Minuten, 120 km mit 130 km/h knapp 1h). Wie viele der genannten Personen werden wohl früh morgens und tagtäglich 120 km auf der Autobahn zurücklegen? Sicher nicht "die ganzen Handewerker" etc. Nur 5% der Leute, die pendeln, fahren mehr als 50km. Sorry, aber das Argument ist einfach an den Haaren herbeigezogen. Wenn sich besagte Leute verspäten, dann weil die Ballungsräume mit Autos verstopft sind und nicht wegen eines Tempolimits auf der Autobahn.

Manche Handwerker aus manchen Handwerksbranchen legen am Tag mind. 500km+ zurück, hier bei mir um die Ecke fahren Baustellenarbeiter mit ihrem Transporter, der ohne Probleme 160 schafft, 1000km hin und zurück in ihren Ort und das seit einem dreivierteljahr jedes WE...Ich als früherer Taxifahrer, hab pro Tag an die 500km runtergespult, an ereignisreichen Tagen 1000+..., solche Beispiele meine ich, das gleichmäßige ermüdende Fahren mit Tempomat und 100-130, da wären ich und vllt. andere damals vllt. mit einem eventuellen Sekundenschlaf von mir gestorben, wer weiß..., natürlich stehen die länger im Stau in der Innenstatd zum Beispiel, aber wenn die Zeit auf der Autobahn auch noch verkürzt wird, sorgt das für Frustpotenzial, das sich irgendwo entladen wird.
« Letzte Änderung: 21.Oktober 2021, 12:38:12 von Jäger Horst »
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13272 am: 21.Oktober 2021, 13:02:54 »

Gibt es Zahlen, wieviel ein Tempolimit denn an CO2 einsparen würde? Vielleicht auch in % zum gesamten Ausstoss DE?
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DeDaim

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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13273 am: 21.Oktober 2021, 13:36:44 »

Erzählt mal den ganzen Handwerkern, Taxifahrern, Frühschichtlern, die morgens um fünfe,sechse raus müssen, die können eine 15minütige Verspätung verkraften und die sollen an Ihrem Zeitmanagement arbeiten...

Nehmen wir doch mal beispielhaft die 160 km/h und 130 km/h die hier im Diskussionsverlauf genannt wurden. Wenn ich jetzt keinen Denkfehler habe, dann müssten über den Daumen gepeilt ca. 120 km gefahren werden, um auf eine Differenz von 15 Minuten zu kommen (120 km mit 160 km/h ca. 45 Minuten, 120 km mit 130 km/h knapp 1h). Wie viele der genannten Personen werden wohl früh morgens und tagtäglich 120 km auf der Autobahn zurücklegen? Sicher nicht "die ganzen Handewerker" etc. Nur 5% der Leute, die pendeln, fahren mehr als 50km. Sorry, aber das Argument ist einfach an den Haaren herbeigezogen. Wenn sich besagte Leute verspäten, dann weil die Ballungsräume mit Autos verstopft sind und nicht wegen eines Tempolimits auf der Autobahn.

Manche Handwerker aus manchen Handwerksbranchen legen am Tag mind. 500km+ zurück, hier bei mir um die Ecke fahren Baustellenarbeiter mit ihrem Transporter, der ohne Probleme 160 schafft, 1000km hin und zurück in ihren Ort und das seit einem dreivierteljahr jedes WE...Ich als früherer Taxifahrer, hab pro Tag an die 500km runtergespult, an ereignisreichen Tagen 1000+..., solche Beispiele meine ich, das gleichmäßige ermüdende Fahren mit Tempomat und 100-130, da wären ich und vllt. andere damals vllt. mit einem eventuellen Sekundenschlaf von mir gestorben, wer weiß..., natürlich stehen die länger im Stau in der Innenstatd zum Beispiel, aber wenn die Zeit auf der Autobahn auch noch verkürzt wird, sorgt das für Frustpotenzial, das sich irgendwo entladen wird.

Das mag ja sein, aber damit sind sie mit großer Sicherheit eine absolute Ausnahme. 500 km pro Weg mit wie viel km/h im Schnitt? 180? 200? Also mehr als 5 Stunden Arbeitsweg jeden Tag. Dann noch auf dem Bau schuften. Das ist hart und wie gesagt: ich bin überzeugt davon, dass das eine Ausnahme ist. Ich verstehe auch nicht, wie uns solche Anekdoten in der Diskussion weiterhelfen sollen. Ein Kumpel von mir ist Zimmermann, der fährt jeden Tag 30-40 Minuten mit dem Rad zur Arbeit. Was sagt uns das jetzt in der ganzen Diskussion? Nichts.

Wie geschrieben: Statistisch gesehen pendeln die Deutschen im Schnitt 17km (2016) und nur 5% fahren mehr als 50km jeden Tag (2020 - sicher wegen Lockdown etc. nur bedingt aussagekräftig, trotzdem). Siehe z.B. die aktuelle Erhebung hier: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Tabellen/pendler1.html;jsessionid=E7B3206306D85C58E8C108BF7BE175A4.live722

Was ist mit diesen Statistiken?



Gibt es Zahlen, wieviel ein Tempolimit denn an CO2 einsparen würde? Vielleicht auch in % zum gesamten Ausstoss DE?

Es gibt Berechnungen, ja. Z.B. vom Umweltbundesamt, hier aufbereitet vom Faktenfuchs: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-was-bringt-ein-tempolimit-auf-autobahnen,SdEUSXg

Der CO2-Anteil in Deutschland liegt beim Verkehr bei irgendwas um die 18%. Ein Tempolimit würde 2,4 Prozent zu den Minderungszielen der Bundesregierung (die übrigens immer noch nicht pariskonform sind) beitragen.

Auf den gesamten CO2-Ausstoß bezogen ist das also wirklich nicht viel. Deswegen schrieb ich ja vor einigen Seiten, dass es in Bezug auf den Klimaschutz ein Randthema ist, das halt im Autoland Deutschland unverhältnismäßig emotional und intensiv diskutiert wird.
« Letzte Änderung: 21.Oktober 2021, 13:45:34 von DeDaim »
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Jäger Horst

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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13274 am: 21.Oktober 2021, 14:48:36 »

Erzählt mal den ganzen Handwerkern, Taxifahrern, Frühschichtlern, die morgens um fünfe,sechse raus müssen, die können eine 15minütige Verspätung verkraften und die sollen an Ihrem Zeitmanagement arbeiten...

Nehmen wir doch mal beispielhaft die 160 km/h und 130 km/h die hier im Diskussionsverlauf genannt wurden. Wenn ich jetzt keinen Denkfehler habe, dann müssten über den Daumen gepeilt ca. 120 km gefahren werden, um auf eine Differenz von 15 Minuten zu kommen (120 km mit 160 km/h ca. 45 Minuten, 120 km mit 130 km/h knapp 1h). Wie viele der genannten Personen werden wohl früh morgens und tagtäglich 120 km auf der Autobahn zurücklegen? Sicher nicht "die ganzen Handewerker" etc. Nur 5% der Leute, die pendeln, fahren mehr als 50km. Sorry, aber das Argument ist einfach an den Haaren herbeigezogen. Wenn sich besagte Leute verspäten, dann weil die Ballungsräume mit Autos verstopft sind und nicht wegen eines Tempolimits auf der Autobahn.

Manche Handwerker aus manchen Handwerksbranchen legen am Tag mind. 500km+ zurück, hier bei mir um die Ecke fahren Baustellenarbeiter mit ihrem Transporter, der ohne Probleme 160 schafft, 1000km hin und zurück in ihren Ort und das seit einem dreivierteljahr jedes WE...Ich als früherer Taxifahrer, hab pro Tag an die 500km runtergespult, an ereignisreichen Tagen 1000+..., solche Beispiele meine ich, das gleichmäßige ermüdende Fahren mit Tempomat und 100-130, da wären ich und vllt. andere damals vllt. mit einem eventuellen Sekundenschlaf von mir gestorben, wer weiß..., natürlich stehen die länger im Stau in der Innenstatd zum Beispiel, aber wenn die Zeit auf der Autobahn auch noch verkürzt wird, sorgt das für Frustpotenzial, das sich irgendwo entladen wird.

Das mag ja sein, aber damit sind sie mit großer Sicherheit eine absolute Ausnahme. 500 km pro Weg mit wie viel km/h im Schnitt? 180? 200? Also mehr als 5 Stunden Arbeitsweg jeden Tag. Dann noch auf dem Bau schuften. Das ist hart und wie gesagt: ich bin überzeugt davon, dass das eine Ausnahme ist. Ich verstehe auch nicht, wie uns solche Anekdoten in der Diskussion weiterhelfen sollen. Ein Kumpel von mir ist Zimmermann, der fährt jeden Tag 30-40 Minuten mit dem Rad zur Arbeit. Was sagt uns das jetzt in der ganzen Diskussion? Nichts.

Wie geschrieben: Statistisch gesehen pendeln die Deutschen im Schnitt 17km (2016) und nur 5% fahren mehr als 50km jeden Tag (2020 - sicher wegen Lockdown etc. nur bedingt aussagekräftig, trotzdem). Siehe z.B. die aktuelle Erhebung hier: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Tabellen/pendler1.html;jsessionid=E7B3206306D85C58E8C108BF7BE175A4.live722

Was ist mit diesen Statistiken?



Gibt es Zahlen, wieviel ein Tempolimit denn an CO2 einsparen würde? Vielleicht auch in % zum gesamten Ausstoss DE?

Es gibt Berechnungen, ja. Z.B. vom Umweltbundesamt, hier aufbereitet vom Faktenfuchs: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-was-bringt-ein-tempolimit-auf-autobahnen,SdEUSXg

Der CO2-Anteil in Deutschland liegt beim Verkehr bei irgendwas um die 18%. Ein Tempolimit würde 2,4 Prozent zu den Minderungszielen der Bundesregierung (die übrigens immer noch nicht pariskonform sind) beitragen.

Auf den gesamten CO2-Ausstoß bezogen ist das also wirklich nicht viel. Deswegen schrieb ich ja vor einigen Seiten, dass es in Bezug auf den Klimaschutz ein Randthema ist, das halt im Autoland Deutschland unverhältnismäßig emotional und intensiv diskutiert wird.

Das ist der genau der Punkt, woher kommen die 17km im Schnitt? Von den normalen "Arbeitern", aber eben diese, die mit Zeitdruck morgens zum Schichten unterwegs sind um 5-6-7Uhr morgens, die eh schon sehr früh aufstehen um zu Schichten etc., müssen dann zwangsläufig rumgurken auf dem Stück Autobahn, das Sie eventuell befahren...
Die Bauarbeiter in meinem Beispiel fahren ja nur am WE, die 500km hin und zurück, rechnet man das auf die Woche/Monat um, sind es natürlich weniger KMs gesamt gesehen...
da es ja auch Urlaub, Schichtwechsel, Wochenenden gibt, wo die einen weniger fahren und die anderen mehr.
Auch ist es bei Handwerkern dynamisch, da Aufträge von nah und fern kommen usw., die haben dann aber Zeitdruck, denn Kunden wollen den Job schnell erledigt haben., sonst nehmen die halt einen anderen Handwerker.

So einfach mit 17km/Pendeln/proKopf ist es nicht...und die Ausnahmen sind mehr als du denkst, da sprech ich mit Erfahrung als ehemaliger Taxi-Fahrer.
Außerdem finde es nicht gerade gut, dass man die Bedürfnisse dieser Leute, die alles am Laufen halten als "Ausnahmen" abtut und versucht als belanglos unter den Tisch zu kehren.
Auch wenn du nicht direkt belanglos geschrieben hast, so kam es für mich rüber.

Und nochmal zum Zeitaspekt, ich bin eine oft gefahrene Strecke von 100km mal mit max. 100-130km/h gefahren und ein paar mal mit 100-180, wo es möglich war
ich war 20-25 Minuten schneller, das ist fakt.
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« Letzte Änderung: 21.Oktober 2021, 14:52:30 von Jäger Horst »
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13275 am: 21.Oktober 2021, 14:52:03 »

Erzählt mal den ganzen Handwerkern, Taxifahrern, Frühschichtlern, die morgens um fünfe,sechse raus müssen, die können eine 15minütige Verspätung verkraften und die sollen an Ihrem Zeitmanagement arbeiten...

Nehmen wir doch mal beispielhaft die 160 km/h und 130 km/h die hier im Diskussionsverlauf genannt wurden. Wenn ich jetzt keinen Denkfehler habe, dann müssten über den Daumen gepeilt ca. 120 km gefahren werden, um auf eine Differenz von 15 Minuten zu kommen (120 km mit 160 km/h ca. 45 Minuten, 120 km mit 130 km/h knapp 1h). Wie viele der genannten Personen werden wohl früh morgens und tagtäglich 120 km auf der Autobahn zurücklegen? Sicher nicht "die ganzen Handewerker" etc. Nur 5% der Leute, die pendeln, fahren mehr als 50km. Sorry, aber das Argument ist einfach an den Haaren herbeigezogen. Wenn sich besagte Leute verspäten, dann weil die Ballungsräume mit Autos verstopft sind und nicht wegen eines Tempolimits auf der Autobahn.

Manche Handwerker aus manchen Handwerksbranchen legen am Tag mind. 500km+ zurück, hier bei mir um die Ecke fahren Baustellenarbeiter mit ihrem Transporter, der ohne Probleme 160 schafft, 1000km hin und zurück in ihren Ort und das seit einem dreivierteljahr jedes WE...Ich als früherer Taxifahrer, hab pro Tag an die 500km runtergespult, an ereignisreichen Tagen 1000+..., solche Beispiele meine ich, das gleichmäßige ermüdende Fahren mit Tempomat und 100-130, da wären ich und vllt. andere damals vllt. mit einem eventuellen Sekundenschlaf von mir gestorben, wer weiß..., natürlich stehen die länger im Stau in der Innenstatd zum Beispiel, aber wenn die Zeit auf der Autobahn auch noch verkürzt wird, sorgt das für Frustpotenzial, das sich irgendwo entladen wird.

Das mag ja sein, aber damit sind sie mit großer Sicherheit eine absolute Ausnahme. 500 km pro Weg mit wie viel km/h im Schnitt? 180? 200? Also mehr als 5 Stunden Arbeitsweg jeden Tag. Dann noch auf dem Bau schuften. Das ist hart und wie gesagt: ich bin überzeugt davon, dass das eine Ausnahme ist. Ich verstehe auch nicht, wie uns solche Anekdoten in der Diskussion weiterhelfen sollen. Ein Kumpel von mir ist Zimmermann, der fährt jeden Tag 30-40 Minuten mit dem Rad zur Arbeit. Was sagt uns das jetzt in der ganzen Diskussion? Nichts.

Wie geschrieben: Statistisch gesehen pendeln die Deutschen im Schnitt 17km (2016) und nur 5% fahren mehr als 50km jeden Tag (2020 - sicher wegen Lockdown etc. nur bedingt aussagekräftig, trotzdem). Siehe z.B. die aktuelle Erhebung hier: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Tabellen/pendler1.html;jsessionid=E7B3206306D85C58E8C108BF7BE175A4.live722

Was ist mit diesen Statistiken?



Gibt es Zahlen, wieviel ein Tempolimit denn an CO2 einsparen würde? Vielleicht auch in % zum gesamten Ausstoss DE?

Es gibt Berechnungen, ja. Z.B. vom Umweltbundesamt, hier aufbereitet vom Faktenfuchs: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-was-bringt-ein-tempolimit-auf-autobahnen,SdEUSXg

Der CO2-Anteil in Deutschland liegt beim Verkehr bei irgendwas um die 18%. Ein Tempolimit würde 2,4 Prozent zu den Minderungszielen der Bundesregierung (die übrigens immer noch nicht pariskonform sind) beitragen.

Auf den gesamten CO2-Ausstoß bezogen ist das also wirklich nicht viel. Deswegen schrieb ich ja vor einigen Seiten, dass es in Bezug auf den Klimaschutz ein Randthema ist, das halt im Autoland Deutschland unverhältnismäßig emotional und intensiv diskutiert wird.

Das ist der genau der Punkt, woher kommen die 17km im Schnitt? Von den normalen "Arbeitern", aber eben diese, die mit Zeitdruck morgens zum Schichten unterwegs sind um 5-6-7Uhr morgens, die eh schon sehr früh aufstehen um zu Schichten etc., müssen dann zwangsläufig rumgurken auf dem Stück Autobahn, das Sie eventuell befahren...
Die Bauarbeiter in meinem Beispiel fahren ja nur am WE, die 500km hin und zurück, rechnet man das auf die Woche/Monat um, sind es natürlich weniger KMs gesamt gesehen...
da es ja auch Urlaub, Schichtwechsel, Wochenenden gibt, wo die einen weniger fahren und die anderen mehr.
Auch ist es bei Handwerkern dynamisch, da Aufträge von nah und fern kommen usw., die haben dann aber Zeitdruck, denn Kunden wollen den Job schnell erledigt haben., sonst nehmen die halt einen anderen Handwerker.

So einfach mit 17km/Pendeln/proKopf ist es nicht...und die Ausnahmen sind mehr als du denkst, da sprech ich mit Erfahrung als ehemaliger Taxi-Fahrer.
Außerdem finde es nicht gerade gut, dass man die Bedürfnisse dieser Leute, die alles am Laufen halten als "Ausnahmen" abtut und versucht als belanglos unter den Tisch zu kehren.
Auch wenn du nicht direkt belanglos geschrieben hast, so kam es für mich rüber.

Und nochmal zum Zeitaspekt, ich bin eine oft gefahrene Strecke von 100km mal mit max. 100-130km/h gefahren und ein paar mal mit 100-180, wo es möglich war
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13276 am: 21.Oktober 2021, 15:16:17 »

Du kannst das Posten eines Beitrags übrigens auch abbrechen und musst ihn dann nicht jedes Mal veröffentlichen, wenn du versehentlich auf Zitat statt Ändern gedrückt hast (einfach an eine andere Stelle im Forum navigieren oder den Zurück-Pfeil im Browser drücken). :)

Das ist der genau der Punkt, woher kommen die 17km im Schnitt? Von den normalen "Arbeitern", aber eben diese, die mit Zeitdruck morgens zum Schichten unterwegs sind um 5-6-7Uhr morgens, die eh schon sehr früh aufstehen um zu Schichten etc., müssen dann zwangsläufig rumgurken auf dem Stück Autobahn, das Sie eventuell befahren...
Die Bauarbeiter in meinem Beispiel fahren ja nur am WE, die 500km hin und zurück, rechnet man das auf die Woche/Monat um, sind es natürlich weniger KMs gesamt gesehen...
da es ja auch Urlaub, Schichtwechsel, Wochenenden gibt, wo die einen weniger fahren und die anderen mehr.
Auch ist es bei Handwerkern dynamisch, da Aufträge von nah und fern kommen usw., die haben dann aber Zeitdruck, denn Kunden wollen den Job schnell erledigt haben., sonst nehmen die halt einen anderen Handwerker.

Dann hatte ich dich bezüglich der Handwerker falsch verstanden.

Jetzt stürzt du dich auf den Durchschnitt. Aber was ist denn mit der Tatsache, dass nur 5% der Leute mehr als 50km pendeln? Ich sage ja nicht, dass man das als belanglos abtun soll, im Gegenteil, ich verstehe das Bedürfnis, möglichst schnell von und zur Arbeit zu kommen, sehr gut. Es ist aber wie alles eine Abwägungsfrage: Was wiegt schwerer? Der schnelle Arbeitsweg von einem kleinen Bruchteil der arbeitenden Bevölkerung oder ein vergleichsweise kleiner Beitrag zum Klimaschutz inklusive besserem Verkehrsfluss und der Reduktion der Gefahr tödlicher Unfälle auf den Autobahnen? Das ist doch letztlich der Diskurs, den wir hier führen. Dazu kann man unterschiedliche Standpunkte haben, ist okay. Wir sollten uns dabei aber schon auf Fakten stützen und nicht auf bedingt aussagekräftige Anekdoten.

Und nochmal zum Zeitaspekt, ich bin eine oft gefahrene Strecke von 100km mal mit max. 100-130km/h gefahren und ein paar mal mit 100-180, wo es möglich war
ich war 20-25 Minuten schneller, das ist fakt.
Hochgerechnet auf 500km, ergibt das bis zu 2 Std "mehr Lebenszeit".

Ja, wenn ich 100 km mit 100 km/h fahre, brauche ich eine Stunde. Wenn ich sie mit 180 km/h fahre, brauche ich etwas mehr als eine halbe Stunde. Der Unterschied zwischen 130 und 180 macht dann noch ca. 10 Minuten aus. Da brauchen wir nicht drüber diskutieren, das ist einfache Mathematik. Aber was soll uns das jetzt bringen?
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13277 am: 21.Oktober 2021, 15:30:55 »

Du kannst das Posten eines Beitrags übrigens auch abbrechen und musst ihn dann nicht jedes Mal veröffentlichen, wenn du versehentlich auf Zitat statt Ändern gedrückt hast (einfach an eine andere Stelle im Forum navigieren oder den Zurück-Pfeil im Browser drücken). :)

Das ist der genau der Punkt, woher kommen die 17km im Schnitt? Von den normalen "Arbeitern", aber eben diese, die mit Zeitdruck morgens zum Schichten unterwegs sind um 5-6-7Uhr morgens, die eh schon sehr früh aufstehen um zu Schichten etc., müssen dann zwangsläufig rumgurken auf dem Stück Autobahn, das Sie eventuell befahren...
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Dann hatte ich dich bezüglich der Handwerker falsch verstanden.

Jetzt stürzt du dich auf den Durchschnitt. Aber was ist denn mit der Tatsache, dass nur 5% der Leute mehr als 50km pendeln? Ich sage ja nicht, dass man das als belanglos abtun soll, im Gegenteil, ich verstehe das Bedürfnis, möglichst schnell von und zur Arbeit zu kommen, sehr gut. Es ist aber wie alles eine Abwägungsfrage: Was wiegt schwerer? Der schnelle Arbeitsweg von einem kleinen Bruchteil der arbeitenden Bevölkerung oder ein vergleichsweise kleiner Beitrag zum Klimaschutz inklusive besserem Verkehrsfluss und der Reduktion der Gefahr tödlicher Unfälle auf den Autobahnen? Das ist doch letztlich der Diskurs, den wir hier führen. Dazu kann man unterschiedliche Standpunkte haben, ist okay. Wir sollten uns dabei aber schon auf Fakten stützen und nicht auf bedingt aussagekräftige Anekdoten.

Und nochmal zum Zeitaspekt, ich bin eine oft gefahrene Strecke von 100km mal mit max. 100-130km/h gefahren und ein paar mal mit 100-180, wo es möglich war
ich war 20-25 Minuten schneller, das ist fakt.
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Ja, wenn ich 100 km mit 100 km/h fahre, brauche ich eine Stunde. Wenn ich sie mit 180 km/h fahre, brauche ich etwas mehr als eine halbe Stunde. Der Unterschied zwischen 130 und 180 macht dann noch ca. 10 Minuten aus. Da brauchen wir nicht drüber diskutieren, das ist einfache Mathematik. Aber was soll uns das jetzt bringen?

Es sind keine Anekdoten, es sind beschriebene reale Verhältnisse.

Nur mal noch kurz zur Pendelei, es gibt Fahrer, Handwerker, Taxi-Fahrer, Bauarbeiter, die müssen schnell von A nach B, aber nicht immer gleichmäßig, also fallen die aus der schönen Pendlerstatistik raus, das ist fakt.
Und den Diskurs mit dem Inhalt bestimmst du nicht allein, ich sehe das alles anders und drehe mir die Sachen nicht so hin, wie es mir in den Kram passt.

Danke für den Hinweis mit der Abbruchfunktion da muss ich mal gucken.
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13278 am: 21.Oktober 2021, 15:46:12 »

Mag sein, dass diese Personen in der Statistik untergehen. Das weiß ich nicht, weil ich die genaue Erhebungsmethode nicht kenne. Kannst du denn quantifizieren, wie viele Leute das betrifft? Ansonsten bleiben es eben persönliche Erfahrungen aus deinem privaten Umfeld. Die zweifle ich übrigens nicht an, sonder nur deren Relevanz für die Gesamtbetrachtung.

Solange wir also nicht wissen, über wie viele Menschen wir hier eigentlich sprechen, brauchen wir den Punkt meiner Meinung nach nicht weiter zu diskutieren, weil wir ins Blaue reinraten.
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Re: Allgemeine Nachrichten
« Antwort #13279 am: 21.Oktober 2021, 15:48:20 »

@Octavianus

...war ja nicht nur auf deine Beiträge bezogen...

Nur im allgemeinen auf die "Verbotsliste", die hier aufgeführt wurde.

Ich bin auch für ein "weiße Socken-mit-Sandalen"-Verbot, doch entscheiden tun das andere, im Fall vom Tempolimit muss ich sagen, zum Glück... da es höchstwahrscheinlich nicht kommt.

Um eine ausgewogene Diskussion zu führen, müssten hier auch mehrere Tempolimit-Gegner zu Wort kommen, ich sehe hier aber nur eine Bubble von Befürwortern.

Zumal ich generell nicht der einzigste bin, der dagegen ist. Und außerdem: Die Einsparung des CO2-Ausstoßes würde für das Weltklima 0,0 bringen, alles Tropfen auf den heißen Stein.

https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/umfrage-tempo-130-mehrheit-lehnt-tempolimit-ab/

und um mal mit dem Rasermythos aufzuräumen:

https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/iw-studie-nur-zwei-prozent-der-autofahrer-fahren-ueber-160-km-h/
 
Das mag zwar auch für den ein oder anderen eine "Autofahrer-Bubble" sein, aber schließlich geht es hauptsächlich um die, es bringt nix, wenn irgendwelche 14-18jährige dazu befragt werden, weil die das vllt. anders sehen, wenn sie eventuell später einmal selber Auto fahren. MFG


Zur Umfrage: Das ist eine Umfrage unter Autofahrern. Das ist, als würde ich Raucher zum Thema Rauchverbot fragen. Quasi in der eigenen Bubble.
Zur Studie: Mehr als ein ungefährer Indikator ist das nicht, da es eine regionale Studie ist.
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