Und ich war bis vor kurzem auch ein Befürworter der "freien Fahrt für freie Bürger", dennoch hat sich meine Meinung dazu gewandelt und das lässt sich auch mithilfe von Argumenten untermauern. Mich würde an dieser Stelle wirklich interessieren, welche schlagkräftigen Argumente gegen ein Tempolimit sprechen. Würdest du mir den Gefallen tun und die für dich wichtigsten Argumente hier nennen? Danke!
Einfach mal die o.g. Quellen von Auto, Motor und Sport durchlesen...
Wozu überhaupt ein Tempolimit, wenn i.d.R. nur 2% über 160km/h und alle andere selten schneller als 130km/h fahren... steht da zum Beispiel
...der Nutzen für das Weltklima wäre also so oder so 0,0
man kommt schneller von A nach B (genauere Studien die dagegegn sprechen gehen von einem optimalen Verkehrsverhalten aus, das aber so nicht realisitisch ist)
ich habe hier schon vor Seiten ellenlang meine Erfahrungen mit meinen befahreren Autobahnkilometern geschildert, die worden anscheinend wieder einmal überlesen naja was solls, ignorieren ist halt einfach.
...man darf keine Mittelfahrbahnkriecher mehr überholen, bei super ausgebauten 3-spurigen Autobahnen am WE, Nachts zum beispiel
...es gibt nicht mehr Verkehrstote als in Ländern mit Tempolimit...
und und und
ein dynamisches Tempolimit macht Sinn an Verkehrsknotenpunkten und unsicheren Streckenabschnitten um das auch noch einmal zu wiederholen, aber kein generelles Verbot.
Ich bin strikt gegen die Verbotskultur und dadurch hat mich die SPD als Wähler verloren, dann wähle ich halt in Zukunft die Liberalen, aber kann dabei noch in den Spiegel schauen, ohne schlechtes Gewissen.
Das Argument mit den wenigen Betroffenen kann man genauso gut umdrehen. Wenn sowieso nur 2% der Fahrer davon betroffen sind, warum sollte es dann eine Mehrheit stören, wenn man ab sofort nur noch 130 fahren kann?
Das Klima wird durch ein Tempolimit nicht gerettet, da stimme ich dir vollkommen zu. Es wäre aber eine billige Maßnahme, die Emissionen zu deckeln. Und das kann man dann auch noch weiterdenken, denn die Lärmemissionen sind ja auch nicht von der Hand zu weisen, auch wenn davon vermutlich auch nur wenige betroffen sind.
Kommt man wirklich schneller von A nach B? Auf dem Papier gesehen sicherlich, in der Realität ist die Durchschnittsgeschwindigkeit aber auf unbegrenzten Stücken nicht wesentlich höher als auf begrenzten Autobahnteilstücken (ich habe in einer Studie etwas von 6 km/h Unterschied gelesen [118 im Vergleich zu 124 auf unbegrenzten Teilstücken], damit kann man also effektiv in 3 Stunden 18km weiterkommen als auf einer komplett begrenzten Strecke - wenn man das nur auf Fahrten auf der Autobahn bezieht, dann ist der Unterschied also marginal). Und wie viele Leute sind wirklich mehr als 3 Stunden auf einer Autobahn unterwegs, um diesen Unterschied zu bemerken?
Mittelspurkriecher sind immer ein Problem. Egal ob mit oder ohne Tempolimit. Sie stören den Verkehrsfluss nachhaltig und sollten dafür auch konsequenter zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Summe der Verkehrstoten ist zum Glück gesunken und lässt sich vermutlich nicht in direkte Korrelation mit einem Tempolimit setzen. Es ist aber plausibel anzunehmen, dass die Anzahl der Autobahntoten bei einem Tempolimit nochmals deutlich sinken wird, da die Relativgeschwindigkeiten gedeckelt wären.
Dynamische Tempolimits als Übergangslösung? Gerne, nur ist das natürlich sauteuer und ich bin froh, dass die CSU auf absehbare Zeit keinen Verkehrsminister stellen wird, denn für ein solches Projekt hätte man sicherlich Milliarden an Steuergeldern vergeuden können.
Billiger wäre dagegen eine Deckelung. Warum die Medien 130 nehmen, weiß ich nicht. In anderen Ländern sind es 140, das könnte man sicherlich als Zuckerbrot für die Autolobby anbieten, auch wenn es umweltpolitisch weniger Auswirkungen hätte, die vergleichsweise gering sind (ja ja, ich höre dich und andere schon schnappatmen, dass die Umwelt damit nicht gerettet werden wird). Aber die Kosten für ein solches Projekt wären sehr gering. Man kann wahnsinnig viele Schilder abbauen, denn Bürokratieabbau tut auch gut und so.
Das Argument mit dem nachts um 1 oder 3 mit 200+ km/h über die Autobahn heizen finde ich übrigens alles andere als überzeugend. Es ist vollkommen unverantwortlich bei schlechteren Sichtbedigungen mit einer so hohen Geschwindigkeit zu fahren, denn insbesondere Wildtiere erkennst du bei solchen Geschwindigkeiten viel zu spät. Auch Gegenstände auf der Fahrbahn nimmt man deutlich später wahr als bei Tageslicht.
Wenn nur so wenige schnell fahren, dann ist ja auch das Limit kein Problem 
Aber dann kann man natürlich nicht die alle mit 125kmh fahrenden Mittelspurschleicher überholen 
Edit: Warum bauen eigentlich die anderen Länder 3-spurige Autobahnen, wenn die linke Spur bei einem Tempolimit und Mittelspurschleicher nicht mehr benutzbar ist?
Ich hab außerdem in meinem näheren und entfernteren Umfeld mit vielen Leuten auch mal ehrlich von Gesicht zu Gesicht darüber geredet und die meisten davon halten ein Tempolimit für eine komplett überzogene Maßnahme.
- (Viele davon sahen es ähnlich wie ich, als Pseudomoralismus)
- Manchen war es einfach egal.
- Die wenigen Befürworter waren Frauen, die selber kein Auto fahren...
Keine Ahnung wie repräsentativ das ganze ist, aber ich fühle mich zum Großteil bestätigt.
Okay...
Und alle Bekannten von mir, die einen Tempomat in ihrem Auto haben, sind überraschenderweise auch Befürworter eines Tempolimits. Ich denke, dass meine Bekannten im Umfeld genauso wenig repräsentativ sind. Und der Seitenhieb auf nicht-fahrende Frauen... naja.
Um nochmals kurz persönlich etwas zu sagen. Ich habe nichts gegen schnelles Fahren. Ich fahre trotz Tempolimits hier in Bulgarien (140) regelmäßig 10% schneller als die Polizei erlaubt. Mehr gibt a) mein über 20 Jahre altes Octamobil nicht her, b) frisst mir der Sprit die ohnehin nicht vorhandenen Haare vom Kopf und c) fahre ich zwar schneller als erlaubt, allerdings würde ich meinen, dass ich fast immer vorausschauend fahre. Stauende? Runter vom Gas. Jemand überholt vor mir einen LKW? Ausrollen lassen und im Fluss bleiben. Ich sehe einen niegelnagelneuen Oberklasse-PKW in meinem Rückspiegel andonnern? Rüber auf die andere Spur, sofern das schnell und gefahrlos möglich ist. Was andere teils für absurde Manöver auf der Straße zeigen, verstehe ich nicht. Mit 200 Sachen und mehr anschießen, Kofferraum einmal großzügig ausleuchten, während man auf 130 runterbremsen muss und danach wieder wie ein Irrer den Bleifuß aufs Gaspedal. Wer mir erzählen will, dass das sinnvolle Fahrpraxis ist, sollte dringend nochmals den Führerschein machen.
Worauf ich hinauswill. Trotz Tempolimits wird es weiterhin Unbelehrbare (wie z.B. mich) geben, die schneller fahren werden. Werde ich mit 250 irgendwo langbrettern? Nein, das ist insbesondere im Vergleich zu allen anderen Verkehrsteilnehmern einfach mit einem sehr hohen Risiko verbunden. Werden es mal 160 sein? Sicher, für eine kurze Strecke vielleicht, aber danach werde ich mit Sicherheit wieder der Richtgeschwindigkeit folgen, weil es sich dabei deutlich entspannter fährt. Verliere ich wegen des Tempolimits Zeit und schaffe es nicht rechtzeitig zu einem Termin? Wenn mir das wirklich Sorgen machen sollte, dann sollte ich nicht meinen Fahrstil hinterfragen, sondern mein Zeitmanagement.