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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 200482 mal)

Tim Twain

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1580 am: 17.August 2023, 23:28:23 »

Währenddessen macht Scholz mal wieder Scholz-Dinge.

https://www.stern.de/politik/olaf-scholz--die-brisante-solonummer-des-kanzlers-bei-den-lng-deals-33741968.html

Aber das wusste man bei Scholz ja schon vor der Wahl.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1581 am: 18.August 2023, 00:34:31 »

Das Heizgesetz ist auf einem guten Weg. Zumindest, wenn man da überhaupt Handlungsbedarf sieht. Zu Beginn sah das definitiv anders aus. Aber das sollte damals auch nicht an die Öffentlichkeit. Es war sehr schade, dass es verfrüht durchgesteckt wurde. Wenn das ein Fehler war, ok - sehr dumm gelaufen. Wenn es Absicht war, frage ich mich, was das Ziel sein sollte.
Die externen Berater sehe ich nicht als negativ. Externe Berater geben Kompetenz und Expertise, kurzfristig verfügbare Arbeitskraft und einen frischen Blickwinkel. Die Frage ist nicht, ob man das braucht, sondern im nachhinein muss bewertet werden, ob es das wert war.
Hast du Beispiele für das Festhalten an Daten und Erhebungen, die falsch sind?
Bei den KKWs führst du das Problem schon an. Für die EU ist es eine grüne Technologie. Du sagst selber, dass man darüber streiten kann. Wo gestritten werden kann, gibt es zwei Meinungen. Deutschland vertritt einfach nicht die EU Meinung. Wenn Deutschland einfach hätte mitziehen sollen, dann müsse man darüber nicht streiten.  ;)
Das sehe ich nicht so, dass Gesetz zum Zwangseinbau gehört immer noch eingestampft, der Schlüssel liegt eher in der Förderung, nach der Zwangsankündigung sind ja erstmal die Preise gestiegen und die Nachfrage nach Pumpen im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen. https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/waermepumpe-und-daemmsysteme-nachfrage-geht-drastisch-zurueck-a-d091edff-302c-48c8-b65e-bf736d52ea15

Die AKWs abzuschalten war ein Fehler, jetzt will Habeck ja sogar einen Insustriestrompreis einführen, weil sonst eine Abwanderungswelle bestimmter Industriezweige droht, z.B nach Schweden,die gerade stark mit Atomkraft planen. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/schweden-atomkraft-ausbau-100.html. https://youtu.be/BdZSSkGFuZc?t=133
Gewonnen hat man dadurch nichts.

Hm... Das war ja ein relativierender Kommentar von mir, der nur auf die politische Laufbahn des Gesetzes abgeziehlt hat. Mit dem Satz "Zumindest, wenn man da überhaupt Handlungsbedarf sieht." hab ich eigentlich die Bewertung, ob das jetzt gut oder schlecht ist, offen gelassen. Damals ging es zumindest politisch in dieser Probelmatik vorran, wenn man im Vergleich die Wochen davor betrachtetet. Und da es mittlerweile vom Tisch ist, bin ich mir nicht sicher was du da nicht so siehst. Ich hab ich weder für noch gegen das Gesetz ausgesprochen.

Ich sehe auch nicht den Zusammenhang zu der Nachfrage. Klar hinkt die, wenn Förderungen angekündigt werden. Ich würde heute auch kein Apfel kaufen, wenn im Gespräch ist, dass ne Förderung für Äpfel ab nächster Woche kommen könnte. Außer ich brauche wirklich sehr sehr dringend und heute nen Apfel.
Von daher stimme ich dir zu. Die Poltik hat in der Zeit eine Menge Unsicherheit in dem Menschen ausgelöst. Aber das passiert genau deswegen, was du von mir zitierst. Ich mache das an der Stelle mal von mir selbst:
Aber das sollte damals auch nicht an die Öffentlichkeit. Es war sehr schade, dass es verfrüht durchgesteckt wurde. Wenn das ein Fehler war, ok - sehr dumm gelaufen. Wenn es Absicht war, frage ich mich, was das Ziel sein sollte.
Das was der Spiegel betrachtet ist das traurige Resultat.


Das mit den KKW sehe ich nicht so. Die Produktion der letzten Reaktoren war relativ gering. Abschalten oder nicht ist eigentlich nicht die Frage, weil sie beim Preis gar nicht so groß ins Gewicht gefallen wären. Die Frage wäre Neubauen oder nicht, weil die bestehden AKW nirgendwo hin reichen würden. Deutschland hat als Vergleich seit Anfang 2022 mehr Windkraft aufgebaut als die letzten Reaktoren an Strom produziert haben. Tendenz in der Geschwindigkeit ist steigend. So schnell baut man kein Kernkraftwerk.
Es gibt auch keine pauschalen Industriestrompreis. Das soll eine geziehlte Förderung sein für energieintensive Unternehmen die sich nachweislich in der Zukunft mit Hilfe des Geldes transformieren sollen. Man könnt jetzt auch zynisch sagen, dass die Unternehmen eine Chance bekommen grün zu werden. Oder sie gehen nach Schweden.

Das macht aber die Kuh nicht fett. Die Energiepolitik in Deutschland ist desaströs. Das ist sie seit 15 Jahren. Unter CDU wurde entschieden, dass Kernkraft wegkommt und gleichzeit hat niemand über eine Alternative nachgedacht. Russland Gas und so weiter... Die Geschichte kennt man. Und jetzt haben wir den Salat. Keine Produktion und keine Infrastruktur.
Es gibt nunmal nur zwei Alternativen für Deutschland. Kernkraft. Das ist eine Glaubensfrage. Oder regenerative Energie. Das ist auch eine Glaubensfrage.
Aktuell geht es Richtung Solar und Windkraft. Keine Ahnung, ob das toll ist. Aber die Ausbaugeschwindikeit ist aktuell, zumindest im Vergleich der Jahre zuvor, enorm. Man kann das für falsch halten. Aber immerhin passiert mal was...
« Letzte Änderung: 18.August 2023, 00:45:03 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1582 am: 21.August 2023, 01:01:03 »

@DragonFox
Die Kernkraftwerke haben den Vorteil günstigen Strom zu produzieren, günstiger geht nur mit Sonne, Wind, Wasser. Aber die musst du ja ersetzen und am Strommarkt gilt das Merit-Order-Prinzip. Das heisst im Klartext das teuerste Kraftwerk welches produziert bestimmt den Strompreis. Ohne Kernkraftwerke sind das Gaskraftwerke und die setzen dann den Preis auf dem Strommarkt. Gleichzeitig ersetzen wir den Kernkraftstrom durch Kohlestrom, wodurch wir nach Polen den Strom mit dem zweithöchsten CO2-Ausstoss in Europa haben bei einer grünen Bundesregierung und Klimaklebern die ja angeblich die Umwelt schützen wollen...  ::) Als Vergleich beträgt der CO2-Ausstoss bei Frankreich pro Kwh 42g und in Deutschland 472g pro Kwh.
Ein Problem der erneuerbaren Energien besteht in den Schwankungen. So verschenkt Deutschland tatsächlich Strom ins Ausland wenn wir Überschüsse an erneuerbarer Energie haben. Wir sind aber tatsächlich ein zeitweise ein Stromimportland, das heißt wir importieren mehr als wir exportieren. Für Juni 2023 (neuer Zahlen habe ich nicht) waren das 3,1 Terrawattstunden die wir exportiert haben und 7,2 Terrawattstunden, die wir importiert haben. Dass Deutschland im Sommer übrigens Strom importiert ist nicht ungewöhnlich aber dass wir der größte Importeur geworden sind und die Höhe des negativen Saldo überrascht dann schon.
Das Problem bei erneuerbaren Energien ist übrigens ihre Schwankungen. Das müssen wir konventionelle Kraftwerke bzw. AKW in der Hinterhand haben. Und jetzt wird es interessant. Braunkohlekraftwerke können ihre Nennleistung um 3% etwa pro Minute verändern, Steinkohlkraftwerke um 4%. Kernkraftwerke um 4% bis 6%, sind also besser geeignet die Spitzen aufzufangen. Gaskraftwerke schaffen übrigens 20% aber das wird richtig teuer, was wir auch merken. Pumpspeicherkraftwerke wären übrigens ideal, man möge mal nach Österreich schauen, um diese Spitzen kurzfristig zu glätten. Das sind dann aber die Naturschutzverbände auch gegen und die Kosten für den Bau sind ziemlich hoch, die müsste man subventionieren. Der Wirkungsgrad für die Speicherung ist dagegen sehr hoch.


Zum Thema Preis übrigens noch soviel. Steuern, Abgaben und Umlagen sind ein wesentlicher Preistreiber, der Staat verdient also sehr gut mit...







Grundsätzlich ist die Ampel so ziemlich die schlechteste Regierung an die ich mich erinnern kann, das will schon was heißen und ist Wasser auf die Mühlen der AfD.
Vom öffentlich-rechtlich Rundfunk, der in Sachen Propaganda und Manipulation schon extrem geworden ist (Polítiker und Aktivisten als "Bürger" ausgeben in Interviews, sogar eigene Mitarbeiter). Und dafür zahlt man 18 Euro jeden Monat...
« Letzte Änderung: 21.August 2023, 01:08:33 von TNDO »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1583 am: 21.August 2023, 06:23:34 »

Grundsätzlich ist die Ampel so ziemlich die schlechteste Regierung an die ich mich erinnern kann, das will schon was heißen und ist Wasser auf die Mühlen der AfD.
Vom öffentlich-rechtlich Rundfunk, der in Sachen Propaganda und Manipulation schon extrem geworden ist (Polítiker und Aktivisten als "Bürger" ausgeben in Interviews, sogar eigene Mitarbeiter). Und dafür zahlt man 18 Euro jeden Monat...

Ich will die Ampel gar nicht in Schutz nehmen, weil ich da mittlerweile auch Vieles sehr kritisch sehe. Aber die von dir skizzierten Probleme sind ja nicht neu, sondern vielmehr das Ergebnis des energiepolitischen Tiefschlafs unter "Klimakanzlerin" Merkel. Die Diskussion wäre ja eher, ob die Lösungen der Ampel für dieses Problem sinnvoll sind oder nicht.

Zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk: mit dem Wort Propaganda wäre ich mal ganz vorsichtig. Um welche Themen geht's da konkret? Wie oft kommen die von dir genannten Fälle vor? Wann und wo wird sowas gezeigt? Auch hier: der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat sicher einigen Reformationsbedarf und dass es da schwarze Schafe gibt, kommt ja immer wieder ans Tageslicht. Direkt von Propaganda zu sprechen, finde ich aber dann doch sehr hoch gegriffen.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1584 am: 21.August 2023, 06:50:52 »

@DragonFox
Die Kernkraftwerke haben den Vorteil günstigen Strom zu produzieren, günstiger geht nur mit Sonne, Wind, Wasser. Aber die musst du ja ersetzen und am Strommarkt gilt das Merit-Order-Prinzip. Das heisst im Klartext das teuerste Kraftwerk welches produziert bestimmt den Strompreis. Ohne Kernkraftwerke sind das Gaskraftwerke und die setzen dann den Preis auf dem Strommarkt. Gleichzeitig ersetzen wir den Kernkraftstrom durch Kohlestrom, wodurch wir nach Polen den Strom mit dem zweithöchsten CO2-Ausstoss in Europa haben bei einer grünen Bundesregierung und Klimaklebern die ja angeblich die Umwelt schützen wollen...  ::) Als Vergleich beträgt der CO2-Ausstoss bei Frankreich pro Kwh 42g und in Deutschland 472g pro Kwh.
Ein Problem der erneuerbaren Energien besteht in den Schwankungen. So verschenkt Deutschland tatsächlich Strom ins Ausland wenn wir Überschüsse an erneuerbarer Energie haben. Wir sind aber tatsächlich ein zeitweise ein Stromimportland, das heißt wir importieren mehr als wir exportieren. Für Juni 2023 (neuer Zahlen habe ich nicht) waren das 3,1 Terrawattstunden die wir exportiert haben und 7,2 Terrawattstunden, die wir importiert haben. Dass Deutschland im Sommer übrigens Strom importiert ist nicht ungewöhnlich aber dass wir der größte Importeur geworden sind und die Höhe des negativen Saldo überrascht dann schon.
Das Problem bei erneuerbaren Energien ist übrigens ihre Schwankungen. Das müssen wir konventionelle Kraftwerke bzw. AKW in der Hinterhand haben. Und jetzt wird es interessant. Braunkohlekraftwerke können ihre Nennleistung um 3% etwa pro Minute verändern, Steinkohlkraftwerke um 4%. Kernkraftwerke um 4% bis 6%, sind also besser geeignet die Spitzen aufzufangen. Gaskraftwerke schaffen übrigens 20% aber das wird richtig teuer, was wir auch merken. Pumpspeicherkraftwerke wären übrigens ideal, man möge mal nach Österreich schauen, um diese Spitzen kurzfristig zu glätten. Das sind dann aber die Naturschutzverbände auch gegen und die Kosten für den Bau sind ziemlich hoch, die müsste man subventionieren. Der Wirkungsgrad für die Speicherung ist dagegen sehr hoch.


Zum Thema Preis übrigens noch soviel. Steuern, Abgaben und Umlagen sind ein wesentlicher Preistreiber, der Staat verdient also sehr gut mit...







Grundsätzlich ist die Ampel so ziemlich die schlechteste Regierung an die ich mich erinnern kann, das will schon was heißen und ist Wasser auf die Mühlen der AfD.
Vom öffentlich-rechtlich Rundfunk, der in Sachen Propaganda und Manipulation schon extrem geworden ist (Polítiker und Aktivisten als "Bürger" ausgeben in Interviews, sogar eigene Mitarbeiter). Und dafür zahlt man 18 Euro jeden Monat...

Das Verschenken und ersetzen löst sich mit Kernkraft doch nur bedingt? Die Kernkraft kannst du nicht einfach schnell bei Bedarf hoch oder runter fahren in ein paar Minuten
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1585 am: 21.August 2023, 08:18:43 »

Aber die von dir skizzierten Probleme sind ja nicht neu...
Die Abschaltung der Kernkraftwerke trotz schwerster Energiekrise ist hausgemacht, man kann nur beten, dass der kommende Winter wieder mild wird und es keinen Blackout gibt.

Eine unfähige Verteidigungsministerin und Innenministerin zu ernennen, ist hausgemacht.

Einen unfähigen grünen Wirtschaftsminister, der noch nicht einmal weiß, was eine Insolvenz ist, der keine Ahnung hat, für wen die Pendlerpauschale gilt und der die Industrie mit immer höheren Energiepreisen vertreibt, zu ernennen, ist hausgemacht.

Eine grüne Ministerin, die ein in der Rezession wichtiges Gesetz zur Wirtschaftsförderung, das eigentlich von Habeck hätte kommen müssen, wegen gekränkter Eitelkeit bremst, zu ernennen, ist hausgemacht.

Ja, die Ampel hat sicher viele Probleme geerbt und obendrauf noch einen fiesen Krieg bekommen, aber die Art und Weise, wie diese Probleme angegangen werden, ist einfach nur stümperhaft. Niemand will den "Wohlstand des Weniger", niemand will Kenia zum Vorbild haben, das ist Ideologie, denen die Masse der Menschen nicht folgt.
« Letzte Änderung: 21.August 2023, 08:20:24 von Signor Rossi »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1586 am: 21.August 2023, 08:22:39 »

Ich bin ebenfalls ein Befürworter der Laufzeitverlängerung bei AKWs (ich bin klar gegen Neubauten aufgrund der nach wie vor ungelösten Endlagerung), ich sehe jedoch die Probleme, die Frankreich mit seinen AKWs hat. Sicher, die Kernkraft kann für eine Grundlast sorgen, aber sie benötigt auch Zugang zu Kühlwasser und insbesondere die Dürreperioden der letzten Jahre haben zu einigen Problemen geführt, die noch nicht gelöst worden sind.
Siehe beispielsweise folgende Quelle: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2023-04/frankreich-duerre-wassermangel-strategie/komplettansicht

Ich stimme vollkommen zu, dass Gas und Kohle nicht die Brückentechnologie sein dürfen, zu der wir zurückkehren, aber die Kernkraft hat neben der Endlagerung leider auch ihre Schattenseiten. Ich stimme jedoch auch zu, dass wir unsere 3 Reaktoren noch gut und gerne 5 Jahre hätten weiterlaufen lassen können, da die Sicherheitsstandards in deutschen AKWs nun mal andere sind als in den Nachbarländern. Die zu knapp gewählte Übergangsperiode hat uns nun vor die Probleme gestellt, die wir derzeit beobachten können.

Ob die Ampel die schlechteste Regierung aller Zeiten ist? Das ist mir zu platt, denn dafür wurden einige wichtige Gesetzesvorhaben umgesetzt. Der Umgang mit den unmittelbar nach Regierungsantritt aufgebrochenen Krisen (Ukraine, in der Folge Gasversorgung) wurde aus meiner Sicht gut gemeistert. Auch die Wahlrechtsreform war überfällig. Daher finde ich die Regierung nicht schlechter als die 16 Jahre Merkel zuvor. Könnte sie besser sein? Ohne Frage, vor allem die Kommunikation (intern und nach außen zum Bürger) ist mal wieder verbesserungswürdig, aber das Problem ist ja nicht neu.

Ich würde beim ÖR auch nicht von Propaganda sprechen, das machen Putins Systemmedien in Russland nochmals ganz anders. Es gibt tendenziöse Berichterstattung und es gibt etliche Skandale, die aufgearbeitet und kritisch begleitet werden müssen. Ich stimme insofern zu, dass bei "Bürgerdialogen" oder "zufälligen" Straßeninterviews darauf geachtet werden muss, dass dort nicht Kommunalpolitiker als normale Bürger von nebenan auftreten. Und wenn es doch geschieht, dann muss der Transparenzhinweis vom Sender erfolgen und nicht erst auf Nachfrage durch andere Journalisten oder Recherchekollektive.
https://www.24rhein.de/people/wdr-penny-mitarbeiterin-interview-tv-beitrag-kundin-saubloeder-fehler-twitter-oerr-wahre-preise-92437090.html
Für die anderen Vorfälle müsste ich erst noch Quellen nachreichen, wenn gewünscht. Ich hätte kein Problem damit, wenn Kommunalpolitiker an Bürgerdialogen teilnehmen, um dort den Granden der Politik Fragen zu stellen, aber dann gehört es sich, dies in Bauchblenden oder im Nachhinein auch entsprechend zu kommunizieren, dass dort jemand eine Frage stellt, der sich politisch in einer Partei engagiert. Solange das transparent gemacht wird, stört mich das nicht und ich kann das als Zuschauer entsprechend einordnen.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1587 am: 21.August 2023, 10:06:27 »

Es ist sehr leicht, die Stromproblematik auf die Ampel zu schieben, weil sie die aktuelle Regierung darstellt. Dir Grundproblematik der aktuellen Situation ist jedoch mit Entscheidungen vor vielen Jahren gefallen. Genauso kann man die Auswirkungen vieler Entscheidungen der Ampel erst in einigen Jahren messbar spüren.

In meinen Augen war es auch ein großer Fehler an dem Atomausstieg zum jetzigen Zeitpunkt festzuhalten. Wie Octavianus schon schrieb, hat Kernkraft auch seine Schattenseite mit der Endlagerung, jedoch sichere Kernkraftwerke abzuschalten, obwohl man nicht annähernd so weit mit erneuerbaren Energien war (fehlende Stromtrassen, Stromspeicher etc.) war ein großer Fehler. Dieser wurde jedoch von der CDU eingeleitet und von der Ampel leider nicht gekippt. Wieso die Grünen so sehr auf den Ausstieg gepocht haben und lieber auf Kohlestrom setzen ist mir absolut schleierhaft...

Allgemein gesehen konnte man an den verschiedenen Parteiprogrammen schon vorahnen, dass die Ampel viele Regierungskonflikte wird ausfechten müssen, da es mehr unterschiedliche Gesichtspunkte als Gemeinsamkeiten gegeben hat. Das ganze öffentliche Ausfechten rückt die Ampel jedoch in ein viel schlechteres Licht, als es müsste. Wenn Sie diese Konflikte weniger nach außen tragen würde, wäre das Bild der Ampel garantiert deutlich Positiver (auch wenn viele Entscheidungen für mich trotzdem fraglich bleiben).
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1588 am: 21.August 2023, 10:18:22 »

@DragonFox
Die Kernkraftwerke haben den Vorteil günstigen Strom zu produzieren, günstiger geht nur mit Sonne, Wind, Wasser. Aber die musst du ja ersetzen und am Strommarkt gilt das Merit-Order-Prinzip. Das heisst im Klartext das teuerste Kraftwerk welches produziert bestimmt den Strompreis. Ohne Kernkraftwerke sind das Gaskraftwerke und die setzen dann den Preis auf dem Strommarkt. Gleichzeitig ersetzen wir den Kernkraftstrom durch Kohlestrom, wodurch wir nach Polen den Strom mit dem zweithöchsten CO2-Ausstoss in Europa haben bei einer grünen Bundesregierung und Klimaklebern die ja angeblich die Umwelt schützen wollen...  ::) Als Vergleich beträgt der CO2-Ausstoss bei Frankreich pro Kwh 42g und in Deutschland 472g pro Kwh.
Ein Problem der erneuerbaren Energien besteht in den Schwankungen. So verschenkt Deutschland tatsächlich Strom ins Ausland wenn wir Überschüsse an erneuerbarer Energie haben. Wir sind aber tatsächlich ein zeitweise ein Stromimportland, das heißt wir importieren mehr als wir exportieren. Für Juni 2023 (neuer Zahlen habe ich nicht) waren das 3,1 Terrawattstunden die wir exportiert haben und 7,2 Terrawattstunden, die wir importiert haben. Dass Deutschland im Sommer übrigens Strom importiert ist nicht ungewöhnlich aber dass wir der größte Importeur geworden sind und die Höhe des negativen Saldo überrascht dann schon.
Das Problem bei erneuerbaren Energien ist übrigens ihre Schwankungen. Das müssen wir konventionelle Kraftwerke bzw. AKW in der Hinterhand haben. Und jetzt wird es interessant. Braunkohlekraftwerke können ihre Nennleistung um 3% etwa pro Minute verändern, Steinkohlkraftwerke um 4%. Kernkraftwerke um 4% bis 6%, sind also besser geeignet die Spitzen aufzufangen. Gaskraftwerke schaffen übrigens 20% aber das wird richtig teuer, was wir auch merken. Pumpspeicherkraftwerke wären übrigens ideal, man möge mal nach Österreich schauen, um diese Spitzen kurzfristig zu glätten. Das sind dann aber die Naturschutzverbände auch gegen und die Kosten für den Bau sind ziemlich hoch, die müsste man subventionieren. Der Wirkungsgrad für die Speicherung ist dagegen sehr hoch.


Das Argument mit dem Order Merit Prinzip ergibt nur Sinn, wenn die Menge groß genug gewesen wäre und wir nur deswegen jetzt Gas verbrauchen. Ab dem Zeitpunkt der Abschaltung haben sich die restlichen Komponenten nicht verändert. Nur ihre Zusammensetzung wurde logischerweiße anders. Also gerade wegen dem Order-Merit-Prinzip hat das Abschalten der AKW keine Auswirkung auf dem Preis gehabt. Es gab davor Gas es gab danach Gas. Der Preis blieb, zumindest durch diese Mechanik, unverändert.

Das mit dem CO2 stimmt natürlich. Das habe ich so aber auch geschrieben. KKW sollte weg und es wurde keine Alternative bedacht. Und ich meine damit nicht die Frage der letzten drei Meiler, sondern die gesamte Energiestrategie der letzten 20 Jahre.

In Frankreich ist auch nicht alles toll durch KKW. Aktuell ist das System marode. Hitze und niedrige Flußstände schaffen weitere Probleme. Der einzige Neubau ist seit 11 Jahren in Verzug und teurer als angenommen.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/frankreich-atomkraft-atomkraftwerke-emmanuel-macron-edf-energiekrise-1.5728318
Letztes Jahr im Sommer waren über die Hälfte aller Kraftwerke abgeschaltet. Die Diskussion und Befürchtung, ob es im Winter zu Engpässen kommen würde, hat Frankreich genauso geführt wie wir.
Frankreich ersetzt seine Ausfälle mit Gas, importiert teuer und hat eine massive Strompreisbremse in Betrieb, die die Kosten fürs Volk abfedern müssen.

Das wir importieren ist schon immer so. Aber seit 2003 ist Deutschland unter dem Strich durchgehend ein Exportland.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/
Das man zeitweiße importiert ergibt Sinn und erklärt sich aus deinen restlichen Argumenten. Es gibt Zeiten in denen zum Beispiel Tschechien den günstigeren sauberen Strom produziert. Warum dann nicht kaufen? Trotzdem ist Frankreich der Hauptabnehmer auf unserer Seite.

Verschenken sehe ich nicht:
https://www.golem.de/news/strombilanz-2022-deutschland-exportiert-strom-fuer-fast-3-milliarden-euro-2301-170980.html
2022 hat man mit dem Export 2,88 Milliarden eingenommen.
Aber ich sehe zumindest, dass das ein Problem in der Zukunft sein könnte. Das ist definitiv ein Nachteil von viel Solar- und Windkraft. Womit wir auch bei einem Problem sind. Jetzt wird kräftig Solar und Wind aufgebaut was man bewerten kann wie man will. Aber das die Stromtrassen seit Jahren nicht mehr modernisiert wurden ist ein echter Knackpunkt.

Wenn man nach Österreich wegen Pumpspeicherkraftweren sieht, dann muss man sich aber auch die Alpen mit den vielen Tälern ansehen. Die Option haben nicht viele Länder. Deutschland gehört ebenfalls nicht dazu. Aber ja. Pumpspeicherkraftwerke wären für den Aspekt der Regelung ideal.


Aber die von dir skizzierten Probleme sind ja nicht neu...
Die Abschaltung der Kernkraftwerke trotz schwerster Energiekrise ist hausgemacht, man kann nur beten, dass der kommende Winter wieder mild wird und es keinen Blackout gibt.

Eine unfähige Verteidigungsministerin und Innenministerin zu ernennen, ist hausgemacht.

Einen unfähigen grünen Wirtschaftsminister, der noch nicht einmal weiß, was eine Insolvenz ist, der keine Ahnung hat, für wen die Pendlerpauschale gilt und der die Industrie mit immer höheren Energiepreisen vertreibt, zu ernennen, ist hausgemacht.

Eine grüne Ministerin, die ein in der Rezession wichtiges Gesetz zur Wirtschaftsförderung, das eigentlich von Habeck hätte kommen müssen, wegen gekränkter Eitelkeit bremst, zu ernennen, ist hausgemacht.

Ja, die Ampel hat sicher viele Probleme geerbt und obendrauf noch einen fiesen Krieg bekommen, aber die Art und Weise, wie diese Probleme angegangen werden, ist einfach nur stümperhaft. Niemand will den "Wohlstand des Weniger", niemand will Kenia zum Vorbild haben, das ist Ideologie, denen die Masse der Menschen nicht folgt.

Scheint ne Fußgänger-Ampel zu sein.  ;)

In meinen Augen war es auch ein großer Fehler an dem Atomausstieg zum jetzigen Zeitpunkt festzuhalten. Wie Octavianus schon schrieb, hat Kernkraft auch seine Schattenseite mit der Endlagerung, jedoch sichere Kernkraftwerke abzuschalten, obwohl man nicht annähernd so weit mit erneuerbaren Energien war (fehlende Stromtrassen, Stromspeicher etc.) war ein großer Fehler. Dieser wurde jedoch von der CDU eingeleitet und von der Ampel leider nicht gekippt. Wieso die Grünen so sehr auf den Ausstieg gepocht haben und lieber auf Kohlestrom setzen ist mir absolut schleierhaft...

Allgemein gesehen konnte man an den verschiedenen Parteiprogrammen schon vorahnen, dass die Ampel viele Regierungskonflikte wird ausfechten müssen, da es mehr unterschiedliche Gesichtspunkte als Gemeinsamkeiten gegeben hat. Das ganze öffentliche Ausfechten rückt die Ampel jedoch in ein viel schlechteres Licht, als es müsste. Wenn Sie diese Konflikte weniger nach außen tragen würde, wäre das Bild der Ampel garantiert deutlich Positiver (auch wenn viele Entscheidungen für mich trotzdem fraglich bleiben).

Weil es politisch für die Grünen ein Desaster wäre, wenn unter ihnen die Kernkraft weitergeführt wird. Da lassen sich ein paar Tonnen CO2 einfacher verkraftet. Die sieht man nicht.  ;)
Abgesehen davon ist das sowieso verkürzt.
Man vergisst heute die große Diskussion um das Thema und die vielen Abers. Brennstoffzellen wären im besten Fall erst jetzt ungefähr verfügbar gewesen. Also an der aktuellen Situation und an der Situation der letzten 20 Monate hätte sich überhaupt nichts verändert.
Da niemand in die Zukunft sehen kann, kann ich mir schon vorstellen, dass Habeck und seine Team unter den Umständen kein Commitment für die nächsten 6-7 Jahre bringen wollte, wenn es in der aktuellen Krise überhaupt nichts nutzt.
« Letzte Änderung: 21.August 2023, 10:21:46 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1589 am: 21.August 2023, 10:20:37 »

Wieso die Grünen so sehr auf den Ausstieg gepocht haben und lieber auf Kohlestrom setzen ist mir absolut schleierhaft...

Geschichte und Ideologie. Die Grünen sind aus der Anti-Atomkraftbewegung entstanden. Diese Wurzel sitzt noch fest in der Partei, vor allem der Basis. Für den Großteil der Grünen wäre es daher undenkbar, dass ausgerechnet eine Bundesregierung mit grüner Beteiligung den Atomausstieg kippt bzw. hinauszögert. Da geht es dann gar nicht mehr um pragmatische Entscheidungen, sondern eben um Ideologie. Wie so oft in der Politik.

Ich sag's ja immer wieder: Wir könnten es so schön haben, machen es uns aber so verdammt schwer. Wir Menschen sind schon einfach ziemlich blöd. :D
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1590 am: 21.August 2023, 10:31:24 »

Wieso die Grünen so sehr auf den Ausstieg gepocht haben und lieber auf Kohlestrom setzen ist mir absolut schleierhaft...

Geschichte und Ideologie. Die Grünen sind aus der Anti-Atomkraftbewegung entstanden. Diese Wurzel sitzt noch fest in der Partei, vor allem der Basis. Für den Großteil der Grünen wäre es daher undenkbar, dass ausgerechnet eine Bundesregierung mit grüner Beteiligung den Atomausstieg kippt bzw. hinauszögert. Da geht es dann gar nicht mehr um pragmatische Entscheidungen, sondern eben um Ideologie. Wie so oft in der Politik.

Ich sag's ja immer wieder: Wir könnten es so schön haben, machen es uns aber so verdammt schwer. Wir Menschen sind schon einfach ziemlich blöd. :D

Wobei es das natürlich auch verkürzt ist. Man kann schon valide Gründe gegen Atomkraft anbringen die über Ideologie hinaus gehen. Die Gründe kann man in der Folge dann unterschiedlichen bewerten.
Hier wird ja oft genug gefordert, dass Parteien zu ihren Grundsätzen zurückkehren sollen. Jetzt wird es einmal gemacht und schon ist es nicht mehr pragmatisch. Tja.. So ist das nunmal mit Prinzipien.

Wir könnten es schön haben, wenn wir es so machen, wie ich es gut finden. Und das sagt jede Position.  :P
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1591 am: 21.August 2023, 10:54:21 »

Wieso die Grünen so sehr auf den Ausstieg gepocht haben und lieber auf Kohlestrom setzen ist mir absolut schleierhaft...

Geschichte und Ideologie. Die Grünen sind aus der Anti-Atomkraftbewegung entstanden. Diese Wurzel sitzt noch fest in der Partei, vor allem der Basis. Für den Großteil der Grünen wäre es daher undenkbar, dass ausgerechnet eine Bundesregierung mit grüner Beteiligung den Atomausstieg kippt bzw. hinauszögert. Da geht es dann gar nicht mehr um pragmatische Entscheidungen, sondern eben um Ideologie. Wie so oft in der Politik.

Ich sag's ja immer wieder: Wir könnten es so schön haben, machen es uns aber so verdammt schwer. Wir Menschen sind schon einfach ziemlich blöd. :D

Wobei es das natürlich auch verkürzt ist. Man kann schon valide Gründe gegen Atomkraft anbringen die über Ideologie hinaus gehen. Die Gründe kann man in der Folge dann unterschiedlichen bewerten.
Hier wird ja oft genug gefordert, dass Parteien zu ihren Grundsätzen zurückkehren sollen. Jetzt wird es einmal gemacht und schon ist es nicht mehr pragmatisch. Tja.. So ist das nunmal mit Prinzipien.

Wir könnten es schön haben, wenn wir es so machen, wie ich es gut finden. Und das sagt jede Position.  :P

Natürlich ist das verkürzt, aber es beantwortet die Frage, warum die Grünen so sehr auf den Ausstieg gepocht haben. Da steckt dann eben doch ein Gutteil Ideologie dahinter, die sich aus der Historie der Partei begründet. Auf pragmatisches Für und Wider der Laufzeitverlängerung bin ich bewusst nicht eingegangen, weil ich das Fass nicht aufmachen wollte. Der Käse ist ja jetzt ohnehin gegessen. ;)

Zum zweiten Punkt schreibe ich jetzt nichts, da müsste ich auch ein riesiges Fass aufmachen und dafür fehlen mir gerade Zeit und Nerven. ;-) Nur so viel: Ich meinte damit nicht, dass alles wunderbar wäre, wenn es so wäre wie ich es mir vorstelle, und dann auch alle glücklich sind.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1592 am: 21.August 2023, 11:04:00 »

Wieso die Grünen so sehr auf den Ausstieg gepocht haben und lieber auf Kohlestrom setzen ist mir absolut schleierhaft...

Geschichte und Ideologie. Die Grünen sind aus der Anti-Atomkraftbewegung entstanden. Diese Wurzel sitzt noch fest in der Partei, vor allem der Basis. Für den Großteil der Grünen wäre es daher undenkbar, dass ausgerechnet eine Bundesregierung mit grüner Beteiligung den Atomausstieg kippt bzw. hinauszögert. Da geht es dann gar nicht mehr um pragmatische Entscheidungen, sondern eben um Ideologie. Wie so oft in der Politik.

Ich sag's ja immer wieder: Wir könnten es so schön haben, machen es uns aber so verdammt schwer. Wir Menschen sind schon einfach ziemlich blöd. :D

Wobei es das natürlich auch verkürzt ist. Man kann schon valide Gründe gegen Atomkraft anbringen die über Ideologie hinaus gehen. Die Gründe kann man in der Folge dann unterschiedlichen bewerten.
Hier wird ja oft genug gefordert, dass Parteien zu ihren Grundsätzen zurückkehren sollen. Jetzt wird es einmal gemacht und schon ist es nicht mehr pragmatisch. Tja.. So ist das nunmal mit Prinzipien.

Wir könnten es schön haben, wenn wir es so machen, wie ich es gut finden. Und das sagt jede Position.  :P

Natürlich ist das verkürzt, aber es beantwortet die Frage, warum die Grünen so sehr auf den Ausstieg gepocht haben. Da steckt dann eben doch ein Gutteil Ideologie dahinter, die sich aus der Historie der Partei begründet. Auf pragmatisches Für und Wider der Laufzeitverlängerung bin ich bewusst nicht eingegangen, weil ich das Fass nicht aufmachen wollte. Der Käse ist ja jetzt ohnehin gegessen. ;)

Zum zweiten Punkt schreibe ich jetzt nichts, da müsste ich auch ein riesiges Fass aufmachen und dafür fehlen mir gerade Zeit und Nerven. ;-) Nur so viel: Ich meinte damit nicht, dass alles wunderbar wäre, wenn es so wäre wie ich es mir vorstelle, und dann auch alle glücklich sind.

Wir können beide Fässer zulassen. Ich weiß was du meinst.  ;)
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aragorn99werder

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1593 am: 21.August 2023, 12:26:12 »

Allerdings finde ich es im aktuellen Koalitionsstreit sehr nachvollziehbar von Frau Paus, die FDP halt mal ihre eigene Medizin kosten zu lassen. Selbst immer wieder - zum Teil schlicht unter Missachtung des Koalitionsvertrages - die sozial- und klimapolitischen Vorhaben von SDP und Grünen blockieren oder verzögern und selbst erwarten, dass die eigenen Projekte alle abgenickt werden, kann's halt auch nicht sein.
Es ist halt recht offensichtlich, dass sich die FDP im Grunde gar nicht als Koalitionspartner der beiden anderen Parteien versteht.
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Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1594 am: 21.August 2023, 12:51:57 »

Allerdings finde ich es im aktuellen Koalitionsstreit sehr nachvollziehbar von Frau Paus, die FDP halt mal ihre eigene Medizin kosten zu lassen. Selbst immer wieder - zum Teil schlicht unter Missachtung des Koalitionsvertrages - die sozial- und klimapolitischen Vorhaben von SDP und Grünen blockieren oder verzögern und selbst erwarten, dass die eigenen Projekte alle abgenickt werden, kann's halt auch nicht sein.
Es ist halt recht offensichtlich, dass sich die FDP im Grunde gar nicht als Koalitionspartner der beiden anderen Parteien versteht.

Das einzige doofe daran ist wieder, wie es kommuniziert wird. An der Sache ist gar nichts dran, dass jemand ein Vorbehalt gegen ein Gesetz äußert. Hatten wir eben erst auf EU-Ebene mit unserem E-Fuel Gesetz in ganz anderem Ausmaße. Das gibt es von jeder Farbe immer mal wieder.
Ich sag aber hier das gleiche wie bei der anderen Blockade. Ob das Gesetz jetzt 1-2 Wochen früher oder später kommt ist ziemlich egal, wenn am Ende alle geglaubten Bedenken vom Tisch sind.

Nur die Ausenwirkung leidet. Wenn am Montag sich die drei "Großen" zusammensetzen und sagen, dass es so passt und dann 1-2 Tage später doch blockiert wird... Sieht mal wieder doof aus.  ::) Da guckt dann auch niemand mehr auf die Gründe.

Ich hoffe sehr, dass das alles nicht nur passiert, um einer anderen Partei mal eins auszuwischen.  ;)
« Letzte Änderung: 21.August 2023, 12:55:51 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1595 am: 21.August 2023, 18:04:59 »

@DragonFox
Die Kernkraftwerke haben den Vorteil günstigen Strom zu produzieren, günstiger geht nur mit Sonne, Wind, Wasser. Aber die musst du ja ersetzen und am Strommarkt gilt das Merit-Order-Prinzip. Das heisst im Klartext das teuerste Kraftwerk welches produziert bestimmt den Strompreis. Ohne Kernkraftwerke sind das Gaskraftwerke und die setzen dann den Preis auf dem Strommarkt. Gleichzeitig ersetzen wir den Kernkraftstrom durch Kohlestrom, wodurch wir nach Polen den Strom mit dem zweithöchsten CO2-Ausstoss in Europa haben bei einer grünen Bundesregierung und Klimaklebern die ja angeblich die Umwelt schützen wollen...  ::) Als Vergleich beträgt der CO2-Ausstoss bei Frankreich pro Kwh 42g und in Deutschland 472g pro Kwh.
Ein Problem der erneuerbaren Energien besteht in den Schwankungen. So verschenkt Deutschland tatsächlich Strom ins Ausland wenn wir Überschüsse an erneuerbarer Energie haben. Wir sind aber tatsächlich ein zeitweise ein Stromimportland, das heißt wir importieren mehr als wir exportieren. Für Juni 2023 (neuer Zahlen habe ich nicht) waren das 3,1 Terrawattstunden die wir exportiert haben und 7,2 Terrawattstunden, die wir importiert haben. Dass Deutschland im Sommer übrigens Strom importiert ist nicht ungewöhnlich aber dass wir der größte Importeur geworden sind und die Höhe des negativen Saldo überrascht dann schon.
Das Problem bei erneuerbaren Energien ist übrigens ihre Schwankungen. Das müssen wir konventionelle Kraftwerke bzw. AKW in der Hinterhand haben. Und jetzt wird es interessant. Braunkohlekraftwerke können ihre Nennleistung um 3% etwa pro Minute verändern, Steinkohlkraftwerke um 4%. Kernkraftwerke um 4% bis 6%, sind also besser geeignet die Spitzen aufzufangen. Gaskraftwerke schaffen übrigens 20% aber das wird richtig teuer, was wir auch merken. Pumpspeicherkraftwerke wären übrigens ideal, man möge mal nach Österreich schauen, um diese Spitzen kurzfristig zu glätten. Das sind dann aber die Naturschutzverbände auch gegen und die Kosten für den Bau sind ziemlich hoch, die müsste man subventionieren. Der Wirkungsgrad für die Speicherung ist dagegen sehr hoch.


Das Argument mit dem Order Merit Prinzip ergibt nur Sinn, wenn die Menge groß genug gewesen wäre und wir nur deswegen jetzt Gas verbrauchen. Ab dem Zeitpunkt der Abschaltung haben sich die restlichen Komponenten nicht verändert. Nur ihre Zusammensetzung wurde logischerweiße anders. Also gerade wegen dem Order-Merit-Prinzip hat das Abschalten der AKW keine Auswirkung auf dem Preis gehabt. Es gab davor Gas es gab danach Gas. Der Preis blieb, zumindest durch diese Mechanik, unverändert.

Das mit dem CO2 stimmt natürlich. Das habe ich so aber auch geschrieben. KKW sollte weg und es wurde keine Alternative bedacht. Und ich meine damit nicht die Frage der letzten drei Meiler, sondern die gesamte Energiestrategie der letzten 20 Jahre.

In Frankreich ist auch nicht alles toll durch KKW. Aktuell ist das System marode. Hitze und niedrige Flußstände schaffen weitere Probleme. Der einzige Neubau ist seit 11 Jahren in Verzug und teurer als angenommen.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/frankreich-atomkraft-atomkraftwerke-emmanuel-macron-edf-energiekrise-1.5728318
Letztes Jahr im Sommer waren über die Hälfte aller Kraftwerke abgeschaltet. Die Diskussion und Befürchtung, ob es im Winter zu Engpässen kommen würde, hat Frankreich genauso geführt wie wir.
Frankreich ersetzt seine Ausfälle mit Gas, importiert teuer und hat eine massive Strompreisbremse in Betrieb, die die Kosten fürs Volk abfedern müssen.

Das wir importieren ist schon immer so. Aber seit 2003 ist Deutschland unter dem Strich durchgehend ein Exportland.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/
Das man zeitweiße importiert ergibt Sinn und erklärt sich aus deinen restlichen Argumenten. Es gibt Zeiten in denen zum Beispiel Tschechien den günstigeren sauberen Strom produziert. Warum dann nicht kaufen? Trotzdem ist Frankreich der Hauptabnehmer auf unserer Seite.

Verschenken sehe ich nicht:
https://www.golem.de/news/strombilanz-2022-deutschland-exportiert-strom-fuer-fast-3-milliarden-euro-2301-170980.html
2022 hat man mit dem Export 2,88 Milliarden eingenommen.
Aber ich sehe zumindest, dass das ein Problem in der Zukunft sein könnte. Das ist definitiv ein Nachteil von viel Solar- und Windkraft. Womit wir auch bei einem Problem sind. Jetzt wird kräftig Solar und Wind aufgebaut was man bewerten kann wie man will. Aber das die Stromtrassen seit Jahren nicht mehr modernisiert wurden ist ein echter Knackpunkt.

Wenn man nach Österreich wegen Pumpspeicherkraftweren sieht, dann muss man sich aber auch die Alpen mit den vielen Tälern ansehen. Die Option haben nicht viele Länder. Deutschland gehört ebenfalls nicht dazu. Aber ja. Pumpspeicherkraftwerke wären für den Aspekt der Regelung ideal.


Aber die von dir skizzierten Probleme sind ja nicht neu...
Die Abschaltung der Kernkraftwerke trotz schwerster Energiekrise ist hausgemacht, man kann nur beten, dass der kommende Winter wieder mild wird und es keinen Blackout gibt.

Eine unfähige Verteidigungsministerin und Innenministerin zu ernennen, ist hausgemacht.

Einen unfähigen grünen Wirtschaftsminister, der noch nicht einmal weiß, was eine Insolvenz ist, der keine Ahnung hat, für wen die Pendlerpauschale gilt und der die Industrie mit immer höheren Energiepreisen vertreibt, zu ernennen, ist hausgemacht.

Eine grüne Ministerin, die ein in der Rezession wichtiges Gesetz zur Wirtschaftsförderung, das eigentlich von Habeck hätte kommen müssen, wegen gekränkter Eitelkeit bremst, zu ernennen, ist hausgemacht.

Ja, die Ampel hat sicher viele Probleme geerbt und obendrauf noch einen fiesen Krieg bekommen, aber die Art und Weise, wie diese Probleme angegangen werden, ist einfach nur stümperhaft. Niemand will den "Wohlstand des Weniger", niemand will Kenia zum Vorbild haben, das ist Ideologie, denen die Masse der Menschen nicht folgt.

Scheint ne Fußgänger-Ampel zu sein.  ;)

In meinen Augen war es auch ein großer Fehler an dem Atomausstieg zum jetzigen Zeitpunkt festzuhalten. Wie Octavianus schon schrieb, hat Kernkraft auch seine Schattenseite mit der Endlagerung, jedoch sichere Kernkraftwerke abzuschalten, obwohl man nicht annähernd so weit mit erneuerbaren Energien war (fehlende Stromtrassen, Stromspeicher etc.) war ein großer Fehler. Dieser wurde jedoch von der CDU eingeleitet und von der Ampel leider nicht gekippt. Wieso die Grünen so sehr auf den Ausstieg gepocht haben und lieber auf Kohlestrom setzen ist mir absolut schleierhaft...

Allgemein gesehen konnte man an den verschiedenen Parteiprogrammen schon vorahnen, dass die Ampel viele Regierungskonflikte wird ausfechten müssen, da es mehr unterschiedliche Gesichtspunkte als Gemeinsamkeiten gegeben hat. Das ganze öffentliche Ausfechten rückt die Ampel jedoch in ein viel schlechteres Licht, als es müsste. Wenn Sie diese Konflikte weniger nach außen tragen würde, wäre das Bild der Ampel garantiert deutlich Positiver (auch wenn viele Entscheidungen für mich trotzdem fraglich bleiben).

Weil es politisch für die Grünen ein Desaster wäre, wenn unter ihnen die Kernkraft weitergeführt wird. Da lassen sich ein paar Tonnen CO2 einfacher verkraftet. Die sieht man nicht.  ;)
Abgesehen davon ist das sowieso verkürzt.
Man vergisst heute die große Diskussion um das Thema und die vielen Abers. Brennstoffzellen wären im besten Fall erst jetzt ungefähr verfügbar gewesen. Also an der aktuellen Situation und an der Situation der letzten 20 Monate hätte sich überhaupt nichts verändert.
Da niemand in die Zukunft sehen kann, kann ich mir schon vorstellen, dass Habeck und seine Team unter den Umständen kein Commitment für die nächsten 6-7 Jahre bringen wollte, wenn es in der aktuellen Krise überhaupt nichts nutzt.


Ich rede ja nicht davon neue zu bauen, sondern einfach die bestehenden länger laufen zu lassen. Das ist eine Brücke, die schon da ist, sogar abgeschrieben ist von den Baukosten her und die funktioniert. Die Abschaltung wollte ja auch schon die Regierung Merkel, aber über die CDU braucht man nicht mehr sprechen. Laut statistischem Bundesamt waren es im ersten Quartal 2023 4,3% des Stroms, der durch Kernenergie erzeugt wurde, 2022 im ersten Quartal 5,9%. Das ist ein Anteil der dem von Photovoltaik entspricht. Photovoltaik ging übrigens von 6,2% auf 4,9% zurück... Was paradoxerweise stieg war der Anteil der Gaskraftwerke : 13,2% auf 14,6%. Dazu haben wir mehr Strom importiert und weniger exportiert.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/06/PD23_220_43312.html
Die Zahlen könnt ihr gerne hier nachlesen.
Das mit den Stromtrassen kriegen wir seit 20 Jahren nicht hin und besonders Bayern tut sich da hervor obwohl gerade die davon besonders profitieren würden...
Dass Frankreichs AKW nicht beim Standard mit den deutschen mithalten können ist mir übrigens bewusst. Dummerweise importieren wir halt auch statt 0,7 Mrd. Kwh im ersten Quartal 2022 dieses Jahr im ersten Quartal 1,1 Mrd. Kwh. Doppelt soviel übrigens auch Tschechien wo Kernenergie und Kohle 70% im Strommix ausmachen.  ::)  Traditionell laufen die AKW in Frankreich übrigens durch. Im Sommer sinkt dann im Normalfall der Stromverbrauch überall und dann passiert es, dass Frankreich seinen Strom zu Dumpingpreisen in den Strommarkt gibt. Umgekehrt verschenkt Deutschland Windenergie tatsächlich im Winter zur Jahresende. Beim Jahreswechsel war der Strompreis an der Börse im Minus, also bekam man Geld fürs Abnehmen vom Strom.
Noch absurder ist es Windräder, die gut und gerne 30 Jahre und länger halten laut EEG nach 20 Jahren aus der Bezuschussung zu nehmen. Das sind dieses Jahr bis zu 6000 Windkraftanlagen. Die zu entsorgen wird übrigens richtig lustig. Die Rotoren bestehen auf harten glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Das musst du dann mechanisch zerkleinern und dabei wird dann gesundheitsschädlicher Faserstaub freigesetzt. Lasst also die Windräder noch 10 Jahre laufen, das kriegen die hin. Und dann machen wir uns mal Gedanken, wie wir das recycelt kriegen. Weil 50000 Tonnen davon dieses Jahr sind verdammt viel. Die in Deponien zu entsorgen ist verboten und verbrennen kannst du die auch nicht.


Zu den Pumpspeicherkraftwerken : Ironischerweise laufen hier ganz gerne mal Umweltverbände und Bürgerinitiativen Sturm. Nennt man in den USA glaub ich Nimby... Und die Kosten sind auch hoch, das wird privatwirtschaftlich in Deutschland ohne Zuschüsse eher schwer werden.


Übrigens wird der Stromverbrauch weiter steigen, wenn wir wirklich auf Wärmepumpen und mehr E-Autos umsteigen. Jede Wärmepumpe macht etwa 5000 Kwh Strom pro Jahr aus. 500000 Wärmepumpen sind 2 Twh pro Jahr. Habeck will 6 millionen bis 2030 haben. Das sind 24 Twh mehr. Das werden wir übrigens dann auch in unsere Stromnetze leiten müssen, also noch ein Grund mehr die Netze auszubauen.

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1596 am: 21.August 2023, 19:32:39 »

Das finde ich auch irgendwie witzig. Kann ich, denn ich werde die schwersten Auswirkungen nicht mehr erleben.

Dass man die Kernkraftwerke niederfährt, Endlagerung hin oder her, aber massiv Kohlekraftwerke in Betrieb hat, da kann man doch einfach nur mehr aufgeben oder darüber lachen. Es gibt übrigens schon Spaltbare Materialien, welche nur mehr ein paar hundert Jahre stark strahlen.

Man kann die Energiegewinnung der Welt, nicht von einem Jahrzehnt auf das andere komplett umstellen. Überhaupt wenn es Jahre dauert, für einen einzigen Windpark die Genehmigung zu bekommen. Anrainer Einsprüche, bayrische Gesetze, mit den Energiekonzernen verbundene Politiker(Österreich)... Korruption und Gier ist unser Problem, und das löst man nicht von Heute auf Morgen. Wenn es denn überhaupt mal jemand angehen will.

Nur meine paar Cent.

@Marados
Wasserstoff mag zwar für Randbereiche brauchbar sein, aber 2/3 Energieverlust helfen nicht wirklich weiter. Wir besitzen zur Zeit keine Technik, welche uns in den nächsten beiden Jahrzehnten den Arsch retten würde. Der Verzicht jedes Einzelnen wäre eine brauchbare Grundlage. Aber damit gewinnt man keine Wahlen.


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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1597 am: 21.August 2023, 20:31:13 »

Es hat seine technischen Gründe, warum das Wasserstoffauto nicht in großem Stil kommen wird
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1598 am: 21.August 2023, 21:51:57 »


Zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk: mit dem Wort Propaganda wäre ich mal ganz vorsichtig. Um welche Themen geht's da konkret? Wie oft kommen die von dir genannten Fälle vor? Wann und wo wird sowas gezeigt? Auch hier: der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat sicher einigen Reformationsbedarf und dass es da schwarze Schafe gibt, kommt ja immer wieder ans Tageslicht. Direkt von Propaganda zu sprechen, finde ich aber dann doch sehr hoch gegriffen.

Bei Corona, beim Wetter, bei Clankriminalität oder diversen Einzelfällen, bei Umfragen zu politischen Themen usw..

https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/glosse/ardfragt-der-zufaellig-vorbeikommende-passant/
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/manipulation-zdf-befragt-marie-heidenreich-zur-autofreien-friedrichstrasse-und-verschweigt-dass-sie-gruenen-politikerin-ist-li.316261
https://www.tagesspiegel.de/berlin/rbb-loscht-abendschau-video-mit-georg-kossler-8001541.html


Aber Propaganda muss man diese kleinen Flunkereien wirklich nicht nennen...
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1599 am: 21.August 2023, 22:06:12 »


Zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk: mit dem Wort Propaganda wäre ich mal ganz vorsichtig. Um welche Themen geht's da konkret? Wie oft kommen die von dir genannten Fälle vor? Wann und wo wird sowas gezeigt? Auch hier: der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat sicher einigen Reformationsbedarf und dass es da schwarze Schafe gibt, kommt ja immer wieder ans Tageslicht. Direkt von Propaganda zu sprechen, finde ich aber dann doch sehr hoch gegriffen.

Bei Corona, beim Wetter, bei Clankriminalität oder diversen Einzelfällen, bei Umfragen zu politischen Themen usw..

https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/glosse/ardfragt-der-zufaellig-vorbeikommende-passant/
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/manipulation-zdf-befragt-marie-heidenreich-zur-autofreien-friedrichstrasse-und-verschweigt-dass-sie-gruenen-politikerin-ist-li.316261
https://www.tagesspiegel.de/berlin/rbb-loscht-abendschau-video-mit-georg-kossler-8001541.html


Aber Propaganda muss man diese kleinen Flunkereien wirklich nicht nennen...


Propaganda mag vielleicht übertrieben sein, aber die sogenannte "Demokratie-Abgabe" soll dafür Sorgen, dass die Öffentlich-Rechtlichen nicht staatsnah sind. Dummerweise funktioniert exakt dies nicht. Es gibt mindestens 6 Vorfälle die mir bekannt sind wo das passiert ist. Ich kann auch nicht ausschließen, dass dies früher auch passiert ist, aber damals wurde sowas nicht leicht auf Google recherchiert. Wäre interessant das rauszufinden. Aber generell sollten wir wieder mehr diskutieren und argumentieren und verschiedene Seiten und Sichtweisen beleuchten. Und wir haben ein verdammtes Problem wenn die AfD wie die vernünftigste und demokratietreuste Partei im Parlament wirkt...  :(
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