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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 202237 mal)

DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1760 am: 14.Dezember 2023, 12:18:35 »

Interessant nur, dass es genug Fachleute gibt, die die Kombination aus CO2-Preis und Klimageld für richtig halten. Da gibt es sicher auch gegenteilige Positionen unter den Wirtschaftswisdrnschaftlern. Ich will nur sagen: Komplett unsinnig ist das jetzt nicht.

Was die Ampel macht, ist aber halt Quatsch: Kosten erhöhen, ohne Ausgleich zu schaffen.
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aragorn99werder

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1761 am: 14.Dezember 2023, 13:27:32 »

Ich verstehe auch nicht, wie man seine Hoffnung in die CDU setzen kann. Bei der Vorstellung von Merz als Kanzler wird mir speiübel.
Die Ampel ist halt der Bauer, der versucht den Stall zu reparieren und dabei nicht recht vorankommt, weil er mit Hühner-Fangen beschäftigt ist. Aber sich deshalb, den zurückzuwünschen, der zwanzig Jahre lang hat den Stall verrotten lassen, halte ich für wenig sinnvoll - zumal der selbst immer noch keinen Plan hat.
Die meisten unserer jetzigen Probleme basieren doch darauf, dass die CDU sie wider besseres Wissen ignoriert hat, weil Merkel lieber Wahlen gewonnen hat als gute Politik zu machen - und Wahlen gewinnt man in Deutschland leider am besten, indem man erzählt, alles sei gut und möglichst jede Belastung für die wählende Bevölkerung vermeidet. Ist halt bloß ne Lüge, die dem Land irgendwann auf die Füße fällt.
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m4

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1762 am: 14.Dezember 2023, 13:40:12 »

Ich verstehe auch nicht, wie man seine Hoffnung in die CDU setzen kann. Bei der Vorstellung von Merz als Kanzler wird mir speiübel.
Die Ampel ist halt der Bauer, der versucht den Stall zu reparieren und dabei nicht recht vorankommt, weil er mit Hühner-Fangen beschäftigt ist. Aber sich deshalb, den zurückzuwünschen, der zwanzig Jahre lang hat den Stall verrotten lassen, halte ich für wenig sinnvoll - zumal der selbst immer noch keinen Plan hat.
Die meisten unserer jetzigen Probleme basieren doch darauf, dass die CDU sie wider besseres Wissen ignoriert hat, weil Merkel lieber Wahlen gewonnen hat als gute Politik zu machen - und Wahlen gewinnt man in Deutschland leider am besten, indem man erzählt, alles sei gut und möglichst jede Belastung für die wählende Bevölkerung vermeidet. Ist halt bloß ne Lüge, die dem Land irgendwann auf die Füße fällt.

Du darfst nicht vergessen, dass die CDU-Merkel in 16 Jahren Amtszeit 12 Jahre mit der SPD regiert hat. Es nur auf die CDU zu schieben, ist auch nicht fair. Und ich halte es auch nicht mit der CDU, nur denke ich, dass eine Regierung mit Beteiligung der CDU die aktuellen Probleme deutlich besser handhaben würden als die Ampel.

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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1763 am: 14.Dezember 2023, 13:59:08 »

Ich verstehe auch nicht, wie man seine Hoffnung in die CDU setzen kann. Bei der Vorstellung von Merz als Kanzler wird mir speiübel.
Die Ampel ist halt der Bauer, der versucht den Stall zu reparieren und dabei nicht recht vorankommt, weil er mit Hühner-Fangen beschäftigt ist. Aber sich deshalb, den zurückzuwünschen, der zwanzig Jahre lang hat den Stall verrotten lassen, halte ich für wenig sinnvoll - zumal der selbst immer noch keinen Plan hat.
Die meisten unserer jetzigen Probleme basieren doch darauf, dass die CDU sie wider besseres Wissen ignoriert hat, weil Merkel lieber Wahlen gewonnen hat als gute Politik zu machen - und Wahlen gewinnt man in Deutschland leider am besten, indem man erzählt, alles sei gut und möglichst jede Belastung für die wählende Bevölkerung vermeidet. Ist halt bloß ne Lüge, die dem Land irgendwann auf die Füße fällt.

Du darfst nicht vergessen, dass die CDU-Merkel in 16 Jahren Amtszeit 12 Jahre mit der SPD regiert hat. Es nur auf die CDU zu schieben, ist auch nicht fair. Und ich halte es auch nicht mit der CDU, nur denke ich, dass eine Regierung mit Beteiligung der CDU die aktuellen Probleme deutlich besser handhaben würden als die Ampel.

Aber mit welcher Begründung? Es ist nicht so, dass die CDU die ausgeschrieben Spezialisten für Fiskal- und Finzanzpolitik wären und der Ampel die Expertise fehlt. Ich will auch nicht sagen, dass es andersherum ist.
Klar - die CDU hätte in den vergangenen Jahren viel anders gemacht und wäre in einer anderen Situation die besser oder schlechter sein könnte. Aber warum sollte die CDU für die aktuellen Probleme deutlich bessere Lösungen haben?
Jetzt mal nicht davon ausgehend, dass die CDU einfach viele Projekte der Ampel streichen würde und deswegen viel geringere Ausgaben hätte. Die CDU hätte eigene Projekte und selbe Krisen, die sie finanzieren müsste mit einem ähnliche Defizit.
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m4

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1764 am: 14.Dezember 2023, 14:24:13 »

Jetzt mal nicht davon ausgehend, dass die CDU einfach viele Projekte der Ampel streichen würde und deswegen viel geringere Ausgaben hätte. Die CDU hätte eigene Projekte und selbe Krisen, die sie finanzieren müsste mit einem ähnliche Defizit.

Genau das ist für mich der Punkt. Die CDU hätte in meinen Augen kein ähnliches Defizit weil Sie keinen Koalitionsvertrag aufgesetzt hätte, der die Kostendeckung vollkommen auf Pump finanzierbar ist. Man kann sich einen Sozialstaat bauen, wie es aktuell gemacht wird, ganz klar, aber man muss sich Ihn auch leisten können.

Dafür ein meines Erachtens ein interessanter Artikel aus 2021: Finanzierung des Koalitionsvertrages.
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kn0xv1lle

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1765 am: 14.Dezember 2023, 14:28:41 »

Die CDU soll es besser machen als die Ampel ? Sorry das ist doch einfach nicht wahr. Man trägt jetzt die Konsequenzen für 16 Jahre Merkel und weiter so Mentalität. Man hat sich damals die Schuldenbremse einfallen lassen nur für eine symbolische schwarze Null. Konsequenz daraus war das Infrastrukturprojekte in einer niedrigszinsphase nicht angegangen worden sind nur damit ein Schäuble seine schwarze Null propagieren konnte. Und jetzt hat man den Salat.
Wie soll es die CDU denn besser machen ? Keine Partei auch wenn sie noch soviel verspricht kann die Energiepreise herunter zaubern. Deutschland war schon immer abhängig von Energieliefererungen und hat sich da jahrzentelang wohl gefühlt ohne was dagegen zu tun, weil die alternativen teurer sind. Energiewende wurde propagiert und halbherzig umgesetzt. Übrigens auch in CDU Regierungszeit.

Richtig ist, dass die SPD daran genauso beteiligt gewesen ist. Aber wenn man sich anschaut was die CDU momentan verzapft dann ist das für mich ein Armutszeugnis. Noch dazu dieses anbiedern am rechts außen Rand in dem man versucht der AFD die Wähler zu klauen was aber nicht klappt. Dann ein Merz der in jedes populistische Horn bläst das er finden kann nur damit er endlich Kanzler wird und seinen Lebenstraum erfüllen kann.

Also nein die CDU würde es nicht besser machen wer das denkt hat irgendwie den Bezug zur Realität verloren. Das große Problem ist das jede Partei ständig im Wahlkampfmodus ist und man somit nicht strategisch denkt. Eine CDU unter Merkel hätte in 16 Jahren Regierungszeit soviele Probleme angehen können die wir heute haben und hat es nicht getan.

Und wie ein Merz die Energiepreise senken will bleibt dann wohl auch sein Geheimnis. Auch mit Schwarz Rot, Schwarz Gelb würde Deutschland heute genauso dastehen. Evtl. noch schlechter, da bei Schwarz Gelb es mit der weiter so Mentalität weitergegangen wäre und man evtl. auch den Atomaussteig rückgängig gemacht hätte um den Mythos von der billigigen Atomenergie bis zum Ende zu reiten.  ::)
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m4

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1766 am: 14.Dezember 2023, 15:14:06 »

Die CDU soll es besser machen als die Ampel ? Sorry das ist doch einfach nicht wahr. Man trägt jetzt die Konsequenzen für 16 Jahre Merkel und weiter so Mentalität. Man hat sich damals die Schuldenbremse einfallen lassen nur für eine symbolische schwarze Null. Konsequenz daraus war das Infrastrukturprojekte in einer niedrigszinsphase nicht angegangen worden sind nur damit ein Schäuble seine schwarze Null propagieren konnte. Und jetzt hat man den Salat.
Wie soll es die CDU denn besser machen ? Keine Partei auch wenn sie noch soviel verspricht kann die Energiepreise herunter zaubern. Deutschland war schon immer abhängig von Energieliefererungen und hat sich da jahrzentelang wohl gefühlt ohne was dagegen zu tun, weil die alternativen teurer sind. Energiewende wurde propagiert und halbherzig umgesetzt. Übrigens auch in CDU Regierungszeit.

Richtig ist, dass die SPD daran genauso beteiligt gewesen ist. Aber wenn man sich anschaut was die CDU momentan verzapft dann ist das für mich ein Armutszeugnis. Noch dazu dieses anbiedern am rechts außen Rand in dem man versucht der AFD die Wähler zu klauen was aber nicht klappt. Dann ein Merz der in jedes populistische Horn bläst das er finden kann nur damit er endlich Kanzler wird und seinen Lebenstraum erfüllen kann.

Also nein die CDU würde es nicht besser machen wer das denkt hat irgendwie den Bezug zur Realität verloren. Das große Problem ist das jede Partei ständig im Wahlkampfmodus ist und man somit nicht strategisch denkt. Eine CDU unter Merkel hätte in 16 Jahren Regierungszeit soviele Probleme angehen können die wir heute haben und hat es nicht getan.

Und wie ein Merz die Energiepreise senken will bleibt dann wohl auch sein Geheimnis. Auch mit Schwarz Rot, Schwarz Gelb würde Deutschland heute genauso dastehen. Evtl. noch schlechter, da bei Schwarz Gelb es mit der weiter so Mentalität weitergegangen wäre und man evtl. auch den Atomaussteig rückgängig gemacht hätte um den Mythos von der billigigen Atomenergie bis zum Ende zu reiten.  ::)

Ich sag: die Energiepreise wären tiefer, da die CDU den Ausstieg aus der Atomenergie rückgängig gemacht hat, obwohl er von ihr verzapft wurde. Kannst du natürlich anders sehen, aber hat nichts mit realitätsfremd zu tun ;)

Und der "Mythos der billigen Atomenergie" stimmt insoweit, dass Man die vorhandenen Meiler hätte weiter laufen lassen müssen. Einzig der Neubau von Atommeilern ist teurer. Da wir aber Atommeiler im Land haben, die schon abgeschrieben sind und mit neuen Brennstäben hätten weiter laufen können (und das deutlich sicherer als einige Meiler grenznah), wären die Energiekosten deutlich günstiger, wie zum jetzigen Zeitpunkt.

Aber es ist ja auch besonders "grüne" Energie Strom aus Kohlekraftwerken...
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kn0xv1lle

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1767 am: 14.Dezember 2023, 15:36:19 »

m4 das ist so einfach nicht wahr. Der Strompreis von Atomkraftwerken ist subventioniert. Würde man den echten Strompreis ohne subventionen und mit entsprechenden gesellschaftliche Kosten ansetzen, wäre man deutlich teurer als bspw. Wind und Solarenergie. Dazu kommen die Endlagerproblematik und und und. Dagegen hält man ja gerne das man auch neue Kraftwerke bauen sollte, da diese ja soviel besser seien und der Müll nicht mehr solange strahlen würden. Ein Blick in Nachbarländer, wo solche Kraftwerke momentan gebaut werden zeigt aber das bei jedem dieser Projekte die Kosten deutlich aus dem Ruder laufen und die Bauzeit bspw. beim Reaktor in Flamanville  mittlerweile 16 Jahre beträgt.

Und nein man kann die alten Kraftwerke auch nicht mehr ewig betreiben bzw. kann man ein Kernkraftwerk wie Merz ja gerne behauptet, einfach so wieder hochfahren. Für mich ist das einfach nur ein populistisches Argument, wenn man von der Kehrtwende Merkels und den Atomausstieg der auch von der CDU getragen wurde mal komplett absieht.

Also ja du kannst gerne behaupten der Energiepreis sei niedriger aber es ist am Ende des Tages eine geschönte Zahl die nicht standhält wenn man mal ganz genau hinschaut.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1768 am: 14.Dezember 2023, 15:43:44 »

Das mit den günstigen Strompreisen, wenn wir nur blos nicht die Atomkraftwerke abgeschaltet hätten, stimmt. Aber nicht so, dass man sich damit die Krise wegzaubern kann. Es war aber schön als Politiker zu behaupten, dass man nur das machen müsse und dann wäre alles gut. Weil mehr nach mehr klingt. Auf diesem Thema lag damals viel zu viel öffentlicher Fokus. Das war eine totale Nebelkerze.

Die Atomkraftwerke haben 4% unseres Strombedarfs produziert. Man sollte nicht glauben, dass das signifikante Preisreduzierungen hervorgerufen hätte, wenn wir 4% mehr hätten. Die Betonung liegt auf signifikant. Nur zu Zeitpunkten, an denen Angebot und Nachfrage so zueinander gestanden wären, dass durch die 4% mehr Stromproduktion überhaupt kein Gas verbraucht worden wäre, hätte es überhaupt einen Effekt gehabt. Das ist ein Grenzwert. Die überwiegende Zeit haben wir deutlich Gas gebraucht oder nicht. Die CDU hat meines Wissens nicht die Pläne den Strompreis vom Gas zu koppeln. Das wäre aber zum Beispiel eine Lösung.

Zumal die Lieferung auf einem ganz anderen Blatt steht. Neue Brennstäbe wären im besten Fall vor wenigen Monaten und im schlechtesten Fall in einigen Monaten geliefert worden. In den wirklich teuren Monaten wäre das keine Lösung gewesen, weil die Atomkraftwerke gar nicht hätten laufen können.

Ein treffendes Argument wäre die Blackout-Frage gewesen. Aber man hatte ja Angst vor dem Blackout im Winter 22/23. Aber genau da waren keine Brennstäbe da. Siehe oben. Der Streckbetrieb für den Winter 22/23 war total richtig. Und schließlich gab es auch kein Blackout und damit konnte das Ziel in diesem Bereich erreicht werden. Für 23/24 spricht niemand mehr von Blackout. Die Gasstände zum 01.11 waren zu 95% gefüllt und damit bei ihrem normalen Erfüllungsgrad.

Also nein. Die CDU hätte das sicher machen können. Aber eine adequate Einzel-Lösung für die Krise war es nicht. Das wäre eine zu simple Annahme. Einen gewissen Effekt hätte es gehabt.
Ein Widereinstieg in die Atomkraft mit dem Bau von neuen Atomkraftwerken ist natürlich etwas anderes. Ich meine hier geziehlt die Nutzung von Atomkraft zur bewältigung der temporären Energiekrise.


Edit: Das was Knoxville sagt ist natürlich auch richtig. Atomenergie hat noch kein Volk der Erde zuende gedacht. Risikomanagement wird in die Kosten nicht eingerechnet.
« Letzte Änderung: 14.Dezember 2023, 16:15:33 von DragonFox »
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Agariel

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1769 am: 14.Dezember 2023, 19:26:54 »

Ich sag: die Energiepreise wären tiefer, da die CDU den Ausstieg aus der Atomenergie rückgängig gemacht hat, obwohl er von ihr verzapft wurde.

"Verzapft" wurde der Ausstieg aus der Atomenergie von Rot/Grün zu Anfang des Jahrtausends, die große Koalition hat dann erst 2010 den "Ausstieg vom Ausstieg" beschlossen um wenige Monate später kurz nach dem Reaktorunglück in Fukushima doch wieder eine Kehrtwende zu machen.
War im Grunde ein sehr teures Beispiel für eine Politik bei der langfristige politische Projekte spontan geändert wurden weil die Zustimmung bei den Wählern eben plötzlich umgeschlagen ist.

Und auch wenn ich weder ein Freund der SPD noch von Scholz bin will ich mir lieber gar nicht erst vorstellen wo wir heute mit Laschet als Kanzler stehen würden bzw. wie er sich in den aktuellen Krisen verhalten würde. Und die Vorstellung von Merz als Kanzler bereitet mir nicht unbedingt weniger Bauchschmerzen.

Ich hoffe mehr darauf, dass Wüst sich als Kanzlerkandidat durchsetzt, weil ich ihm noch am ehesten zutraue die CDU in die "Moderne" zu führen und die in der Vergangenheit gemachten Fehler aufzuarbeiten. Und davon hat sich die CDU/CSU in den letzten Legislaturperioden einige geleistet.
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1770 am: 15.Dezember 2023, 07:29:53 »

Das führt jetzt ein bisschen auf die Meta-Ebene, aber meiner Meinung nach müsste sich der Konservatismus neu erfinden, um ein gestaltendes Element in Politik und Gesellschaft sein zu können - und damit eine echte Option an der Wahlurne. Dieses "zurück zu den Wurzeln" und nach Rechts rücken hat in meinen Augen wenig mit Konservatismus zu tun und ist schlicht reaktionär. Grundidee des Konservatismus ist ja erst einmal das Bewahren. Ohne eine Definition dessen, was man bewahren möchte, bewegt man sich aber im luftleeren Raum. Und genau das tun die Unionsparteien nicht, sie definieren nicht, was Konservatismus für sie bedeutet. Ein moderner Konservatismus müsste meines Erachtens klar machen, welche (historisch gewachsenen) Elemente/Aspekte der Gesellschaft und des Landes er bewahren möchte und wo er tatsächlich progressiv für Veränderung steht. Als zukunftsorientierte politische Ausrichtung/Ideologie könnte er dann beispielsweise den Klima- und Umweltschutz priorisieren (die historische Verbindung zwischen konservativen (ja, auch teilw. nationalistischen...) Strömungen und naturverbundenen Ideologien ist ja belegt) und dabei wertkonservative Elemente wie den Schutz der Bürgerrechte mit einbeziehen. Merkel ist damals als Klimakanzlerin angetreten, dazu hätte also eine echte Chance bestanden. Leider hat sie die Union inhaltlich komplett entkernt.

Merz und Söder sind jedenfalls keine Optionen, wenn man gestaltende und zukunftsorientierte Politik möchte. Ob Wüst das kann, keine Ahnung, da kenne ich ihn zu wenig. Allgemein scheint mir diese Selbstreflexion aber sehr kurz zu kommen. Das Grundsatzprogramm lässt davon jedenfalls wenig erkennen und gelebt wird es schon zweimal nicht. So schafft man sich eben selbst ab und fördert Politikverdrossenheit. An der SPD hat man ja gesehen, was passiert, wenn man es nicht fertigbringt, seine Kernidee - in dem Fall die Sozialdemokratie - mit Leben zu füllen und zu modernisieren.
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Rejs

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1771 am: 15.Dezember 2023, 09:12:48 »

Für zukunftsweisende Politik ist aber halt leider die Demokratie auch nicht geeignet. Um das mal klarzustellen: Ich kenne auch keine bessere Regierungsform, die alle Menschen in Entscheidungen einbindet. Das Problem sind dann tatsächlich Politiker, die ihren Auftrag, das Beste für die Bevölkerung und den Staat/das Land/den Landkreis/die Kommune zu erzielen, nicht annehmen. Ich arbeite beruflich extrem viel mit Kommunen unterschiedlichster Größe und unterschiedlichster struktureller Rahmenbedingungen zusammen und habe da eines gemerkt: Projekte anzustoßen, deren Auswirkungen vielleicht erst in Jahren sichtbar werden, ist ganz, ganz schwer. Es könnte ja in der Zwischenzeit die Opposition an die Macht kommen und dann das Lob dafür einstreichen, während die eigene Partei dann gar nicht mehr damit in Verbindung gebracht wird. Projekte und Maßnahmen, die dann noch während einer Legislaturperiode abgeschlossen werden und auch erste Erfolge liefern, sind da deutlich einfacher. Irgendwo ja auch verständlich, da Menschen und damit auch Politiker (vom Bundespolitiker bis hin zum Gemeinderat in einem 500-Einwohner-Kaff) in gewisser Weise egoistisch sind. Die wollen natürlich wiedergewählt werden, weiterhin diese, wenn auch zumeist nur sehr geringe, Form von Macht ausüben. Da will man dem "Gegner" doch nicht Sachen auf dem vermeintlichen Silbertablett überreichen.
Und genau das ist doch das Problem. Auch Bundesregierungen tun sich schwer damit, langfristig und sinnvoll zu planen. Dann lieber kurzfristig ein paar Milliarden raushauen, die kurzfristige Effekte erzielen und positive Berichterstattung in den Medien nach sich ziehen. Sind aber nur Politiker das Problem? Keinesfalls. Vielen aus der "einfachen" Bevölkerung fehlt es ja an Weitblick. Die können schwer abschätzen, warum eine riesige langfristige Investition manchmal eben sein muss, um dann in 10 bis 20 Jahren enorme Vorteile zu entfalten. Klimapolitik ist da ein super Beispiel. In Bayern hatten wir vor zwei Wochen extremste Schneefälle. Was machen viel zu viele Leute? Hetzen gegen die Grünen und brüllen Sachen wie "Klimaerwärmung? Der Kinderbuchautor Habeck sagt, es werde keinen richtigen Winter mehr geben? Sehe ich ja. 50cm Schnee." Dass aber solche extremen Schneefälle eben ein Symptom des Klimawandels sind, wird nicht erkannt. Wenn es aber dann schon an solchem Verständnis fehlt, fehlt eben auch Verständnis für langfristig und so dringend nötige Investitionen in den Klimaschutz...


Ganz ehrlich. Ich habe keine Ahnung, wie man mehr notwendiges langfristiges Denken in die Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik bringt. Viel zu vieles ist von heute auf morgen und ursächlich sind eben auch Legislaturperioden.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1772 am: 15.Dezember 2023, 10:35:39 »

Für zukunftsweisende Politik ist aber halt leider die Demokratie auch nicht geeignet. Um das mal klarzustellen: Ich kenne auch keine bessere Regierungsform, die alle Menschen in Entscheidungen einbindet. Das Problem sind dann tatsächlich Politiker, die ihren Auftrag, das Beste für die Bevölkerung und den Staat/das Land/den Landkreis/die Kommune zu erzielen, nicht annehmen. Ich arbeite beruflich extrem viel mit Kommunen unterschiedlichster Größe und unterschiedlichster struktureller Rahmenbedingungen zusammen und habe da eines gemerkt: Projekte anzustoßen, deren Auswirkungen vielleicht erst in Jahren sichtbar werden, ist ganz, ganz schwer. Es könnte ja in der Zwischenzeit die Opposition an die Macht kommen und dann das Lob dafür einstreichen, während die eigene Partei dann gar nicht mehr damit in Verbindung gebracht wird. Projekte und Maßnahmen, die dann noch während einer Legislaturperiode abgeschlossen werden und auch erste Erfolge liefern, sind da deutlich einfacher. Irgendwo ja auch verständlich, da Menschen und damit auch Politiker (vom Bundespolitiker bis hin zum Gemeinderat in einem 500-Einwohner-Kaff) in gewisser Weise egoistisch sind. Die wollen natürlich wiedergewählt werden, weiterhin diese, wenn auch zumeist nur sehr geringe, Form von Macht ausüben. Da will man dem "Gegner" doch nicht Sachen auf dem vermeintlichen Silbertablett überreichen.
Und genau das ist doch das Problem. Auch Bundesregierungen tun sich schwer damit, langfristig und sinnvoll zu planen. Dann lieber kurzfristig ein paar Milliarden raushauen, die kurzfristige Effekte erzielen und positive Berichterstattung in den Medien nach sich ziehen. Sind aber nur Politiker das Problem? Keinesfalls. Vielen aus der "einfachen" Bevölkerung fehlt es ja an Weitblick. Die können schwer abschätzen, warum eine riesige langfristige Investition manchmal eben sein muss, um dann in 10 bis 20 Jahren enorme Vorteile zu entfalten. Klimapolitik ist da ein super Beispiel. In Bayern hatten wir vor zwei Wochen extremste Schneefälle. Was machen viel zu viele Leute? Hetzen gegen die Grünen und brüllen Sachen wie "Klimaerwärmung? Der Kinderbuchautor Habeck sagt, es werde keinen richtigen Winter mehr geben? Sehe ich ja. 50cm Schnee." Dass aber solche extremen Schneefälle eben ein Symptom des Klimawandels sind, wird nicht erkannt. Wenn es aber dann schon an solchem Verständnis fehlt, fehlt eben auch Verständnis für langfristig und so dringend nötige Investitionen in den Klimaschutz...


Ganz ehrlich. Ich habe keine Ahnung, wie man mehr notwendiges langfristiges Denken in die Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik bringt. Viel zu vieles ist von heute auf morgen und ursächlich sind eben auch Legislaturperioden.

Das könnte meiner Meinung nach die Presse viel besser machen. Das würde die Welt nicht perfekt machen und ist alleine keine Lösung. Aber es gibt da meiner Meinung nach eine Leerstelle. Wenn man immer klar mitberichten würde, wessen Verdienst etwas ist, dann könnte man auch das Handeln der Politiker besser nachvollziehen, das vor 5-6 Jahren mal ablief. Aber so ein Blick in die Vergangenheit findet sehr selten statt. Höchstens noch bei der Suche nach Fehlern. Selten aber bei der Frage, wer was richtig Tolles auf die Beine gestellt hat. Aber genau an das könnte man sich ja als Gesellschaft mal gewöhnen. Positives sehen, erkennen wessen Verdienst das ist und es würdigen.

Ich hätte sowieso gerne eine viel größeren Blick auf "wer hat was gemacht". So Berichte wie "Was hat Partei x versprochen und was hat sie gemacht" gibt es viel zu wenig. MIttlerweile gibt es sie immerhin. Aber das nicht in jeder Legislatur Periode immer groß berichtet und diskutiert wird, was versprochen wurde und was im Gegensatz am Ende rauskam und wie das Fazit der Regierung aussieht, finde ich angesichts der Tragweite seltsam.
« Letzte Änderung: 15.Dezember 2023, 10:48:32 von DragonFox »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1773 am: 15.Dezember 2023, 16:41:27 »

Ich will nur sagen: Komplett unsinnig ist das jetzt nicht.
Worin liegt denn der Sinn, den Menschen in Deutschland erst das Geld über eine höhere CO2-Abgabe abzunehmen und es ihnen dann (wenn es denn überhaupt kommt, wer glaubt daran) als Klimageld wieder zurückzuüberweisen? Dann soll man die CO2-Abgabe nur um das Klimageld vermindert erhöhen, da spart man sich wenigstens den nutzlosen bürokratischen Wasserkopf.

Zitat
Was die Ampel macht, ist aber halt Quatsch: Kosten erhöhen, ohne Ausgleich zu schaffen.
In so einer Krise hilft nur eines: Kosten senken. Sowohl für die Bürger, damit die konsumieren können, als auch für die Unternehmen, damit die weiter in Deutschland produzieren, und auch der Staat selber muss von seinen Kosten runter, damit er mehr investieren kann. Bund, Länder und Kommunen nehmen 1,8 BILLIONEN EUR an Steuern und Abgaben ein, aber da findet sich so rein gar nichts, wo man mal sparen könnte. Für mich ist das die pure Unfähigkeit, mit Geld umzugehen. Für 2023 ging es Mw. um Einsparungen von 17 Mrd. EUR, das wäre gerade mal 1% der genannten Staatseinnahmen.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1774 am: 15.Dezember 2023, 16:43:29 »

Der Strompreis von Atomkraftwerken ist subventioniert.
Der Strompreis aus EE-Anlagen ist noch viel höher subventioniert.

Der Neubau von Olkiluoto 3 hat 11 Mrd EUR gekostet, bei 60 Jahren Laufzeit sind das gerade mal 184 Mio EUR pro Jahr.
« Letzte Änderung: 15.Dezember 2023, 16:45:44 von Signor Rossi »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1775 am: 15.Dezember 2023, 20:11:15 »

Ich will nur sagen: Komplett unsinnig ist das jetzt nicht.
Worin liegt denn der Sinn, den Menschen in Deutschland erst das Geld über eine höhere CO2-Abgabe abzunehmen und es ihnen dann (wenn es denn überhaupt kommt, wer glaubt daran) als Klimageld wieder zurückzuüberweisen? Dann soll man die CO2-Abgabe nur um das Klimageld vermindert erhöhen, da spart man sich wenigstens den nutzlosen bürokratischen Wasserkopf.
Zitat

Weil die CO2-Abgabe vor allem den treffen soll, der CO2 Ausstoß verursacht. Wer mit dem Fahrrad fährt, profitiert. So der Gedanke, wenn ich das Klimageld richtig verstehe
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1776 am: 15.Dezember 2023, 23:45:53 »

Stimmt schon. Aber irgendwas hätte die Groko auch gemacht. Oder machen wollen. Die würden nicht vier Jahre Geld verwalten. Irgendwie hätten sie auch die Wirtschaft stabilisieren und den Menschen beim heizen helfen müssen und eigene Pläne durchbringen. Und ich rede da nicht vom KTF.
Aber klar... Man weiß nicht was gekommen wäre. Das sich die Ampel nicht mit Ruhm bekleckern steht fest - schon längere Zeit.

Auch wenn die Rechtssprechung ähnlich ist sehe ich unterschiede zwischen KTF und WSF. WSF war Pragmatismus. Der KTF war Pipi Langstrumpf.
Was mich allgemein ärgert ist,wie mit der Sache durch die Ampel umgegangen wurde, es wurde ja damals von der Union schon angekündigt das geklagt wird und man hätte sich überlegen müssen! wie man damit umgeht falls die Klage durchgeht,einen Plan B und C machen und in der Schublade behalten. Wenn man das mal auf einen Privathaushalt überträgt könnte man sich das als normaler Mensch nicht leisten ins blaue Schulden aufzunehmen von denen man nicht weiß ob die Sicherheit die man hat überhaupt besteht. Dawürde man soppelt und dreifach überlegen ob man überhaupt Schulden macht, hier wirkt es so als ob den Ampel Politikern das völlig egal ist. Der WSF ist ja im Vergleich zum KTF schon anders, weil es mit Corona ja wirklich eine große Krise gab die man auffangen musste.

Zu Grundsatzprogramm: Das sage ich jetzt nicht nur zur CDU. Ich finde die Dinger immer viel heiße Luft. Egal ob grün, rot, blau, gelb, schwarz und regenbogen. Die lesen sich toll. Aufbruch und Zuversicht... Ich spüre es schon. Das ist alles ein Sermon in leicht farbigem Anstrich.
Gebe ich dir recht es zeigt aber in wielche Richtung es mit der Partei gehen wird.


Zum Grundsatzprogramm: Cool. Die CDU wird wieder konservativer. Wird Zeit. Aber eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen ist es nicht.
In diesem Fall nimmt die CDU das Rentensystem von der FDP. Das Klimageld nehmen sie von der Ample. Steuerbelastung oben und Entlastung in der Mitte sind auch nicht neu.
Bei der Migration sagen sie Deckel, aber blos nicht wie hoch und wie umsetzbar. Aber klingt erstmal gut, weil hauptsache "die" sind nicht mehr bei uns. Da kann sich jetzt der CDUler ein Deckel von 200.000 vorstellen und der AFDler 20.000. Politik für alle. Doof, dass man immer noch das Völkerrecht und die Genfer Konvention im Blick haben muss. Was macht die CDU den mit dem 200.001 Menschen, den dann eventuell auch kein "williges" Land haben will?
Ich vermute mal,dass der Zeitpunkt kommen wird an dem man keine andere Wahl hat als das Asylrecht so zu reformieren,dass man die Einwanderung besser kontrollieren kann, inklusive Obergrenzen und sehr verschärften Regeln was als Asylgrund gilt und was nicht. Wenn die Union und die anderen Parteien das nicht angehen wollen macht es später die AfD.
Wenn man z.B in den nächsten Jahren keine Unterkünfte mehr findet,es wird ja wegen hohen Preisen und neuen Regeln weniger gebaut, muss man immer mehr Menschen auf kleinem Raum  unterbringen.

Energiepolitk. Auch super. 2012 wird zum Ausrutscher erklärt. Und nun? Atomkraftwerke bauen... In Deutschland? Ich lache. In Bayern konnte man jahrelang kein Platz für nen Windrad finden. Wo soll den in Deutschland Atomkraft gebaut werden? Beim Endlager sagt jeder "Naja. Wir brauchens. Aber vielleicht nicht gerade bei uns, bitte schön.".  Wir haben 40-50 Jahre starke Anti-Atomkraft in Deutschland. Ich sehe den Wieder-Einstieg nicht.
Trotzdem setzen viele länder auf Atomkraft, irgendwann muss man dann wahrscheinlich auch ehrlich fragen ob der Klimawandel jetzt ein großes Problem und damit wichtiger als Ablehnung von Atomstrom ist, im Moment und wahrscheinlich auch auf absehbare Zeit beziehen wir nämlich einen großen Teil aus Kohle.


Einzelne Themen zu verbieten, finde ich persönlich schwierig. Das vermittelt dann schon den starken Eindruck von Zensur. Wohingegen der Ausschluss eines ganzen Themenkomplexes schlicht damit begründet werden kann, dass wir hier ein Fußball(Manager)-Forum sind und kein Politik-Forum. Fände ich aber ziemlich unbefriedigend. In meinen Augen muss es erwachsenen Menschen in einem Forum - also einem Setting, in dem man eben nicht sofort auf eine Situation/Aussage reagieren muss, sondern sich gut überlegen kann, was man schreibt - möglich sein, sich auch über kontroverse und emotional aufgeladene Themen auszutauschen, ohne persönliche Angriffe und Unterstellungen. Ja, wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein, im Großen und Ganzen funktioniert das hier aber sehr gut, finde ich. Und wer sich nicht benehmen kann, der fliegt. So war das hier schon immer, seit ich das MTF kenne. An der Stelle sei aber erwähnt: Das ist meine ganz persönliche Meinung. Im Mod-Team haben wir über den Ausschluss einzelner Themen nicht diskutiert.
User die sich über Zensur beschweren wollen, würden das aber auch tun,wenn der Thread geschlossen werden oder der User gebannt würde.  :P Am Ende weiß ja auch jeder,dass im Forum eher die Hausregeln gelten als z.B mögliche Strafbarkeit von Posts. Ein Problem das man bei schriftlichen Debatten hat,ist ja auch, dass man oft falsch verstanden wird und manchmal nicht genau rüberbringen kann was man meint. Ansonsten hast du schon recht, viel wurde über das Thema ja auch nicht geschrieben und im Vergleich zu  Diskussionen die ich woanders mitbekommen habe ist das auch noch im Rahmen.

Zur Diskussion um die aktuelle politische Situation in Deutschland: Man muss ja schon fast laut jubelnd aufschreien, dass es der Ampel gelungen ist, sich weitgehend geräuschlos auf einen Haushalt zu einigen. Das kennt man ja gar nicht mehr. Unabhängig davon, ob man das Ergebnis jetzt gut findet oder nicht: Im Stil sollte es so weitergehen, dann hat die Regierung auch eine Chance darauf, dass die Sachen, die sie gut macht (das ein oder andere gibt es ja), auch tatsächlich wahrgenommen werden können.
Allgemein aber doch schon komisch wenn man sich darüber freut,dass sich ohne großen Streit geeinigt wurde.  :D Auch wenn einige nach dem Haushaltsurteil schon das Ende der Ampel Prophezeit haben. Wahrscheinlich wird es nicht von dauer sein falls die Parteien in den Umfragen noch weiter einbrechen, kann mir nicht vorstellen,dass die FDP wirklich mit 3 oder 4% in den nächsten Wahlkampf gehen will.
Dass man das Ausrufen eines Notstands in 2024 quasi schon mit einpreist, finde ich übrigens auch mindestens mal fragwürdig. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass die Schuldenbremse reformiert gehört. Selbst einer ihrer Erfinder, Peer Steinbrück (seinerzeit Finanzminister), sagt, dass das Teil nicht mehr zeitgemäß ist und unter völlig anderen Bedingungen entstand. Nicht falsch verstehen: Natürlich sollte man immer gucken, dass man mit dem bestehenden Haushalt bestmöglich wirtschaftet und da finde ich beispielsweise das Zurückfahren von klimaschädlichen Subventionen einen guten Ansatz. Wenn es aber darum geht, dass man wichtige Zukunftsinvestitionen (bspw. in Infrastruktur), von denen das Land noch Jahre/Jahrzehnte zehren würde, hinten anstellt, weil sie aus dem laufenden Haushalt nicht finanzierbar sind, oder man stattdessen am falschen Ende spart (z. B. am Klimageld, dass den steigenden CO2-Preis kompensieren und damit soziale Härten ausgleichen sollte), dann spart man das Land kaputt.
Dann sollte das Geld aber auch wirklich in Infrastruktur gehen. Die Bürger zahlen eigentlich auch genug Steuern,dass man bestimmt auch ne Menge der notwendigen Dinge bezahlen könnte, nur müsste man dann von Seiten der Politiker besser haushalten und priorisieren, gerade dafür ist ja die Schuldenbremse auch da. Ich würde wetten das man da 700 Mrd zur Verfügung stehen könnte und es immernoch nicht reicht, weil das System,mmit dem Geld eingeteilt und verteilt wird zu kaputt ist. Jeder hier wird bestimmt aus seiner Gegend irgendwelche Projekte nennen können in die unnötig Geld geflossen ist, vielleicht auch noch mit Förderung aus Bund oder Land das man ja nehmen musste weil es sonst weg wäre und das zieht sich dann durch alle Ebenen.
Schulden aufnehmen ist da natürlich viel einfach als Geldverschwendung abzustellen.
Ich gehe aber auch mal davon aus,dass die Schuldenbremse reformiert wird, die Union wird ja für ihre Politik auch Pläne haben,die angeschoben werden wollen.

Habe ich auch gelesen, es ist einfach nur peinlich. Habeck ist mal wieder von Wirklichkeit umzingelt, will das aber nicht wahrhaben.

Die Ampel fährt jedenfalls mit Karacho in den wirtschaftlichen Totalschaden, zusätzlich steigen die Sozialkosten immer weiter, weil immer mehr Boomer in Rente gehen und mehr Betreuung brauchen und weil die Einwanderung, oft direkt in die Sozialsysteme, ungebremst weiter geht.

Das Schlimme an der Sache ist, dass das alles weitgehend hausgemacht ist. Natürlich ist die Ampel nicht am Ukrainekrieg Schuld, aber in Zeiten knapper Energie die AKW abzuschlaten und Steuern und Abgaben auf Energie auch noch zu erhöhen ist ein unglaublicher Schwachsinn.
Trotzdem besteht die FDP ja anscheinend auch weiterhin darauf,dass keine Steuern erhöht wurden, sind dann eben Abgaben aus der Industrie, ist ja auch komplett was anderes als wenn man es direkt beim Bürger holt.  :P

Die CDU soll es besser machen als die Ampel ? Sorry das ist doch einfach nicht wahr. Man trägt jetzt die Konsequenzen für 16 Jahre Merkel und weiter so Mentalität.
Darum ist es mMn der richtige Weg sich klar von der Merkel Politik, zumindest der letzen Jahre zu distanzieren und wieder mehr zu den Wurzeln zu gehen, einer Unionsregierung unter Merz oder Söder traue ich da schon eine andere Politik zu,Wüst sehe ich eher auf einer ähnlichen Schiene wie Merkel.

Richtig ist, dass die SPD daran genauso beteiligt gewesen ist. Aber wenn man sich anschaut was die CDU momentan verzapft dann ist das für mich ein Armutszeugnis. Noch dazu dieses anbiedern am rechts außen Rand in dem man versucht der AFD die Wähler zu klauen was aber nicht klappt. Dann ein Merz der in jedes populistische Horn bläst das er finden kann nur damit er endlich Kanzler wird und seinen Lebenstraum erfüllen kann.
In den Umfragen legt die Union schon zu, vorhin habe ich z.B das Politbarometer gesehen, da stehen die bei 32% mit +1 Zuwachs https://www.zdf.de/nachrichten/briefing/politbarometer-ampel-absturz-fornoff-zdfheute-update-100.html die Ampel kommt insgesamt auf 33%
Wenn man sich das mal ohne den Wechsel und den härteren Ton vorstellen würde,stünde die AfD vielleicht bei über 30,von daher sehe ich nicht warum es nicht klappt da Stimmen zu holen. Das Problem,dass sich aus dem Kurs ergibt ist ja eher,dass dann in der nächsten Regierung auch abzuliefern, die AfD wird ja nicht verschwinden und steht dann vielleicht mit 32% in der Opposition.

Also nein die CDU würde es nicht besser machen wer das denkt hat irgendwie den Bezug zur Realität verloren. Das große Problem ist das jede Partei ständig im Wahlkampfmodus ist und man somit nicht strategisch denkt. Eine CDU unter Merkel hätte in 16 Jahren Regierungszeit soviele Probleme angehen können die wir heute haben und hat es nicht getan.
Mit Merkel gebe ich dir Recht, trotzdem ist die Ampel wirklich die schlechteste Regierung die ich bisher mitbekommen habe, hätte ich gewusst wie es läuft hätte ich Laschet gewählt, der wäre in jeder Hinsicht die bessere Wahl gewesen.
Ich könnte auch eine lange Liste machen und aufzählen was mir genau nicht gefällt,von der Paritätischen Zusammensetzung der Minister nach Geschlecht statt Fähigkeit(Lambrecht) über das Heizungsgesetz bis zum Hickhack um die Schuldenbremse, am Ende ist die Kombination und die Richtung der Ampel einfach nicht meine Politik. Ich hätte gerne eine Regierung die sich um reale Probleme kümmert und sich nicht an Wunschvorstellungen aufhängt. Dazu scheint auch jeder Minister überfordert und wirklich unehrlich zu sein, bei Merkel hatte man Andi Scheuer und seinen Maut Skandal, hier bringt das ganze Kabinett erstmal das ganze Land aus Unachtsamkeit oder Arroganz in finanzielle Schieflage.
Die 2 Jahre jetzt fühlen sich für mich an wie die 16 unter Merkel, weil da einfach so viel passiert ist über das man meckern könnte.  :D

Ich glaube nebenbei auch nicht wirklich,dass die Union einen guten Job machen wird aber ich erwarte schon,dass die ein paar Sachen ändern werden die mir jetzt nicht gefallen,stand jetzt hätten die meine Stimme, bei Wüst müsste ich überlegen aber ich werde auf keinen Fall eine Ampel Partei wählen.
Aber es sind ja noch 2 Jahre vielleicht erleben wir ja noch das Wirtschaftswunder von dem Scholz mal gesprochen hat. ;)

« Letzte Änderung: 15.Dezember 2023, 23:49:43 von Viking »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1777 am: 16.Dezember 2023, 08:54:35 »

Weil die CO2-Abgabe vor allem den treffen soll, der CO2 Ausstoß verursacht. Wer mit dem Fahrrad fährt, profitiert. So der Gedanke, wenn ich das Klimageld richtig verstehe
Das Problem ist doch, dass durch die CO2-Abgabe alles teurer wird, nicht nur Benzin, sondern auch Strom, Lebensmittel und die Warmmiete. Davon profitiert niemand, auch kein Radfahrer. Und was ist mit denen, die auf ein Auto angewiesen sind, aber trotzdem nicht viel Geld haben? Die werden immer mehr ins Bürgergeld gelockt.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1778 am: 16.Dezember 2023, 09:04:15 »

Trotzdem besteht die FDP ja anscheinend auch weiterhin darauf,dass keine Steuern erhöht wurden, sind dann eben Abgaben aus der Industrie, ist ja auch komplett was anderes als wenn man es direkt beim Bürger holt.  :P
Das kann Lindner gerne bauernschlau versuchen, FDP-Mitglieder und -Wähler sind aber intelligent genug, sich davon nicht einlullen zu lassen. Ich habe mein gesamtes Wählerleben FDP gewählt, Lindner hat es bald geschafft, mich zur Union zu vertreiben.

Auf die Regierung nach der nächsten Bundestagswahl kommt es an, wenn die es nicht schafft, die Politikmisere in Deutschland umzudrehen, die Menschen zu begeistern, die Wirtschaft anzufeuern, dann sehe ich sehr, sehr schwarz, dann befürchte ich, dass die AfD an die Macht kommt.

Zitat
Ich glaube nebenbei auch nicht wirklich,dass die Union einen guten Job machen wird...
Ja, der glaube fehlt mir auch. Wenn Wüst Kanzler wird, dann wird sich gar nichts ändern, der ist Merkelianer und wird gerne mit den Grünen regieren.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #1779 am: 16.Dezember 2023, 10:19:55 »

Weil die CO2-Abgabe vor allem den treffen soll, der CO2 Ausstoß verursacht. Wer mit dem Fahrrad fährt, profitiert. So der Gedanke, wenn ich das Klimageld richtig verstehe
Das Problem ist doch, dass durch die CO2-Abgabe alles teurer wird, nicht nur Benzin, sondern auch Strom, Lebensmittel und die Warmmiete. Davon profitiert niemand, auch kein Radfahrer. Und was ist mit denen, die auf ein Auto angewiesen sind, aber trotzdem nicht viel Geld haben? Die werden immer mehr ins Bürgergeld gelockt.

Der, der wenig CO2-Ausstoß verursacht, hatvon der Kombination CO2-Abgabe + Klimageld halt mehr/wird weniger getroffen. So verstehe ich das Konzept des Klimageldes.
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fährt Fahrrad gegen den Kapitalismus im Fußball
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