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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 201578 mal)

Joe Hennessy

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2060 am: 09.Februar 2024, 21:26:37 »

Ich mit keinem Wort erwähnt, dass man "extremistische Parteien" wählen soll 🤦🏽‍♂️

Ich hab mit keinem Wort erwähnt, dass du erwähnt haben solltest, dass man extremistische Parteien wählen soll.

@White: ergo stinkt für dich der Haufen Scheiße am wenigsten, der in mehreren Ländern und dessen Jugendorganisation in Gänze als gesichert rechtsextrem klassifiziert wird.

Ist ein Statement.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 21:31:12 von Joe Hennessy »
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Tim Twain

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2061 am: 09.Februar 2024, 21:35:48 »

Ich denke, dass White sehr wohl weiß, dass es scheiße ist, die AfD zu wählen. Es ist aber auch scheiße, die anderen Parteien zu wählen, zumindest wenn man nicht auf deren ideologischer Welle mitschwimmt.

Welche Partei soll denn jemand wählen, der von linker, roter, grüner Politik die Nase voll hat? Gibt es nicht, außer der AfD, auch bei der Union und der FDP läuft man Gefahr, diese Politik zu bekommen.

Ja, man kann eine Kleinstpartei wählen, da gibt es bestimmt auch etwas für Konservative, nur bekommt man dann wahrscheinlich auch wieder linke, rote, grüne Politik.

Und wen soll ich wählen, der seit seiner ersten Wahlbeteiligung FDP wählt? Ich ringe mit mir, die liberale Kleinstpartei zu wählen, weiß aber, dass die Stimme dann im Grunde verschwendet ist. Oder doch wieder FDP wählen? Diese miese Politik und den irrlichternden Lindner noch belohnen? Mir fällt echt nix mehr ein.

Konservative können noch auf Werteunion oder FW hoffen, Liberale sind voll gearscht.
Was ist denn linke, rote, grüne Politik?
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White

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2062 am: 09.Februar 2024, 21:44:01 »

Wenn du es so sehen willst, dann ist das wohl so. Ziemliches Armutszeugnis für die anderen Haufen Scheiße.
Ich unterscheide allerdings auch zwischen Parteien auf Bundes- und Länderebene und die Jugendorganisationen der Parteien interessieren mich auch nicht besonders. Da kommt auch viel Scheiße aus jenen der anderen Parteien, da interessiert das aber auch keine Sau.
Auch wenn die JA das zugegebenermaßen auf ein neues Level hebt.

Ich denke im Kern ist die Bundes-AfD nicht rechtsextrem, es mag moralisch fragwürdig sein, dass sie kein Problem damit hat sich von Rechtsextremen wählen zu lassen und diese Elemente innerhalb der Partei existieren zu lassen, das war aber bei der Union früher auch nichts anders.
Das soll keine Relativierung oder Whataboutism sein, ich weise nur darauf hin, dass das kein neues Phänomen ist, dass es erst seit der AfD gibt.

Aktuell ist es einfach so, dass die Gesellschaft allgemein in Extreme abrutscht. Ich fühle da mit Signor Rossi, der wie ich irgendwann mal überzeugter FDP-Wähler war. Meine Überzeugung wurde nur sehr viel früher zerstört und ich bin im Prozess der Politikverdrossenheit denke ich mittlerweile durch.
Sonst käme ich auch nicht auf die Idee taktisch zu wählen. Oder die AfD.
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Pico

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2063 am: 09.Februar 2024, 21:54:46 »

@White

Hier ist eine interessante Sendung über die Entwicklung der AFD seit Gründung, vielleicht gibt das ja mal eine andere Perspektive auf diese Partei:

https://www.ardmediathek.de/video/dokumentation-und-reportage/wir-waren-in-der-afd-aussteiger-berichten/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI0MDExODIyNTAvcmVwb3J0YWdlLWRva3UtaW0tZXJzdGVuLTM1Ng


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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2064 am: 09.Februar 2024, 22:15:44 »

@White
Wenn man sieht, dass die Begründung alleine in der Innenpolitk und Sicherheitspolitik liegt, ist das ein sehr monothematischer Grund die AFD zu wählen. Mit energie-, sozial-, außen oder europa- oder die familienpolitischen Inhalte der AFD bist du zufrieden? Weil außer Bedenken über Migration und Flüchtlinge und Bedenken in die Richtung habe ich hier noch nichts gelesen.


Und da ist es egal Wer woher kommt. Nur sollte diese Verachtung nicht verschieden angesehen werden, nur weil der eine Schweizer ist, und der andere ein syrischer Flüchtling, was dann wiederum als rassistisch abgestempelt wird.

Das wird dann nicht als Rassismus abgestempelt. Das wäre dann Rassismus.

Bei dem Autobeispiel muss ich Schmunzeln. Ist ja ein Drama, wenn der dicke Mercedes und der Audi nicht mehr Herr Müller oder Schneider zuzordnen ist.  :blank: Und wenn jemand ohne deutschen Namen so ein Auto fährt, ist das ja evtl. auch noch fragwürdig finanziert. Noch nie hat ein Deutscher etwas fragwürdig finanziert. Außer dem Ampel den deutschen Bundeshaushalt.  ;)


Hier werden vergleiche mit Ungarn etc. gezogen, warnt vor dem Entzug von Menschenrechten bei einer Übernahme von Rechts, vergisst aber, das Wir vor gut zwei Jahren alle Zuhause sitzen mussten, während noch nicht mal Auto fahren, ohne triftigen Grund erlaubt war, aufgrund eines Virus, der heutzutage nur noch als normale Grippe abgetan wird, während sich die hohen Politiker urplötzlich in den Vorständen gewisser Unternehmen einkauften, die zum Schutz des Virus gedient haben usw. usw.

Auf das hier wollte ich auch noch eingehen.... Du relativierst die Änderung der Verfassung, ein dauerhaften Eingriff in das Justizsystem, die Schwächung der Medien und der Opposition mit einer per Notverordnung zeitlich begrenzten Einschränkung. Siehst du das wirklich als gleich schwer in den Folgen?


Problem: Manche würden sagen es sei schon rechts, weil man sowas nun erwähnt hat, obwohl dies eben der wirkliche Alltag ist. Fernab von jeglichen Diskussionen darüber, ob bedingungslose Weltoffenheit & willkommene Worte, die Zukunft Deutschlands bedeuten mögen oder nicht.

Es ist ebenfalls ein Problem, wenn man nur noch darauf achtet. AFD Inhalte (der Wähler) bestehen für mich zu einem sehr großen Teil aus Reden über Migration und Flüchtlinge. Gut - und alles doof finden, was die Ampel macht. Auch hier im Forum. Immer wenn über die AFD geredet wird, fängt es mit einem kontextlosen und manchmal gar nicht zum Thema passenden "Aber auch die Flüchtlinge...".
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KI-Guardiola

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2065 am: 09.Februar 2024, 22:23:49 »

Die viel schlimmere Schlussfolgerung ist doch: warum haben so viele Leute kein Problem mehr damit, in der Nähe von Rechtsextremen zu stehen?

Abstiegsängste, von der AfD noch mal dramatisiert. Ein nahbareres Gesicht als die Alte Rechte, bei denen sich niemand vom NS distanzierte, ums mal so zu sagen.

Und nicht zuletzt das clevere Narrativ, die AfD sei nicht nur eine Alternative. Sondern die EINZIGE Alternative. Alle anderen steckten in einem Sack. Würden sich gegen die AfD verschwören. Und würden Deutschland mit Absicht an die Wand fahren (das sagt die AfD wortwörtlich, inklusive dem auch von führenden AfDlern verbreiteten Narrativ vom "Großen Austausch" -- eine Theorie der Neuen Rechten, sprich Rechtsextremisten). Es gibt Kreisverbände der Partei, die wettert bestimmt sogar gegen ein Dönerlädenkartell, das sie daran hindere, alle anderen von rechts zu überholen. Das alleine schon zeigt übrigens, wie die Partei wirklich tickt. Sie hinterfragt das grundsätzliche System samt seiner Organe und positioniert sich auch mittels neurechter Verschwörungstheorien als Fundamentalopposition.

Dürfte in den Gebieten der ehemaligen DDR seit jeher ja etwas mehr ziehen. Denn wer im "Widerstand" war und unter Staatsbeobachtung stand (Verfassungsschutz, Stasi), der galt nicht zwingend als einer der "Bösen". Das "Stasi-Methoden"-Ding hat in der Kommunikation der AfD seit neulich ja nicht umsonst wieder Hochkunjunktur.

Insgesamt hat natürlich einiges in der Politik diesem Narrativ in die Hände gespielt. Egal, ob das Korruptionsaffären sind, die Maskenaffäre während Corona.... das "System" hat sich selbst in Sachen Glaubwürdigkeit ein paar Löcher verpasst. Die AfD setzt an und versucht, sie in Krater zu verwandeln. Hier kommt ihr das Netz natürlich wie gelegen. Keine Partei ist hier auch so aktiv, ob das die alternativen Medien der Neuen Rechten sind (ein regelrechtes Netzwerk, zu dem die Werteunion ja auch gehört). Aber auch Tiktok, wo die Leute schon an der Basis verführt werden.

Jetzt nur ein paar Gedanken zum Thema. Insgesamt ist das sicher viel komplexer.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 23:08:45 von KI-Guardiola »
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2066 am: 09.Februar 2024, 22:35:56 »

Dass die AfD rechtsextrem ist, ist euch demnach egal? Die ganzen hier von diversen Usern gelieferten Belege, ignoriert ihr? Oder ist das schlicht nicht relevant?
Ich vertraue darauf, dass im "Ernstfall" die nicht rechtsextreme Mehrheit in der Partei zu vernünftigen und nicht zu irrationalen Entscheidungen führt.
Zudem bleibe ich dabei, dass man nicht die gesamte Partei als "rechtsextrem" abstempeln kann.
Wenn ich jetzt sage ich klaue gerne kleinen Kindern den Lutscher kann man daraus ja auch nicht folgern, dass alle MTF-Mods Kinder hassen.
Es gibt halt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch etwas dazwischen. Bei solch emotional belegten Themen wie der AfD wird das aber gerne mal vergessen.
Es hilft da sicherlich auch nicht, dass in manchen Kreise seit mittlerweile über 10 Jahren die AfD zum geistigen Nachfolger der NSPAD gemacht wird.
Bei vielen scheint es einen Anti-Nazi-Reflex zu geben, der die AfD automatisch a) zu Nazis macht und b) deshalb ablehnt.

Der Vergleich mit den Lutschern hinkt, das ist dir hoffentlich klar. Worauf fußt dein Vertrauen angesichts der zunehmenden Radikalisierung der Partei? Die Entwicklung seit Parteigründung ist ja doch recht klar. Die Trennung, die du zwischen Landesverbänden und Bundespartei vornimmst, ist rein akademisch. In der Praxis werden in der Partei trotzdem 3 rechtsextreme Landesverbände und die rechtsextreme Jugendorganisation akzeptiert. Dann die 10.000 Mitglieder mit rechtsextremem Potenzial, die Netzwerke in die rechtsradikale Szene. All das wird in der Partei bewusst hingenommen. Ist das für dich okay? Warum ist es akzeptabel, eine Partei zu wählen, die das zulässt und keinerlei Anstalten macht, sich davon zu distanzieren? Mal ganz abgesehen von der sehr geschickten Selbstverharmlosung der AfD als bürgerliche Partei.

Und lassen wir das mal außer Acht: Welche politischen Inhalte bietet die AfD dir, außer, dass sie sich das Migrationsthema wie sonst keine andere auf die Fahnen geschrieben hat? Einfach nur für dich ganz persönlich. Glaubst du, dass du in deiner derzeitigen Lebenssituation, die du hier sehr offen geschildert hast, im Weltbild der AfD einen Platz hast? Ich frage das mit Blick auf die dampfenden Haufen Scheiße.

Und um nochmal den Bogen zum Rechtsextremismus in der AfD zu schlagen: Es wurden hier von mehreren Usern zahlreiche, teilweise sehr ausführliche Belege eingebracht, die konsequenterweise zu dem Schluss führen, dass die AfD eine im Kern rechtsextreme Partei ist. Du ziehst diese Schlussfolgerung nicht. Dass lässt in meinen Augen folgende Optionen (ggf. auch eine Kombination):
A.) Du hast dir die Belege nicht richtig angesehen. -> Dann möchte ich dich bitten, das zu tun, und danach reden wir weiter.
B.) Die Belege reichen dir nicht. -> Warum nicht? Was fehlt dir?
C.) Du vertraust den Quellen nicht. -> Warum nicht?
D.) Die Belege findest du gut, das mit dem Rechtsextremismus siehst du aber nicht so eng (oder teilst gar das Gedankengut) -> Warum? Knüpft ein bisschen an meine Fragen weiter oben an.

Btw: Nur weil andere Wahloptionen Scheiße sind, ist das noch lange kein Grund, Extremisten zu wählen (oder solche, die eine nennenswerte Anzahl an Extremisten in ihren Reihen haben). Warum das nicht gelten sollte, muss mir mal jemand plausibel erklären.
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White

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2067 am: 09.Februar 2024, 22:51:37 »

@White
Wenn man sieht, dass die Begründung alleine in der Innenpolitk und Sicherheitspolitik liegt, ist das ein sehr monothematischer Grund die AFD zu wählen. Mit energie-, sozial-, außen oder europa- oder die familienpolitischen Inhalte der AFD bist du zufrieden? Weil außer Bedenken über Migration und Flüchtlinge und Bedenken in die Richtung habe ich hier noch nichts gelesen.
Energie: AKWs bis zum Ende der Laufzeit nutzen unterstütze ich. Der Atomausstieg war eine der dümmsten Sachen, die ich mir damals vorstellen konnte, ich habe das glaube ich auch damals hier schon dargelegt. Klimawandelleugnung ist eher nicht so meins, allerdings sehe ich das ohnehin so, dass die Maßnahmen die Deutschland ergreift keinen merklichen Effekt haben. Investitionen in Innovationen finde ich gut.

Sozial: Die Hauptthesen finde ich durchaus in Ordnung. Da landen wir natürlich auch schon wieder bei der Zuwanderungspolitik.

Außenpolitik/Europa: Sehe ich aktuell als untergeordnet wichtig an. Ich sehe zwar eine EU als richtigen Weg, aber auch da wird einfach extrem viel Mist gemacht. Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland kann man unter Umständen drüber nachdenken, Die Türkei aus der NATO rauswerfen und in die EU nicht rein lassen ist für mich okay. Die Bundeswehr zu stärken finde ich auch okay, während ich das System europäische Armee aber durchaus eher vertiefen würde als davon weg zu wollen. Auch sehe ich es durchaus als nötig an, die EU-Außengrenzen besser zu überwachen und falls das nicht funktioniert eben die Staatsgrenzen, das möglichst ohne zu große Behinderungen.
Deutsche wirtschaftliche Interessen nach Außen hin zu vertreten finde ich natürlich gut. Einen "Kolonialismus light" lehne ich eher ab.
Familie: Ich möchte da nicht im Detail darauf eingehen, aber viele der Ziele sind für mich absolut begrüßenswert. Auch die Orientierung der gesamten restlichen Politik an der Familienpolitik ist keine schlechte Sache.

Die Innen- bzw. Sicherheitspolitik hast du zwar nicht erfragt, aber ich sage es trotzdem: Ein Stärken der Polizei und der Kampf gegen Kriminalität, inklusive dem Verhindern der Einbürgerung und der möglichen Ausbürgerung von Straftätern und Terroristen finde ich gut. Eine Absenkung des Strafmündigkeitsalters auf 12 halte ich für machbar, auch nach der Volljährigkeit Erwachsenenstrafrecht anzuwenden ist für mich kein Problem.


Mir ist bewusst, dass das Ziele der AfD sind und auch die keinen Masterplan in der Tasche haben, wie sie das erreichen wollen.
 
Der Vergleich mit den Lutschern hinkt, das ist dir hoffentlich klar. Worauf fußt dein Vertrauen angesichts der zunehmenden Radikalisierung der Partei? Die Entwicklung seit Parteigründung ist ja doch recht klar. Die Trennung, die du zwischen Landesverbänden und Bundespartei vornimmst, ist rein akademisch. In der Praxis werden in der Partei trotzdem 3 rechtsextreme Landesverbände und die rechtsextreme Jugendorganisation akzeptiert. Dann die 10.000 Mitglieder mit rechtsextremem Potenzial, die Netzwerke in die rechtsradikale Szene. All das wird in der Partei bewusst hingenommen. Ist das für dich okay? Warum ist es akzeptabel, eine Partei zu wählen, die das zulässt und keinerlei Anstalten macht, sich davon zu distanzieren? Mal ganz abgesehen von der sehr geschickten Selbstverharmlosung der AfD als bürgerliche Partei.

Und lassen wir das mal außer Acht: Welche politischen Inhalte bietet die AfD dir, außer, dass sie sich das Migrationsthema wie sonst keine andere auf die Fahnen geschrieben hat? Einfach nur für dich ganz persönlich. Glaubst du, dass du in deiner derzeitigen Lebenssituation, die du hier sehr offen geschildert hast, im Weltbild der AfD einen Platz hast? Ich frage das mit Blick auf die dampfenden Haufen Scheiße.

Und um nochmal den Bogen zum Rechtsextremismus in der AfD zu schlagen: Es wurden hier von mehreren Usern zahlreiche, teilweise sehr ausführliche Belege eingebracht, die konsequenterweise zu dem Schluss führen, dass die AfD eine im Kern rechtsextreme Partei ist. Du ziehst diese Schlussfolgerung nicht. Dass lässt in meinen Augen folgende Optionen (ggf. auch eine Kombination):
A.) Du hast dir die Belege nicht richtig angesehen. -> Dann möchte ich dich bitten, das zu tun, und danach reden wir weiter.
B.) Die Belege reichen dir nicht. -> Warum nicht? Was fehlt dir?
C.) Du vertraust den Quellen nicht. -> Warum nicht?
D.) Die Belege findest du gut, das mit dem Rechtsextremismus siehst du aber nicht so eng (oder teilst gar das Gedankengut) -> Warum? Knüpft ein bisschen an meine Fragen weiter oben an.

Btw: Nur weil andere Wahloptionen Scheiße sind, ist das noch lange kein Grund, Extremisten zu wählen (oder solche, die eine nennenswerte Anzahl an Extremisten in ihren Reihen haben). Warum das nicht gelten sollte, muss mir mal jemand plausibel erklären.
Den Vergleich mit den Lutschern habe ich absichtlich so gewählt, weil er eben hinkt. Ich sagte vorher schon, dass es zumindest moralisch fragwürdig ist, dass die Partei selbst gegen die rechtsextremen Elemente wenig bis nichts unternimmt. Das schmeckt mir auch nicht.Auf die Frage welche politischen Inhalte die AfD mir bietet bin ich weiter oben eingegangen. Ich sehe für mich in meiner aktuellen Lebenssituation durchaus auch einen Platz. Ist ja auch nicht so, dass ich freiwillig in der Situation bin und kontinuierlich daran arbeite es zum besseren zu wenden. Aktuell muss man einfach sagen ich bin krank und damit arbeitsunfähig. Nirgendwo im AfD-Programm habe ich die Stelle gefunden, dass man mich doch am besten in ein KZ stecken sollte. (Natürlich überspitzt formuliert.) Auch ich möchte irgendwann gerne noch eine Familie gründen und meinen Teil beitragen. Ich muss sagen unsere aktuelle Politik ermutigt mich aber nicht unbedingt das mit Hochdruck zu betreiben.
Was die Belege betrifft: einige habe ich mir sehr ausführlich angesehen und auch entsprechende Schwächen aufgezeigt. Wir kommen da zu anderen Schlüssen und das mag daran liegen, dass ich politisch grundsätzlich ohnehin zwischen liberal und rechts schwebe, so dass ich die Grenze anders ziehe als politisch eher linksorientierte Menschen.Einigen Quellen vertraue ich nur bedingt, gerde den rein journalistischen.  Da kommt sehr oft eben auch die Ideologie der Verfasser zum Tragen.
Was ich an den wissenschaftlichen Studien zu bemängeln hatte habe ich auch bereits dargelegt. Zum Rechtsextremismus habe ich mich denke ich zur Genüge geäußert.

Ich komme mir ein bisschen vor wie ein Verschwörungstheoretiker, der das Narrativ "die gegen uns" bedient/nachplappert und vielleicht ist da auch ein Hauch von mit dabei, aber alles in allem bleibe ich dabei, dass ich darauf vertraue, dass die AfD im Kern und in der Mehrheit nicht rechtsextrem (nach der für mich gültigen Definition) ist, dass die in der Verfassung verankerten Regeln einen Abfall in eine faschistoide Diktatur ohnehin verhindern und dass die Altparteien schnell genug wieder attraktiv werden oder es eine neue Partei eine echte Alternative bietet.
Edit: Nachtrag, Rechtschreibung sofern es mir ins Auge gefallen ist. Und Editieren zerschießt irgendwie die komplette Formatierung des Textes.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 23:09:02 von White »
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KI-Guardiola

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2068 am: 09.Februar 2024, 22:55:00 »

Ich sagte vorher schon, dass es zumindest moralisch fragwürdig ist, dass die Partei selbst gegen die rechtsextremen Elemente wenig bis nichts unternimmt.

Weil Leute wie Höcke, Krah et all längst die Richtung der Partei steuern. Und Höckes Ziehvater ist Kubitschek. Von Kubitschek, Kaiser und Co. ist es nicht weit bis zur IB. Entsprechend, wer sich dagegenstellt, hat schnell verschissen. Das mussten ja selbst ehemalige Parteispitzen schon erfahren -- vor JAHREN. Wie gesagt, hier nochmal ein sehr guter Vortrag eines Politikwissenschaftlers der Uni Trier, der die ganze Szene (es ist ein NEtzwerk) seit Jahren beobachtet hat. Schade, dass der die Tage nicht bei Lanz war. Der hätte dem strategisch geplanten neurechten Opferrollen-Narrativ Chrupallas bestimmt etwas mehr entegegenzusetzen gehabt als: "Aber Höcke hat doch 2015 mal gesagt..."

https://www.youtube.com/watch?v=VKAW44SkA88&

In dem Tempo dürften in sehr wenigen Jahren auch die letzten wirklich Gemäßigten raus sein, die nicht einfach nur mitlaufen wollen oder als Feigenblätter dienen. Und die werden nicht durch Konservative ersetzt werden. Auch weil die einflussreichen Strömungen eng mit der Neuen Rechten sind (Kubitschek, Kaiser, Sellner, IB....) Die Meldungen zum stalleigenen Nachwuchskader (JA) der letzten Tage kennt man ja.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 23:14:35 von KI-Guardiola »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2069 am: 10.Februar 2024, 10:05:31 »

Ich hab mit keinem Wort erwähnt, dass du erwähnt haben solltest, dass man extremistische Parteien wählen soll.
Willst du mir jetzt einreden, deine Antwort war nicht auf meinen Beitrag gemünzt?
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Henningway

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2070 am: 10.Februar 2024, 10:18:41 »

Ich mag mich wiederholen, weil ich es vor Tagen schon geschrieben habe:

Wenn ich die AfD wähle, weil mir deren Sicherheitskonzept zusagt - okay.
Wenn die gleiche Partei offen darüber nachdenkt, Menschen zu deportieren und die Rechte von Minderheiten zu beschneiden - scheiße.
Wenn ich in diesem Wissen sage, dass mir das weniger wichtig ist als das Sicherheitskonzept, ist das moralisch verwerflich, unethisch und verachtenswert.

Gibt es eigentlich einen Zeitpunkt, wann genau dieser moralische Kompass seine Kalibrierung verloren hat? Ich frage jetzt nicht gezielt eine Person, sondern allgemein. Irgendwie scheint das ja alles egal zu sein, wenn ich hier lese, dass "die AfD zu wählen scheiße ist und die anderen Parteien auch".
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2071 am: 10.Februar 2024, 10:48:50 »

Naja, gerade was die Deportationsgeschichte angeht bleibe ich dabei, dass dort durch Correctiv Dinge anders dargestellt wurden, als sie passiert sind. Die haben ja auch entsprechend zurück gerudert und fassen das Thema nicht mehr an. Wird schon seine Gründe haben.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2072 am: 10.Februar 2024, 10:50:37 »

Irgendwie scheint das ja alles egal zu sein, wenn ich hier lese, dass "die AfD zu wählen scheiße ist und die anderen Parteien auch".
OMG. Ja, es ist für einen Konservativen oder einen Liberalen scheiße, Parteien zu wählen, von denen er keine konservative oder liberale, sondern linke, rote, grüne Politik bekommt.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2073 am: 10.Februar 2024, 10:52:15 »

Naja, gerade was die Deportationsgeschichte angeht bleibe ich dabei, dass dort durch Correctiv Dinge anders dargestellt wurden, als sie passiert sind.
Die AfD macht doch gar keinen Hehl daraus, dass sie sehr viele Ausländer wieder loswerden will. Wie man das jetzt bezeichnen soll ist doch völlig egal, es ist mMn. mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht vereinbar.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2074 am: 10.Februar 2024, 11:31:18 »

Ich sehe halt durchaus einen gewaltigen Unterschied zwischen "Deportation" und die Leute zu entfernen, die sich ihr Recht zu bleiben erschlichen oder verwirkt haben.
Deportation ist für mich a) Masse und b) willkürlich. Ich denke die AfD hat klar genug gemacht, welche Menschen sie nicht hier haben wollen.
Das betrifft keinesfalls alle Ausländer und auch nicht Asylsuchende im ursprünglichen Sinne. Nach wie vor muss im Einzelfall entschieden werden.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2075 am: 10.Februar 2024, 11:47:17 »

Das habe ich aber anders in Erinnerung. Hat Höcke nicht davon erzählt, dass man 20-25 Mio "Ausländer" loswerden will?
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Joe Hennessy

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2076 am: 10.Februar 2024, 11:53:20 »

Ich hab mit keinem Wort erwähnt, dass du erwähnt haben solltest, dass man extremistische Parteien wählen soll.
Willst du mir jetzt einreden, deine Antwort war nicht auf meinen Beitrag gemünzt?

Klar war er das, es waren MEINE Gedanken dazu, und lediglich die Äußerung eines Faktes: wenn man extremistische Parteien wählt, bekommt man womöglich extremistische Politik.
Also hör auf, dich schon wieder persönlich angegriffen zu fühlen. Das ist ja wie im Kindergarten.
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Henningway

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2077 am: 10.Februar 2024, 12:13:43 »

Naja, gerade was die Deportationsgeschichte angeht bleibe ich dabei, dass dort durch Correctiv Dinge anders dargestellt wurden, als sie passiert sind. Die haben ja auch entsprechend zurück gerudert und fassen das Thema nicht mehr an. Wird schon seine Gründe haben.

Tatsächlich? Auf der Webseite von Correctiv ist aber keine "Richtigstellung" oder ein Kommentar zu finden. Statt dessen im Artikel dieses hier:

Zitat
Sellner ergreift das Wort. Er erklärt das Konzept im Verlauf des Vortrages so: Es gebe drei Zielgruppen der Migration, die Deutschland verlassen sollten. Oder, wie er sagt, „um die Ansiedlung von Ausländern rückabzuwickeln“. Er zählt auf, wen er meint: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht – und „nicht assimilierte Staatsbürger“. Letztere seien aus seiner Sicht das größte „Problem“.

Hier wurde, wie ich herausfand, alleine inzwischen gesagt, dass Sellner diese Worte nicht explizit in Bezug auf das deutsche Volk verwendet haben soll. Es handelt sich eher um einen Auszug aus seinem Buch. Aber macht es das wirklich besser?

Ich sehe halt durchaus einen gewaltigen Unterschied zwischen "Deportation" und die Leute zu entfernen, die sich ihr Recht zu bleiben erschlichen oder verwirkt haben.
Deportation ist für mich a) Masse und b) willkürlich. Ich denke die AfD hat klar genug gemacht, welche Menschen sie nicht hier haben wollen.
Das betrifft keinesfalls alle Ausländer und auch nicht Asylsuchende im ursprünglichen Sinne. Nach wie vor muss im Einzelfall entschieden werden.

Traust Du das diese Differenzierung einer AfD etwa zu? Wollen wir uns denn ausmalen, was Menschen, die Hanau zu verantworten haben (hier wurde auf Menschen geschossen, die Deiner Definition nach von der AfD nicht gemeint sein sollen) erst zu vollbringen gedenken, wenn ihre Leitsternpartei plötzlich das Sagen hat? Gibt es einen größeren Legitimator?

@Signor Rossi

OMG. Vielleicht noch mal unchiffriert: ist es genauso scheiße, von seiner Partei in deren Inhalten enttäuscht zu werden wie eine Partei zu wählen, die offen rassistisch, demokratiefeindlich und völkisch ist?
« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 12:16:01 von Henningway »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2078 am: 10.Februar 2024, 12:29:16 »

Jetzt mal neben Vorab-Schwachsinn wie selbst einem Dexit als ernsthaft eingebrachte Ultima Ratio: Wieviel Vertrauen erweckt wohl eine Partei, die völlig offen:

- die Systemfrage stellt ("leben schon lange in keiner wirklichen Demokratie mehr")
- die Narrative der Netzwerke der Neuen Rechten übernimmt und in die öffentlichen "Debatten" einbringt ("diese Regierung HASST Deutschland / fährt das Land mit Vorsatz an die Wand" ist bewusst etwas völlig anderes als "Diese Ömmel machen Scheißpolitik, wählt uns, wir machens besser")
- jedes Mal die Opferrollen-Strategie der Neuen Rechten runterbetet ("Das haben wir so nie gesagt", "Das haben Sie falsch interpretiert", "Das ist alles Denunzierung, Einzelfälle")
- sich öffentlich gegen sämtliche Medien stellt, insbesondere den ÖRR, die sie alle unter einer Decke mit dem "System" sieht

Stattdessen sich aber über Kanäle des Ösi-Braunen Stefan Magnet verbreitet, und zwar bis hoch in die Parteispitze (siehe extrem lange "INterviews", eher Monolog- und Selbstdarstellungsgelegenheiten auf AUF1 auch mit Alice Weidel). Der in seinen Beiträgen ebenfalls die Narrative der Neuen Rechten verbreiten lässt, um Vertrauen zu unterminieren ("PLanedmie", "Großer Austausch", usw.).

Das heißt, wenn man nicht ihren Narrativen folgt, dass AfD=Letzte Rettung, alle anderen = zerstören Deutschland. Sprich auf beiden Auge braunblind ist. Ich meine, das ist ja nicht mal geheim. Ein guter Teil der braunen Schriften Krahs, Kubitscheks, Kaisers, Sellners, HÖckes usw. sind alle öffentlich. Das einzig genuin "Neue", das dieses Potsdam-Treffen offenbarte, war die Anwesenheit der Werteunion -- Austausch zwischen IB, Burschenschaften und Gesocks ist in der AfD Alltag. Aber wenn sie jemand drauf anhaut, dann hat sie natürlich nur jemand "falsch interpretiert".

MOmentan ist die Partei qua der Strategie der Neuen Rechten in der "Verharmlosungsphase", verständlicherweise. Aber die nächsten bewusst gesetzten Provokationen samt bewusster Tabubrüche im öffentlichen Diskurs kommen bestimmt. Der Schweizer Rechtspopulist Roger Köppel veröffentlichte 2010 ein großes Hofnarren-Interview mit Sepp Blatter. Seine Headline, direkt aus Blatters Munde: "In der Fifa gibt es keine Korruption". Die Tage dichtete er: "Die AfD ist eine konservativ-liberale Partei." Schau mer mal. :D




« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 13:00:31 von KI-Guardiola »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2079 am: 10.Februar 2024, 13:16:33 »

Vielleicht noch mal unchiffriert...
Ich frage mich, wie du und Hennessy auf solche beknackten (sorry dafür) Vergleiche kommt. Aber um die Frage zu beantworten: nein.
« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 13:18:48 von Signor Rossi »
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