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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 202198 mal)

DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2080 am: 10.Februar 2024, 13:36:52 »

Zum Rechtsextremismus habe ich mich denke ich zur Genüge geäußert.
Sorry, aber das sehe ich nicht so und deswegen nerve ich dich damit auch weiter. In meinen Augen hast du nicht alle Fragen dazu beantwortet, die ich dir gestellt hatte, vielmehr gehst du auf einzelne Dinge ein und beim Rest bist du ausweichend. So nehme ich es jedenfalls wahr, ich unterstelle dir da gar keine bewusste Handlung. Ich habe eher das Gefühl, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

Daher nochmal:
  • Worauf fußt dein Vertrauen, dass die Mehrheit der nicht-extremisitischen Mitglieder der Partei wie du sagst, den Extremismus schon einzugrenzen wissen? Angesichts der zunehmenden Radikalisierung der Partei halte ich das bestenfalls für naiv, daher würde mich schon interessieren, woher du diese Zuversicht nimmst.
  • Du sagst selbst, du findest es moralisch fragwürdig, dass die Partei nichts gegen die rechtsexremen Elemente unternimmt. Offenbar sind wir uns also einig, dass Rechtsextremismus scheiße ist. Warum ist es trotzdem akzeptabel, eine Partei zu wählen, die das zulässt und keinerlei Anstalten macht, sich davon zu distanzieren? Auch das bleibt für mich bislang nicht nachvollziehbar, es sei denn, deine einzige Erklärung dazu hat mit dem Migrationsthema zu tun. Dann müsste man sich im Detail darüber unterhalten, wieso das für dich so ein zentrales Problem ist. Habe ich bislang leider auch nur in Ansätzen nachvollziehbar erklärt gesehen.
  • Ich gehe sogar noch weiter: Die fehlende Distanzierung zum Rechtsextremismus hat in der AfD-Methode. Würde sie hier klare kannte zeigen, würde sie Wähler vergraulen. Wie stehst du zu diesem Kalkül?
  • Was genau heißt für dich rechtsextrem? Wo ist die Schwelle, die für dich zu dem Schluss führen würde, dass die AfD eine rechtsextreme Partei ist? Reichen 10.000 Mitglieder mit rechtsextremem Potenzial, 3 Landeverbände und die Jugendorganisation nicht aus? Wie viele rechtsextreme Landesverbänder und Mitglieder braucht es für deine Einstufung als rechtsextreme Partei?
  • Wieso soll es akzeptabel sein, dass ein Björn Höcke - ich hoffe, hier bestehen keine zwei Meinungen, in welcher Ecke der sich einsortiert - einen so großen Einfluss auf die Partei ausübt und seit Jahren die Parteispitze unabhängig von ihrer Besetzung vor sich hertreibt? Was ist damit, dass 2/3 der Mitglieder des Bundesvorstands dem von Höcke gegründeten, aufgelösten, als rechtsextrem eingestuften Flügel angehören?

Ich könnte munter so weiter machen, aber für den Moment würde es mir schon reichen, wenn du diese Fragen beantwortest, anstatt ihnen auszuweichen.

Kommen wir zum Rest. Ich möchte mal beispielhaft ein paar Punkte der AfD-Politik herausgreifen, die in meinen Augen einzeln kritikwürdig und in Summe völlig Banane sind und den Wirtschaftsstandort Deutschland ruinieren würden:
  • Steuern: Die Steuerpolitik der AfD bevorzugt Reiche, nicht die "einfachen Bürger". Der Plan, Steuerstufen einzuführen, macht das Steuersystem ungerechter. Vermögens- und Erbschaftssteuer sollen komplett entfallen - beides Steuern, die vor allem Reiche betreffen. Sie gänzlich zu streichen, würde Reiche noch reicher machen, die Armen aber nicht entlasten. Gegenfinanzierung Fehlanzeige. Okay für dich?
  • Klimawandel: Die AfD leugnet den menschengemachten Klimawandel und damit wissenschaftlichen Konsens. Ist es für dich okay, wissenschaftlichen Konsens zu leugnen und das Pariser Klimaabkommen aufzukündigen?
  • Zweierlei Maß: Wie findest du, dass die AfD Kriminalität durch Migration aufbauscht, rechtsextreme Straftaten, die seit Jahren auf hohem Niveau sind, ignoriert?
  • Familienpolitik: Für die AfD bedeutet Familie Vater, Mutter, Kinder. Kein Platz für Homosexuelle (ja, die Ironie in Bezug auf Weidel, nicht wahr?). Außerdem ist die AfD gegen Abtreibung. Ist das in Ordnung für dich?
  • Europapolitik: Die AfD will die EU nur als Wirtschafsraum erhalten, darüber hinausgehende Zusammenarbeit im europäischen Rahmen lehnt sie ab. Heißt konkret: Rückbesinnung auf den Nationalstaat und Nationalismus. Befürwortest du das?
  • Fachkräftemangel: Die AfD will diesen national beheben. Heißt: Die Deutschen sollen mehr Kinder bekommen (Selbstbestimmung?), ältere Menschen länger arbeiten. Ökonomen kritisieren das als völlig utopisch. Wie stehst du dazu?
  • Mindestlohn: Nochmal was gegen die Ärmeren: Die AfD will den Mindestlohn senken, was Menschen, denen das Geld ohnehin kaum zum Leben reicht, noch ärmer machen würde. Ist das in Ordnung?

Da würde mich jeweils deine Beurteilung interessieren. Denn für mich ist klar: Mit der AfD kauft man sich nicht nur eine härtere Migrationspolitik ein, wenn man sich die denn wünscht und das für einen zentral ist. Man öffnet Rechtsextremismus Tür und Tor und wählt außerdem eine Partei, deren Familienpolitik veraltet, deren Sozialpolitik kalt und deren Wirtschaftspolitik ruinös ist. Und in Summe reicht das immer noch nicht aus, um von vornherein eine Wahl auszuschließen?
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White

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2081 am: 10.Februar 2024, 13:43:30 »

Tatsächlich? Auf der Webseite von Correctiv ist aber keine "Richtigstellung" oder ein Kommentar zu finden. Statt dessen im Artikel dieses hier:
Naja, ich habe meine Zweifel und einerseits sagen sie "wir hatten einen Reporter vor Ort, der im Vorbeigehen etwas mitbekommen hat" und dann haben sie komplette Zitate mit Erklärung und Interpretation, wie die bösen Nazis das gemeint haben.

Zitat
Zitat
Sellner ergreift das Wort. Er erklärt das Konzept im Verlauf des Vortrages so: Es gebe drei Zielgruppen der Migration, die Deutschland verlassen sollten. Oder, wie er sagt, „um die Ansiedlung von Ausländern rückabzuwickeln“. Er zählt auf, wen er meint: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht – und „nicht assimilierte Staatsbürger“. Letztere seien aus seiner Sicht das größte „Problem“.

Hier wurde, wie ich herausfand, alleine inzwischen gesagt, dass Sellner diese Worte nicht explizit in Bezug auf das deutsche Volk verwendet haben soll. Es handelt sich eher um einen Auszug aus seinem Buch. Aber macht es das wirklich besser?
Nun ist Sellner weder ein Mitglied der AfD, noch Deutscher, noch Politiker in Deutschland (und ich denke wir lassen besser auch keinen Österreicher mehr bei uns "an die Macht," schon gar nicht diesen speziellen).
Ich will gar nicht wegdiskutieren, dass es diese Verbindungen und diese Strömungen innerhalb der AfD gibt. Aber abgesehen davon, dass die AfD nach wie vor nicht davon abweicht, dass durch Correctiv falsche Informationen verbreitet wurden (ich persönlich will das nicht beurteilen, ich halte es genauso für möglich, dass die Behauptungen stimmen, wie ich es für möglich halte, dass Correctiv die Behauptungen erfunden oder zumindest übertrieben hat) waren auf diesem Treffen wie viele AfD-Politiker? 4? von etwa 30 Teilnehmern, wovon auch weitere 6 zu CDU und Werteunion gehörten, bei der Sellner, der so oder so unabhänig vom Wahrheitsgehalt ein ekelhafter Widerling ist einen Redebeitrag hatte. Er war nicht Organisator, Veranstalter oder Einlader. Er war dort Gast, wie die anderen Typen auch.

Selbst wenn also alles was Correctiv geschrieben hat den Tatsachen entspricht, dann ist das irgendwie nichts Neues und man kann nach wie vor nicht von 4 Männchen (und deren eventuellen Fantasien) auf die Gesamtstruktur schließen.
Zitat
Ich sehe halt durchaus einen gewaltigen Unterschied zwischen "Deportation" und die Leute zu entfernen, die sich ihr Recht zu bleiben erschlichen oder verwirkt haben.
Deportation ist für mich a) Masse und b) willkürlich. Ich denke die AfD hat klar genug gemacht, welche Menschen sie nicht hier haben wollen.
Das betrifft keinesfalls alle Ausländer und auch nicht Asylsuchende im ursprünglichen Sinne. Nach wie vor muss im Einzelfall entschieden werden.

Traust Du das diese Differenzierung einer AfD etwa zu? Wollen wir uns denn ausmalen, was Menschen, die Hanau zu verantworten haben (hier wurde auf Menschen geschossen, die Deiner Definition nach von der AfD nicht gemeint sein sollen) erst zu vollbringen gedenken, wenn ihre Leitsternpartei plötzlich das Sagen hat? Gibt es einen größeren Legitimator?
Ich denke durchaus, dass dort genug vernunftbegabte Menschen sitzen, die diese Differenzierung hinbekommen.
Ich weiß auch nicht, wie die AfD die (verachtenswerten) Aktionen eines Einzeltäters mit multiplen psychischen Störungen, der privat mehrere militärische trainings absolviert (und dort auch wegen merkwürdigem Verhalten ausgeschlossen wurde) zu verantworten haben soll.
Der Typ war paranoid schizophren, gewaltbereit und rassistisch. Eine Zeitbombe. Hätte er statt Rassist zu sein irgendjemanden oder -etwas anderes gehasst, dann hätte er halt keine Migranten erschossen sondern vielleicht Polizisten. Oder Gebrauchtwagenhändler. Rational ist das nicht zu erklären und da wird es für mich schwierig die Verantwortung einer Partei zuschieben zu wollen.

Abschließend bleibe ich dabei, dass ich hoffe, dass ich zur Bundestagswahl 2025 eine artei habe, die ich guten Gewissens und mit Überzeugung wählen kann, sonst bleibt die AfD eine taktische Option. Mit all den Makeln und negativen Punkten die vorhanden sind. Das ist dann die Stimme gegen die anderen Parteien, nicht die für die AfD. Nicht wählen kommt für mich nicht in Frage, und eine Kleinstpartei wählen ist vom Effekt her fast genauso.


Edit
...
Später, gerade habe ich dafür keine Zeit, ich hab es aber registriert.
« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 13:49:42 von White »
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KI-Guardiola

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2082 am: 10.Februar 2024, 14:34:46 »

  • Du sagst selbst, du findest es moralisch fragwürdig, dass die Partei nichts gegen die rechtsexremen Elemente unternimmt. Offenbar sind wir uns also einig, dass Rechtsextremismus scheiße ist. Warum ist es trotzdem akzeptabel, eine Partei zu wählen, die das zulässt und keinerlei Anstalten macht, sich davon zu distanzieren?
Wenn beispielsweise Chrupalla bei Lanz auf dessen Frage geantwortet hätte: "Ja, auch ich halte Höcke für rechtsextrem." Dann hätte er sich so viele Feinde in der Partei gemacht, dass auch er demnächst rausgespult worden wäre. Selbst wenn er persönlich nicht sympathisiert. Was nicht gesichert ist. (Fairerweise: In einer TV-Talkshow würde keine Parteispitze irgendein Parteimitglied öffentlich anzählen.) Trotzdem.

Einer wie Chrupalla ist bestenfalls das Krawattenträger- und Malermeister-Aushängeschild. Der ganz bewusst installiert wurde. Denn gerade im Osten mit vielen kleinen Mittelstandsunternehmen und Handwerkern/Arbeitern als Kundschaftsbasis kommt es gut an, wenn es in der Parteispitze Identifikationspotenzial gibt. Aber selbst dem geschickt ausweichenden Malermeister gelingt es nicht mehr, die braune Basis mit weißer Tunke zu übertünchen. Bei der Diskussion um Höcke sehe ich das Problem, dass es mittlerweile gerade in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem um den geht. Dabei ist diese Strömungn immer stärker geworden, bestimmt maßgeblich die Parteirichtung -- am Rand des rechten Spektrums agierte sie schon länger. Und es werden ja selbst Unvereinbarkeitslisten ignoriert (IB-Connections, und und und). Wer glaubt, dass dies nicht bekannt bzw. ist bzw. mindestens geduldet wird, glaubt auch an schwarzweißkarrierte Osterhasen.[/list] (LÜgenpresse-Video, ich weiß).


Apropos ostdeutscher Mittelstand als Basis: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/01/demo-mittelstand-initiative-cottbus.html

Zitat
In ihrem Demonstrationsaufruf für Freitag äußerte die Initiative, man beobachte seit Jahren eine "Abwärtsspirale" in Deutschland. Die Medien würden "Propaganda" verbreiten und seien "Handlanger" der Regierung. "Das ist bereits erwiesen", heißt es in dem Aufruf.

Unfassbar. 1:1 die Narrative. Und natürlich fehlt da auch die Empfehlung für AUF1 und Co. nicht. https://www.deutschlandfunk.de/brandenburg-lausitz-mittelstandsvereinigung-rechte-medien-kontrafunk-100.html
« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 14:56:54 von KI-Guardiola »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2083 am: 10.Februar 2024, 15:00:49 »

Kann man die Aussage von Scholz, dass hohe Bauzinsen eigentlich nur ein "psychologisches Problem" seien, als Wahlwerbung für die AfD verstehen?
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White

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2084 am: 10.Februar 2024, 15:17:25 »

Kann man die Aussage von Scholz, dass hohe Bauzinsen eigentlich nur ein "psychologisches Problem" seien, als Wahlwerbung für die AfD verstehen?
Direkt +5% - das ist es ja, die AfD kann halt machen was sie will, hohe Funktionäre anderer Parteien erlauben sich ständig Aussagen, die zeigen wie weit die mittlerweile vom Bürger weg sind und da ist dann eine Partei, die - zumindest oberflächlich - Politik für den Bürger verspricht.
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2085 am: 10.Februar 2024, 16:19:09 »

Vielleicht noch mal unchiffriert...
Ich frage mich, wie du und Hennessy auf solche beknackten (sorry dafür) Vergleiche kommt. Aber um die Frage zu beantworten: nein.

Auf welchen Vergleich komme ich?
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Zockerbit

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2086 am: 10.Februar 2024, 18:13:53 »

Kann man die Aussage von Scholz, dass hohe Bauzinsen eigentlich nur ein "psychologisches Problem" seien, als Wahlwerbung für die AfD verstehen?
Direkt +5% - das ist es ja, die AfD kann halt machen was sie will, hohe Funktionäre anderer Parteien erlauben sich ständig Aussagen, die zeigen wie weit die mittlerweile vom Bürger weg sind und da ist dann eine Partei, die - zumindest oberflächlich - Politik für den Bürger verspricht.

Genau deswegen frage ich mich warum jeder AFD-Gegner im Dauerfeuer versucht die Wähler davon zu überzeugen welche Gefahren lauern, während die momentane Politik einfach für diesen Wandel verantwortlich ist und mit ihren meist unqualifiziertem Auftreten die Sache noch verschlimmert.

Die Krux ist, dass es für Keinen eine vernünftige Lösung die nächsten Jahre geben wird. Die Einen wollen weltoffenheit und ein Land des Willkommens sein, während andere dies mit stetig wachsender Sorge betrachten und ein weiterer kleiner Teil davon den nationalen, extremen Weg gehen möchte.

Wobei ich glaube das dieser klassische rechtsextreme Weg, wie viele ihn sich hier ausmalen, sowieso nicht funktionieren würde bzw. möglich ist.

Und bei allem Respekt - Wenn man nach den (wirklich dummen) Aussagen mancher AFD-Mitglieder geht und dann gewisse (unqualifizierte) Aussagen der momentanen Ampel-Regierung als Vergleich daneben setzt, die nicht selten das eigene Volk als dumm darstellen lassen wollten, kann man sagen, dass Wir momentan schon von einem Extrem regiert werden. Nur ob das die nächsten 50 Jahre so weiter gehen kann, ohne das ein wirtschaftlicher Verfall immer weiter eintritt, und die deutsche Muttersprache immer mehr in den Hintergrund gedrückt wird, bleibt anzuzweifeln.

Für mich leben die Menschen, Die die Gefahren durch die momentan geführte Politik verharmlosen, einfach in einem zu großen Luxus und eventuell behütetem Umfeld, um sich momentan keine großen Sorgen darüber machen zu müssen. Denn wirkliche Lösungen haben diese auch nicht parat, außer einer Hetzjagd gegen die Wähler einer Partei, die einen nicht akzeptierten Weg der Gesellschaft, einschlagen möchte.


Zitat
Kann man die Aussage von Scholz, dass hohe Bauzinsen eigentlich nur ein "psychologisches Problem" seien....


Und da frage ich mich: Das ist die wirkliche Alternative? Das ist es was man die nächsten Jahrzehnte haben möchte? So soll man die AFD-Wähler umstimmen? Gegen sowas hat auch eine CDU/CSU nichts zu bieten, wenn man die Jahre vor der Ampel & solchen Aussagen betrachtet.

Wenn die AFD-Wähler zu verblendet sind um über den Rechtsextremismus hinwegzusehen, dann frage ich mich wie dumm man eigentlich sein muss, um für solch ausbeuterischen Parteien zu stimmen, Die die eigenen Wähler denunziert & und an der Nase herumführen will. Nur das kann auch niemand beantworten.
« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 18:15:35 von Zockerbit »
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KI-Guardiola

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2087 am: 10.Februar 2024, 18:24:26 »

[gegen die Wähler einer Partei, die einen nicht akzeptierten Weg der Gesellschaft, einschlagen möchte.

Das ist ein ziemlicher Euphemismus. Die Geschichte hat nämlich mitnichten nur eine moralische Komponente. Es geht hier auch um Themen wie den von der Neuen Rechten gepredigten Ethnopluralismus. Vereinfacht ausgedrückt ist es das olle "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!", blanker Rassismus in semi-intellektuell verpackt. Und richtet sich vor allem gegen das Grundgesetz unseres Landes. Wenn wir uns auf solche Grundgesetze nicht einigen können, dann auch nicht als Gesellschaft.

Bizarr, dass sich Chrupalla bei Lanz hinsetzen konnte und behaupten, die AfD habe nie Gründe dafür bekommen, warum Verbände als rechtsextrem eingestuft wurden. Unter anderem genau darum. Das war selbst in Pressemeldungen zu lesen. Restriktivere Migrationspolitik ist das eine. Aber das hier ist ein anderes Kaliber.
« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 18:27:44 von KI-Guardiola »
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Henningway

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2088 am: 10.Februar 2024, 18:38:56 »

Ich denke durchaus, dass dort genug vernunftbegabte Menschen sitzen, die diese Differenzierung hinbekommen.
Ich weiß auch nicht, wie die AfD die (verachtenswerten) Aktionen eines Einzeltäters mit multiplen psychischen Störungen, der privat mehrere militärische trainings absolviert (und dort auch wegen merkwürdigem Verhalten ausgeschlossen wurde) zu verantworten haben soll.

Weil die AfD durch Rhetorik diesen Menschen eine Legitimation zu geben scheint. Die AfD macht nach und nach, seit Jahren, das Unsagbare salonfähig. Seit Jahren wird die NS-Zeit relativiert. Und wie Trump in den USA selbstverständlich den Capitol-Sturm direkt angestachelt hat, so haben auch führende Mitglieder der AfD der Gewaltanwendung den Boden gegeben, mindestens durch erfundene Angriffe auf AfD-Politiker, die sich ständig mit Verletzungen selbst fotografieren und am Ende kommt raus, dass sie sich nur aufs Maul gelegt haben, oder im Falle Chrupalla einfach gar nichts passiert ist. Wenn es ernsthaft Zweifel daran gibt, dass eine AfD solchen Menschen das Gefühl gibt, das was sie tun sei richtig, brauchen wir hier nicht weiter zu reden. Die AfD hetzt, spaltet und emotionalisiert, wo sie nur kann. Es gibt Dutzende Zitate, die ihrerseits direkte Gewaltaufrufe sind ("An die Wand stellen"). Auch das sollte man vielleicht bei einem Kreuz für die AfD bedenken.
« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 18:40:59 von Henningway »
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White

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2089 am: 10.Februar 2024, 19:10:10 »

Mal nochwas zu lesen:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/enthuellung-correctiv-traf-sich-haeufiger-mit-bundesregierung-als-bislang-bekannt-li.2185425

Ich stehe der Berliner Zeitung übrigens ähnlich kritisch gegenüber wie auch Correctiv, aber genau wie Correctiv sich sicher nicht alles aus Potsdam ausgedacht hat, wird auch hier mondestens ein Funke Wahrheit drin stecken, der halt auch zu denken gibt.
Übrigens auch eines der aktuellen Probleme, nahezu alle Medien sind insgeheim oder auch ganz offen ideologisch gefärbt. Ja, auch der ÖRR, und zumindest von denen sollte man Neutralität erwarten können.

Auf die anderen Dinge gehe ich wie gesagt ein, wenn ich mehr Zeit habe.
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2090 am: 10.Februar 2024, 19:46:52 »

In dem Bericht steht nichts, was auch nur annähernd irgendwie das Potenzial hätte, als Skandal durchzugehen. Oh nein, die haben über russische Journalisten gesprochen, die wegen ihrer Berichterstattung in Russland verfolgt werden, und wie man diese unterstützen könnte. Kranke Scheiße, da ist unsere Demokratie in Gefahr.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2091 am: 10.Februar 2024, 19:49:14 »

Finde den Vorwurf mit den Treffen nicht wirklich gravierend, der er bereits im Artikel damit relativiert wird, dass innerhalb der Frist für eine Anfrage keine Zeit war alle Informationen zusammen zu sammeln.
Um einzuschätzen, wie gewöhnlich oder ungewöhnlich es ist, dass Correctiv in den Bundestag eingeladen wird, müsste ich wissen, wie oft andere unabhängige "Unternehmen" in den Bundestag eingeladen werden. Verschiedene Sprecher des CCC werden zum Beispiel immer wieder unter anderem als Sachverständige in den Bundestag und Co berufen. Die halte ich trotzdem für äußerst unabhängig.


Was mich an dem Bericht über das Treffen eher stört ist, dass Correctiv einfach sein Bericht ändert. Das stört mich im Internet allgemein, aber bei so einem auf Transparenz und Wahrheit basierendem Medium noch viel mehr. Wenn Correctiv geschrieben hat, dass bei diesem Treffen über Deportation oder zumindest über Pläne, die an Deportation erinnern, geredet wurde und das einfach heimlich aus dem Bericht rausnimmt, schadet das der ganzen Sache. Dann sollen sie nen zweiten Beitrag machen, in dem sie sich erklären und transparent darstellen, warum sie meinen, dass sie das jetzt änderen wollen. Alles andere schwächt die Aussagekraft.

Edit: Dachte ich.... Weil sie haben Stellung dazu bezogen:
https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/19/faq-geheimplan-recherche-correctiv/#vertreibung

Da schreiben sie sogar, wie es zu dieser Änderung in der Buchbeschreibung kam, die überhaupt nichts mit dem Artikel zu tun hat. Was daraus zum Beispiel die Junge Freiheit herausschwurbelt ist dagegen peinlich. Das ist zwar grammtikalisch und interpretations Herumgefi***... Aber von Lüge zu sprechen. Ich weiß nicht.  ::)
Aus dem Bericht von Correctiv geht für mich sowohl vor als auch nach den Änderungen nicht hervor, dass in dem Gespräch explizit über Deportationen gesprochen wurde. Es ist allerdings ein naheliegender Vergleich und den haben genug andere Menschen angestellt. Und den macht Correctiv auch. Der ist allerdings klar gekennzeichnet.
« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 19:51:31 von DragonFox »
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Viking

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2092 am: 10.Februar 2024, 23:28:27 »

@Viking: doch, Aussteigerprogramme sind genau für die Menschen, die SELBST merken, dass sie in einer gefährlichen Spirale sind. Das ist der Kern jedes Ausstiegs: die Person muss begreifen, dass sie einen Fehler macht.
Wie willst du also einem wildfremden AfD-Wähler klarmachen, dass er einen Fehler macht? Der lacht dich aus und hört dir nicht mal zu.
Du hast ja "Wer einmal rechtsextrem gewählt hat, hat grundsätzlich kein Problem mit Rechtsextremisten. Auch wenn er sie nur zum Protest benutzt. Er wird sie auch ein zweites Mal wählen, wenn er protestieren will."  geschrieben,das müsste dann ja bei Aussteigern auch so sein.
Der Großteil der AfD Wählerschaft wird schon Protestwähler sein, 2021 stand die Partei noch bei 10-12% in den Umfragen und hat sich seitdem verdoppelt, von den 10-12% waren aber ein Teil auch schon Protestwähler. Wenn du die 10-15% jetzt abschreibst,die in die extrem rechte Ecke schiebst,jeden hart konfrontierst und wie einen Neonazi behandelst wählen die dann irgendwann wirklich aus Überzeugung AfD.
Du hast ja neulich auch den Artikel über die Wählerwanderung aus Bayern zur AfD gepostet, da waren neben den 80k aus der CSU auch 80k aus der Ampel, 20k Grüne und 20k Wähler der SPD dabei, die sind ja auch nicht auf einmal rechtsextrem.
Wenn man den Leuten ein anderes politisches Angebot macht und ihre Probleme löst, oder es zumindest ehrlich versucht, dann verliert die AfD auch sehr schnell wieder an Boden.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/wer-die-afd-gewaehlt-hat-und-warum-analyse-zur-landtagswahl,TsNDoit
https://de.wikipedia.org/wiki/Wahl_zum_21._Deutschen_Bundestag/Umfragen_und_Prognosen

Ist vielleicht eine Definitionsfrage: ab wann ist ein Mensch extremistisch rechts? Muss er dafür zwingend selbst rechtsextreme Meinungen äußern? Muss er dafür der Partei einfach nur eine Stimme geben?

Die viel schlimmere Schlussfolgerung ist doch: warum haben so viele Leute kein Problem mehr damit, in der Nähe von Rechtsextremen zu stehen?
Schon eine gute Frage, ich denke die Grenze um Leute als rechts zu bezeichnen verschwimmt immer mehr und wurde nach und nach immer weiter verschoben,dadurch rücken dann normale Menschen auch weiter an extreme heran.
Bestimmte Trends und Ideen auch politische Ansätze werden,teilweise auch 1 zu 1 aus den USA,in den Mainstream übernommen und auf unsere Gesellschaft übertragen, dabei gehen dann Menschen verloren die Entwicklungen kritisch hinterfragen. 
Wenn man sich da mal z.B das Blackfacing anschaut das heute ja allgemein als Problem gilt, Kinder schminken sich beim Dreikönigstag eher nicht mehr als schwarzer König obwohl die Tradition dahinter eine komplett andere ist und gar nichts mit Herabsetzung, Beleidigung oder ähnlichem zu tun hat. Kostümierung an Karneval wird auch problematisiert.
oder Leverkusen wurde neulich vom DFB zu ner Geldstrafe verurteilt weil Fans ein Plakat mit dem Spruch "Es gibt nur zwei Geschlechter" hochgehalten haben, da gibt es ja eine große Debatte um Geschlechtsidentitäten und Vermischung mit Biologischem Geschlecht, ein Thema bei dem man sich als Mensch der davon nichts mitbekommt wahrscheinlich auch erstmal fragt wo das Problem in der Aussage liegt.
Dann der Klassiker Gendern,es wird darüber geredet, eine klare Mehrheit degegen festgestellt, trotzdem wird gendersprech überall übernommen, sogar in der Tagesschau wird inzwischen von "Demonstrierenden" und "Studierenden" gesprochen.
Da könnte man eine längere Liste mit Sachen aufstellen,dass wird dann von rechten und alternativen Medien und auch der AfD aufgenommen und behandelt, man rebelliert da quasi gegen das  linksgrüne Spießertum. Dazu kommt, das die logische und faktenbasierte Argumentation auch bei einigen Punkten auf deren Seite liegt.
Natürlich kann man über jeden einzelnen Punkt streiten und es hat auch unterschiedliche Relevanz für die Gesellschaft, bestimmte Dinge sind auch gar kein Problem, in der Summe ergibt sich da aber ein Bild was für mich schon eine Erklärung sein könnte warum mehr Menschen Anschlußfähiger an die AfD und rechte/rechtsextreme Ideen werden und sind.
Wenn man es mal umdreht und 20-30 Jahre zurückgeht in eine eher politisch unkorrekte Zeit hatten wir auch rechte Parteien, aber ich kann mich nicht erinnern das die NPD jeweils an den Erfolg rangekommen wäre den die AfD heute hat, man wäre da selbst als sehr rechter Konservativer nicht auf die Idee gekommen sich denen anzuschließen.

https://www.tagesspiegel.de/sport/es-gibt-nur-zwei-geschlechter-dfb-verhangt-strafe-gegen-leverkusen--und-ermittelt-gegen-dynamo-dresden-11165968.html
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fridays-for-future-laedt-musikerin-ronja-maltzahn-wegen-dreadlocks-von-demo-aus-a-631b6b83-9778-4a04-aa62-e3b85e713520
https://bnn.de/nachrichten/baden-wuerttemberg/kulturelle-aneignung-bundesgartenschau-mannheim-verbietet-sombreros-und-kimonos-auftritt-senioren-ballett-rheinau-buga
https://www.focus.de/panorama/veranstalter-sprechen-von-kultureller-aneignung-musiker-von-konzert-ausgeladen-weil-er-didgeridoo-spielt_id_216918005.html

Ist es nicht? Über Deportation haben sie ja schon beratschlagt. Ob Polen „uns“ den Arsch versohlen würde, ist doch der AfD scheißegal. Die müssten sowieso erstmal nach dem Weg fragen.
Tatsächlich? Auf der Webseite von Correctiv ist aber keine "Richtigstellung" oder ein Kommentar zu finden. Statt dessen im Artikel dieses hier:
Der Punkt mit den Deportationen wurde von Correctiv suggeriert, eine Correctiv Journalistin war danach im ARD Presseclub, da wurde der Punkt angesprochen und sie streitet da ab,dass die selbst von Deportationen gesprochen haben. Das ging danach auch auf Twitter rum, da wurde dann noch auf deren Website ein Beschreibungstext in dem das Wort Deportation vorkam in Vertreibung geändert.
Timestamp: https://www.youtube.com/live/LoUMmgAIDMk?si=8_e3rHTfycHjLvYs&t=1336
https://twitter.com/OERRBlog/status/1752043480652615779
Tweet der Jornalistin dazu: https://twitter.com/antennedowideit/status/1751936894349262984

Allgemein mal dazu, ich finde man hätte es besser aufziehen können, dadurch das man bewusst,dieses Treffen als Geheimtreffen deklariert und in Verbindung mit Deportationen und der Wannsee Konferenz bringt tut man sich keinen Gefallen. Allgemein Nazi Vergleiche sind mMn zu diesem Zeitpunkt sehr abgehoben. Da gab es ja noch andere Sachen in der Richtung, z.B hatte Monitor auf Youtube ein Video hochgeladen in dem die den Redestil von Höcke mit dem von Goebbels vergleichen,hat zumindest bei mir nicht den Effekt den die wahrscheinlich haben wollten.
Der Vorwurf das die Partei als ganzes jeden mit Migrationshintergrund abschieben will halte ich auch für abwegig,das einige so denken hingegen nicht. Ich meine in der Partei selbst gibt es ja Leute mit Migrationshintergrund, was passiert dann mit denen? Logisch zusammengesetzt ist das alles nicht.
Man hätte sich da wirklich auf die extreme Gruppe in der Partei + Sellner  konzentrieren sollen und da ans Licht bringen was die denken.

Weil Leute wie Höcke, Krah et all längst die Richtung der Partei steuern. Und Höckes Ziehvater ist Kubitschek. Von Kubitschek, Kaiser und Co. ist es nicht weit bis zur IB. Entsprechend, wer sich dagegenstellt, hat schnell verschissen. Das mussten ja selbst ehemalige Parteispitzen schon erfahren -- vor JAHREN. Wie gesagt, hier nochmal ein sehr guter Vortrag eines Politikwissenschaftlers der Uni Trier, der die ganze Szene (es ist ein NEtzwerk) seit Jahren beobachtet hat. Schade, dass der die Tage nicht bei Lanz war. Der hätte dem strategisch geplanten neurechten Opferrollen-Narrativ Chrupallas bestimmt etwas mehr entegegenzusetzen gehabt als: "Aber Höcke hat doch 2015 mal gesagt..."

https://www.youtube.com/watch?v=VKAW44SkA88&

In dem Tempo dürften in sehr wenigen Jahren auch die letzten wirklich Gemäßigten raus sein, die nicht einfach nur mitlaufen wollen oder als Feigenblätter dienen. Und die werden nicht durch Konservative ersetzt werden. Auch weil die einflussreichen Strömungen eng mit der Neuen Rechten sind (Kubitschek, Kaiser, Sellner, IB....) Die Meldungen zum stalleigenen Nachwuchskader (JA) der letzten Tage kennt man ja.
Die Partei wird durch den Erfolg zusammengehalten,man hätte damals den Flügel nicht nur auflösen sondern komplett rauswerfen sollen,dadurch wäre die Partei gespalten worden aber man hätte unter Umständen langfristig regierungsfähig werden können, falls es mal wieder runter gehen sollte werden die wieder anfangen sich zu streiten.


Edit: Den Beitrag zu spät gesehen
Da schreiben sie sogar, wie es zu dieser Änderung in der Buchbeschreibung kam, die überhaupt nichts mit dem Artikel zu tun hat. Was daraus zum Beispiel die Junge Freiheit herausschwurbelt ist dagegen peinlich. Das ist zwar grammtikalisch und interpretations Herumgefi***... Aber von Lüge zu sprechen. Ich weiß nicht.  ::)
Aus dem Bericht von Correctiv geht für mich sowohl vor als auch nach den Änderungen nicht hervor, dass in dem Gespräch explizit über Deportationen gesprochen wurde. Es ist allerdings ein naheliegender Vergleich und den haben genug andere Menschen angestellt. Und den macht Correctiv auch. Der ist allerdings klar gekennzeichnet.
Naja die Erklärung ist trotzdem eher schwammig finde ich, damit bringen sie ja trotzdem den Nazi Vergleich ins Spiel. Großbritannien plant ja nebenbei auch einen Asyl Deal mit einenm afrikanischen Land um Ausreispflichtige dahin abzuschieben,Dänemark hatte auch mal Pläne in der Richtung, keine Ahnung ob das noch aktuell ist.
Nebenbei aber gut,dass die von Correctiv das so transparent machen und  es selbst einräumen.
« Letzte Änderung: 10.Februar 2024, 23:40:55 von Viking »
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2093 am: 11.Februar 2024, 00:14:13 »

@Viking: Nur weil ein AfD-Wähler zwischendurch mal was anderes wählt, heißt das noch lange nicht, dass er den Absprung geschafft hat. Bestes Beispiel ist hier White. 17 AfD, 21 was anderes, 25 wird schon wieder an die AfD gedacht, weil wohlriechendster Haufen Scheiße (oder hatte ich das mit 17 und 21 falsch verstanden?).
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KI-Guardiola

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2094 am: 11.Februar 2024, 01:17:39 »

Mal nochwas zu lesen:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/enthuellung-correctiv-traf-sich-haeufiger-mit-bundesregierung-als-bislang-bekannt-li.2185425

Ich stehe der Berliner Zeitung übrigens ähnlich kritisch gegenüber wie auch Correctiv, aber genau wie Correctiv sich sicher nicht alles aus Potsdam ausgedacht hat, wird auch hier mondestens ein Funke Wahrheit drin stecken, der halt auch zu denken gibt.
Übrigens auch eines der aktuellen Probleme, nahezu alle Medien sind insgeheim oder auch ganz offen ideologisch gefärbt. Ja, auch der ÖRR, und zumindest von denen sollte man Neutralität erwarten können.

Auf die anderen Dinge gehe ich wie gesagt ein, wenn ich mehr Zeit habe.

Correctiv ändert wenig am Bild. Die Vernetzung zwischen AfD und IB et all ist Legion. Wie auch der verlinkte Politikwissenschaftler der Uni Trier meinte: Man könnte einen kompletten Abend mit Vortragsbeispielen füllen.

Apropos Färbung: Da gabs zuletzt eine Studie. Natürlich von der AfD umgedeutet und von den Machern korrigiert. https://www.derwesten.de/politik/linksdrall-ard-zdf-oeffentlich-rechtliche-studie-bild-zeitung-medien-id300828155.html

Interessant fand ich, dass die Grünen sogar ziemlich schlecht wegkamen (über alle Parteien wurde überwiegend ausgeglichen bis negativ berichtet laut Studie). Schlechter als fast alle anderen Parteien. Außer der AfD. Aber wenn Politiker allgemein schon kritisch beäugt werden, selbst in der Bevölkerung allgemein sind nur wohl nur Bankberater unbeliebter: Sich dann hinstellen und ständig was von "Systemmedien", "Lügenpresse" und "Medienkartellen" zu erzählen, macht einen nicht beliebter. Das ist wie beim Balzbock auf der Balz: Würde der der Holden hinterlaufen und sie liebevoll mit Kosenamen wie "Nutte!", "Dorfschlampe!" und "Discomatratze!" umgarnen -- er würde die Chance auf Bussis nicht verbessern. Trägt übrigens auch nicht dazu bei, dass der ÖRR  unter Anwärtern mit eher rechter Anschauung als potenzieller Arbeitgeber beliebter wird. Journalisten als Berufsbild sind allgemein nicht extrem viel beliebter als Bänker und Politiker.

Aber das gehört ja zur Strategie der Neuen Rechten. Die AfD als Opfer inszenieren und alle anderen als ein Anti-Deutschland-Netzwerk darstellen, das das Land mit Vorsatz gegen die Wand fährt. Wenn du erst mal das Narrativ geschluckt hast, dass die AfD die EINZIGE Lösung ist und alle anderen die Bösen, die auch den "Großen Austausch" planten -- dann machst du dein Kreuzchen selbst dann, wenn im Programm stünde: "Mehr Modern Talking für alle!" So etwas kommuniziert keine andere Partei. Nicht mal im Ansatz. Alleine das schon sagt alles. Wer die AfD 2024 im Kern noch für eine liberal-konservative Partei hält, der glaubte auch an eine Fifa ohne Korruption (hallo Roger Köppel). https://www.ndr.de/kultur/Schroeder-Sellner-sagte-selbst-AfD-und-Identitaere-ist-eins,afd3110.html

Passend dazu übrigens gibts heute den nächsten Beitrag auf einem der Haussender der Neuen Rechten, das erwähnte AUF1. Den die AfD im Gegensatz zu ihren "Systemmedien" ganz offen umgart, bis in die Parteispitze hinein, Weidel inklusive. Ich lasse das mal so wirken. Mein Gedanke in Spoilern.

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« Letzte Änderung: 11.Februar 2024, 02:38:04 von KI-Guardiola »
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wrdlbrmft

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2095 am: 11.Februar 2024, 02:09:42 »


R.I.P. Perscheid
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der vfb spielt im neckarstadion!

KI-Guardiola

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2096 am: 11.Februar 2024, 06:00:03 »

^ Wobei die AfD schon lange keine Protestwählerpartei mehr sein soll. Die hat bereits ihr Stammklientel. Und die ist voll überzeugt. Aber es ist ja wie gesagt auch nicht EINE Alternative. Sondern die EINZIGE Alternative. Die als EINZIGE Partei gegen diese Lügenpresse, Altparteien und Staatsorgane vorgeht. Die sich alle systematisch gemeinsam verschworen haben. Um sowohl gegen die AfD vorzugehen. Als auch das Land samt Demokratie.

#GroßerAustausch
#GreatReset
#Klimakommunismus
#Plandemie
.
.
.



Irgendwie bekam ich gerade in meinem FB-Feed ein lustiges Bild angezeigt.



Lustig wird es erst im Kontext. Es wurde nämlich von irgendeinem AfD-Kreisverband gepostet auf dessen Seite.
Und bildet im Verbund eigentlich ein verdammt hübsches Symbolbild zum Sonntag.

Deutsche Stampfkartoffeln, die am Rand in brauner Soße ersaufen.

ABER:

Die Eier passen nicht. No effin way. Denn Eier hat die AfD als politischer Dackelclub im Vollzeit-Opferrollenmodus ja nicht.  ::)
« Letzte Änderung: 11.Februar 2024, 06:05:08 von KI-Guardiola »
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2097 am: 11.Februar 2024, 08:40:14 »

Das war der Gunnar oder? :-X
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White

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2098 am: 11.Februar 2024, 13:09:13 »

@Viking: Nur weil ein AfD-Wähler zwischendurch mal was anderes wählt, heißt das noch lange nicht, dass er den Absprung geschafft hat. Bestes Beispiel ist hier White. 17 AfD, 21 was anderes, 25 wird schon wieder an die AfD gedacht, weil wohlriechendster Haufen Scheiße (oder hatte ich das mit 17 und 21 falsch verstanden?).
Ich habe 17 aus Protest (und weil ich auf dem Weg zum Wahllokal von einer Gruppe jugendlicher Menschen mit Migrationshintergrund dumm angemacht wurde) die AfD gewählt. Damals gab es aber keine ernsthafte Gefahr, dass die irgendwas kaputt machen könnten.
21 FDP, meine eigentliche "Stammpartei" - hauptsächlich weil ich Angst vor einer (Rot-)Rot-Grünen Regierung hatte. 25 wird es, wenn sich nicht absehen lässt, dass die etablierten Parteien Politik für die Bürger machen wollen die AfD werden, sofern es bis dahin keine bessere Alternative gibt.
17 war die Wahl eine emotionale Kurzschlussreaktion, 21 war sie taktisch geprägt und das wird sie bedauerlicherweise vermutlich auch 25 sein.


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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2099 am: 11.Februar 2024, 13:42:22 »

Ja, und so wird jeder seine Gründe haben, ein zweites, ein drittes Mal AfD zu wählen. Das ist ja meine  Kernaussage gewesen: wer einmal AfD gewählt hat, wird das auch, warum auch immer, ein weiteres Mal tun. Es sei denn, er erkennt, wie gefährlich die AfD ist. Und einem AfD-Wähler das zu verklickern, halte ich persönlich für ein aussichtsloses Unterfangen.
« Letzte Änderung: 11.Februar 2024, 14:12:27 von Joe Hennessy »
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