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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 795550 mal)

DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3000 am: 25.Juli 2025, 21:22:04 »

Vielleicht solltest du dich für die Demokratie einsetzen und öffentliche Projekte beantragen und durchführen. Du scheinst sehr effizient zu sein.

So eine Rechnungen ist absolut unbelegt und das weißt du bestimmt selber. Das kann alles stimmen was du sagst. Vielleicht war auch alles umsonst. Aber es können auch viele Kosten fehlen die du nicht bedenkst: Fahrtkosten für Vorbesprechungen, Hotelkosten für Anreisende, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit (Fotografen bei Veranstaltungen), etwaige Materialkosten, Catering, Dienstleister für Technik und Beleuchtung und so weiter. Leser und Sprecher lassen sich normal nicht mit 100 Euro Handgeld bezahlen, auch wenn es für ne gute Sache ist. Die verdienen nunmal ihr Geld damit.

Ist aber auch unerheblich... Das Geld von Demokratie Leben ist zweckgebunden und die Ausgaben müssen belegt werden. Jeder Euro, der für das Projekt ausgegeben wird, wird mit einer Rechnung belegt. Bei nicht oder Falschverwendung kann es zurück gefordert werden. Das kannst du so in den Förderrichtlinien nachlesen.

Das das so nicht gemacht wird ist eine unbelegete Unterstellung von dir an beide Seiten, Förderer und Geförderten. Und wenn es hier passiert, warum dann nicht überall? Das Programm Demokratie Leben unterliegt einer sehr ähnlichen standartiesierten Förderrichtlinien wie andere Förderungen in Deutschland.
« Letzte Änderung: 25.Juli 2025, 21:25:47 von DragonFox »
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TNDO

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3001 am: 25.Juli 2025, 21:32:22 »

Du hast Recht insofern, dass ich das nur schätzen kann. Und zu den Rednern : 100 € für 2 Stunden sprechen + Fahrtkosten ist hoch. Auch wenn und das gebe ich zu, da in der freien Wirtschaft auch viel Schindluder getrieben wird, um Leuten Geld zuzuschanzen mit völlig überhöhten Rednerhonoraren.
Ich habe auch gelesen, dass das alles mit Rechnungen belegt wird. Teilweise konnte man ja Kosten sehen (Mietpreis für Deck1). Habe auch nie behauptet dass ich das belegen kann und es wäre kritisch, wenn ich die Beträge alle in einer Stunde rausfinden könnte.
Wie gesagt ich bin da nicht so tief in der Materie, dass ich die Richtlinien etc. kenne. Ich schätze es halt ab und das kommt mir seltsam vor, vor allem wenn die Redner scheinbar gut bezahlt werden.


Wie man dort Leute mit Geld versorgen kann zeigt das Beispiel Riester und Maschmeyer
https://www.fr.de/politik/unwuerdig-unanstaendig-11435021.html
404000 € dafür, dass er das Volk verarscht hat und dafür dann mit Vorträgen bei Profis (die wahrscheinlich die Riesterprodukte genauso gut kannten wie er) sehr gut "entlohnt".
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3002 am: 25.Juli 2025, 21:54:23 »

Naja, 100 Euro für 2 Stunden sprechen mit Fahrtkosten ist tatächlich ein ordentlicher Stundenlohn. Für zwei Stunden. Aber: Alleine die Anfrage bearbeiten, Wünsche abklären, Themen besprechen, Thema erarbeiten. Zack - 10 Stunden sind vorbei und man ist noch nicht mal aus dem Haus. Und dann sind 100 Euro nicht mal mehr Mindestlohn. Außerdem ist das Brutto.
Ich rede ja nicht davon, dass man direkt 10000 Euro für einen Abend, wie für nen gestandenen Politiker, auf den Tisch klatsch.  :P Aber 500 oder 1000 Euro können es für nen Experten oder eine "berühmte" Person schnell mal sein.

Worum es mir eigentlich nur geht ist dein logischer Schluss. Eine Organisation erhält reguliertes Geld für eine Aktion die nachweislich durchgeführt wurde. Aber da es sein könnte, dass da Geld übrig bleibe und diese Organisation auch noch andere Aktivitäten ausführt, ist der Fördnernde jetzt für alles mitverantwortlich (Demonstration in Berlin oder sonstwo) was er der Geförderte noch so macht. Das finde ich eben nicht.

Als Beispiel wo diese Argumentation für mich hinführt:
Wir fördern in Deutschland ganz stark die Landwirtschaft. Bedeutet das, dass die Regierung die Demonstrationen gegen sie selbst mitfinanziert hat und verantwortlich ist für dutzende blockierte Autobahnauffahrten und kilometerlange Staus? Bei so einem Ökostall mit Solardach für 300.000 Euro können ja auch am Ende noch 2000-3000 Euro übrig sein. Das ist ein guter Tagesschnitt für Traktorfahren nach Berlin.

Und wenn man sie jetzt noch auf rechtstextrem bürstet (keine Unterstellung an der Stelle, aber da ist dieses Argument nun mal sehr stark) dann hat die Regierung quasi die Traktofahrer angewiesen Berlin zu blockieren und die Landwirte sind eine Schattenregierung.
Die Entscheidungen zur Förderung von Demokratie leben wird übrigens oft dezentral von vielen verschiedenen Menschen in vielen verschiedenen regionalen und kommunalen Stellen entschieden. Zum Teil sind diese wiederum nicht mal die Regierung sondern Koordinierungs- und Fachstellen und Projektträger, die hier und da mal über ein Gesamtvolumen von 30 oder 50.000 Euro entscheiden dürfen und sich an die offen einsehbaren Richtlinien halten. Es wäre ein sehr breites Netzwerk an der Stelle einen geheimen Verwendungszweck aufzubauen, bei dem das Geld in sehr kleinen Beträgen durch sehr viele Hände läuft. Ich weiß nicht...
« Letzte Änderung: 25.Juli 2025, 22:50:59 von DragonFox »
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Herr_Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3003 am: 25.Juli 2025, 22:30:47 »

5000 Euro sind bei sieben aufgezählten Events also 700 Euro pro Event. Neben den Kosten für z. B. Miete wo es nötig ist, kommt immer ein Posten wie z. B. Security dazu. Und schon sind die 5000 Euro ganz schnell aufgebraucht.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3004 am: 25.Juli 2025, 22:49:28 »

Security werden die glaube ich nicht gebraucht haben.  ;D Aber ja... Ich glaube man unterschätzt, was mit 5000 Euro geht, wenn man paar Dienstleister hier und da braucht.
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Herr_Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3005 am: 26.Juli 2025, 00:00:30 »

Dazu kommt, dass die aufgelisteten Events nicht automatisch alle sind, sondern es noch weitere geben könnte in der Zukunft.
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TNDO

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3006 am: 26.Juli 2025, 09:31:51 »

Dazu kommt, dass die aufgelisteten Events nicht automatisch alle sind, sondern es noch weitere geben könnte in der Zukunft.
Bis zum Februar 2025 kamen keine dazu und bis dahin war nur die Förderung gegeben. Security ist bei solchen Events dann auch eher unüblich. Ich glaube euch, dass das alles belegbar ist und da kaum/keine Korruption betrieben wird. Trotzdem hat sich ja dann scheinbar eine gutbezahlten "Redner"-Industrie dort entwickelt, wo Geld zu verdienen ist, wenn das Narrativ passt.




Zum Argument mit den Landwirten. Die großen Nutznießer der Subventionen sind eher nicht die kleinen Landwirte leider Gottes. Da wird extrem viel Geld sinnlos verprasst und es ist gemeinhin sehr ineffektiv und kommt meiner Meinung nach bei den Falschen an. Warum es ein starkes Argument gibt, dass Landwirte rechtsextrem sind, das kann ich wiederum nicht nachvollziehen. Dass sie eher konservativ und tendenziell eher bürgerlich-rechts verortet sind mag stimmen. Das ist aber noch ein starkes Stück von rechtsextrem entfernt. Ich vergleich ja auch nicht den spD-Wähler mit einem linksextremen, der Andersdenkende mit einem Hammer töten will... Gleichwohl würde ich es aber auch nicht ausschließen, dass auch subventionierte Bauern daran teilgenommen haben. Und jetzt kommt der Twist : Du hast sicher Recht, dass auch die Bauernproteste auch indirekt staatsfinanziert sind. Der Bayrische Bauernverband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und wurde 2023 vom Agrarministerium mit 1,5 mio. Euro unterstützt. Die Proteste wurden übrigens auch in großen Teilen von den Bauernverbänden finanziert. Du liegst hier also richtig.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3007 am: 26.Juli 2025, 10:42:20 »

Zum Argument mit den Landwirten. Die großen Nutznießer der Subventionen sind eher nicht die kleinen Landwirte leider Gottes. Da wird extrem viel Geld sinnlos verprasst und es ist gemeinhin sehr ineffektiv und kommt meiner Meinung nach bei den Falschen an. Warum es ein starkes Argument gibt, dass Landwirte rechtsextrem sind, das kann ich wiederum nicht nachvollziehen. Dass sie eher konservativ und tendenziell eher bürgerlich-rechts verortet sind mag stimmen. Das ist aber noch ein starkes Stück von rechtsextrem entfernt. Ich vergleich ja auch nicht den spD-Wähler mit einem linksextremen, der Andersdenkende mit einem Hammer töten will... Gleichwohl würde ich es aber auch nicht ausschließen, dass auch subventionierte Bauern daran teilgenommen haben. Und jetzt kommt der Twist : Du hast sicher Recht, dass auch die Bauernproteste auch indirekt staatsfinanziert sind. Der Bayrische Bauernverband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und wurde 2023 vom Agrarministerium mit 1,5 mio. Euro unterstützt. Die Proteste wurden übrigens auch in großen Teilen von den Bauernverbänden finanziert. Du liegst hier also richtig.

Das die Bauernproteste rechtsextrem sind habe ich nicht gesagt und ist auch nicht meine Meinung. Ich habe in Verbindung gebracht, dass hinter dieser NGO-Erzählung in der Extreme eine Verschwörungstheorie steckt und ausgeführt, wie die dann auf das Bauernbeispiel erzählt werden müsste. Für mich sind die Bauernproteste natürlich nicht staatlich finanziert, nur weil der Bauernverband unterstützt wird. Es gibt ein gewisses Spannungsfeld, dass finanzierte Stellen auch Meinungen gegen den Finanzierer haben können. Falls du eine reine Ermöglichung der Tätigkeit meinst, stimme ich dir auch zu. Geld ist nunmal Geld und ermöglicht Dinge (wobei ich hier auch nochmal auf die projektbedingte Zweckgebundenheit verweise) Aber du hast mit dem Satz "Ist es also nicht so, dass also mit finanzieller Unterstützung der Regierung somit gerade ein Interview der Opposition gestört wurde?" es so klingen lassen, als sei das im Interesse und mit Absicht oder im Auftrag passiert. Oder was wolltest du mit dieser Frage bezwecken?

Edit:
Dazu kommt, dass die aufgelisteten Events nicht automatisch alle sind, sondern es noch weitere geben könnte in der Zukunft.
Trotzdem hat sich ja dann scheinbar eine gutbezahlten "Redner"-Industrie dort entwickelt, wo Geld zu verdienen ist, wenn das Narrativ passt.

Was soll den der Nebensatz, wenn das Narrativ passt und "dort"? Wo ist dort? Was für ein Narrativ? In welchem Narrativ gibt es keine Sprecher die Geld verdienen?
Zu jedem erdenklichen Thema gibt es Redner und Experten, die sich bezahlen lassen. Wenn du ein Kongress über Muffins und Popcakes abhälst und Sally Özcan als Sprecherin einlädst, hast du das Budget für 5000 Euro wahrscheinlich bereits gesprengt.
Als Vergleich: Die Gage für einen Musiker startet in der Regel bei 80-120 Euro pro Stunde. Dann steht der ohne Technik und Bühne bei dir und singt accapella. Aber ein Sprecher soll mit 50 Euro pro Stunde auf die Hand auskommen? Schonmal ein DJ für ne Hochzeit gebucht? Oder einen Fotografen? Da kommst du mit jeweils 50 Euro die Stunde nicht weit. Ich glaube du unterschätzt massiv wie teuer solche Dienstleistungen sein können und anscheinend stört es dich, dass es so teuer sein kann.
« Letzte Änderung: 26.Juli 2025, 10:58:40 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3008 am: 26.Juli 2025, 11:25:35 »

Das die Bauernproteste rechtsextrem sind habe ich nicht gesagt und ist auch nicht meine Meinung. Ich habe in Verbindung gebracht, dass hinter dieser NGO-Erzählung in der Extreme eine Verschwörungstheorie steckt und ausgeführt, wie die dann auf das Bauernbeispiel erzählt werden müsste. Für mich sind die Bauernproteste natürlich nicht staatlich finanziert, nur weil der Bauernverband unterstützt wird. Es gibt ein gewisses Spannungsfeld, dass finanzierte Stellen auch Meinungen gegen den Finanzierer haben können. Falls du eine reine Ermöglichung der Tätigkeit meinst, stimme ich dir auch zu. Geld ist nunmal Geld und ermöglicht Dinge (wobei ich hier auch nochmal auf die projektbedingte Zweckgebundenheit verweise) Aber du hast mit dem Satz "Ist es also nicht so, dass also mit finanzieller Unterstützung der Regierung somit gerade ein Interview der Opposition gestört wurde?" es so klingen lassen, als sei das im Interesse und mit Absicht oder im Auftrag passiert. Oder was wolltest du mit dieser Frage bezwecken?
Es geht darum, dass man Organisationen unterstützt (zweckgebunden), welche an solchen Aktionen beteiligt sind. Ich halte generell nichts von solcher Unterstützung, seien es nun die "Omas gegen Rechts" oder der "Bayrische Bauernverband". Beide würden bei mir keine Unterstützung erhalten. Wenn die Demokratie lebendig sein soll, dann sollten die Bürger solche Sachen selbst finanzieren (aus Überzeugung). Und dann kann der Redner meinetwegen auch 2000 € pro Stunde bekommen. Nur dass dort Steuermittel fließen stört mich ganz gewaltig.
Dir wird vielleicht aufgefallen sein, dass ich das Zentrum für Politische Schönheit hier von der Kritik ausgenommen habe. Nicht unbedingt, weil ich die so toll finde und die Aktion, sondern weil sie erwiesenermaßen keine Staatsförderung erhalten, also tatsächlich unabhängig von der Regierung agieren.
https://dserver.bundestag.de/btd/19/326/1932627.pdf
Seite 19 die Antwort des Staatssekretärs Dr. Markus Kerber auf die Frage ob das Zentrum für politische Schönheit bisher Fördermittel des Bundes erhalten hat.
"Durch die Bundesregierung erfolgten keine Förderungen im Sinne der Fragestellung."

Was soll den der Nebensatz, wenn das Narrativ passt und "dort"? Wo ist dort? Was für ein Narrativ? In welchem Narrativ gibt es keine Sprecher die Geld verdienen?
Zu jedem erdenklichen Thema gibt es Redner und Experten, die sich bezahlen lassen. Wenn du ein Kongress über Muffins und Popcakes abhälst und Sally Özcan als Sprecherin einlädst, hast du das Budget für 5000 Euro wahrscheinlich bereits gesprengt.
Als Vergleich: Die Gage für einen Musiker startet in der Regel bei 80-120 Euro pro Stunde. Dann steht der ohne Technik und Bühne bei dir und singt accapella. Aber ein Sprecher soll mit 50 Euro pro Stunde auf die Hand auskommen? Schonmal ein DJ für ne Hochzeit gebucht? Oder einen Fotografen? Da kommst du mit jeweils 50 Euro die Stunde nicht weit. Ich glaube du unterschätzt massiv wie teuer solche Dienstleistungen sein können und anscheinend stört es dich, dass es so teuer sein kann.
Das Narrativ passt heißt vor allem : "Die Omas gegen Rechts" werden natürlich Leute einladen, die erzählen was sie genau hören wollen. Im Grunde ist daran nichts auszusetzen wenn es eben nicht staatlich finanziert wäre. Das Problem ist halt, dass Parteien und Politik zuviel Einfluss nehmen (Richterwahl als letztes Beispiel, Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk you name it). Solche Bewegungen sollten aus der Bürgergesellschaft finanziert sein und nicht vom Staat.
Sally Özcan ist doch diese Bäckerin. Kann jeder gerne einladen (privat finanziert). Wenn du also Bock darauf hast : Go for it. Du kannst ihr dann auch zahlen, was dir ihr Auftritt wert ist. Wenn du so begeistert bist und es dir so wichtig ist, kannst du auch gerne 10000 € zahlen...
Der letzte DJ auf einer Hochzeit von dem ich weiß wie teuer er war, war bei etwa 1500 € für 8 Stunden, ist aber fast 3 Jahre her, dürfte also mittlerweile eher bei 2000 €+ liegen. Man heiratet (hoffentlich) nur einmal im Leben, da kann man sein Geld gerne für ausgeben.
Im Berghain kriegen iirc DJ so zwischen 600 und 1500 € pro Gig. Im Metal und bei Beatdown-Konzerten irgendwas um die 1000-2000 €. Umso wichtiger dann, bei Festivals und Konzerten den Merch (z.B. Shirts) direkt von den Bands zu kaufen und sie somit zu unterstützen.







« Letzte Änderung: 26.Juli 2025, 12:02:28 von TNDO »
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3009 am: 26.Juli 2025, 12:32:23 »

Das die Bauernproteste rechtsextrem sind habe ich nicht gesagt und ist auch nicht meine Meinung. Ich habe in Verbindung gebracht, dass hinter dieser NGO-Erzählung in der Extreme eine Verschwörungstheorie steckt und ausgeführt, wie die dann auf das Bauernbeispiel erzählt werden müsste. Für mich sind die Bauernproteste natürlich nicht staatlich finanziert, nur weil der Bauernverband unterstützt wird. Es gibt ein gewisses Spannungsfeld, dass finanzierte Stellen auch Meinungen gegen den Finanzierer haben können. Falls du eine reine Ermöglichung der Tätigkeit meinst, stimme ich dir auch zu. Geld ist nunmal Geld und ermöglicht Dinge (wobei ich hier auch nochmal auf die projektbedingte Zweckgebundenheit verweise) Aber du hast mit dem Satz "Ist es also nicht so, dass also mit finanzieller Unterstützung der Regierung somit gerade ein Interview der Opposition gestört wurde?" es so klingen lassen, als sei das im Interesse und mit Absicht oder im Auftrag passiert. Oder was wolltest du mit dieser Frage bezwecken?
Es geht darum, dass man Organisationen unterstützt (zweckgebunden), welche an solchen Aktionen beteiligt sind. Ich halte generell nichts von solcher Unterstützung, seien es nun die "Omas gegen Rechts" oder der "Bayrische Bauernverband". Beide würden bei mir keine Unterstützung erhalten. Wenn die Demokratie lebendig sein soll, dann sollten die Bürger solche Sachen selbst finanzieren (aus Überzeugung). Und dann kann der Redner meinetwegen auch 2000 € pro Stunde bekommen. Nur dass dort Steuermittel fließen stört mich ganz gewaltig.
Dir wird vielleicht aufgefallen sein, dass ich das Zentrum für Politische Schönheit hier von der Kritik ausgenommen habe. Nicht unbedingt, weil ich die so toll finde und die Aktion, sondern weil sie erwiesenermaßen keine Staatsförderung erhalten, also tatsächlich unabhängig von der Regierung agieren.
https://dserver.bundestag.de/btd/19/326/1932627.pdf
Seite 19 die Antwort des Staatssekretärs Dr. Markus Kerber auf die Frage ob das Zentrum für politische Schönheit bisher Fördermittel des Bundes erhalten hat.
"Durch die Bundesregierung erfolgten keine Förderungen im Sinne der Fragestellung."

Was soll den der Nebensatz, wenn das Narrativ passt und "dort"? Wo ist dort? Was für ein Narrativ? In welchem Narrativ gibt es keine Sprecher die Geld verdienen?
Zu jedem erdenklichen Thema gibt es Redner und Experten, die sich bezahlen lassen. Wenn du ein Kongress über Muffins und Popcakes abhälst und Sally Özcan als Sprecherin einlädst, hast du das Budget für 5000 Euro wahrscheinlich bereits gesprengt.
Als Vergleich: Die Gage für einen Musiker startet in der Regel bei 80-120 Euro pro Stunde. Dann steht der ohne Technik und Bühne bei dir und singt accapella. Aber ein Sprecher soll mit 50 Euro pro Stunde auf die Hand auskommen? Schonmal ein DJ für ne Hochzeit gebucht? Oder einen Fotografen? Da kommst du mit jeweils 50 Euro die Stunde nicht weit. Ich glaube du unterschätzt massiv wie teuer solche Dienstleistungen sein können und anscheinend stört es dich, dass es so teuer sein kann.
Das Narrativ passt heißt vor allem : "Die Omas gegen Rechts" werden natürlich Leute einladen, die erzählen was sie genau hören wollen. Im Grunde ist daran nichts auszusetzen wenn es eben nicht staatlich finanziert wäre. Das Problem ist halt, dass Parteien und Politik zuviel Einfluss nehmen (Richterwahl als letztes Beispiel, Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk you name it). Solche Bewegungen sollten aus der Bürgergesellschaft finanziert sein und nicht vom Staat.
Sally Özcan ist doch diese Bäckerin. Kann jeder gerne einladen (privat finanziert). Wenn du also Bock darauf hast : Go for it. Du kannst ihr dann auch zahlen, was dir ihr Auftritt wert ist. Wenn du so begeistert bist und es dir so wichtig ist, kannst du auch gerne 10000 € zahlen...
Der letzte DJ auf einer Hochzeit von dem ich weiß wie teuer er war, war bei etwa 1500 € für 8 Stunden, ist aber fast 3 Jahre her, dürfte also mittlerweile eher bei 2000 €+ liegen. Man heiratet (hoffentlich) nur einmal im Leben, da kann man sein Geld gerne für ausgeben.
Im Berghain kriegen iirc DJ so zwischen 600 und 1500 € pro Gig. Im Metal und bei Beatdown-Konzerten irgendwas um die 1000-2000 €. Umso wichtiger dann, bei Festivals und Konzerten den Merch (z.B. Shirts) direkt von den Bands zu kaufen und sie somit zu unterstützen.

Ja okay, dir geht es wirklich nur um die Finanzierung durch den Bund.

So lange es da keinerlei Hinweise und Beweise gibt, gehe ich davon aus, dass  in Deutschland bis auf sehr wenige Ausnahmen (Ausnahmen gibt es immer) sauber gearbetet wird. Dafür habe ich schon mit genug Förderungen und Projektanträgen von Bund und Land zu tun gehabt. Das Korsett sitzt in der Regel sehr eng. Da gilt meine Ansicht auch für das Programm Demokratie für Deutschland. Das werde ich so lange annehmen, bis es ein Beweis gibt, der das anders belegt.

Bei dem Punkt, was bezahlt werden muss sind wir unterschiedlicher Meinung.
Für mich ist es ein Interesse Deutschlands im Land politische Bildung zu betreiben und dazu gehört auch die politische Bildung gegen Rassismus. Die Omas gegen Rechts bekommen kein Geld um sich die Menschen einzuladen, die sie wollen und einfach zu existieren. Sie bekommen Geld, weil sie Menschen einladen, die sie wollen, die aber auch im Interesse der Regierung sind. Genau so, wie der Bauenverband nicht einfach für sein freies Vergnügen und seine Existenz Geld bekommt, sondern auch hier Interessen der Öffentlichkeit umgesetzt werden: Sei es Forschung und Innovation, Ausbildungsförderung gegen den Fachkräftemangel oder Projektkooperationen mit Hochschulen und so weiter. Die Organisationen treten dem Bund gegenüber als Dienstleister auf.
Da hilft es meiner Meinung nach auch nicht, andere Schauplätze aufzumachen, für die man auch mal bilden und sich einsetzen müsste. Zum einen wird das vielleicht schon getan. Zum anderen kann es so einer Organisation wie Omas gegen Rechts egal sein was noch getan werde müsste. (Um mal wieder das abgedroschen Wort auszukraben: Das wäre Whataboutism. Engagement wird nicht schlecht, nur weil wo anders auch Engegament bräuchte.) Die Erfüllen einfach das vereinbarte Interesse für das sie Geld erhalten und wenn ich mir das Programm von Buxtehude ansehe, sehe ich da kein schlechtes Programm.
Und mir fällt kein Grund ein, was daran schlecht sein sollte gegen Rassismus zu bilden.


Wenn die Regierung gar kein Geld mehr an die öffentliche Hand geben würde und die Regierung überhaupt nicht die Bevölkerung zum Umsetzen der Interessen einsetzt würde es in Deutschland recht karg aussehen. Letztendlich ist Geld nunmal ein Instrument der Regierung Einfluss zu nehmen und seine Interessen zu verfolgen. Genau das scheinst du zu kritisieren. Wo zieht man die Grenze?
« Letzte Änderung: 26.Juli 2025, 12:46:47 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3010 am: 26.Juli 2025, 22:46:41 »

Politische Bildung halte ich für sehr wichtig. Aber man muss beide Seiten beleuchten. Bei der rechten Seite gelingt das sehr gut, links eher weniger, das ist mein Problem damit.
Und Bildung gegen Rassismus würde ich viel eher auch so Dinge drin sehen, wie ein Besuch in einer KZ-Gedenkstätte um die Ausmaße erkennbar zu machen in dem hier Unrecht begangen wurde. Oder zum Beispiel eine Unterrichtsreihe wo man "Mein Kampf" liest. Das Buch ist so ein kompletter Blödsinn und so kann man es auch einordnen. Gleichzeitig würde es die Faszination des Buches (ist ja so ein "Tabu") komplett vernichten. Wahrscheinlich wäre mein Ansatz auch teurer als die Omas gegen Rechts, aber ich halte tatsächlich meinen Weg für effektiver gegen Rechtsextremismus. Da wir das aber nicht probieren, werden wir es nicht herausfinden.
Das Programm der Omas gegen Rechts in Buxtehude mag für dich gut klingen, beurteilen können wir es aber nicht. Gebe dir den Punkte, dass sie etwas gemeinnütziges tun. Das große Aber ist für mich aber auch noch ein anderes : Erreiche ich die Zielgruppe? Tendenziell erreichen die Omas gegen Rechts wahrscheinlich nicht die Kids, die auf der Kippe stehen, sondern eher die, die es schon weniger gefährdet sind. Solange die also keine Pflichtveranstaltungen sind, werden vor allem viele, die eh schon auf der "richtigen" Seite stehen dort teilnehmen. Und hier ist mein Ansatz halt imo besser : Die Schüler fahren alle z.B. nach Buchenwald und lesen alle im Klassenverband und werden vom Lehrer abgeholt und aufgeklärt.
 
Der Bauernverband z.B. kriegt ja auch Mitgliedsbeiträge der Bauern und das sollte an Geld eigentlich reichen. Er soll sich ja auch für ihre Interessen einsetzen. Wo man da vom Staat aus noch Geld drauf packen muss erschließt sich mir halt nicht.





Ein Update übrigens zur Nichtanmeldung :
https://www.omas-gegen-rechts.org/2025/07/21/stellungnahme-des-vorstandes-omas-gegen-rechts-deutschland-e-v-zu-den-vorkommnissen-waehrend-des-sommer-interviews-der-ard-in-berlin
Die Spontan-Demo wurde von deren Berliner Ortsgruppe angemeldet und auch von der Polizei genehmigt. Vorwerfen kann man denen also nichts in der Hinsicht.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3011 am: 27.Juli 2025, 02:22:22 »

Demokratie Leben fördert auch Projekte gegen Linksextremismus. Hier ein paar Beispiele:
https://www.aktionsplan-comora.de/linken-extremismus-ueberzeugend-kontern/
https://www.linke-militanz.de/podcast/modellprojekte-im-portraet-gute-gewalt-schlechte-gewalt/
https://radikaldemokratisch.de/
https://www.bs-anne-frank.de/radikalereflexion

Trotzdem gibt es da ein Ungleichgewicht, was auch kritisiert wird. Was glaubst du, sind Gründe, warum es mehr Aktionen gegen Rechtsextremismus gibt, als Aktionen gegen Linksextremismus?


Bei den Alternativen gebe ich dir recht. Viele Schulklassen machen so einen Besuch. In Bayern gibt es sogar eine Pflicht für Neuntklässler und die Anzahl der Schulkinder, die ein KZ besucht steigt jedes Jahr. Aber das ist sicher nichts worauf eine kleine kommunale Organisation wie die Omas gegen Rechts Buxtehude einen Einfluss von außen haben. Die setzen wo anders und im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein Zeichen.
Diese großen Maßnahmen können für mich auch nicht alleinstehend sein. Zwischen KZ und Mein Kampf auf der einen Seite und Alltagsrassimus und das Bild des modernen Rechtsextremismus auf der anderen Seite liegt eine ganze Menge Transferleistung. Die Rechtsextremen laufen heute nunmal auch nicht mehr mit Springerstiefel, Bomberjacke und Seitenscheitel durch die Straße sondern verteilen Flyer mit gut gemachtem Populismus auf dem Pausenhof. (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/identitare-bewegung-verteilt-flugblaetter-an-schulen-100.html) Ich denke verschiedene Facetten sind hier richtig.

Das mit der Zielgruppe kann man bei jeder Maßnahme sehen. Dann braucht man, außerhalb der Schulpflicht, gar nichts mehr machen. Jegliches Programm für Erwachsene wäre damit obsolet, weil man sagen kann, dass die, die man erreichen will, sowieso nicht kommen, weil die unwillig sind.
Für so ein Projekt wäre es schon Effekt, wenn bei so einer Veranstaltung ein Gedanke geweckt wird, bei einem zukünftigen Gespräch ein neues Argument kommen kann, oder eine Vor allem, da sind wir uns auch einig, wird er nicht hingehen. Das kann aber nicht das Ziel von Bildung und Aufklärung sein. Das wäre für mich utopisch.


Ich habe Beispiele genannt wofür der Bauernverband Geld erhält. Was ist falsch daran?
« Letzte Änderung: 27.Juli 2025, 02:47:17 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3012 am: 27.Juli 2025, 13:28:30 »

Okay der Bauernverband wird gefördert für
Kooperation mit Hochschulen :
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/zoff-in-bayern-die-bauern-uni-ist-eine-lachnummer-a-518564.html

Die Forschung ist vor allem staatlich gefördert :
Friedrich-Löffler-Institut
https://www.fli.de/de/ueber-das-fli/das-fli

Julius-Kühn-Institut
https://www.julius-kuehn.de/kooperationen-und-netzwerke

Max-Rubner-Institut
https://www.mri.bund.de/de/ueber-das-mri/das-mri

Thünen-Institut
https://www.thuenen.de/de/thuenen-institut/profil

Was der Bauernverband dann macht? Über Initiativkreise Forschungsergebnisse in der Praxis ausprobieren.
https://geschaeftsbericht.bauernverband.de/bildung-innovation-forschung/wissenschaft-forschung-innovation
Und Politik wird trotzdem gemacht, ich zitiere : "Wie lässt sich die Förderpolitik so umgestalten, dass das Vertrauen, die Erwartungen und die Kooperationsbereitschaft der Landwirtinnen und Landwirte positiv beeinflusst werden."
Der Bauernverband gibt übrigens nichts auf Fachkräfte-Gewinnung sondern setzt dies als Waffe ein, um eigene Interessen durchzudrücken.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Fachkraeftemangel-Wie-wird-Landwirtschaft-zukunftssicherer,landwirtschaftstag116.html
- Kontrollen und Meldepflichten abschaffen
- Stoffstrombilanzen weg
- Tierwohl muss sich für Landwirte lohnen und bezahlbar sein (also Subventionen)

Zumal der Fachkräftemangel eher besser als schlechter geworden ist, sieht man von den Saisonkräften ab, die ausgebeutet werden und worauf (verständlicherweise) kaum jemand Lust hat
https://taz.de/Arbeitskraeftemangel-der-Landwirtschaft/!6066481/#:~:text=Der%20Bauernverband%20warnt%20weiter%20vor%20Fachkräftemangel.&text=Der%20Arbeitskräftemangel%20in%20der%20Landwirtschaft,auf%20Anfrage%20der%20taz%20mit.
Weniger offene Stelle, neue Stellen wurden 2014 in durchschnittlich 154 Tagen neu besetzt, 2024 schon in 111 Tagen. Die Zahl der offenen Stellen sinkt.
Der Generalsekretär malt dann wieder ein Schreckgespenst an die Wand (um seine Lobbyforderungen durchzudrücken) :"Wir können in Sachen Fachkräftemangel noch keine Entwarnung geben. Bei diesen Zahlen fehle ein wichtiger Teilbereich, nämlich die saisonale Beschäftigung."
Nur um dann aber von der Arbeitsagentur widerlegt zu werden :"Die Angaben enthielten auch saisonale Stellen."

Grundsätzlich ist Forschung und Innovation vom Bauernverband nicht zu erwarten, eher Filz und Korruption. Als Dienstleister würde ich den nicht haben wollen für Staat und Regierung.
Er arbeitet sogar aktiv gegen die Bundesregierung und bricht Zusagen.
https://taz.de/Doppeltes-Spiel-des-Agrarverbandes/!6009938

https://www.nabu.de/news/2019/06/26602.html
Über die Hälfte der Landwirte fühlt sich übrigens eher schlecht bis sehr schlecht vom deutschen Bauernverband vertreten (Stand 2019).

]https://taz.de/Ausverkauf-der-Landwirtschaft/!5498480
Einfach mal den Artikel durchlesen, das haut einem schon das Weltbild durcheinander.

Es mag Verbände geben auf die deine Beschreibungen zutreffen, das will ich nicht bestreiten. Aber der Bauernverband ist als Beispiel meiner Meinung nach das schlechteste Beispiel dafür.

Deine Links, dass auch Projekte gegen Linksextremismus gefördert worden hat übrigens meinen Horizont in der Hinsicht erweitert. Danke dir für die Einsichten. Warum es mehr Aktionen gegen Rechtsextremismus als Linksextremismus gibt hängt mit Sicherheit auch mit der deutschen Geschichte zusammen und ist insofern verständlich, dass dort etwas mehr getan wird, solange die Balance nicht völlig kippt.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3013 am: 28.Juli 2025, 02:06:58 »

Hm, es amüsiert mich, dass wir über so gegensätzliche Probleme sprechen und es im Moment als das Selbe bezeichnen.

Siehst du da nicht auch einen Widerspruch:
Die Omas gegen Rechts erhalten Geld vom Staat und unter anderem ist die Kritik, dass die Regierung hier politische Einflussnahme in die Bevölkerung finanziert.
Der Bauernverband erhält Geld vom Staat und unter anderem ist die Kritik, dass er trotzdem gegen die politischen Pläne der Regierung aggiert.

Ich würde hier einige Sachen auseinander halten.

Erstens: Die Regierung gibt Geld für verschiedene Aufgaben: Omas gegen Rechts, Bauernverband, Subventionen, Förderungen und so weiter. Viele viele Stellen und Maßnahme. Das halte ich für zunächst erstmal unausweichlich, da das eines der stärksten Steuerungsmittel des Staates ist.

Zweitens: Man kann immer über den Geldeinsatz für den Zweck streiten. Man findet ein Projekt zum Beispiel unnötig oder würde etwas anderes lieber höher priorisieren. Ab hier sind wir tief in der Politik und der Entscheidung wofür überhaupt Geld ausgegeben wird. Letztendlich wird keiner von uns einem Projekt Geld gönnen, dessen Ziele ihm misfallen.

Drittens: Davon völlig abgesehen kann man immer über Effizienz sprechen und das ist wesentlich weniger politisch. Du meintest bereits richtigerweiße, dass wir nicht sagen können, ob das Programm in Buxtehude "gut" ist, also eine große Wirkung hat.  Im angesicht von gerade mal 5000 Euro finde ich die Diskussion nicht sehr erheblich. Aber klar, ich kann nicht sagen, ob man 5000 Euro für die Sache nicht auch besser an anderer Stelle hätte eingesetzt werden können.
Dagegen kann ich nicht nachvollziehen, ob beim Bauernverband wirklich nur Filz bei raus kommt. Dafür kenne ich mich zu wenig aus.
Allerdings ist die Frage, ob Geld effiezient eingesetzt wird grundsätzlich bei jeder Staatsausgabe zu stellen und sollte sich nicht nach politischer Ausrichtung (Punkt zwei) richten. Selbst wenn ein Projekt finanziert wird das mir nicht gefällt, würde ich mich freuen, wenn dann wenigstens mit dem Geld dafür möglichst sparsam und verantwortungsbewusst umgegangen wird.

Viertens: Und um das hier geht es mir vor allem in dieser Diskussion und weswegen ich mich überhaupt an der Eingangsfrage gestört habe: Mir gefällt das Spannungsfeld, dass eine Organisation Geld erhalten kann für eine Aufgabe und am nächsten Tag zu einem anderen Thema ist man sich wieder Spinne Feind. Das zeugt für die Komplexität, Vielfalt und Gegensätze in der sich die Gesellschaft bewegt.
Die Oma gegen Rechts Demonstrationen sind für mich nicht vom Staat finanziert, weil in Buxtehude ein Projekt finanziert wurde. Dadurch macht sich der Staat nicht mitverantwortlich für alles was die Organisation noch so macht. Vor allem darf die Organisation den Staat trotzdem ordentlich kritisieren und umgekehrt.
Der Bauernverband schreit nicht nach der Meinung der Regierung, nur weil er von ihnen Gelder erhält. Das ist sogar noch wichtiger. Man stelle sich vor der Bauernverband würde plötzlich zur Regierung halten, nur weil er Geld erhält. Das ist, wenn ich es richtig verstehe, gerade unter anderem deine Kritik und genau der Vorwurf, den die CDU mit der Anfrage an die eher linken NGOs in den Raum gestellt hat. Für mich ist der Bauernverband unabhängig und verfolgt politische Ziele gegen die Regierung im Spannungsfeld, dass er für die gleiche Regierung bezahlte Aufgaben übernimmt und kooperiert. Ich finde genau so muss es sein.

Das der Bauernverband nicht auf der Seite der Kleinbauern zu stehen scheint ist in aller erster Linie ein Problem der Kleinbauern. Das ist für mich aber eine ganz andere Diskussion.



Danke für deine Links und Meinungen. Ich bin am Bauernverband nicht gut informiert. Es ist ein Thema, das mich für gewöhnlich nicht all zu sehr interessiert und das mir eher fremd ist. Das Problem daran ist für mich, dass die kritischen Links politische Ziele des Bauernverbands thematisieren. Mir geht es bezogen um unsere Diskussion vor allem um sowas hier: https://www.agrarbericht.bayern.de/landwirtschaft/bayerischer-bauernverband.html?utm_source=chatgpt.com

1,5 Millionen für:
  •    Mitwirkung bei der Entwicklung und Umsetzung von Gesetzen, Verordnungen, Bekanntmachungen und Richtlinien der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaates Bayern durch Auskünfte, Vorschläge, Stellungnahmen und Gutachten;
  •     Berichterstattung und Information, d. h. Information aller Landwirte über Produktion, Vermarktung und Veränderung politischer Rahmenbedingungen;
  •    Bildung, insbesondere staatsbürgerliche Erziehung der Landwirtschaft zur demokratischen Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens;
  •    Beratung aller landwirtschaftlichen Betriebe in sozialen und arbeitsrechtlichen Fragen.

Und jetzt die Fragen: Finde ich diese Ziele gut? Keine Ahnung.  ;) Ist das Geld gut eingesetzt? Auch keine Ahnung.  ;)
Aber wie der Bauernverband laut deinen Links die Regierung vor sich hertreibt und ob das gut ist steht auf einem anderen Blatt. Es sei den Geld wird veruntreut. Aber da hätte ich auch bei den Omas und jeder anderen NGO jedes Spektrums ein Problem. Genauso, wie ich mit dem unbegründeten Verdacht ein Problem habe, dass es passiert.
« Letzte Änderung: 28.Juli 2025, 02:24:46 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3014 am: 28.Juli 2025, 08:04:19 »

Ich halte es nach wie vor falsch, Lobbyisten wie dem Bauernverband oder NGOs (die dann für mich keine NGOs mehr sind) mit Geld vom Staat zu füttern.

Die Bauern bekommen Geld von der EU, um Lebensmittel zu produzieren und um die irrsinnige Bürokratie in dem Bereich zu kompensieren.

"Omas gegen Rechts" bekommen Geld einzig und allein für politisch einseitige Agitation. Wohin das führt konnte man in Berlin sehen als auf der Demo gegen Rechts dann "Ganz Berlin hasst die CDU" skandiert wurde.

Danach hat Merz viel Wind gemacht und was ist mal wieder passiert? Nichts. Theaterdonner für's dumme Wahlvolk.

Aber gut, die Linken machen das schon clever, angefangen mit dem Marsch durch die Institutionen und dem von Schröder ausgerufenen "Kampf gegen Rechts" - Anlaß dazu gab ein antisemitischer Anschlag auf eine Synagoge begangen von zwei Männern mit arabischem Migrationshintergrund - überstrahlt alles, so können die Linken ihre Positionen festigen, immer mehr "rechte" Konkurrenten rausdrängen, bis es irgendwann keine Alternative (nein, die AfD ist keine) außer linken Parteien mehr gibt.

Das ist deren Ziel.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3015 am: 28.Juli 2025, 16:57:11 »

Ich sehe da keinen Widerspruch wenn man keinen von beiden von staatlicher Seite unterstützt. Die Regierung muss halt zumindest mal lernen nicht alles mit Geld beeinflussen zu wollen, dafür gibt es ja Gesetze, um Leitplanken einzuziehen.


Der Bauernverband ist in seiner Arbeit vor allem eine Lobbygruppe für Großbauern und Landwirtschaftskonglomerate, die einer kleinen Minderheit dient und die Mehrheit (Kleinbauern) somit überstimmt. Nicht sehr demokratisch meiner Meinung nach. Auf jeden Fall nichts, was ich vom Staat aus unterstützen sollte.
In ihrer "Radikalität" sind die "Omas gegen Rechts" eine Minderheit, selbst unter Linken. Und auch hier unterstützt man eine kleine Minderheit, während die Mehrheit leer ausgeht. Ich würde sonst die "Omas für Freiheit" gründen und könnte dann mit gleichem Recht Staatsgeld einfordern, z.B. für eine Informationsveranstaltung warum Steuern Raub sind und warum der Staat mir nicht in meine Entscheidungen für/gegen ein E-Auto reinreden darf... Allein schon dafür würde es einen riesigen Aufschrei geben. Aber gehen wir einen Schritt weiter : Merz stürzt, konservative cdU-Abgeordnete bringen die Brandmauer zu Fall und gehen ein Bündnis mit der afD ein. Dann gibt es die "Opas gegen Links" oder "Omas gegen Migranten" mit der gleichen Begründung wie du sie bei den "Omas gegen Rechts" vorgetragen hast. Dann schießen sie mit genau den Waffen auf uns, die wir ihnen erst ermöglicht haben... Ist natürlich schön, dass die "Omas gegen Rechts" die afD bekämpfen und sich pro Regierung aufstellen. Aber das kann auch nach hinten losgehen und dann sind wir auf der anderen Seite...
Was ich generell nicht verstehe ist : Wieso muss der Staat sowas finanzieren. Was ist denn mit unserer "Bürgergesellschaft". Wenn die Linken die "Omas gegen Rechts" so wichtig finden, warum unterstützen die Leute dann nicht mit Spenden die Bewegung? Die TaZ kommt ja auch gut mit Spenden aus. Warum nicht auch die "Omas gegen Rechts"?



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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3016 am: 28.Juli 2025, 17:48:27 »

Ich sehe da keinen Widerspruch wenn man keinen von beiden von staatlicher Seite unterstützt. Die Regierung muss halt zumindest mal lernen nicht alles mit Geld beeinflussen zu wollen, dafür gibt es ja Gesetze, um Leitplanken einzuziehen.

Ich halte das für einen sehr kurz gedachten Vorschlag, weil die Regierung sehr viel Geld ausgibt um sehr viele Dinge im Land zu beeinflussen, die ich nicht missen will. Ganz weit weg von Bauernverband oder Oma gegen Rechts.


Und auch hier unterstützt man eine kleine Minderheit, während die Mehrheit leer ausgeht.
Wenn man alle Menschen zusammen nimmt, die auch vom Staat unterstützt werden, ist es keine Minderheit mehr. Die große Mehrheit der Bevölkerung wird vom Staat unterstützt.


Ich würde sonst die "Omas für Freiheit" gründen und könnte dann mit gleichem Recht Staatsgeld einfordern..

Ja, aber mach das doch. Du kannst jederzeit eine Organisation gründen und Projektanträge stellen.

Aber gehen wir einen Schritt weiter : Merz stürzt, konservative cdU-Abgeordnete bringen die Brandmauer zu Fall und gehen ein Bündnis mit der afD ein. Dann gibt es die "Opas gegen Links" oder "Omas gegen Migranten" mit der gleichen Begründung wie du sie bei den "Omas gegen Rechts" vorgetragen hast. Dann schießen sie mit genau den Waffen auf uns, die wir ihnen erst ermöglicht haben... Ist natürlich schön, dass die "Omas gegen Rechts" die afD bekämpfen und sich pro Regierung aufstellen. Aber das kann auch nach hinten losgehen und dann sind wir auf der anderen Seite...

Du bekommst das aus der Gesellschaft, wie die Gesellschaft tickt. Natürlich kann eine Gesellschaft nach links und rechts kippen. Aber was ist den der Schluss daraus? Die Alternative soll sein die Bevölkerung und ihre Beteilung am Staat klein zu halten, weil sie eines Tages vielleicht andere Interessen haben? Das halte ich für dystopisch. Ich finde es gut, wenn es in der Bevölkerung ein starkes Engegament gibt das vom Staat gefördert wird und den Staat wiederum fordert. Nur so lebt doch erst Demokratie und wirkt in seinen unterschiedlichen Facetten. Das ist nochmal ein Aufruf an dich und die "Omas für Freiheit".


Was ich generell nicht verstehe ist : Wieso muss der Staat sowas finanzieren. Was ist denn mit unserer "Bürgergesellschaft". Wenn die Linken die "Omas gegen Rechts" so wichtig finden, warum unterstützen die Leute dann nicht mit Spenden die Bewegung? Die TaZ kommt ja auch gut mit Spenden aus. Warum nicht auch die "Omas gegen Rechts"?

Weil der Staat es unterstützenswert findet, dass jemand in Buxtehude gegen Rechtsextremisums bildet. Und die Omas gegen Rechts hatten zufällig die Idee das zu tun.
« Letzte Änderung: 28.Juli 2025, 17:59:24 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3017 am: 29.Juli 2025, 22:49:03 »

Wir sollten generell als Staat weniger ausgeben statt mehr. Das ist ja das Problem dass wir haben : Alles soll der Staat machen und der ist im Normalfall wenig effizient und bürgerfreundlich. Und besonders das was du ansprichst mit den vielen kleinen Gruppen die vom Staat unterstützt werden. Ist wohl trotzdem nicht die Mehrheit, die bezahlt den Spaß nur. Jedes Mal wenn ich den Sozialstaat gebraucht habe, wurde ich enttäuscht, aber die Hand wurde trotzdem immer aufgehalten wegen "wir müssen die Armen unterstützen". 


Du vergisst einen wichtigen Punkt : Die Macht haben die, welche über die Föderung entscheiden. Das heißt im Klartext :"Die Omas für Freiheit und Liberalität" wird es niemals geben. Vor allem wie willst du "Demokratie leben" entscheiden? Ich bin ja liberal und selbst wenn man die Äußerungen über die FDP sieht, dann stehen wir ja scheinbar auch außerhalb der demokratischen Mitte für Teile der "Progressiven" wie auch die cdU. Das meine ich auch mit der Minderheit, die nur unterstützt wird. Es wird doch immer von Vielfalt gesprochen : Dann fördert halt die Vielfalt aller (demokratischen) Meinungen. Da gehören dann aber auch "bürgerliche" und "liberale" Stimmen dazu. Die werden bei den NGO aber bisher kaum gefördert.



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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3018 am: 30.Juli 2025, 10:52:05 »

Wir sollten generell als Staat weniger ausgeben statt mehr. Das ist ja das Problem dass wir haben : Alles soll der Staat machen und der ist im Normalfall wenig effizient und bürgerfreundlich. Und besonders das was du ansprichst mit den vielen kleinen Gruppen die vom Staat unterstützt werden. Ist wohl trotzdem nicht die Mehrheit, die bezahlt den Spaß nur. Jedes Mal wenn ich den Sozialstaat gebraucht habe, wurde ich enttäuscht, aber die Hand wurde trotzdem immer aufgehalten wegen "wir müssen die Armen unterstützen". 

Du bringst selber den Sozialstaat ein. Ich weiß, dass in deiner Kritik nur NGOs meinst, deren vermeintliche politische Ausrichtung dir nicht gefällt. Aber der Staat finanziert auch fast jedes Freibad, fast jeden Sportverein, fast jeden Nahverkehr, fast jede Bibliothek, jedes Kind und jede Rente mit. Ich bin mir sehr sicher, dass die Mehrheit der Bevölkerung vom Staat Geld bekommt oder unmittelbar von den Zahlungen des Staates profitiert.
Pauschal zu sagen, der Staat soll kein (oder auch abgeschwächter, weniger) Geld ausgeben ist für mich viel zu kurz gegriffen.
Du machst es dir sehr einfach zu entscheiden wer kein Geld mehr erhalten sollte. Ich nicht. Ich sehe den Willen des Staates in der Bevölkerung politische Bildung für friedliches und respektvolles Zusammenleben zu fördern und gegen gruppenbezogene Menschenfeidnlichkeit und Demokratiefeindlichkeit vorzugehen für genau so wichtig, wie zu ermöglichen mit Sport und Bewegung den sozialen Zusammehalt zu stärken und die Gesundheit zu fördern (Beispiel Sportvereine). Das sind beides legitime demokratische Ziele.

Entweder dein Argument lautet, dass die Projekte die im Rahmen von Demokratie leben gefördert werden, ihr Ziel nicht erreichen oder du bist der Meinung, dass das Ziel nicht wichtig ist. Aber nur, weil die NGOs vermeintlich links und eine Minderheit sind, ist für mich kein Argument. Der Bauernverband ist wohl eher konservativ und die Landwirte eine Minderheit und da ist dein Argument ja auch nicht, dass er der kein Geld mehr bekommen sollte, weil er konservativ ist und für eine Minderheit steht sondern du hast vielfältige Gründe und Meinung.


Du vergisst einen wichtigen Punkt : Die Macht haben die, welche über die Föderung entscheiden. Das heißt im Klartext :"Die Omas für Freiheit und Liberalität" wird es niemals geben. Vor allem wie willst du "Demokratie leben" entscheiden? Ich bin ja liberal und selbst wenn man die Äußerungen über die FDP sieht, dann stehen wir ja scheinbar auch außerhalb der demokratischen Mitte für Teile der "Progressiven" wie auch die cdU. Das meine ich auch mit der Minderheit, die nur unterstützt wird. Es wird doch immer von Vielfalt gesprochen : Dann fördert halt die Vielfalt aller (demokratischen) Meinungen. Da gehören dann aber auch "bürgerliche" und "liberale" Stimmen dazu. Die werden bei den NGO aber bisher kaum gefördert.

Deswegen bringt es meiner Meinung nach nichts die ganze Zeit auf dem Spektrum herum zu reiten. Das ist eine völlig übertriebene Simplifizierung unserer Parteiensystems und der Parteien selbst. Da wird die CDU wahlweise und je nach Betrachtungswinkel plötzlich links oder rechts verortet und jeder Partei wird auf einen einzelnen Punkt im Spektrum verortet und eingebrannt. Dabei wird vergessen anzuerkennen, dass es sogar innerhalb einer Partei erhebliche Unterschiede in der Ausrichtung einzelner Politiker und verschiedener Flügel geben kann.

Meiner Meinung nach wird durch Demokratie Leben grundsätzliche Werte der Demokratie verfolgt und die im Sinne jeder Partei und jedes Wähler sein können, ohne sich in irgendwelche rechts links Spektren zu bewegen: Politische Teilhabe und Pluralismus, Ablehnung von Extremismus, Förderung von ziviligesellschaftlicher Projekte, Schutz von Minderheiten, Stärkung der Menschenrechte.
Steht das liberalen Ideen und Werten entgegen?

Du sagst, dass es einen blinden Fleck bei den Förderungen gibt. Was fehlt dir den an Vielfalt und demokratischen Meinungen, die in Deutschland zu wenig gefördert werden? Bzw, was konkret würdest du dir wünschen, was mehr gefördert und unterstützt werden sollte? Sagen wir es gäbe ein Projekt wie Demokratie Leben, nennen wir es Freie Demokratie. Welche Organisationen oder welche Ideen und Werte sollte dieses Projekt unterstützen und fördern, damit du sagst, dass die liberalen (oder auch andere) Strömungen angemessen gefördert werden und Vielfalt von demokratischen Meinungen hergestellt wurde.
« Letzte Änderung: 30.Juli 2025, 10:56:04 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #3019 am: 30.Juli 2025, 11:52:43 »

Wie konnte die Demokratie nur vorher überleben, als noch keine NGOs finanziert wurden, die nur eine politische Richtung verdammen?

Dass bei der AfD nicht Schluss ist mit dem "Kampf gegen Rechts" ist für mich jedenfalls sonnenklar, das wurde auf der Demo in Berlin überdeutlich. Wenn linke Parteien oder Menschen von "unserer Demokratie" reden, wenn Organisationen wie "Omas gegen Rechts" mit "die Zivilgesellschaft" adressiert werden, dann wird mir mulmig.

Ja, der "Kampf gegen Rechts" ist wichtig, der "Kampf gegen Links" müsste aber genauso intensiv geführt werden, gegen alle Arten von Extremismus muss sich die wehrhafte Demokratie verteidigen, das nur noch auf "Rechts" zu verengen lässt den anderen zu viel Platz.

Man stelle sich nur den Sturm der Entrüstung vor, irgendein Neonazi-Bubi aus dem Vorstand der AfD-Jugendorganisation hätte andauernd sowas abgelassen wie die Nietzard nicht nur vor ein paar Tagen...
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