Hm, es amüsiert mich, dass wir über so gegensätzliche Probleme sprechen und es im Moment als das Selbe bezeichnen.
Siehst du da nicht auch einen Widerspruch:
Die Omas gegen Rechts erhalten Geld vom Staat und unter anderem ist die Kritik, dass die Regierung hier politische Einflussnahme in die Bevölkerung finanziert.
Der Bauernverband erhält Geld vom Staat und unter anderem ist die Kritik, dass er trotzdem gegen die politischen Pläne der Regierung aggiert.
Ich würde hier einige Sachen auseinander halten.
Erstens: Die Regierung gibt Geld für verschiedene Aufgaben: Omas gegen Rechts, Bauernverband, Subventionen, Förderungen und so weiter. Viele viele Stellen und Maßnahme. Das halte ich für zunächst erstmal unausweichlich, da das eines der stärksten Steuerungsmittel des Staates ist.
Zweitens: Man kann immer über den Geldeinsatz für den Zweck streiten. Man findet ein Projekt zum Beispiel unnötig oder würde etwas anderes lieber höher priorisieren. Ab hier sind wir tief in der Politik und der Entscheidung wofür überhaupt Geld ausgegeben wird. Letztendlich wird keiner von uns einem Projekt Geld gönnen, dessen Ziele ihm misfallen.
Drittens: Davon völlig abgesehen kann man immer über Effizienz sprechen und das ist wesentlich weniger politisch. Du meintest bereits richtigerweiße, dass wir nicht sagen können, ob das Programm in Buxtehude "gut" ist, also eine große Wirkung hat. Im angesicht von gerade mal 5000 Euro finde ich die Diskussion nicht sehr erheblich. Aber klar, ich kann nicht sagen, ob man 5000 Euro für die Sache nicht auch besser an anderer Stelle hätte eingesetzt werden können.
Dagegen kann ich nicht nachvollziehen, ob beim Bauernverband wirklich nur Filz bei raus kommt. Dafür kenne ich mich zu wenig aus.
Allerdings ist die Frage, ob Geld effiezient eingesetzt wird grundsätzlich bei jeder Staatsausgabe zu stellen und sollte sich nicht nach politischer Ausrichtung (Punkt zwei) richten. Selbst wenn ein Projekt finanziert wird das mir nicht gefällt, würde ich mich freuen, wenn dann wenigstens mit dem Geld dafür möglichst sparsam und verantwortungsbewusst umgegangen wird.
Viertens: Und um das hier geht es mir vor allem in dieser Diskussion und weswegen ich mich überhaupt an der Eingangsfrage gestört habe: Mir gefällt das Spannungsfeld, dass eine Organisation Geld erhalten kann für eine Aufgabe und am nächsten Tag zu einem anderen Thema ist man sich wieder Spinne Feind. Das zeugt für die Komplexität, Vielfalt und Gegensätze in der sich die Gesellschaft bewegt.
Die Oma gegen Rechts Demonstrationen sind für mich nicht vom Staat finanziert, weil in Buxtehude ein Projekt finanziert wurde. Dadurch macht sich der Staat nicht mitverantwortlich für alles was die Organisation noch so macht. Vor allem darf die Organisation den Staat trotzdem ordentlich kritisieren und umgekehrt.
Der Bauernverband schreit nicht nach der Meinung der Regierung, nur weil er von ihnen Gelder erhält. Das ist sogar noch wichtiger. Man stelle sich vor der Bauernverband würde plötzlich zur Regierung halten, nur weil er Geld erhält. Das ist, wenn ich es richtig verstehe, gerade unter anderem deine Kritik und genau der Vorwurf, den die CDU mit der Anfrage an die eher linken NGOs in den Raum gestellt hat. Für mich ist der Bauernverband unabhängig und verfolgt politische Ziele gegen die Regierung im Spannungsfeld, dass er für die gleiche Regierung bezahlte Aufgaben übernimmt und kooperiert. Ich finde genau so muss es sein.
Das der Bauernverband nicht auf der Seite der Kleinbauern zu stehen scheint ist in aller erster Linie ein Problem der Kleinbauern. Das ist für mich aber eine ganz andere Diskussion.
Danke für deine Links und Meinungen. Ich bin am Bauernverband nicht gut informiert. Es ist ein Thema, das mich für gewöhnlich nicht all zu sehr interessiert und das mir eher fremd ist. Das Problem daran ist für mich, dass die kritischen Links politische Ziele des Bauernverbands thematisieren. Mir geht es bezogen um unsere Diskussion vor allem um sowas hier:
https://www.agrarbericht.bayern.de/landwirtschaft/bayerischer-bauernverband.html?utm_source=chatgpt.com1,5 Millionen für:
- Mitwirkung bei der Entwicklung und Umsetzung von Gesetzen, Verordnungen, Bekanntmachungen und Richtlinien der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaates Bayern durch Auskünfte, Vorschläge, Stellungnahmen und Gutachten;
- Berichterstattung und Information, d. h. Information aller Landwirte über Produktion, Vermarktung und Veränderung politischer Rahmenbedingungen;
- Bildung, insbesondere staatsbürgerliche Erziehung der Landwirtschaft zur demokratischen Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens;
- Beratung aller landwirtschaftlichen Betriebe in sozialen und arbeitsrechtlichen Fragen.
Und jetzt die Fragen: Finde ich diese Ziele gut? Keine Ahnung.

Ist das Geld gut eingesetzt? Auch keine Ahnung.
Aber wie der Bauernverband laut deinen Links die Regierung vor sich hertreibt und ob das gut ist steht auf einem anderen Blatt. Es sei den Geld wird veruntreut. Aber da hätte ich auch bei den Omas und jeder anderen NGO jedes Spektrums ein Problem. Genauso, wie ich mit dem unbegründeten Verdacht ein Problem habe, dass es passiert.