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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 204718 mal)

BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #600 am: 14.März 2016, 10:42:21 »

@Wahlprogramme: Im Ernst jetzt. Ich höre "AFD-Wahlprogramm ist scheiße" von allen Seiten. Erzählt mir was Neues: Entweder sind Wahlprogramme Schrott oder weichgespülter Everyonesdarlingmist.

- Wenn Zuzugsbegrenzung Fremdenfeindlichkeit ausdrücken soll..jo mei...steh ich halt dazu. Wobei die, die laut "fremdenfeindliche AFD" schreien damit eher Rassimus unterstellen wollen, und da besteht noch ein eindeutiger Unterschied. Das ist eine Anmaßung.

- Homosexuelle Beziehungen: Wer hat gesagt dass es alle toll finden homosexuelle Beziehungen gleichzustellen? Mir ist egal wer mit wem ins Bett geht und wie und was und wo. Nur ist es mir überhaupt nicht egal ob die Ehe als "Keimzelle der Gesellschaft" durch entsprechende Änderungen abgeschafft und entwertet wird, oder nicht. Es geht doch wie immer: Ums Geld! Ehegattensplitting und so. Nö, nur weil in Köln überproportional viele Homosexuelle rumrennen, muss ich denen nicht alles gönnen.  ;D Und auch hier wird aus der Aussage "Ehe bleibt Ehe" ein "Die wollen alle Homos rauswerfen!". Jo. Super toll.  :-X

@Mindestlohn: Ich finde dazu KEINEN Punkt im aktuellen Wahlprogramm der AFD. (http://afd-bw.de/wahlprogramm/) Komisch. Aber halt mal behaupten. :-P Dafür Forderungen nach Begrenzung von Leiharbeit und Werksverträgen. Sowas aber auch. Das mit dem Mindestlohn...das war Lucke...gabs bei AFD; gibts jetzt bei Alfa. Zurecht weg.

@AFD-Bashing: Im Übrigen regt mich diese Arroganz und Besserwisserpädagogisierung aus dem tendenziell linken Spektrum auf. Genau deshalb geht der Schuss nach hinten los. Akzeptiert einfach dass es für eine "CSU auf Bundesebene" in Deutschland genügend Platz gibt. Immer mehr weiß ich die schlauen Worte zu würdigen:

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: «Ich bin der Faschismus» Nein, er wird sagen: «Ich bin der Antifaschismus».“


@Landtagswahlen Bundesthemen: Schon so.

@Grüne BW: Interessant wird, was die Bundesgrünen daraus lernen (oder auch nicht).
« Letzte Änderung: 14.März 2016, 10:44:03 von BlueSnakeRD »
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Cooke

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #601 am: 14.März 2016, 11:08:55 »

@ BlueSnakeRD:

In diesem Blog ist meiner Meinung nach mehr als genug angeführt, das die AfD derzeit unwählbar macht:

http://blogs.faz.net/stuetzen/2016/02/10/warum-die-afd-keine-konservativere-cdu-ist-6010/

Um es zusammenzufassen:

- Abtreibungsverbot
- Medienkontrolle
- Umgestaltung des Schulsystems, physische Disziplinierung durch den Lehrer
- Umwandlung des Geschichtsunterrichts zugunsten "positiver Anknüpfungspunkte"
- nur noch klassische Stücke in deutschen Theatern

Sicherlich vertritt diese Thesen eher der rechte Flügel der AfD, aber der rechte Flügel ist auch der, der derzeit viel Zuspruch findet (Höcke, Poggenburg). Zumindest in Sachsen-Anhalt würde die CDU daher auch niemals mit der AfD koallieren. Das dürfte absolut unvorstellbar sein, da kann ich mir eher eine (ebenfalls abwegige) Koalition von der CDU und der Linken vorstellen. Generell wird es interessant sein zu sehen, ob sich überhaupt eine stabile Regierung in Sachsen-Anhalt bilden kann. Für eine große Koalition reicht es nicht, keiner will mit der AfD, ohne die CDU geht es nicht, und CDU und Linke kommen garantiert nicht auf einen Nenner. Da bliebe eigentlich nur CDU - SPD - Grüne und ob das was wird, kann man auch stark anzweifeln.
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"This one moment when you know you're not a sad story. You are alive, and you stand up and see the lights on the buildings and everything that makes you wonder. And you're listening to that song and that drive with the people you love most in this world. And in this moment I swear, we are infinite."

BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #602 am: 14.März 2016, 11:13:41 »

@Cooke: https://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_Nocun steckt hinter dem Blog. Der Blog ist mir bekannt, wirft teils berechtigte Kritik auf, weswegen ich als Parteimitglied mit vielen anderen Kollegen dabei bin, dass in Zukunft die AFD diese "Kinderkrankheiten", analog wie damals die Grünen, hinter sich lässt.

Andererseits: Ey, bei der Katharina nachfragen was sie von der AFD hält - ist wie beim Friseur zu fragen, ob man eine neue Frisur nötige hätte.  ;)

Du hast aber recht. Koaltion wäre Mist. Die AFD wurde als Opposition gewählt. Und so wie damals die Grünen den Etablierten ENDLICH beibrachten das AKWs in Massen bauen und die Umwelt verpesten irgendwie uncool ist, muss auch der Weg der AFD sein: Als zerrbildhaftes, schlechtes Gewissen und Memo, gewisse Dinge nicht komplett aus den Augen zu lassen und zu vergessen.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #603 am: 14.März 2016, 11:14:17 »

Hoffentlich lernen die etablierten Parteien daraus und fangen wieder an, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen anstatt sich über sie lächerlich zu machen und sie zu beschimpfen und zu beleidigen. Einziger Lichtblick bei diesen Wahlen war die FDP.
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #604 am: 14.März 2016, 11:42:01 »

Hmm, der wirkliche AfD-Schock ist ja eigentlich ausgeblieben. Schließlich gingen die Umfragen vorher ja schon in die entsprechende Richtung. Wie hier schon geschrieben wurde, ist es leider schade, dass es gar nicht mehr so sehr um Inhalte ging bzw. geht, sondern entweder um Personen (Kretschmann vs. Wolf, Dreyer vs. Klöckner), oder um das Ausschlachten des Flüchtlingsthemas - andere Punkte sind da völlig untergegangen.

Ich kann übrigens sehr gut verstehen, dass Leute mit der aktuellen Flüchtlingspolitik unzufrieden sind, dass angesichts dieser neuen "Krise" (ich nenne es einfach mal so) Ängste entstehen und sich viele von der Regierung alleingelassen fühlen. Was ich allerdings nicht verstehen kann ist, dass man aus Protest eine fremdenfeindliche Partei wählt (und ja, zumindest der rechte Flügel der AfD ist fremdenfeindlich). Damit ist doch keinem geholfen... (und ich rede nur von den Protestwählern)
Zugegeben, die etablierten Parteien haben sich auch nicht gerade darum bemüht, der AfD argumentativ zu begegnen...

@BlueSnakeRD: Machst du es dir da nicht ein bisschen zu einfach (also genau das, was du dem "tendenziell linken Spektrum" vorwirfst)?

Du pauschalisierst die Kritik an der AfD genauso, wie du den Kritikern vorwirfst, die AfD zu pauschalisieren ("Und auch hier wird aus der Aussage "Ehe bleibt Ehe" ein "Die wollen alle Homos rauswerfen!"").
Die AfD als konservative Partei rechts von der CDU mag ja eine gute Idee sein und vielleicht ist es eines Tages auch so weit. Aber der starke rechte Flügel lässt sich eben nicht wegdiskutieren und die Aussagen einiger prominenter Vertreter lassen durchaus auf fremdenfeindliches, wenn nicht sogar rassistisches Gedankengut schließen (und ich unterscheide zwischen beiden).

Daher meine Frage an dich als Parteimitglied: Besteht nicht die Gefahr, dass genau dieser rechte Flügel die Parteiausrichtung zukünftig bestimmt? Wenn man sich Poggenburg in Sachsen-Anhalt anschaut, ist das doch nicht so weit hergeholt, finde ich.
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Starkstrom_Energie

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #605 am: 14.März 2016, 11:42:11 »

Schade, dass Themen wie Mindestlohn, Hartz IV, Gleichstellung homosexueller Beziehungen etc. diesmal so gar keine Rolle gespielt haben, denn gerade die ersten beiden Punkte hätten v. a. in Sachsen-Anhalt (eher struktur- und wirtschaftlich schwach) dem ein oder anderen Wähler womöglich doch die Augen geöffnet, denn eine Absenkung des Hartz IV-Satzes oder die Senkung/Abschaffung des Mindestlohns (wie von der AfD gefordert) ist nun nicht gerade das, was der Durchschnittsarbeitslose oder schlecht Verdienende so richtig geil findet...

Zudem ist es halt problematisch, wenn bei Landtagswahlen scheinbar nur bundespolitisch gedacht wird und danach das Kreuzchen gesetzt wird. Die politischen Programme der Parteien in den einzelnen Ländern waren offensichtlich zielmlich egal, hier in BaWü hat Kretschmann als Person gepunktet. Mich persönlich hat es gefreut, dass die Grünen zulegen konnten (auch wenn ich sie nicht gewählt habe), finde es aber insgesamt schon witzig, dass ausgerechnet hier, wo so viel Industrie angesiedelt ist, die Grünen so viel Zuspruch erhalten. Aber die Grünen hier haben mit den Grünen wie man sie sich vorstellt halt auch nur noch sehr wenig gemein; da hat sich der Fokus in den letzten Jahren extrem Richtung Wirtschaft verschoben und die Umwelt spielt nur noch eine untergeordnete Rolle.
Da auch die Linke in Sachsen-Anhalt sehr stark war und ich die AfD-Wähler nicht überwiegend für arbeitslose Penner halte, sondern dort viel mehr unzufriedene und neidische Besserverdiener vermute (zu Lucke-Zeiten war die AfD mal eine "Professoren-Partei", auch wenn sich mittlerweile viel getan hat), sind eben eine Absetzung von Hartz IV-Niveau und andere Dinge, die für die untere BV-Schicht nicht gut sind, keine No-Go's für viele. Parteien, die eine Vermögensabgabe und höhere Reichensteuern fordern und am besten den Kapitalismus abschaffen wollen, werden wohl bei der reichen Schicht keine so große Zustimmung finden.
Es ist aber grundsätzlich schade, dass bei den Landtagswahlen vor allem Personenkult und Bundesthemen im Vordergrund standen (vor allem bei öffentliche Auftritten der Spitzenkandidaten). Dadurch leidet dann vor allem die Landespolitik.

Und für die, die denken, dass ich die AfD wähle(n würde), nur weil ich sie hier verteidige: Ich finde die Landespolitik der AfD nicht besonders gut. In Sachsen treiben sie nichts an und sind nicht besonders produktiv. Das können sie aber auch kaum, da sie sogar innerhalb der Opposition isoliert sind. Ich teile mit dem nicht so rechten Spektrum der AfD die Asylpolitik und auch das Argument "Lügenpresse", welches jedoch eher bei Pegida zu finden ist. Man sieht auch deutlich, dass der Journalismus in Deutschland im Durchschnitt doch eher links denn mittig ist.
Der Euro-Ausstieg und das Ende von Europa jedoch sind für mich Ausschlusskriterien für diese Partei. Jedoch bin ich als eigentlicher CDUler eher bei Seehofer denn bei Merkel. In meinen Augen sollte Verstand vor Humanismus in vielen Fragen gehen, denn sonst geht es zwar einigen besser, aber nur für kurze Zeit und dann gibt es große Probleme, die eben solche Parteien wie das rechte Spektrum der AfD stark machen.

Man sieht auch, dass die Bevölkerung gespalten ist. Einerseits büßt die SPD immer mehr ein (Umfragen sowie Landtagswahlen), obwohl sie auf Bundesebene mehr anschieben als die CDU. Die Parteimitte um beispielsweise Freu Dreyer schneidet besser ab als die Linken um unter anderem Stegner, da letztere dann doch gleich die Linken wählen (oder gar nicht).
Die AfD wird immer stärker und hoffentlich zieht sie nächstes Jahr in den Bundestag ein.
Die FDP darf auch gern wiederkommen, denn dann wird alles außer einer großen Koalition immer unwahrscheinlicher, diese ist dann aber nicht mehr so überwältigend wie derzeit im Bundestag vertreten.
Die Grünen punkten auch nur mit CDU-Anstrich wie bei Kretschmann, die Linken gewinnen bei den Humanisten und behalten ihre antikapitalistischen Wähler bzw. verlieren ein paar zur AfD. Ob alle linken Wähler, die nun AfD wählen, auch alles Rassisten sind? ;)
Ich studiere zwar keine Politik und habe mich auch nicht in alle Zusammenhänge hereingelesen, deshalb kann der Großteil dieses Textes auch Blödsinn sein, aber das alles erscheint mir sinnig, auch wenn es vielen Pressemedien nicht passen will.

Was ich allerdings nicht verstehen kann ist, dass man aus Protest eine fremdenfeindliche Partei wählt (und ja, zumindest der rechte Flügel der AfD ist fremdenfeindlich). Damit ist doch keinem geholfen... (und ich rede nur von den Protestwählern)
Dann sage mir doch mal, welche Partei (außerhalb Bayerns) jemand wählen soll, dem die Asylpolitik über alles geht und der eine Alternative zur AfD sucht, die ähnliche politische Richtungen vertritt? Merkels CDU macht da nicht den Eindruck wie die CSU zu ticken. Die SPD wechselt ihre Meinung jeden Tag. Da bleibt dann eigentlich nichts mehr.
« Letzte Änderung: 14.März 2016, 11:46:06 von Starkstrom_Energie »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #606 am: 14.März 2016, 12:02:24 »


@Mindestlohn: Ich finde dazu KEINEN Punkt im aktuellen Wahlprogramm der AFD. (http://afd-bw.de/wahlprogramm/) Komisch. Aber halt mal behaupten. :-P Dafür Forderungen nach Begrenzung von Leiharbeit und Werksverträgen. Sowas aber auch. Das mit dem Mindestlohn...das war Lucke...gabs bei AFD; gibts jetzt bei Alfa. Zurecht weg.


Nur mal kurz, weil ich gerade leider keine Zeit habe, genauer auf deinen Post einzugehen:

Das mit dem Mindestlohn war nicht nur Lucke, sondern auch Petry und das Europawahlprogramm:

    “Wir sind gegen einen gesetzlich festgelegten allgemeinen Mindestlohn”, so AfD-Chefin Petry im Interview mit der Thüringischen Landeszeitung. Nach Ansicht der AfD könne der Mindestlohn keine verlässliche soziale Absicherung für Geringverdiener leisten “[…] da viele Menschen in prekären Arbeitsmarktsituationen nur wenige Stunden Arbeit haben. Zudem sind diese Arbeitsplätze gerade durch den Mindestlohn gefährdet.” (Europawahlprogramm der AfD 2014, S.14)

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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #607 am: 14.März 2016, 12:03:33 »

@Wahlprogramme: Im Ernst jetzt. Ich höre "AFD-Wahlprogramm ist scheiße" von allen Seiten. Erzählt mir was Neues: Entweder sind Wahlprogramme Schrott oder weichgespülter Everyonesdarlingmist.

- Wenn Zuzugsbegrenzung Fremdenfeindlichkeit ausdrücken soll..jo mei...steh ich halt dazu. Wobei die, die laut "fremdenfeindliche AFD" schreien damit eher Rassimus unterstellen wollen, und da besteht noch ein eindeutiger Unterschied. Das ist eine Anmaßung.

- Homosexuelle Beziehungen: Wer hat gesagt dass es alle toll finden homosexuelle Beziehungen gleichzustellen? Mir ist egal wer mit wem ins Bett geht und wie und was und wo. Nur ist es mir überhaupt nicht egal ob die Ehe als "Keimzelle der Gesellschaft" durch entsprechende Änderungen abgeschafft und entwertet wird, oder nicht. Es geht doch wie immer: Ums Geld! Ehegattensplitting und so. Nö, nur weil in Köln überproportional viele Homosexuelle rumrennen, muss ich denen nicht alles gönnen.  ;D Und auch hier wird aus der Aussage "Ehe bleibt Ehe" ein "Die wollen alle Homos rauswerfen!". Jo. Super toll.  :-X

@Mindestlohn: Ich finde dazu KEINEN Punkt im aktuellen Wahlprogramm der AFD. (http://afd-bw.de/wahlprogramm/) Komisch. Aber halt mal behaupten. :-P Dafür Forderungen nach Begrenzung von Leiharbeit und Werksverträgen. Sowas aber auch. Das mit dem Mindestlohn...das war Lucke...gabs bei AFD; gibts jetzt bei Alfa. Zurecht weg.

@AFD-Bashing: Im Übrigen regt mich diese Arroganz und Besserwisserpädagogisierung aus dem tendenziell linken Spektrum auf. Genau deshalb geht der Schuss nach hinten los. Akzeptiert einfach dass es für eine "CSU auf Bundesebene" in Deutschland genügend Platz gibt. Immer mehr weiß ich die schlauen Worte zu würdigen:

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: «Ich bin der Faschismus» Nein, er wird sagen: «Ich bin der Antifaschismus».“


@Landtagswahlen Bundesthemen: Schon so.

@Grüne BW: Interessant wird, was die Bundesgrünen daraus lernen (oder auch nicht).

Bei deinem Punkt über Homosexuelle musste ich herzhaft würgen, sorry.
Du bezeichnest die Ehe als "Keimzelle der Gesellschaft". Joah, und wieviele Ehen werden denn bitte wieder geschieden? Auch wenn dir das vielleicht nicht gefällt, aber nochmal: Homosexuelle suchen sich nicht aus, homosexuell zu sein, sie sind so geboren. Genauso wenig wie man sich aussucht, scheiße auszusehen, man ist auch so geboren worden. (Keine Ahnung, ob du scheiße aussiehst, aber du verstehst hoffentlich, worauf ich hinaus will.)
Wenn "die Keimzelle der Gesellschaft" also sowieso schon versagt (mit Scheidungsraten von fast 50%), warum ist sie dann für dich so erhaltenswert? Du gönnst "denen" die Steuererleichterung nicht? Willst du sie also für ihre (angeborene) Homosexualität bestrafen/benachteiligen? Und dann wunderst du dich?

@Arroganz und Besserwisserpädagogisierung: natürlich sollte man akzeptieren, dass viele Bürger von der AfD und ihrem Wahlprogramm angezogen werden. Gleichermaßen sollte die AfD aber auch akzeptieren, dass sie immer noch eine kleine Partei ist und mit ihrem Wahlprogramm ziemlich viel Gegenwind produziert. Anstatt mit Argumenten zu kommen, beschwert man sich dann aber über "die Linken", "Gutmenschen" und den Flüchtling von nebenan, dass die ja so böse sind und arrogant auf einen herunterblicken und alles besser wissen würden. Dann noch einen schlauen Spruch hingeklatscht, der wahrscheinlich völlig unreflektiert von irgendeiner Facebook-Seite runterkopiert wurde (zum Hintergrund: https://lagushkin.wordpress.com/2013/06/04/uber-untergejubelte-aber-gern-verwendete-zitate/). Jo, geiles Ding, meinen Respekt dafür.
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wrdlbrmft

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #608 am: 14.März 2016, 12:06:40 »


Und für die, die denken, dass ich die AfD wähle(n würde), nur weil ich sie hier verteidige: Ich finde die Landespolitik der AfD nicht besonders gut. In Sachsen treiben sie nichts an und sind nicht besonders produktiv. Das können sie aber auch kaum, da sie sogar innerhalb der Opposition isoliert sind. Ich teile mit dem nicht so rechten Spektrum der AfD die Asylpolitik und auch das Argument "Lügenpresse", welches jedoch eher bei Pegida zu finden ist. Man sieht auch deutlich, dass der Journalismus in Deutschland im Durchschnitt doch eher links denn mittig ist.
Der Euro-Ausstieg und das Ende von Europa jedoch sind für mich Ausschlusskriterien für diese Partei.

[...]

Die AfD wird immer stärker und hoffentlich zieht sie nächstes Jahr in den Bundestag ein.


Und warum hoffst du, dass die AfD in den Bundestag einzieht?
Und wo kann man denn deutlich sehen, dass der Journalismus in D im Durchschnitt eher links ist?
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BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #609 am: 14.März 2016, 12:10:04 »

Dann sage mir doch mal, welche Partei (außerhalb Bayerns) jemand wählen soll, dem die Asylpolitik über alles geht und der eine Alternative zur AfD sucht, die ähnliche politische Richtungen vertritt? Merkels CDU macht da nicht den Eindruck wie die CSU zu ticken. Die SPD wechselt ihre Meinung jeden Tag. Da bleibt dann eigentlich nichts mehr.

This! Das ist der entscheidende Punkt.



@Fuchs: Ja, das war pauschal. Würde ich im konkreten Fall nicht so stehen lassen, sieh es einfach als "ganz ganz ganz grobe Beschreibung" an. Es ist manchmal sonst zu ausholend, wenn man alle Variablen der Gleichung inklusive Nebenbedingungen darstellt, nur um eine "einfache Aussage" zu tätigen.

Um konkret zu werden: Abseits der Medien ist die Kritik an der AFD durchaus konstruktiver (Aktuell sehe ich es aber so, dass egal was man sagen würde, es sowieso in den Medien meist in eine bestimmte Richtung gelenkt wird. Als die "Schießbefehldebatte" begann, hat sich plötzlich keiner daran erinnert, dass der grüne Tübinger Oberbürgermeister genau das selbe sagte. Dass Grenzen notfalls bewaffnet gesichert gehören.)


Ich sehe auch die latente Herausforderung dass der rechte Block der AFD zu mächtig wird. Die Frage ist: Wer beurteilt was noch okay ist und was nicht? Die Medien (ich pauschalisiere) maßen sich das an, ging halt in die Hose. Das muss also der Wähler entscheiden und viel viel viel was Intern so geredet wird fällt - wenn man genau hinschaut - unter "jahrelang durft ich das nicht sagen jetzt muss das mal raus und deshalb zügle ich mich jetzt verbal nicht". Wohlgemerkt: Ich lege nicht bei allen meine Hand ins Feuer, dass dies der Grund ist.

Und deshalb ist es gut dass die AFD eine Rolle spielt, aber nicht eine große Mehrheit hat oder in der Regierungsverantwortung ist. Dafür ist sie inhaltlich und personell noch nicht soweit.

SachsenAnhalt maße ich mir als BWler nicht an zu beurteilen. Ich weiß davon echt zu wenig. Auch intern. Man ist allerdings über manche Äußerungen wirklich nicht glücklich hier in BW.

In BW wurde die AFD auch wegen der Schulpolitik gewählt, wenn man so mit den Leuten redet. Da haben einige Angst wegen Frühsexualisierung der Kinder und so. Besonders stark war sie in MannheimNord und PforzheimGesamt - relativ "verarmte" Arbeiterstädte mit brutal hohem Ausländeranteil - und zwar SOLCHEN, die seit 20 Jahren in der BRD leben und kaum deutsch können. Das pisst die Leute auf gut Deutsch an, dass da nix geschieht. Keine Arbeit und fremd im eigenen Land ist ne Mischung...die Leute dort haben AFD gewählt, weil die Gegend klassisch eigentlich SPD-Gebiet war und deshalb die NPD nicht in Frage kommt - die nationalkonservative AFD allerdings plötzlich schon. Das hat sich aber die SPD unter dem "kleinen Nils" wie er genannt wird selbst zuzuschreiben, da sie ihren rechten Flügel nicht mehr ernst nimmt.

Als Gedankenexperiment: Wäre die CSU in BW angetreten, hätte die AFD an der 5% Hürde zu knabbern. FDP ebenso (die in erstaunlich vielen Punkten auf der AFD-Linie ist).

@j4y_z:

- Mindestlohn: Touchée. Grad nachgesehen und bin auch froh, dass dieser Mist diesmal nicht dabei stand.
- Ehe: 50% Scheidungsraten ist ein weites Feld, dass mit dem Themenkomplex Rollenbilder/Erziehung/Scheidungsrecht zu tun hat, nicht mit Homosexuellen.
- Steuererleichterung: Die Steuererleichterung ist für mich ein Instrument, die Familie und das Kinderkriegen zu fördern. So war es damals vom Adolf gedacht, der das eingeführt hat. Deshalb wurds auch nach dem Krieg beibehalten, aus genau diesem Grund.
- Arroganz und Gegenwind: Selbstverständlich. Nur der Ton macht die Musik. So wie mich aus der AFD das "Lügenpresse" durchaus nervt (weil es ein schlechter Stil ist), stört mich der unkonstruktive Ton auf der anderen Seite. Beides find ich unerwachsen.
- Zitat: Der Spruch ist gut. Wer in tatsächlich gesagt haben soll, ist mir eigentlich sowas von Latte. Die Facebookunterstellung hab ich mal überlesen. ;-)

@wrdlbrmft: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/umfrage-bestaetigt-72-der-journalisten-sind-links-oder-gruen/
« Letzte Änderung: 14.März 2016, 12:16:34 von BlueSnakeRD »
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Stefan von Undzu

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #610 am: 14.März 2016, 12:17:46 »

...
FDP ebenso (die in erstaunlich vielen Punkten auf der AFD-Linie ist).
...

Finde ich gar nicht so erstaunlich, ehrlich gesagt. Was die Wirtschaftsthemen betrifft (gerade auch noch zu Lucke-Zeiten), fand ich die damals schon nicht so arg weit auseinander.


...
- Arroganz und Gegenwind: Selbstverständlich. Nur der Ton macht die Musik. So wie mich aus der AFD das "Lügenpresse" durchaus nervt (weil es ein schlechter Stil ist), stört mich der unkonstruktive Ton auf der anderen Seite. Beides find ich unerwachsen.
...

"Unerwachsen", fahrlässig und einfach nur armselig und hilflos finde ich vor allem, dass es die Etablierten nicht für nötig hielten, sich vor der Wahl mit der AfD bzw deren Vertretern zusammenzusetzen und sie in Grund und Boden zu diskutieren. Wenn Gabriel, Merkel etc. der Meinung sind, das Richtige zu tun, dann sollten sie es doch auch begründen können. Das scheint aber leider genau das Problem zu sein, denn Lösungsansätze sind offensichtlich rar.

Versteht mich nicht falsch: ich gehöre definitiv zum linken Spektrum und lehne Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ab, bin aber durchaus bereit, mir andere Meinungen anzuhören und mir Gedanken dazu zu machen. Mich wundern die Wahlergebnisse von gestern auch keineswegs, aber sie lassen in mir einmal mehr Alarmglocken schrillen und ich könnte kotzen, wenn Politiker jetzt sagen, man müsse "sich nun mit der AfD beschäftigen." Wieso denn jetzt? Nur weil die Wahlen das bestätigt haben, was vorher schon klar war? Diese Politik des Wegschauens ist einfach zum Kotzen und das ist das Ergebnis.

Ich bin schon der Meinung, dass die bisherige Flüchtlingspolitik Deutschlands (und da sind wir wieder auf Bundesebene, was ja eigentlich völlig fehl am Platz ist...) durchaus nachvollziehbar war, aber man muss da halt einem "Wir schaffen das" auch ein "und zwar so: ...." folgen lassen, weil es andernfalls die logische Konsequenz ist, dass Menschen unzufrieden und unruhig werden. Das heißt aber noch lange nicht, dass die deswegen Ausländer beleidigen, bedrohen oder attackieren müssen - aber das möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen.

Ich will auch gar nicht auf Deutschland rumhacken, denn ich bin wahnsinnig froh, hier geboren und aufgewachsen zu sein, das deutsche Schulsystem durchlaufen zu haben und hier mit all den bestehenden Rechten und Pflichten leben zu dürfen. Andere hatten deutlich weniger Glück.

Beispiele? Gerne!

Wir haben Autobahnen, auf denen wir ohne Geschwindigkeitsbeschränkung fahren dürfen und zwar mit Autos, die wir selbst hergestestellt haben - woher die Kleinteile kommen, will keiner wissen. ;) Auf diesen Autobahnen fahren wir übrigens kostenlos.
Genauso kostenlos ist unsere Universitätsbildung. Wir haben eine halbwegs geregelte Rente - auch wenn ich zugebe, dass sie nicht mehr so hoch ist wie vor der Ansage, dass doch bitte jeder Bürger für sich selbst zusätzlich vorsogen sollte. Wir haben Kindergärten und soviele Ärzte, dass halb Arabien im Jahr zu uns fliegt, um sich operieren zu lassen. Wie haben einen Mindestlohn pro Stunde, der das Tagesbudget eines ecuadorianischen Bergarbeiters bei weitem übersteigt und wir haben einen Hartz IV-Regelsatz, der das 10fache des Monatslohns eines Kambodschaners darstellt.
Wir sagen, wir brauchen das. Wir brauchen das, z. B. um uns Nutella, Adidas und BMW leisten zu können. Wir sagen, das darf sich kein anderer leisten, weil wir es uns erarbeitet haben.

Bitte nicht falsch verstehen: Niemand erwartet, die Welt komplett verstehen zu können. Es geht nicht. Die Welt ist nicht schwarz und weiß. Die Welt ist schön bunt und sie will angesehen werden.

Ich will nur, dass wir allesamt etwas Verständnis aufbringen. Es geht nicht jedem so gut wie uns. Und ob wir wollen oder nicht, wir (damit meine ich nicht nur Deutschland als Land, sondern auch jeden Einzelnen von uns) sind leider daran nicht unschuldig. Ich weiß, dass sich die Lebensgewohnheiten nicht ändern können und werden und schließe mich da auch gerne mit ein. Ich weiß, dass ich nicht an Nutella (Stichwort "Palmöl") oder Adidas (Stichworte "Kinderarbeit" und "Ausbeutung") rütteln kann. Darum gehts mir nicht.

Mir gehts darum:

Wenn ich in Peru bin und ich mich mit Einheimischen darüber unterhalte, dass der Hauptwahlkampfpunkt nun die Einführung von Rente für Leute über 65 oder alternativ die Todesstrafe für Drogenschmuggel ist, dann bin ich ziemlich froh darüber, dass ich mich in Deutschland nicht mehr grundsätzlich über die Rente unterhalten muss.
Wenn ich in Indien bin und in den Großstädten sehe, wie Armut, Verschmutzung und Krankheiten einhergehen mit der fehlenden Infrastruktur, dann bin ich froh darüber wenn ich in Deutschland eine vernünftigte Trinkwasserversorung haben, eine vernünftige Abwasserentsorung, Medizinversorung und verschiedene Grundleistungen.
Wenn ich in Myanmar bin und mich Kinder darum anbetteln, sie würden gerne Englisch lernen, wissen, wo Deutschland liegt und warum Amerika nicht Hauptstadt von Frankreich ist (kein Witz), dann bin ich froh um unser ausgewogenes Bildungssystem.

Und dann freue ich mich, wenn ich zurück nach Deutschland komme. In das Land, das alles hat und alles kann! Und dann kommen irgendwelche Wichser daher und erklären mir: "Die Regierung hat versagt"

Und nein - sie hat nicht versagt! Sie tut das, was sie kann! Und zwar nicht nur für uns, sondern auch für Euorpa und den Rest der Welt. Dazu ist sie verpflichtet! Sie macht es leider nicht transparent und agiert mitunter rhetorisch unglücklich, aber sie hat nicht versagt!

Nennt mich von mir aus "linken Gutmenschen", einen "Blinden" oder "Ignoranten" - das kann ich ab. Ich selber sehe mich nicht so und viele andere auch nicht. Was ich will ist, dass jeder Mensch das Leben führen darf, das er verdient.
« Letzte Änderung: 14.März 2016, 13:30:23 von Stefan von Undzu »
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Herr_Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #611 am: 14.März 2016, 12:19:20 »

Das gestrige Wahlergebnis macht mich sehr nachdenklich.

Meine Hoffnung, dass die AfD sich selbst zerfleischt, wurde beinahe erhört - bis das Thema Flüchtlinge "ausgeschlachtet" wurde.
Meine Hoffnung, dass das Thema Flüchtlinge nur von kurzer Dauer sein wird, wurde nicht erhört.
Meine jetzige Hoffnung ist, dass die AfD nur eine Protestwahlpartei ist.

Mich persönlich würde interessieren, wie viele der AfD-Wähler überhaupt über das restliche Parteiprogramm der AfD Bescheid wissen. Denn da stecken in meinen Augen noch weitere "Knaller".
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #612 am: 14.März 2016, 12:28:53 »

@Rossi:
Ich finde, dass die AfD als Protestwahlpartei sogar noch viel schlimmer ist. Wie gesagt, wenn die Menschen zu ihrer Überzeugung stehen würden und aus diesem Grund die AfD wählen, hätte ich weit weniger Probleme damit.
Aber dieses "ich wähl mal die AfD, weil mich die Flüchtlinge nerven" und sonst keine Ahnung haben, was die Partei sonst noch so macht, das geht mir gehörig auf den Sack.

@BlueSnake:
Die Facebookunterstellung solltest du aber kommentieren, denn in seriösen Medien kommt dieses Zitat nicht vor. Ich habe deshalb extra Facebook genommen, denn dort verbreitet ein gewisser HC Strache das Zitat gern. Ich hätte auch Metapedia nehmen können, aber diese Unterstellung hätte dir noch viel weniger gefallen.
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BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #613 am: 14.März 2016, 12:31:25 »

@Rossi:
Ich finde, dass die AfD als Protestwahlpartei sogar noch viel schlimmer ist. Wie gesagt, wenn die Menschen zu ihrer Überzeugung stehen würden und aus diesem Grund die AfD wählen, hätte ich weit weniger Probleme damit.
Aber dieses "ich wähl mal die AfD, weil mich die Flüchtlinge nerven" und sonst keine Ahnung haben, was die Partei sonst noch so macht, das geht mir gehörig auf den Sack.

@BlueSnake:
Die Facebookunterstellung solltest du aber kommentieren, denn in seriösen Medien kommt dieses Zitat nicht vor. Ich habe deshalb extra Facebook genommen, denn dort verbreitet ein gewisser HC Strache das Zitat gern. Ich hätte auch Metapedia nehmen können, aber diese Unterstellung hätte dir noch viel weniger gefallen.

- Flüchtlinge sind halt DAS Thema aktuell. Mit dem Rest des Parteiprogrammes braucht man sich keine Illusionen machen: Das zielt auf den CSU-Bereich außerhalb Bayerns an, sobald da die schlimmsten Auswüchse wegdebattiert wurden. Kann und soll ja nicht allen Gefallen.

- Ach j4y_z, who fucking cares?
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #614 am: 14.März 2016, 12:42:14 »

Was ich allerdings nicht verstehen kann ist, dass man aus Protest eine fremdenfeindliche Partei wählt (und ja, zumindest der rechte Flügel der AfD ist fremdenfeindlich). Damit ist doch keinem geholfen... (und ich rede nur von den Protestwählern)
Dann sage mir doch mal, welche Partei (außerhalb Bayerns) jemand wählen soll, dem die Asylpolitik über alles geht und der eine Alternative zur AfD sucht, die ähnliche politische Richtungen vertritt? Merkels CDU macht da nicht den Eindruck wie die CSU zu ticken. Die SPD wechselt ihre Meinung jeden Tag. Da bleibt dann eigentlich nichts mehr.
Das entkräftet aber doch nicht die Aussage. Mag zwar rhetorisch geschickt gedreht sein, aber nur weil mir die Asylpolitik der anderen nicht passt, wähle ich nicht aus Protest die AfD, wenn sonst keine inhaltlichen Übereinstimmungen da sind (das wäre ja in etwa der Protestwähler). Trotzdem wähle ich die Partei mit der größten inhaltlichen Schnittmenge zu meinen persönlichen Überzeugungen - gegen die Asylpolitik kann ich mich auch anders aussprechen, z.B. in Bürgerinitiativen, Petition usw... Vielleicht bin ich da ein bisschen naiv, zumal das Flüchtlingsthema ja alles überlagert hat, aber ich sehe die Gründe immer noch nicht.

Ganz kurz zum Thema Frühsexualisierung: Das ist doch nicht (allein) auf die Schule zurückzuführen. Da muss man nur mal den Fernseher anschalten und sich die Werbung ansehen (einfach mal als ein Beispiel).
Die Position der AfD, die Menschen sollten ihr biologisches Geschlecht akzeptieren, finde ich übrigens menschenverachtend. Es kann niemand etwas für seine Sexualität und das ist auch keine Krankheit, die man heilen kann. Zum Thema steuerliche Vorteile: Als Anreiz zum Kinderkriegen gibt es doch das Kindergeld. Warum also sollen Homosexuelle von sonstigen Steuerbegünstigungen ausgeschlossen werden, wenn sie eine langfristige, stabile Beziehung führen?

Zitat
- Ehe: 50% Scheidungsraten ist ein weites Feld, dass mit dem Themenkomplex Rollenbilder/Erziehung/Scheidungsrecht zu tun hat, nicht mit Homosexuellen.
Aber du nutzt doch die Ehe als "Keimzelle der Gesellschaft" als Gegenargument zur Ehe für Homosexuelle (ob man das dann gleich nennt ist wieder eine völlig andere Diskussion). Von daher finde ich den Einwand schon berechtigt.
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BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #615 am: 14.März 2016, 12:44:50 »

 @Frühsexualisierung: Stimme dir uneingeschränkt zu. Ich wollte nur beschreiben, was manche dazu bewogen hat.

@Ehe: Kindergeld erhöhen und Ehegattensplitting abschaffen (als Beispiel) und dafür "Ehe für Alle" - damit könnte ich leben.


Bin übrigens auch noch Gewerkschaftsmitglied. Manchmal fühle ich mich schon etwas schizophren.  8)
« Letzte Änderung: 14.März 2016, 12:56:45 von BlueSnakeRD »
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #616 am: 14.März 2016, 13:14:49 »

@Rossi:
Ich finde, dass die AfD als Protestwahlpartei sogar noch viel schlimmer ist. Wie gesagt, wenn die Menschen zu ihrer Überzeugung stehen würden und aus diesem Grund die AfD wählen, hätte ich weit weniger Probleme damit.
Aber dieses "ich wähl mal die AfD, weil mich die Flüchtlinge nerven" und sonst keine Ahnung haben, was die Partei sonst noch so macht, das geht mir gehörig auf den Sack.

@BlueSnake:
Die Facebookunterstellung solltest du aber kommentieren, denn in seriösen Medien kommt dieses Zitat nicht vor. Ich habe deshalb extra Facebook genommen, denn dort verbreitet ein gewisser HC Strache das Zitat gern. Ich hätte auch Metapedia nehmen können, aber diese Unterstellung hätte dir noch viel weniger gefallen.

- Flüchtlinge sind halt DAS Thema aktuell. Mit dem Rest des Parteiprogrammes braucht man sich keine Illusionen machen: Das zielt auf den CSU-Bereich außerhalb Bayerns an, sobald da die schlimmsten Auswüchse wegdebattiert wurden. Kann und soll ja nicht allen Gefallen.

- Ach j4y_z, who fucking cares?

Das Thema Flüchtlinge wird einzig und allein von Angst geschürt. Mal ehrlich, wieviele von denen, die gegen die Flüchtlinge wüten, hatten schon wirklich Kontakt mit selbigen? Das sind dann sogar meist solche, die noch nicht mal Kinder haben, die man vor den Flüchtlingen "beschützen" müsste. In meiner Stadt gibt es mehrere Flüchtlingsunterkünfte, und ich habe noch keinen einzigen (offensichtlichen) Flüchtling auf der Straße gesehen. Einzig in meinem Fussballverein trainieren aktuell 2, ja ZWEI, mit.
Und dann kommt einer und will mir weismachen, das Flüchtlingsthema sei bei einer Landtagswahl das für ihn persönlich wichtigste Thema? Sorry, das kann ich nicht ernst nehmen.
Von wegen: "Scheißegal, was ich habe, Hauptsache es gibt jemanden, der noch weniger hat."
Man verbaut sich die Chance auf bessere Familien- und Umweltpolitik, Bildung, Weltoffenheit und konzentriert sich stattdessen darauf, das "deutsche Land rein zu halten" und etwas zurückzugewinnen, was einem nie weggenommen wurde und auch nie wird.

Nein, ich bin da ganz bei Stefan von Undzu. Seinen Post kann ich kommentarlos unterschreiben.
« Letzte Änderung: 14.März 2016, 13:19:10 von j4y_z »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #617 am: 14.März 2016, 13:23:50 »

Und nein - sie hat nicht versagt!

Beim Handling der Flüchtlingskrise hat die Regierung Merkel in meinen Augen sehr wohl versagt. Sie hat die Grenzen geöffnet und neben echten Flüchtlingen auch jede Menge Menschen hereingelassen, die nie und nimmer hätten einreisen dürfen. Dann hat sie versagt, indem sie den Rest der EU gegen sich und Deutschland aufgebracht hat und das immer noch tut. Und sie versagt auch, indem sie jetzt alles auf die Karte Erdogan setzt. Die Deutschen und auch die EU-Bürger wollen keine planlose Einreise von Menschen aus aller Herren Länder mehr, das musste unterbunden werden und da kann man nur froh sein, dass die Staaten  auf der Balkanroute diese jetzt so rigoros dicht gemacht haben.

Warum geht man denn nicht wirklich hin und holt Flüchtlinge aus den Flüchtlingslagern in Syrien, dem Libanon und der Türkei ab? Warum finanziert man nicht endlich das UNHCR dort vor Ort? Warum unterstützt man Griechenland nicht finanziell bei den Flüchtlingen? DAS würde sofort helfen und würde auch die Akzeptanz der Bürger finden. Und man sollte bitte den Leuten endlich reinen Wein einschenken. Sind die Neuankömmlinge jetzt Flüchtlinge, die irgendwann wieder nach Hause gehen oder sind es Neubürger, die wir integrieren müssen?
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BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #618 am: 14.März 2016, 13:25:21 »

1. Die Vermischung zwischen Flüchtlingen und (Wirtschafts-)Migranten gibts auch nur in Deutschland. Das stört die Leute. Das hindert auch meines Erachtens massiv die Hilfe für die Flüchtlinge, die mit den Glücksrittern in eine Topf geworfen werden.

2. Jo mei, die Leute sitzen im Flüchtlingsheim und haben keinen Kontakt zur Außenwelt. Ob das gut ist, sei dahingestellt. Nur bedingt dass noch lange nicht, dass ich es toll finden muss überhaupt diese dazu haben.

3. Die Leute machen sich nicht sorgen über "die paar die gekommen sind"; vielmehr ist die Angst um die, die "noch kommen werden" der bestimmende Faktor.

4. Bezahlen muss den Spaß auch Jemand. Tipp: Das wird nicht der Berlin-Mitte-Altbausaniertachwietollistdiewelt-Bewohner sein, sondern eben die Unterschicht.



Es ist doch so: Die Konservativen wollten sich schon immer defensiv abschotten und Keinen reinlassen, die Linken haben schon immer an die Selbstintegrationsfähigkeit der Zugezogenen geglaubt (Pauschalisierung). Heraus kam eine deutsche Integrationspolitik, die sich durch Desinteresse und Schulternzucken, sowie gegenseitige Schuldzuweisungen beiderseits ausgezeichnet hat - seit mehreren Jahrzehnten.

Wenn jetzt nicht endlich ideologiefrei an diese Thematik herangegangen wird und ein tragfähiger Konsens gefunden wird, dann streiten wir uns noch in 10 Jahren über die Sache, ohne das sich irgendetwas verbessert hat.
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #619 am: 14.März 2016, 13:48:35 »

Sagen wir so: wir werden uns sowieso noch 10 Jahre über die Sache streiten, nämlich bei der Findung dieses von dir erwähnten tragfähigen Konsens.

Zu Punkt 1: wo sind denn bitte die von dir genannten Wirtschaftsflüchtlinge? Davon sehe ich nämlich noch weniger, als von den Kriegsflüchtlingen. Du etwa?

Zu Punkt 2: so meinte ich das nicht. Diejenigen, die ich auf der Straße sehe, sind (außer dass sie kein Deutsch beherrschen) gar nicht wirklich als Flüchtlinge zu erkennen, da sie sehr wohl am Leben und der Gesellschaft teilnehmen (siehe Fussballverein, etc.)

Zu Punkt 3: das Problem löst man aber ganz sicher nicht mit Rechtspopulismus, wie es die AfD praktiziert.

Zu Punkt 4: also, ich merke aktuell nicht, dass ich weniger im Geldbeutel habe als vor den (scheinbar) vielen Flüchtlingen. Und ich bin garantiert kein Großverdiener.

Und, wie ich so oft zu sagen pflege: das Problem ist nicht, dass die Menschen zu uns fliehen. Das Problem ist, dass sie überhaupt fliehen müssen.
« Letzte Änderung: 14.März 2016, 13:51:11 von j4y_z »
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