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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 201608 mal)

Joe Hennessy

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #640 am: 14.März 2016, 18:50:51 »

Das gilt nicht für Asylsuchende, soweit ich weiß. Nagel mich aber nicht drauf fest, ich hab auch nur in dem Wald an Informationen versucht, den Baum zu finden.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #641 am: 14.März 2016, 19:24:50 »

...ich hab auch nur in dem Wald an Informationen versucht, den Baum zu finden.

Das ist ein großes Problem, google quillt über und man findet kaum wirklich Informatives.
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Herr_Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #642 am: 14.März 2016, 19:51:52 »

Wenn ich es noch zusammen bekomme:

Ein angenommener Asylantrag bedeutet, dass die Person eine Aufentahltserlaubnis für drei Jahre erhält. Innerhalb dieser drei Jahre wird entschieden, ob der Grund für den Asylantrag weiterhin besteht (droht noch die Verfolgung?). Ist dem so, erhält der Asylsuchende eine unbefristete Niederlassungserlaubnis, die nicht mehr (ohne weiteres) widerrufen werden kann.
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Joe Hennessy

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #643 am: 14.März 2016, 20:09:08 »

Ja, auf dem Stand war ich auch. Die unbefristete Niederlassungserlaubnis hat aber eben noch weitere Abhängigkeiten als "nur" die Sicherheit des Herkunftslandes. Soviel ich weiß kann nämlich auch nur die Aufenthaltserlaubnis verlängert werden.

Die Seite ist ziemlich gut: http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/FAQs/DE/Themen/Migration/Auslaenderrecht/02.html
Die Punkte 2, 3 und 4 im Speziellen.
« Letzte Änderung: 14.März 2016, 20:14:20 von j4y_z »
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #644 am: 15.März 2016, 08:54:04 »

Wie im obigen Post erwähnt, ist der finanzielle Aspekt der Flüchtlingskrise halb so wild.
Das ist eine ziemliche Milchmädchenrechnung, der Staat muss das Geld zuerst einmal aufbringen.

Zitat
Die viel größere Aufgabe ist die Integration der Flüchtlinge - vor allem derer, die langfristig hierbleiben wollen (das sind beileibe auch nicht alle).
Wie schon geschrieben: man sollte den Bürgern reinen Wein einschenken. Flüchtlinge haben übrigens nicht das Recht zu entscheiden, ob sie bleiben wollen oder nicht ;)

Zitat
Es behauptet ja auch niemand, dass alle Wirtschaftsflüchtlinge nach Deutschland kommen müssen.
In deinem Punkt "1.)" an BlueSnakeRD kam das schon so rüber.

Zitat
Aber zurück zum Thema: gerade weil Deutschland nicht alle Flüchtlinge aufnehmen kann, die nach Europa kommen, ist eine europäische Lösung wichtig. Die Haltung einiger EU-Profiteure (UK, Polen, Ungarn,...) ist diesbezüglich gefährlich, naiv und dreist.
Ja, eine europäische Lösung wäre wichtig, aber da muss ein Konsens gesucht und gefunden werden. Merkel wollte bestimmen, was gemacht wird, sie hat auf die normative Kraft des Faktischen vertraut, aber das ging nach hinten los. Auch weil die meisten Flüchtlinge nach Deutschland wollen und nicht nach Ostpolen oder in die ungarische Pampa.

Zitat
Wie gesagt, für mich macht es keinen Unterschied, ob das Leben dieser Menschen durch Hunger, oder durch Krieg bedroht ist.
Fürs Asylrecht macht es aber einen sehr großen Unterschied und wie schon geschrieben, Deutschland kann nicht alle Menschen retten, denen es dreckig geht.

1.) Nein, das ist keine Milchmädchenrechnung. Der Staat gibt 20 Mrd. aus und davon kommt ein großer Teil (über Umwege) wieder zurück. Deswegen sind die Nettoausgaben eben nicht bei 20 Mrd. sondern eher unter 10 Mrd. - diese Zahlen werden aber von denen, die über die Kosten für die Flüchtlingskrise stöhnen, nicht berücksichtigt. Wie ich außerdem schon erwähnte geben wir für andere Dinge wesentlich mehr aus, die deutlich ärgerlicher und in jedem Fall unnötiger sind, als die Hilfe für Flüchtlinge. Da fehlt einfach die Verhältnismäßigkeit, wenn solche Zahlen in den Raum geworfen werden... Ich will das nicht schönreden. Klar sind auch 10 Mrd. pro Jahr immer noch viel Geld, aber ins Verhältnis mit anderen Ausgaben gesetzt, ist das doch gar nicht mehr so wild.

2.) Zum Asylrecht wurde ja schon einiges geschrieben. Als "Einwanderung durch die Hintertür" würde ich es allerdings nicht zwangsläufig bezeichnen (auch wenn es sicherlich genug Menschen gibt, die das ausnutzen). Es gibt durchaus Menschen, die nach Beendigung der Krise in ihrem Heimatland, wieder zurück wollen. Da sehe ich durchaus eine große Herausforderung, diese Menschen zumindest temporär zu integrieren.

3.) Dann habe ich mich da vielleicht missverständlich ausgedrückt. ;) Mir ging es lediglich darum, dass Wirtschaftsflüchtlinge nicht bagatellisiert werden.

4.) Hoffen wir mal, dass sich eine Lösung findet, mit der alle leben können, die aber auch aus humanitärer Sicht akzeptabel ist. Die Türkei-Lösung halte ich jedenfalls für keine gute Idee. Habe übrigens vor kurzem einen Artikel über einen Helfer in der Türkei gelesen, der meinte, dass 90% der Flüchtlinge dort, gar nicht nach Europa wollen, sondern so schnell wie möglich wieder in ihr Heimatland zurück. Die Gefahr, dass die alle zu uns rüber kommen ist also nicht so riesige, wie uns weißgemacht wird. Auch wenn das zugegebenermaßen natürlich eine subjektive Einschätzung des Flüchtlingshelfers war.

5.) Da hast du leider recht, dass es einen Unterschied für das Asylrecht macht - und dass ich nicht erwarte, dass hier in Deutschland alle Menschen gerettet werden, habe ich ja schon geschrieben. Ich wollte auch nur noch einmal zum Ausdruck bringen, dass für mich die akute Bedrohung von Leib und Leben entscheiden ist, ob ein Mensch hilfsbedürftig ist. Übrigens sind die Grenzen zwischen Wirtschafts- und Kriegsflüchtling auch nicht so leicht und eindeutig zu ziehen. Oder um es präziser zu fomulieren: Wirtschaftliche und umweltbedingte Krisen erhöhen die Gefahr für gewalttätige Konflikte.
Ich bin absolut kein Experte im Asylrecht, aber meiner Meinung nach sollte man sich schon jetzt Gedanken darüber machen, wie man z.B. mit Klimaflüchtlingen umgeht. Auch die aus Syrien fliehenden Menschen sind über mehrere Schritte letztlich nichts Anderes.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #645 am: 15.März 2016, 10:05:13 »

1.) Nein, das ist keine Milchmädchenrechnung. Der Staat gibt 20 Mrd. aus und davon kommt ein großer Teil (über Umwege) wieder zurück.
Sicher ist das eine Milchmädchenrechnung. Der Staat könnte mir auch 20 Mrd € geben, darauf würde ich gerne den höchsten Steuersatz zahlen. Dürfte dann ja kein Problem sein, kommt ja wieder zurück, ich geb auch viel davon aus... Der Staat muss das Geld ausgeben, das Geld wird sich vorher entweder von den Steuerzahlern geholt oder auf spätere Generationen verlagert, indem höhere Schulden gemacht werden. Es geht auch nicht darum, ob es "wild" ist oder nicht und ob Politiker sonst noch Geld, das ihnen nicht gehört, verschwenden ohne Ende, es ist und bleibt sehr viel Geld, das Deutschland ausgeben muss, weil Merkel eine verantwortungslose Politik betreibt. Und nein, ich bin nicht gegen Flüchtlinge, ich bin der Meinung, dass echten Flüchtlingen bedingungslos geholfen werden muss. Ich bin gegen Merkels Politik in dieser Sache.

Zitat
Als "Einwanderung durch die Hintertür" würde ich es allerdings nicht zwangsläufig bezeichnen (auch wenn es sicherlich genug Menschen gibt, die das ausnutzen).
Wenn jeder, der hier als Asylant anerkannt wurde, nach 3 bzw. 5 Jahren uneingeschränkt in Deutschland bleiben darf, wenn er denn will, dann ist das für mich Einwanderung unter dem Deckmantel des Asylrechtes. Das hat mit Asyl dann nichts mehr zu tun.

Zitat
Da sehe ich durchaus eine große Herausforderung, diese Menschen zumindest temporär zu integrieren.
Wozu muss man jemand integrieren, der wieder in seine Heimat zurück geht? Warum muss ein syrisches Kind in eine deutsche Schule gehen?`Wenn das Kind dann nach ein paar Jahren nach Syrien zurück ginge und dort in die Schule müsste, wäre es doch völlig unvorbereitet und der Kulturschock wäre - zum wiederholten Male - enorm. Und warum müssen syrische Erwachsene jetzt für den deutschen Arbeitsmarkt fit gemacht werden (was überwiegend sowieso nicht klappen wird, nebenbei bemerkt)? Wäre es nicht viel wichtiger, ihnen Berufe beizubringen, mit denen sie ihre Heimat wieder aufbauen können?

Zitat
Mir ging es lediglich darum, dass Wirtschaftsflüchtlinge nicht bagatellisiert werden.
Was meinst du mit "bagatellisiert"?

Zitat
Die Türkei-Lösung halte ich jedenfalls für keine gute Idee.
Da sind wir uns mal einig :)

Zitat
Auch die aus Syrien fliehenden Menschen sind über mehrere Schritte letztlich nichts Anderes.
Wenn sie denn überhaupt aus Syrien kommen. Und ja, du hast Recht, Schutz vor Krieg und Verfolgung hätten sie überall außerhalb Syriens bekommen, sie wollten aber unbedingt nach Deutschland. Warum wohl? Weil sie sich ein besseres Leben erhoffen. Das ist legitim, wie gesagt, ich würde es in der Lage auch versuchen, nur mit Asyl im Sinne des Menschenrechts hat das nicht mehr wirklich etwas zu tun.

Und das macht mich auch wütend, weil dadurch vielen Menschen nicht geholfen werden kann, die wirklich Asyl bräuchten. Warum holt man die Menschen denn nicht direkt aus Syrien oder den Flüchtlingslagern in der Türkei oder dem Libanon? Dafür hätten wohl die meisten Deutschen Verständnis und man würde den Schleppern das Geschäft versauen, anstatt es zu fördern.
« Letzte Änderung: 15.März 2016, 10:07:35 von Signor Rossi »
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BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #646 am: 15.März 2016, 12:16:40 »

Kann ich mal frech zusammenfassen, dass unser "Problem" ist, dass in der Causa Flüchtlinge weder "Hü" noch "Hott" gemacht wird sondern, "watchful waiting"?


http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-nach-den-landtagswahlen-die-revolution-frisst-ihre-eltern-14124761.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Guter Artikel zur AFD.


Im Übrigen bin ich als Bürger dafür, dass wir als Land - im Zeichen der Zeit - endlich mit einem Einwanderungsgesetz auseinandersetzen, anstatt uns darum zu drücken. Das würde für alle Seiten Klarheit schaffen.
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #647 am: 15.März 2016, 13:59:31 »

@Signor Rossi:
Für mich wäre es eine Milchmädchenrechnung, wenn ich sagen würde "2016 bringen die Flüchtlinge 10-15 Mrd. nach Deutschland" - vielleicht haben wir da einfach eine unterschiedliche Auffassung des Begriffs. ;) Richtig ist, dass das Geld erst mal aufgebracht werden muss. Aber es macht halt schon einen Unterschied, ob die 20 Mrd. weg sind, oder ob ein Teil davon wieder zurück in die Staatskasse fließt.

Zitat
Wozu muss man jemand integrieren, der wieder in seine Heimat zurück geht? Warum muss ein syrisches Kind in eine deutsche Schule gehen?`Wenn das Kind dann nach ein paar Jahren nach Syrien zurück ginge und dort in die Schule müsste, wäre es doch völlig unvorbereitet und der Kulturschock wäre - zum wiederholten Male - enorm.
Weil man die Leute nicht 5 Jahre (oder wie lange es auch immer dauern mag) in einem Asylantenheim versauern lassen kann. Dann braucht man sich über Gewaltausbrüche etc. nicht wundern. 5 Jahre sind eben doch eine lange Zeit.
Was schadet es dem syrischen Kind, eine deutsche Schule zu besuchen. Die deutschen Kinder lernen etwas über Syrien bzw. syrische Kultur und umgekehrt sowieso. Dem Kind schadet es ja nicht, wenn es Deutsch, Mathe, Biologie usw. lernt. Die Alternative wären reine Flüchtlingsschulen - das wäre wieder nur Abschottung und die Schaffung von Parallelgesellschaften (selbst wenn diese nur temporär sein mögen).

Zitat
Was meinst du mit "bagatellisiert"?
BlueSnakeRD (du hast dich ja auf meine Antwort an ihn bezogen) sprach von "Glücksrittern", die ins Land kämen. Meiner Meinung nach verharmlost das die Situation von Wirtschaftsflüchtlingen, die vor dem Hungertod fliehen. Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.

Zitat
Und ja, du hast Recht, Schutz vor Krieg und Verfolgung hätten sie überall außerhalb Syriens bekommen, sie wollten aber unbedingt nach Deutschland. Warum wohl? Weil sie sich ein besseres Leben erhoffen. Das ist legitim, wie gesagt, ich würde es in der Lage auch versuchen, nur mit Asyl im Sinne des Menschenrechts hat das nicht mehr wirklich etwas zu tun.
Jain. Klar erhoffen sie sich in Deutschland ein besseres Leben und sicherlich kommen auch viele in der Hoffnung dauerhaft hierbleiben zu dürfen. Man darf aber wie gesagt auch nicht die Zahl derer vernachlässigen, die nach dem Ende des Bürgerkriegs (bleiben wir einfach mal bei Syrien) wieder zurück wollen. Die kommen dann vielleicht nach Deutschland, weil die Situation in den türkischen Auffanglagern für sie unerträglich und menschenunwürdig war.

Der Ansatz, die Leute direkt vor Ort abzuholen ist natürlich nicht verkehrt. Ob die Akzeptanz dann aber auch tatsächlich so hoch wäre, weiß ich nicht. Schließlich bedarf es da dann eines großen organisatorischen und logistischen Aufwands, der sehr viel Geld verschlingen würde (wo wir wieder beim Anfangsthema wären ;))

@BlueSnakeRD:
Das darfst du. ;) Der Artikel ist gut, offenbart aber auch nicht viel Neues. Trotzdem interessant. Deinen Vorschlag, sich mit einem Einwanderungsgesetz auseinanderzusetzen kann ich nur unterschreiben.
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BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #648 am: 15.März 2016, 15:14:04 »

Die "Kosten" und der "Nutzen" eines Flüchtlings/Migranten der hier bleibt kann man natürlich berechnen.

Ich machs mal sehr einfach. Pauschalisierung und so. Mathe "quick and dirty". Mit viel Zynismus versehen.

Annahmen: - Die Meisten erwartet ein Leben als Hilfsarbeiter, da ungebildet. Sagen wir 8/10. Wir rechnen vereinfacht mit 10/10.
                  - Durchschnittsalter sei 25.
                  - Renteneintritt sei 65.

==> 40 Jahre Erwerbstätigkeit möglich, faktisch 35 Jahre (fünf Jahre Sprachkurse etc ==> "Unproduktiv") als Annahme.

==> Da Hilfsarbeiter: Mindestlohn 8,50€*40h-Woche*4=1360€ Bruttoverdienst im Monat * 12 = 16320€ Bruttoverdienst im Jahr.

Jetzt einfach 16320*35 zu machen wäre sehr...gewagt. Wir müssen ein bisschen die "Zeit" als Faktor berücksichtigen. Die ersten 16320€ die der gute Mensch
verdient sind was anderes, als das die mit 64. Und überhaupt die Inflation? Und Lohnsteigerungen/Kürzungen? Ohje, also alles viele Unbekannte.

Machen wir uns es etwas. einfach und setzen einen Zinssatz von 3% (sprich: 3% Lohnsteigerung jährlich, wobei sich wahrscheinlich Inflation und Lohnsteigerungen damit im Mittel ausgleichen werden) an über 35 Jahre und rechnen den Barwert (Sprich: Den "heutigen" Wert aller in Zukunft reinfließenden Zahlungsströme) aus:

K0= r* ((1+p)^n - 1))/p*(1+p)^n, wenns interessiert.

350.671€. (zum Vergleich die "reinen" Einnahmen mit 3% Lohnsteigerung: ca. 980.000€)

Wir können also in heutigem "Preis" ausdrücken, dass der Nutzen eines Durchschnittsmigranten der hierbleibt in Form von Einnahmen seinerseits von irgendwo zwischen 300.000-400.000€ seinerseits in seinem Erwerbsleben hier sein wird. Das ist also ganz ganz ganz ganz grob mal das, was er finanziell zur Gesellschaft beiträgt. Wir gehen nämlich davon aus, dass "irgendwie" all das eingenommen Geld "irgendwo" in der BRD umgesetzt wird und auftaucht - sei es durch Steuern, Rentenversicherungsbeiträgen oder Sky-Abonnenments.

Das könnten wir nun den angenommenen Ausgaben, die je Migrant umgerechnet mit dem Barwert auf heute betrachtet anfallen, vergleichen. Wir können auch die Werte mal verändern, da nicht jeder nur zum Mindestlohn arbeiten wird. Oder auch absenken, da nicht jeder arbeiten wird. Ist auch wayne. Aber wir haben ne Berechnungsgrundlage. Je nach Betrachtungsweise kann man erstmal sagen, dass "mein" Durchschnittsmigrant Einnahmen von 1mio€ in seinem Erwerbsleben durch Arbeit erzeugen wird, die in heutiger Kaufkraft rund 350.000€ darstellen.

Das kann man den Ausgaben gegenüberstellen.


Ergo lautet die Gretchenfrage:Wie ist das Verhältnis zwischen Kosten/Nutzen dieser Zuwanderung? Ist es eklatant auseinanderdriftend, oder ist es erstmal so nah beieinander, das eine tatsächlich genaue Rechnung nötig wird?


« Letzte Änderung: 15.März 2016, 15:17:18 von BlueSnakeRD »
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maturin

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #649 am: 15.März 2016, 15:41:10 »

Ich merke gerade das ich mich in meinem eigenen Land vielleicht nicht mehr wohlfühlen würde wenn ich jetzt zurück kehre. Wenn wir jetzt schon Business Cases aufstellen um über Flüchtlingspolitik zu diskutieren wird mir fast schlecht. Zu mal mit willkürlichen Kriterien.

Ich kann verstehen das man versucht so ein Modell zu basteln, aber was wenn ich jetzt sage das ich gut eingebürgerte Migranten als Referenz nehme und sage, dass mein Schulsystem alle unter 20 Jährigen zu Hochschulabgängern mit Top Berufsaussichten macht? Dann geht die Rechnung plötzlich ganz anders aus und ist genauso falsch.

Wieso überhaupt bei Flüchtlingen aufhöhren? Wieso mache ich die Rechnung nicht auch bei Hauptschulabgängern? Oder körperlich/geistig Benachteiligten und versuche die dann abzuschieben oder sonst wie loszuwerden?

In der aktuellen Debate wird so extrem viel ducheinander geschmissen. Flüchtlinge / Einwanderer. Krieg / Wirtschaft. Kriminalität und Fussball im Dorfverein. So eine extrem verquere Diskussion von allen Seiten ist schon extrem heftig.

Ich würde mir zur Zeit wünschen, dass ein wenig mehr Realpolitik mit gutem Deutschen Arbeitswillen und weniger Erhaltungszwang betrieben wird. Die Flüchtlinge sind da und kommen weiter. Realpolitik kann heissen das ich das versuche zu regeln und gerecht zu verteilen und bei allem was da ist einfach das beste draus zu machen.

Das ist wie Stefan gesagt hat eben ein "Wir schaffen es" - "und zwar so".
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Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

peabiru.de

Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #650 am: 15.März 2016, 16:32:39 »

Weil man die Leute nicht 5 Jahre (oder wie lange es auch immer dauern mag) in einem Asylantenheim versauern lassen kann.
Das sollen sie nicht, sie sollen aber etwas lernen, womit sie ihr Land wieder aufbauen können.

Zitat
Was schadet es dem syrischen Kind, eine deutsche Schule zu besuchen.
Es schadet dem Kind dann, wenn es wieder zurück geht und womöglich überhaupt kein Arabisch mehr kann.

Zitat
Meiner Meinung nach verharmlost das die Situation von Wirtschaftsflüchtlingen, die vor dem Hungertod fliehen.
Sei mir nicht böse, aber wer tausende Dollar für Schlepper aufbringen kann, der flieht sicher nicht vor dem Hungertod.

Zitat
Die kommen dann vielleicht nach Deutschland, weil die Situation in den türkischen Auffanglagern für sie unerträglich und menschenunwürdig war.
Dann wäre es für alle einfacher und sicherer gewesen, die Verhältnisse vor Ort zu verbessern.
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apfelschorle

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #651 am: 15.März 2016, 16:32:56 »

Ich merke gerade das ich mich in meinem eigenen Land vielleicht nicht mehr wohlfühlen würde wenn ich jetzt zurück kehre. Wenn wir jetzt schon Business Cases aufstellen um über Flüchtlingspolitik zu diskutieren wird mir fast schlecht. Zu mal mit willkürlichen Kriterien.
Danke, ich finde die obrige Rechnung ziemlich menschenunwürdig und ekelig. Ich sehe durchaus einen Wert darin, die hier ankommenden Syrer nicht in den völlig überfüllten Flüchtlingslagern im Libanon oder in Griechenland unter menschenunwürdigen Bedinungen zu lassen.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #652 am: 15.März 2016, 16:36:30 »

Weil man die Leute nicht 5 Jahre (oder wie lange es auch immer dauern mag) in einem Asylantenheim versauern lassen kann.
Das sollen sie nicht, sie sollen aber etwas lernen, womit sie ihr Land wieder aufbauen können.
Die Jobampel für Maurer und dergleichen in Syrien steht auf Grün.

Zitat
Was schadet es dem syrischen Kind, eine deutsche Schule zu besuchen.
Es schadet dem Kind dann, wenn es wieder zurück geht und womöglich überhaupt kein Arabisch mehr kann.[/quote]
Weil sicherlich alle Syrischen Eltern plötzlich auf deutsch mit ihnen sprechen und sie keine arabischen Medien mehr konsumiert werden.

Zitat
Die kommen dann vielleicht nach Deutschland, weil die Situation in den türkischen Auffanglagern für sie unerträglich und menschenunwürdig war.
Dann wäre es für alle einfacher und sicherer gewesen, die Verhältnisse vor Ort zu verbessern.
[/quote]
Hat man ja auch im Libanon versucht und hat unheimlich gut geklappt, die warten doch bis heute auf die zugesagten Gelder.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #653 am: 15.März 2016, 17:33:42 »

Ich merke gerade das ich mich in meinem eigenen Land vielleicht nicht mehr wohlfühlen würde wenn ich jetzt zurück kehre. Wenn wir jetzt schon Business Cases aufstellen um über Flüchtlingspolitik zu diskutieren wird mir fast schlecht. Zu mal mit willkürlichen Kriterien.
Danke, ich finde die obrige Rechnung ziemlich menschenunwürdig und ekelig. Ich sehe durchaus einen Wert darin, die hier ankommenden Syrer nicht in den völlig überfüllten Flüchtlingslagern im Libanon oder in Griechenland unter menschenunwürdigen Bedinungen zu lassen.

Wenn man die Kosten eben nicht anschauen möchte, dann bitte schön. Verschwinden werden die dadurch nicht. Ob man diese dann tragen will ist eine andere Frage.
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Joe Hennessy

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #654 am: 15.März 2016, 17:56:05 »

Ja. Ich will sie tragen. Deshalb wähle ich auch dementsprechend.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #655 am: 15.März 2016, 18:52:55 »

Ich merke gerade das ich mich in meinem eigenen Land vielleicht nicht mehr wohlfühlen würde wenn ich jetzt zurück kehre. Wenn wir jetzt schon Business Cases aufstellen um über Flüchtlingspolitik zu diskutieren wird mir fast schlecht. Zu mal mit willkürlichen Kriterien.
Danke, ich finde die obrige Rechnung ziemlich menschenunwürdig und ekelig. Ich sehe durchaus einen Wert darin, die hier ankommenden Syrer nicht in den völlig überfüllten Flüchtlingslagern im Libanon oder in Griechenland unter menschenunwürdigen Bedinungen zu lassen.

Wenn man die Kosten eben nicht anschauen möchte, dann bitte schön. Verschwinden werden die dadurch nicht. Ob man diese dann tragen will ist eine andere Frage.

Dann verifiziere doch bitte (mit seriöser Quelle), was ein Flüchtling denn "kostet"? Und wenn wir schon bei Kosten- / Nutzenrechnung sind - netto, also unter dem Strich.
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BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #656 am: 15.März 2016, 18:56:50 »

Solange der Migrant nicht arbeitet/arbeiten darf: 1000€/Monat

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/453565/umfrage/kosten-pro-fluechtling-und-monat-in-deutschland/


Ich stimme zu, dass es gar nicht so einfach ist, seriöse Daten zu finden. Entweder in die ein oder andere Richtung hin "gelifteter" Mist.
« Letzte Änderung: 15.März 2016, 19:00:49 von BlueSnakeRD »
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Joe Hennessy

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #657 am: 15.März 2016, 19:02:45 »

Jup, und das sind exakt 3 Monate. Danach darf er nämlich arbeiten, sofern er denn einen Job findet.
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BlueSnakeRD

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #658 am: 15.März 2016, 19:05:06 »

Jup, und das sind exakt 3 Monate. Danach darf er nämlich arbeiten, sofern er denn einen Job findet.

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Presse/imported/downloads/xcms_bst_dms_23656_23671_2.pdf

Genau daran hapert es.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #659 am: 15.März 2016, 19:16:26 »

Jup, und das sind exakt 3 Monate. Danach darf er nämlich arbeiten, sofern er denn einen Job findet.

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Presse/imported/downloads/xcms_bst_dms_23656_23671_2.pdf

Genau daran hapert es.

Und in welchem Umfang unterscheiden sich die 1000€ von dem was ein Hartz 4 Empfänger den Deutschen Staat kostet ? Mal davon ab das eine Volkswirtschaft wie Deutschland keine Probleme haben sollte die Kosten die da anfallen zu tragen. Aber sowas wie moralische Verantwortung verstehen solche "Kostenreiter" wie du leider nicht. Würde solchen Leuten ja gerne wünschen das sie mal genau das gleiche durchmachen müssen.
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