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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 200411 mal)

Tery Whenett

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #820 am: 19.September 2017, 19:28:12 »

Einfluss auf die Lebenswirklichkeit wird aber in dem Moment hergestellt, wo das Thema irgendeine Relevanz bekommt - und nicht in dem Moment, wo ich dran sterbe. Über die Gefahr der Altersarmut, Berufsunfähigkeit, Autounfällen etc mache ich mir doch auch Gedanken, bevor ich davon betroffen bin. Nur kann ich da geeignete Vorkehrungen treffen, die es im Falle des Terrors nicht gibt (es sei denn ich meide die Öffentlichkeit).

Bezüglich des Überwachungsstaats bin ich völlig bei euch und ich sehe es mit großer Bestürzung und Sorge, dass seit 9/11 der Terror hauptsächlich dazu missbraucht wurde, Bürgerrechte zu beschneiden - also instrumentalisiert wurde. Mir geht es darum, dass der Terror durch politische Entscheidungen importiert wurde - und das kann halt nicht sein.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #821 am: 19.September 2017, 19:51:04 »

Einfluss auf die Lebenswirklichkeit wird aber in dem Moment hergestellt, wo das Thema irgendeine Relevanz bekommt - und nicht in dem Moment, wo ich dran sterbe. Über die Gefahr der Altersarmut, Berufsunfähigkeit, Autounfällen etc mache ich mir doch auch Gedanken, bevor ich davon betroffen bin. Nur kann ich da geeignete Vorkehrungen treffen, die es im Falle des Terrors nicht gibt (es sei denn ich meide die Öffentlichkeit).

Bezüglich des Überwachungsstaats bin ich völlig bei euch und ich sehe es mit großer Bestürzung und Sorge, dass seit 9/11 der Terror hauptsächlich dazu missbraucht wurde, Bürgerrechte zu beschneiden - also instrumentalisiert wurde. Mir geht es darum, dass der Terror durch politische Entscheidungen importiert wurde - und das kann halt nicht sein.

<3 Danke.

Bloody

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #822 am: 19.September 2017, 19:59:37 »

Einfluss auf die Lebenswirklichkeit wird aber in dem Moment hergestellt, wo das Thema irgendeine Relevanz bekommt - und nicht in dem Moment, wo ich dran sterbe. Über die Gefahr der Altersarmut, Berufsunfähigkeit, Autounfällen etc mache ich mir doch auch Gedanken, bevor ich davon betroffen bin. Nur kann ich da geeignete Vorkehrungen treffen, die es im Falle des Terrors nicht gibt (es sei denn ich meide die Öffentlichkeit).

Dann darfst du aber auch nicht rausgehen, um nicht vom LKW oder Bus überfahren zu werden. Machst du dir auch Gedanken darüber, von einer giftigen Schlange gebissen zu werden (könnte ja irgendwo ausgebrochen sein), von einem abstürzenden Flugzeug getroffen zu werden oder von einem zu großen Hagelkorn getroffen zu werden? Das ist alles gleich wahrscheinlich, aber nur der Terror-Gedanke betrifft dein Leben.

Altersarmut und Berufsunfähigkeit haben bei der Wahrscheinlichkeit gegenüber Terror nunmal ein wesentlich höheres Risiko zuzutreffen, weswegen das auch durchaus berechtigt, sich damit auseinanderzusetzen.
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GameCrasher

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #823 am: 19.September 2017, 20:12:12 »

Dann darfst du aber auch nicht rausgehen, um nicht vom LKW oder Bus überfahren zu werden. Machst du dir auch Gedanken darüber,

Sorry Bloody, das geht nicht gegen dich persönlich (ehrlich nicht), aber ich kann diesen Schwachsinn einfach nicht mehr lesen/hören...
Dieses Argument kommt wirklich IMMER wenn das Thema Terror aufkommt. Der "Busfaktor"...

Ja sicher macht man sich darüber Gedanken, und auch die Politik. Für sowas gibt es Geschwindigkeitsbregrenzungen, Führerscheine, TÜV, Geschwindigkeitskontrollen, gesetzlich geregelte Ruhezeiten und noch hunderte andere Regelungen, die für die maximale Sicherheit sorgen sollen. Deshalb ist dieser Vergleich für mich einfach totaler Käse, denn genau da wird ja etwas dafür getan.

Keines der beiden Themen finde ich unwichtig und keines der beiden Themen sollte weniger Aufmerksamkeit bekommen. Weder sozialkritisch, noch zwischenmenschlich oder politisch.
Panik ist der falsche Weg - es weg zu disktutieren, halte ich aber ebenso für Unsinn.

idioteque3

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #824 am: 19.September 2017, 20:30:44 »

Dann darfst du aber auch nicht rausgehen, um nicht vom LKW oder Bus überfahren zu werden. Machst du dir auch Gedanken darüber,

Sorry Bloody, das geht nicht gegen dich persönlich (ehrlich nicht), aber ich kann diesen Schwachsinn einfach nicht mehr lesen/hören...
Dieses Argument kommt wirklich IMMER wenn das Thema Terror aufkommt. Der "Busfaktor"...

Ja sicher macht man sich darüber Gedanken, und auch die Politik. Für sowas gibt es Geschwindigkeitsbregrenzungen, Führerscheine, TÜV, Geschwindigkeitskontrollen, gesetzlich geregelte Ruhezeiten und noch hunderte andere Regelungen, die für die maximale Sicherheit sorgen sollen. Deshalb ist dieser Vergleich für mich einfach totaler Käse, denn genau da wird ja etwas dafür getan.

Und gegen Terror wird weniger getan? Dafür müssen Händler sprengstofffähiger Substanzen Auffälligkeiten an die Behörden melden, durchsuchen Polizeispezialeinheiten Foren, tauschen sich mit ausländischen Behörden aus, usw.

Man kann ein Problem auch anerkennen und trotzdem aufgrund seiner Größenordnung der Meinung sein, dass es maßlos übertrieben wird.
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Joe Hennessy

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #825 am: 19.September 2017, 20:51:59 »

Die Kriminalität hat seit der Flüchtlingswelle zu genommen

Quellen? Statistiken? Zahlen?


TAZ klick
Welt klick
Stern klick

Zitat von: Welt
Denn die Zahl tatverdächtiger Zuwanderer ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 52,7 Prozent auf 174.438 gestiegen. Um einen Vergleich mit der übrigen Bevölkerung zu ermöglichen, sind Straftaten, die nur Zuwanderer begehen können, etwa die unerlaubte Einreise, schon herausgerechnet.

Sorry, dass ich das nochmal hoch hole, aber da steht: "die Zahl TATVERDÄCHTIGER Zuwanderer". Hab ich euch missverstanden oder seid ihr bei eurer Diskussion wirklich schon von verurteilten Straftaten ausgegangen, einfach mal so pauschal, weil ein tatverdächtiger Flüchtling ja auch automatisch ein schuldiger Flüchtling ist?
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Bloody

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #826 am: 19.September 2017, 21:17:26 »

Dann darfst du aber auch nicht rausgehen, um nicht vom LKW oder Bus überfahren zu werden. Machst du dir auch Gedanken darüber,

Sorry Bloody, das geht nicht gegen dich persönlich (ehrlich nicht), aber ich kann diesen Schwachsinn einfach nicht mehr lesen/hören...
Dieses Argument kommt wirklich IMMER wenn das Thema Terror aufkommt. Der "Busfaktor"...

Ja sicher macht man sich darüber Gedanken, und auch die Politik. Für sowas gibt es Geschwindigkeitsbregrenzungen, Führerscheine, TÜV, Geschwindigkeitskontrollen, gesetzlich geregelte Ruhezeiten und noch hunderte andere Regelungen, die für die maximale Sicherheit sorgen sollen. Deshalb ist dieser Vergleich für mich einfach totaler Käse, denn genau da wird ja etwas dafür getan.

Keines der beiden Themen finde ich unwichtig und keines der beiden Themen sollte weniger Aufmerksamkeit bekommen. Weder sozialkritisch, noch zwischenmenschlich oder politisch.
Panik ist der falsche Weg - es weg zu disktutieren, halte ich aber ebenso für Unsinn.

Naja, was heißt wegdiskutieren. Natürlich ist es dein gutes Recht, dir um Terror Sorgen zu machen, aber nur weil ein Thema medial übermäßig präsent ist, ist es nicht automatisch auch wirklich relevant. Schaut man sich einfach nur die nackten Zahlen von Terroropfern in Deutschland an, ist wie weiter vorn schon geschrieben das Thema Terror alles andere als lebensbedrohlich für den Einzelnen.

Bei knapp 100 Millionen Leuten im Land gibt es immer irgendwelche Idioten, die frei drehen. Ob die sich nun Religion oder Hass auf andere oder wasauchimmer als Legitimation dafür nehmen, ist völlig egal. Wer unbedingt durchdrehen will, findet Mittel und Wege. Das ist einfach das Risiko in einer großen Gesellschaft zu leben. Und dafür braucht es auch keine Einreise als Flüchtling oder offene Grenzen, wenn man sich als einziges Ziel im Leben gesetzt hat, in einen Weihnachtsmarkt mit einem LKW zu fahren, geht das irgendwie. Ob nun als Flüchtling legal eingereist oder im Frachtwaggon eines Zuges ist doch egal. Es ist doch naiv zu glauben, dass "geschlossene" Grenzen daran etwas ändern.

Damit will ich gar nicht sagen, dass man nicht über Terror reden sollte. Aber was momentan getan wird, ist mehr als genug und die Gegenmaßnahmen, was sowohl die reinen Kosten als auch die Beschränkung der Freiheit sind, ist dafür wirklich schon genug.
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Joe Hennessy

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #827 am: 19.September 2017, 21:39:25 »

Dann darfst du aber auch nicht rausgehen, um nicht vom LKW oder Bus überfahren zu werden. Machst du dir auch Gedanken darüber,

Sorry Bloody, das geht nicht gegen dich persönlich (ehrlich nicht), aber ich kann diesen Schwachsinn einfach nicht mehr lesen/hören...
Dieses Argument kommt wirklich IMMER wenn das Thema Terror aufkommt. Der "Busfaktor"...

Ja sicher macht man sich darüber Gedanken, und auch die Politik. Für sowas gibt es Geschwindigkeitsbregrenzungen, Führerscheine, TÜV, Geschwindigkeitskontrollen, gesetzlich geregelte Ruhezeiten und noch hunderte andere Regelungen, die für die maximale Sicherheit sorgen sollen. Deshalb ist dieser Vergleich für mich einfach totaler Käse, denn genau da wird ja etwas dafür getan.

Keines der beiden Themen finde ich unwichtig und keines der beiden Themen sollte weniger Aufmerksamkeit bekommen. Weder sozialkritisch, noch zwischenmenschlich oder politisch.
Panik ist der falsche Weg - es weg zu disktutieren, halte ich aber ebenso für Unsinn.

Und trotz dieser ganzen Regelungen kommen etliche Leute bei Verkehrsunfällen ums Leben. Es ist halt nun mal so: wenn irgendjemand Schaden anrichten will, tut er das. Egal wie viel da getan wird.
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GameCrasher

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #828 am: 19.September 2017, 21:44:50 »

Mit Sicherheit ist dem so. Aber deshalb muss man doch nicht aufhören dafür zu sorgen und das Beste dafür tun, dass es weniger werden.
Und genau so kommt es mir vor, wenn es eben heißt, dass das Diskutieren über weitere Sicherheitsmaßnahmen gegen Terror, sinnfrei oder überflüssig oder überzogen ist.

Tery Whenett

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #829 am: 19.September 2017, 22:07:05 »

Wir reden da wohl eine gehörige Portion aneinander vorbei. Ich kann eure Argumentation völlig nachvollziehen und teile sie weitestgehend auch.

Mir ging es jedoch nicht (ausschließlich) um den Einfluss von Terroranschlägen auf die Lebenserwartung, sondern darum, dass unsere Gesellschaft Feinde hat. Und dass es angesichts dessen unfassbar naiv ist (um nicht zu sagen verantwortungslos), Grenzen unkontrolliert zu öffnen. Darüber hinaus kann eine Gefahr statistisch so minimal sein, wie sie will - so lange sie Symbolcharakter besitzt, entfaltet sie ihre Wirkung. Und es findet eben auch (oder vor allem?) ein Kampf um Bilder statt - vgl. auch die hochprofessionell gebrandeten Videos des IS.

Während "unsere" Politiker zu Zeiten des RAF-Terrorismus klar gesagt haben, dass der Terror kein Platz in diesem Land hat, sagen die von uns gewählten Vertreter heute, dass wir uns an den Terror gewöhnen müssen. Das ist meines Erachtens ein Offenbarungseid sondergleichen.


Mit den Toten durch islamistischen Terror in Deutschland seit 9/11 bekommst du gerade mal so eine Fussballmannschaft zusammen und selbst wenn man die Verletzten mitrechnet ist es noch nichtmal dreistellig.
Alleine bei dem Anschlag in Berlin sind 12 Menschen ums Leben gekommen. Unabhängig davon befremdet mich die Gleichgültigkeit/Abgebrühtheit (oder was empfindet ihr da?), mit der ihr Terroropfer hinnehmt, als wäre ihr Tod unausweichlich gewesen und nichts weiter als eine statistische Größe ...


Damit danke ich euch fürs erste für eine faire und anregende Diskussion - ich freue mich auf die Fortsetzung morgen. Gute Nacht :)
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LucaBall

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #830 am: 19.September 2017, 22:07:53 »

Einfluss auf die Lebenswirklichkeit wird aber in dem Moment hergestellt, wo das Thema irgendeine Relevanz bekommt - und nicht in dem Moment, wo ich dran sterbe. Über die Gefahr der Altersarmut, Berufsunfähigkeit, Autounfällen etc mache ich mir doch auch Gedanken, bevor ich davon betroffen bin. Nur kann ich da geeignete Vorkehrungen treffen, die es im Falle des Terrors nicht gibt (es sei denn ich meide die Öffentlichkeit).

Bezüglich des Überwachungsstaats bin ich völlig bei euch und ich sehe es mit großer Bestürzung und Sorge, dass seit 9/11 der Terror hauptsächlich dazu missbraucht wurde, Bürgerrechte zu beschneiden - also instrumentalisiert wurde. Mir geht es darum, dass der Terror durch politische Entscheidungen importiert wurde - und das kann halt nicht sein.

Das ist der Punkt wo sich dann unsere Auffassung unterscheidet. Für dich hat das Thema Relevanz, während andere einsehen können dass die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines terroristischen Anachlags zu werden, so gering ist, dass es keinen Einfluss auf das eigene, persönliche Leben hat. Die Gefahr der Altersarmut, Berufsunfähigkeit und eines Autounfalls ist für einen Menschen in Deutschland nunmal deutlich höher als die Opfer eines Terroranschlags zu werden.
Und das so viele Menschen Angst vor Terroranschlägen haben in Deutschland (da bist du nicht alleine), liegt vor allem daran wie überproportional und panikmachend von den Medien berichtet wird.
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"He’s desperate to learn about the Nazis"
Ray Hodgson über Wayne Hennessey

LucaBall

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #831 am: 19.September 2017, 22:18:16 »

Wir reden da wohl eine gehörige Portion aneinander vorbei. Ich kann eure Argumentation völlig nachvollziehen und teile sie weitestgehend auch.

Mir ging es jedoch nicht (ausschließlich) um den Einfluss von Terroranschlägen auf die Lebenserwartung, sondern darum, dass unsere Gesellschaft Feinde hat. Und dass es angesichts dessen unfassbar naiv ist (um nicht zu sagen verantwortungslos), Grenzen unkontrolliert zu öffnen. Darüber hinaus kann eine Gefahr statistisch so minimal sein, wie sie will - so lange sie Symbolcharakter besitzt, entfaltet sie ihre Wirkung. Und es findet eben auch (oder vor allem?) ein Kampf um Bilder statt - vgl. auch die hochprofessionell gebrandeten Videos des IS.

Während "unsere" Politiker zu Zeiten des RAF-Terrorismus klar gesagt haben, dass der Terror kein Platz in diesem Land hat, sagen die von uns gewählten Vertreter heute, dass wir uns an den Terror gewöhnen müssen. Das ist meines Erachtens ein Offenbarungseid sondergleichen.


Teile sind von mir schon ein post zuvor beantwortet worden, aber bei einer Sache muss ich nachhaken. Auch ich bin kein Befürworter grenzenloser Zuwanderung, aber das Gleichstellen von offenen Grenzen = mehr Terrorismus finde ich sehr bedenklich, vor allem wenn man sich die Anzahl im Inland radikalisierter Islamisten in der Vergangenheit ansieht.

Zum zweiten Teil: Jein. Das Ziel des IS ist vor allem Angst- und Panikmache, und um die zu verhindern ist es hilfreich schnell zum Alltag zurückzukehren. Dass der Terrorismus keinen Platz in Deutschland hat sollte klar sein.

Mit den Toten durch islamistischen Terror in Deutschland seit 9/11 bekommst du gerade mal so eine Fussballmannschaft zusammen und selbst wenn man die Verletzten mitrechnet ist es noch nichtmal dreistellig.
Alleine bei dem Anschlag in Berlin sind 12 Menschen ums Leben gekommen. Unabhängig davon befremdet mich die Gleichgültigkeit/Abgebrühtheit (oder was empfindet ihr da?), mit der ihr Terroropfer hinnehmt, als wäre ihr Tod unausweichlich gewesen und nichts weiter als eine statistische Größe ...


Damit danke ich euch fürs erste für eine faire und anregende Diskussion - ich freue mich auf die Fortsetzung morgen. Gute Nacht :)

Das Problem hier ist, dass eine übermäßige Emotionalisierung dieser Debatte ihr nicht zuträglich sein kann. Deswegen muss man so kühl argumentieren. Glaub mir wenn ich sage dass es mir zuweilen auch schwer fällt.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #832 am: 19.September 2017, 22:30:06 »

Ich melde mich dann doch nochmal kurz zu Wort  ;D

Teile sind von mir schon ein post zuvor beantwortet worden, aber bei einer Sache muss ich nachhaken. Auch ich bin kein Befürworter grenzenloser Zuwanderung, aber das Gleichstellen von offenen Grenzen = mehr Terrorismus finde ich sehr bedenklich, vor allem wenn man sich die Anzahl im Inland radikalisierter Islamisten in der Vergangenheit ansieht.
Was ist an der Aussage bedenklich, wenn es nachgewiesen ist, dass der IS gezielt als Flüchtlinge getarnte Attentäter über die geöffneten Grenzen ins Land bringt? Ich finde es bedenklich, dass das so hingenommen wird. Oder dass bekannte "Gefährder" wie der Berliner Attentäter nicht vorher dingfest gemacht werden. Oder dass Migranten plötzlich untertauchen und keiner weiß, wo die sich aufhalten.

Zum zweiten Teil: Jein. Das Ziel des IS ist vor allem Angst- und Panikmache, und um die zu verhindern ist es hilfreich schnell zum Alltag zurückzukehren. Dass der Terrorismus keinen Platz in Deutschland hat sollte klar sein.
Das sollte in der Tat klar sein. Umso skandalöser finde ich die genannten Aussagen der Politik.

Das Problem hier ist, dass eine übermäßige Emotionalisierung dieser Debatte ihr nicht zuträglich sein kann. Deswegen muss man so kühl argumentieren. Glaub mir wenn ich sage dass es mir zuweilen auch schwer fällt.
Mmh, der Wesenszug fehlt mir mitunter. Da hab ich dann einfach SO einen Hals! ;) Und ich mag mich an solche Bilder auch nicht gewöhnen müssen ...
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idioteque3

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #833 am: 19.September 2017, 23:18:35 »

Es nimmt hier denke ich niemand Terroropfer einfach hin. Niemand wird hier dagegen argumentieren, dass man Terroristen bekämpfen sollte. Die Frage ist, was man darunter versteht. Sollten Ämter ihre Methoden verbessern, Gefährder von vornherein herauszufiltern? Sicher. Sollte sichergestellt werden, dass Menschen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus möglichst nicht untertauchen können? Natürlich.
Aber sollte man dafür das Menschenrecht auf Asyl angreifen, indem man z.B. den Familiennachzug verhindert? Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, dass der Staat nicht sicherstellen kann, wenn er Menschen nach Afghanistan abschiebt? Das sind mMn Rechte, die man nicht dafür abschaffen darf, dass man bei einer Bevölkerung mit über 80 Mio. Millionen vielleicht 50 Todesfälle pro Jahr verhindert, wenn überhaupt. Das ist eben der Preis, den eine freiheitliche Gesellschaft zahlen muss.


Mit den Toten durch islamistischen Terror in Deutschland seit 9/11 bekommst du gerade mal so eine Fussballmannschaft zusammen und selbst wenn man die Verletzten mitrechnet ist es noch nichtmal dreistellig.
Alleine bei dem Anschlag in Berlin sind 12 Menschen ums Leben gekommen. Unabhängig davon befremdet mich die Gleichgültigkeit/Abgebrühtheit (oder was empfindet ihr da?), mit der ihr Terroropfer hinnehmt, als wäre ihr Tod unausweichlich gewesen und nichts weiter als eine statistische Größe ...

Anders herum gefragt: Sind Opfer von Terroranschlägen schlimmer als solche, die durch andere unnatürliche Ursachen umgekommen sind? Muss ich mit den Hinterbliebenen der Toten von Berlin mehr Mitleid haben als mit denen des Autofahrers, dem jemand auf der Autobahn mit 190 km/h hinten aufgefahren ist?
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #834 am: 19.September 2017, 23:54:49 »

Terror ist etwas bei dem politisches Handeln gefragt ist, nur stehen bei dem Thema die Aktionen in keinem annehmbaren Verhältnis mit der Gefahr.

Es kommt immer drauf an, wer vom Terror betroffen ist. Die RAF war für die Bevölkerung so gut wie keine Bedrohung, noch geringer als der islamistische Terror heutzutage, wohl aber für Bonzen und auch für Politiker, daher wurde Himmel und Hölle in Gang gesetzt, um diese Gruppe zu zerschlagen.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #835 am: 19.September 2017, 23:58:59 »

Und trotz dieser ganzen Regelungen kommen etliche Leute bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Ein Terroranschlag ist aber kein Unfall oder Schicksal, sondern er wird von einer oder mehreren Personen willentlich herbeigeführt. Sowas einfach unter Lebensrisiko abzuhaken ist genauso falsch wie übermäßige Panik zu schieben.

Es ging mir gar nicht um Terrorismus, sondern darum, dass steigende Kriminalität unser Leben negativ beeinflusst, zB.: "Polizei rät Frauen nicht mehr alleine zu joggen" oder "Bad Kreuznach erlässt ein nächtliches Aufenthaltsverbot für mehrere öffentliche Anlagen" Dabei ist es völlig unerheblich, wer die Täter sind, es muss etwas dagegen getan werden, mit aller Konsequenz.
« Letzte Änderung: 20.September 2017, 00:05:20 von Signor Rossi »
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juve2004

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #836 am: 20.September 2017, 02:50:57 »

Anders herum gefragt: Sind Opfer von Terroranschlägen schlimmer als solche, die durch andere unnatürliche Ursachen umgekommen sind? Muss ich mit den Hinterbliebenen der Toten von Berlin mehr Mitleid haben als mit denen des Autofahrers, dem jemand auf der Autobahn mit 190 km/h hinten aufgefahren ist?

Warum hier mit Opfern durch Verkehrsunfällen argumentiert wird erschliesst sich mir nicht ganz. Der eine steigt in sein Auto und hat nicht vor jemanden zu töten/verletzten, der Andere steigt mit genau diesem Ziel ins Auto.
Mehr Mitleid muss man mit keinem Hinterbliebenen haben oder gehe ich da nach Nase wer mehr bekommen sollte? Dieser ganze Schmu kommt doch von Politikern die bei solchen Anschlägen plötzlich alle mit Beileidsbekundungen um die Ecke kommen, machen die doch bei einem Verkehrstoten auch nicht.

Zu den Opfern von Terroranschlägen sollte man auch neben Toten und Verletzten vll. auch die zählen die dadurch traumatisiert sind und nicht mehr auf Konzerte, Weihnachtsmärkte usw. gehen und da sind wir nicht mehr knapp im 3stelligen Bereich sondern deutlich drüber.

Und mal ehrlich, wer Frau Merkel abnimmt das ihr "Wir schaffen das" überzeugend ist glaubt auch an den Weihnachtsmann.
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idioteque3

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #837 am: 20.September 2017, 11:29:00 »

Das Motiv des Täters hat doch keinen Einfluss darauf, wie traurig/tragisch ein Tod ist oder wie sicher die Menschen im Land sind. Sollte es bei der Beurteilung nicht eher darum gehen, wie leicht Risiken vermeidbar sind und welchen Preis man als Gesellschaft dafür zahlt? Ist es dann ein fairer Preis, die Rechte von ca. 1 Millionen Menschen dafür einzuschränken, dass man 20 Menschen rettet?

Traumatisierte hat man bei jedem anderen Unglück auch, egal ob der Täter bösartig oder fahrlässig gehandelt hat oder die Ursache nicht menschengemacht war.


Dass sich alle immer an diesem blöden "Wir schaffen das" aufhängen. Als ob eine der Volkswirtschaft der Größe Deutschlands nicht im Stande wäre, eine Millionen zusätzliche Menschen aufzunehmen und die Ressourcen aufzubringen, sie in die Gesellschaft zu integrieren. Da hat das Land schon ganz andere Probleme geschultert. Die Frage ist nur, ob es den politischen Willen dazu gibt.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #838 am: 20.September 2017, 13:37:39 »

Sogar heise.de stellt ihre politische Meinung zur AfD ins Netz:

Zitat
Die Parallelen zu Trump sind offensichtlich[...] Es ist blanker, sich von der Realität lösender Verschwörungswahn, der hier in den Bundestag drängt.

Quelle

Herr_Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #839 am: 20.September 2017, 15:39:20 »

Terror ist etwas bei dem politisches Handeln gefragt ist, nur stehen bei dem Thema die Aktionen in keinem annehmbaren Verhältnis mit der Gefahr.

Es kommt immer drauf an, wer vom Terror betroffen ist. Die RAF war für die Bevölkerung so gut wie keine Bedrohung, noch geringer als der islamistische Terror heutzutage, wohl aber für Bonzen und auch für Politiker, daher wurde Himmel und Hölle in Gang gesetzt, um diese Gruppe zu zerschlagen.

Bei RAF-Anschlägen kamen denke ich genauso viele Menschen ums Leben oder wurden verletzt wie bei islamistischen Anschlägen in Deutschland seit der Jahrtausendwende.
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