Wir reden da wohl eine gehörige Portion aneinander vorbei. Ich kann eure Argumentation völlig nachvollziehen und teile sie weitestgehend auch.
Mir ging es jedoch nicht (ausschließlich) um den Einfluss von Terroranschlägen auf die Lebenserwartung, sondern darum, dass unsere Gesellschaft Feinde hat. Und dass es angesichts dessen unfassbar naiv ist (um nicht zu sagen verantwortungslos), Grenzen unkontrolliert zu öffnen. Darüber hinaus kann eine Gefahr statistisch so minimal sein, wie sie will - so lange sie Symbolcharakter besitzt, entfaltet sie ihre Wirkung. Und es findet eben auch (oder vor allem?) ein Kampf um Bilder statt - vgl. auch die hochprofessionell gebrandeten Videos des IS.
Während "unsere" Politiker zu Zeiten des RAF-Terrorismus klar gesagt haben, dass der Terror kein Platz in diesem Land hat, sagen die von uns gewählten Vertreter heute, dass wir uns an den Terror gewöhnen müssen. Das ist meines Erachtens ein Offenbarungseid sondergleichen.
Mit den Toten durch islamistischen Terror in Deutschland seit 9/11 bekommst du gerade mal so eine Fussballmannschaft zusammen und selbst wenn man die Verletzten mitrechnet ist es noch nichtmal dreistellig.
Alleine bei dem Anschlag in Berlin sind 12 Menschen ums Leben gekommen. Unabhängig davon befremdet mich die Gleichgültigkeit/Abgebrühtheit (oder was empfindet ihr da?), mit der ihr Terroropfer hinnehmt, als wäre ihr Tod unausweichlich gewesen und nichts weiter als eine statistische Größe ...
Damit danke ich euch fürs erste für eine faire und anregende Diskussion - ich freue mich auf die Fortsetzung morgen. Gute Nacht