Ein Einbruch wie Ende der 1970er wird nicht mehr passieren -- als Hoeneß übernahm, war der Club sogar für damalige Verhältnisse hoch verschuldet, vom HSV mit damaligen Superstars wie Keegan im Prinzip schon überholt, und erst der Verkauf von KH Rummenigge brachte Jahre später wieder die Kasse wirklich auf Vordermann. (Wer sich als Ungeübter Aufstellungen damals etwa vom Landesmeister-Finale 82 ansieht, wird eine Menge heute längst Vergessener, Nachtgeweihter und Versehrter entdecken nach dem Motto: "Den kannte ich höchstens vom FC-Bayern-Fanshop").

Selbst zwanzig Jahre später klafften die Etats nicht so auseinander wie heute:
http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-bundesliga-etats-der-vereine-auf-rekordniveau-1.729649 Da zahlt der Krösus mittlerweile das Zehnfache+ von Darmstadt am Tabellenende. Die letzten Jahre haben da einen enormen Vorschub gebracht, der für andere Clubs eigentlich nur durch Zufallsschwankungen kurz- oder mittelfristig zu überbrücken ist. In einer Einzelsaison ist vielleicht noch was drin, ansonsten braucht der Verein doch nicht mal mit Ribery und Robben, die unter LvG noch unverzichtbar waren. Im Gegenteil, selbst die zweite Garnitur wäre bei anderen Clubs praktisch durchgängig Stamm. Aber vielleicht deckt die Justiz im Fifa-Rundumschlag ja noch was auf, diverse deutsche mindestens Mitläuferschaften oder Erduldungen von und mit Schmiergeldmeistern und Blatter- sowie Samaranch-Königsmachern wie Horst Dassler und Co. sind ja recht gut belegt bzw. "Restzweifel" bereits in den Aktenschredder gesteckt -- das würde dann aber ganz Fußballdeutschland betreffen, Späßle.

Parallelgesellschaft Fußballpolitik trotzdem, der DFB als
gehandelter Reformator hält sich garantiert nicht umsonst so bedeckt. Und auch von Adidas, Blatters erstem Geldgeber, ist selbst auf Nachfrage zu den jüngsten Entwicklungen nichts zu hören, von Gazprom sowieso nicht.
Allerdings muss man auch sagen, dass diverse Vereine es selbst verbaselt haben. In den 1970ern und 1980ern der HSV; in den 1990ern dann Dortmund, die gefühlt auch schon vorbei gezogen waren, angefangen mit den Italo-Rückholaktionen zu Zeiten, in denen der FCB im Uefa-Cup gegen Norwich City rausflog, und in der Liga auch mal Zehnter wurde. Wenn man ganz fair ist, regte sich der Rest der LIga allerdings auch zurecht beispielsweise über die geheimen Bayern-Abkommen mit Kirch auf. Dürfte demnächst wieder Nährboden für 50+1 geben. Das Phänomen, dass die Schere zwischen den Clubs an der Spitze und dem Rest immer weiter auseinanderklafft, hat man in jeder Liga. In Deutschland ist es halt bloß ein Club wie Bayern, der allen anderen wirklich komplett davongelaufen ist. Das Saisonfinale der PL vor zwei Jahren war der Burner, aber eins mit Scheich-und-Öl-und-Prestige-Geschmäckle. Schwierige Geschichte...