Drittens: wer kann sicher sagen, dass der andere wirklich so lange lebt? So lange man in solchen Wahrscheinlichkeiten spricht, kann man diese Argumente nicht anwenden und dann bleibt nur der Schutz des Lebens mit dem höchsten Risiko und das wiederum lässt sich allein auf das Alter zurückführen.
Vorab, ich hoffe mit dem verkürzten Zitat habe ich jetzt nichts aus dem Zusammenhang gerissen. Hier möchte ich aber nachfragen, da ich mit meiner laienhaften Meinung "allein" das Alter nicht als Risikoeinstufung nachvollziehen kann. Eine ca. 60-jährige Person, die, aufgrund einer medizinischen Behandlung, dauerhaft einen schwankenden Leukozytenwert von um die 2,0 (ich hoffe Du kannst mit dem Wert etwas anfangen) hat und insbesondere der Wert für die "Neutrophilen" sehr gering ist, hat also ein geringeres Risiko als eine ca. 80-jährige Person bei dem die Werte im Normbereich sind? Ich fasse Deine Aussage so auf und möchte mich vergewissern. Denn laut Aussage der Ärzte wäre eine Covid-Infektion für die ca. 60-jährige Person mit sehr großer Wahrscheinlichkeit tödlich, da die körpereigene Immunabwehr zu schwach ist und das Virus walten könnte wie es wollte.
Dein Beispiel ist sehr schön, um zu zeigen, warum eben nicht nur das Alter als einziger Faktor herangezogen wird, sondern auch Vorerkrankungen. Die Verordnung listet einige Krankheiten oder krankhafte Zustände auf, die eine Behandlung ebenfalls notwendig machen, unter anderem ein gestörtes Immunsystem. Das Problem ist aber: der von Dir genannte Patient käme sowieso nicht für einen Impfstoff in Frage, eben weil das Immunsystem gestört ist. Ein klassischer Fall dafür, wie wichtig eine hohe Durchimpfungsrate ist, um nämlich diese Menschen auch schützen zu können.
Vielen Dank für Deine Antwort. So wie ich das verstanden habe, ist es aber geplant die Impfung durchzuführen. Da werde ich dann nochmal gezielt nachfragen müssen, wie sich das vorgestellt wird...
Ich wünsche Dir ein frohes Neues Jahr und das es auch gerade für Dich persönlich viel Gutes bereithält
Über das was ich hier im Forum mitbekommen habe, empfinde ich Dich als einen immer hilfsbereiten und sehr engagierten Menschen und was Du so über Dein "(Apotheker-)Leben" berichtet hast... 2021 wird definitiv besser
@all
Euch allen ein frohes Neues Jahr! Sowie kurz noch ein paar Sätze zu Datenschutz, Digitalisierung, Vorbild asiatische Staaten.
Datenschutz ist wichtig und gut. Doch ist er so streng wie er in Deutschland gehandhabt wird wirklich verhältnismäßig? In Deutschland erheben wir teilweise erst gar keine Daten oder eben völlig anonym, damit sie nicht missbraucht werden. Langfristig sollte sich die Gesellschaft aber fragen, ob es nicht die Möglichkeit gibt da klare "Gesetze" zu entwickeln die die Datenerhebung und -sammlung verbessern, aber eben den Missbrauch der Daten strikt eingrenzen und festlegen. Natürlich ist dann da die Gefahr die "(Daten-)Büchse der Pandora" zu öffnen.
Das Deutschland die Digitalisierung verschlafen hat, ist vermutlich Konsens. Reiche Stadtstaaten sind evtl. nicht direkt vergleichbar, aber selbst im Vergleich zu anderen europäischen Staaten hinken wir deutlich hinterher, wenn man den Veröffentlichungen der EU glauben darf. Das ist dann letztendlich schlicht eine Grundsatzfrage welche Priorität der Staat dem Ganzen Thema gibt.
Zum Thema "Vorbild asiatische Staaten" will ich zunächst Tony Cottee zitieren und mich dem anschließen.
Ich glaube, Deutschland könnte eine Menge von Singapur lernen. Allerdings nicht mit der allgegenwärtigen Arroganz, die der Westen grundsätzlich gegenüber (Südost-)Asien vor sich herträgt.
Ich hatte das Buch "Der China-Schock" von Frank Sieren gelesen. Auch da war ein Fazit des Buches, das der Westen seine über Jahrhunderte gelebte Weltdominanz nicht aufgeben möchte und in seiner Arroganz nicht erkennt, dass sich die Wirklichkeit bereits verschoben hat bzw. weiter verschiebt. Speziell Asien hat sich wirtschaftlich und kulturell weiterentwickelt und kann vom Westen nicht mehr so leicht "untergebuttert" werden. Der Westen empfindet dies eher als Bedrohung und will das Rad zurückdrehen, statt "seinen" Kuchen maßvoller zu teilen und ggf. sogar von anderen Kulturen Dinge zu lernen.