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Autor Thema: Frust-Ablass-Thread für das Real Life  (Gelesen 315719 mal)

kn0xv1lle

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1540 am: 06.März 2022, 23:34:45 »

Glück im Unglück aber: Leitungswasser ist Versicherungssache. Am Donnerstag kommt deren Gutachter.

Joa. Glück im Unglück? Ja... eher so: nö.

Deren Gutachter ist kein Gutachter, sondern ein Schadensregulierer. Er hat sich alles angesehen und dann ohne Umschweife den gesamten Schaden des Nachbarn unter uns auf angeblich defekte Silikonfugen in der Dusche zurückgeführt (was natürlich kein Versicherungsfall ist). Danach hat er sich mit uns noch eine viertel Stunde über unsere Tochter unterhalten und ist dann gefahren. Danach war er zwei Wochen lang nicht erreichbar, hat weder auf Mails noch auf Anrufe reagiert. Defekte Silikonfugen sind übrigens niemals ein Grund für Wasserschäden, weil sie implizit keine Dichtungsfunktion besitzen. Ein externer Gutachter, von uns bestellt, hat außerdem festgestellt, dass die Fugen gar nicht defekt sind.
Sechs Wochen später (der Schimmel im Schlafzimmer wächst, mein Nachbar schmeißt ständig Sachen aus seinem verschimmelten Ankleidezimmer) meldet sich der Regulierer und meint, er müsse jetzt doch mal einen Gutachter bestellen. Die Frage, warum genau er selbst denn dann da war, habe ich mir verkniffen.
Der Gutachter kommt und ist sehr... bestimmt. Er nimmt alles auf, schaut sich alles an und gibt sich sehr parteiisch, auch wenn er behauptet, als Externer neutral zu sein. Seine Anweisung lautet, dass fortan alles über ihn zu laufen hat. Alle Kostenvoranschläge müssen an ihn geschickt werden. Er dürfe sie freigeben. Das machen wir auch. Ich hole Kostenvoranschläge von Malern, Maurern, Heizungsinstallateuren, Abrissunternehmen, Gebäudetrocknern. Und der gute Mann lehnt alle ab. Er gibt uns einen Hinweis, wir mögen doch bitte eine bestimmte Firma einladen, uns einen KV zu erstellen. Ich erfahre später, dass diese Firma einen Rahmenvertrag mit der Generali hat. Auf Google hat sie eine Bewertung von 1,5 Sternen bei über dreißig Rezensionen.
Als ich bei der Generali nachfrage, ob es denn deren Philosophie ist, eine zwei Monate alte Tochter und deren Eltern in einem verschimmelten Zimmer schlafen zu lassen, teilt man mir mit, dass der Regulierer das baby mit keinem Wort erwähnt hat.

Stand heute: seit drei Monaten ist genau gar nichts passiert. Der Gutachter lehnt fortwährend alle Kostenvoranschläge ab und meint dann, er würde für zwanzig Prozent weniger zustimmen. Mein Nachbar ist aber nun selbst Malermeister und selbstständig und sagt, dass kein normaler Handwerker diese Arbeiten für zwanzig Prozent weniger erledigen kann - außer, dieser handwerker nimmt es an verschiedenen Stellen nicht ganz so genau. Dann ginge das wohl.

Traurig und zeigt wieder einmal bei Versicherungen ist man echt nur gerne gesehen solange man brav zahlt. Ich fürchte der Gang zum Anwalt wird sich in der Hinsicht nicht vermeiden lassen.
Die Kommentare bei Trustpilot zeichnen da ein ähnliches Bild.
https://de.trustpilot.com/review/www.generali.de
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Henningway

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1541 am: 07.März 2022, 11:52:14 »

Witzig ist, dass mein Nachbar über sich und seinen Betrieb und ich monatlich fast 9.000 Euro Beiträge an die Generali bezahlen.

Neben der Wohnung geht es natürlich noch um die Selbstständigkeit: eine PTA ist nun die insgesamt fünfte Woche mit Hexenschuss (!!) krank geschrieben. Durch zeitgleiche Urlaube ist bei uns Land Unter. Ich musste am Samstag schon früher schließen deswegen. Ich selbst wäre seit Donnerstag im Urlaub, aber am Freitag hat sich mein Vertreter positiv abgemeldet. Ich bin daher am Samstag gefahren, weil ein liebenswerter alter Apotheker einspringt. Jetzt meldet sich noch die Apothekerin ab, die schon für Lillys Geburt nicht einspringen wollte, weil sie kurzatmig ist. Sie ist sicher, ebenfalls positiv zu sein. Das Ticket für die Rückfahrt ist schon herausgesucht. Womöglich darf ich während meines Urlaubs zurück fahren, arbeiten, und dann wieder Urlaub machen. Vielleicht. Wer weiß?
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1542 am: 10.März 2022, 10:10:43 »

Dachte schon vor drei Jahren über so was nach, weil ich ein Auto, gerade unter der Woche, eigentlich nicht zwingend brauche (und noch nie Autofan an sich war, ist halt ein Gebrauchsgegenstand, der mich von A nach B fährt und dann rumsteht).

Jetzt tue ich das wieder:

Einen Kabinenroller, das Auto wird abgeschafft. Ein Kollege hat einen kleinen, die Unterhaltskosten sind lächerlich gering. Aktuell regen sich ja viele über den staatlich verordneten Spirtpreisbooster auf, aber hier haben die Deutschen schon immer gut rangeklotzt (der Artikel ist von 2013). Kaum vorstellbar, würde man das Geld irgendwo anlegen. https://www.spiegel.de/auto/aktuell/autokauf-bis-oelwechsel-was-die-deutschen-fuers-autofahren-ausgeben-a-884933.html

Anders als die dicken Schlitten der weiter und immer weiter gut Gewinn machenden führenden Automobilmarktführer wird so was aber noch immer nicht staatlich bezuschusst, oder? Wäre wieder ein typischer Fall von Staatsklüngel.
« Letzte Änderung: 10.März 2022, 10:42:57 von KI-Guardiola »
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Hanz Maia

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1543 am: 10.März 2022, 11:32:07 »

Kabinenroller oder Rollkabine?

Gibt's das auch von Tesla?
(wegen der Street Credibility)

Oder an welchen dachtest Du dabei?

Erst kam es mir so vor, als wären die Fotos arg verzerrt, aber nee, das Ding sieht so aus.

https://www.netto-online.de/econelo-elektrokabinenroller-m1-silber-45-km-h/p-2166137002?RefID=A_Awin_535881_13812_1646908042_0ab39aa427d7ec217b6196b289b8d35f&utm_source=awin&utm_medium=affiliate&utm_campaign=535881&awc=13812_1646908042_0ab39aa427d7ec217b6196b289b8d35f
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kn0xv1lle

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1544 am: 10.März 2022, 12:22:37 »

Ist zwar eine Nette Überlegung aber in so ein Ding würde ich mich freiwillig niemals setzen. Ähnlich wie beim Motorrad bist du damit im Straßenverkehr praktisch verdammt draufzugehen.
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Tim Twain

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1545 am: 10.März 2022, 12:31:09 »

Ist zwar eine Nette Überlegung aber in so ein Ding würde ich mich freiwillig niemals setzen. Ähnlich wie beim Motorrad bist du damit im Straßenverkehr praktisch verdammt draufzugehen.
Fahrrad fährst du aber? :D
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fährt Fahrrad gegen den Kapitalismus im Fußball

KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1546 am: 10.März 2022, 12:38:57 »

Kabinenroller oder Rollkabine?

Gibt's das auch von Tesla?
(wegen der Street Credibility)

Oder an welchen dachtest Du dabei?

Erst kam es mir so vor, als wären die Fotos arg verzerrt, aber nee, das Ding sieht so aus.

https://www.netto-online.de/econelo-elektrokabinenroller-m1-silber-45-km-h/p-2166137002?RefID=A_Awin_535881_13812_1646908042_0ab39aa427d7ec217b6196b289b8d35f&utm_source=awin&utm_medium=affiliate&utm_campaign=535881&awc=13812_1646908042_0ab39aa427d7ec217b6196b289b8d35f

Ja, sowas in die Richtung. Ob Neu- oder gebraucht, muss ich mal noch durchrechnen. Bei Autos ist der Tipp ja: Wagen, die ein paar Jahre auf dem Buckel haben, sind wegen des extremen Wertverlusts in den ersten Jahren meist "günstiger".

Mein Kollege (hat keinen Führerschein) fährt so ein Ding mit nur max 25 km/h. GIbt aber wohl auch welche, die bis zu 80 fahren.

Wegen Sicherheit: No risk, no fun. Ich fahre schon seit einiger Zeit eh extrem wenig -- und wenn, dann fast nur im Umkreis von ~10, 15 Kilometern (ländliche Gegend). Auf den regulären Wegen nicht einen Meter Autobahn.

Wenn ich mal weiter weg wohin will, würde ich auf ÖPNV umsteigen bzw. schauen, ob mich jemand mitnimmt.

Das Auto ist, im wahrsten Sinne des Wortes, teurer Luxus für mich. Kabinenroller vereinen das Ökonomische mit zumindest noch einem Mindestmaß an Komfort (und vor allem: Witterungsschutz für die entsprechenden Tage / Jahreszeiten).

Normalerweise sieht man die Dinger hier gelegentlich immer an einem der Supermärkte stehen -- wenn irgendein Rentner zum Einkaufen ist. Der Markt dafür scheint aber klein genug, dass man z.B. keinen beispielhaften Kostenvergleich zwischen so einem Teil und einem Auto findet.
« Letzte Änderung: 10.März 2022, 13:17:23 von KI-Guardiola »
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DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1547 am: 10.März 2022, 13:21:16 »

Ist zwar eine Nette Überlegung aber in so ein Ding würde ich mich freiwillig niemals setzen. Ähnlich wie beim Motorrad bist du damit im Straßenverkehr praktisch verdammt draufzugehen.

Für Motorradfahrer enden Unfälle vier mal häufiger mit tödlichen Konsequenzen als für Autofahrer. Wo ist die Grenze zwischen "praktisch verdammt draufzugehen" und "Auto ist ok, weil sicher". Bei drei mal so viel? Bei zwei mal so viel?

Wenn KI-Guardiola wirklich "extrem wenig" fährt, sagen wir 2000-3000 Kilometer pro Jahr... Dann sollte sich jeder Autofahrer mit 10.000 und mehr Kilometer pro Jahr ernsthaft Sorgen machen, weil er praktisch verdammt dazu ist draufzugehen.

Dazu kommt noch, dass die Statistik der verunfallten Motorradfahrer ordentlich hochgetrieben wird durch Fahrbeginner zwischen 18 und 24 und typische Sommerausfahrten. Ich schätze Ki-Guardiola leicht über 24 ein und mit seinem Kabinenroller wird er auch  wahrscheinlich nicht auf Sommerausfahrten auf windigen Landstraßen im Schwarzwald unterwegs sein.


Ich hab mir das mit dem Verzicht auf das Auto auch mal überlegt... Ich zahle monatlich auch ein horrendes Sümmchen für meine Mobilitätsgarantie. Aber ich lebe etwas ländlich mit verteiltem Freundeskreis und Familienkreis. Ich fahre nicht regelmäßig aber wenn, dann lang und weit ab von Öffentlichen Nahverkehrsadern. Car Sharing ist nicht verfügbar. Für mich ist es daher aktuell keine Option.
« Letzte Änderung: 10.März 2022, 13:43:32 von DragonFox »
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1548 am: 10.März 2022, 13:45:43 »

Dazu kommt noch, dass die Statistik der verunfallten Motorradfahrer ordentlich hochgetrieben wird durch Fahrbeginner zwischen 18 und 24 und typische Sommerausfahrten. Ich schätze Ki-Guardiola leicht über 24 ein und mit seinem Kabinenroller wird er auch  wahrscheinlich nicht auf Sommerausfahrten auf windigen Landstraßen im Schwarzwald unterwegs sein.

Wenn Du die Zahl umdrehst, stimmts genau. :D

Nee, Ausflüge werde ich mit dem Ding eher nicht machen. Bin generell aber niemand, der viel unterwegs ist. Auch daher die Überlegung. Einkaufen/Arbeitsweg ist halt Pflicht, ansonsten bewege ich mich wie gesagt fast immer im Umkreis so 10-15 km.

Für Konzerte oder so was dann ÖPNV oder Mitfahrgelegenheit.
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BlueSnakeRD

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1549 am: 11.März 2022, 10:41:53 »

Glück im Unglück aber: Leitungswasser ist Versicherungssache. Am Donnerstag kommt deren Gutachter.

Joa. Glück im Unglück? Ja... eher so: nö.

Deren Gutachter ist kein Gutachter, sondern ein Schadensregulierer. Er hat sich alles angesehen und dann ohne Umschweife den gesamten Schaden des Nachbarn unter uns auf angeblich defekte Silikonfugen in der Dusche zurückgeführt (was natürlich kein Versicherungsfall ist). Danach hat er sich mit uns noch eine viertel Stunde über unsere Tochter unterhalten und ist dann gefahren. Danach war er zwei Wochen lang nicht erreichbar, hat weder auf Mails noch auf Anrufe reagiert. Defekte Silikonfugen sind übrigens niemals ein Grund für Wasserschäden, weil sie implizit keine Dichtungsfunktion besitzen. Ein externer Gutachter, von uns bestellt, hat außerdem festgestellt, dass die Fugen gar nicht defekt sind.
Sechs Wochen später (der Schimmel im Schlafzimmer wächst, mein Nachbar schmeißt ständig Sachen aus seinem verschimmelten Ankleidezimmer) meldet sich der Regulierer und meint, er müsse jetzt doch mal einen Gutachter bestellen. Die Frage, warum genau er selbst denn dann da war, habe ich mir verkniffen.
Der Gutachter kommt und ist sehr... bestimmt. Er nimmt alles auf, schaut sich alles an und gibt sich sehr parteiisch, auch wenn er behauptet, als Externer neutral zu sein. Seine Anweisung lautet, dass fortan alles über ihn zu laufen hat. Alle Kostenvoranschläge müssen an ihn geschickt werden. Er dürfe sie freigeben. Das machen wir auch. Ich hole Kostenvoranschläge von Malern, Maurern, Heizungsinstallateuren, Abrissunternehmen, Gebäudetrocknern. Und der gute Mann lehnt alle ab. Er gibt uns einen Hinweis, wir mögen doch bitte eine bestimmte Firma einladen, uns einen KV zu erstellen. Ich erfahre später, dass diese Firma einen Rahmenvertrag mit der Generali hat. Auf Google hat sie eine Bewertung von 1,5 Sternen bei über dreißig Rezensionen.
Als ich bei der Generali nachfrage, ob es denn deren Philosophie ist, eine zwei Monate alte Tochter und deren Eltern in einem verschimmelten Zimmer schlafen zu lassen, teilt man mir mit, dass der Regulierer das baby mit keinem Wort erwähnt hat.

Stand heute: seit drei Monaten ist genau gar nichts passiert. Der Gutachter lehnt fortwährend alle Kostenvoranschläge ab und meint dann, er würde für zwanzig Prozent weniger zustimmen. Mein Nachbar ist aber nun selbst Malermeister und selbstständig und sagt, dass kein normaler Handwerker diese Arbeiten für zwanzig Prozent weniger erledigen kann - außer, dieser handwerker nimmt es an verschiedenen Stellen nicht ganz so genau. Dann ginge das wohl.

Geh zu Zürich, R&V oder Allianz. Alle drei teurer, aber alle drei deutlich mehr um ihren Ruf besorgt bei so Sachen, als um jeden einzelnen Euro.

@Kradfahren: Wenn es nur für Kurzstrecke ist, würde ich ein kleines Auto vorziehen - da tut es ein Fiesta von vor zwanzig Jahren, gut vom Rentner gepflegt. Die Fixkosten und gar der Sprit geben sich da zum Motorrad nicht soooo viel. Man ist auch im Winter mobil und muss sich nicht immer extra umziehen. Das kann nämlich auf Dauer auch nerven.
« Letzte Änderung: 11.März 2022, 10:47:00 von BlueSnakeRD »
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1550 am: 11.März 2022, 12:05:19 »

@Kradfahren: Wenn es nur für Kurzstrecke ist, würde ich ein kleines Auto vorziehen - da tut es ein Fiesta von vor zwanzig Jahren, gut vom Rentner gepflegt. Die Fixkosten und gar der Sprit geben sich da zum Motorrad nicht soooo viel. Man ist auch im Winter mobil und muss sich nicht immer extra umziehen. Das kann nämlich auf Dauer auch nerven.

Ging eher um Kabinenroller. Wenn man sich die laufenden Kosten beim Auto nicht schönrechnet (da ist vor allem Autoland Deutschland auch laut ADAC Weltmeister drin), muss man mit einem Auto mit mindestens 150-200€ monatlich rechnen (und das auch nur bei Kleinwagen wie meinem aktuellen Twingo, Mittelklassewagen eher dopppelt so viel). Kabinenroller sind da dann doch deutlich drunter.

Die 25er müssen nicht mal über den TÜV -- wegen meiner kurzen Strecken ziehe ich tatsächlich doch auch nur einen 25er mit ein. Zur Arbeit z.B. hab ichs ein paar Minuten...
« Letzte Änderung: 11.März 2022, 12:10:55 von KI-Guardiola »
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1551 am: 12.März 2022, 12:42:58 »

Noch ein Artikel zum Thema, von 2020.

https://www.spiegel.de/auto/autokauf-deutsche-unterschaetzen-tatsaechliche-kosten-ihres-autos-stark-a-e9230430-6794-4690-96cd-a988f53b93c4?fbclid=IwAR2zd_DzM_x9C148UkVpgAuN8X2kUqHaKoKpbO_MTvUvhRimyzHboeec4h8

Zitat
Wären die Menschen in Deutschland über die tatsächlichen monatlichen Kosten eines Autos informiert, folgern die Forscher, könnte das den Autobesitz um 37 Prozent senken. Damit wäre diese Methode deutlich besser geeignet, die Anzahl der Autos zu reduzieren, als höhere Spritpreise. Um mittels höherer Spritpreise einen ähnlichen "Abschreckeffekt" wie die Kostentransparenz zu erzielen, müssten Benzinpreise den Forschern zufolge um rund 1200 Prozent steigen.

Da geht noch was.  :police:

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DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1552 am: 12.März 2022, 13:02:51 »

Guter Artikel. Wobei ich dem Anfang nicht zustimme. Wieso sollte das die Pflicht der Herstellers sein? Und wie soll er das machen? Euro pro gefahre Kilometer in Abhängigkeit von durchschnittlichen Benzinpreisen, Fahrverhalten, Werkstattwahl und Frequenz der Besuche? Durchschnittlicher Werteverlust in Abhängigkeit zur Werteentwicklung und Erhalts des Models, durchschnittliches Pflegeverhalten, Prognose der Produktdauer und Verkaufsmöglichkeiten als Gebrauchtwagen mit einkalkulierter Unfallwahrscheinlichkeit bei gleichzeitiger Versicherungsabdeckung? Das wäre eine schwammigere und von der Realität entferntere Zahl als der, vom Hersteller angegebenen, Spritverbrauch pro 100 Kilometer.

Für mich ist es unbegreiflich, wie ein man über die Runden kommt, wenn man sich so stark verkalkuliert. Monatlich 200 Euro mehr auszugeben als man glaubt summiert sich und ist nicht der einzige Punkt wo man sich verschätzen kann. Lebenserhaltungskosten und  Konsum von Luxusgüter ist ähnlich untransparent. Das ist für mich entweder ein Zeichen, dass man reichlich hat, oder für mich kein Wunder, dass sich leider immer mehr Menschen mit "einfachem" Konsum verschulden.

Es müsste in der Erziehung, Schule oder späteren Ausbildung ein Thema sein den Menschen beizubringen wie sie ihre Geld organisieren können. Kurzum: Die Gesellschaft ist dafür verantwortlich. Beim Hersteller sehe ich die Pflicht nicht. Der gibt den Verkaufspreis an. Sonst müsst der Hersteller für Ofen auch angeben, wieviel es kostet sich damit tatsächlich regelmäßig Essen zuzubereiten...
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1553 am: 12.März 2022, 13:12:09 »

Für mich ist es unbegreiflich, wie ein man über die Runden kommt, wenn man sich so stark verkalkuliert. Monatlich 200 Euro mehr auszugeben als man glaubt summiert sich und ist nicht der einzige Punkt wo man sich verschätzen kann. Lebenserhaltungskosten und  Konsum von Luxusgüter ist ähnlich untransparent. Das ist für mich entweder ein Zeichen, dass man reichlich hat, oder für mich kein Wunder, dass sich leider immer mehr Menschen mit "einfachem" Konsum verschulden.

Es müsste in der Erziehung, Schule oder späteren Ausbildung ein Thema sein den Menschen beizubringen wie sie ihre Geld organisieren können. Kurzum: Die Gesellschaft ist dafür verantwortlich. Beim Hersteller sehe ich die Pflicht nicht. Der gibt den Verkaufspreis an. Sonst müsst der Hersteller für Ofen auch angeben, wieviel es kostet sich damit tatsächlich regelmäßig Essen zuzubereiten...

Die Jugen wünschen sich ja zusehends so ein Fach in der Schule, find ich gut.


Der größte Posten bei der Fehlkalkulation soll ja der Werteverlust sein. Wenn ich persönlich meine Autkosten in etwa überschlage, rechne ich übrigens weder den Kaufpreis NOCH den Werteverlust mit ein. Der Kaufs- und evtl. spätere Verkaufspreis ist was, was bei mir extra läuft. Wie ein Sparkonto, für das man für solche Ausgaben extra was beiseitelegt. Was eigentlich auch nix anderes als Schönrechnen der tatsächlichen laufenden Kosten ist.


Wo wir dabei sind laut Statista und Co. sind ~40% aller Autos in Deutschland auf Raten/Kredit gezahlt oder geleast, sprich auf Pump finanziert (Neuwagen zu ~50%, Gebrauchtwagen ~30%). Da geht die Mehrbelastung oft schon beim Erwerb los.
« Letzte Änderung: 12.März 2022, 13:15:13 von KI-Guardiola »
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DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1554 am: 12.März 2022, 13:25:40 »

Für mich ist es unbegreiflich, wie ein man über die Runden kommt, wenn man sich so stark verkalkuliert. Monatlich 200 Euro mehr auszugeben als man glaubt summiert sich und ist nicht der einzige Punkt wo man sich verschätzen kann. Lebenserhaltungskosten und  Konsum von Luxusgüter ist ähnlich untransparent. Das ist für mich entweder ein Zeichen, dass man reichlich hat, oder für mich kein Wunder, dass sich leider immer mehr Menschen mit "einfachem" Konsum verschulden.

Es müsste in der Erziehung, Schule oder späteren Ausbildung ein Thema sein den Menschen beizubringen wie sie ihre Geld organisieren können. Kurzum: Die Gesellschaft ist dafür verantwortlich. Beim Hersteller sehe ich die Pflicht nicht. Der gibt den Verkaufspreis an. Sonst müsst der Hersteller für Ofen auch angeben, wieviel es kostet sich damit tatsächlich regelmäßig Essen zuzubereiten...

Die Jugen wünschen sich ja zusehends so ein Fach in der Schule, find ich gut.


Der größte Posten bei der Fehlkalkulation soll ja der Werteverlust sein. Wenn ich persönlich meine Autkosten in etwa überschlage, rechne ich übrigens weder den Kaufpreis NOCH den Werteverlust mit ein -- was eigentlich auch nix anderes als Schönrechnen der tatsächlichen Kosten ist.


Wo wir abei sind laut Statista und Co. sind ~40% aller Autos in Deutschland auf Raten gezahlt oder geleast, sprich auf Pump finanziert (Neuwagen zu ~50%, Gebrauchtwagen ~30%). Da geht die Mehrbelastung oft schon beim Erwerb los.

Ich kann den Wunsch sehr gut nachvollziehen. Man wird nicht wirklich gut vorbereitet. Steuererklärung ist ein Fragezeichen. Geldanlagen sind ein Fragezeichen. Investieren, Anlegen und private Altersvorsorge ist ein Fragezeichen. Konsumverhalten ist ein Fragezeichen. Und all das wird immer wichtiger und gleichzeitig komplexer. Das bisschen Unterricht in Gemeinschaftskunde oder Ähnlichem reicht nicht aus. Da bringt man dann auch lieber bei, was der Unterschied zwischen Geldmenge M1, M2 und M3 ist. Das ist zwar auch nett, kann aber eigentlich nur eine Vobereitung dafür sein, was noch kommen sollte.


Ich trenne es bei der Kostenbetrachtung und kenne die tatsächlichen Kosten die heute vom Geldhäuflein weggehen und die "Kosten für den Wertverlust". Wobei ich den auch nicht wirklich so berechne oder "sehe".
Das Geld für das aktuelle Auto ist ausgegeben und weg. Es kann nur noch in einem Teil wiederheholt werden, indem ich es verkaufe. Aber, um da eine Übersicht zu erhalten, müsste ich regelmäßig ein Angebot einholen, um zu wissen, was der Restwert ist. Das finde ich nicht praktikabel.
Ich kalkuliere eher, dass mein aktuelles Auto in 10-12 Jahren nicht mehr funktioniert und ich ein Neues brauchen werde. Also ungefährer Kaufpreis eines Wagens heute, plus Inflation, durch 120 bis 144 Monate.
Auf die Weise werde ich mir auch bewusst, das diese substantielle Summe in 10-12 Jahren wieder auf dem Geldhäuflein sein muss. Sonst gehört mein Auto zu den 40% die auf Raten gezahlt werden.
Wenn ich dann plötzlich doch kein Auto brauche kaufe ich mir davon ein Eis.  :laugh:
« Letzte Änderung: 12.März 2022, 13:28:07 von DragonFox »
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1555 am: 12.März 2022, 13:45:11 »

Für mich ist es unbegreiflich, wie ein man über die Runden kommt, wenn man sich so stark verkalkuliert. Monatlich 200 Euro mehr auszugeben als man glaubt summiert sich und ist nicht der einzige Punkt wo man sich verschätzen kann.

Apropos: Angeblich haben ja mittlerweile ~30% aller deutschen Privathaushalte nicht mal mehr wirkliche Rücklagen. Über 6 Millionen Privatpersonen sollen überschuldet sein.

Go figure...
« Letzte Änderung: 12.März 2022, 13:52:36 von KI-Guardiola »
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Jäger Horst

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1556 am: 12.März 2022, 14:07:14 »

Für mich ist es unbegreiflich, wie ein man über die Runden kommt, wenn man sich so stark verkalkuliert. Monatlich 200 Euro mehr auszugeben als man glaubt summiert sich und ist nicht der einzige Punkt wo man sich verschätzen kann.

Apropos: Angeblich haben ja mittlerweile ~30% aller deutschen Privathaushalte nicht mal mehr wirkliche Rücklagen. Über 6 Millionen Privatpersonen sollen überschuldet sein.

Go figure...

Naja, ich kann es auch nicht verstehen, wie man ohne Rücklagen leben kann... (Vor allen Dingen als Schwabe!)
aber bei Negativzinsen und bei allen "super" Kreditangeboten, wurde doch vielen Leuten nahe gelegt Schulden zu machen, da es ja so risikolos und besser ist... die Frage ist halt auch wann fängt für einen persönlich Überschuldung an und wo hört "normale" Verschuldung auf...
mit den derzeitigen Verhältnissen, ist da aber vieles ad absurdum geführt und wer weiß wohin der weg führt, aber ich kann schon verstehen das Leute sauer sind, wenn der Liter Sprit 2,50€ kostet, mal ganz unabhängig davon.
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Rot-rot-weiß-rot-wir saufen bis zum Tod!

DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1557 am: 12.März 2022, 14:23:59 »

Für mich ist es unbegreiflich, wie ein man über die Runden kommt, wenn man sich so stark verkalkuliert. Monatlich 200 Euro mehr auszugeben als man glaubt summiert sich und ist nicht der einzige Punkt wo man sich verschätzen kann.

Apropos: Angeblich haben ja mittlerweile ~30% aller deutschen Privathaushalte nicht mal mehr wirkliche Rücklagen. Über 6 Millionen Privatpersonen sollen überschuldet sein.

Go figure...

Ein guter Freund hat lange Zeit bei der Schuldenberatung der Diakonie als Berater gearbeitet. Ich habe genug Stories gehört. Nachvollziehen kann ich es allerdings trotzdem nicht.  :-\


Für mich ist es unbegreiflich, wie ein man über die Runden kommt, wenn man sich so stark verkalkuliert. Monatlich 200 Euro mehr auszugeben als man glaubt summiert sich und ist nicht der einzige Punkt wo man sich verschätzen kann.

Apropos: Angeblich haben ja mittlerweile ~30% aller deutschen Privathaushalte nicht mal mehr wirkliche Rücklagen. Über 6 Millionen Privatpersonen sollen überschuldet sein.

Go figure...

Naja, ich kann es auch nicht verstehen, wie man ohne Rücklagen leben kann... (Vor allen Dingen als Schwabe!)
aber bei Negativzinsen und bei allen "super" Kreditangeboten, wurde doch vielen Leuten nahe gelegt Schulden zu machen, da es ja so risikolos und besser ist... die Frage ist halt auch wann fängt für einen persönlich Überschuldung an und wo hört "normale" Verschuldung auf...
mit den derzeitigen Verhältnissen, ist da aber vieles ad absurdum geführt und wer weiß wohin der weg führt, aber ich kann schon verstehen das Leute sauer sind, wenn der Liter Sprit 2,50€ kostet, mal ganz unabhängig davon.

Ist halt die Frage wozu man angehalten wird, Schulden zu machen. Ein Kredit, um den 65 Zoll LCD TV durch einen 75 Zoll Plasma TV zu ersetzen? Oder ein Kredit, um die Außenfassade zu renovieren, dass Dach zu dämmen oder Photovotailk zu installieren? Meine Empfehlung würde da durchaus unterschiedlich ausfallen.  ;) Für mich hört bereits im ersten Fall die "normale" Verschuldung auf. Es gibt nicht viel was ich auf Kredit zahlen würde und Konsum, den ich auf Raten kaufe, ist Konsum, den ich mir noch nicht verdient habe.

Wer hat das Aufnehmen von Krediten empfohlen?

Auf wen sind die Leute sauer?
« Letzte Änderung: 12.März 2022, 14:28:18 von DragonFox »
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KI-Guardiola

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1558 am: 13.März 2022, 03:08:13 »

Naja, ich kann es auch nicht verstehen, wie man ohne Rücklagen leben kann... (Vor allen Dingen als Schwabe!)

Ich könnte so auch nicht ruhig schlafen. Kaputt gehen kann immer mal was -- wenn man Pech hat, mehrere Geräte in kurzer Zeit. Dann müsste man auf Pump finanzieren, hat Zusatzbelastung und gerät erst recht in so eine Spirale. Für so einige ist das sicher nicht möglich, Rücklagen zu bilden (von Vermögensaufbau ist hier gar nicht die Rede, das ist was ganz anderes). Aber ein Drittel aller Haushalte ohne Rücklagen, das ist schon happig. Angesichts der aktuellen Situation wird die Zahl sicher eher noch steigen.

Ich finde es ebenfalls extrem fragwürdig, dass in der Schule praktisch so gar nichts über Finanzen gelehrt wird. Ob man das nun will oder nicht: Geld alleine macht in unserer Gesellschaft vielleicht nicht glücklich. Aber ohne Geld ist man garantiert unglücklich, weil es ohne halt einfach nicht geht.
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DeDaim

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1559 am: 15.März 2022, 08:13:16 »

Ich habe die Bildungsdiskussion mal hier in den Bildungs-Thread verschoben: https://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11300.1580.html :)
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Nicht jeder, der 'ne Leiter hat, darf fahren wie die Feuerwehr!
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