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Autor Thema: Frust-Ablass-Thread für das Real Life  (Gelesen 317858 mal)

DeDaim

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1860 am: 02.Januar 2023, 09:03:02 »

Ach Horst, mach dich doch selbst nicht durch alberne Vergleiche lächerlich. Was ist denn der Unterschied zwischen massenhaft häufig in alkoholisiertem Zustand auf öffentlichen Verkehrswegen und Plätzen gezündetem explosivem Material und Unfällen, die (mitunter auch alkoholisiert, das gebe ich gerne zu) im eigenen Haushalt passieren? Ich bin sicher, du kommst drauf.

Um das klar zu stellen: Wer gegen ein Böllerverbot ist, kann das gerne sein und ich habe damit kein Problem, auch wenn ich anderer Meinung bin. Aber doch bitte nicht mit sowas Albernem ein Whataboutism anbringen.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1861 am: 02.Januar 2023, 09:50:39 »

Es ist aber auch nicht gerade sinnvoll, ein Beispiel zu bringen, in dem jemand vom Auto überfahren wird.
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DeDaim

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1862 am: 02.Januar 2023, 10:01:59 »

Da hast du Recht. Ich finde die Diskussion eh unnötig ausufernd. Wenn Leute sagen, sie haben Angst vor einer eintönigen Verbotsgesellschaft, kann ich das akzeptieren. Persönlich bin ich aber der Meinung, dass Menschen, Tieren und der Umwelt geholfen wäre, wenn nur noch professionelle Menschen Feuerwerk zünden dürften. Das kann man, gerade im Frust-Ablass-Thread, finde ich einfach mal so stehen lassen und akzeptieren, dass es da unterschiedliche Meinungen gibt.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1863 am: 02.Januar 2023, 12:11:03 »

Und im übrigen, stirbt kein normaler Mensch wenn er reglementierte :-* Böller nach Vorschrift zündet,

https://www.rnd.de/panorama/boellerunfall-in-leipzig-17-jaehriger-stirbt-beim-hantieren-mit-feuerwerk-Y2AZIVTKDLXK5VZJLEWTBCA3IQ.html

Zitat
Beim Anzünden von Feuerwerkskörpern auf der Straße wurde ein Fußgänger in Sachsen-Anhalt von einem Auto erfasst und tödlich verletzt.

Sicher nicht nach Vorschrift oder nicht reglementiert, nichtsdestotrotz tragisch.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1864 am: 08.Januar 2023, 13:55:45 »

Wenn die Hausverwaltung relativ kurzfristig die WG kündigt und man nun auf Wohnungssuche ist in Wien. Kein so guter Start ins neue Jahr.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1865 am: 08.Januar 2023, 16:26:35 »

Argh, ich drücke die Daumen, dass du kurzfristig einen Ersatz finden wirst.
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Ständig im Einsatz für einen besseren FM und für ein tolles Forum :)

Du hast FRAGEN? Hier gibt es ANTWORTEN rund um den FM!

EricVallhalla

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1866 am: 11.Januar 2023, 16:03:19 »

Ach Horst, mach dich doch selbst nicht durch alberne Vergleiche lächerlich. Was ist denn der Unterschied zwischen massenhaft häufig in alkoholisiertem Zustand auf öffentlichen Verkehrswegen und Plätzen gezündetem explosivem Material und Unfällen, die (mitunter auch alkoholisiert, das gebe ich gerne zu) im eigenen Haushalt passieren? Ich bin sicher, du kommst drauf.

Um das klar zu stellen: Wer gegen ein Böllerverbot ist, kann das gerne sein und ich habe damit kein Problem, auch wenn ich anderer Meinung bin. Aber doch bitte nicht mit sowas Albernem ein Whataboutism anbringen.

Ganz so dämlich ist der Vergleich gar nicht. Es steht exemplarisch für unsere Gesellschaft und die regierende Politik. Meinst du die Typen in Berlin hören auf nach einem Böllerverbot? Sicherlich nicht. Wird die Umwelt entlastet mit Tempo 130? Sicherlich nicht, dazu gibt es sogar konkrete Zahlen. Diese Prestigepolitik löst keine Probleme, sie behandelt maximal die Symptome.

Ich arbeite seit über einem Jahrzehnt im sozialen Bereich. Wir werden teilweise seitens der Politik mit Geldern regelrecht zugeschissen (nicht die Arbeitnehmer, die teilweise unterbezahlt sind, sondern die Dienstleister des Staates). Die Sozialindustrie ist ein gigantisches aufgeblasenes Bollwerk geworden. An dem sich die Stiftungen, Diakonien, Kirchen, etc. alle bereichern.
Tatsächliche Problemlösung ist nicht gewünscht. Wenn man jetzt als Beispiel die Silvesternacht in Berlin, Düsseldorf und Co. nimmt stehen die Randale für eine fehlgeschlagene Politik, die letztendlich eine massive unkontrollierte Migration ermöglicht, dabei werden NGO's staatlich (mit Steuergeldern) subventioniert. Diese wiederum versprechen den Menschen aus aller Herrenländer das goldene Deutschland.
Ich habe eine zeitlang ehrenamtlich nach 2015 in der Flüchtlingshilfe gearbeitet. Es ist abenteuerlich, was einem die Menschen dort erzählen und was dort passiert. Das schlimmste ist aber: Es interessiert niemanden. -> Hier nehmt noch mehr Geld für eure Maßnahme/Dienstleistung.
Am Ende bauen die Träger von dem Geld noch mehr Einrichtungen, kaufen mehr Immobilien, bauen mehr Verwaltungen auf und wachsen immer weiter. Die Mitarbeiter solcher Systeme bekommen sowas ja mit und fragen sich: "Wo ist mein Stück vom Kuchen? Ich bin derjenige, der hier in der stationären Jugendhilfe 24h Dienste alleine schiebt!" - Daßelbe in grün in unserem Gesundheitssystem.
Was kreiert der Staat mit solchen Methoden? Ganz einfach, eine zutiefst immer mehr gespaltene Gesellschaft. Frustrierte Gesellschaftsschichten auf allen Ebenen, die dann an so Tagen wie Silvester aufeinander prallen.
Beispiel: Du bist 21 Jahre alt, flüchtest als Wirtschaftsmigrant weil dir NGO's erzählen wie toll es in Europa ist und du dort alles bekommst. Kaum hier verlangst du den goldenen Honigtopf, der dir versprochen wurde. Die Realität sind abgeranzte Notschlafstellen, in denen du dich herumtreiben musst, darfst nicht arbeiten weil der Aufenthaltsstatus ungeklärt ist. Eventuell mangelnde Bildung und in einer gänzlich fremden Kultur / Religion. Kannst die Sprache nicht sprechen. <- Das ist ca. der Otto Normalo in einer Flüchtlingsunterkunft. Wem hilft das? Niemanden. Der Staat generiert dadurch nur noch mehr unzufriedene Menschen.

Jetzt spannt man den Bogen mal weiter mit all den Krisen der letzten Jahre: Corona samt Grundrechtseinschränkungen (saß während der Pandemie auf einer Parkbank im Unigelände, kam gerade von der Strahlentherapie nach meiner Krebs OP, maximal abgemagert und musste einfach nur kurz sitzen. Ordnungsdienst der Uni schrie mich an und rief die Polizei, weil ich mit dem sitzen auf der Parkbank das Coronavirus verbreite und gleichzeitig leugne, dass es das Virus gibt...Rückblickend betrachtet eine unfassbar schlimme Zeit, wenn dich wildfremde Menschen anschreien weil Politik und Medien alle irre gemacht haben), Finanzkrise, Inflation, drohende Rezension, Lieferengpässe, Energiekrise, der Abbau von Landwirtschaft in Europa, Wirtschaft vs. Klima, generell Klimadebatte (Mensch gemacht oder der normale Zyklus der Welt?), Krieg in der Ukraine, Cancel Culture und keinerlei Debattenkultur mehr, Verbotskultur in der Politik, ÖRR der mittlerweile als Staatsfunk herhält, eine Presse, die keine mehr ist etc. Dazu drohende Systeme wie der digitale Euro oder Phantastereien der WEF und anderen großen Lobbyverbänden...

Was bekommt man unter dem Strich? Eine kranke Gesellschaft. Wenn man sich allein den Anstieg der psychischen Erkrankungen anguckt, kann einem nur Angst und Bange werden. Ich bin über Nächte wie Silvester nicht mehr schockiert. Ich wundere mich warum das nicht schon viel eher und massiver passiert.

Was hinter all diesen Entscheidungen steckt - ich weiß es nicht, ich weiß nur ich will das nicht mehr. Ich will keine Überbelastung mehr auf der Arbeit oder ständig den Job wechseln, nur damit es ein bisschen besser ist (Fachkräfte in meinem Bereich sind rar). Ich will das meine Freundin alleine abends rausgehen kann, ohne, dass 7 Typen um die herumspringen wie wild gewordene Affen. Ich will frei mich äußern können und Kritikpunkte nennen dürfen ohne direkt als Nazi oder Reichsbürger verunglimpft zu werden. Ich will ein faires und gleichberechtigtes System und keine leeren Worthülsen mehr. Ich will Politiker, die machen und Ahnung von ihrer Arbeit haben. Ich will, dass Politiker aufhören sich in ihrer woken Blase mit 15 Brutto im Monat moralisch auf das oberste Podest zu stellen aber am Ende des Tages nichts bewirken und mit dem Audi A8 Diesel davon düsen...auf Steuerzahler sein Nacken.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein gesundes und vor allem weniger schwieriges Jahr 2023.
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DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1867 am: 11.Januar 2023, 17:21:47 »

Welche NGOs meinst du?

Soweit ich weiß wird auf Bundestagsebene nicht über ein Feuerwerksverbot diskutiert. Das beste Argument (ich glaube von der FDP) das ich bisher dagegen hörte: Jede Stadt kann bereits heute auf ihrem Gebiet Feuerwerke komplett oder in bestimmten Bereichen verbieten und die Gesetze dazu wurden erst 2017 verschärft. Meiner Meinung nach wäre ein Gesamtverbot viel zu übertrieben und es gibt bereits genug Werkzeuge individuell eine Schranke davor zu schieben.

Für mich sieht es eher nach einem Versagen der Integrations- statt der Migrationspolitik aus. Das etwas mehr als ein Viertel der Verhaftet aus Berlin die deutsche Staatsbürgerschaft haben betrifft wiederum zum großen Teil keine dieser beiden Politikzweige.

Edit: Einen Punkt hatte ich vergessen, den ich spannende finde, weil du da Einblick hast. Wie bereichert sich den eine soziale Einrichtung wie die Diakonie? Streichen die Vorgesetzten zu hohe Gehälter ein? Oder bauen wir in Deutschland zu viele Kindertagestätten? Meines Wissens fehlen da hundert tausende Plätze in Deutschland.
Das bei der Diakonie - nein, in der ganzen Branche, vor allem bei der Belastung und der Bezahlung der Beschäftigten nicht alles richtig läuft ist nicht weg zu diskutieren.
Aber ansonsten... Krankenhäuser, Mutterhäuser, Altenhilfe, Obdachlosenhilfe, Schulden- oder Suchtberatung, Kindertagestätten, Seelsorge, Nothilfeprogramme und Katastrophenhilfe sind grundsätzlich Einrichtungen die man in einem Sozialstaat haben will und finanziert werden wollen. Wo ist das Delta der Bereicherung, wie funktioniert das System und wer profitiert davon?
« Letzte Änderung: 11.Januar 2023, 17:47:34 von DragonFox »
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DeDaim

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1868 am: 11.Januar 2023, 19:41:23 »

@EricVallhalla: Und wie genau entkräftet das jetzt meine Aussage, dass der Vergleich zwischen Böllern und Haushaltsunfällen Unsinn ist?

Ich tue mich generell mit deinem Posting schwer, weil da viel zusammengeworfen wird. Was davon ist deine eigene Position, was davon Bestandsaufnahme von Debatten, was eigenes Erleben, was objektiv belegbar? Das kann ich bei dir leider nicht herauslesen. Stellst du beispielsweise ernsthaft infrage, ob der Klimawandel menschengemacht ist? Bist du der Meinung, der aktuelle gesellschaftliche Status folge einem großen Plan (falls ja, von wem)? Siehst du die Pressefreiheit in Deutschland stark bedroht und falls ja vom wem? Findest du die Meinungsfreiheit in Deutschland eingeschränkt? Nur ein paar Fragen zu dem, was du so geschrieben hast.

Übrigens, um beim Thread-Thema zu bleiben: zwei der gestellten Fragen greifen Punkte auf, die mich sehr frustrieren. Menschen, die immer noch infrage stellen, ob der Klimawandel vom Menschen verursacht wird und Personen, die Meinungshoheit mit Meinungsfreiheit verwechseln. ;)
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EricVallhalla

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1869 am: 11.Januar 2023, 19:58:16 »

Welche NGOs meinst du?

Soweit ich weiß wird auf Bundestagsebene nicht über ein Feuerwerksverbot diskutiert. Das beste Argument (ich glaube von der FDP) das ich bisher dagegen hörte: Jede Stadt kann bereits heute auf ihrem Gebiet Feuerwerke komplett oder in bestimmten Bereichen verbieten und die Gesetze dazu wurden erst 2017 verschärft. Meiner Meinung nach wäre ein Gesamtverbot viel zu übertrieben und es gibt bereits genug Werkzeuge individuell eine Schranke davor zu schieben.

Für mich sieht es eher nach einem Versagen der Integrations- statt der Migrationspolitik aus. Das etwas mehr als ein Viertel der Verhaftet aus Berlin die deutsche Staatsbürgerschaft haben betrifft wiederum zum großen Teil keine dieser beiden Politikzweige.

Edit: Einen Punkt hatte ich vergessen, den ich spannende finde, weil du da Einblick hast. Wie bereichert sich den eine soziale Einrichtung wie die Diakonie? Streichen die Vorgesetzten zu hohe Gehälter ein? Oder bauen wir in Deutschland zu viele Kindertagestätten? Meines Wissens fehlen da hundert tausende Plätze in Deutschland.
Das bei der Diakonie - nein, in der ganzen Branche, vor allem bei der Belastung und der Bezahlung der Beschäftigten nicht alles richtig läuft ist nicht weg zu diskutieren.
Aber ansonsten... Krankenhäuser, Mutterhäuser, Altenhilfe, Obdachlosenhilfe, Schulden- oder Suchtberatung, Kindertagestätten, Seelsorge, Nothilfeprogramme und Katastrophenhilfe sind grundsätzlich Einrichtungen die man in einem Sozialstaat haben will und finanziert werden wollen. Wo ist das Delta der Bereicherung, wie funktioniert das System und wer profitiert davon?

Ich habe morgen frei und werde mich den Fragen gerne soweit es geht beschäftigen. Habe einige Beispiele von meinem alten Arbeitgeber, die ich anbringen kann bzw. von Kollegen aus anderen Fachbereichen/Arbeitgebern.
Sorry, die Zeit ist heute Abend etwas knapp dafür.
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EricVallhalla

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1870 am: 11.Januar 2023, 20:18:19 »

@EricVallhalla: Und wie genau entkräftet das jetzt meine Aussage, dass der Vergleich zwischen Böllern und Haushaltsunfällen Unsinn ist?

Ich tue mich generell mit deinem Posting schwer, weil da viel zusammengeworfen wird. Was davon ist deine eigene Position, was davon Bestandsaufnahme von Debatten, was eigenes Erleben, was objektiv belegbar? Das kann ich bei dir leider nicht herauslesen. Stellst du beispielsweise ernsthaft infrage, ob der Klimawandel menschengemacht ist? Bist du der Meinung, der aktuelle gesellschaftliche Status folge einem großen Plan (falls ja, von wem)? Siehst du die Pressefreiheit in Deutschland stark bedroht und falls ja vom wem? Findest du die Meinungsfreiheit in Deutschland eingeschränkt? Nur ein paar Fragen zu dem, was du so geschrieben hast.

Übrigens, um beim Thread-Thema zu bleiben: zwei der gestellten Fragen greifen Punkte auf, die mich sehr frustrieren. Menschen, die immer noch infrage stellen, ob der Klimawandel vom Menschen verursacht wird und Personen, die Meinungshoheit mit Meinungsfreiheit verwechseln. ;)

Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass man gar nicht mehr objektiv lesen kann. Sofort entscheidest du dich für eine Verteidigungsposition. Ich habe deine Aussage in kein Stück entkräftet, sondern die Aussage von Horst nur als Einleitung genommen.

Natürlich habe ich viele Themen genannt. Ich denke es ist auch relativ klar, dass ich damit nur zum Ausdruck bringen möchte, dass die Gesamtsituation für alle gesellschaftlichen Teile aktuell mega unbefriedigend ist und wir uns in einer Entwicklung befinden, die für dieses Land sicher keine rosige Zukunft bereitet (siehe aktuelle Krisen und die uns drohen).

Ich lese hier regelmäßig mit aber bin selten angemeldet. Ich hatte kurz mal das Bedürfnis als ich die letzten Seiten durchgelesen hatte, mal meinen Frust abzulassen. Leider wusste ich nicht, dass ich Quellenangaben (Was ist belegbar, etc.) abliefern soll/möchte/muss. Auch die Unterstellung ob ich irgendwas in Frage stelle oder nicht, mit einer klaren Betonung darauf, dass eine bestimmte Antwort definitiv falsch ist, ist ein gutes Beispiel für Themen in meinem vorigen Beitrag. Deine schöne Beschreibung von "der Große Plan", lässt mich ebenso in einem schrägen Licht erscheinen.
Verstehe dies bitte nicht als Angriff sondern als einen Hinweis. Du kennst mich nicht, hast mich nie gesehen, weißt nicht wer ich bin und was mich ausmacht. Deswegen urteile ich nicht über Menschen im Internet. Mimik, Gestik, Ironie, sprachliche Betonung, politische Einstellung, persönliche Motivation, usw....all das kann man nicht lesen (maximal man kennzeichnet es, sind wir mal ehrlich das macht dann auch keinen Spaß mehr zu lesen..).

In diesem Sinne, Friede sei mit dir :)

Meinen Beitrag habe ich meiner Meinung nach klar geschlossen. Frei nach dem Motto: Ich wünsche mir eine Veränderung.
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DeDaim

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1871 am: 11.Januar 2023, 21:30:44 »

Okay, der Reihe nach:

1. Habe ich mich nicht verteidigt. Du hast gesagt, der Vergleich von Horst sei nicht dämlich und ich habe nachgefragt, inwiefern deine Aussage das belegt. Hätte ich vielleicht besser formulieren können. My Bad. Es war jedenfalls einfach eine Nachfrage, mehr nicht.

2. Niemand hat eine Quelle gefordert. Ich habe nur zum Ausdruck gebracht, dass ich mich mit deinem Posting schwer tue, weil ich einige der Dinge, die du schreibst nicht zuordnen kann.

3. Eben weil ich dich nicht kenne und dir keine Position andichten möchte, habe ich nachgefragt. Es ist schade, dass du die Fragen nicht beantwortest, aber wenn du das nicht möchtest, ist das völlig okay.

4. Ja, ich halte die Leugnung des menschengemachten Klimawandels (ich nehme an, darauf spielst du an, falls nicht, vergiss den Punkt) für objektiv falsch. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse hierzu sind überwältigend klar.

Ich finde es übrigens schön, wenn sich sonst stille Mitleser äußern. Du wolltest hier deinen Frust ablassen und da du mich zitiert hast, habe ich reagiert. Sollte ich dir damit die Lust am Schreiben hier getrübt haben, tut es mir Leid.

In jedem Fall wünsche ich dir noch einen schönen Abend. :)
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Signor Rossi

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1872 am: 11.Januar 2023, 23:20:00 »

Naja, der Zustand Deutschlands kann einen schon deprimieren, besonders wenn man bessere Zeiten kennt.

Randale in der Silvesternacht von Flüchtlingen, Migranten, Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie Neonazis. Messer- und Kettensägenmorde. Ein Putschversuch von Reichsbürgern. Kaputte Infrastruktur. "Aktivisten", die andere Menschen nötigen. "Aktivisten", die ein totes Dorf u.a. mit Molotowcocktails "verteidigen". "Aktivisten", die Kunst schänden. AfD zweistellig im Bundestag und in vielen Landtagen. Kaputte Schulen und Hochschulen. Ein Kranken- und Pflegesystem, dass auf dem Zahnfleisch kriecht. Allerorten Fachkräftemangel aber immer noch kein gescheites Einwanderungsgesetz. Eine Bundeswehr, die nur noch ein trauriges Abziehbild einer Armee ist. Digitalisierungsentwicklungsland. Teuerste und ineffizienteste Energiewende auf dem Planeten. Dazu Politikergeschwätz vom "Deutschland, in dem wir gut und gerne leben" oder "Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf" oder ein Deutschland, wo das Zusammenleben tagtäglich neu "ausgehandelt" werden muss.  Und was weiß ich noch alles, was mir jetzt spontan nicht eingefallen ist.

Wie schrieb Heine so schön, wenn auch in einem anderen Kontext: denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.
« Letzte Änderung: 11.Januar 2023, 23:24:39 von Signor Rossi »
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DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1873 am: 12.Januar 2023, 01:25:35 »

Heine hatte es definitiv nicht schön in Deutschland. Im heutigen Deutschland müsste er nicht nach Paris ins Exil und seine Schriften würden auch nicht zensiert oder später verbrannt werden. Ich frage mich, ob es ihm heute besser gefallen würde.


Zum Thema: Das ist jetzt der falsche Thread. Aber ich sehe das alles nicht so negativ. Jede Zeit hatte ihre eigenen Radikalen, Aktivisten, Krisen, Versäumnise und Herausforderungen. Mich belastet eigentlich am meisten, dass es viele Mitmenschen belastet.
Aus der anderen Perspektive heraus könnte man sich stattdessen sogar darüber freuen, dass es so eine lange Zeit sehr gut lief - vorausgesetzt man kennt die besseren Zeiten. Seit Jahrzehnten keine Kriege wäre vor dem zweiten Weltkrieg undenkbar gewesen. Globalisierung hat uns (als Gesellschaft) in den letzten Jehrzehnten wohlhabend gemacht, ohne uns langezeit Nachteile spüren zu lassen. Mangelwirtschaft oder Lieferengpässe sind völlig fremd (zumindest in Westdeutschland). Auch auf der Gesundheitsschiene gab es in Richtung Pandemien definitiv düstere Zukunftszenarien.
Wenn ich mir ne vergangene Zeit aussuchen müsste würde ich hier bleiben. Schon alleine, um zu gucken wie es weiter geht...
« Letzte Änderung: 12.Januar 2023, 01:33:51 von DragonFox »
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EricVallhalla

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1874 am: 12.Januar 2023, 13:40:22 »

Guten Morgen zusammen.

@DeDaim: Alles gut. Bin durch jahrelanges Twitter nutzen anscheinend auch ein Stück weit zu genervt was bestimmte "Schlüsselwörter" angeht. Ich kenne dich genauso wenig und verstehe ja nur, dass was ich hier schwarz in weiß lese und da hinein interpretiere.

@DragonFox: Ich versuche es mal so kurz wie möglich. Mein erster Beitrag sprengt ja für reines Frust ablassen schon fast den Rahmen und hatte im Nachhinein viel zu viele Themen, in denen natürlich auch nicht immer jeder irgendwie drin steckt oder Berührungspunkte mit hat.

Also wie gesagt arbeite ich seit langer Zeit schon im sozialen Sektor. Genau wie das Gesundheitssystem bildet dies das Rückgrat unserer Gesellschaft und beide müssen staatlich unterstützt werden und darf meiner Meinung nach nicht privatisiert sein.

Komme ich mal kurz zu meinem alten Arbeitgeber. Großer Träger in NRW und wächst in den letzten Jahren exorbitant. Alle Fachbereiche wachsen. Wachstum ist an sich ja etwas positives und bietet viele Möglichkeiten. Da der Bedarf an diversen sozialen Angeboten (Integrationsarbeit, Flüchtlingshilfe, stationäre Jugendhilfe, ambulant betreutes Wohnen, Tafeln - nur um bei den Bereichen zu bleiben in denen ich mich auskenne und auch Kontakte habe) massiv steigt muss man sich zunächst auch die Gründe anschauen warum dies so ist bevor ich auf meinen alten Arbeitgeber komme.
Fehlgeleitete Migrationspolitik, Inflation, Energiekrise, Corona Maßnahmen (besonders Kinder und Jugendliche sind massiv betroffen gewesen, was man anhand der Statistiken der Krankenkassen ablesen kann), Lohn vs. Lebensunterhaltskosten, Wohnungsknappheit -> führen zu einem Anstieg der zuvor genannten sozialen Angebote. Das bedeutet, dass auf vielen Ebenen politische Fehler die Ursache für diesen Anstieg sind und mit Geld versucht wird es zu "beheben", anstatt die Probleme von Grund auf zu lösen (welches meinen größten Kritikpunkt aktueller Politik darstellt).
Nun zur täglichen Realität in vielen Arbeitsbereichen. Stationäre Wohngruppen (früher nannte man dies Kinderheime) sind derzeit zu wenig. Es gibt ein Überangebot an Anfragen der Jugendämter. Vor 3 Jahren erhielt ich pro Monat eventuell 2-5 Anfragen, nur aus NRW. Aktuell erhalte ich 2-3 Anfragen täglich aus ganz Deutschland. In der Kommunikation mit den Jugendämtern stellt sich heraus, dass der Bedarf nicht gedeckt werden kann und tausende Kinder und Jugendliche monatelang in der Inobhutnahme (quasi ein Not-Schlafplatz) unterkommen. Dazu kommt, dass die Kollegen bei den Jugendämtern hoffnungslos überfordert sind und sich teilweise, selbst in dringenden Angelegenheiten einfach gar nicht mehr melden oder nur noch Dauerkrank sind, natürlich mit einer Vertretung, die lieber Jack Cousteau spielt als zu reagieren weil ebenso überfordert. Personalnot in allen Bereichen trifft auf einen explosionsartig wachsenden Bedarf. Nicht genug, denn 7 von 10 Anfragen fallen eher in den Bereich Intensivpädagogik I und II. Da sprechen wir von Kindern und Jugendlichen, die im Schlaf die Schwester anzünden und versuchen den Lehrer abzustechen. Also hochanspruchsvolles Klientel.
Jetzt sehen Träger, wie mein alter Arbeitgeber, dass der Bedarf massiv steigt und bauen und kaufen neue Wohngruppen. Eröffnen wie verrückt, weil der Bedarf da ist. Aber es fehlt das Personal.
Jetzt komme ich zu Beschiss Nummer 1 und wahrscheinlich auch insgesamt betrachtet, der der am meisten Geld einbringt. Wohngruppen haben ein Konzept in dem ein Personalschlüssel festgelegt ist mit bestimmten Kosten. Träger rechnen immer die vollen Kosten ab, obwohl der Personalschlüssel nicht voll belegt ist. Bsp.: Eine Wohngruppe soll mit 5 Pädagogen in Vollzeit besetzt sein -> Realität: 3 Leute machen den Job von 5, der Träger sieht, dass es reicht und kümmert sich nicht mehr um die Belegung des Personals weil das System ja "funktioniert". Der Träger rechnet die vollen Personalkosten ab. Die Arbeitsbelastung steigt ins unendliche und die Lebensqualität sinkt.
Ich habe bei einer der letzten Leitungsrunden (Teamleitungen, Fachbereichsleitungen, Fachaufsichten) mal die "pikante" Frage gestellt: "Wo ist das Geld und was wird damit gemacht?" - Mir wurde unmissverständlich im Anschluss in einem vier Augen Gespräch klar gemacht, dass mich das nichts anzugehen hat. Ich stellte diese Frage nach dem die Inflationsrate sehr schnell sehr stark stieg und sich ein grundlegender Wocheneinkauf für eine Wohngruppe fast verdoppelte, wir aber nicht mehr Geld erhielten...also anstatt in die Nachverhandlung mit den Jugendämtern zu gehen was die Essenspauschale pro Kopf angeht oder aus dem eigenen Budget "vorstreckt" nimmt der Arbeitgeber billigend in Kauf, dass eventuell, egal in welchem Bereich, eine Unterversorgung der anvertrauten Schutzbefohlenen entsteht.
Dazu kommen Nummern wie die Dienstwagen Flotte. Früher preiswerte aber solide asiatische Hersteller, heute für die mittlere Führungsetage VW und für den Vorstand Mercedes/BMW/Audi. Kollegen die im Wohngruppen Alltag arbeiten und einen längeren Anfahrtsweg haben (25km+) wird aktiv ein Dienstwagenmodell verweigert und auf das Job Fahrrad mit E Antrieb verwiesen. Wenn man sich aktuelle Leasingraten anguckt wird da ebenso massiv Geld verbrannt, welches sicherlich nicht dafür gedacht ist Mozart über die Burmester Anlage der neuen E-Klasse zu hören. In der Pandemie Zeit gab es zum Beispiel für die Verwaltung Cateringservice, da die Kantine geschlossen war. Für die Mitarbeiter im aktiven Einsatz nichts. Die mehreren Corona Boni, die möglich waren gab es nur ein einziges Mal. Auch hier gab es wohl Budgetprobleme, die eine gänzliche Ausschöpfung, die der Staat angeboten hatte, zunichte machten. Wer denkt die abgerechneten Personalkosten mit Jugendämtern wird fairerweise auf diejenigen aufgeteilt, die sich unterbesetzt den Hintern aufreißen...Fehlanzeige.
Im Endeffekt ist es so, dass mein alter Arbeitgeber mittlerweile einige Gruppen schließen musste weil schlichtweg kein Personal mehr vorhanden ist und keiner mehr unter solchen Bedingungen arbeiten will. Hier möchte ich auch erstmal einen Schlussstrich ziehen, da es sonst zu viel wird. Es ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange...

Ich kenne solche Methoden nur aus der freien Wirtschaft. Der Unterschied liegt darin, dass Stiftungen, Diakonien, etc. andere Finanzierungsmodelle haben und größtenteils keinen Gewinn erwirtschaften dürfen. Ich verstehe, dass jeder so angenehm wie möglich leben möchte. Gelder falsch nutzen und falsch zu investieren, wohlmöglich sogar im straffälligen Bereich (bin kein Jurist, dennoch erschließt sich mir hier der Eindruck), ist für die Sozialindustrie leider normaler Alltag und gehört für mich seitens der Behörden genauesten kontrolliert.

Dies zusammengefasst beschreibt meine Aussage von gestern, dass wir eine aufgeblähte Sozialindustrie besitzen, die mit Geld zugeworfen wird. Symptome mit Geld behandeln, noch mehr Probleme entstehen.

Zu den NGO's:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/hintergrund/ngo-fluechtlinge-mittelmeer-109.html
Ein relativ harmloser Bericht über NGO's. In der Realität ist dies ein ganz mieses Geschäft auf Kosten der Flüchtlinge und des europäischen Steuerzahlers. Ich kann jedem, der sich tatsächlich für diese Thematik interessiert nur dazu raten mal einen Monat ehrenamtlich in einer Flüchtlingsunterkunft zu arbeiten. Redet mit den Menschen und macht euch euer eigenes Bild.

Zu den Medien:
Ich bin damals mal zufällig über einen Artikel gestoßen, wie sich ÖRR dem Framing versucht bzw. wie es "besser" darin wird ein bestimmtes Narrativ zu bedienen. Habe ein bisschen suchen müssen, da ich vergessen hatte wie der Bericht hieß:
https://netzpolitik.org/2019/wir-veroeffentlichen-das-framing-gutachten-der-ard/
Der Bericht ist im Artikel verlinkt.
Solange Medien von Stiftungen und Lobbyverbänden Geld erhalten (siehe als Beispiel den Spiegel, der Geld von der Gates Foundation erhält) ist für mich eine freie Presse eher nicht möglich. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing (oder so ähnlich). Allein die Berichterstattung über die Berlin Wahl wie auch die Bundestagswahl (Betrug, falsche Stimmabgaben, Chaos an der Urne wie vor den Lokalen, usw.) ist einfach nur traurig für die breite Presse. Hätte Tichys Einblick (Roland Tichy) nicht so gute journalistische Recherche betrieben und rechtliche Mittel eingelegt wäre dieses Thema völlig untergegangen. Ich hatte vor 15 Jahren den Spiegel mal im Abo aber heute ist dieser einfach nicht mehr vertrauenswürdig (siehe diverse Skandale, erst jüngst wieder, mit erfundenen Geschichten).

Generell ist die Masse an Informationen heutzutage fast gar nicht mehr zu verarbeiten. Bis auf Reddit besitze ich keinerlei Social Media Accounts mehr und lese nur noch gezielt, kurz und bündig, aktuelle Nachrichten zu den Themen Politik und Sport. Nach dem Cut der ganzen multimedialen Beballerung lebt es sich deutlich entspannter und angenehmer. Das Thema psychische Resilienz steht tatsächlich im engen Zusammenhang mit Social Media und Informationstechnologie.

Jeder sollte sich am Ende des Tages seine eigene Meinung bilden, frei leben, lieben und wählen dürfen. Mein Frust, der sich immer mehr anstaut basiert darauf, dass ich meine Grundprinzipien nicht mehr leben kann ohne im schlimmsten Fall sogar den Job zu verlieren (Bsp.: Einrichtungsbezogene Impfpflicht).

Ich hoffe ich konnte ein paar Dinge besser erläutern.

Schönen Tag euch!
« Letzte Änderung: 12.Januar 2023, 14:06:21 von EricVallhalla »
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DragonFox

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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1875 am: 12.Januar 2023, 15:44:14 »

Guten Morgen zusammen.

@DeDaim: Alles gut. Bin durch jahrelanges Twitter nutzen anscheinend auch ein Stück weit zu genervt was bestimmte "Schlüsselwörter" angeht. Ich kenne dich genauso wenig und verstehe ja nur, dass was ich hier schwarz in weiß lese und da hinein interpretiere.

@DragonFox: Ich versuche es mal so kurz wie möglich. Mein erster Beitrag sprengt ja für reines Frust ablassen schon fast den Rahmen und hatte im Nachhinein viel zu viele Themen, in denen natürlich auch nicht immer jeder irgendwie drin steckt oder Berührungspunkte mit hat.

Also wie gesagt arbeite ich seit langer Zeit schon im sozialen Sektor. Genau wie das Gesundheitssystem bildet dies das Rückgrat unserer Gesellschaft und beide müssen staatlich unterstützt werden und darf meiner Meinung nach nicht privatisiert sein.

Komme ich mal kurz zu meinem alten Arbeitgeber. Großer Träger in NRW und wächst in den letzten Jahren exorbitant. Alle Fachbereiche wachsen. Wachstum ist an sich ja etwas positives und bietet viele Möglichkeiten. Da der Bedarf an diversen sozialen Angeboten (Integrationsarbeit, Flüchtlingshilfe, stationäre Jugendhilfe, ambulant betreutes Wohnen, Tafeln - nur um bei den Bereichen zu bleiben in denen ich mich auskenne und auch Kontakte habe) massiv steigt muss man sich zunächst auch die Gründe anschauen warum dies so ist bevor ich auf meinen alten Arbeitgeber komme.
Fehlgeleitete Migrationspolitik, Inflation, Energiekrise, Corona Maßnahmen (besonders Kinder und Jugendliche sind massiv betroffen gewesen, was man anhand der Statistiken der Krankenkassen ablesen kann), Lohn vs. Lebensunterhaltskosten, Wohnungsknappheit -> führen zu einem Anstieg der zuvor genannten sozialen Angebote. Das bedeutet, dass auf vielen Ebenen politische Fehler die Ursache für diesen Anstieg sind und mit Geld versucht wird es zu "beheben", anstatt die Probleme von Grund auf zu lösen (welches meinen größten Kritikpunkt aktueller Politik darstellt).
Nun zur täglichen Realität in vielen Arbeitsbereichen. Stationäre Wohngruppen (früher nannte man dies Kinderheime) sind derzeit zu wenig. Es gibt ein Überangebot an Anfragen der Jugendämter. Vor 3 Jahren erhielt ich pro Monat eventuell 2-5 Anfragen, nur aus NRW. Aktuell erhalte ich 2-3 Anfragen täglich aus ganz Deutschland. In der Kommunikation mit den Jugendämtern stellt sich heraus, dass der Bedarf nicht gedeckt werden kann und tausende Kinder und Jugendliche monatelang in der Inobhutnahme (quasi ein Not-Schlafplatz) unterkommen. Dazu kommt, dass die Kollegen bei den Jugendämtern hoffnungslos überfordert sind und sich teilweise, selbst in dringenden Angelegenheiten einfach gar nicht mehr melden oder nur noch Dauerkrank sind, natürlich mit einer Vertretung, die lieber Jack Cousteau spielt als zu reagieren weil ebenso überfordert. Personalnot in allen Bereichen trifft auf einen explosionsartig wachsenden Bedarf. Nicht genug, denn 7 von 10 Anfragen fallen eher in den Bereich Intensivpädagogik I und II. Da sprechen wir von Kindern und Jugendlichen, die im Schlaf die Schwester anzünden und versuchen den Lehrer abzustechen. Also hochanspruchsvolles Klientel.
Jetzt sehen Träger, wie mein alter Arbeitgeber, dass der Bedarf massiv steigt und bauen und kaufen neue Wohngruppen. Eröffnen wie verrückt, weil der Bedarf da ist. Aber es fehlt das Personal.
Jetzt komme ich zu Beschiss Nummer 1 und wahrscheinlich auch insgesamt betrachtet, der der am meisten Geld einbringt. Wohngruppen haben ein Konzept in dem ein Personalschlüssel festgelegt ist mit bestimmten Kosten. Träger rechnen immer die vollen Kosten ab, obwohl der Personalschlüssel nicht voll belegt ist. Bsp.: Eine Wohngruppe soll mit 5 Pädagogen in Vollzeit besetzt sein -> Realität: 3 Leute machen den Job von 5, der Träger sieht, dass es reicht und kümmert sich nicht mehr um die Belegung des Personals weil das System ja "funktioniert". Der Träger rechnet die vollen Personalkosten ab. Die Arbeitsbelastung steigt ins unendliche und die Lebensqualität sinkt.
Ich habe bei einer der letzten Leitungsrunden (Teamleitungen, Fachbereichsleitungen, Fachaufsichten) mal die "pikante" Frage gestellt: "Wo ist das Geld und was wird damit gemacht?" - Mir wurde unmissverständlich im Anschluss in einem vier Augen Gespräch klar gemacht, dass mich das nichts anzugehen hat. Ich stellte diese Frage nach dem die Inflationsrate sehr schnell sehr stark stieg und sich ein grundlegender Wocheneinkauf für eine Wohngruppe fast verdoppelte, wir aber nicht mehr Geld erhielten...also anstatt in die Nachverhandlung mit den Jugendämtern zu gehen was die Essenspauschale pro Kopf angeht oder aus dem eigenen Budget "vorstreckt" nimmt der Arbeitgeber billigend in Kauf, dass eventuell, egal in welchem Bereich, eine Unterversorgung der anvertrauten Schutzbefohlenen entsteht.
Dazu kommen Nummern wie die Dienstwagen Flotte. Früher preiswerte aber solide asiatische Hersteller, heute für die mittlere Führungsetage VW und für den Vorstand Mercedes/BMW/Audi. Kollegen die im Wohngruppen Alltag arbeiten und einen längeren Anfahrtsweg haben (25km+) wird aktiv ein Dienstwagenmodell verweigert und auf das Job Fahrrad mit E Antrieb verwiesen. Wenn man sich aktuelle Leasingraten anguckt wird da ebenso massiv Geld verbrannt, welches sicherlich nicht dafür gedacht ist Mozart über die Burmester Anlage der neuen E-Klasse zu hören. In der Pandemie Zeit gab es zum Beispiel für die Verwaltung Cateringservice, da die Kantine geschlossen war. Für die Mitarbeiter im aktiven Einsatz nichts. Die mehreren Corona Boni, die möglich waren gab es nur ein einziges Mal. Auch hier gab es wohl Budgetprobleme, die eine gänzliche Ausschöpfung, die der Staat angeboten hatte, zunichte machten. Wer denkt die abgerechneten Personalkosten mit Jugendämtern wird fairerweise auf diejenigen aufgeteilt, die sich unterbesetzt den Hintern aufreißen...Fehlanzeige.
Im Endeffekt ist es so, dass mein alter Arbeitgeber mittlerweile einige Gruppen schließen musste weil schlichtweg kein Personal mehr vorhanden ist und keiner mehr unter solchen Bedingungen arbeiten will. Hier möchte ich auch erstmal einen Schlussstrich ziehen, da es sonst zu viel wird. Es ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange...

Ich kenne solche Methoden nur aus der freien Wirtschaft. Der Unterschied liegt darin, dass Stiftungen, Diakonien, etc. andere Finanzierungsmodelle haben und größtenteils keinen Gewinn erwirtschaften dürfen. Ich verstehe, dass jeder so angenehm wie möglich leben möchte. Gelder falsch nutzen und falsch zu investieren, wohlmöglich sogar im straffälligen Bereich (bin kein Jurist, dennoch erschließt sich mir hier der Eindruck), ist für die Sozialindustrie leider normaler Alltag und gehört für mich seitens der Behörden genauesten kontrolliert.

Dies zusammengefasst beschreibt meine Aussage von gestern, dass wir eine aufgeblähte Sozialindustrie besitzen, die mit Geld zugeworfen wird. Symptome mit Geld behandeln, noch mehr Probleme entstehen.

Zu den NGO's:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/hintergrund/ngo-fluechtlinge-mittelmeer-109.html
Ein relativ harmloser Bericht über NGO's. In der Realität ist dies ein ganz mieses Geschäft auf Kosten der Flüchtlinge und des europäischen Steuerzahlers. Ich kann jedem, der sich tatsächlich für diese Thematik interessiert nur dazu raten mal einen Monat ehrenamtlich in einer Flüchtlingsunterkunft zu arbeiten. Redet mit den Menschen und macht euch euer eigenes Bild.

Zu den Medien:
Ich bin damals mal zufällig über einen Artikel gestoßen, wie sich ÖRR dem Framing versucht bzw. wie es "besser" darin wird ein bestimmtes Narrativ zu bedienen. Habe ein bisschen suchen müssen, da ich vergessen hatte wie der Bericht hieß:
https://netzpolitik.org/2019/wir-veroeffentlichen-das-framing-gutachten-der-ard/
Der Bericht ist im Artikel verlinkt.
Solange Medien von Stiftungen und Lobbyverbänden Geld erhalten (siehe als Beispiel den Spiegel, der Geld von der Gates Foundation erhält) ist für mich eine freie Presse eher nicht möglich. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing (oder so ähnlich). Allein die Berichterstattung über die Berlin Wahl wie auch die Bundestagswahl (Betrug, falsche Stimmabgaben, Chaos an der Urne wie vor den Lokalen, usw.) ist einfach nur traurig für die breite Presse. Hätte Tichys Einblick (Roland Tichy) nicht so gute journalistische Recherche betrieben und rechtliche Mittel eingelegt wäre dieses Thema völlig untergegangen. Ich hatte vor 15 Jahren den Spiegel mal im Abo aber heute ist dieser einfach nicht mehr vertrauenswürdig (siehe diverse Skandale, erst jüngst wieder, mit erfundenen Geschichten).

Generell ist die Masse an Informationen heutzutage fast gar nicht mehr zu verarbeiten. Bis auf Reddit besitze ich keinerlei Social Media Accounts mehr und lese nur noch gezielt, kurz und bündig, aktuelle Nachrichten zu den Themen Politik und Sport. Nach dem Cut der ganzen multimedialen Beballerung lebt es sich deutlich entspannter und angenehmer. Das Thema psychische Resilienz steht tatsächlich im engen Zusammenhang mit Social Media und Informationstechnologie.

Jeder sollte sich am Ende des Tages seine eigene Meinung bilden, frei leben, lieben und wählen dürfen. Mein Frust, der sich immer mehr anstaut basiert darauf, dass ich meine Grundprinzipien nicht mehr leben kann ohne im schlimmsten Fall sogar den Job zu verlieren (Bsp.: Einrichtungsbezogene Impfpflicht).

Ich hoffe ich konnte ein paar Dinge besser erläutern.

Schönen Tag euch!

Hui. Ok. Unschöne Situation.
Das man mit vielen Hifen nur Symptombekämpfung betreibt stimme ich zu. Halte ich aber zunächst nicht für ein großes Problem. Bevor ich ein komplexes Problem lösen kann oder falls ich ein komplexes Problem gar nicht lösen kann, kann ich eventuell die Auswirkungen bekämpfen. Macht die Situation nicht ideal - aber immerhin.
Das mit dem Betreuungsschlüssel ist keine tolle Lösung. Gibt es da irgend eine Partei oder so etwas, die das auf dem Schirm hat?
Schon alleine die Antwort im vier Augen Gespräch wäre mir eine Suche nach Umorientierung wert.  :-\
Danke für die Einblicke. Weißt du den Zufällig, ob es eine Einrichtung, ähnlich der Diakonie gibt, die in dem Bereich besser agiert?

Zu den NGOS:
Der Link ist wirklich harmlos. Gibt es, falls ich gerade keine Monat Zeit habe, auch andere Quellen oder möchtest du noch etwas ausführen was du meinst? Scheinbar ist das ja ein komplett verschleiertes Thema. Die Diskussion, ob Seenot-Retter einen Pull Effekt haben gibt es schon lange und wurde, wie deine Quelle sagt, nicht nachgewiesen. Wer verdient an den Flüchlingen?

Den Link zu netzpolitik.org verstehe ich nicht. Was möchtest du damit sagen? Ich erinner mich noch recht gut an die Debatte damals und es ging ja gerade nicht darum, dass die ARD etwas bestimmtes framen möchte. Es wurde danach auch untersucht, ob sich die Kommunikation der ARD dementsprechend verändert. Der Link sagt sogar, dass zwei Jahre nach Veröffentlichung die Methoden nicht verwendet wurden. Was ist falsch daran, dass man sich intern darüber informiert, was für Kommunikationsarten es gibt?
Ich kenne ein Software Unternehmen, dass sich regelmäßig über sogenannte Dark Pattern informiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Dark_Pattern). Das machen die nicht, um gut darin zu werden, sie zu entwickeln. Sie wollen ein Bewusstsein schaffe, dass sie nicht ausversehen eins entwickeln.

Der Spiegel ist ein privates Unternehmen. Damit ist er schonmal per se nicht mehr komplett unabhängig. Das gilt nicht nur für den Spiegel.
Ich kann auch nicht all zu viel zum Spiegel sagen, weil ich den selbst wenig lese. Relotius ist natürlich doof. Andererseits muss man dem Spiegel hoch halten, dass er das sauber aufgearbeitet hat. Sofern die Zahl nicht zu hoch ist, würde ich Medien nicht anhand ihrer Fehler bewerten, sondern wie sie damit umgehen. Gleichzeitig würde ich skeptisch werden, wenn Medien nie einen Fehler eingestehen oder sich korrigieren müssten. Die große Umstrukturierung beim Spiegel, die sogar von der Konkurenz gelobt wird, zeigt mir, dass sie das nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Wenn du mit der Bearbeitung der Wahl nicht nur den Spiegel meinst, musst ich dir aber widersprechen. Das wurde zur gegebenen Zeit in den Medien rauf und runter berichtet und diskutiert. Es gab 35 Beschwerdeeinreichungen von denen mehrere verhandelt wurden. Und weil das nicht gereicht hat fing es direkt bei der Urteilverkündung nochmal an und es wurde nochmal rauf und runter berichtet. Was hat Tichy beigesteuert was dir in der restlichen öffentlichen Diskussion gefehlt hat?

 

 
« Letzte Änderung: 12.Januar 2023, 15:57:08 von DragonFox »
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1876 am: 12.Januar 2023, 22:41:51 »

Wie schrieb Heine so schön, wenn auch in einem anderen Kontext: denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

Da es der Frust Ablass Thread ist: denk ich an meinen Konzern in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.
Die Arte Doku "Arbeiten ohne Sinn" beschreibt sehr deutlich wie ein, und leider auch mein Konzern, funktioniert: https://www.arte.tv/de/videos/089133-000-A/arbeit-ohne-sinn/
Sehr sehenswert und, wenn man in einem Konzern arbeitet, sehr frustrierend.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1877 am: 13.Januar 2023, 07:56:24 »

Auch Konzerne:
Bekannt war das ja schon länger, jetzt ist es auch wissenschaftlich ausgewertet - der Ölkonzern Exxon Mobil wusste aufgrund eigener (!) wissenschaftlicher Studien bereits seit den 70ern um die Auswirkungen der Verbrennung fossiler Energieträger auf das Klima. Die Prognosen der hauseigenen Wissenschaftler waren teilweise präziser als die des IPCC. Nach außen leugnete der Konzern aber eifrig den menschengemachten Klimawandel und log, was das Zeug hält: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/exxon-klima-folgen-studie-101.html

Wir könnten schon so viel weiter sein, wenn nicht geldgierige und einflussreiche Arschkrampen wider besseren Wissens Zweifel gesät hätten. Wer sich also fragt, warum an so eindeutigen, gut dokumentierten wissenschaftlichen Erkenntnissen nach wie vor gezweifelt wird: Big Player, die die Cashcow melken wollten, so lange es geht, sind ein nicht unwesentlicher Grund.

Also wenn das nicht mega frustrierend ist... >:(

Passt auch eine Textzeile aus einem Stoppok-Lied (siehe Musik-Thread): Wir waren hochintelligent und trotzdem tiefschürfend blöd.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1878 am: 13.Januar 2023, 08:34:02 »

Die Ölkonzerne sind da fleißig darin, auch der CO2-Fußabdruck wurde von BP lanciert um die Schuld weg vom großen Ölkonzern zu bekommen.
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Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1879 am: 13.Januar 2023, 11:24:33 »

Ich habe einen Teil der Diskussion mal hierhin umgezogen: https://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,17951.msg1051066.html#msg1051066
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