Hat hier eigentlich noch jemand von Euch das Gefühl, dass alles - wirklich alles - immer schlechter wird denn besser? Wohin kann man denn noch schauen, was einem Hoffnung auf eine gute Zukunft macht?
Die Gesellschaft? Sicherlich gibt es Solidarität und Zusammenhalt, wenn die Situation außergewöhnlich ist und das einfordert, vor allem bei Katastrophen. Das ist nicht kleinzureden. Aber sonst? Die Gesellschaft entwickelt sich hin zu einer narzisstischen, egomanischen Ansammlung von Individuen mit Eliteanspruch. Asoziale Strömungen werden Jugendlichen als cool und toll verkauft (stellvertretend hier der jeweils letzte TikTok-Trend, der niemals auf eine Verbesserung der Zustände, sondern immer auf Chaos abzielt). Soziale Medien verfolgen eine Firmenstrategie der Spaltung, des Hasses und der Zwietracht. Entgegenkommendes Verhalten wird gerne als Schwach interpretiert. Einhaltung von moralischen Grenzen sind dann naiv (wie werden die Sportler gefeiert, die einen zweiten Ball aufs Feld werfen, um einen gegnerischen Konter zu unterbinden).
Die Bildung? Lehrermangel, seit Jahren bekannt, wird gekontert mit dem Hinweis, die vorhandenen Lehrer mögen doch bitte einfach mehr arbeiten. Sich lange ankündigende Probleme bei der Stoffvermittlung, der zeitlichen Planung, werden ignoriert. Bildung ist an sich gefühlt zu einem Stigma der Elite verkommen. Gute Rechtschreibung ist schon lange nur noch "Nice to Have". Menschen haben ausgesprochene Schwierigkeiten, offensichtlich gut von offensichtlich falsch zu unterscheiden, wenn man sich mal Putin-Unterstützer anschaut, die blind unbelegte Propaganda glauben.
Die Gesundheit? Das seit Jahrzehnten ausschließlich dem Preisdiktat unterstehende Gesundheitssystem implodiert. Pflegeplätze sind rar, Pflegekräfte noch viel mehr. Ein sozial hoch angesehener Beruf ist so krass unterfinanziert, dass ihn niemand mehr machen möchte. Arzneimittel sind kaum mehr verfügbar. Deutschland hat das Label "Apotheke der Welt" aus rein monetären Gründen an Ostasien abgetreten. Gleichzeitig wurden Honorarvergütungen für bestimmte Ärzte und Apotheken seit über zwanzig Jahren nicht angepasst.
Man könnte auf so viele andere Dinge blicken, die im Argen liegen: Infrastruktur (marode Brücken, Verkehrswende), Energie (Kohlekraftwerke), Verteidigung (totgesparte Bundeswehr mit Klarstandsraten unter dreißig Prozent), Kriminalitätsbekämpfung (extremer Personalmangel bei der Exekutive, kaum z.B. Verkehrskontrollen), Digitalisierung (

), Klimakatastrophe ("Wir können leider das Klima nicht retten, weil dafür Mehrheiten fehlen")... das ist alles eine quasi-natürliche Hinentwicklung zum Pessimismus. Wie seht Ihr das?