Natürlich ist es schade, dass während der Weltmeisterschaften in der NHL die Play-Offs laufen. Aber fast die Hälfte der Teams spielt seit Ende April schon nicht mehr. Das heißt fast 50 % der NHL-Spieler stehen theoretisch zu Verfügung. Und einige spielen ja auch. Viele, vor allem die Nordamerikaner, haben aber nach einer langen NHL-Saison (ok, dieses Jahr war es eine kurze) gar keine Lust mehr ein für sie relativ unwichtiges Turnier zu spielen. Das muss man einfach so sehen, die WM bedeutet dort kaum was. Jahrzehntelang sind da nur Collegeteams angetreten. Und die Russen setzten sogar ganz bewusst zum Großteil auf Spieler aus der ebenfalls sehr starken, heimischen KHL.
Und die Idee einer Verlegung der WM in den Sommer ist schon ein wenig abenteuerlich. Zum einem wird das zu noch mehr Absagen von NHL-Spielern führen, die die Sommerpause nach 80-100 Ligaspielen auch zur Regeneration brauchen. Die Hälfte spielt dann eh schon 2 Monate nicht mehr. In Europa wäre es mit der Pause noch krasser. Und auch eine Anpassung des Spielplan bis in den Sommer hinein ist wohl in den meisten Ligen, selbst wenn man es wollte, kaum durchführbar. Eishockey ist nunmal immer noch eine Wintersportart. In den neuen, vollklimatisierten Arenen mögen die Außentemperaturen keine große Rolle spielen, in klassischen Eishallen ist aber bereits das Sommer-Hockey in der Vorbereitung Ende August bei hoher Luftfeuchtigkeit immer mal wieder ein Erlebnis. Da gibt es auch nicht an allen Standorten, insbesondere in kleineren Eishockeynationen, die finanziellen Möglichkeiten technisch nachzurüsten. Und zu guter letzt interessiert sich im Sommer auch keine Sau für Eishockey, wenn gleichzeitig die Fußball WM oder EM läuft.
Die absoluten Highlights sind und bleiben nun mal die olympischen Eishockeyturniere. Umso ärgerlicher, dass Deutschland sich nicht qualifizieren konnte.