Irgendwie ist dieser Artikel mittelmäßig recherchiert.
Bei der Frage, ob das Spiel die Schlägereien braucht, gibt es zwei Lager. Die einen sagen, dass Eishockey in Europa und bei internationalen Wettkämpfen auch ohne Prügeln funktioniert.
Auch in Europa gehören Schlägereien zum Spiel, wenn auch nicht in einer solchen Häufigkeit wie in Nordamerika.
In der NHL gibt es sogar Spieler, die vor allem wegen ihrer Boxerqualitäten Verträge bekommen. Sie werden Enforcer genannt, Vollstrecker.
Das was der Autor hier meint, sind wohl eher Goons. Die gibt es aber immer seltener. Die Aufgabe der Enforcer ist es auch, die Stars der Mannschaft zu schützen. Allerdings sind Strafaktionen nur eine ihrer Aufgaben. Körperlich hartes Spiel ist nun einmal grundsätzlich eine sehr wichtige Facette im Eishockey weltweit.
Trotzdem geben manche [Enforcer] von ihnen zu, dass sie vor Spielen schlaflose Nächte verbringen, aus Angst vor besonders robusten Enforcern. "Es ist nicht leicht, in ein Spiel zu gehen, wenn man weiß, dass man im Zweifel gegen jemanden kämpfen muss, der mehr als zwei Meter groß ist und 115 Kilo wiegt", sagt Shawn Thornton von den Boston Bruins.
In dem Artikel, auf den der Autor hier verlinkt, wird sogar explizit ausgeführt, dass Thorntons Aufgabenspektrum in erster Linie eben nicht die Prügeleien sind und er sehr froh darüber ist.
In Europa, in internationalen und olympischen Wettbewerben und in den amerikanischen Jugendamateur- und College-Ligen werden kämpfende Spieler vom Spiel ausgeschlossen.
In der DEL gibt es mittlerweile oft nur eine 2+2+10 Strafe. Für eine Spieldauer muss schon sehr ordentlich geprügelt werden.
Dabei spricht die Wissenschaft gegen sie. Nur wenige Tage nach den Stürzen von Chanter und Parros hielten Forscher in Minnesota eine Konferenz zu Gehirnerschütterungen im Eishockey ab.
Als Hauptursache für Gehirnerschütterungen im Eishockey werden Checks gegen den Kopf angesehen. Sowohl in Nordamerika als auch in Europa ist man deswegen dazu übergegangen solche Checks härter zu bestrafen.
Tatsache ist und bleibt erstmal, dass Schlägereien schon immer zum Eishockey gehörten und auch regeltechnisch abgedeckt sind. Denn wenn man ehrlich ist, ist auch eine 5 + Spieldauer alles andere als eine harte Strafe für Faustschläge in einer Mannschaftssportart. Inszenierte Prügeleien als Showeinlage, wie sie in der der NHL auch öfter vorkommen, empfinde ich persönlich eher als ein wenig lächerlich. Aber dem Gegner bei überhartem Spiel die Grenzen aufzuzeigen oder einen Teamkameraden zu verteidigen, ist nun einmal Teil des Spiels.