Besser nicht. Ich fand HdR unglaublich fad und langatmig.
Ich verstehe wirklich nicht, wieso die Bücher so populär wurden.
Habe ich auch nie verstanden. Aber wenn man sich wirklich mal der Geschichte hingibt, dann fällt einem auf, was für eine unfassbar kreative Leistung Tolkien da vollbracht hat! Nicht nur dass er ganze Rassen und Gesellschaften erdacht hat, er hat auch eigene Sprachen und Mythen entwickelt und dabei eine unglaublich authentische Welt erschaffen. Auch sind seine Charaktere glaubhaft. Und dann hat er damit natürlich gleich mal das ganze HighFantasy-Genre begründet.
Betrachtet man das Alter der Bücher, gebe ich dir recht. Aber heutzutage gibt es einfach soviel besseres.
Wäre ich in den 60'ern geboren worden, wäre ich vielleicht auch ein Fan der Bücher. Aber wie gesagt, es gibt soviel besseres.
Ich frage mich immer wieder, wieso haben sie sich nicht in der ersten Hälfte des ersten Teiles die Riesenadler ausgeborgt, und den Ring in den Vulkan geschmissen? Ja, Logik und Fantasy passt nicht so gut zusammen, aber sowas stört mich einfach.
Edit: Ich danke VVV heute noch auf Knien, dass er mich auf Askir aufmerksam gemacht hat. *VVV nen fetten Kuß auf die Backe drückt*
Aber ist das nicht mit ganz vielen Klassikern so? Ich kenne mich in der Literatur nicht so toll aus. Aber dafür stecke ich bei Filmen ganz gut im Thema. Da ist es fast immer so, dass man sich Meisterwerke aus den 60er oder 70ern ansieht und immer mit einem Filter drauf sehen muss. Da ist immer darauf zu achten, was diesen Film ausmacht, warum der wichtig ist, was damals üblich war und wie er sich davon abhebte. Dabei muss man darüber hinwegsehen, dass das alles etwas angestaubt ist und man heute vieles davon in neueren Produktionen in einer feineren Variante gesehen hat. Aber die Frage ist ja, wo die Inspiration des Modernen herkommt?
Ich würde für einen gemütlichen Filmabend so manchen Klassiker im Regal stehen lassen. Trotzdem kann man an den Klassikern den Werdegang der Filmkunst erkennen und sehen, wie im Medium völlig neue Wege gegangen wurden. Sei es mit einer nicht linearen Erzählung von Citizen Kane, der zu Beginn sogar floppte und heute als einer der besten und innovativsten Filme aller Zeiten gesehen wird. Oder Filme wie Vertigo, die eine Kameratechnik zeigten, die heute zum ganz normalen Repertoire eines Filmemachers gehört. Auch Matrix, mit der Bullet-Time, wird da in einigen Jahren auf der Stufe stehen. Immerhin hat der Film Shampoo-Werbungen auf Dauer verändert.
Noch dazu hat ja Henningway bereits gesagt, dass es das Genre einfach nicht gab. Jemand der in den späten 60er Fantasy "mochte" wusste noch gar nicht richtig was Fantasy überhaupt ist. Das muss unheimlich geflasht haben so ein Gesamtwerk an einer Welt zu sehen. Alles was heute besser ist, in diesem Genre, als der Herr der Ringe, steht auf dessen Schultern. Und wir sollten auch nicht vergessen, dass es noch viel mehr modernen Schund gibt, der dem Herr der Ringe zu Füßen liegt. Auch 60 Jahre danach.
Zu Logik und Fantasy: Ich finde schon, dass das immer passen darf und finde dieses "Was, du wundert dich über Logik in einer Welt mit Zauberern?!?" - Sprüche immer sehr platt. Also der Anspruch ist meiner Meinung nach nicht falsch. Es geht ja nicht um Realismus im Vergleich zu unserer Welt, sondern Logik innerhalb der erzählten Welt und zu den Elementen darin.
Zu dem Ding mit den Adlern: Das ist mittlerweile breit ausgetreten seit dem erscheinen des dritten Teils. Das ist vor allem so, weil es im Buch anders erzählt wird. In den Filmen wird suggeriert, dass das mit den Adlern schnell und easy geht, während die Rückreise in den Büchern eine weitere Reise von mehreren Stationen ist in denen die vier Hobbits nochmals auf einige Gefahren stoßen. Alles weitere ist, würde ich sagen, Interpretation. Sie hätten auch ein großes Katapult bauen können. Oder was weiß ich. Fakt ist: Die Adler waren scheinbar keine Option. Dafür gibt es im Internet 1001 Gründe die zeigen sollen, dass es kein Plothole ist. Von der "damaligen" Neutralität der Adler, dass sie keine Passagiere für lange Reisen mögen, dass sie selbst vom Ring beeinflusst werden und könnten usw...
So etwas stört mich nicht, weil ich damit leben kann, zu denken, dass Gandalf es in Betracht gezogen hat und aus gutem Grund verwarf. Zum Glück erzählen uns Bücher und Filme nie von allen Gedanken die nicht funktionieren, sondern von der Geschichte wie sie funktionierte.
Immerhin basiert das ganze Ding sowieso auf einer Portion Glück. Wenn bei dem Treffen in Bruchtal nicht Frodo, sondern Boromir den Ring als Träger an sich genommen hätte, wäre die Geschichte immerhin ganz anders verlaufen.